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Mehr zum Programm unterwww.tuev-media.de ISBN 978-3-8249-1156-1
Anforderungen und Hinweise
Praxiswissen Umweltmanagement
ISO 14001:2004
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-8249-1156-1 Redaktion: Erich Grünes, Senior-Auditor, Umweltgutachter© by TÜV Media GmbH, TÜV Rheinland Group, neu überarbeitete Auflage Köln 2008 Gesamtherstellung: TÜV Media GmbH, Kölnwww.tuev-media.dePrinted in Germany
® TÜV, TUEV und TUV sind eingetragene Marken der TÜV Rheinland Group. Eine Nutzung und Verwendung bedarf der vorherigen Zustimmung durch das Unternehmen.Gesamtherstellung: TÜV Media GmbH, Köln 2008
Die Inhalte dieses Werks wurden von Verlag und Redaktion nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet undzusammengestellt. Eine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit der einzelnen Angaben kann jedoch nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für Websites, auf die über Hyperlinks verwiesen wird. Es wird betont, dass wir keinerlei Einfluss auf die Inhalte und Formulierungen der verlinkten Seiten haben und auch keineVerantwortung für sie übernehmen. Grundsätzlich gelten die Wortlaute der Gesetzestexte und Richtlinien sowiedie einschlägige Rechtssprechung.
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
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TÜV Media GmbH
Der TÜV-Umweltmanagement-BeraterWegweiser zur ZertifizierungDas Loseblattwerk enthält alle Informationen undHilfsmittel, die Sie für Vorbereitung, Entwicklungund Optimierung eines UM-Systems entsprechend derEG-Öko-Audit-Verordnung und der DIN ISO 14000ffbenötigen.
Erfahrene Industrieberater und Auditoren erläuternsystematisch und praxisnah alle Aspekte des mo-dernen Umweltmanagements wie Normenanfor-derungen, Zertifizierung, kontinuierliche Verbesse-rung etc.
Die mitgelieferte CD-ROM enthält den gesamtenText des Werkes sowie zahlreiche Checklisten undMustertexte zur Weiterverarbeitung am PC. Beson-ders hilfreich ist das prozessorientierte und inte-grierte Muster-Umweltmanagement-Handbuch, dassich leicht an die eigenen betrieblichen Anforderun-gen anpassen lässt.
„Der TÜV-Umweltmanagement-Berater“ richtet sichan Verantwortliche für den betrieblichen Umwelt-schutz – unabhängig von Größe und Branche desUnternehmens.
Rückfragen:Franziska Merle, Tel. 0221/806-3528
M. Myska (Hrsg.)Der TÜV-Umweltmanagement-Berater
Wegweiser zur ZertifizierungDIN A5, 2 Ordner + CD-ROM159,00 EURAktualisierungs- und Ergänzungslieferung3- bis 4-mal jährlichPreis pro Seite EURO 0,33ISBN 978-3-8249-0410-5Bestell-Nr. 90410
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TÜV Media GmbHTÜV Rheinland GroupFrau Ruth Quickert-MenzelAm Grauen Stein
51105 Köln
Bestellung per Fax an 0221/806-3510
Ich bestelle für 14 Tage zur unverbindlichen Ansicht„Der TÜV-Umweltmanagement-Berater”(Bestell-Nr. 90410).
Wenn ich das Werk behalte, zahle ich 159,- EUR zzgl.Versandkosten. Ich erhalte dann 3- bis 4-mal jährlicheine Aktualisierungs- und Ergänzungslieferung zumSeitenpreis von 0,33 EUR inkl. aktualisierter CD-ROM.Ich kann das Abonnement nach jeder Lieferung kündi-gen.
Angebotsstand: Oktober 2008, Änderungen vorbehalten.
Acrobat ®Reader, Copyright ©, 1987-2006 Adobe Systems Incorporated. Alle Rechte vorbehalten. Adobe und Acrobat sin
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Praxiswissen Umwelt
Alle auf dieser CD-ROM befindlichenProgramme undDateien sind urheber-rechtlich geschützt.
Der TÜV-Umweltmanagement-BeraterMartin Myska (Hrsg.)
Installation: setup.exeAusführlicheInstallations- undBenutzungshinweise in Kap. 02110 desLoseblattwerks.
Stand: 44. Akt.-LieferungISBN 10: 3-8249-0410-1ISBN 13: 978-3-8249-0410-5
ZertifikatPrüfungsnorm ISO 14001:2004
Zertifikat-Registrier-Nr. 01 104 123456
TÜV Rheinland Cert GmbH bescheinigt:
Zertifikatsinhaber: Musterkunde
Beispielstraße 11 - 1712345 Examplingen
Mit den Standorten gemäß Anlage
Geltungsbereich: Entwicklung, Herstellung, Vertrieb, Installation und Wartung vonMusteranlagen zur Herstellung von Musterartikeln.
Durch ein Audit, Bericht Nr. 123456, wurde der Nachweiserbracht, dass die Forderungen der ISO 14001:2004 erfülltsind.
Das Fälligkeitsdatum für Folgeaudits ist der 12. Juni.
Gültigkeit: Dieses Zertifikat ist gültig von 2008-07-04 bis 2011-07-03.Erstzertifizierung 2002
Köln, 2008-07-12 TÜV Rheinland Cert GmbH *)Am Grauen Stein · 51105 Köln
TGA-ZM-58-95-60
*) Member of
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Anforderungen und Hinweise
Praxiswissen Umweltmanagement
ISO 14001:2004
ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
8. Weiterführende Links
Bundesministerium der Justiz http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/index.html
Bundesministerium für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit http://www.bmu.de
Umweltbundesamt http://www.umweltbundesamt.de
Eco-Step (Umweltallianz Hessen) http://www.umweltallianz.de/ecostep
EMAS.de http://www.emas.de
Prozessorientierte Basisdaten für Umweltmanagement-Instrumente – proBas (Umweltbundesamt) http://www.probas.umweltbundesamt.de
ISO 14000 http://www.iso14000.com
ISO TC 207 http://www.tc207.org
Anhang: Zertifikatsmuster
Nachweis einer erfolgreichen Verwirklichung des Umweltmanagementsystems gemäß ISO 14001 durch eineakkreditierte Zertifizierungsorganisation:
ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
Vorwort
Liebe Leser, liebe Leserinnen,
Sie wollen die Sicherheit haben, Ihr Unternehmen jederzeit rechtskonform zu betreiben? Sie wollen Einsparmög-lichkeiten bei Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen systematisch ermitteln und realisieren?
Sie wollen Ihren Wasser- und Energieverbrauch reduzieren? Sie wollen Abwasser- und Abfallaufkommen ver-mindern? Sie wollen jedoch keine hinderliche Bürokratie oder überflüssigen Aktenberge erzeugen?
Um Ihnen all dies zu erleichtern, ist die vorliegende Broschüre entstanden. Sie soll den Einstieg in das ThemaUmweltmanagement vereinfachen und leistet Hilfestellung zur Interpretation der ISO 14001. Die hier verwende-ten Begriffe ISO 14001 oder ISO 14001:2004 entsprechen der Deutschen Fassung (DIN EN ISO 14001:2005). Die Revision der ISO 14001:1996 wurde mit der Veröffentlichung der ISO 14001: 2004 abgeschlossen. Eineumfassende Revision war nicht das Ziel. Im Fokus der Änderungen waren
• die Verbesserung und Sicherstellung der Kompatibilität mit der ISO 9001:2000 und
• die Verbesserung der Klarheit und Lesbarkeit der 1996er-Version.
Darüber hinaus wird anhand von Beispielen und Hinweisen die Umsetzung verschiedener Forderungen veran-schaulicht. Unser Ziel ist es, allen, die bislang noch nicht mit der ISO 14001 zu tun hatten, eine unkomplizierte, anschauliche Zusammenfassung der Norm zur Orientierung und Einarbeitung an die Hand zu geben – sowie all diejenigen, die bereits einen tieferen Einstieg in den Sachverhalt gefunden haben, mit manchem Tipp zur Ausle-gung und Umsetzung der Norm zu unterstützen.
Sollten Sie noch Fragen haben, stehen wir Ihnen als Ansprechpartner gerne zur Seite.
Wir würden uns freuen, wenn Sie vom Praxisnutzen der vorliegenden Broschüre profitieren, und wünschenIhnen viel Erfolg.
Erich Grünes, Senior-Auditor und Umweltgutachter
TÜV Media Umweltmanagement-Redaktion, Franziska Merle (Tel: 0221-806 3528, E-Mail: [email protected])
Bei Fragen zur Zertifizierung: 0221-806 4343
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung............................................................................................................................................................4
2. Wesentliche Verfahrensschritte zum Aufbau und zur Einführung eines Umweltmanagementsystems (UMS) nach ISO 14001......................................................................................................................................5
3. Gründe für die Anwendung eines Umweltmanagementsystems (UMS) .......................................................6
4. Wichtige Normen ...............................................................................................................................................6
5. Entsprechungen zwischen ISO 14001:2004 und ISO 9001:2000....................................................................7
6. Modell des UMS nach ISO 14001 ...................................................................................................................10
7. Normforderungen und Anmerkungen ...........................................................................................................10
8. Weiterführende Links.......................................................................................................................................24
Anhang: Zertifikatsmuster...................................................................................................................................24
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
1. Einleitung
Inzwischen ist es für die meisten Unternehmen selbstverständlich geworden, ihre Leistungen im Umweltschutzzu verbessern und nachzuweisen. Aktiver und wirksamer Umweltschutz erfordert nicht nur moderne Technolo-gien, sondern auch ein wirksames Umweltmanagementsystem. Dies ist heute im Wettbewerb ein zunehmend wichtiger Erfolgsfaktor.
Die interessierte Öffentlichkeit achtet vermehrt auf die umweltschonende Herstellung, Verwendung und den umweltschonenden Vertrieb eines Produkts bzw. auf umweltschonende unternehmerische Aktivitäten. Das vor-rangige Ziel eines jeden Umweltmanagementsystems ist daher die kontinuierliche Verbesserung des Umwelt-schutzes.
Mit der internationalen Norm ISO 14001 bietet sich ein Instrument an, ein Umweltmanagementsystem einzufüh-ren und damit einen zukunftsweisenden Weg in Richtung Eigenverantwortung und Selbstverpflichtung zu be-schreiten.
Die vorliegende Fachpublikation
• stellt Ihnen wesentliche Verfahrensschritte zum Aufbau und zur Einführung eines Umweltmanagement-systems (UMS) nach ISO 14001 vor,
• nennt viele Gründe, ein Umweltmanagementsystem einzuführen,
• listet wichtige Normen aus der 14000er-Normenfamilie auf,
• zeigt tabellarisch die Entsprechungen zwischen ISO 14001:2004 und ISO 9001:2000,
• erklärt kurz das Modell des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 und
• stellt schließlich im Hauptteil die Normenanforderungen der ISO 14001 vor, die jeweils interpretiert undmit Anmerkungen/Beispielen versehen werden.
Ob Sie in das Thema Umweltmanagement erst einsteigen oder bereits Profi sind – diese unkomplizierte undanschauliche Zusammenfassung der Norm mit vielen Tipps zu ihrer Auslegung und Umsetzung leistet Ihnen sicher wertvolle Unterstützung.
Hinweis: Der unter „Normforderung“ abgedruckte Text entspricht nicht immer begrifflich und in vollem Wort-laut dem Normtext.
4 © TÜV Media GmbH
ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
2. Wesentliche Verfahrensschritte zum Aufbau und zur Einführung eines Umweltmanagementsystems (UMS) nach ISO 14001
Formulierung der Umweltpolitik
Ermittlung der Umweltaspekte (Umweltprüfung) Soll/Ist-Vergleich
Festlegung umweltbezogener Ziele, Einzelziele und Programm(e)
Aufbau und Dokumentation des Umweltmanagementsystems
Festlegung der Aufbau- und Ablaufverfahren/-organisation
Verwirklichung des UMS
Einführung und Anwendung des UMS
Interne Überprüfung des UMS
Internes Audit
Bewertung durch die oberste Leitung
Managementreview
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
3. Gründe für die Anwendung eines Umweltmanagement-systems (UMS)
• Verbesserung des Kenntnisstands der Abläufe und des Zustands der Organisation • Verbesserung der Nachweisfähigkeit des bestimmungsgemäßen Betriebs bei Umweltunfällen • Marktpositionierung, Wettbewerbsvorteile • Kundenauflage • Steigerung der Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit• Verbesserung des Verhältnisses zu Behörden und Anwohnern• Vertrauensbildung beim Kunden• Wahrung guter Beziehungen zur Öffentlichkeit • Zufriedenstellung der Ansprüche von Investoren• Reduzierung von Ereignissen mit Haftungsfolgen• Abschluss von Versicherungen zu ggf. ermäßigten Kosten• Verbesserung des Images und mittelbare Erhöhung des Marktanteils • Darlegung einer vernünftigen Vorsorge• Ressourcenschonung von Material und Energie• Deregulierungspotenzial• Fördern der Entwicklung und Verarbeitung von Umweltproblemlösungen • Methodische Bearbeitung bei der Berücksichtigung und Anwendung von Gesetzen und Verordnungen
und dadurch erhöhte Rechtssicherheit
4. Wichtige Normen
DIN EN ISO 14001 Umweltmanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung (ISO 14001:2004); Deutsche undEnglische Fassung EN ISO 14001:2004
(Norm-Entwurf) DIN ISO 14004Umweltmanagementsysteme – Allgemeiner Leitfaden über Grundsätze, Systeme und Hilfsinstrumente (ISO/DIS 14004:2003)
DIN ISO 14015Umweltmanagement – Umweltbewertung von Standorten und Organisationen (UBSO)(ISO 14015:2001)
DIN EN ISO 14020Umweltkennzeichnungen und -deklarationen – Allgemeine Grundsätze (ISO 14020:2000); Deutsche FassungEN ISO 14020:2001
DIN EN ISO 14021Umweltkennzeichnungen und -deklarationen – Umweltbezogene Anbietererklärungen (Umweltkennzeichnung Typ II) (ISO 14021:1999); Deutsche Fassung EN ISO 14021:2001
DIN EN ISO 14024 Umweltkennzeichnungen und -deklarationen – Umweltkennzeichnung Typ I – Grundsätze und Verfahren (ISO 14024:1999); Deutsche Fassung EN ISO 14024:2000
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
DIN EN ISO 14031Umweltmanagement – Umweltleistungsbewertung – Leitlinien (ISO 14031:1999); Deutsche Fassung EN ISO14031:1999
DIN EN ISO 14041Umweltmanagement – Ökobilanz – Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens sowie Sachbilanz(ISO 14041:1998); Deutsche Fassung EN ISO 14041:1998
DIN EN ISO 14042Umweltmanagement – Ökobilanz – Wirkungsabschätzung (ISO 14042:2000); Deutsche Fassung EN ISO14042:2000
DIN EN ISO 14043Umweltmanagement – Ökobilanz – Auswertung (ISO 14043:2000); Deutsche Fassung EN ISO 14043:2000
DIN EN ISO 19011Leitfaden für Audits von Qualitätsmanagement- und/oder Umweltmanagementsystemen (ISO 19011:2002); Deutsche Fassung EN ISO 19011:2002
DIN-Fachbericht ISO/TR 14062Umweltmanagement – Integration von Umweltaspekten in Produktdesign und -entwicklung; Deutsche Fassung ISO/TR 14062:2002
DIN EN ISO/IEC 17021Anforderungen an Stellen, die Managementsysteme auditieren und zertifizieren; Deutsche Fassung ISO/IEC 17021:2006
5. Entsprechungen zwischen ISO 14001:2004 und ISO 9001:2000 [1]
ISO 14001:2004 ISO 9001:2000
Einführung – 00.10.20.30.4
Einleitung Allgemeines Prozessorientierter Ansatz Beziehung zu ISO 9004Verträglichkeit mit anderenManagementsystemen
Anwendungsbereich
–
1
–
11.11.2
Anwendungsbereich Allgemeines Anwendung
Normative Verweisungen 2 2 Normative VerweisungenBegriffe 3 3 Begriffe
Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem
4 4 Qualitätsmanagementsystem
Allgemeine Anforderungen 4.1 4.1 Allgemeine Anforderungen
DokumentationDokumentationLenkung von Dokumenten Lenkung von Aufzeichnungen
4.4.44.4.44.4.54.5.4
4.24.2.14.2.24.2.34.2.4
Dokumentationsanforderungen Allgemeines Qualitätsmanagement-HandbuchLenkung von Dokumenten Lenkung von Aufzeichnungen
Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit und Befugnis
4.4.1 5 Verantwortung der Leitung
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
ISO 14001:2004 ISO 9001:2000
UmweltpolitikRessourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit und Befugnis
4.24.4.1
5.1 Verpflichtung der Leitung
Umweltaspekte Rechtliche Verpflichtungen und andereAnforderungen
4.3.14.3.2
5.2 Kundenorientierung
Umweltpolitik 4.2 5.3 Qualitätspolitik
Planung Zielsetzungen, Einzelziele und Programm(e)
4.34.3.3
5.45.4.15.4.2
Planung Qualitätsziele Planung des Qualitätsmanagementsystems
Allgemeine Anforderungen
Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit und Befugnis
Kommunikation
4.1
4.4.1
4.4.3
5.5
5.5.1
5.5.25.5.3
Verantwortung, Befugnis undKommunikation Verantwortung und Befugnis
Beauftragter der obersten Leitung Interne Kommunikation
Managementbewertung 4.6 5.65.6.15.6.25.6.3
Managementbewertung Allgemeines Eingaben für die Bewertung Ergebnisse der Bewertung
Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit und Befugnis
4.4.1 6 Management von Ressourcen
6.1 Bereitstellung von Ressourcen
Fähigkeit, Schulung und Bewusstsein 4.4.2
6.26.2.16.2.2
Personelle RessourcenAllgemeines Fähigkeit, Bewusstsein und Schulung
Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit und Befugnis
4.4.1 6.3
6.4
Infrastruktur
Arbeitsumgebung
Verwirklichung und BetriebAblauflenkung
4.44.4.6
77.1
Produktrealisierung Planung der Produktrealisierung
Umweltaspekte Rechtliche Verpflichtungen und andereAnforderungen Ablauflenkung Ablauflenkung Umweltaspekte Kommunikation
4.3.14.3.2
4.4.64.4.64.3.14.4.3
7.27.2.1
7.2.2
7.2.3
Kundenbezogene ProzesseErmittlung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt
Bewertung der Anforderungen in Bezug auf das ProduktKommunikation mit dem Kunden
Ablauflenkung 4.4.6 7.37.3.17.3.27.3.37.3.47.3.57.3.67.3.7
Entwicklung Entwicklungsplanung Entwicklungseingaben EntwicklungsergebnisseEntwicklungsbewertung Entwicklungsverifizierung Entwicklungsvalidierung Lenkung von Entwicklungsänderungen
Ablauflenkung 4.4.6 7.47.4.17.4.27.4.3
Beschaffung Beschaffungsprozess Beschaffungsangaben Verifizierung von beschafften Produkten
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
ISO 14001:2004 ISO 9001:2000
Ablauflenkung 4.4.6 7.57.5.1
7.5.2
7.5.37.5.47.5.5
Produktion und Dienstleistungserbringung Lenkung der Produktion und derDienstleistungserbringung Validierung der Prozesse zur Produktion undzur Dienstleistungserbringung Kennzeichnung und Rückverfolgung Eigentum des KundenProdukterhaltung
Überwachung und Messung 4.5.1 7.6 Lenkung von Überwachungs- undMessmitteln
Überprüfung 4.5 8 Messung, Analyse und Verbesserung
Überwachung und Messung 4.5.1 8.1 Allgemeines
Internes Audit Überwachung und Messung Bewertung der Einhaltung von Rechtsvorschriften
4.5.54.5.14.5.2
8.28.2.18.2.28.2.38.2.4
Überwachung und Messung KundenzufriedenheitInternes Audit Überwachung und Messung von Prozessen Überwachung und Messung der Produkte
Nichtkonformität, Korrektur- undVorbeugungsmaßnahmen Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr
4.5.3
4.4.7
8.3 Lenkung fehlerhafter Produkte
Überwachung und Messung 4.5.1 8.4 Datenanalyse
UmweltpolitikZielsetzungen, Einzelziele und Programm(e)Nichtkonformität, Korrektur- undVorbeugungsmaßnahmen
4.24.3.34.5.3
8.58.5.18.5.2
8.5.3
Verbesserung Ständige Verbesserung Korrekturmaßnahmen
Vorbeugungsmaßnahmen Quellennachweis
[1] DIN EN ISO 9001:2000 Qualitätsmanagementsysteme, Anforderungen (ISO 9001:2000); Dreisprachige Fassung EN ISO 9001:2000
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
6. Modell des UMS nach ISO 14001
Anmerkung:
Die Norm beruht auf der Methode Planen-Ausführen-Kontrollieren-Optimieren, bekanntals Plan-Do-Check-Act (PDCA). PDCA lässtsich kurz wie folgt beschreiben:
• Planen: Die Zielsetzungen und Prozessewerden festgelegt, um Ergebnisse in Über-einstimmung mit der Umweltpolitik der Or-ganisation zu erhalten.
• Ausführen: Die Prozesse werden verwirk-licht.
• Kontrollieren: Die Prozesse werden über-wacht, an der Umweltpolitik, den Zielsetzun-gen, den Einzelzielen, den rechtlichen Ver-pflichtungen und anderen Anforderungen gemessen; über die Ergebnisse wird berich-tet.
• Optimieren: Maßnahmen zur ständigen Ver-besserung der Leistung des Umweltmanage-mentsystems werden ergriffen.
Viele Organisationen führen ihre Tätigkeiten unter Anwendung eines Systems von Prozessen und deren Wechselwirkungen durch, das als „prozessorientierter Ansatz“ bezeichnet werdenkann. Die ISO 14001 fördert die Anwendung des prozessorientierten Ansatzes.
7. Normforderungen und Anmerkungen Hinweis: Der unter „Normforderung“ abgedruckte Text entspricht nicht immer begrifflich und in vollem Wort-laut dem Normtext.
NORMFORDERUNG ANMERKUNGEN
1. Allgemeine Anforderung: Verpflichtung für das Umweltmanagementsystem (UMS)
Die Organisation verpflichtet sich, ein Umweltmanagementsystem einzuführen, zudokumentieren, zu verwirklichen undaufrechtzuerhalten, das die Anforderungen derNorm erfüllt.
Die Organisation hat die Freiheit und Flexibilität, ihre Rah-menbedingungen selbst festzulegen; sie kann die Norm für diegesamte Organisation oder nur für bestimmte Betriebseinhei-ten oder Tätigkeiten der Organisation einführen und umsetzen.Die Organisation definiert und dokumentiert den Geltungsbe-reich des Umweltmanagementsystems. Der Geltungsbereich muss jedoch definiert und dokumentiert sein.Dieser könnte z. B. lauten• Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Werkzeugen
oder• Produktion und Vertrieb von Polyethylen-Folien.
Organisationen können sein: produzierende Unternehmen,Teile von Unternehmen, aber auch Dienstleister, Behörden,Vereine, Körperschaften etc.
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
NORMFORDERUNG ANMERKUNGEN
2. Umweltpolitik
Die oberste Leitung muss die Umweltpolitik derOrganisation festlegen und sicherstellen, dass sie
• in Bezug auf Art, Umfang und Umwelt-einwirkungen ihrer Tätigkeiten, Produkteund Dienstleistungen angemessen ist,
• eine Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung und Vermeidung von Um-weltbelastungen enthält,
• eine Verpflichtung zur Einhaltung dergeltenden rechtlichen Verpflichtungen undanderen Anforderungen, zu deren Einhal-tung die Organisation sich bekennt, ent-hält,
• den Rahmen für die Festlegung und Be-wertung von umweltbezogenen Zielset-zungen und Einzelzielen bildet,
• dokumentiert, umgesetzt und aufrechter-halten sowie allen Mitarbeitern und Perso-nen, die im Auftrag der Organisation ar-beiten, bekannt gegeben wird,
• der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Die Erarbeitung der Umweltpolitik sollte durch ein Team mit Mitgliedern aus verschiedenen Unternehmensbereichen erfol-gen. Um für die Umweltpolitik einen möglichst breiten Kon-sens zu erreichen, ist es sinnvoll, bereits hier Umweltschutz-beauftragte des Betriebs und einen Vertreter des Betriebsrats hinzuzuziehen.
Die Unternehmensleitung muss die Umweltpolitik verbindlich in Kraft setzen und sie anschließend den Mitarbeitern mitteilensowie der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die einmal auf-gestellte Umweltpolitik ist in regelmäßigen Zeitabständen zuüberprüfen und ggf. anzupassen.
Beispiel: UmweltpolitikUmweltschutz ist einer der Kernwerte unseres Unternehmensund wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensführung. Mitder Umsetzung dieser Umweltpolitik möchten wir einen Bei-trag zur nachhaltigen Entwicklung leisten und gleichzeitig Wettbewerbsvorteile erlangen.
Kontinuierliche VerbesserungAuf Basis der geltenden Umweltvorschriften, Kundenanforde-rungen und weiteren Vorgaben ist es unser Ziel, den betriebli-chen Umweltschutz systematisch und kontinuierlich zu verbes-sern.
Verantwortungsbewusste MitarbeiterWir fördern das Umweltwissen und das Umweltbewusstseinunserer Mitarbeiter durch ständige Aus- und Weiterbildung und motivieren sie zu verantwortungsvollem Handeln – auch über die betrieblichen Tätigkeiten hinaus.
Technische WeiterentwicklungDie Umweltauswirkungen neuer Tätigkeiten, Produkte, Tech-nologien und Verfahren werden vor der Einführung bewertet. Die gesetzlichen Anforderungen stellen in diesem Zusammen-hang zusammen mit den Kundenanforderungen ein Minimal-kriterium dar. Der Einsatz umweltfreundlicher Verfahren und Technologien wird mit dem Ziel forciert, Ressourcen wie Roh-stoffe, Energie und Wasser einzusparen.
Geringe UmweltauswirkungenWir ergreifen die notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung von schädlichen Umweltauswirkungen unserer Aktivitäten und Produkte. Mit Rohstoffen und Energie gehen wir sparsam um und verringern umweltbelastende Emissionen und das Abfall-aufkommen auf ein Mindestmaß. In diesem Zusammenhang ergreifen wir auch umfangreiche Maßnahmen zur Unfallver-hütung und Schadensbegrenzung.
Überwachung und BewertungWir bewerten regelmäßig den Stand des Umweltschutzes inunserem Unternehmen sowie die technischen und organisato-rischen Verfahren, um Schwachstellen zu erkennen und ent-sprechende Vorbeugungs- bzw. Verbesserungsmaßnahmen zuveranlassen. Die Auswirkungen gegenwärtiger und geplanterTätigkeiten unseres Unternehmens auf die lokale Umgebung werden regelmäßig überwacht und bewertet.
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
Kommunikation und Dialog Mit Kunden, Behörden und der Öffentlichkeit führen wir einen offenen Dialog über umweltrelevante Fragen in unserem Un-ternehmen. Wir wirken auf unsere Geschäftspartner ein, nach gleichwertigen Umweltleitlinien zu verfahren und sich aktiv für den Umweltschutz einzusetzen.
Die Geschäftsleitung und alle Mitarbeiter verpflichten sich zudieser Umweltpolitik.
NORMFORDERUNG ANMERKUNGEN
3. PLANUNG
3.1 UMWELTASPEKTE
Die Organisation muss Verfahren einführen,verwirklichen und aufrechterhalten zur
• Ermittlung und Bestimmung der Umwelt-aspekte von Tätigkeiten, Produkten undDienstleistungen, die überwacht werdenkönnen und auf die Einfluss genommen werden kann; dies unter Berücksichtigung geplanter oder neuer Entwicklungen sowieneuer modifizierter Tätigkeiten, Produkteund Dienstleistungen;
• Dokumentation und regelmäßigen Aktua-lisierung der Information über Umweltas-pekte und Umweltauswirkungen. Der Um-fang der Umweltaspekte, die zu erfassenund zu bewerten sind, erstreckt sich nicht mehr nur auf die beeinflussbaren Aspekte, sondern auch auf die identifizierten undmessbaren Aspekte.
Es sollten die folgenden Aspekte berücksichtigt werden: • Umgang mit umweltrelevanten Stoffen;• Emission in die Luft; • Einleitung in Gewässer, Abwässer;• Abfallwirtschaft; • Boden- und Gewässerschutz;• Nutzung von Rohstoffen, Energien und natürlichen Res-
sourcen; • Freisetzung von Wärme, Lärm, Erschütterung, Gerü-
chen, optischen Einwirkungen und• andere örtliche Umweltbelange, z. B. Lage der Organi-
sation in Schutzgebieten, Lage zur örtlichen Nachbar-schaft; dabei sind neben den normalen Betriebsbedin-gungen auch Anfahr- und Abfahrbedingungen wie auchStörungen oder Notfälle zu betrachten;
• Güter und Dienstleistungen, die von der Organisation benutzt werden.
Die Ermittlung von Umweltaspekten und die Ermittlung von bedeutenden Umweltauswirkungen sind ein Prozess, der in vier Schritte aufgeteilt werden kann:• Auswahl der Tätigkeiten, Produktionsprozesse, Dienst-
leistungen;• Ermittlung der Umweltaspekte (direkt überwachbar)
einschließlich derjenigen (indirekte), die lediglich be-einflusst werden können, z. B. von der Organisation be-nutzte Güter und Dienstleistungen;
• produkt- und dienstleistungsbezogene Ermittlung derUmweltauswirkungen und Erstellung eines Registers;
• Bewertung der Umweltauswirkungen (Relevanz).Die Bewertung der Umweltauswirkungen sollte im Hinblick auf folgende Aspekte erfolgen:
Verfahren/Anlagen/Stoffe/Prozesse
• führen zu Überschreitungen gesetzlicher Grenzwerte,• stehen unter nachhaltiger Kritik, z. B. durch Politik,
Medien, Nachbarn, Öffentlichkeit, • führen zu hohen Verbräuchen oder Produktivitätsverlus-
ten, z. B. an Ressourcen, Material, Energie, • führen zu Beeinträchtigungen der Umwelt.
12 © TÜV Media GmbH
ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
Es gibt umfangreiche Methoden zur Ermittlung und Bewer-tung der Umweltaspekte, die in Abhängigkeit von Komplexi-tät und Umweltauswirkungen angewendet werden sollten. Andieser Stelle wird auf die umfangreiche Literatur verwiesen.
Im folgenden Beispiel ist eine relativ einfache Methode aufge-führt.
Ermittlung und Bewertung der Umweltauswirkungen mithilfe der ABC-Analyse:
A-Einstufung:Besonders relevantes ökologisches Problem, akuter Hand-lungsbedarf (z. B. Verstoß gegen umweltrechtliche Rahmen-bedingungen – wie Grenzwerte, Auflagen, Verordnungen, Vorschriften – und Beeinträchtigung der Umwelt unterNormalbedingungen).
B-Einstufung:Umweltrelevantes Problem mit mittelfristigem Handlungsbedarf (Anpassung an den Stand der Technik, Beseitigung von Schwachstellen, Erfüllung von gesellschaftlichen Anforderungen, wie Reaktion auf Kritik, Diskussion in Öffentlichkeit und Presse).
C-Einstufung:Nach vorliegendem Kenntnisstand liegen geringe oder keine Umweltbeeinträchtigungen vor, kein Handlungsbedarf.
NORMFORDERUNG ANMERKUNGEN
3.2 Rechtliche Verpflichtungen und andere Anforderungen
Die Organisation muss ein Verfahren einführen,verwirklichen und aufrechterhalten, um
• geltende rechtliche Verpflichtungen und• andere umweltbezogene Anforderungen
zu ermitteln und zugänglich zu machen, auf die sich die Organisation verpflichtet und die in Bezug auf die ermittelten Umweltaspekte rele-vant sind.
Als Basis sollte eine Organisation ein Verzeichnis aller für sie zutreffenden Umweltvorschriften und -richtlinien erstellen.Diese Liste enthält z. B.
• Umweltgesetze, zutreffende Verordnungen (EU, Bund,Land, Kommune), Normen;
• Auflagen und Nebenbestimmungen aus Genehmigun-gen;
• spezielle Vorschriften für Anlagen, Gebäude oder Tä-tigkeiten (z. B. Genehmigungen, Erlaubnisse, Eignungs-feststellungen, Betriebsanweisungen);
• Kunden-, Lieferantenvorgaben; • öffentliche Verpflichtung der Organisation oder Mutter-
organisation; • Anforderungen von Wirtschaftverbänden;• unternehmens-/firmenspezifische Anforderungen.Es sind die Beachtung dieser Vorgaben und die interne Kontrolle zu regeln (siehe hierzu auch 5.2).
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ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
NORMFORDERUNG ANMERKUNGEN
3.3 Zielsetzungen, Einzelziele und Programm(e)
Die Organisation muss für jede relevante Funkti-on und Ebene innerhalb ihrer Organisationsstruk-tur entsprechend dokumentierte, umweltbezoge-ne Zielsetzungen und Einzelziele festlegen undaufrechterhalten unter Berücksichtigung von
• rechtlichen und anderen Anforderungen,• Standpunkten interessierter Kreise,• bedeutenden Umweltaspekten,• technologischen Optionen und• finanziellen, betrieblichen und geschäftli-
chen Rahmenbedingungen.
Die Zielsetzungen und Einzelziele müssen soweit praktikabel, messbar und im Einklang mit der Umweltpolitik stehen und der Verhütung von Umweltbelastungen dienen.
Die Organisation muss (ein) Programm(e) zurVerwirklichung der umweltbezogenen Zielset-zungen und Einzelziele einführen, verwirklichen und aufrechterhalten. Diese(s) soll(en) enthalten:
• Festlegung der Verantwortlichkeiten fürdie Verwirklichung der umweltbezogenen Ziele,
• die Mittel und den Zeitrahmen für die Verwirklichung.
Die Zielsetzungen sollten konkret und die Einzelziele soweit wie möglich quantifizierbar sein; gegebenenfalls solltenVorsorgemaßnahmen geplant werden.
Fortschritte (Reduzierung, Einsparung) bei Zielsetzungen können im Allgemeinen durch Indikatoren für die umwelt-orientierte Leistung gemessen werden wie
• Menge und Effizienz des Rohstoff-, Material- undEnergieverbrauchs,
• Abfälle und Abwasser, bezogen auf die Produktmen-ge,
• Mehrweganteil bei der Verpackung,• Anzahl von Transportkilometern pro Produktionsein-
heit.
Beispiel:Zielsetzung: Reduzierung des benötigten Wassers in einem Fertigungsbetrieb Einzelziel: 10 % Reduktion des Wasserverbrauchs gegenüber dem Vor-jahrIndikator:Frischwassermenge je Produktionseinheit
Die Erstellung von Umweltmanagementprogramm(en) ist der wesentliche Bestandteil zur erfolgreichen kontinuierli-chen Verbesserung des Umweltschutzes.Ein Programm sollte beschreiben, wie die Ziele der Organi-sation besser erreicht werden können, einschließlich des Zeitplans, des benötigten und verantwortlichen Personals sowie der erforderlichen Mittel. Beispiel für den Zusammenhang zwischen Umweltpolitik, Umweltziel und Umweltmanagementprogramm:Umweltpolitikverpflichtung: Erhaltung natürlicher Ressour-cenZielsetzung: Minimierung des Wasserverbrauchs, wo immeres technisch und wirtschaftlich möglich ist Einzelziel: Reduzierung des Wasserverbrauchs ausgesuchterProzesse um 10 % je Produktionseinheit innerhalb einesJahresUmweltmanagementprogramm: Wiederverwendung von Wasser Aktion: Installierung einer Recyclinganlage für Spülwasserin Prozess A zur Wiederverwendung in Prozess B Verantwortlich: ProduktionsleiterZeitraum: 8 Monate Mittel: Euro 25.000 ,- Reduzierung der Kosten (Frischwasser und Abfall): Euro5.000 ,-/Jahr
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Weiteres Beispiel:Ziel: Reduzierung des spezifischen Stromverbrauchs um 2 % gegenüber VorjahrMaßnahme: Unmittelbares Ausschalten der Maschinen in Pausen bzw. nach Schichtende/Substitutionen weitererDruckluftwerkzeuge durch elektrische Werkzeuge Termin: 12.2008 Verantwortlichkeit: Instandhaltung
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4. Verwirklichung und Betrieb 4.1 Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit und Befugnis
Um ein wirkungsvolles UMS zu erreichen, muss die Verfügbarkeit der benötigten Ressourcensichergestellt sein. Dazu sind erforderlich:
• die Festlegung, Dokumentation und Be-kanntmachung von Aufgaben, Verantwort-lichkeiten und Befugnissen;
• die Bereitstellung der benötigten Mittel (insb. Personal mit entsprechenden Fähig-keiten, Technologie und Finanzmittel) zur Überwachung des UMS durch die Leitung;
• die Bereitstellung von einem oder mehre-ren Beauftragten der obersten Leitung unddie Festlegung dessen/deren Verantwort-lichkeiten, Aufgaben und Befugnisse.
Jede Hierarchieebene hat im UMS bestimmte Aufgaben undPflichten. Die oberste Leitung muss
• die Umweltpolitik der Organisation festlegen und die Einführung und Aufrechterhaltung des UMS sicher-stellen,
• einen Beauftragten der obersten Leitung bestellen mitfestgelegter Verantwortung und Befugnis zur Sicher-stellung der Erfüllung der Forderungen des UMS,
• ausreichend Mittel zur Verfügung stellen, um die Im- plementierung und Aufrechterhaltung des UMS zugewährleisten.
Die wesentlichen Verantwortlichkeiten im Rahmen des UMS sind zu definieren und mit den zuständigen Mitarbei-tern zu besprechen (z. B. für gesetzliche Beauftragte, Füh-rungskräfte mit besonderer Verantwortung im Umwelt-schutz).
Hilfreich sind die Erstellung und Verwendung von Organi-grammen, Aufgaben- und Stellenbeschreibungen.
Beispiel:
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Geschäftsführer
Umweltbeauftragter
Abfallbeauftragter
Gewässerschutz-beauftragter
Sicherheitsbeauftragter
Umweltschutzbeauf-tragter Verwaltung
· UMB· UB· Leiter New Business· Leiter Einkauf· Leiter Entwicklung· Leiter Personal· Leiter Vertrieb· Leiter Technik· Leiter Instandhaltung
Umweltschutzbeauf-tragter FB I
Umweltschutzbeauf-tragter FB II
Umweltschutzbeauf-tragter FB III/IV/V/VI
Schmierstoff- u. Ölab-scheidebeauftragter
Geschäftsführer
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4.2 Fähigkeit, Schulung und Bewusstsein
Die Organisation muss Verfahren einführen,verwirklichen und aufrechterhalten, um sicherzu-stellen,
• dass jede Person, die im Auftrag der Or-ganisation Aufgaben verrichtet, die das Potenzial haben, bedeutende Umweltaus-wirkungen zu verursachen, kompetent ist(nach Ausbildung, Schulung und Erfah-rung). Aufzeichnungen zum Nachweissind aufzubewahren;
• dass der Schulungsbedarf ermittelt wird(entsprechend den Umweltaspekten desUMS) und Schulungen durchgeführt wer-den;
• dass beauftragte (interne/externe) Perso-nen sich bewusst werden übera) die Bedeutung der Anforderungen des
UMS,b) die bedeutenden Umweltaspekte und
damit verbundenen Umwelt-auswirkungen der Tätigkeiten (tatsächlich oder potenziell),
c) die eigene Aufgabe undVerantwortlichkeit innerhalb des UMS,
d) mögliche Folgen eines Abweichens von festgelegten Abläufen im UMS.
Die Fähigkeiten und Kenntnisse zur Einführung und Auf-rechterhaltung eines UMS sind in der Regel bei den für den Bereich Umweltschutz tätigen Personen vorhanden (ggf. mit speziellen ergänzenden Schulungen zu den relevanten The-men wie Managementsysteme, Auditierung).
In vielen Fällen können auch Qualitätsmanagementbeauf-tragte mit der Unterstützung der Fachleute für Umweltschutzdiese Aufgaben organisieren.
Im Bereich Schulung und Weiterbildung wird üblicherweisefolgendermaßen vorgegangen:
• Ermittlung des Schulungsbedarfs der Mitarbeiter undjeder im Auftrag der Organisation tätigen Person;
• ggf. Übertragung der Schulungsverpflichtungen auf im Auftrag tätige Organisationen oder Personen;
• Entwicklung eines Schulungsplans, der auf die ermit-telten Bedürfnisse eingeht (ggf. Berücksichtigung von rechtlichen und sonstigen Forderungen);
• Durchführung der Schulung; • Bewertung der durchgeführten Schulung.
Die einzelnen Schritte sind angemessen zu dokumentieren.
Vorgenannte Maßnahmen oder gesonderte Aktionen solltenauch Themen zur Bewusstseinsbildung enthalten.
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4.3 Kommunikation
Die Organisation muss Verfahren einführen undaufrechterhalten im Hinblick auf ihre Umweltas-pekte und ihr UMS für
• die interne Kommunikation zwischen denverschiedenen Ebenen der Organisation und
• die Entgegennahme, Dokumentation undBeantwortung relevanter Mitteilungen von externen interessierten Kreisen (externeKommunikation).
Die Organisation soll entscheiden, ob sie über ihre bedeutenden Umweltaspekte extern kom-munizieren will. Die Entscheidung ist zu doku-mentieren. Wenn dies bejaht wird, muss ein entsprechender Prozess eingerichtet werden.
Die aktive, offene Kommunikation mit den Mitarbeitern undanderen interessierten Kreisen dient dazu, die Mitarbeiter zumotivieren und das Verständnis und die Akzeptanz zu för-dern. Aspekte, die bei der Information/Berichterstattung berücksichtigt werden können:
• Umweltpolitik, -ziele und -programme; • Darstellung der Prozesse; • Bewertung der umweltorientierten Leistung bezüglich
der Umweltaspekte; • Verbesserungen in der Vergangenheit und Verbesse-
rungspotenzial.
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Eine Organisation kann bzgl. Umweltinformationen aufverschiedene Weise kommunizieren: • extern durch Jahresbericht, Berichte an die Behörden,
Veröffentlichungen der Industrieverbände, durch dieMedien und Werbung,
• durch „Tag-der-offenen-Tür“-Veranstaltungen, Ein-richtung von Umwelttelefonen, über die Beschwerden und Rückfragen entgegengenommen werden können,
• intern durch das Berichtswesen und Informationen z. B. am Schwarzen Brett, Betriebszeitungen, Intranet,Flyer zu umweltrelevanten Themen, Veranstaltungen und E-Mail-Nachrichten;
• Beteiligung an organisationsübergreifenden Arbeits-kreisen oder Interessenverbänden.
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4.4 Dokumentation
Die Organisation muss Informationen auf Papieroder in elektronischer Form zusammenstellenund aufrechterhalten, um
• die wesentlichen Elemente des Manage-mentsystems und ihre Wechselwirkungen zu beschreiben und
• Hinweise für das Auffinden zugehörigerDokumentation zu geben.
Die Dokumentation muss enthalten:
• Umweltpolitik, Ziele, Einzelziele, • Beschreibung des Geltungsbereichs des
UMS,• Hauptelemente des UMS (Prozesse) und
deren Wechselwirkungen,• Hinweise auf zugehörige Dokumente,• Dokumente und Berichte, die von der
Norm gefordert werden,• Dokumente und Aufzeichnungen zur ef-
fektiveren Planung, Durchführung undKontrolle von Prozessen mit bedeutenden Umweltaspekten.
Die Dokumentation sollte ausführlich genug sein, um diewesentlichen Elemente des UMS und ihre Wechselwirkun-gen zu beschreiben. Die Dokumentation muss nicht in Formeines einzelnen Handbuchs gehalten sein und es kann auf existierende Dokumente (z. B. Abfallwirtschaftskonzept) verwiesen werden.
Die Art der Dokumentation kann variieren in Abhängigkeitvon der Größe und Komplexität der Organisation und sollte alle Aspekte des UMS berücksichtigen. Eine Integration inandere bestehende Managementsysteme (z. B. die weit ver-breitete Qualitätsnorm ISO 9001:2000) sollte in Erwägunggezogen werden.
Ein systematischer Aufbau erleichtert die Verständlichkeit der Dokumente und damit die Akzeptanz bei den Mitarbei-tern. Zweckmäßig ist ein hierarchischer Aufbau in kurz gefasstem Handbuch, Verfahrens-, Arbeits-/Prüfanweisungen und Formblättern.
Für den Aufbau des UM-Handbuchs empfiehlt sich die Orientierung an den Unternehmensprozessen. Sinnvoll ist auch ein Aufbau nach der Struktur der ISO 14001.
Beispiele für Dokumente und Berichte:
• Auditberichte, Umweltberichte, • Notfallpläne, • Management Review.
Beispiel für die Einbindung von Managementsystemen ineinen modularen Aufbau:
MS(übergeordnetes Managementsystem)
QMQualitäts-
UMUmwelt-
AMArbeitsschutz-
AndereManagementsysteme
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NORMFORDERUNG ANMERKUNGEN
4.5 Lenkung der Dokumente
Die Organisation muss Verfahren für die Len-kung aller erforderlichen Dokumente einführenund aufrechterhalten, um sicherzustellen, dass
• sie aufgefunden werden können,• sie von befugtem Personal regelmäßig
bewertet und, wenn notwendig, überarbei-tet werden,
• die gültigen Fassungen relevanter Doku-mente an allen notwendigen Stellen ent-fernt werden oder in anderer Weise Si-cherheit gegen unbeabsichtigten Gebrauchgeschaffen wird,
• ungültige Dokumente, die aus rechtlichen Gründen und/oder zur Erhaltung des Wis-sensstands aufbewahrt werden, angemes-sen gekennzeichnet sind.
Die Dokumentation muss lesbar, datiert (mit Datum der Überarbeitung) und leicht indentifi-zierbar sein, in ordentlicher Form geführt und für einen festgelegten Zeitabschnitt aufbewahrt werden.
Dokumente sind so zu handhaben, zu erstellen und aufrecht-zuerhalten, dass die Aufrechterhaltung des UMS sicherge-stellt ist. Ein funktionierendes UMS und die umweltorien-tierten Leistungen sind wichtiger als ein aufwendiges Dokumentenlenkungssystem.
Zur übersichtlichen Darstellung hat sich eine Matrix be-währt, in der alle umweltrelevanten Vorgabedokumente namentlich geführt werden,
wie z. B.• Umweltpolitik, • Umweltziele, • Umweltprogramme, • Handbuch, • Organisationsrichtlinien,• Verfahrensanweisungen,• Arbeits-/Prüfanweisungen,• Stellenbeschreibung,• Gestaltungsmuster für Dokumente/Formblätter,• Notfallplan,• mitgeltende Unterlagen (Genehmigungen).
Zur Nachvollziehbarkeit sind folgende Punkte festzulegen:• Herausgabe,• Überprüfung,• Revisionen,• Freigabe, • Verteilung,• Aufbewahrung (Ort/Dauer).
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4.6 Ablauflenkung
Die Organisation muss in Erfüllung ihrerUmweltpolitik und ihrer Umweltziele jeneAbläufe und Tätigkeiten ermitteln, die imZusammenhang mit den festgestelltenbedeutenden Umweltaspekten stehen. Die Organisation muss diese Abläufe planen, umsicherzustellen, dass sie unter festgesetzten Bedingungen ausgeführt werden.Es sind dokumentierte Verfahren zu verwirk-lichen und aufrechtzuerhalten, um Situationen zuregeln, in denen das Fehlen dokumentierterVerfahren zu Abweichungen von der Umwelt-politik, umweltbezogenen Zielsetzungen undEinzelzielen führen könnte. BetrieblicheVorgaben sind in den Verfahren festzulegen.
Dies ist eine der wesentlichen Forderungen der ISO 14001.In Kenntnis der festgestellten bedeutenden Umweltaspekte einer Organisation (siehe 3.1) werden für alle relevantenTätigkeiten, Funktionen und Organisationseinheiten Ablaufverfahren bzw. -lenkungen entwickelt und eingeführt.Diese können u. a. folgende sein:• Abfall, • Abwasser,• Bodennutzung/Bodenschutz,• Brand- und Explosionsschutz,• Gewässerschutz,• Gewässerbenutzung,• Geruch, • Freisetzung von Energie in Form von Strahlung,
Wärme, Schwingungen,
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Feststellbare bedeutende Umweltaspekte der vonder Organisation benutzten Waren undDienstleistungen sind zu ermitteln und zuminimieren.
Anforderungen an Zulieferer und Auftragnehmersind ggf. zu formulieren.
• Emissionen,• Energie-, Ressourcenverbrauch,• Erschütterung,• Kanalisation,• Lärm,• produktbezogene Transport- und verkehrsbedingte
Aspekte,• Umgang mit wasser- und bodengefährdenden Stoffen,• Umgang mit Gefahrstoffen,• visuelle Aspekte,• Wasserge- und -verbrauch,• Produktion,• Anlagensicherheit, • Instandhaltung,• Forschung und Entwicklung, Design und Engineering,• Beschaffung/Einkauf, Lieferantenbewertung,• Personalwesen,• Vertragswesen,• Materialwirtschaft, • Transportwesen, Verpackungsmanagement,• Marketing, Vertrieb, • Kundendienst, • Erwerb, Errichtung/Änderung von Liegenschaften und
Anlagegütern.Vorhandene betriebliche Abläufe sollten auf die möglicheUmweltrelevanz untersucht werden. Falls notwendig sindÄnderungen oder Ergänzungen vorzunehmen.
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4.7 Notfallvorsorge
Die Organisation muss Verfahren einführen,verwirklichen und aufrechterhalten, um möglicheUnfälle und Notfallsituationen zu ermitteln undauf diese entsprechend zu reagieren.Umweltauswirkungen, die damit verbunden sein könnten, sind zu verhindern und zu begrenzen.
Die Organisation muss ihre Notfallvorsorge und-maßnahmen überprüfen und, falls erforderlich,überarbeiten (insbesondere nach Unfällen undNotfallsituationen).
Die Organisation muss Maßnahmen zurNotfallvorsorge und Gefahrenabwehr, sofernmöglich, regelmäßig erproben und insbesonderenach Eintreten von Unfällen und Notfall-situationen überprüfen.
Es sollten Alarm-, Gefahrenabwehr- und Notfallpläne erstellt werden, die Aussagen zu den folgenden Punkten beinhalten:
• Notfallorganisation und -verantwortlichkeiten,• internem und externem Kommunikationsplan,• Maßnahmen für verschiedene Arten von Notfällen
(z. B. Austreten von Stoffen, Brand, Hochwasser),• Regelung der Informationen über umweltrelevante
Stoffe, einschließlich der jeweils möglichen Auswir-kungen auf die Umwelt, und Maßnahmen, die im Falleeiner unbeabsichtigten Freisetzung ergriffen werdensollten,
• Planung und Dokumentation von Notfall-, Brand-schutz- und Evakuierungsübungen.
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5. Überprüfung 5.1 Überprüfung und Messung
Die Organisation muss Verfahren einführen,verwirklichen und aufrechterhalten, um diemaßgeblichen Merkmale ihrer Arbeitsabläufe und Tätigkeiten, die eine bedeutende Auswirkung auf die Umwelt haben können, zu überwachenund zu messen (umweltrelevante Messungen).
Dies muss die Aufzeichnung von Informationen einschließen, um die erreichte Leistung,angemessene Steuerung der Arbeitsabläufe unddie Konformität mit den Umweltzielen der Organisation festzuhalten.
Überwachungsgeräte müssen überprüft, kalibriert und gewartet werden; Aufzeichnungen darübersind aufzubewahren.
Diese Forderungen der Norm werden in der Regel hauptsächlich durch die Funktionseinheiten Wartung/Instandhaltung von Organisationen mit Unter-stützung der Umweltfachabteilung zu organisieren sein.Hierzu können die meist EDV-basierten Instrumente undMethoden im Bereich Wartung, Instandhaltung, Prüfung undMessung dieser Einheiten von Nutzen sein.Diese sollten die folgenden Angaben enthalten:• die zuständige Organisationseinheit,• den Prüfumfang (z. B. unter Zugrundelegung statisti-
scher Methoden),• die zu prüfenden Abläufe und Tätigkeiten,• die zu prüfenden Anlagen und Anlagenteile, Bereiche,
Organisationseinheiten,• die Messstellen,• die Prüf- und Messverfahren,• die eingebundenen externen Sachverständigen, • die zu verwendenden Prüfmittel, • die Art der Handhabung von Aufzeichnungen und
Gutachten,• die Handhabung von Proben.
Die Überwachungs-/Prüfmittel sollten z. B. in Form von Listen erfasst werden. Folgende Informationen sollten darinzu finden sein:
• Beschaffungsdatum,• Eingangsprüfung,• Kennzeichnung (z. B. bei Inventarnummern),• Überwachung (Zeitraum und Verantwortlicher),• Reparatur, • Kalibrierung unter Bezugnahme z. B.
- auf Kalibrieranweisungen mit Aussagen über diezulässigen Messabweichungen,
- auf internationale Standards.
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5.2 Bewertung der Einhaltung von Rechtsvorschriften
Die Organisation muss ein Verfahren einführen,verwirklichen und aufrechterhalten, um dieErfüllung der relevanten gesetzlichen Rechtsvorschriften und anderen Umwelt-anforderungen, zu denen sich die Organisation verpflichtet hat, regelmäßig zu bewerten.
Mit der Normforderung, eine Bewertung vorzunehmen, obdie einschlägigen Umweltvorschriften bzw. anderen Vorschriften eingehalten werden, ist ein anspruchsvoller Prozess verbunden, der in Beziehung zur Normforderung 3.2 steht.
Die Organisation muss zeigen können, wie sie dieEinhaltung der umweltbezogenen Anforderungen (gesetzliche Rechtsvorschriften, Genehmigungen, Auflagen
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Die Organisation muss Aufzeichnungen über dieErgebnisse ihrer regelmäßigen Bewertungen aufbewahren.
und andere Forderungen) regelmäßig bewertet hat bzw.bewertet.
Die ISO 14001 fordert diese „Compliance-Bewertung“, ohnejedoch auf deren Umsetzung einzugehen.
Mit welcher Methode auch immer (siehe einschlägigeLiteratur) sollte die Compliance-Bewertung grundsätzlich –v. a. je komplexer die Organisation ist – lösgelöst vom bzw.nicht im internen Audit durchgeführt werden.
NORMFORDERUNG ANMERKUNGEN
5.3 Nichtkonformität, Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen
Die Organisation muss Verfahren zum Umgang mit tatsächlicher und potenzieller Nichtkonformität und zum Ergreifen von Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen einführen, verwirklichen und aufrechterhalten,um Folgendes sicherzustellen:
• Feststellen und Korrigieren von Nichtkon-formität(en) und Maßnahmen zur Minde-rung der Umweltauswirkungen;
• Ursachenbestimmung und Ergreifen von Maßnahmen zur Vermeidung;
• Bewertung der Notwendigkeiten von Vor-beugemaßnahmen zur Beseitigung von potenziellen Nichtkonformitäten (Risiko-betrachtung) und ggf. Verwirklichung ge-eigneter Maßnahmen;
• Aufzeichnen der Ergebnisse von durchge-führten Korrektur- und Vorbeugungsmaß-nahmen und Überprüfung deren Wirksam-keit.
Die Kontroll- und Korrekturverfahren sollten u. a. folgendeElemente enthalten:
• Verbesserung der Abläufe,• Erfassung der Fehler, Nichtkonformität (tatsächlicher
und potenzieller), • systematische Analyse der Fehlerursache, • Planung und Ausführung von Korrekturmaßnahmen
im Sinne einer Fortschrittskontrolle, • Beendigung der Korrekturmaßnahmen erst dann,
wenn - die Wirksamkeit der Korrekturmaßnahmen
erwiesen ist, - das mit der Korrekturmaßnahme verbundene
Ziel erreicht ist, - die Verfahren, Dokumente und Aufzeichnungen
ggf. entsprechend geändert sind. Je nach Situation kann das Verfahren schnell und mit einemMinimum an formaler Planung abgeschlossen werden. Diezugehörige Dokumentation sollte der Bedeutung der Korrek-turmaßnahme angemessen sein.
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5.4 Lenkung von Aufzeichnungen
Die Organisation muss Verfahren für die
• Identifizierung,• Speicherung,• Sicherung,• Wiederauffindung sowie
Es sollten die Aufzeichnungen berücksichtigt werden, die fürdie Implementierung und den Betrieb des UMS benötigt werden.
Beispiele für umweltbezogene Aufzeichnungen:
• Umweltberichtswesen, • Aufzeichnungen über Beanstandungen,
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• Zurückziehung und Vernichtung von umweltbezogenen Aufzeichnungen einfüh-ren, verwirklichen und aufrechterhalten.
Die umweltbezogenen Aufzeichnungen müssen
• lesbar, • identifizierbar und• auffindbar
zu der jeweiligen Tätigkeit, dem Produkt oder der Dienstleistung sein und bleiben.
Sie müssen so aufbewahrt und in Ordnung gehal-ten werden, dass sie
• leicht auffindbar und• gegen Beschädigung, Beeinträchtigung
oder Verlust geschützt sind.Ihre Aufbewahrungszeiten müssen festgelegt unddokumentiert werden.
• Aufzeichnungen über Schulungen,• Prozessinformationen,• Produktinformationen,• Aufzeichnungen über Messungen, Überprüfungen,
Inspektionen, Analysen, Instandhaltungen und Kalib-rierungen (z. B. Emissionsmessungen, Risikoanaly-sen),
• Informationen über Auftragnehmer und Lieferanten,• Berichte über Vorfälle, • Informationen über bedeutende Umweltaspekte,• Ergebnisse von Auditierungen,• Bewertungen durch die oberste Leitung.
Aufzeichnungen müssen, soweit notwendig, die Einhaltung der Anforderungen des UMS, der ISO 14001 einschließlichder Bewertung der Einhaltung der (gesetzlichen) Umweltan-forderungen sowie die Verwirklichung von Verfahren unddie erzielten Ergebnisse aufzeigen.
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5.5 Internes Audit
Die Organisation muss ein Verfahren für dieregelmäßige Bewertung des UMS einführen,verwirklichen und aufrechterhalten. Damit soll festgestellt werden, ob das UMS
• die geplanten Vorgaben einschließlich der Normenforderung erfüllt,
• ordnungsgemäß implementiert und auf-rechterhalten worden ist.
Informationen über Auditergebnisse sind demManagement zur Verfügung zu stellen.
Das Auditprogramm der Organisation, ein-schließlich eines Zeitplans, muss auf der Bedeu-tung der betreffenden Tätigkeit für die Umweltund auf den Ergebnissen vorangegangener Au-dits basieren.
Das Auditprogramm und die zugehörigen Ver-fahren sollten Folgendes enthalten:
• die Verantwortlichkeiten und Anforderun-gen für die Planung und Durchführung von Audits und die Berichterstattung überdie Ergebnisse,
• die Bestimmung der Auditkriterien, des Anwendungsbereichs, der Häufigkeit undder Vorgehensweise.
Das UMS-Audit kann wie folgt ablaufen:
• Erstellung des UMS-Auditprogramms• Bildung des Auditteams • Planung und Vorbereitung des Audits • Durchführung des Audits
- Ankündigung des Audits - umfassende Gespräche mit dem Personal - Untersuchungen der Betriebsbedingungen und
-ausstattungen - Untersuchungen dahin gehend, ob die für die
betreffende Organisationseinheit relevantenUnterlagen bekannt sind und auch beachtet werden
- Einsichtnahme in die Dokumentation, die für dieBewertung der Umweltschutzqualität wichtig ist
- Überprüfung, ob das am Standort geltendeUmweltrecht erfüllt wird
- Ermittlung, ob das bestehendeManagementsystem wirksam und geeignet ist,die umweltorientierten Aufgaben zu erfüllen
• Erstellung und Weiterleitung des Auditberichts • Festlegung und Verfolgung von Korrekturmaßnahmen
Zur Vorbereitung und Dokumentation haben sich folgendeHilfsmittel bewährt:
• Formular Auditplan/Auditjahresplan;3-Jahres-Auditpläne (Zykluspläne);
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führung(en) müssen Objektivität gewährleisten und die Unparteilichkeit des Auditprozesses sicherstellen.
Audits können von Mitarbeitern der Organisation und/oder von externen Personen, welche dieOrganisation auswählt, durchgeführt werden. Inbeiden Fällen sollten die Personen in der Lagesein, das Audit unparteiisch und objektiv durch-zuführen.
• Abweichungsberichte; • Checklisten;• Auditberichte.
Die Durchführung der internen Audits erfolgt in Anlehnung an die ISO 19011 (demnächst ISO 17021-2).
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6. Managementbewertung
Das oberste Führungsgremium muss das UMS in von ihm festgelegten Abständen bewerten, umseine
• fortdauernde Eignung,• Angemessenheit und• Wirksamkeit
sicherzustellen.
Diese Bewertung muss den Anpassungsbedarfdes UMS, die Möglichkeiten für die Verbesse-rung des UMS und seiner Prozesse und den Be-darf an Änderungen des UMS einschließlich derUmweltpolitik und der umweltbezogenen Ziel-setzungen und Einzelziele enthalten.
Diese Bewertung muss dokumentiert werden.
Bei der Bewertung müssen eventuell notwendigeÄnderungen angesprochen werden von
• Umweltpolitik, • Umweltzielen• sowie anderen Elementen des UMS auf-
grund- der Ergebnisse von Audits des UMS,- sich ändernder Umstände - und der Verpflichtung zur
kontinuierlichen Verbesserung.
Eine Bewertung kann wie folgt ablaufen:
• Sammlung/Aufbereitung von umweltrelevanten In-formationen wie- Auditergebnissen, Berichtswesen,- Erfüllungsgrad des Umweltprogramms,- Analyse umweltrelevanter Abweichungen,- Ergebnissen von Korrektur- und
Vorbeugungsmaßnahmen,- geänderten Rahmenbedingungen,- Anliegen von Anspruchsgruppen;
• Überprüfung und Bewertung des UMS auf fortlaufen-de Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit;
• Schlussfolgerungen und Entscheidungen im Hinblick auf die ggf. erforderlichen Maßnahmen;
• Dokumentation der Bewertung sowie der Schlussfol-gerungen und Entscheidungen im Hinblick auf die ggf.erforderlichen Maßnahmen;
• Der Input für die Bewertung muss neben anderen In-formationen enthalten:- Ergebnisse von (vorangegangen) internen
Audits, inkl. deren Beurteilung über dieEinhaltung rechtlicher und andererAnforderungen,
- Äußerungen von externen interessierten Kreisen (inkl. Beschwerden),
- die Umweltleistungen des Unternehmens,- den Erfüllungsgrad der Zielsetzungen und
Einzelziele, - Status von Korrektur- und
Vorbeugungsmaßnahmen,- sich verändernde Umstände mit Auswirkung auf
das UMS (rechtliche und andere Anforderungen),
- Verbesserungsvorschläge.Die Ergebnisse der Bewertung müssen Entscheidungen undMaßnahmen in Bezug auf mögliche Änderungen der Um-weltpolitik, Ziele und anderer Elemente des UMS in Über-einstimmung mit der Verpflichtung zur ständigen Verbesse-rung enthalten.
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ZertifikatPrüfungsnorm ISO 14001:2004
Zertifikat-Registrier-Nr. 01 104 123456
TÜV Rheinland Cert GmbH bescheinigt:
Zertifikatsinhaber: Musterkunde
Beispielstraße 11 - 1712345 Examplingen
Mit den Standorten gemäß Anlage
Geltungsbereich: Entwicklung, Herstellung, Vertrieb, Installation und Wartung vonMusteranlagen zur Herstellung von Musterartikeln.
Durch ein Audit, Bericht Nr. 123456, wurde der Nachweiserbracht, dass die Forderungen der ISO 14001:2004 erfülltsind.
Das Fälligkeitsdatum für Folgeaudits ist der 12. Juni.
Gültigkeit: Dieses Zertifikat ist gültig von 2008-07-04 bis 2011-07-03.Erstzertifizierung 2002
Köln, 2008-07-12 TÜV Rheinland Cert GmbH *)Am Grauen Stein · 51105 Köln
TGA-ZM-58-95-60
*) Member of
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Praxiswissen Umweltmanagement
ISO 14001:2004
ISO 14001:2004 – Anforderungen und Hinweise
8. Weiterführende Links
Bundesministerium der Justiz http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/index.html
Bundesministerium für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit http://www.bmu.de
Umweltbundesamt http://www.umweltbundesamt.de
Eco-Step (Umweltallianz Hessen) http://www.umweltallianz.de/ecostep
EMAS.de http://www.emas.de
Prozessorientierte Basisdaten für Umweltmanagement-Instrumente – proBas (Umweltbundesamt) http://www.probas.umweltbundesamt.de
ISO 14000 http://www.iso14000.com
ISO TC 207 http://www.tc207.org
Anhang: Zertifikatsmuster
Nachweis einer erfolgreichen Verwirklichung des Umweltmanagementsystems gemäß ISO 14001 durch eineakkreditierte Zertifizierungsorganisation:
Bestellhinweise Diese Fachpublikation können Sie bei der TÜV Media GmbH Verlag bestellen: Telefon: 0221/806-3511 Internet: www.tuev-media.de/produktverz/91156.php Erich Grünes (Hrsg.) ISO 14001:2004 Anforderungen und Hinweise DIN A4, Rückendrahtheftung, 24 Seiten 24,50 EUR ISBN 978-3-8249-1156-1 Bestell-Nr. 91156 Mengenstaffel:
Ab 5 Expl.: 22,05 EUR
Ab 10 Expl.: 20,83 EUR
Ab 50 Expl.: 19,60 EUR
Ab 100 Expl.: 15,93 EUR
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