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Offizielle Eröffnung des „ClimaDesign Labors“ Von Talisa Dean / Fotos: Maggi Walz „Nie das Gesamtbild aus den Augen verlieren!“ Seit einem Jahr profitieren Studierende und Lehrende des Fachbereichs Architektur an der Hochschule Darmstadt von einem neuen und integrativen Lern- und Lehrangebot – dem „Clima- Design Labor“. Am 17. April 2013 kamen Studierende, Lehrende und Sponsoren zur offiziellen Eröffnung zusammen. Professor Dr. Mike de Saldanha, Dozent für Architektur an der h_da, rief das Projekt ins Leben und engagiert sich seitdem zusam- men mit seinen Kollegen und Stu- dierenden dafür, das „ClimaDesign Labor“ weiter zu optimieren. In dem innovativen Labor können Studierende ihre Designs ganzheitlich entwerfen und prüfen. „Besonders von Vorteil ist hierbei der integrative Aspekt am Lern- und Lehrprozess“, sagt Professorin Kerstin Schultz, Dozentin in den Stu- diengängen Architektur und Innenarchitektur an der h_da. „Gemeinsames Planen und Gestalten von Innenarchitekten und Architekten schult für die Anforderungen in der Praxis“. Mit Hilfe der Mittel zur Verbesserung der Studienbedingungen und der Lehre (QV-Mittel) der h_da wurde dieses spezielle Labor finanziert und positioniert den Fachbereich Architektur der h_da im Bereich „ClimaDesign“ unter den führenden Hochschulen und Univer- sitäten in Deutschland, was inzwi- schen das Interesse und Engagement zahlreicher Stifter und Sponsoren weckt. „ClimaDesign“ deshalb, weil archi- tektonische Entwürfe mit verschie- denen Medien und Instrumenten entsprechend ihrer vorgesehenen Umgebung getestet werden kön- nen. „Hierunter fallen Licht- und Akustikverhältnisse, Standortei- genschaften, Umwelteinflüsse und individuelle Kunden- und Architek- tenwünsche. Ziel ist vor allem auch eine energetische und raumklima- tische Planung“, erklärt Mike de Saldanha, Verantwortlicher für das „ClimaDesign Labor“ und Initiator des Projekts. Werkstatt und Begegnungsstätte Generell lässt sich das „ClimaDesign Labor“ als ein Lern- und Lehrraum mit besonderen Attributen verstehen. Es ist eine Werkstatt zum Planen, Skizzieren, Modellieren und Ausprobieren. „Die Studie- renden entwerfen einen Raum und können mit Hilfe verschiedener Instrumente direkt erproben, wie das Ganze tatsächlich aussehen könnte“, erzählt Kerstin Schultz. „Auch mit Themen wie Schall und Akustik, welche im Normalfall oft eher stiefmütterlich behandelt werden, kann hier experimentiert werden.“ In Seminaren und Workshops lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganzheitlich zu denken, zu planen und auch Nuan- cen sensibel wahrzunehmen, sowie Details im Designstudio im Vorfeld zu testen. „Können, das ansonsten nur durch teure und langwierige Schulung erlernt werden kann. Und das vermutlich erst nach dem Studium. Damit bekommen unsere Studierenden ein wertvolles Allein- stellungmerkmal mit auf den Be- rufsweg“, erklärt de Saldanha. Studierende sehen das „ClimaDe- sign Labor“ jedoch nicht nur als Werkstatt, sondern auch als Treff- punkt, Lernraum und Anlaufstelle. „Im Prinzip ist das „ClimaDesign Labor“ der Ort, um sich mit anderen auszutauschen, Rat einzuholen und auch mit Herrn de Saldanha in Kontakt zu treten, wenn man bei einem Projekt nicht weiter kommt“ , sagt Aylin Güllüoglu, Masterstudentin für Architektur im zweiten Semester. „Der Raum wird nicht abgeschlossen und wenn man sich viel am Campus aufhält, wie wir Architekten, dann bietet er eine angenehme und kreative Atmosphäre“. Diese Wahrnehmung entspricht der Intention hinter dem ClimaDesign Labor, das bestätigt die Dozentin Kerstin Schultz. „In der Architektur braucht man etwas zum Anfassen, gerade im Schaffensprozess ist das Haptische enorm wichtig. Die Distanz zum Raum, in dem man arbeitet, muss überwunden werden“, erklärt sie. Um kreativer, unbefangener und entspannter arbeiten zu können, haben die Studierenden deshalb die Einrichtung des Labors mit ihren Dozenten selbst hergestellt. Tische, Stühle, Arbeitsplätze – sogar Schall- und Akustikinstallationen und Beleuchtung sind Handarbeit. Alles ist offen und transparent gestaltet und individuell nutzbar. Moderne Technologie als Schnittstelle Highlight des „ClimaDesign Labors“ sind die einzelnen Arbeitsplätze mit integrierten Hochleistungsrechnern. Die PC-Stationen sind abschließbar und den Bedürfnissen und Anforderzungen beim Planen und Entwerfen angepasst, auch diese sind eigens von Studierenden gebaut worden. Die Hochleistungsrechner finanzierte die h_da über QV-Mit- tel, das Baumaterial für die Gehäuse und Arbeitsplätze drum herum, Stifter und Sponsoren, die auf das innovative Projekt aufmerksam wurden. „Die Rechner sind einfach super und da wir die Schränke mit unseren Entwürfen abschließen können, haben wir die Möglichkeit, ein Projekt auch mal stehen zu lassen und eine Nacht drüber zu schlafen“, sagt Filiz Gün, Masterstu- dentin und seit neun Semestern an der h_da. Gerade durch die modernen Hoch- leistungsrechner und die passende innovative Software wird es möglich, Innenarchitektur und Architektur zu verknüpfen und Aufgaben interdiszi- plinär zu lösen. Die passende Um- gebung für den Schaffensprozess liefert schließlich das Labor selbst, dabei werden Distanzen zwischen Disziplinen und auch zwischen Men- schen überbrückt. „Unser Arbeits- prozess wird einfach greifbarer, und unsere Dozenten erreichbarer. Wenn es irgendwo knifflig wird, lösen wir Herausforderungen mit unseren Kommilitonen im „ClimaDesign Labor“, wo Frau Schultz immer vorbei schaut und wo wir Herrn de Saldanha fast immer finden können“, berichtet Filiz Gün. Designt: Innovatives Lernen in neuen Räumen Professorin Kerstin Schultz und Professor Dr. Mike de Saldanha Initiatoren und Förderer des ClimaDesign Labors Besprechungs- und Präsentationsraum am ClimaDesign Labor Aylin Güllüoglu und Filiz Gün die Masterstudentinnen treffen sich regelmäßig für ihre Projekte im ClimaDesign Labor Hochleistungsrechner und Software helfen modernste Entwürfe differenziert zu testen und zu optimieren

„Nie das Gesamtbild aus den Augen verlieren!“ · Bereich „ClimaDesign“ unter den führenden Hochschulen und Univer-sitäten in Deutschland, was inzwi-schen das Interesse und

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Page 1: „Nie das Gesamtbild aus den Augen verlieren!“ · Bereich „ClimaDesign“ unter den führenden Hochschulen und Univer-sitäten in Deutschland, was inzwi-schen das Interesse und

Offizielle Eröffnung des „ClimaDesign Labors“Von Talisa Dean / Fotos: Maggi Walz

„Nie das Gesamtbild aus den Augen verlieren!“

Seit einem Jahr profitieren Studierende und Lehrende des Fachbereichs Architektur an der Hochschule Darmstadt von einemneuen und integrativen Lern- und Lehrangebot – dem „Clima-Design Labor“. Am 17. April 2013 kamen Studierende, Lehrende und Sponsoren zur offiziellen Eröffnung zusammen. Professor Dr. Mike de Saldanha, Dozent für Architektur an der h_da, rief das Projekt ins Leben und engagiert sich seitdem zusam-men mit seinen Kollegen und Stu-dierenden dafür, das „ClimaDesign Labor“ weiter zu optimieren.In dem innovativen Labor können

Studierende ihre Designs ganzheitlich entwerfen und prüfen. „Besonders von Vorteil ist hierbei der integrative Aspekt am Lern- und Lehrprozess“, sagt Professorin Kerstin Schultz, Dozentin in den Stu-diengängen Architektur und Innenarchitektur an der h_da. „Gemeinsames Planen und Gestalten von Innenarchitekten und Architekten schult für die Anforderungen in der Praxis“. Mit Hilfe der Mittel zur Verbesserung der Studienbedingungen und der Lehre (QV-Mittel) der h_da wurde dieses spezielle Labor finanziert und positioniert den Fachbereich Architektur der h_da im

Bereich „ClimaDesign“ unter den führenden Hochschulen und Univer-sitäten in Deutschland, was inzwi-schen das Interesse und Engagement zahlreicher Stifter und Sponsoren weckt.„ClimaDesign“ deshalb, weil archi-tektonische Entwürfe mit verschie-denen Medien und Instrumenten entsprechend ihrer vorgesehenen Umgebung getestet werden kön-nen. „Hierunter fallen Licht- und Akustikverhältnisse, Standortei-genschaften, Umwelteinflüsse und individuelle Kunden- und Architek-tenwünsche. Ziel ist vor allem auch eine energetische und raumklima-tische Planung“, erklärt Mike de Saldanha, Verantwortlicher für das „ClimaDesign Labor“ und Initiator des Projekts.

Werkstatt und Begegnungsstätte

Generell lässt sich das „ClimaDesign Labor“ als ein Lern- und Lehrraum mit besonderen Attributen verstehen. Es ist eine Werkstatt zum Planen, Skizzieren, Modellieren und Ausprobieren. „Die Studie-renden entwerfen einen Raum und können mit Hilfe verschiedener Instrumente direkt erproben, wie das Ganze tatsächlich aussehen könnte“, erzählt Kerstin Schultz. „Auch mit Themen wie Schall und Akustik, welche im Normalfall oft eher stiefmütterlich behandelt werden, kann hier experimentiert werden.“ In Seminaren und Workshops lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganzheitlich zu

denken, zu planen und auch Nuan-cen sensibel wahrzunehmen, sowie Details im Designstudio im Vorfeld zu testen. „Können, das ansonsten nur durch teure und langwierige Schulung erlernt werden kann. Und das vermutlich erst nach dem Studium. Damit bekommen unsere Studierenden ein wertvolles Allein-stellungmerkmal mit auf den Be-rufsweg“, erklärt de Saldanha.Studierende sehen das „ClimaDe-sign Labor“ jedoch nicht nur als Werkstatt, sondern auch als Treff-punkt, Lernraum und Anlaufstelle. „Im Prinzip ist das „ClimaDesign Labor“ der Ort, um sich mit anderen

auszutauschen, Rat einzuholen und auch mit Herrn de Saldanha in Kontakt zu treten, wenn man bei einem Projekt nicht weiter kommt“, sagt Aylin Güllüoglu, Masterstudentin für Architektur im zweiten Semester. „Der Raum wird nicht abgeschlossen und wenn man sich viel am Campus aufhält, wie wir Architekten, dann bietet er eine angenehme und kreative Atmosphäre“. Diese Wahrnehmung entspricht der Intention hinter dem ClimaDesign Labor, das bestätigt die Dozentin Kerstin Schultz. „In der Architektur braucht man etwas zum Anfassen, gerade im Schaffensprozess ist das Haptische enorm wichtig. Die Distanz zum Raum, in dem man arbeitet, muss überwunden werden“, erklärt sie.

Um kreativer, unbefangener und entspannter arbeiten zu können, haben die Studierenden deshalb die Einrichtung des Labors mit ihren Dozenten selbst hergestellt. Tische, Stühle, Arbeitsplätze – sogar Schall- und Akustikinstallationen und Beleuchtung sind Handarbeit. Alles ist offen und transparent gestaltet und individuell nutzbar.

Moderne Technologie als Schnittstelle

Highlight des „ClimaDesign Labors“ sind die einzelnen Arbeitsplätze mit integrierten Hochleistungsrechnern. Die PC-Stationen sind abschließbar

und den Bedürfnissen und Anforderzungen beim Planen und Entwerfen angepasst, auch diese sind eigens von Studierenden gebaut worden. Die Hochleistungsrechner finanzierte die h_da über QV-Mit-tel, das Baumaterial für die Gehäuse und Arbeitsplätze drum herum, Stifter und Sponsoren, die auf das innovative Projekt aufmerksam wurden. „Die Rechner sind einfach super und da wir die Schränke mit unseren Entwürfen abschließen können, haben wir die Möglichkeit, ein Projekt auch mal stehen

zu lassen und eine Nacht drüber zu schlafen“, sagt Filiz Gün, Masterstu-dentin und seit neun Semestern an der h_da. Gerade durch die modernen Hoch-leistungsrechner und die passende innovative Software wird es möglich, Innenarchitektur und Architektur zu verknüpfen und Aufgaben interdiszi-plinär zu lösen. Die passende Um-gebung für den Schaffensprozess liefert schließlich das Labor selbst, dabei werden Distanzen zwischen Disziplinen und auch zwischen Men-schen überbrückt. „Unser Arbeits-

prozess wird einfach greifbarer, und unsere Dozenten erreichbarer. Wenn es irgendwo knifflig wird, lösen wir Herausforderungen mit unseren Kommilitonen im „ClimaDesign Labor“, wo Frau Schultz immer vorbei schaut und wo wir Herrn de Saldanha fast immer finden können“, berichtet Filiz Gün.

Designt: Innovatives Lernen in neuen Räumen

Professorin Kerstin Schultz und Professor Dr. Mike de Saldanha Initiatoren und Förderer des ClimaDesign Labors

Besprechungs- und Präsentationsraum am ClimaDesign Labor

Aylin Güllüoglu und Filiz Gün die Masterstudentinnen treffen sich regelmäßig für ihre Projekte im ClimaDesign Labor

Hochleistungsrechner und Software helfen modernste Entwürfe differenziert zu testen und zu optimieren