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Hochschule Ulm Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik Studiengang Digital Media Wintersemester 2017-18 Abschlussarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Art“ Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder vandalismus? Franziska Wegmann Marienstraße 6 26382 Wilhelmshaven Matrikelnummer: 3117971 Fachliche Betreuerin und Erstgutachterin: Frau Prof. Susanne P. Radtke Zweitgutachter: Herr Marc Kohn Abgabetermin: 18. Januar 2018

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Hochschule Ulm

Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik

Studiengang Digital Media

Wintersemester 2017-18

Abschlussarbeit zur Erlangung des akademischen Grades

„Bachelor of Art“

Animation im Kontext:Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder vandalismus?

Franziska Wegmann

Marienstraße 6

26382 Wilhelmshaven

Matrikelnummer: 3117971

Fachliche Betreuerin und Erstgutachterin: Frau Prof. Susanne P. Radtke

Zweitgutachter: Herr Marc Kohn

Abgabetermin: 18. Januar 2018

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III

I. Einleitung

I. Einleitung

Im Rahmen der Abschlussarbeit im Studiengang Digital Media an der Hochschule Ulm im Winter-

semester 2017/18 unter der Betreuung von Frau Prof. S. P. Radtke, wurde eine Animationsfilm im

Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den

Betrachter über das Thema Graffiti, deren Ursprünge, Entwicklung und den Diskurs über Steet Art

oder Vandalismus informieren.

I.I. Definition des Themas

Die Schadenssumme von Vandalismus und Graffiti bei der Deutschen Bahn ist im Jahr 2016 zwar

um fünf Prozent gesunken, doch beträgt diese immer noch rund 34 Millionen Euro. Im Jahr 2016

wurden knapp 250 Sprayer durch die DB Sicherheit auf frischer Tat ertappt.1 Graffiti, ein Trend

der sich in Amerika Anfang der 1970er Jahren von Philadelphia nach New York und weiteren

Großstädten der USA entwickelt hat und in den 1980er Jahren auch in Europa und somit auch in

Deutschland ankam.

Vandalismus ist nur eine Seite von Graffiti, denn neben dem Tags und Pieces entwickelten sich

weitere Methoden und Gestaltungsformen, welche heute als Street Art vermarktet und sogar ver-

kauft werden2. Graffiti oder auch Street Art sind ohne Einwilligung des Eigentümer eine Straftat

und werden straf- als auch zivilrechtlich verfolgt.

Doch ab wann ist ein Graffiti Street Art und wann ist es Vandalismus? Unabhängig von der Ge-

setzgebung ist das Empfinden, als auch die Akzeptanz von Graffiti bei der Bevölkerung von unter-

schiedlichen Faktoren abhängig.

Da die unterschiedlichen, bis heute entwickelten Graffitiformen vermutlich unterschiedlichen An-

klang in der Bevölkerung finden, möchte ich dies näher untersuchen. In Form eines 5-6 minütigen

Animationsfilmes, mit Hilfe des Programms Adobe After Effects, möchte ich über die Ursprünge

und Entwicklung des Graffiti informieren. Des weiteren möchte ich auf unterschiedliche Formen

des Graffiti und auf die Rechtslage in Deutschland, sowie der Akzeptanz von Graffiti im öffentli-

chen Raum eingehen. Der Betrachter soll mit der Animation angeregt werden, einen neuen Blick-

winkel auf das Thema Graffiti zu entwickeln.

I.II. Eigene Motivation

Meine persönliche Motivation zu dem Thema liegt in ihrer Art und Wirkung. Graffiti oder Street

Art ist ein Teil unseres alltäglichen Lebens und begegnet uns bewusst oder auch unbewusst. Man

kann sich dieser Art von Kunst oder Vandalismus nicht entziehen. Es ist eine Kunstform für die man

nicht ins Museum gehen muss. Es ist meist keine vom Staat subventioniere Kunst im öffentlichen

Raum, sondern wird von den Sprayern selbst getragen. Dabei bildet die Kontroverse zwischen

Kunst oder Vandalismus, das Empfinden jedes einzelnen, ob geschädigte Eigentümer, Reinigungs-

dienste oder Betrachter, ein sehr interessantes Spannungsfeld.

1] vgl. Deutsch Bahn: Bahn erfolgreich im Kampf gegen Graffiti und Vandalismus2] vgl. Bieber: Der Tag, an dem die Street Art starb

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V

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III I. I. Definition des Themas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III I. II. Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III1. Recherche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.1 inhaltliche Recherche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.1.1 Graffiti in der Steinzeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.1.2 Graffiti in der Antike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.1.3 Graffiti ab 1900 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.1.4 Gestalterische Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.1.5 Graffitiformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 1.1.6 Rechtliche Grundlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 1.1.7 Der Reiz des Sprayens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 1.1.8 Akzeptanz von Graffiti in der Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1.2. gestalterische Recherche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 1.2.1 Geschichte der Animation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 1.2.2 Animationsprinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 1.2.3 Animationsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 1.2.4 Infografik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282. Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 2.1. Kommunikationskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2.1.1 Zielgruppe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2.1.2 Kommunikationsziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2.1.3 Konkurrenzanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 2.2. Gestaltungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 2.2.1 Styleguide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 2.2.2 Animationsmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 2.3 Audiovisuelles Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 2.3.1 Storyboard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 2.3.2 Sprechertext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443. Realisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 3.1 Visuelle Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.1.1 Erstellung Grafiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.1.2 Animation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 3.2 Auditive Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 3.2.1 Sprecher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 3.2.2 Soundeffekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

4. Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53II. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LIVIII. Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LVIIV. Erklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LVIIIV. Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LIX

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1. Recherche

„Weder durch legales noch durch illegales Hervorbringen entsteht der Gesellschaft oder dem Einzelnen Schädigung. Indessen bedeutet deren willentliche Vernichtung Unterdrückung von Möglichkeiten zur Bewusstseinsbildung.“ 3

- Joseph Beuys -

3] vgl. van Treeck: Graffiti Lexikon. S. 1

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1. Recherche

1.1. inhaltliche recherche

In diesem Abschnitt gehe ich auf den historischen Aspekt und die Entwicklung des Graffitis in

Amerika ab 1900 ein. Anschließend gehe ich auf die Punkte der Rechtslage in Deutschland ein.

Als letztes werden der Reiz für die Sprayer dargestellt, sowie die Akzeptanz von Graffiti in der

deutschen Gesellschaft.

Zu beachten ist, das Graffiti keine Erscheinung der Neuzeit oder eine Erfindung dieser ist. Ein Graf-

fiti kann nur solange erhalten bleiben, wie die Schreibfläche, auf welchem es angebracht wurde,

existiert. Daher hat die Zerstörung, Verfall oder Restaurierung eines Gebäudes oder Gebäudeteils

auch immer mit der Vernichtung des darauf befindlichen Graffiti zur Folge.4

Was ist Graffiti?Peter Kreuzer formulierte es mit den Worten: „Unter Graffiti werden Symbole, Abbildungen und In-

schriften verstanden, die eigenmächtig, anonym und oft spontan in der Öffentlichkeit angebracht

werden. Dafür werden größtenteils Spraydosen und Marker verwendet.“5

Graffiti, das Plural aus dem italienischen Graffito, steht für eine in die Wand ein gekratzte Inschrift,

auf Mauern und Fassaden aufgebrachte, meist gesprayte Parolen oder Figuren.6 Vom linguisti-

schen Standpunkt aus betrachtet, ist die allgemeine Verwendung des Wortes Graffiti falsch, da es

für eine Mehrzahl steht. Jedoch hat sich das Wort Graffiti im deutschen Sprachgebrauch als Singu-

lar eingeprägt und wird daher auch so in der folgenden Arbeit verwendet.

1.1.1 Graffiti in der Steinzeit

Bereits in der Zeit 40.000 - 25.000 vor Christus

schuf die Kultur der Aurignacien erste Wand-

malereien. Sie zeichneten Umrisse von Tieren

oder schlugen diese direkt in den Fels.

Das bekanntestes Erbe der Menschheit sind die

Höhlenmalerei von Lascaux (siehe Abb. 1), wel-

che etwa 15.000 - 10.000 vor Christus erschaf-

fen wurden. Sie zählen heute zu den UNESCO

Welterben. Weitere Höhlen, für ihre Malereien

aus der Steinzeit bekannten, sind Altamaria, Ni-

au, Pech-Merle, Rouffignac und El Castillo.

In der Grotte Les Combarelles in der Drodogne

wurden die Bilder in Stein graviert und anschlie-

ßend mit Schwarz und Rostrot nachgezogen.7

Sie sind Zeugnisse aus der kulturellen Ent-

wicklungsgeschichte der Menschheit und ein

4] vgl. Kraack: Bibiliographie zu historischen Graffiti. S. 20ff5] vgl. Kreuzer: Das Graffiti-Lexikon. S. 86] vgl. Duden: Graffito7] vgl. Artner: Auf den Spuren großer Kulturen. S. 13

Abb. 1: Jagdszene aus den Höhlen von Lascaux

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1. Recherche

PompejiDie römische Stadt Pompeji wurde durch den

Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. ver-

schüttet. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts wur-

de die Stadt durch Zufall wieder entdeckt.10

Durch die Ascheschicht wurde die Stadt kon-

serviert und bietet im Vergleich zu anderen an-

tiken Orten einen direkten Blick auf die Stadt zu

deren Zeit des Ausbruches.

Bei späteren Ausgrabungen stieß man auf ein-

geritzte Bilder, Sprüche, Wahlparolen mit ent-

sprechenden Kommentare von Bürgern11 und

sogar Werbung. Die Graffiti geben Einblicke in

diese Zeit und deren Gesellschaft. Die Graffiti

wurden vermutlich zu jener Zeit, im Gegensatz

zu heutigen Graffiti, toleriert da diese nicht so

störend im Stadtbild waren, da sie deutlich

kleiner, filigraner waren. Man muss sehr genau

hinsehen um diese an den Wänden zu entde-

cken.12

1.1.3. Graffiti ab 1900

1930er GanggraffitiBevor sich das Stylewriting in Amerika entwi-

ckelte waren Ganggraffiti ein Bestandteil ei-

niger Stadtgegenden. Diese Form hatte ihren

Ursprung in Los Angeles. Dabei geht es bei

dieser Art des Graffiti nicht um Ruhm und An-

erkennung oder Kunst, sondern dient lediglich

als Reviermarkierung. Daher waren nur selten

mehrfarbige oder ausgestaltete Graffiti bei den

Ganggraffiti zu finden. Die Ästhetik spielte hier

keine Rolle.

Mit diesen Graffiti sollten Grenzen aufgezeigt

werden, welche von anderen Gangs nicht über-

schritten werden durften. Geschah dies jedoch,

führte es zumeist zu Bandenkriegen.13

10] vgl. Artner: Auf den Spuren großer Kulturen. S. 10611] vgl. ebd. S. 104 ff12] vgl. Alpha-Forum: Gespräch mit Altphilologe und Althistoriker Weeber, Karl-Wilhelm. Zeit: 20:20 - 21:0013] vgl. Graffiti - Culture Klagenfurt: Ganggraffiti

Zeichen dafür, dass sich bereits zu dieser Zeit

der Mensch bildlich ausdrückte.

1.1.2 Graffiti in der Antike

Altes ÄgyptenDie ersten Graffiti in Ägypten reichen bis etwa

2700 Jahre vor Christus zurück.8 Wobei damit

nicht Grabinschriften und Wandmalereien ge-

meint sind. Die Graffiti sind in verschiedenen

Sprachen und können somit Aufschluss über

ihre Entstehungszeit geben.

Im Hibis-Tempel wurden unterschiedliche Graf-

fiti untersucht. Diese sind etwa auf das 5. Jahr-

hundert vor Christi zurück zu führen. Jedoch ist

auch festzustellen, dass sich Graffiti hier über-

schneiden. So ist zum Beispiel, wie in der Ab-

bildung 2 zu sehen, die Inschrift auf Griechisch,

was etwa auf den Zeitraum 3. -1. Jahrhundert

vor Christus schließen lässt. Das Kreuz hinge-

gen, als christliches Symbol, muss somit deut-

lich später entstanden sein.9

8] vgl. Cruz-Uribe, Eugen: Hibis Temple Project9] vgl. Preisigke: Anfrage zu Graffiti

Abb. 2: Graffiti im Hibis-Tempel. Oben: Fotografie der Wand Unten: Skizzierte Nachzeichnung

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1. Recherche

(Abb. 3) und „Last Hope“ aus dem Jahr 1980

wurden ungewollt zum Synonym des Verfalls

einer Stadt, da sie als Bühnenbild für Politiker

während ihres Wahlkampfes verwendet wur-

den.20

ab 1980erFür einige Writer ging es irgendwann nicht

mehr darum den eigenen Namen in der Stadt

zu verbreiten. Es stellte sich viel mehr die Frage,

was um einen herum passierte. Der Vietnam-

krieg war noch präsent, die Offenlegung der

Watergate Affäre um Präsident Nixon und auch

die Rassenunruhen bewegten das Amerika der

1970er und die Writer wollten ihr eigenes State-

ment dazu abgeben.21

Durch Anzeigen in der New Yorker „Village

Voice“ im Jahr 1979 wurden Kunsthändler auf

talentierte Sprayer aufmerksam.22 1980 fand

die Out-Law-Kunstausstellung „Times Square

Show“ statt. Aber auch Künstler wurden durch

Graffiti zur Street Art inspiriert, darunter Keith

20] vgl. McCormick: Magic City. S. 2021] vgl. Kästner: The Rise of Graffiti Writing 1/10. 4:03 - 4:3622] vgl. Kästner: The Rise of Graffiti Writing 2/10. 2:42

ab 1960er Der Ursprung der heutigen Graffitiszene liegt in

den Großstädten der amerikanischen Ostküste.

Bereits 1965 soll „Cornbrad“ in Philadelphia die

ersten Tags in der Stadt hinterlassen haben.14

Zu dieser Zeit waren auch andere Sprayer in

New York und Washington aktiv. Einige Aufnah-

men von Martha Cooper belegen dies sogar

bis in das Jahr 1963 zurück. Durch ein Inter-

view mit der New York Times im Sommer 1971

wurde „Taki183“ bekannt. Aufgrund dieses In-

terviews kam der sich entwickelnden Jugends-

zene öffentliches Interesse zuteil und gab die-

ser einen regelrechten Aufschwung. Aus dem

Nachbarschaftsunfug wurde ein stadtweite

Subkultur.15 Dies zeigte sich dadurch, dass die

Sprayer neue Orte für das Taggen eroberten. Es

entwickelte sich das Trainwriting. Sie bemalten

die Züge der New Yorker U-Bahn und schufen

sich so eine Leinwand, die in der ganzen Stadt

zu sehen war.

Die Reaktion der Stadt folgte mit dem ersten

„Anti-Graffiti-Gesetz“ durch den Bürgermeis-

ter John Lindsy im Jahr 1972.16 Dieses Gesetz

stellte das Mitführen von Spraydosen in öffent-

lichen Einrichtungen unter Strafe. Durch den

Bürgermeister Ed Koch wurde das Gesetz 1985

erweitert und der Verkauf von Spraydosen an

Jugendliche verboten.17 Die „Broken-Window-

Theory“ folgte etwa zehn Jahre später und

führte zur Null-Toleranz-Politik in den 1990er

Jahren.18 Die von James Q. Wilson und George

L. Kelling definierte Theorie stellt einen Zu-

sammenhang von einfachem Tatbestand zur

vollständigen Verwahrlosung eines Stadtge-

biet her. Der Theorie zu folge heißt das, dass

kriminelle Handlungen durch die entstandene

Unordnung hervorgerufenen werden.19 Die

Stencils von John Fekners „Broken Promises“

14] vgl. Cooper; Lindblad: Tag Town. S. 715] vgl. ebd. S. 816] vgl. ebd. S. 917] vgl. van Treeck: Graffiti Lexikon. S. 7418] vgl. Cooper; Lindblad: Tag Town. S. 919] vgl. Wilson &. Kelling: Broken Windows

Abb. 3: „Broken Promises“ Stencil von John Fekner in der Charlotte Street, South Bronx New York City

Writer:Eigene Bezeich-nung der Sprayer Ende der 1960er in New York

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11

1. Recherche

Jedes Land und jede Kultur nutzt dabei unter-

schiedliche Ausdrucksformen. Während in po-

litisch stabilen Länder mehr Pieces und bildli-

che Elemente der Selbstverwirklichung dienen,

scheint in Länder mit Konflikten das Graffiti oft

zum vermitteln einer politische Botschaft ver-

wendet zu werden.

1.1.4. Gestalterische Entwicklung

Bei der gestalterischen Entwicklung von Graf-

fiti ist das Stylewriting der Jugendkultur von

Street Art Interventionen einzelner Künstlern

zu unterscheiden. Während das Stylewriting

sich wie in Abschnitt 1.1.3 beschrieben aus ei-

ner Jugendkultur entwickelte, hat dies bei der

Street Art einen anderen Ursprung. Die Street

Art heute ist gegründet aus der Straßenkunst

der 1930er in Europa, in Städten wie Paris30,

aber auch inspiriert durch das Stylewriting und

Graffiti der Jugendkultur. Graffiti wird heute als

Teil der Street Art verstanden und der Über-

gang scheint fließend. Die Street Art verwendet

zudem Past-Ups, Schablonentechnik (Stencils),

Skulpturen oder Malerei. Auf den gesellschafts-

politischen Kontext, dient Street Art als Ant-

wort der Künstler.31

30] vgl. McCormick: Magic City. S. 2031] vgl. ebd. S. 18

Haring, Richard Hamleton oder Jenny Holzer.23

Während durch die Akzeptanz der Kunstszene

Graffiti sozial aufzusteigen schien, hatte es par-

allel dazu den sozialen Abstieg durch die wach-

sende strafrechtliche Verfolgung.24

Neben der Kunstszene fand Graffiti auch wei-

tere Bereiche der medialen Öffentlichkeit. Zum

einen durch Bildbände wie z. B. Martha Coo-

pers und Henry Chalfants Buch „Subway Art“ im

Jahr 1984 aber auch durch Filme.

Der Dokumentarfilm „Wildstyle“ wurde 1981

von Charlie Aheran produziert und durch Gel-

der des ZDF und Channel 4 aus London finan-

ziert.25 Er sollte die Kultur des Graffiti näher

bringen26 und gab Einblicke in die New Yorker

Szene.

Ein weiterer Dokumentarfilm war „Style Wars“

von Henry Chalfant und Tony Silver aus dem

Jahr 1983. Dieser behandelt das Thema U-Bahn

Graffiti und dessen Umfeld im soziologischen

als auch künstlerischen Bereich.27

Aber auch Spielfilme griffen das Thema Graffi-

ti auf. Darunter „American Graffiti“ von George

Lucas und “Beat-Street“ von Harry Belafonte.

Durch diese Filme fand die Jugendkultur aus

Graffiti, Break Dance und Hiphop ein großes

Publikum.28

Durch den Musiksender MTV wurden Musikvi-

deos verbreitet. Diese sind auf ein junges Pub-

likum ausgerichtet. Neben der Verbreitung und

Entwicklung des Hiphop und Rap wurden Graf-

fiti in den Videos als Stilelemente verwendet.29

Durch diese Medienkanäle wurde Graffiti

bekannt und verbreitete sich in Europa und

schließlich weltweit.

Heute ist Graffiti eine weltweit verbreitete Aus-

drucksform, mit vielen Formen und Fassetten.

23] vgl. McCormick: Magic City. S. 2224] vgl. Sackmann: Graffiti zwichen Kunst und Ärgernis. S. 625] vgl. Kästner: The Rise of Graffiti Writing 2/10. 7:26 - 8:2626] vgl. Kästner: The Rise of Graffiti Writing 1/10. 5:50 - 5:5727] vgl. van Treeck: Graffiti Lexikon. S. 7328] vgl. ebd.29] vgl. Kästner: The Rise of Graffiti Writing 3/10.

Abb. 4: Frühes Tag Anfang der 1970er in New York

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12

1. Recherche

spätestens ab den 1970er die Verwendung von

Sprühdosen und Permanent Markern verbreite-

ter Standard. Die Handhabung der Spraydosen

forderte jedoch viel Übung und zu Beginn war

die Auswahl an Farben sehr überschaubar.37

Um 1973 hatten sich in den Stadtteilen New

Yorks unterschiedliche Styles entwickelt. Es gab

unter anderem den „Bronx Style“, „Brooklyn Sty-

le“ und den „Broadway Elegant“.38 Neben den

Styles entwickelten sich zu den Tags Elemente,

welchen diesen hinzugefügt wurden z. B. Ster-

ne, Fragezeichen, Pfeile, Kronen oder aber auch

Copyright Zeichen (siehe Abb. 5).39 Diese Ele-

mente konnten eine Bedeutung haben wie z. B.

die Krone. Der Sprayer „Blad“ fügte seinem Tag

diese hinzu, da man ihn in der Szene begonnen

hatte „King“ zu nennen.40

Die ersten Pieces waren einfache Tags, welche

eine Outline in Kontrastfarbe hatten (siehe

Abb. 6). Durch die Entwicklung unterschiedli-

cher Caps für Spraydosen wurde die Fat Cap für

das Füllen großer Flächen elementar.41 Durch

unterschiedliche Caps (Skinny Cap, Brooklyn

Fat Cap, Soft Cap usw.) bestand nun die Mög-

lichkeit immer anspruchsvollere Pieces zu ge-

stalten. Ebenso konnten ausgestaltete Charak-

ter und Bilder gesprayt werden.

37] vgl. ebd. S. 4138] vgl. ebd. S. 5339] vgl. ebd. 40] vgl. ebd. 41] vgl. ebd. S. 71

Das trifft bei Graffiti nicht immer zu. Die Bot-

schaft des Writers war zu Beginn nicht gesell-

schaftspolitisch motiviert und ist dies zum Teil

auch heute nicht. Während Graffiti als Zerstö-

rung von Eigentum am Pranger steht, wird

Street Art als schützenswertes historisches Erbe

verstanden.32

Die ersten Graffitis (Tags) waren in ihrer Form

plump und ihrem Aussehen eher naiv.33 Es wur-

de der Name des Writers in dessen alltäglichen

Handschrift hinterlassen.34 Dieser setzte sich

aus einem Namen, oft einem Pseudonym und

eventuell noch einer Zahl (Straßennummer

oder fortlaufende Nummer angelehnt an die

Aristokratie) zusammen (siehe Abb. 4). Ebenso

wurden Namen aus Comics, Musik oder ande-

ren Bereichen der Popkultur verwendet oder

zum Alias modifiziert.35 Zu Beginn ging es eher

nur darum diesen Tag möglichst oft anzubrin-

gen. Nach und nach, um mehr aus der Masse

hervor zu stechen, entwickelten die Writer ih-

ren eigenen Style und versuchten ihrem Tag

dadurch ein besonders gut wieder zu erken-

nendes aber individuelles Aussehen zu verlei-

hen. 36

Zu Anfang wurde alles zum Taggen verwen-

det, was man bekommen konnte. Jedoch war

32] vgl. McCormick: Magic City. S. 2233] vgl. Cooper: Tag Town. S. 834] vgl. ebd. S. 53 35] vgl. ebd. S. 1536] vgl. ebd. S. 53

Abb. 5: Beispiel Tag mit Elementen Abb. 6: Tag mit Outline. Übergang zum Piece. Etwa 1980 in New York

Cap: Aufsatz einer Spray-dose. Diese ermög-licht unterschiedli-che Effekte

Page 13: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

13

1. Recherche

Durch den Wettkampf der Sprayer untereinan-

der wurde die Entwicklung immer weiter voran

getrieben. Nach und nach wurden die Pieces

weiter ausgestaltet, mit Second Outline, Backg-

round, Highlights, 3D-Effekten durch den Block

(siehe Beispiel Abb. 7). Eine Herausforderung

der technischen Art, war die Umsetzung eines

Wildstyle-Pieces, welches auch heute noch als

eines der schwersten Styles in seiner Umset-

zung beim Stylewriting zählt.42

42] vgl. Crofts: Get up stay up. S. 127

Abb. 7: Aufbaubeispiel eines Piece

Background

Fill-In

Outline

Second OutlinesHighlights

Block

Aufbau

1. Schritt: Anbringen der Outline der Buchstaben

2. Schritt: Aufbringen des Fill-In, der Farbe innerhalb des Buchstaben

3. Schritt: Bei Bedarf anfertigen des Bocks um dem Piece Räumlichkeit zu verleihen

4. Schritt: Anbringen des Hintergrundes

5. Schritt: Eine Second Outline kann hinzugefügt werden

6. Schritt: Setzten der Highlights

Abb. 8: Wildstyle Piece mit bildlichen Hintergrund

Page 14: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

14

1. Recherche

(Abb. 18 - 20). Dieser kann gesprayt in eher sel-

tenen Fällen auch gemalt sein.

Bei der Ausgestaltung eines Pieces gibt es un-

terschiedliche Stylelemente (siehe Abb. 7). Ei-

nem Piece, kann neben dem Schriftzug auch

ein Character beigefügt sein.

Das StencilDas Wort Stencil aus dem Englischen für Scha-

blone. Mit Hilfe von einer zuvor gefertigten

Schablone wird das Graffiti aufgesprayt oder

mit einem Pinsel aufgetupft. Die Schablone

wird meist aus Pappe, Kunststofffolie oder lami-

nierten Papier hergestellt. Durch diese Technik

ist es möglich eine große Anzahle eines Graffitis

herzustellen. Für ein mehrfarbiges Stencil (Abb.

12) werden mehrere Schablonen benötigt. Die

Technik der Schablone ist sehr alt und wurde

bereits schon in der Steinzeit angewandt. Die

Menschen spritzten Farbe über ihre Hände

(Schablone). So entstand ein Negativabbild.

Der bekannteste Künstler der die Stencil Tech-

nik anwendet, ist der britische Künstler Bank-

sey. Aus Deutschland ist der Bananensprayer

alias Thomas Baumgärtel (Abb. 17) weltweit be-

kannt.46 Das Stencil (französisch Pochoirs) war

in Frankreich in den 1980ern sehr beliebt und

verbreitete sich von dort aus in Europa.

WildstyleStark abstrahierte oder verschlungene Pieces,

welche zum Teil nur noch von Szenekennern

entziffert werden können, nennt man Wilds-

tyle. Die Deformierung des Schriftzuges kann

dabei durch Verschlingen, extremes Verbiegen

oder durch Auflösen der Buchstabenstruktur

usw. erzeugt werden. Wie auch beim Tag oder

Piece kann der Wildstyle durch das Hinzufügen

von Bögen, Pfeilen oder Linien ergänzt werden

(Beispiel Abb. 8).47

46] vgl. van Treeck: Graffiti Lexikon. S. 2547] vgl. ebd. S. 164

1.1.5 Graffitiformen

Graffiti hat viele Formen und unterschiedlichste

Techniken, die sich im Laufe der Zeit entwickelt

haben, wie bereits im Abschnitt 1.1.4 beschrie-

ben. Die Formen unterscheiden sich durch ihre

Art, Technik, Aufbau und als auch deren Ort. Die

Unterschiede der Formen möchte ich in diesem

Abschnitt näher erklären.

Das TagDas Tag hat auch heute noch, durch die schnel-

le Möglichkeit des Anbringens, seine Verwen-

dung (Beispiele Abb. 9). Ein Tag ist meist einfar-

big und steht für das Pseudonym eines Writers

oder einer Crew. Beim Tag ist Wiederholung,

Örtlichkeit sowie Ästhetik des Tags ein wich-

tiger Bestandteil43. Das Tag hat einen, im Ver-

gleich zu einem Piece, geringen gestalterischen

Aufwand, um diesen schnell und in hoher Fre-

quenz anbringen zu können, ohne Gefahr zu

laufen, erwischt zu werden.

Das Tag wird nicht in einer gewöhnlichen

Handschrift ausgeführt. Meist entwickelt der

Writer für seinen Tag einen eigenen Style. Ein

Tag besteht aus Buchstaben und/oder Zahlen.

Ihm können auch Elemente wie Pfeile, Linien

usw. hinzugefügt werden. Er kann mit Markern

oder mit der Spraydose angebracht werden. Ei-

ne weitere Methode wäre das Kratzen, bei dem

der Tag auf einer Oberfläche ein gekratzt wird.44

Der Tag hat durch sein Prinzip der Wiederho-

lung und durch seine Wiedererkennbarkeit ei-

ne Nähe zum Branding.45

Das PieceDie Weiterentwicklung des Tags ist das Piece.

Vom englischen Piece, was soviel wie Stück

heißt, steht es in der Szene für ein Wand- oder

Zugbild. Ein Piece besteht aus einem farbi-

gen, ausgestalteten Schriftzug eines Sprayers

43] vgl. Cooper; Lindblad: Tag Town. S. 744] vgl. van Treeck: Graffiti Lexikon S. 14845] vgl. McCormick: Trespass. S.130

Tag: aus dem englischen für Etikett oder Schild

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15

1. Recherche

Politische GraffitiMit diesem Graffiti wird eine politische Haltung

oder Meinung zu einem politischen Thema

kund getan (Abb. 11). Diese Form des Graffiti

gab es bereits in den 1970er in Deutschland bei

den Punks als sogenanntes Spruch-Graffiti.51

TrainwritingDas Bemalen von Zügen gehört in der Szene zur

Königsdisziplin. Durch eine verstärkte Überwa-

chung, durch Kameras und Sicherheitsdienste,

ist das Risiko beim Sprayen erwischt zu werden

sehr hoch. Des weiteren werden die Züge von

den Unternehmen schnellstmöglich wieder

gereinigt. Daher ist das Trainwriting für einen

Sprayer eine besondere Herausforderung.

PanelEin Panel ist ein Piece auf einem Waggon un-

terhalb der Fenster und zwischen dessen Türen

(Abb. 18).52

End2EndDas End-to-End bedeckt die gesamte Länge

eines Waggons, muss aber nicht die gesamte

Höhe ausfüllen (Abb. 19).53

Top2BottomDas Top-to-Bottom erstreckt sich über die ge-

samte Höhe, jedoch nicht über die ganze Länge

eines Waggons.54

WholecarBei einem Wholecar, wurde ein Waggon voll-

ständig in Länge und Höhe besprüht. Schafft

eine Crew es den kompletten Zug zu besprü-

hen spricht man von einem Wholetrain.55

51] vgl. van Treeck: Graffiti Lexikon S. 12552] vgl. Skalli: Infografik Graffiti53] vgl. ebd.54] vgl. ebd.55] vgl. ebd.

BlockbusterGroßformatige Pieces mit blockartigen Lettern,

welche auch aus weiter Entfernung gut lesbar

sind, bezeichnet man als Blockbuster48 (Beispiel

Abb. 15). Die farbliche Gestaltung beschränkt

sich dabei oftmals auf ein bis zwei Farben. Die

Umsetzung ist meist mit Spray oder auch mit-

tels Farbrolle.

CharacterDer Character stellt ein figurales Element beim

Graffiti dar. Diese ist anthropomorph, comicar-

tig (siehe Abb. 10) oder sogar direkt aus Comics

oder Cartoons abstrahiert angelehnt. Sie unter-

streichen meist ein Piece oder symbolisieren

einen Letter eines Pieces.49

CharactertagsEin Zeichen in Form eines stark vereinfachten

einfarbigen Characters, welches wie ein Tag

verwendet wird (Beispiele Abb. 16). Durch die

starke Vereinfachung kann es die Bedingungen

eines Tags des frequenziellen und schnellen

Anbringens erfüllen.

Mural / Concept WallMurals sind groß angelegte Wandbilder. Die

verwendete Technik spielt dabei keine Rolle.

Um ein großflächiges Bild überhaupt anbrin-

gen zu können, muss zuvor ein Konzept erstellt

werden. Daher wird das Mural auch Concept

Wall genannt. Das Mural kann von einem oder

mehreren Sprayern/Künstlern erstellt werden

(Beispiel Abb. 14).

Das Mural wird aufgrund seiner Größe und sei-

nes zeitlichen und technischen Aufwands von

professionellere Sprayer erstellt. Durch seine

Professionalität, weist ein Mural meist eine ho-

he ästhetische Beschaffenheit auf und wird da-

her von der Bevölkerung auch oft als Kunst im

öffentlichen Raum akzeptiert.50

48] vgl. ebd. S. 3249] vgl. ebd. S. 3950] vgl. Sackmann: Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis. S. 31 ff

Mural:aus dem engli-schen, für Wandge-mälde.

Page 16: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

Abb. 9: Tags an einer Tür • Berlin • 2017

Abb. 13: Mono-Color Stencil • Berlin • 2009

Abb. 12: Multicolor Stencil • Yogyakarta • 2017

Abb. 10: Character • Berlin • 2017

Abb. 14: Mural von mehreren Künstlern • Yogyakarta • 2017

Abb. 11: Politisches Graffiti • Leipzig • 2017

Page 17: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

Abb. 17: Bananen Stencil • Berlin • 2009

Abb. 16: Charactertags • Leipzig • 2017Abb. 15: Blockbuster • Stuttgart • 1995

Abb. 18: Panel an einem Regional Express der Deutschen Bahn • 2017

Abb. 19: End2End an einem Güterwagon der Deutschen Bahn • 2017Abb. 20: Piece • Leipzig • 2017

Page 18: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

18

1. Recherche

1.1.7 Der reiz des Sprayens

Der Reiz zum Sprayen ist unterschiedlich. Er ist

auch abhängig vom Alter des Sprayers oder der

Sprayerin. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass

der Anteil an weiblichen Sprayern in der Szene

gering ist.

Da Graffiti in den meisten Fällen illegal ange-

bracht werden, spricht das für den Reiz des

Nervenkitzels. Stets Gefahr zu laufen dabei er-

wischt zu werden, empfinden einige Sprayer

als Gefühl von grenzenloser Freiheit, niemand

kann einem etwas anhaben.60 Es führt zum Teil

zu Rauschzuständen wie beim Extremsport.61

Durch Sprayen und Taggen versuchen sie mög-

lichst großen „Fame“ zu erlangen und mög-

lichst „All City“ zu sein. Der „Fame“ kann aber

nicht nur durch flächige Präsenz erworben wer-

den, sonder durch besonders gute Pieces oder

durch das Anbringen an schwer zugänglichen

oder gefährlichen Orten. Für die Polizei steht

oft dabei fest, das Verbote die Sprayer erst recht

dazu anspornen und bezeichnen es daher als

Virus.62

Betrachtet man die menschlichen Natur,

scheint es darum zu gehen, Grenzen auszutes-

ten und seine Spuren zu hinterlassen. Selbst

George Gordon Byron, besser bekannt als Lord

Byron ritzte seinen Namen in eine Wand des

Poseidon-Tempel in Attika.63

60] vgl. Kopmann: Freie Bahn61] vgl. Padtberg: Ich spraye also bin ich62] vgl. Ebbertz: Illegale Graffiti - woher der Kick kommt63] vgl. McCormick: Trespas.s S. 50ff

1.1.6 rechtsstand

Die Sachlage bezüglich Graffiti in Deutschland,

welche ohne Einwilligung des Eigentümers

angebracht werden, ist nach Strafgesetzbuch

(StGB) eindeutig eine Sachbeschädigung. Die

Rechtslage dazu wird in § 303 und § 304 StGB

festgehalten. Dies schließt ein, wenn eine Sa-

che unbefugt beschädigt, verändert oder sogar

zerstört wird. Der Versuch ist strafbar und kann

mit Geldstrafen oder Haft bestraft werden.56

Des weiteren kommt oft noch Hausfriedens-

bruch hinzu, wenn der Sprayer widerrechtlich

auf ein Gelände oder in ein Gebäude eindringt.

Nach §123 StGB kann dies mit Freiheitsstrafe

bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe bestraft

werden. Jedoch muss hier eine Anzeige der Tat

erfolgen.57

Ein Sprayer muss sich daher, wenn er gefasst

wird, straf- als auch zivilrechtlich verantworten.

Klagt ein Geschädigter zivilrechtlich auf Scha-

densersatz, hat diese Klage eine Gültigkeit von

30 Jahren. Das heißt, dass sich bereits junge

Sprayer auf langer Sicht, wenn sie erwischt

werden, sich Schadensersatzpflichtig machen.

Zwar ist ein Kind bis zum 14. Lebensjahr noch

nicht strafmündig, doch bereits ab dem sieb-

ten Lebensjahr zivilrechtlich schadensersatz-

pflichtig.58

Durch Verschärfung der Sanktionen versucht

die Politik dem Problem des illegalen Graffiti

entgegen zu treten. Im Jahr 2005 wurde der

§ 303 um den Absatz Zwei erweitert. Dieser

machte bereits das „unerheblich und vorü-

bergehend Verändern“ strafbar. Denn es ist

schwierig und nur durch Gutachter zu klären,

ob durch das Anbringen eines Graffitis oder de-

ren anschließenden Beseitigung, die Substanz

des besprühten Objekts beschädigt wurde. So-

mit wurde die strafrechtliche Verfolgung von

Sprayern erleichtert.59

56] vgl. StGB: Sachbeschädigung57] vgl. StGB: Hausfriedensbruch58] vgl. Polizeiberatung: Illegale Graffiti59] vgl. Der Tagesspiegel: Graffiti-Gesetz verschärft

Fame: soviel wie Ruhm und Bekanntheit in der Szene

All City: mit seinen Graffiti flächig in einer Stadt präsent zu sein

Abb. 21: Selbstverständnis der Sprayer

Page 19: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

19

1. Recherche

Jahren, wobei es auch Täter höheren Alters

gibt.68

1.1.8 Akzeptanz in der Gesellschaft

Die Akzeptanz von Graffiti in der Gesellschaft

hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren

ab. Hierzu wurden im Bereich der Sozialwissen-

schaft unterschiedliche Studien durchgeführt.

Dabei haben sich zwei Arbeiten näher gehend

mit dem Thema Akzeptanz beschäftigt. Diese

sind:

1.) „Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis - Empi-

rische Studie zu einem städtische Problem“ von

Reinhold Sackmann an der Martin-Luther-Uni-

versität-Wittenberg Insititut für Soziologie aus

dem Jahr 2006.

2.) „Wahrnehmung von Graffiti in der Bevölke-

rung“ Semesterarbeit von Muri Stefan, Oetterli

Claudia und Savi Melanie an der ETH Zürich aus

dem Jahr 2003.

68] vgl. Jeremias: Jugenddelinquenz. S. 88

Für andere ist es als Gegensatz zur Werbung zu

sehen, die legal und überall in unserem Um-

feld verbreitet ist. Sie sehen es als Rückerobe-

rung der Stadt64 oder anders ausgedrückt, den

Wunsch, das eigene Umfeld mit zu verändern.

Die meisten Sprayer verstehen ihre Arbeiten als

Kunst oder Hobby. Etwas über 40 % nutzen das

Medium aber auch um Protest auszudrücken.

Dabei ist etwas mehr als einem Viertel bewusst,

dass ihre Aktionen eine Sachbeschädigung dar-

stellen (siehe Abb. 21).65

Sozialer AspektZu berücksichtigen sind aber auch soziale As-

pekte. Wie eine Studie aus Halle zeigt, ist das

Freizeitverhalten von Jugendlichen in Stadt-

teilen mit schlechterem sozialer Status anders,

als welches besser gestellter Jugendlicher.

Dies steht wohl auch im Zusammenhang mit

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in diesen

Stadtgebieten (siehe Abb. 22).66

Viele der jugendlichen Sprayer verfügen nicht

immer über ausreichende Ressourcen um sich

selbst zu verwirklichen. Ebenso müssen sie auf-

grund der sozialen Lage für ihre Freizeitaktivi-

täten in den meisten Fällen selbst aufkommen.

Somit verbindet sich Graffiti als kostengünstige

Freizeitgestaltung, bei der ein Jugendlicher An-

erkennung im Umfeld der Szene findet.67

Betrachtet man aber das Treiben, unabhän-

gig vom Freizeitverhalten von Jugendlichen

aus Stadtteilen mit niedrigen Status, lässt sich

feststellen dass Sprayer quer durch alle

Schichten zu finden sind. Das Vorurteil,

dass Sprayer aus sozial schwachen Schichten

kommen oder schlecht gebildet sind, wird

durch Statistiken der Polizei widerlegt. Je-

doch ist das Alter bei straffällig gewordenen

Sprayern vorwiegend zwischen zehn bis 25

64] vgl. ebd. S. 1165] vgl. Sackmann: Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis. S. 1566] vgl. Sackmann: Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis. S. 46 ff67] ebd.

Abb. 22: Verhältnis von Graffiti und Freizeitmöglichkeiten in ökonomisch unterschiedlichen Stadtteilen in Halle

Page 20: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

20

1. Recherche

WahrnehmungEin wichtiger Faktor für Akzeptanz oder Ableh-

nung von Graffiti ist die Wahrnehmung. In der

Semesterarbeit „Wahrnehmung von Graffiti in

der Bevölkerung“ wurde dies durch Befragun-

gen näher untersucht.

Bei den Befragungen stellte sich folgendes her-

aus. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung nimmt

Graffiti im Alltag selten oder nie war. Mehr als

die Hälfte bestätigte die Wahrnehmung für oft

oder immer und ein knappes Fünftel nimmt

Graffiti nur manchmal wahr (Abb. 23).69

Auf die Frage, was der Anblick von Graffiti bei

den befragten Personen auslöst gaben zu glei-

chen Teilen mit 32 % die Befragten Interesse

und Ärger an, gefolgt von 21 % mit Freude. Le-

diglich bei drei Prozent löst der Anblick Angst

aus (Abb. 24).70

Das sich viele schon mal über ein Graffiti ge-

freut haben, bestätigt die Umfrage mit 50 %

(siehe Abb. 25). Dabei ist der Grund der Freu-

de unterschiedlich. Wobei fast die Hälfte ihre

Freud mit kunstvoll beschrieben, Gefolgt von

schön, lustig und interessant. Lediglich acht

Prozent gaben als Grund der Freude inspirie-

rend an (siehe Abb. 26).71

69] vgl. Muri: Wahrnehmung von Graffiti. S. 1870] vgl. ebd. S. 1971] vgl. ebd. S. 23

Abb. 25: Resultat auf die Frage: Haben Sie sich schon mal über Graffiti gefreut?

Abb. 23: Wahrnehmung von Graffiti im Alltag.

55%oft/immer

38%manchmal

7%

selten/nie

Abb. 26: Resultat auf die Frage: Grund für Freude an Graffiti?

Abb. 24: Resultat auf die Frage: Was löst der Anblick von Graffiti aus?

Page 21: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

21

Ort des GraffitisNachdem in der Studie von Sackmann ein Ran-

king der Graffitis resulitierte, wurde im nächs-

ten Schritt gefragt, wo diese Graffiti akzeptiert

wären. Dabei zeigte sich ein positiver linearer

Zusammenhang von Rankingposition zu Ak-

zeptanz des Ortes (siehe Abb. 28).73

In der Umfrage zur Semesterarbeit „Wahrneh-

mung von Graffiti“, wurde unabhängig von

Ästhetik oder Graffitiform gefragt, an welchen

Orten Graffiti stört. Dabei konnte der Befragte

mehr als nur eine Antwortmöglichkeit wählen.

Dabei wird deutlich, dass Graffiti am meisten an

Kirchen und Hauswänden stört. Deutlich gerin-

ger stört es an Bahnwaggons und Schulen. Nur

sehr gering stört Graffiti an Brücken und Unter-

führungen (siehe Abb. 29).

Nun ist bei diesem Ergebnis zu berücksichti-

gen, dass die Gefahr des Erwischt werdens,

beim Anbringen eines Graffiti auf Hauswänden

und andern stärker besuchten öffentlichen

Plätzen, sehr hoch ist. Somit muss der Sprayer

den Aufwand für das Graffiti in Relation zur Ge-

fahr setzen. Daraus folgt, dass es an Orten mit

hohem Verfolgungsdruck, also Hauswänden

und Kirchen, zu einfacheren, meist weniger

ästhetischen Graffiti kommt, als an Orten mit

geringerem Verfolgungsdruck, wie z. B. Unter-

führungen und Brücken.74

73] vgl. Sackmann: Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis. S. 29ff74] vgl. Sackmann: Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis. S. 23ff

1. Recherche

Art des GraffitisWie in Abschnitt 1.1.5 Graffitiformen beschrie-

ben, gibt es unterschiedliche Arten von Graffiti

welche sich durch die Ausführung in ihrer Qua-

lität unterscheiden. In der Studie von Sackmann

wurde die Beeinflussung der Qualität eines

Graffitis auf das ästhetische Empfinden unter-

sucht. Dabei wurden neun Graffiti ausgewählt

und nach Qualität geordnet. Die Qualität wur-

de durch zwei Faktoren definiert. Zum einen

die Anzahl der verwendeten Farben, welches

ein Indikator für den zeitlichen Aufwand eines

Graffitis ist und durch die Einschätzung eines

Experten, welcher seit Jahren in der Szene aktiv

ist. Dieses Qualitäts- und Expertenranking wur-

de anschließend mit dem Ranking der Befrag-

ten zur ästhetische Einschätzung verglichen

und bestätigte eine Übereinstimmung von

Qualität und Ästhetik. Jedoch kam es bei zwei

Bildern zu einer Abweichung, welche einen

weiteren Faktor, den „Inhalt“ bzw. „Botschaft“,

hervorbrachte. Denn auch dieser scheint eine

Auswirkung auf die Akzeptanz zu haben.

In der Semesterarbeit „Wahrnehmung von Graf-

fiti“, bezog sich die Befragung auf Graffitifor-

men. Dabei standen in der Befragung Kritzelei-

en (vermutlich Tags), Graffitischriftzüge (Piece)

und Graffitibilder (Mural) zur Auswahl und wel-

che Art davon am wenigsten gefällt. Auch hier

zeigte sich, dass die aufwändigeren Schriftzüge

und Bilder auf deutlich weniger Ablehnung sto-

ßen als Kritzeleien (siehe Abb. 27).72

72] vgl. ebd. S. 23

Abb. 27: Resultat auf die Frage: Welche Art von Graffiti gefällt am wenigsten?

Ranking- platz 9

Ranking- platz 5

Ranking- platz 1

Nirgends 89,2 63,7 1,9

Legale Fläche 4,3 15,6 65,2

Unbewohntes Haus 6,5 16,8 23,4

Privathaus - 0,8 4,7

Eingenes Haus - 3,2 4,7

Abb. 28: Graffiti nach Positionen im Befragungsranking an unterschiedlichen Orten in Prozent

Page 22: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

22

1. Recherche

FazitBei dem Vergleich beider Studien lässt sich er-

kennen, dass die Akzeptanz von Art, Ort und

Alter abhängt. Dabei muss berücksichtigt wer-

den, dass die Art eines illegalen Graffitis durch

seinen Ort bedingt ist.

Trotz unterschiedlicher Fragestellung der bei-

den Studie,n lässt sich eine gemeinsame Ten-

denz zu Akzeptanz von Graffiti in der Gesell-

schaft erkennen.

Alter und sozialer StatusFür die Akzeptanz scheint das Alter des Be-

trachters eine Rolle zu spielen. In der Studie

von Sackmann wurde eine Befragung zur Ak-

zeptanz von Graffiti, im Bezug auf Alter und so-

zialen Status durchgeführt. Diese bestätigt, das

mit zunehmenden Alter und steigendem Status

die Akzeptanz von Graffiti sinkt (siehe Abb. 30

und 31). Während die Altersgruppe der 18 - 29

Jährigen nur knapp die Hälfte Graffiti ablehnt,

ist die Ablehnung bereits ab der Altersgruppe

der 45 - 65 Jährigen bei 100 %. Dies bestätigte

sich auch beim sozialen Status, bei dem die Ab-

lehnung bei der unteren Schicht bei 60 %, bei

der mittlere Schicht bei 76 % und der oberen

Schicht bei 94 % lag75

Die Zunahme der Ablehnung von Graffiti bei

steigendem Alter, wurde ebenfalls in der Se-

mesterarbeit „Wahrnehmung von Graffiti“ be-

stätigt. Hier wurde gefragt, an welchen Orten

Graffiti am meisten stört. Bei der Auswertung

zeigte sich, dass je älter eine Person war, ten-

denziell mehr Orte angekreuzt wurden. Dies

wurde am Fall des Ortes Kirchen nochmals ver-

deutlicht, bei dem die Gruppe der über 65 Jäh-

rigen doppelt so oft diesen Ort ankreuzten, als

im Vergleich zur Gruppe der 18 - 25 Jährigen. 76

75] vgl. Sackmann: Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis. S. 36ff76] vgl. Muri: Wahrnehmung von Graffiti. S. 22

Abb. 31: Graffiti Akzeptanz nach sozialem Status in Prozent

Abb. 29: Resultat zur Frage: An welchen Orten stören Graf-fiti am meisten?

Abb. 30: Akzeptanz nach Altersgruppen in Prozent

Page 23: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

23

1. Recherche

1.2. gestalterische recherche

Die Animation, vom lateinischen animatio, das Beleben, ist ein Verfahren welches unbelebten

Objekten im Trickfilm Bewegung verleiht.77 Dabei gibt es unterschiedliche Animationsverfahren

wie Anlaoge und Digitale Verfharen, 2D-Animation und 3D-Animation auch Computeranimation

genannt.

1.2.1 Geschichte der Animation

Vorzeitliche AnimationBereits vor etwa 35.000 Jahren haben die Men-

schen versucht zu animieren, indem sie Tiere in

Bewegung darstellten.78 Dies belegen Höhlen-

malereien wie z. B. Chauvet-Höhle in der Nä-

he von Vallon-Pont-d’Arc oder die Höhlen von

Lascaux in Frankreich.

Im antiken Griechenland wurden die Schwarz-

figurige Vasenmalerei entwickelt. Dabei wur-

den häufig Figuren in Bewegung gemalt.

Durch Drehen der Vase entsteht der Eindruck

eines Bewegungsablaufes.79

Präkinematische ApparateMit der Erfindung der Laterna Magica im 17.

Jahrhundert, war es möglich Bilder auf eine

Wand zu projizieren. Sie war somit eine Vor-

form des Diaprojektors.

Im Jahr 1824 kam Peter Mark Roget zur Er-

kenntnis über die Trägheit des Auges (Presis-

tence of Vision). Er entdeckte, dass durch leich-

te Veränderungen bei einem statischen Bild in

schneller Abfolge, das Auge dies als Bewegung

wahrnimmt.

Auf Grundlage dieser Erkenntnis wurden 1831

die Faradaysche Scheibe entwickelt, welche auf

dem stroboskopischen Effekt basiert. Eine wei-

tere Entwicklung waren Phenakistoscope oder

auch Lebensrad genannt. Dabei wurde der Be-

wegungsablauf auf einer Scheibe kreisförmig

77] vgl. Duden: Animation78] vgl. Williams: The Animator‘s Survival Kit. S. 1179] vgl. ebd. S. 12

gemalt. Weitere Entwicklungen mit ähnlichem

Prinzip waren 1834 das Zeotrop (trommelför-

miger Aufbau), 1877 das Praxinoscope (Weiter-

entwicklung des Zeotrop) und 1879 das Zoo-

praxiscope (Kombination aus Latera Magica

und Lebensrad).

Ab 1870 wurde die Chronophotographie ent-

wickelt, bei welcher aufeinanderfolgende Bil-

der mittels fotographischer Aufnahmetechnik

festgehalten werden. Einer der Erfinder dieser

Technik war Eadweard Muybridge, welcher für

seine Veröffentlichungen wie „Animal Loco-

motion: An Electro-Photographic Investigation

of Consecutive Phases of Animal Movements“

bekannt ist. Er entwickelte für die Betrachtung

seiner Reihenaufnahmen das Zoopraxiscope

(Abb. 32).

Abb. 32: Zoopraxisscop von Muybridge

Page 24: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

24

1. Recherche

Abb. 33: „Gertie the Dinosaur“ von Winsor McCay

gen blinzeln ließ, wenn dieser kritisiert wurde.

Mit dem Rotoskopie-Verfahren entwickelt Max

Fleischer 1915 eine Methode um Realfilm-Sze-

nen in gezeichnete Animationen umzuwan-

deln. Zur selben Zeit patentiert Earl Hurd den

Phasentrick. Eine Revolution im Zeichentrick,

denn durch das Verschieben verschiedener,

übereinander gelegter Zelluloid-Bilder, können

so z. B. statische Bildteile (Hintergrund) vorbei-

gezogen werden. Dies optimierte die Zeichen-

trickproduktion.

Im Jahr 1928 gründete Walt Disney das Dis-

ney-Unternehmen und erreicht mit „Steamboat

Willie“ einen kommerziellen Erfolg. Disney be-

schreiben die Prinzipien der Animation (siehe

Abschnitt 1.2.2 Animationsprinzipien). Es fol-

gen Zeichentrickfilme in Spielfilmlänge.81

ComputeranimationAb 1945 begann das Zeitalter der Computera-

nimation am MIT (Massachusetts Institute of

Technology) mit der Entwicklung des „Whirl-

wind Computer“. Weitere Entwicklungen in

der Computertechnik und der Software, wie

die Bézier-Kurve 1970 durch Pierre Bézier, des

z-buffer-Algorithmus 1974, einer „tweening“

Software 1976 durch Ed Catmull und weiteren,

werden immer bessere und längere Compu-

teranimationen möglich. Bereits 1982 sind in

dem Science-Fiction Film „Tron“ 15 Minuten

81] vgl. ebd.

Ein weiteres Verfahren zum Betrachten von

Animationen war das Abblätterbuch von 1868.

Hierfür entwickelte 1895 Herman Casler eine

Abblättermaschine auch Mutoscope oder Ki-

nora bekannt. Es stand in Konkurrenz zu Tho-

mas Alva Edisons Kinetoskop. Dieses verwen-

det jedoch anstelle von einzelnen Blättern Zel-

luloidstreifen in einer Endlosschleife.

Diese präkinematischen Apparate haben alle

eine nur kurze Animationssequenz, welche im-

mer wieder durch eine Schleife abgespielt wer-

den. Bis zur Erfindung des Kinetoscope wurden

die Apparate mechanisch angetrieben und

waren somit in ihrer Geschwindigkeit interak-

tiv und individuell. Mit dem 1895 entwickelten

Cinématographe der Gebrüder Lumière konn-

ten aufgrund der Technik längere Filme gezeigt

werden.80

Entwicklung ab 1900Bereits 1895 produzierte Alfred Clark den Film

„The Execution of Mary, Queen of Scots“ mit dem

Stop-Motion Verfahren. Er hatte entdeckt, dass

durch das Anhalten der Kamera dieser Trick-

effekt erzielt werden konnte.

In dem Film „The Enchanted Drawing“ von

James Stuart Blackton im Jahr 1900, wurden

bewegte Karikaturen durch das Stoppen der

Kamera und Veränderung der Zeichnung er-

zeugt. Es handelt sich dabei um eine Vorstufe

der Animation, wobei hier nicht Frame by Fra-

me modifiziert wurde. Dieses Prinzip wendete

Blackton 1906 bei „Humorous Phases of Funny

Gaces“ an. Der Film gilt als erster Zeichentrick

der Geschichte. Es folgte 1907 „The Haunted

Hotel“ mit der Legetricktechnik, bei der starre

Objekte animiert wurden.

Als Meilenstein in der Charakteranimation zählt

von Winsor McCay der 1914 präsentierte Film

„Gertie The Dinosaur“ (siehe Abb. 33). MyCay

war der erste, der Animation als Kunstform ver-

stand. Er verlieh Gertie eine Persönlichkeit, zum

Beispiel indem er den Dinosaurier mit den Au-

80] vgl. Digital Media for Artist: Geschichte der Animation

Page 25: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

25

1. Recherche

Es folgten in den Jahren weitere Filme und lös-

ten bei Disney im Jahr 2004 mit dem letzten

Film „Die Kühe sind los“, den Zeichentrick ab.

Weitere Animationsstudios, wie z. B. Dream-

Works wurden gegründet. Mit dem Film „Küss

den Frosch“ versuchte Disney im Jahr 2009

noch einmal an der Tradition der Zeichentricks

anzuknüpfen. Dies war bis heute der letzte Zei-

chentrick der von Disney produziert wurde.

Die Computeranimation hat, durch ihre ständi-

ge Weiterentwicklung heute in allen Bereichen

der digitalen Medien Einzug gehalten.

1.2.2 Animationsprinzipien

Für den Bewegungsablauf einer animierten

Figur bedarf es einiger wichtiger Prinzipien. In

den Walt Disney Studios wurden in den 1930er

diese fundamentalen Prinzipien der Animation

definiert. Diese werden im Buch „The Illusion of

Life: Disney Animation“ von Ollie Johnston und

Frank Thomas ausführlich beschrieben.85 Nach-

folgend werden diese Prinzipien kurz erklärt.

1. Squash and StretchEine Figur oder Objekt wird gequetscht oder

gestreckt um die Einwirkung äußerer Kräfte auf

einer Masse darzustellen. Dabei behält das Ob-

jekt sein gesamtes Volumen.

2. AnticipationDurch eine Gegenbewegung wird eine Haupt-

bewegung eingeleitet. Zum Beispiel eine Figur

holt zunächst nach hinten mit dem Arm aus

(Gegenbewegung) und schlägt dann auf etwas

ein (Hauptbewegung).

3. StagingBeim Staging geht es um das Entwerfen einer

gut erkennbaren Pose und der Anordnung ei-

ner (oder mehrerer) Figuren in einer Szene.

85] vgl. Thomas; Johnston: The Illusion of Life - Disney Ani-mation. S. 47 ff

ausschließlich am Computer generiert.82

Mit Pixar, wurde 1986 eines der mit bekann-

testen und erfolgreichsten Animationsstudios

von Ed Catmull, John Lasseter und Steve Jobs

gegründet. Die Ursprünge der Pixar Studios ge-

hen jedoch auf das Jahr 1979 zurück und waren

Teil der Lucasfilm Graphic Group. Als erster von

Pixar produzierter Film zählt, noch vor dessen

Gründung, der einminütige Kurzfilm „The Ad-

ventures of André and WallyB“. Bei diesem Film

war es erstmals gelungen komplexere Körper

als die üblichen geometrischen Körper zu ge-

stalten.83

Im Gründungsjahr von Pixar entsteht in Regie

von John Lasseter der Kurzfilm „Luxor Jr.“ (Abb.

34) welcher als Meilenstein in der Computera-

nimation gilt. Lasseter schaffte es die Figuren

so zu animieren, dass sie vom Betrachter als

menschlich angesehen worden, trotz deren

technische realistische Gestalt.

Pixar schafft es 1995, nach vierjähriger Produk-

tionsphase, den ersten vollständig am Compu-

ter animierten und abendfüllenden 3D-Film

„Toy Story“ zu zeigen. Mit dem Kurzfilm „For the

Birds“ wurde erstmals eine Software getestet

mit der Figuren bei Körperkontakt nicht mehr

überlappen, sondern auf realistische Weise sich

verformen.84

82] vgl. ebd.83] vgl. Pixar - 25 Years of Animation. S. 1184] vgl. ebd. S. 12

Abb. 34: Luxor Jr. Grafik im Pencil Test

Page 26: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

26

1. Recherche

Arms beim Gehen oder eine abweisende Hand-

bewegung zum Kopfschütteln. Damit wird die

Hauptbewegung einer Figur unterstützt oder

deren Dialog.

9. TimingMit Timing wird der Zeitraum einer Bewegung

beschrieben, ebenso die Zeit zwischen den Be-

wegungen. Diese Zeit ist von der Figur und de-

ren Charakter abhängig.

10. ExaggerationDurch übertriebene Bewegungen einer Figur,

werden deren Posen und Aktionen verdeut-

licht.

11. Solid DrawingDabei geht es um das Können des Zeichners,

dessen Figuren sollten richtige Proportionen

haben, als auch perspektivisch korrekt ausge-

führt sein. Die Konsistenz der Figur muss auch

in der gesamten Bewegung erhalten bleiben.

12. AppealMit Appeal wird das Auftreten und Aussehen

einer Figur definiert. Durch den Appeal kann

der Charakter einer Figur unterstrichen werden.

1.2.3 Animationsverfahren

Es gibt unterschiedliche Arten und Techniken

zur Umsetzung einer Animation. Diese unter-

scheiden sich vor allem in ihrem Verfahren, wel-

ches sich, wie in 1.2.1 Geschichte der Animation

beschrieben, entwickelte haben. Im folgenden

Abschnitt werden die einzelnen Verfahren nä-

her beschrieben.

2D AnalogFür die analoge Animation im 2D Bereich bie-

ten sich viele Möglichkeiten an. Diese haben

sich im Laufe der Zeit entwickelt. Als bekann-

testes analoges Verfahren ist der Zeichentrick

4. Straight ahead Action and Pose to PoseEs handelt sich dabei um zwei Animationsme-

thoden. Straigth Ahead Action ist das Animie-

ren bei dem eine Bewegung Frame für Frame

nacheinander erstellt wird. Diese Methode ist

sehr frei, jedoch auch schwerer im Ablauf zu

kontrollieren. Anders ist das bei der Methode

Pose to Pose. Hierbei werden zunächst Schlüs-

selpostionen gezeichnet, anschließend werden

die Zwischenbilder/Inbetweens erstellt.

5. Follow Through and Overlapping Action)

Mit Follow Through sind bei unbelebten Ele-

menten von Figuren, wie zum Beispiel die Klei-

dung, gemeint. Am Beispiel der Kleidung, wür-

de diese aufgrund ihrer Trägheit erst später in

Bewegung versetzt und auspendeln im Bezug

auf die Bewegung der Figur.

Bei Overlapping Action geht die Endphase ei-

ner Bewegung in eine neue Bewegung über.

Durch das Follow Through verschmelzen beide

Bewegungen.

6. Slow In and Slow OutEin Prinzip der natürlichen Bewegung, den die-

se verläuft nie linear. Das heißt für den Animat-

or, dass zu Anfang und Ende mehr Einzelbilder

benötigt werden, als in der Mitte der Animati-

on, um einen natürlichen Bewegungsablauf

darzustellen.

7. ArcsFür einen harmonischen Bewegungsablauf ist

die natürliche Rotation eines Gliedmaßes in

einem Gelenk zu beachten. Daher müssen die

Bewegungsbögen innerhalb von Einzelbewe-

gungen definiert werden.

8. Secondary ActionMit Secondary Action sind gleichzeitige Bewe-

gungen einer Figur gemeint. Diese zweite Be-

wegung als Beispiel, wäre das Schwingen eines

Page 27: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

27

1. Recherche

3D AnalogDas bekannteste Verfahren für den dreidimen-

sionalen analog Bereich ist das Stop-Motion. Es

ist ein Verfahren des Trickfilms und ermöglicht

leblose Objekte zu animieren. Dabei wird ein

einzelnes Bild des Objektes angefertigt, wel-

ches anschließend in seiner Position verändert

wird, um wieder ein Einzelbild anzufertigen.87

Zu den bekanntesten Filmen dieser Technik ge-

hören die Knetanimation „Wallace & Gromit: A

Close Shave“ oder „Mary & Max“.

3D DigitalBei dem digitalen 3D Animationsverfahren

werden ganze Welten und Objekte am Compu-

ter erstellt und animiert (Beispiel Abb. 37). Es ist

die Umsetzung wie beim 2D Digital Verfahren,

nur dass eine dritte Dimension für die Erzeu-

gung der Räumlichkeit hinzukommt.

Für die Umsetzung als Film müssen die Szenen

gerendert werden. Hierzu werden die Objekte

mit Farb- und Lichteffekte belegt. Durch das

Rendering werden verkürzte Kanten, Schatten,

Texturen und Glanzpunkte berechnet.88

87] vgl. Filmlexikon: Stop-Motion88] vgl: Filmlexikon: Rendering

(Beispiel Abb. 35). Walt Disney hat durch seine

Prinzipien und entwickelten Techniken diesen

Bereich stark geprägt.

Ein weiteres Verfahren ist die Cut-Out-Animati-

on. Dabei werden unterschiedliche Materialtei-

le zu Szenarien gelegt und im Stop-Motion Ver-

fahren aufgezeichnet.86 Man spricht bei diesem

Verfahren auch von Collagetechnik.

2D DigitalFür den digitalen Bereich der 2D Produktion

können nahezu alle Methoden der analogen

2D Animation umgesetzt werden (Beispiel Abb.

36). Durch Softwareprogramme lässt sich eine

Animation schneller erstellen, da diese Zwi-

schenbilder (Tweenings) selbständig berech-

net und erstellt werden. Dieses Verfahren nennt

man Schlüsselbildanimation. Oftmals wirken

die Bewegungen flüssiger als im analogen Ver-

fahren, gerade bei der Cut-Out-Animation.

Eine Voraussetzung, für die Umsetzung einer

Animation mit Hilfe der Software, ist die Hand-

habung und das Wissen um die Möglichkeiten

der verwendeten Programme.

86] vgl. Filmlexikon: Cut-Out-Animation

Abb. 36: 2D-Animation digital: Collagetechnik aus ARTE Sendung Karambolage

Abb. 35: 2D-Animation analog: Zeichentrick aus ARTE Wissen kompakt: Wer nicht fragt stirbt dumm!

Abb. 37: Digitale 3D-Animation aus dem Film „Toy Story“

Page 28: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

28

1. Recherche

den Betrachter. Durch die Aufbereitung von

Fakten werden diese vom Gehirn schneller

verarbeitet und bleiben daher besser in Erinne-

rung.92

Ein weiteres Element der Infografik sind verbale

Beschreibungen. Diese sind zum Teil unabläs-

sig um Fakten näher zu bringen. Diese können

Anwendung in Legenden finden oder Themen-

bereiche zu definieren und zu erklären.

Bei der Erstellung einer Infografik sollte aber

nicht nur die Ästhetik entscheiden, in welcher

Form Zahlen und Grafiken dargestellt werden.

Hilfe bietet da die Wahrnehmungspsychologie

bei der Auswahl von Farben und Formen. Als

Beispiel ist ein Balken- oder Säulendiagramm

einen Kreisdiagramm vorzuziehen, dass das

Gehirn besser Längen und Höhen einschätzen

und vergleichen kann als Flächen.93

Durch die heutigen technischen Möglichkei-

ten werden Infografiken Interaktiv gestaltet

und animiert. Dabei ist es wichtig das diese

eine Geschichte erzählt. Das gewählte Design

soll dabei die Zielgruppe ansprechen.94 Bei ei-

ner animierten Infografik ist auf einen zurück-

haltenden Einsatz von Dynamik und dosierter

Animation zu achten.95 Durch Animation kön-

nen wichtige Daten noch besser in den Vorder-

grund gestellt werden. Interaktiv bietet sie den

Nutzer die Möglichkeit für ihn interessantes

hervorzuheben.

Jedoch ist der wichtigste Punkt für alle Infogra-

fiken, ob statisch, animiert oder interaktiv, dass

deren Inhalt korrekt ist. Der Zweck von Visuali-

sierung sollte bei der Gestaltung stets auf Ein-

sicht und nicht auf Bilder liegen.96

92] vgl. Dohmann, Antje: Visual Content Marketig. S. 1993] vgl. Dohmann, Antje: Das Leben der Zahlen. S. 2494] vgl. ebd. S. 2195] vgl. ebd. S. 2296] vgl. Kalnten: Dataflow 2. S. 8

1.2.4 Infografik

Ein wichtiger Empfangskanal beim Menschen

ist die visuelle Wahrnehmung. Schon bereits

das Sprichwort: „Ein Bild sagt mehr als tausend

Worte“ verdeutlicht, dass durch eine Grafik, in-

haltlich komplexe Themen und Zusammenhän-

ge für den Menschen leichter zugänglich sind.

Zu den bekanntesten infografischen Elemen-

ten gehören:

• Kreisdiagramm / Donut-Diagramm

• Liniendiagramm / Kurvendiagramm

• Balkendiagramm / Säulendiagramm

• Ablaufdiagramm

• geografische Karten

• Organigramme

• schematische Darstellungen

Mit diesen Diagrammen lassen sich Sachin-

formationen gut darstellen. Die Gestaltung

kann dabei fotografisch, illustrativ oder didak-

tisch sein.89

Um eine Infografik visuell noch ansprechender

zu gestalten, und deren Inhalt näher zu ver-

deutlichen, sind gegenständliche Illustratio-

nen als Hilfsmittel geeignet. Hierbei findet

die Datalogy ihre Anwendung. Es werden ab-

strakte Daten mit bekannten Symbolen und

Objekten verknüpft um einen Zusammenhang

zwischen Information und Aussage zu verdeut-

lichen.90 Dabei wird die Aussage einer Infogra-

fik durch die Auswahl der Darstellung und Da-

ten gestaltet.91

Als Vergleich stehen die Abbildungen 38, 39

und 40. Alle Infografiken zeigen die selben

Daten. Während Abb. 38 die reinen Fakten in

einem Balkendiagramm zeigt wurden diese in

Abbildung 39 und 40 durch Verwendung von

grafischen Elementen unterstützt und haben

dadurch eine ansprechendere Erscheinung für

89] vgl. Dohmann, Antje: Das Leben der Zahlen. S. 3290] vgl Klanten: Dataflow 2. S. 12891] vgl. ebd. S. 8

Datalogy:Wissenschaftliche Disziplin der Daten-verarbeitung.

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29

1. Recherche

Abb. 38: Infografik der Deutschen Bahn in Form eins Liniendiagramms

Abb. 39: Visualisierte Infografik der Deutschen Bahn zum Faktor Graffiti

Abb. 40: Visualisierte Infografik der Deutschen Bahn zum Faktor Vandalismus

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31

2. Konzept

„The art challenges the technology, and the technology inspires the art.“ 97

- John Lasseter -

97] Lehrer, John: Steve Jobs: “Technology Alone Is Not Enough”

Page 32: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

32

2. Konzept

wird definiert durch Wünsche und Erwartun-

gen, Ideale und Werte.100

Betrachtet man die Zielgruppe in der Limbic

Map liegt diese im Bereich zwischen „Abenteu-

er Thrill“ und „Fantasie Genuss“ und orientiert

sich in Richtung „Stimulanz“ (pink Fläche in

Abb. 42).

2.1.2 Kommunikationsziel

Als Grundgedanke der Umsetzung einer Ani-

mation zu Thema Graffiti ist, die Zielgruppe

über das Thema Graffiti in den Bereichen Ge-

schichte, Entwicklung, Graffitifromen und

-aufbau und Einfluss in der Gesellschaft zu in-

formieren. Durch die Informationen, soll der

Betrachter angeregt werden ein positiveres Bild

zum Thema Graffiti entwickeln zu können.

Aufgrund der heutigen technischen Möglich-

keiten und durch die steigende Nachfrage im

Videobereich, fiel die Wahl auf eine digitale 2D

Animation, welche über die Internetplattform

Vimeo und eventuell YouTube veröffentlicht

wird. Als weitere mögliche Plattformen wären

der Blog des Graffiti Archiv in Berlin (www.graf-

fitiarchiv.org) oder die Webseite des Institut für

Klassische Archäologie in München, die eine

gesonderte Seite für vernetzte Graffitiforsch-

nung betreibt (https://historischegraffiti.word-

press.com/).

100] vgl. Häusele: Die wissenschaftliche Fundierung des Limbic Ansatzes. S. 49

2.1 Kommunikations konzeptNach der Durchführung der Recherchephase, steht als nächster Schritt die Entwicklung eines Kom-

munikationskonzeptes an. Dabei wird im Folgenden das Umfeld analysiert und somit die Konkur-

renz zum Thema ermittelt. Als weiterer wichtiger Punkt wird die Zielgruppe näher betrachtet und

eingegrenzt. Mit dieser Grundlage wird ein Kommunikationsziel festgelegt und begründet.

2.1.1 Zielgruppe

Die Zielgruppe definiert sich aufgrund des In-

teresses an dem Thema Graffiti. Das Thema

Graffiti betrifft nicht nur jene, die Graffiti erstel-

len, sondern erstreckt sich über diese Gruppe

hinaus, als sogenannte Interessengruppe. Da

Graffiti auch zur Street Art zählt, spricht dieses

Thema auch Kunstinteressierte und Interessier-

te am Thema Street Art an.

Auszuschließen waren dabei „Konservativen“,

die oftmals Graffiti im öffentlichen Raum als

störend empfinden (grau eingefärbte Milieus

in Abb. 41). Wie bereits in der Recherche fest-

zustellen war, stören sich tendenziell mehr älte-

re Menschen an Graffiti als junge98. Daher wird

der Altersbereich für die Zielgruppe zwischen

15 und 35 Jahre festgelegt. Ebenso ist die Ziel-

gruppe geschlechtsunabhängig.

Druch die Beschreibung der jeweiligen Perso-

nengruppen des Sinus-Institutes im Sinus Mi-

lieu für Deutschland99 war festzustellen, dass

sich die Zielgruppe im Bereich der „Neuorien-

tierung“ befindet. Zu den Gruppen gehören

die „Expeditiven“, die „Hedonisten“ und die „Ad-

aptiv-Pragmatischen“ (pink eingefärbte Fläche

in Abb. 41). Die definierte Zielgruppe erstreckt

sich somit von Unter- über Mittel bis hin zum

unteren Bereich der Oberen Mittelschicht.

Bei der Limbic Map wird nicht der sozialer Sta-

tus betrachtet, sondern ist auf den emotiona-

len Raum eines Menschen ausgerichtet. Dieser

98] vgl. Muri: Wahrnehmung von Graffiti S. 2299] vgl. Sinus Institut: Sinus Milieus Deutschland 2017

Page 33: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

33

2. Konzept

Abb. 41: Einordnung der Zielgruppe im Sinus-Milleius in Deutschland von 2017

Stimulanz Dominanz

Balance

DisziplinKontrolle

FantasieGenuss

AbenteuerThrill

Hedonisten15%

Expeditive8%

Adaptiv-Prakmatische

10%

Festhalten Bewahren

Tradition

Haben & Genießen Sein & Verändern

Modernisierung / Individualisierung

Machen & Erleben Grenzen überwinden

Neuorientierung

Unt

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Abb. 42: Limbic Map nach Dr. Häusle mit Eingrenzung der Zielgruppe

Page 34: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

34

2. Konzept

2.1.3 Konkurrenzanalyse

Im Bereich Sachthemenvermittlung, in Form einer Animation, wurden drei Konkurrenten ausge-

wählt und diese miteinander verglichen. Dabei wurde visuelle und auditive Gestaltung und der

Einsatz von Animation näher betrachtet um später Gemeinsamkeiten oder Differenzen festlegen

zu können.

Nano#Der unregelmäßige Beitrag in der Wissen-

schaftssendung Nano, beschreibt Dinge des

Alltags und wie diese anderweitig Anwendung

finden können. Der Stil definiert sich durch ei-

nen schlichten Hintergrund, ein bis zweifarbig,

und durch seine realen Bildelemente definiert.

Im Gesamten macht die Animation einen redu-

zierten Eindruck, da hier nur für die Erklärung

benötigte Elemente gezeigt werden. Es han-

delt sich dabei um eine zweiminütige digitale

2D Animation. Durch die bunten, manchmal

schon poppigen Farben des Hintergrunds und

einer minimalistisch-rhythmischen musikali-

schen Untermalung, spricht diese ein junges

Publikum an und vermittelt deren Inhalt mit

einem Augenzwinkern.

Die etwa zweiminütigen Animationen werden

im Auftrag von ZDF von der Berliner Agentur

Raketenfilm GmbH & Co. KG erstellt.

Abb. 44: Screenshot aus „nano#“ Folge: #waschmittel

Abb. 46: Screenshot aus „Philosophisches Kopfkino“ Folge: Was ist eigentlich Pragmatismus?

Philosophisches KopfkinoIn der 22teiligen Kurzanimation von 3sat wer-

den philosophische Grundbegriffe, wie Logik,

Ethik und weitere, kurz und knapp in zwei bis

vier Minuten erklärt.

Visuell definiert sich die digitale 2D Animation

durch eine Kombination aus Collage und Illus-

tration. Auditiv ist die Animation stark geprägt

durch die Stimme des Sprechers Christoph

Maria Herbst und der Untermalung durch pas-

senden Geräuscheffekten. Allerdings durch die

zum Teil ständige Bewegung von illustrativen

Elementen sowie Text, wirkt dies etwas unru-

hig.

Die Animationen wurden ebenfalls von der

Berliner Agentur Raketenfilm GmbH & Co. KG

erstellt.

Abb. 43: Titelbild von „nano#“ Abb. 45: Titelbild von „Philosophisches Kopfkino“

Page 35: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

35

Kurz gefragtAus der Reihe „Wissen kompakt“ auf Arte ge-

hörten die Kurzfolgen „Kurz gefragt“, welche

einmal pro Woche Fragen auf Grundlage aktu-

eller Erkenntnisse präsentiert. Die Dauer liegt

im Schnitt bei zwei Minuten und besticht durch

ihren einfachen zeichnerischen Stil. Der Hinter-

grund ist immer ein grauer glatter Karton, auf

welchem meist nur in Schwarzzeichnung von

Perrine Marais, das behandelte Thema erklärt

wird.

Der reduzierte Stil wird auch auf auditiver Ebe-

ne fortgesetzt. Sie besteht überwiegend nur

aus der Stimme des Sprechers und wird nur

sehr selten durch Geräuscheffekte unterstützt.

Nur zu Anfang und Ende gibt es eine Titelmusik.

2. Konzept

Abb. 48: Screenshot aus „Kurz gefragt“ Folge: Sehen wir alle die gleiche Farbe?

Abb. 47: Titelbild von „Kurz gefragt“

FazitFür den Bereich der Sachthemenvermittlung

wird heute zunehmend auf Animation zurück-

gegriffen. Vermehrt setzen heute Firmen auch

auf diese Möglichkeit, um Kunden ihr Unter-

nehmen oder Ablaufprozesse zu erklären.

Hierbei steht die digitale 2D Animation im Mit-

telpunkt, da diese zeit- und kostensparend im

Vergleich zu anderen Animationsmethoden ist.

Dabei ist es möglich, zum Teil komplexe The-

men in einer kurzen Zeit zu vermitteln und dies

für den Zuschauer interessant zu gestalten. Da-

bei überzeugen alle untersuchten Konkurren-

ten in ihrer Gestaltung und Animationsstil.

Page 36: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

36

2. Konzept

SchriftUm dem Stil des Graffitis gerecht zu werden,

aber für den Betrachter der Animation eine

gute Lesbarkeit zu ermöglichen wurden zwei

Schriften gewählt, welche beide Kriterien erfül-

len.

Für die Anzeige von Ort bzw. Zeit und Kurz-

informationen wurde die Schriftart „Capture

Smallz“ gewählt. Sie fügt sich durch ihren „Sten-

cil-Stil“ und dem „Grunge-Effek“t in das Bild des

Graffitis. Durch die Zerlegung der Buchstaben

in Einzelelemente ist sie für Mengentext nicht

geeignet. Sie steht nie für sich alleine, sondern

2.2.1 style guide

FarbenBei der Auswahl der Farben wurde das Thema

stark berücksichtigt. Da das Thema Graffiti oft-

mals sehr bunt ist, wurden zwei kräftige Farben,

Pink und Blau als primäre Farben, sowie eine

nicht ganz so dominante Komplementärfarbe

zu Pink, Türkis gewählt. Als Sekundärfarben

wurden ein dunkles Grau und Weiß gewählt.

Zuvor war die Überlegung der Verwendung ei-

nes hellen Grautones (in Anlehnung das beim

Graffiti oft verwendeten Silbersprays), welcher

sich jedoch vom Hintergrund nicht abhebt.

Diese Farben sollen wichtiges in der Animati-

on hervorheben bzw. einen farbliche visuelle

Brücke in der Animation bilden. Sie finden ver-

mehrt Einsatz in Part II und Part III.

2.2 Gestaltungskonzept

Im Gestaltungskonzept wird das spätere Erscheinungsbild der Animation festgelegt. Das heißt

welche Schrift, Farbe, Gestaltungselemente und Ansprache Verwendung finden sollen.

Zu Beginn wird die allgemeine Designanmutung definiert und anschließend der Animationsstil.

Daraufhin wird der Style Guide festgelegt. Auf Grundlage dessen und der vorangegangenen in-

haltlichen Recherche, wird ein Storyboard entwickelt.

findet Anwendung auf Informationselementen.

Als weitere Schrift wurde „Baron Neue“ ge-

wählt. Sie steht durch ihre klare Linie und geo-

metrisch konstruierte Erscheinung im Kontrast

zum Graffiti. Sie wird bei Übergängen zur The-

meneinleitung in der Animation verwendet,

sowie bei Bedarf zur Informationsvermittlung

in der Animation.

Capture Smallz

Baron NeuE

Abb. 49: Verwendete Schriften für die Animation

Primär Farben

Sekundär Farben

RGB 255 | 0 | 113

RGB 0 | 50 | 232

RGB 0 | 232 | 220

RGB 51 | 51 | 51

RGB 255 | 255 | 255

Page 37: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

37

2. Konzept

2.2.2 Animationsmethode

Als Verfahren für die Animation ist ein zweidi-

mensionales, digitales Verfahren angedacht.

Dies ist im Thema begründet, da Graffiti vorwie-

gend auf Flächen angebracht wird und nur der

Untergrund eine Räumlichkeit aufweist. Für die

Umsetzung der Animation wird die Software

Adobe After Effects verwendet. Für die Erstel-

lung und Bearbeitung der animierten Objekte

wird je nach Bedarf Adobe Illustrator bzw. Ado-

be Photoshop verwendet.

HintergrundDer Hintergrund ist am Thema angelehnt, eine

helle Betonwand. Diese soll einen optischen

Zusammenhang in der Animation bilden.

Durch die dezente Struktur des Betons und

dem hellen Grauton, wird der Betrachter näher

an das Thema Graffiti gebracht, ohne das dabei

der Ablauf der Animation oder die Farbwirkung

beeinträchtigen wird.

InfografikenUm die recherchierten und ausgewählten Da-

ten, visuell ansprechend darzustellen, werden

die Infografiken mit der passenden Diagramm-

form versehen. Dabei finden unter Farbe fest-

gelegten Farben ihre Anwendung. Für die Info-

grafiken ist eine Datalogy mit Icons vorgesehen.

IconsUm den Inhalt der Infografiken im Part III zu

unterstützen werden Icons verwendet. Diese

werden vorwiegend in der Sekundärfarbe Dun-

kelgrau ausgeführt. Als Bestandteil eines Dia-

gramms dürfen Figuren auch in den primären

Farben dargestellt werden.

InfoelementeEs gibt zwei Formen des Informationselemen-

tes. Das erste Infoelement (Abb. 51) ist immer

oben rechts im Bild positioniert. Es enthält im

Part I Informationen zu Zeit und Ort und im Part

II Information zur gezeigten Graffitiform. Die

Umrandung wurde mit einem „Spraybrush“ er-

stellt um dem Element den Look eines Stencils

zu verleihen.

Das zweite Infoelement (Abb. 52) ist im Stil ei-

nes Stickers und wird entsprechend bei Bedarf

auf dem Screen positioniert. Für dieses Element

wird die Schrift „Baron Neue“ verwendet. Hier

werden zusätzliche Informationen zum jeweili-

gen Screeninhalt vermittelt. Es dient zur Unter-

stützung des gesprochenen Textes und findet

in Part I Anwendung.

Abb. 52: Infoelement für zusätzliche Informationen

Beat Street

Abb. 51: Informationselement zu Ort, Zeit und Graffitiform

Abb. 50: Icon Komposition zur Visualisierung von Orten

Page 38: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

38

2. Konzept

IntroErscheinen der Wörter „Street Art“ und „oder“.

Ratte wird mit grauen Kontureffekt übermalt,

anschließend erscheint das Wort „Vandalismus“.

Part I: GeschichteZeitangabe erscheint. Aufbau der Szene durch

Kontureffekt. Zoom zum Höhleneingang.

Anzeige der Höhlenmalerei von links nach

rechts im Höhleneingang. Erscheinen des Info-

elements.

1

3

2

4

2.3 Audiovisuelles Konzept

Für eine effektive Umsetzung der Animation wurde zunächst ein Storyboard entwickelt. Es dient

als visuelle Veranschaulichung der folgenden Animation und zeigt deren Inhalt in einzelnen Bil-

dern. Parallel dazu wurde der Sprechertext entwickelt, um diesen mit den verwendeten Bildele-

menten abzugleichen. Der Inhalt der Animation wurde in drei Teile (Parts) strukturiert.

2.3.1 SToryboard

Die Erstellung des Storyboards erfolgte zuerst im Zusammentragen von Informationen und den

dazugehörigen Bildern. Der nächst Schritt war die Umsetzung der Bilder von Hand, mit Copic Stif-

ten. Als letztes wurden die Informationen zur Animation der Bildinhalte hinzugefügt.

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2. Konzept

Zeitangabe erscheint. Aufbau der Szene durch

Kontureffekt.

Ort- und Zeitangabe erscheint. Aufbau der Sze-

ne durch Kontureffekt. Explosion der Szene.

Rauchender Vulkan im Hintergrund. Im Vorder-

grund schiebt sich vertikal eine Mauer mit dem

Graffiti nach oben.

Erscheinen der Orts- und Zeitangabe. Aufbau

der Szene durch Kontureffekt. Durch Kontur-

effekt erscheinender Schriftzug. Figur bewegt

sich langsam von links nach rechts.

Erscheinen der Zeit und Ortsangabe. Einblen-

den der USA Karte (schwarz). Pulsierender

Punkt an Position von Philadelphia. Mit vertika-

ler Sprühbewegung wird die Karte bunt.

Herein fahren der Steintafeln von links und

rechts. Einblenden der Graffiti.

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2. Konzept

Vorderstes Szeneelement klappt horizontal

nach unten. Zwei Waggons fahren von links

nach rechts durch das Bild. Zerfall der Szene.

Einblenden der Zeitangabe. Erscheinen der

Weltkarte in schwarz. Einblenden der Infoele-

mente durch Rolleffekt. Einfärbung der Karte

radial.

Part II: Style WritingEinblenden des Infoelements „Tag“. Nacheinan-

der erscheinen der Tags mit Kontureffekt.

Einblenden des Infoelements „Early Piece“. Er-

scheinen des Tags (blau) mit Kontureffekt. Er-

scheinen der Outline (pink) mit Kontureffekt.

Umblendung von Tag und Outline auf Origi-

nalgraffiti.

Einblenden des Infoelements „Piece“. Aufbau

des Graffiti in folgender Reihung: Outline, Fill

In, Background, Second Outline, Highlight. Er-

scheinen der Erklärungen.

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Einblenden der Zeit- und Ortsangabe. Aufbau

der Szene durch Kontureffekt. Erscheinen von

Tags auf den Gebäuden.

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2. Konzept

Einblenden des Infoelements „Wildstyle“. Ein-

blenden der einzelnen Buchstaben. Jeweils Be-

wegung zur Endpostion. Verformen und farbli-

che Änderung zu Grau.

Einblenden des Infoelements „Weitere Formen“.

Einblenden des Blockbusters. Einblenden des

Stencils.

Aufbau einzelner Bestandteile des Murals. An-

schließend Einblendung des gesamten Murals.

Part III: Kunst oder Vandalismus?Erscheinen des Textes. Horizontales Aufklappen

des Auges. Radiales Verschwinden des Auges.

Radiales Einblenden im Uhrzeigersinn des Dia-

gramms. Wenn ein Teilsegment vollständig an-

gezeigt wird, erscheint der dazugehörige Pro-

zentsatz mit Text und Icon.

Überblendung der verformten Buchstaben

zum Original.

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2. Konzept

Erscheinen des Titels. Aufbau des Diagramms

Zeile für Zeile wie folgt: Erscheinen des Smileys

durch einmalige Rotation und zentrierter Ska-

lierung, vertikaler Aufbau des Balkens, Erschei-

nen des Textes.

Erscheinen des Titels. Aufbau der Elemente von

links nach rechts. Leichte gegenläufige Bewe-

gung der Objekte. Ausblenden der Texte „Krit-

zeleien“ und „Egal weis nicht“.

Vergrößern der Objekte „Graffitibild“ und „Graf-

fitischriftzug“. Verkleinern der Objekte „Krit-

zelei„ und „?“. Hand erscheint durch einmalige

Rotation im Uhrzeigersinn und zentrierter Ska-

lierung.

Erscheinen des Titels. Einblenden des Objektes

durch Maske von oben nach unten. Gleichzei-

tiges Erscheinen des Prozentbalkens und Wer-

tes des dazugehörigen Objekts. Reihenfolge:

Kirche, Hauswände, Bahnwaggon, Schule. Brü-

cken und Unterführung gleichzeitig.

Erscheinen des Titels. Erscheinen der Männ-

chen-Icons von links nach rechts in Grau. Ein-

färben der Icons mit Erscheinen der Hände

(rotierend Uhrzeigersinn) und Fragezeichen

(horizontal skaliert).

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Erscheinen der Smileys nacheinander aus der

Mitte heraus. Hand erscheint durch einmalige

Rotation im Uhrzeigersinn und zentrierter Ska-

lierung. Text erscheint.

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2. Konzept

Änderung der zweiten Titelzeile. Umfärbung

und Morphing der Icons. Verschwinden der

Grünen Hand und des Fragezeichens. Rote

Hand wird größer skaliert.

Erscheinen des Titels. Herein gleiten des Buches

von unten in die Mitte. Aufklappen.

Skalieren des Buches und Positionsänderung in

die linke obere Ecke. Erscheinen von links nach

rechts der Paragraphen 303 und 304 mit Icon.

Erscheinen von links nach rechts des Paragra-

phen 123 mit Icon.

Ausblenden der Paragraphen. Zentriertes Ska-

lieren des Geldicons. Zentriertes Skalieren des

Handschellen Icons.

Erscheinen Spraydose und Deutschlandkarte

(in schwarz). Radiales Erscheinen der Spray-

punkte und der Zahlen. Restliche Fläche färbt

sich blau. Hand erscheint durch einmalige Ro-

tation im Uhrzeigersinn und zentrierter Skalie-

rung.

Erscheinen des Titels. Zentriertes Skalieren der

Fläche. Anzeige des Icons, sowie des dazuge-

hörigen Textes. Reihenfolge: Kunst, Hobby, Pro-

test, Sachbeschädigung.

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2. Konzept

Die New Yorker U-Bahn wurde in den 1970er

immer mehr zur fahrenden Leinwand für die

Sprayer. Graffiti wurden von der Gesellschaft als

Zeichen des Verfalls eines Stadtteils gesehen.

Durch Filme wie Style Wars, Wild Style und Beat

Street schwappte die Graffiti-Welle nach Euro-

pa und verbreitete sich schließlich weltweit.

Part II: Style WritingDie Entwicklung des Graffiti beginnt mit dem

Style Writing. Die ersten Formen waren das

Tag. Das Tag, ein Namenskürzel oder Synonym

wurde im Handstyle weiterentwickelt und aus-

gestaltet. Auf eine Lesbarkeit kam es nicht im-

mer an, sondern um ein prägnantes Zeichen.

Aufgrund der stetig wachsenden Anzahl an

Writern, entstanden immer aufwändigere und

größere Tags, um aus der Masse hervorzuste-

chen.

Diese weiterentwickelten Tags auch Piece ge-

nannt waren zunächst in ihrer Form einfach. Es

waren simple Tags mit Outlines.

Ein Piece kann aus folgenden Elementen be-

stehen:

• die Outline und deren Fill-In

• dem Background

• der Second Outline

• den Highlights

• und eine Outline für den Background

Part I: GeschichteDer Mensch möchte Spuren hinterlassen. Ei-

nes der ältesten Zeugnisse, welches als Graffiti

einzuordnen ist, sind die Höhlenmalereien von

Lascaux. Diese zählen heute zu den UNES-

CO-Welterben.

Weitere Spuren des Graffiti finden sich bei den

alten Ägyptern. Damit sind nicht die Wandma-

lereien der Tempel und Grabanlagen gemeint,

sondern private, eingeritzte Inschriften.

Auch in Pompeji, welches im Jahr 79 nach

Christi aufgrund eines Vulkanausbruches un-

terging, wurde viel in die Wände geritzt. Hier

wurden neben Namen auch Karikaturen und

Bilder eingeritzt.

Das Graffiti, wie wir es heute kennen, entwi-

ckelte sich in den 1930er Jahren in Amerika

unter anderem aus den Ganggraffiti. Hier wur-

de durch Anbringen eines Tags das Revier der

Gang markiert. Es diente als Warnung an ande-

re Gangs, die abgesteckten Grenzen nicht zu

überschreiten.

In den 1960er begann sich in Philadelphia eine

erste Graffitiszene zu entwickeln. Dieser Trend

verbreitete sich in den Großstädten der USA.

Graffiti wurde ein Teil der sich entwickelnden

HipHop Szene.

Es wurde soviel wie möglich getagt, um überall

präsent zu sein. Auch das „Wo“ wurde entschei-

dend, um in der Szene ein größtmöglichen „Fa-

me“ zu erhalten.

2.3.2 Sprechertext

Der Sprechertext wurde, wie auch das Storyboard, in drei Teile gegliedert. Diese Teile wurden wie-

derum passend zu den einzelnen Szenebilder unterteilt. Für den Sprecher wurden die zu betonen-

den Wörter im Schriftschnitt „bold“ hervorgehoben.

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2. Konzept

Viele Sprayer verstehen sich als Künstler und

Sprayen als ihr Hobby. Sie nutzen es auch um

Protest auszudrücken. Über ein Viertel ist sich

bewusst, dass sie damit eine Sachbeschädi-

gung begehen.

Nach dem Strafgesetzbuch, ist Graffiti in

Deutschland eine Sachbeschädigung. Hinzu

kommt meist noch der Tatbestand des Haus-

friedensbruchs, beim Eindringen auf Privatge-

lände. All das kann zu einer Geldbuße oder

sogar zu einer Freiheitsstrafe führen.

Heute gibt es immer mehr legale Flächen und

bezahlte Projekte. Graffiti ist heute ein Be-

standteil der Street Art und wird entsprechend

ihrer Qualität immer mehr akzeptiert.

Eine weitere Stilrichtung wurde der Wildstyle.

Dabei sind die Buchstaben bis zur Unlesbarkeit

ineinander verschlungen, verzerrt und verbo-

gen. Das Entziffern ist oft nur bei langer Be-

trachtung oder als Kenner der Szene möglich.

Weitere Graffitiformen sind:

• der Blockbuster

• das Stencil

• und das Mural

Part III: Street Art oder Vandalismus?Im Alltag wird Graffiti von mehr als der Hälfte

der Menschen oft oder immer wahrgenommen.

Nur 7% nehmen diese selten oder nie war.

Dabei löst Graffiti unterschiedliche Gefühle

aus. Zu gleichen Anteilen löst es Interesse wie

Ärger aus, gefolgt von Freude und selten sogar

Angst. Wobei sich die Hälfte schon einmal über

ein Graffiti gefreut hat.

Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Für 41%

ist kunstvoll der Grund, gefolgt von schön, lus-

tig und interessant. Als inspirierend wird Graf-

fiti nur zu 8% gesehen.

Aber nicht allen gefällt Graffiti. Meist ist dies

abhängig vom Alter. Während jüngere Men-

schen Graffiti akzeptieren, geht die Akzeptanz

ab 45 Jahren nahe Null.

Mit 84% sind Kritzeleien, die nicht gefallen.

Schriftzüge und Bilder werden eher weniger als

störend empfunden. Umgekehrt heißt das, des-

to ästhetischer ein Graffiti empfunden wird

umso eher findet dies Akzeptanz.

Abhängig ist dies auch vom Ort. Am meisten

stören diese an Kirchen und Hauswänden. Ge-

folgt, mit größerem Abstand stören Graffitis an

Bahnwaggons und Schulen. An Brücken und

Unterführungen werden Graffiti weniger stark

als störend empfunden.

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Kapitelname

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„Animation is not the art of drawings that move but the art of movements that are drawn.“ 101

- Norman McLaren -

101] Solomon, Charles: The animated world of McLaren.

3. Realisation

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48

3. Realisation

3.1 visuelle Ebene

Nach Abschluss der Konzeption fand die Umsetzung der Animation statt. Dies erfolgte zuerst für

die visuelle Ebene, in der Erstellung der benötigte Grafiken. Hierzu wurden die von Adobe zur

Verfügung stehenden Programme verwendet. Je nach Bedarf wurde Photoshop bzw. Illustrator

genutzt. Ebenso wurde die App Adobe Capture auf dem iPad verwendet. Durch das zuvor erstellte

Konzept wurde die Realisierung erleichtert.

wurde auf der Maskenebene mit Schwarz ge-

füllt. Auf der Ebene wurde nun durch Auswahl

unterschiedlicher „Spray“-Pinselspitzen die Flä-

che um den Maskenbereich ausgestaltet. Zu-

letzt wurden die Ebenen im Mischmodus auf

„Multiplizieren“ gesetzt.

Das zweite Infoelement (Abb. 52) wurde mit

Adobe Illustrator erstellt. Mit dem „Recht-

eck-Werkzeug“ wurde ein längliches Rechteck

erstellt. Dieses wurde mit einem linearen Ver-

lauf in einem Winkel von -50 Grad gefüllt. Der

Verlauf setzt sich aus einem 30 prozentigen

Grau und Weiß zusammen. Für die Kontur des

Rechteckes wurde der Borstenpinsel „Strichzie-

her rund“ verwendet. Das Rechteck wurde in

seiner Form an den Ankerpunkten angepasst.

Hierzu wurde der Ankerpunkt oben links um

einige Pixel nach rechts versetzt. Des weite-

ren wurden an der Ecke unten rechts weitere

Ankerpunkte hinzugefügt und diese mit dem

„Ankerpunkt-Werkzeug“ abgerundet. Im letz-

ten Schritt wurde ein weiterer Pfad in der un-

teren rechten Ecke erstellt und dieser über „Ef-

fekt“ → „Weichzeichnungsfilter“ → „Gauscher

Weichzeichner“, weich gezeichnet. Die Ebene

mit dem Pfad wurde unter die Ebene mit dem

Rechteck gebracht. Somit wurde ein Schatte-

neffekt erzeugt.

IconsFür die Umsetzung der Icons wurde die App

Adobe Capture CC verwendet. Zunächst wur-

den die Icons in mehreren Varianten von Hand

mit Copic Stiften gezeichnet. Durch die Ver-

3.1.1 Erstellung der Grafiken

Infoelemente Für das Infoelement für Ort-, Zeit- und Graffi-

tiartangabe (Abb. 51) wurde eine Adobe Pho-

toshop Datei in Auflösung 1920 x 1080 Pixel

und 72 ppi angelegt. Anschließend wurden

durch Einfügen von Hilfslinien die Postion des

Infoelements festgelegt. Für jedes Element

konnte somit die Erstellung an der selben Pos-

tion gewährleistet werden. Die Umsetzung er-

folgte durch die Erstellung von zwei Ebenen für

ein Element, welches in einem Ordner zusam-

mengefasst wurde.

Die erste Ebene enthielt den entsprechenden

Infotext in der zuvor im Abschnitt 2.2.2 defi-

nierten Schrift „Capture Smallz“. Dabei kamen

zwei Schriftgrößen zum Einsatz, abhängig der

Menge des zu platzierenden Inhaltes.

Auf der zweiten Ebene wurde der Rahmen

erstellt. Dieser wurde mit Pinselspitzen im

Spray-Effekt von „brusheezy.com“ erstellt. Die-

se Ebene erhielt eine Maske, mit welcher der

Textbereich, durch die Hilfslinien festgelegt,

maskiert wurde. Hierzu wurde die Maske auf

der Ebene erstellt, der Bereich mit dem „Aus-

wahlwerkzeug-Rechteck“ ausgewählt. Über

das Menü „Auswahl“ → „Auswahl verändern“ →

„Abrunden“, wurden die Ecken der Auswahl mit

einem Radius von vier Pixel abgerundet. Des

weiteren wurde über „Auswahl“ → „Auswahl

verändern“ → „Weiche Kanten“, die Kanten um

zwei Pixel optisch abgeschwächt. Die Auswahl

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3. Realisation

wendung eines iPads und der von Adobe Cloud

bereitgestellten App, wurden über die Funkti-

on „Formen“ die Icons abfotografiert und vek-

torisiert. Durch die Adobe Cloud konnte über

„Bibliothek“ auf die Icons in Adobe Illustrator

zugegriffen werden.

Diese wurden im nächsten Schritt vereinzelt

korrigiert und angepasst. Anschließend wur-

den für jedes Icon eine eigene Ebene erstellt

und diese entsprechend benannt, um später

in After Effects auf einzelne Icon zugreifen zu

können.

DiagrammeUm die Diagramme visuell anzupassen, wur-

den diese mit Hilfe von Adobe Photoshop

überarbeitet. Dazu wurden die Vektorgrafiken

gerastert, um anschließend über eine Masken-

ebene und der Verwendung eines Pinsels mit

„Grunge-Effekt“ anzuwenden.

Im nächsten Schritt wurde mit dem Zauberstab

die Umliegende Fläche ausgewählt und über

„Auswahl verändern“, „Ränder“ eine Auswahl

von 10 Pixel vorgenommen. Auf einer neu er-

stellten Ebene wurden die Ränder in entspre-

Abb. 53: Screenshot des Bearbeitungsprozesse eines Diagramms mit Photoshop. (oben) Balken mit Modus Sprenkeln. (Mitte) Balken mit hinzugefügten Rahmen auf separater Ebene. (unten) Balken nur mit „Grunge-Effekt“

Abb. 54: Vergleich der Entwicklung des Szenenbildes 1 ) Storyboard 2 ) Illustrator Datei 3 ) Screenshot Video

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3. Realisation

in den Szenen unterteilt und hierfür ebenfalls

eine eigene Komposition erstellt. Des weite-

ren wurde je eine Komposition für Intro und

Abspann erzeugt. Alle Kompositionen wurden

in einer Main-Komposition zusammengefasst

und anschließend gerendert.

Für die Animationsumsetzung wurden un-

terschiedlichste Effekte verwendet. In der ge-

samten Animation wurde versucht die unter

Abschnitt 1.2.2 erklärten Prinzipien der Ani-

mation anzuwenden. Hierbei wurden der Key-

fram-Assistent „Easy-Ease-In“, Easy-Ease“ und

„Easy-Ease-Out“ verwendet und bei Bedarf im

„Diagrammeditor“ bearbeitet.

Extreme TransformierungFür die Umsetzung des Transformationsvor-

gangs, zur Verdeutlichung des Wildstyles (siehe

Storyboardbilder 17 und 18), standen unter-

schiedliche Möglichkeiten und Effekte zur Ver-

fügung. Als erstes wurde eine Umsetzung mit

dem Effekt „Verflüssigen“ versucht. Jedoch war

das Ergebnis nicht zufriedenstellend, da hier

der Transformationsprozess nicht kontrollier-

bar war und es zu unsauberen Rändern kam.

chender Farbe gefüllt und die Ebene im Modus

auf Sprenkeln gesetzt (siehe Abb. 53). Damit

wurde den Rändern der Diagramme ein ver-

rauschter Übergang hinzugefügt, wie er auch

beim Graffiti vorzufinden ist.

SzenenbilderDie im ersten Teil der Animation vorhandenen

Szenenbilder wurden in Adobe Illustrator er-

stellt. Hierzu wurde für die Kontur beim Aus-

gangspunkt für Pinsel der „Kohlestift“ gewählt.

Für die Flächen wurden entsprechende Pat-

terns recherchiert und diese als Flächenfarbe

angelegt und angewendet (siehe Abb. 54).

3.1.2 Animation

Für die Erstellung der Animation mit Adobe

After Effects wurde zunächst eine Struktur aus

Kompositionen erstellt, um eine Übersicht des

Projektes bewahren zu können (siehe Abb.

55). Die Einteilung des Storyboard in drei Ab-

schnitte wurde übernommen und jeweils eine

Komposition erstellt. Diese wiederum wurden

Part III: Akzeptanz• Wahrnehmung im Alltag

• Reaktion auf Graffiti

• Freude: Warum?

• Was gefällt?

• Wo stört Graffiti?

• Altersabhängigkeit

• Selbstverständnis der Sprayer

• Gesetzeslage in Deutschland

• Graffiti heute

Part II: Graffiti• Tag

• Early Pieces

• Piece Aufbau

• Wildstyle

• weitere Graffiti

Part I: Geschichte• Steinzeit

• Ägypten

• Pompeji

• 1930er

• USA Karte

• New York

• Weltkarte

Main

Intro Abspann

Abb. 55: Kompositionsstruktur der After Effects Datei

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3. Realisation

Andere Effekte wie „Gitterverformung“ stellten

sich für die Größe des zu verändernden Ob-

jektes als ebenfalls zu ungenau heraus. Daher

wurde auf den Effekt „Maskenpfade“ zurückge-

griffen.

Hierzu wurde eine Formebene erstellt und auf

dieser der entsprechende Buchstabe als Maske

eingefügt, welcher zuvor in Illustrator in Pfade

umgewandelt wurde. Für den unveränderten

Buchstaben wurde ein Keyframe gesetzt (Abb.

56, Nr. 1). Für den nächsten Keyframe wurden

die vorhanden Ankerpunkte an ihre neue Posi-

tion verschoben und eventuell mit dem „Schei-

telpunkt-konvertieren-Werkzeug“ angepasst

(Abb. 56, Nr. 2). Um die endgültige Verformung

des Buchstabens zu erstellen wurde ein weite-

rer Keyframe erstellt. In diesem wurden benö-

tigte Ankerpunkte hinzugefügt und diese der

Endform angepasst (Abb. 56, Nr. 3).

KontureffektFür die Infografik des Pieces (Storyboard Bild

16) wurde unter anderem für den Aufbau des

Graffitis zu Teilen der Kontureffekt verwendet.

Hiermit sollte visuell der manuelle handwerkli-

che Aufbau verdeutlicht werden.

Dabei wurde auf der entsprechenden Ebene

mit dem Pfadwerkzeug der Linienverlauf nach-

gezeichnet. Anschließend wurde der Effekt auf

diesen Pfad angewandt und entsprechend die

Konturstärke angepasst.

• Haken bei Originalbild anzeigen

• Anfangs- und Endpunkt setzen

• Pfad bei Bedarf anpassen

Aufgrund seiner Vielseitigkeit fand der Kon-

tureffekt regelmäßige Anwendung in der Ani-

mation, insbesondere für das Erscheinen von

Graffitis oder Tags.

Abb. 56: Keyframes des Transformationsprozesses des Buchstabens „R“. Die graue Fläche zeigt die Maske

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3. Realisation

3.2.2 Soundeffekte

Aufgrund der Dauer der Animation und deren

Ziel der Wissensvermittlung, wurde auf eine

Hintergrundmusik verzichtet. Um der Anima-

tion dennoch eine bessere Atmosphäre zu ge-

ben wurden Soundeffekte hinzugefügt.

Besonders im Part I fand dies in den Szenen

Anwendung. So wurde für die Szene „Stein-

zeit“ ein Feuerkniestern hinzugefügt. Die Szene

„1930er“ und „New York“ erhielt Stadtgeräu-

sche, sowie eine Polizeisirene. In den andern

Teilen der Animation wurde versucht, durch

Einsatz von Sound, der Aufbau der Diagramme

zu unterstützen.

Die verwendeten Sounds wurden aus den frei-

en Soundbibliotheken „freesound.org“ und

„soundbible.com“ geladen.

3.2.1 Sprecher

Die Aufnahme erfolgte im Tonstudie der Hoch-

schule Ulm. Der Sprechertext wurde von Jo-

nathan Simsch eingesprochen. Der studierte

Medientechniker hat durch sein Studium an

der Fachhochschule in Düsseldorf ausgeprägte

Kenntnisse in der Medienproduktion.

Durch seine dynamische, frische und ju-

gendliche Stimme, als auch durch seine klare

Aussprache, wird das Thema der Animation

abgerundet. Für die Aufnahme wurde ein Kon-

densatormikrofon verwendet. Für die Bearbei-

tung und Schnitt der Aufnahme wurde das Pro-

gramm Pro Tools genutzt.

Mittels eines Equalising wurde die Sprachver-

ständlichkeit optimiert. Dabei wurde mit dem

„7-Band Sequenzer“ die unteren Mittelfrequen-

zen entfernt. Die oberen Frequenzen wurden

leicht angehoben um ein klareres Klangbild zu

erhalten (siehe Abb. 57).

3.2 Auditive Ebene

Im Bereich der auditiven Ebene wurde der Sprechertext aufgezeichnet und bearbeitet, sowie pas-

sende Soundeffekte recherchiert. Ziel war es der Animation eine sachliche Atmosphäre zu geben.

Durch den Einsatz von Soundeffekten wird die Animation in ihrer Aussage, neben dem Sprecher,

unterstützt.

Abb. 57: Equalising der Tonspur in ProTools

Page 53: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

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werden. Dabei war festzustellen, dass Graffiti

nicht prinzipiell abgelehnt wird, sonder dies

von der Qualität abhängt. Ebenso wurde fest-

gestellt, dass trotz staatlicher Sanktionen ge-

sprayt wird und dies wohl für einige Sprayer

dabei der Reiz ist.

Für den Bereich Konzept und Realisierung

konnte auf die erworbenen Kenntnisse und

Fähigkeiten aus dem Studium zurückgegriffen

und diese weiter ausgebaut werden. Dabei

war die Erstellung des Konzeptes grundlegend

für die anschließende Realisierung. Durch das

Kommunikationskonzept wurde die Zielgrup-

pe definiert und durch die Konkurrenzanalyse

vorhandene Möglichkeiten der Umsetzung

untersucht. Im Gestaltungskonzept wurden

mittels dieser Erkenntnisse, Vorgaben für das

anschließende audiovisuelle Konzept erstellt,

welches den Inhalt der Animation festlegte.

Zuletzt erfolgte die Realisierung. In diesem Be-

reich konnten erworbene Softwarekenntnisse

angewandt und erweitert werden. Gerade im

Bereich der Animation war festzustellen, dass

es viele Möglichkeiten der Umsetzung gibt,

aber nicht jede zum gewünschten Ergebnis

führte. Wobei auch durch einzelne Effekte, stark

unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden

konnten. Der Umfang der Animation machte

eine Struktur für das Projekt notwendig.

Abschließend ist zu sagen, dass die Bachelor-

arbeit mir zum Abschluss des Studiums die

einmalige Möglichkeit gegeben hat, sich mit

einem eigens gewählten Thema über einen

längeren Zeitraum auseinandersetzen zu kön-

nen und dieses dann konzeptionell und gezielt

in ein fertiges Resultat umzusetzen.

4. Fazit

4. Fazit

Um meine Fähigkeiten im Bereich der Anima-

tion zu vertiefen, war bereits sehr früh klar,

dass meine Abschlussarbeit eine Animation

werden sollte. Zu dem Thema Graffiti kam ich,

in meinem Auslandssemester, in Yogyakarta.

Dort sind viele künstlerische Murals und ande-

re Graffiti zu finden. Dabei stellte sich mir die

Frage, worin der Unterschied von guten und

schlechten Graffiti liegt und warum in Deutsch-

land eine vermeintliche Ablehnungskultur

gegenüber dem Graffiti vorherrscht. Daraus

entwickelte sich die nächste Frage, wann Graf-

fiti als Street Art und wann es als Vandalismus

angesehen wird. Hauptgrund dafür schien die

Tatsache, dass das Erstellen illegaler Graffiti in

Deutschland strafbar ist.

In der Recherche wurde auf die Frage einge-

gangen, was Graffiti ist und woher es kommt.

Dabei stellte sich heraus, dass Graffiti bis ins

europäische Jungpaläolithikum zurückreicht.

Graffiti ist Bestandteil der menschlichen Kultur.

Auch wenn sich die Ausdrucksform und Tech-

nik mit der Zeit verändert hat, scheint es dem

Menschen ein Bedürfnis zu sein, sich bildlich

oder schriftlich an öffentlichen Wänden auszu-

drücken.

Das Graffiti von heute entwickelte sich aus

dem Stylewriting. Durch den Wettkampf um

das beste Graffiti und den außergewöhnlichs-

ten Ort, wurde die Entwicklung des Graffiti be-

flügelt. Mit der Zeit wurde die Kunstszene auf

das Graffiti aufmerksam und förderten dessen

Entwicklung, während gegenläufig die Städte

durch Gesetzte versuchten diesen Trend ein-

zudämmen. Neben der Kunst zeigten auch die

Medien Interesse am Graffiti, was schließlich zu

einer weltweiten Verbreitung führte.

Im Bereich der Akzeptanz von Graffiti, konnte

durch den Vergleich zweier Studien, eine ge-

meinsame Tendenz diesbezüglich festgestellt

Page 54: Animation im Kontext: Graffiti im Wandel der Zeit - Street ... · Kontext „Graffiti im Wandel der Zeit - Street Art oder Vandalismus“ erstellt. Die Animation soll den Die Animation

LIV

II. Literaturverzeichnis

II. Literaturverzeichnis

Alpha-Forum: Im Gespräch mit Altphilologe und Althistoriker Weeber, Karl-Wilhelm. URL: https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/alpha-forum/karl-wilhelm-weeber-sendung-100.html (1.12.2017)

Artner Wolfgang (1979): Auf den Spuren großer Kulturen. Gütersloh: Lexikothek-Verlag GmbH

Bieber, Alain (13.08.2008): Der Tag, an dem Street Art starb. URL: http://www.art-magazin.de/ (07.07.2017)

Crofts, Danny (2015): Get up stay up - The concise Graffiti Writer‘s Handbook. 1. Auflage, Mainaschaff: Publikat Verlags- und Handels GmbH & Co. KG

Cooper, Martha; Lindblad, Tobias Barenthin (2008): Tag Town. Årsta: Dokument Förlag

Cruz-Uribe, Eugen (2008): Hibis Temple Project Volume 3. The Graffiti From the Temple Precinct. San Antonio: Tambopata Partners & vAN Siclen Books

Der Tagesspiegel (17.06.2005): Graffiti-Gesetz verschärft. URL: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/bundestag-graffiti-gesetz-verschaerft/617534.html (24.11.2017)

Deutsche Bahn (2017): Bahn erfolgreich im Kampf gegen Graffiti und Vandalismus. URL: https://www.deutschebahn.com/file/pr-duesseldorf-de/8597574/hOIcxvq94nDGlmT6CyZS_NMgeuc/9209324/data/themendienst_graffiti.pdf (12.08.2017)

Digital Media for Artist: Geschichte der Animation. URL: http://www.dma.ufg.ac.at/app/link/Grundlagen%3A3D-Grafik/module/14100?step=0#chapter (12.10.2017)

Dohmann, Antje (2013): Das Leben der Zahlen. In: PAGE 04.2013, S. 22 - 35

Dohmann, Antje (2015): Visual Content Marketig Tool Infografik. In: PAGE 09.2015, S. 19 - 21

Duden: Graffito. URL: https://www.duden.de/rechtschreibung/Graffito#b2-Bedeutung-3 (25.10.2017)

Duden: Animation. URL: https://www.duden.de/rechtschreibung/Animation (20.10.2017)

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Filmlexikon: Stop-Motion. URL: http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=3289 (25.11.2017)

Filmlexikon: Rendering. URL: http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=7902 (25.11.2017)

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Häusele Dr., Hans-Georg (2011): Die wissenschaftliche Fundierung des Limbic® Ansatzes. URL: https://www.haeusel.com/wp-content/uploads/2016/03/wiss_fundierung_limbic_ansatz.pdf (4.1.2018)

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Kästner, René; Red Tower Films (2017): The Rise of Graffiti Writing – From New York To Europe (2/10) WILD STYLE IS BORN | 1979 - 1981. [Stream]. Frankreich: ARTE GEIE

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II. Literaturverzeichnis

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Preisigke, Julia (2017): Anfrage zu Graffiti an altägyptischen Tempeln. E-Mail: [email protected]; (12.11.2017)

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Sackmann, Rheinhold (2006): Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis. Eine empirische Studie zu einem städtischen Problem. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Sinus Institut(2017): Sinus Milieu Deutschland 2017 URL: https://www.sinus-institut.de/sinus-loesungen/sinus-milieus-deutschland/ (21.11.2017)

Skalli, Sami (22.03.2012): Infografik Graffiti. URL: http://www.zeit.de/wissen/2012-03/Infografik-Graffiti.pdf (22.09.2017)

Solomon, Charles (08.02.1987): The animated world of McLaren. URL: http://articles.latimes.com/1987-02-08/entertainment/ca-1055_1_ishu-patel (07.01.2018)

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StGB: Hausfriedensbruch. URL: https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__123.html (4.01.2018)

van Treeck, Bernhard (1993): Graffiti Lexikon. Street Art - leagle und illegale Kunst im öffentlichen Raum. 1. Auflage. Moers: edition aragon Verlagsgesellschaft mbH

Williams, Richard (2009): The Animator‘s Survival Kit. London: Faber and Faber

Wilson, James; Kelling, George (März 1982): Broken Windows - The police and neighborhood safety. In: The Atlantic Monthly, Vol. 249 , S.29-38

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III. Abbildungsverzeichnis

III. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Jagdszene aus den Höhlen von Lascaux. Quelle: Artner Wolfgang (1979): Auf den Spuren großer Kulturen. Gütersloh: Lexikothek-Verlag GmbH. S. 13

Abb. 2: Graffiti im Hibis-Tempel. Oben: Fotografie der Wand. – Quelle: Cruz-Uribe, Eugen: Hibis Temple Project Volume 3. The Graffiti From the Temple Precinct. Photographs taken by ECU Graffiti 230, 231 Unten: Skizzierte Nachzeichnung. – Quelle: https://www.meretsegerbooks.com/pages/books/M3787c/cruz-uribe- eugene/hibis-temple-project-vol-i-translations-commentary-discussions-and-sign-list-vol-ii-the-demotic

Abb. 3: „Broken Promises“ Stencil von John Fekner in der Charlotte Street, South Bronx New York City. – Quelle: Mc Cormick, Carlo; Grünhäuser, Amber; (2017): Magic City. Die Kunst der Straße - the art of the street, 1. Auflage, Berlin: From Here To The Publishing, S. 21

Abb. 4: Frühes Graffiti Anfang der 1970er in New York. – Quelle: Cooper, Martha; Lindblad, Tobias Barenthin (2008): Tag Town. Årsta: Dokument Förlag, Einband

Abb. 5: Beispiel Tag mit Elementen. – Quelle: https://graffitidiplomacy.wordpress.com/2016/06/27/new-tag-star/

Abb. 6: Tag mit Outline. Übergang zum Piece. Etwa 1980 in New York. – Quelle: Cooper, Martha; Lindblad, Tobias Barenthin (2008): Tag Town. Årsta: Dokument Förlag, S. 72

Abb. 7: Aufbaubeispiel eines Piece – Franziska Wegmann

Abb. 8: Wildstyle Piece mit bildlichen Hintergrund – Franziska Wegmann

Abb. 9: Tags an einer Türe • Berlin • 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 10: Character • Berlin • 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 11: Politisches Graffiti • Leipzig • 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 12: Multicolor Stencil • Yogyakarta • 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 13: Mono-Color Stencil • Berlin • 2009 – Franziska Wegmann

Abb. 14: Mural von mehreren Künstlern • Yogyakarta • 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 15: Blockbuster • Stuttgart • 1995 – Niemand, Nikolaus (1995): Graffiti Art. Band 2: Süddeutschland und Schweiz. Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag. S. 53

Abb. 16: Charactertags • Leipzig • 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 17: Bananen Stencil • Berlin • 2009 – Franziska Wegmann

Abb. 18: Panel an einem Regional Express der Deutschen Bahn • 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 19: End2End an einem Güterwagon der Deutschen Bahn • 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 20: Piece • Leipzig • 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 21: Selbstverständnis der Sprayer – Franziska Wegmann

Abb. 22: Verhältnis von Graffiti und Freizeitmöglichkeiten in ökonomisch unterschiedlichen Stadtteilen in Halle – Franziska Wegmann

Abb. 23: Wahrnehmung von Graffiti im Alltag. – Franziska Wegmann

Abb. 24: Resultat auf die Frage: Was löst der Anblick von Graffiti aus? – Franziska Wegmann

Abb. 25: Resultat auf die Frage: Haben Sie sich schon mal über Graffiti gefreut? – Franziska Wegmann

Abb. 26: Resultat auf die Frage: Grund für Freude an Graffiti? – Franziska Wegmann

Abb. 27: Resultat auf die Frage: Welche Art von Graffiti gefällt am wenigsten? – Franziska Wegmann

Abb. 28: Graffitis nach Positionen im Befragungsranking an unterschiedlichen Orten in Prozent – Franziska Wegmann

Abb. 29: Resultat zur Frage: An welchen Orten stören Graffiti am meisten? – Franziska Wegmann

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III. Abbildungsverzeichnis

Abb. 30: Akzeptanz nach Altersgruppen in Prozent – Franziska Wegmann

Abb. 31: Graffiti Akzeptanz nach sozialem Status in Prozent – Franziska Wegmann

Abb. 32: Zoopraxisscop von Muybridge – Quelle: Hass Barlett (1976): Muybridge - Man in Motion. Los Angeles: Univeristy of California Press. S. 119

Abb. 33: „Gertie the Dinosaur“ von Winsor McCay – Quelle: Johnston Ollie; Thomas, Frank (1995): The Illusion of Life - Disney Animation. New York: Hyperion. S. 22

Abb. 34: Luxor Jr. Grafik im Pencil Test – Quelle: https://i.ytimg.com/vi/SM0Q_MBLIbU/maxresdefault.jpg

Abb. 35: 2D-Animation analog: Zeichentrick aus ARTE Wissen kompakt: Wer nicht fragt stirbt dumm! – Quelle: https://www.arte.tv/de/videos/067093-023-A/wer-nicht-fragt-stirbt-dumm/ [0:54]

Abb. 36: 2D-Animation digital: Collagetechnik aus ARTE Sendung Karambolage – Quelle: https://sites.arte.tv/karambolage/de/video/karambolage-64 [7:00]

Abb. 37: Digitale 3D-Animation aus dem Film „Toy Story“ – Quelle: https://i.ytimg.com/vi/E4y7UK4nqnQ/maxresdefault.jpg

Abb. 38: Infografik der Deutschen Bahn in Form eins Liniendiagramms – Quelle: Anfrage zum Thema Graffiti. E-Mail: [email protected]; (24.11.2017)

Abb. 39: Visualisierte Infografik der Deutschen Bahn zum Faktor Graffiti – Quelle: Anfrage zum Thema Graffiti. E-Mail: [email protected]; (24.11.2017)

Abb. 40: Visualisierte Infografik der Deutschen Bahn zum Faktor Vandalismus – Quelle: Anfrage zum Thema Graffiti. E-Mail: [email protected]; (24.11.2017)

Abb. 41: Einordnung der Zielgruppe im Sinus-Milleius in Deutschland von 2017 – Franziska Wegmann

Abb. 42: Limbic Map nach Dr. Häusle mit Eingrenzung der Zielgruppe – Franziska Wegmann

Abb. 43: Titelbild von „nano#“ – Quelle: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=70418 [0:02] (15.12.2017) Abb. 44: Screenshot aus „nano#“ Folge: #waschmittel – Quelle: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=70418 [0:23] (15.12.2017)

Abb. 45: Titelbild von „Philosophisches Kopfkino“ – Quelle: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=36554 [0:08] (15.12.2017)

Abb. 46: Screenshot aus „Philosophisches Kopfkino“ Folge: Was ist eigentlich Pragmatismus? – Quelle: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=36554 [1:00] (15.12.2017)

Abb. 47: Titelbild von „Kurz gefragt“ – Quelle: https://www.arte.tv/de/videos/077047-005-A/sehen-wir-alle-die-gleichen-farben/ [o:05] (15.12.2017)

Abb. 48: Screenshot aus „Kurz gefragt“ Folge: Sehen wir alle die gleiche Farbe? – Quelle: https://www.arte.tv/de/videos/077047-005-A/sehen-wir-alle-die-gleichen-farben/ [1:22] (15.12.2017)

Abb. 49: Verwendete Schriften für die Animation – Franziska Wegmann

Abb. 50: Icon Komposition zur Visualisierung von Orten – Franziska Wegmann

Abb. 51: Informationselement zu Ort, Zeit und Graffitiform – Franziska Wegmann

Abb. 52: Infoelement für zusätzliche Informationen – Franziska Wegmann

Abb. 53: Screenshot des Bearbeitungsprozesse eines Diagramms mit Photoshop. – Franziska Wegmann

Abb. 54: Vergleich der Entwicklung des Szenenbildes. – Franziska Wegmann

Abb. 55: Kompositionsstruktur der After Effects Datei. – Franziska Wegmann

Abb. 56: Keyframes des Transformationsprozesses des Buchstaben „R“. Die graue Fläche zeigt die Maske. – Franizska Wegmann

Abb. 57: Equalising der Tonspur in ProTools - Franziska Wegmann

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VI. Eidesstattliche Erklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die Arbeit selbständig und nur mit

den angegebenen Quellen und Hilfsmitteln angefertigt habe.

Alle wörtlichen und sinngemäßen Zitate sind in dieser Arbeit als

solche kenntlich gemacht.

Weiterhin erkläre ich, dass die Arbeit nicht anderweitig veröf-

fentlicht oder in einem anderen Fach als Prüfungsleistung vor-

gelegt wurde.

Betreuende Dozentin: Frau Professor Susanne Radtke

Zweitgutachter: Herr Marcel Kohn

Ort:

Datum:

Unterschrift:

vI. Eidesstattliche Erklärung

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V. Danksagung

Am Ende meiner Bachelorarbeit möchte ich mich bei allen be-

teiligten Personen und Institutionen für Ihre Unterstützung be-

danken.

Zuerst möchte ich mich bei meiner Betreuerin Frau Professor

Susanne Radtke für die ständige und flexible Betreuung bedan-

ken. Ich danke Jonathan Simsch, der mit seiner Stimme ein Teil

der Animation wurde und sehr professionell im Tonstudio mit-

gewirkt hat. Im Bereich der Recherche möchte ich mich beim

Archiv für Jugendkultur e.V. in Berlin bedanken, dafür dass sie

mir trotz Personalmangels spontan den Zugang zum Archiv er-

möglicht haben.

v. Danksagung