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Konventionelle Imkerei und Bioimkerei Anforderungen und Unterschiede Gefion Brunnemann, BZV Obertaunus, 14.10.2014 Version ohne Bilder für www.taunusimker.de

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Konventionelle Imkereiund Bioimkerei

Anforderungen und Unterschiede

Gefion Brunnemann, BZV Obertaunus, 14.10.2014

Version ohne Bilder für www.taunusimker.de

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Bioimkerei – Was ist das?

im weiteren Sinn:Umgehen mit Bienen unter Berücksichtigung- ihres „Wesens“, also ihrer arteigenen Eigenschaften - ihrer Beziehungen zur Umwelt- der Natur und der Umwelt und vor allem unter kritischer Prüfung der Eingriffe, die der Imker an den Bienen vornimmt

im engeren Sinn:nach bestimmten Richtlinien zertifiziert

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EU-Bio und Verbände mit Richtlinien zur Imkerei

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Richtliniender Bio-

Verbände

gesetzliche Grundlagen

zur Bio-Imkerei

Lebensmittelrecht,Haftungsrecht

Tierseuchenrecht, Arzneimittelrecht

gilt für alle

Imker

DIB-Warenzei-

chensatzung

gilt für alle Imker, die Honig im DIB-Glas vermarkten

gilt für alle zertifizierten

Bio-Imker

gilt für alle Imker, die einem Bioverband

angehören und zertifiziert sind

gilt für alle Imker, die

Honig in Verkehr bringen

„Regelungs-pyramide“

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Regelungen für alle Imker

BienenseuchenverordnungMeldung von BienenständenVerstellen von BienenMaßnahmen bei Krankheiten bzw. zur Vorbeugung

Tierarzneimittelgesetzzugelassene BehandlungsmittelBestandsbuch

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Völker MIT Brut- Ameisensäure 60 % ad us. vet. 1

- Thymovar® 2, Apiguard® 2, ApiLife Var® 2

- (Bayvarol® 2)

Völker OHNE Brut- Oxuvar® 2

Oxalsäuredihydratlösung 3,5 % ad us. vet. 2

- Milchsäure 15 % ad us. vet. 1

- Perizin® 2

1 – Bezug über Imkereibedarfshandel/Tierarzt/Apotheke2 – Bezug über Tierarzt/Apotheke, Eintrag ins Bestandsbuch

Zugelassene Behandlungsmittelund Bezugsmöglichkeiten

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Regelungen für alle Imker, die Honig in Verkehr bringen

HonigV Deutsche Honigverordnung

BGB Bürgerliches Gesetzbuch

ProdHaftG Produkthaftungsgesetz

FertigPackV Fertigpackungsverordnung EichG Eichgesetz

LMKV Lebensmittelkennzeichnungsverordnung

LKV Loskennzeichnungsverordnung

VerpackV Verpackungsverordnung

LFGB Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch

LMHV Lebensmittelhygieneverordnung,VO (EG) 853/2004 Hygienevorschriften für tierische Lebensmittel

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Regelungen für Imker, die Honig im DIB-Glas in Verkehr bringen

DIB WarenzeichensatzungQualitätsrichtlinien

Mitgliedschaft im DIBFachkundenachweis

Herkunft aus DeutschlandQualitätskriterienSortenbezeichnungenGlas, Deckel, Etikett, Deckeleinlage

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Betroffene Bereiche der Imkerei

Zertifizierung, Umstellung Standort Beuten Wachs Fütterung Haltungspraktiken Zucht/Vermehrung Bienen Bienengesundheit Honiggewinung Honigqualität Dokumentation

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Bewirtschaftungsform/Umstellung

Umstellung des gesamten Betriebes nötig

EU-Bio: Teilumstellung möglich (Bestäubungsimkerei)

Umstellungszeit mindestens 1 Jahr

teilweise: Umstellung muss nach 3 bzw. 5 Jahren abgeschlossen sein

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ökologisch bewirtschaftete oder naturbelassene Flächen

keine nenneswerten Beein-trächtigungen in 3 km Umkreis

kein gezieltes Anwandern von konventionellen Intensivkulturen

Hinweis auf FlugradiusWegen des großen Flugradius' der Bienen ist nicht zu erwarten, dass sie in jedem Fall nur oder überwiegend ökologisch bewirtschaftete Flächen befliegen.

Naturland: ganzjährige Standorttreue anzustreben

Standort

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Beuten

Naturmaterialien:Holz, Lehm, Stroh

Kleinteile, Dachabdeckungen, Gitterböden o.ä. aus anderem Material überwiegend erlaubt

schadstoffarme/-freie Leimebiozidfreie Anstriche auf Lein- oder HolzölbasisInnenbehandlung: Wachs, Propolis, Pflanzenöle

Reinigung: mechanisch, Hitze,bei akuten Infektionen teilweise NaOH erlaubt

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Wachs/Waben

Naturbau ermöglichen

Mittelwände und Anfangsstreifen erlaubt (nur aus Biowachs)

eigener Wachskreislauf

Altwachs muss ausgeschieden werden

Lösungs- oder Bleichmittel verboten

Wachsverarbeitung nur mit nicht- oxidierenden Materialien

Wabenschutz: thermisch, Essigsäure, Bacillus thuringensis

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Wachskreislauf

Mittelwände,Anfangsstreifen

Kerzen herstellen

Wachs reinigen

ausschmelzen ausschmelzen

bebrütete Waben

Entdeckelungswachsunbebrütete WabenDrohnenwaben

Wachs reinigen

Bienenvolk

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Fütterung

Einwinterung auf Honig im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten anzustreben

Zuckerfütterung nur für Überwinterung und Jungvolkbildung

nur ökologisch erzeugte Futtermittel zugelassen

Pollenersatzstoffe verboten

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Bienenhaltungspraktiken

Flügel beschneiden bei der Königin verboten

Drohnenbrut darf nur zum Zweck der Varroareduzierung entfernt werden

chemisch-synthetische Mittel zum Beruhigen und Vertreiben der Bienen sind nicht erlaubt

Demeter: ungeteilter Brutraum, kein Absperrgitter

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Zucht/Vermehrung

Ziel: an ökologische Gegebenheiten angepasste varroatolerante Biene, europäische Rassen

natürliche Zucht- und Vermehrungs-verfahren bevorzugen

Schwarmtrieb berücksichtigen

instrumentelle Besamung nur ausnahmsweise (Zuchtbetriebe)

Demeter: Vermehrung nur aus dem Schwarmtrieb heraus erlaubt

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Bienenzukauf/Schwärme

Zukauf nur aus ökologischen Imkereien oder Umstellung über Kunstschwarm (mit Umstellungsfrist)

höchstens 10 % des Bestandes aus fremden Schwärmen

Betriebsweise darf sich nicht auf permanente Eingliederung fremder Völker oder Schwärme stützen

Foto: R. Merklein

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Bienengesundheit

biotechnische und biophysikalische Maßnahmen

Ameisensäure, Milchsäure, Oxalsäureprodukte

teilweise: Thymolprodukte erlaubt (EU, BK, NL)

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Honiggewinnung/-lagerung

Erwärmung nicht über 35/38/40 °C

Druckfiltration verboten

kühl, dunkel, trocken lagern

teilweise: abfüllen in Verkaufsgebindevor dem ersten Festwerden

teilweise: Mehrweggebinde vorgeschrieben

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Honigqualität

HonigV Wasser max. 20,0 % (Heide 23,0 %)HMF max. 40 mg/kg

DIB Wasser max. 18 % (Heide 21,4 %)HMF max. 15 mg/kgInvertase mind. 64 U/kg (Siegenthaler)

Bio Wasser max. 18 % (Heide 21,4/21,5 %)HMF max. 10 mg/kgInvertase mind. 10 (Hadorn),

64 U/kg (Siegenthaler)

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Dokumentation

konventionelle Imkerei

Bestandsbuch (apothekenpflichtige Medikamente) Honigbuch Stockkarten empfohlen

Bio-Imkerei

zusätzlich umfangreiche Dokumentation nötig Standorte Maßnahmen an den Völkern Krankheitsbehandlung Erntemengen

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„Lohnt sich das?“ - Zusatzkosten

Umstellung (einmalig)- Beuten- Rähmchen- Wachs

jährlich/regelmäßig- Betriebskontrolle- Analyse von Wachs-/Honigproben- Biofutter- evtl. Mitgliedschaft in Verband

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Gesundheitsfördernde Völkerführung

ungestörtes Brutnest Platz lassen biotechnische Varroabehandlung Bauerneuerung bauen lassen Naturbau teilweise eigener Wachskreislauf Völkerdichte, Aufstellungsformen Vermehrung Schwarmtrieb

Gesunde, vitale Völker bringen guten Honigertrag.

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Hier gibt es weitere Informationen

www.oekolandbau.de www.lwg.bayern.dewww.bioland.dewww.demeter.dewww.mellifera.dewww.naturland.dewww.biokreis.dewww.gaea.de

Lehrgänge: Mellifera e.V.

Bücher: - C. Bentzien: Ökologisch Imkern - W. Ritter: Bienen naturgemäß halten

Tagungen: - Bioland - Api organica