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1. DGI- Konferenz, 62. DGI Jahrestagung Semantic Web & Linked Data Elemente zukünftiger Informationsinfrastrukturen Anforderungen an die Wissensrepräsentation im Social Semantic Web Dr. (des.) Katrin Weller Abteilung für Informationswissenchaft Institut für Sprache und Information Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Frankfurt am Main, Oktober 2010

Anforderungen an die Wissensrepräsentation im Social Semantic Web

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Vortrag auf der DGI Konferenz 2010, Frankfurt a.M., 07.10.2010

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1. DGI-Konferenz, 62. DGI JahrestagungSemantic Web & Linked Data

Elemente zukünftiger Informationsinfrastrukturen

Anforderungen an die Wissensrepräsentation im Social Semantic Web

Dr. (des.) Katrin Weller Abteilung für Informationswissenchaft

Institut für Sprache und InformationHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Frankfurt am Main, Oktober 2010

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Agenda

Inhalt1. Einführung: Wissensrepräsentation im

Social Semantic Web2. Effekte & Potentiale des Social Semantic Web3. Diskussionsbereiche & Kernanforderungen4. Fazit & Ausblick

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1. Einführung

Semantic Web

Zusätzliche Metadaten für Retrieval und Informations-

integration.

Social Web (Web 2.0)

Nutzergenerierter Content, Social Software, Nutzer-

Interaktion.

Semantic Web plus Social Web

Social Semantic Web

z.B. Nutzer-Content + formale Metadaten, semantisch verlinkte Communities.

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1. Einführung

Zusammenhang Social Semantic Web und KOS Je mehr Inhalte im WWW, desto mehr werden strukturierte

Zugänge benötigt. Communities sollen bei Aufbau und Pflege von Metadaten sowie bei

der Indexierung mithelfen. WWW

User Activities

Metadaten

Social Semantic Web

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1. Einführung

Semantic Web

Ontologien als neue Form von KOS.

Formale Representation.

Social Web (Web 2.0)

Folksonomies als neue Form von KOS.

Nutzer steht im Mittelpunkt.

KOS im Semantic Web und im Social Web

Wissensrepräsentation Methodenspektrum an KOS

wird erweitert. Neue Forschungsfragen

kommen auf.

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2. Effekte & Potentiale

Ontologie

Stru

ktur

elle

Kom

plex

ität

Größe der abgebildeten Domäne

Thesaurus

Klassifikation

Nomenklatur

Folksonomy

Spektrum der Wissensrepräsentationsmethoden

Neu durch Semantic Web Forschung: mehr Struktur

Neu durch Web 2.0 Nutzeraktivität: mehr Kapazität

Klassische Methoden, normierte Formate

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2. Effekte & Potentiale

Social Web-Effekte

1. Nutzerbeteiligung und teilweise auch aktive Zusammenarbeit von Nutzern wird selbstverständlich.

2. Große Datensammlungen (user-generated content) sind neu verfügbar und spiegeln verschiedene Interessen und Perspektiven wider.

3. Grundprinzipien der Inhaltserschließung werden für den Nutzer durch Social Tagging leicht verständlich.

4. Netzwerke unterstützen die Verlinkung sowohl von Nutzern als auch von Dokumenten.

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2. Effekte & Potentiale

Collaboration vs. Collection

„Collaboration“ bei Wikipedia

„Collection“ bei Bibsonomy „Emergent Knowledge“

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2. Effekte & Potentiale

Beispiel: Semantic Wikipedia

Quelle: Völkel, M., Krötzsch, M., Vrandecic, D., Haller, H., & Studer, R. (2006). Semantic Wikipedia. In Proceedings of the 15th International Conference on World Wide Web (pp. 585–594). New York: ACM.

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2. Effekte & Potentiale

Social Semantic Web Bausteine

Nutzer-Communities, die eigene Inhalte im Web veröffentlichen und dort miteinander interagieren.

Technologien, die den Nutzern einen einfachen Informationsaustausch ermöglichen. Vernetzungen zwischen einzelnen Tools und zwischen deren „Elementen“, z.B.

zwischen Nutzern oder Dokumenten. Kennungen (Identifier) für diese Elemente. Metadaten und KOS, welche die einzelnen Elemente

und ihre Beziehungen untereinander beschreiben. Mash-Ups und Neu-Kombinationen vorhandener

Daten und Dienste.

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

1. Integrative Aspekte der Wissensrepräsentation

Anforderung: Vernetzung und Wiederverwertung

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Bereiche:

„klassisches“ Semantic Web Thema: Mapping, Merging, Integration

Neu: Vernetzung verschiedenartiger KOS (Ontologien, klassische KOS, Web 2.0 Ressourcen, „Standard“ Web Ressourcen)

Einheitliche Formate Aktualität und Versionen

Vernetzung und Wiederverwertung

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Vernetzung und Wiederverwertung

Lösungsansätze:

Definitionen für KOS-Typen / Meta-KOS Identifikation von Wissensressourcen für die Wiederverwertung Transfer in semantische Formate: DBPedia, SKOS Semantische Upgrades und Tag Gardening Linked Data Ansätze

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

2. Konzeptionelle Aspekte der Wissensrepräsentation

Anforderung: Standards

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Bereiche: Semantic Web: technische Standards, z.B. Ontologiesprachen. Dennoch: keine Standard-Ontologiesprache (Kandidaten: OWL,

RDF, SKOS…) Es fehlen Standards auf konzeptioneller Ebene, vergleichbar zu DIN

und ISO Normen für klassische KOS. Z.B. Modellierung und Benennung von semantischen

Relationen. Was ist eine Ontologie im Vergleich zu anderen KOS?

Darauf aufbauend: Vernetzungsproblem + Vernetzungsstandards

Standards im Social Semantic Web

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Lösungsansätze:

Thematisierung von Modellierungsfragen in der Community Leitlinien für Ontologieplanung Standards z.B. für Semantische Relationen Meta-KOS

Wünschenswert: Standard Referenzen (z.B. Wikipedia)

Problem: Einbeziehung der Social Semantic Web Nutzer

Standards im Social Semantic Web

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

3. Soziale Aspekte der Wissensrepräsentation Anforderung: Einbeziehung der Nutzer

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Bereiche:

Web Nutzer in den Ontologieaufbau einbeziehen? Collaborative Ontology Engineering ≠ Community-based Ontology

Engineering Nutzermotivation (Anreizsysteme) Vermittlung von Prinzipien der Wissensrepräsentation Nutzertypen?

Einbeziehung der Nutzer

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Lösungsansätze

Explizite Unterstützung von Community-Interaktion in Ontologieeditoren

einfache Interfaces und „versteckte“ Semantik Übersetzung von informalen in formale Wissensbausteine Controlled Natural Languages Games with a Purpose (GWAP) – Anreizsysteme Community Knowledge Bases Auswertung bestehender sozialer Resourcen / Tag

Gardening Beispiele: Open Mind Project, Cyc Factory Game, Freebase

Nutzerstudien

Einbeziehung der Nutzer

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

4. Anwendungsorientierte Aspekte der Wissensrepräsentation

Anforderung: Indexierungsstrategien

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Bereiche:

Social Web: Indexierung ↔ Semantic Web: Wissensrepräsentation? Können/wollen Laien mit kontrollierten Vokabularen arbeiten? Was ist ein „Dokument“ im Social Semantic Web? Indexierungskonsistenz? KOS Versionen? Indexierung mit komplexen OWL-DL Ontologien? Neue Retrievalmodelle?

Viele offene Fragen, wenige konkrete Ansätze.

Indexierungsstrategien

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Fazit & Ausblick

Trends: Praktikable Ansätze wichtiger als

Ontologiesprachenmächtigkeit Auswertung vorhandener Daten für neue Zwecke Auswertung von impliziten Nutzeraktivitäten (Kollektion vor

Kollaboration) Verknüpfungen und Mehrfachverwertungen

Zukunfts-Themen: Indexierung und Retrieval im Social Semantic Web Interaktionen von Menschen und Daten Nutzerstudien und interdisziplinäre Ansätze

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Für Kommentare, Rückfragen und Anregungen: [email protected] oder@kwelle bei Twitter

Diese Präsentation ist bei Slideshare verfügbar: http://www.slideshare.net/katrinweller

Vielen Dank und viele Grüße aus Düsseldorf!

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Literatur (Auswahl) ANKOLEKAR, Anupriya; KRÖTZSCH, Markus; TRAN, Duc T.; VRANDECIC, Denny: The Two

Cultures: Mashing Up Web 2.0 and the Semantic Web. In: Proceedings of the 16th International World Wide Web Conference (WWW 2007). Red Hook: Curran, 2007, 825-834.

AUER, Sören; BIZER, Chris; MÜLLER, Claudia; ZHDANOVA, Anna V. (Hrsg.): The Social Semantic Web: Proceedings of the 1st Conference on Social Semantic Web (CSSW). GI-Edition Proceedings, 113. Bonn: Gesellschaft für Informatik, 2007.

BIZER, Chris; HEATH, Tom; AYERS, Danny; RAIMOND, Yves: Interlinking Open Data on the Web. In: Proceedings of the Demonstrations Track, 4th European Semantic Web Conference (ESWC2007), 2007.

BRESLIN, John G.; PASSANT, Alexandre; DECKER, Stefan: The Social Semantic Web. Berlin: Springer, 2009.

HEPP, Martin; BACHLECHNER, Daniel; SIORPAES, Katharina: Harvesting Wiki Consensus: Using Wikipedia Entries as Ontology Elements. In: IEEE Internet Computing, 11 (2007), Nr. 5, S. 54-65.

KRÖTZSCH, Markus; VRANDECIC, Denny; VÖLKEL, Max: Wikipedia and the Semantic Web: The Missing Links. In: Proceedings of Wikimania 2005: The First International Wikimedia Conference. Wikimedia Foundation, 2005.

PETERS, Isabella; WELLER, Katrin: Tag Gardening for Folksonomy Enrichment and Maintenance. In: Webology, 5 (2008), Nr. 3.

VÖLKEL, M., KRÖTZSCH, M., VRANDECIC, D., HALLER, H., & STUDER, R. (2006). Semantic Wikipedia. In Proceedings of the 15th International Conference on World Wide Web (pp. 585–594). New York: ACM.

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Links

DBPedia: http://dbpedia.org/About Cyc Factory: http://game.cyc.com/game.html Freebase: http://www.freebase.com FOAF: www.foaf-project.org Linked Data: http://linkeddata.org/ Open Mind Project: http://commons.media.mit.edu/en/ SKOS: http://www.w3.org/2004/02/skos/

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Quellen der verwendeten Abbildungen

Screenshot „Wikipedia“ Folie 9: http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:R%C3%B6mische_Wandmalerei.

Screenshot „Bibsonomy Tagcloud“ Folie 9: http://www.bibsonomy.org/. Foto „Wegweiser 1“ Folie 12: http://www.mefmab.ch/html/kontakt.html. Foto „Wegweiser 2“ Folie 12: http://www.drjost.ch/162,0,beispiele-

gruppe-2,index,0.php. Grafik: „Linked Data Cloud“, Folie 14:

http://www4.wiwiss.fu-berlin.de/bizer/pub/lod-datasets_2009-07-14_colored.png.

Foto „Kleiderschrank“ Folie 15: http://www.flickr.com/photos/molamoni/754750979/.

Foto „Großraumbüro“ Folie 18: http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article3017482/Arbeit-im-Grossraumbuero-macht-krank.html.

Foto „Post-its“ Folie 21: http://www.core77.com/corehome/2005/04/i-am-stuck-on-post-its-cuz-post-its.html

(jeweils Stand 26.05.2010)