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Anleitung zum Herstellen einer endlosen Bogensehne Vorüberlegung: Eine 14-Strang-Sehne gibt mehr Energie an den Pfeil ab, sie ist dünner und somit schneller. Doch sie gibt auch Fehler des Schützen ungebremster weiter, die durch eine Sehne mit 16 bis 20 Strängen eher verschluckt würden. Eine weitere Rolle spielt die Sehnenlänge. Die später beim Feintuning ausgeschossene Standhöhe ist davon abhängig, welche Gesamtlänge vorhanden ist, da durch gezieltes Eindrehen bei der besten Standhöhe der maximale Wirkungsgrad erzielt wird. Doch auch dem Eindrehen sind Grenzen gesetzt. Es macht keinen Sinn eine Sehne 50mal einzudrehen. Die optimale Sehnenlänge wird man Wohl oder Übel durch ausprobieren herausbekommen müssen.

Zur Sehnenherstellung benötigte Artikel

• Einen Sehnengalgen • Sehnengarn • Wickelgarn für Mittelwicklung (hier auf gute Qualität

achten) und Endwicklungen (hier können preislich günstigere Alternativen verwendet werden)

• ein Wickelgerät für das Wickelgarn • Schere oder Messer • Filzstift • Verdrehbleche. Diese braucht man zwar nicht

unbedingt, sie sind aber ganz praktisch, da man die Sehne nicht festhalten muß, um ein Verdrehen zu verhindern.

Das Umwickeln der Sehne ist empfehlenswert, da sowohl durch die Nocken der Pfeile als auch durch das Streifen der Sehne am Armschutz einzelne Stränge beschädigt werden können, so dass sie reißt.

Eine Sehne wickeln Der Sehnengalgen wird mit Hilfe von Zwingen am Tisch befestigt. Als Vorlage für die Länge der neuen Sehne dient die alte Sehne. Wir spannen die Querarme auf Maximallänge. Die Sehne muss komplett ausgedreht werden, um die tatsächliche Länge zu ermitteln.

Wir legen die alte Sehne ein wie auf dem Foto gezeigt und stellen den Sehnengalgen entsprechend der

Länge ein. Eine längere Sehne ist besser als eine zu kurze, sie kann später noch eingedreht werden. Mehr Sehne bedeutet allerdings auch mehr Masse, die den Schuss verlangsamt, und auch dem Eindrehen zur optimalen Standhöhe sind Grenzen gesetzt, also ist ein Mittelweg gefragt. Die alte Sehne wird ausgehängt, beide Querarme quer gestellt und festgezogen und wir können anfangen zu wickeln.

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Wir befestigen das Sehnengarn an der Halterung, beginnen an Pfosten 1 und wickeln im Uhrzeigersinn um den Sehnengalgen, bis wir nach der benötigten Strangzahl an Pfosten 2 wieder angekommen sind. Dann befestigen wir die Sehne wieder am Halter und schneiden die Rolle ab. Das Sehnengarn mit gleich bleibender Spannung während des Wickelns halten.

Wir achten darauf, dass kein Teil der Sehne durchhängt. Notfalls nochmals neu anfangen, denn wenn einer der Stränge durchhängt tendiert die fertige Sehne zum streuen. Soll eine 16-Strang-Sehne entstehen, wird also die Rolle achtmal um den gesamten Apparat bis zum Pfosten 2 geführt und wieder am Sehnenbrett befestigt. Jede Runde liegt dabei über der vorhergehenden. So ist jeder Strang genau gleich lang.

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Das Ende ebenfalls am Halter befestigen

Die Wurfarm- und Mittelwicklung

Grundsätzliche Überlegung beim Herstellung der Wicklungen: Rechtshandschützen wickeln mit Blick in die Wickelrichtung im Uhrzeigersinn. Beim Lösen rollt die Sehne über die Fingerkuppen der rechten Hand und dreht sich im Uhrzeigersinn und damit in Wickelrichtung, die Wicklung bleibt somit fest und wird nicht aufgedreht. Deshalb drehen Rechtshandschützen ihre Sehne auch im Uhrzeigersinn ein (wenn man von oben auf die Sehne schaut). Alle Teilwicklungen sollten in dieselbe Richtung gedreht sein, um keine Spannungen innerhalb der Sehne entstehen zu lassen. Die nachfolgende Beschreibung ist für Rechtshandschützen. Linkshandschützen wickeln in Wickelrichtung links herum.

Die Öhrchen wickeln

Wir beginnen zwischen Pfosten 1 und 2., die Seite, an der wir die Sehne am Galgen festgeknotet haben. Das ergibt das untere Öhrchen (ob das das untere oder das obere Öhrchen ergibt kann man zwar machen wie man will, doch irgendwann muß man sich entscheiden, warum also nicht gleich jetzt).

Eine Strecke von 80 mm Länge ergibt ein Öhrchen von ca. 32 mm. Das reicht völlig aus.

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den Anfang des Wickelgarnes durch die Sehne durchziehen und einige Male herumwickeln

Den Anfang des Wickelgarns führen wir zuerst durch die Sehne, wickeln den Anfang eine Windung entgegen der Wickelrichtung und legen dann das Wickelgarn die Sehne entlang in Wickelrichtung, es wird vom Garn umwickelt gehalten werden. Die Blechstreifen als Verdrehsicherung legen wir jetzt ebenfalls ein, je enger am Wickelgerät, desto besser. So müssen wir die sich verdrehende Sehne nicht festhalten und vermeiden, dass sich die Sehne allzu sehr verkürzt. Das belastet nämlich die Konstruktion des Sehnengalgens. Sorgfältig eng zusammenliegend und fest im Uhrzeigersinn (Blick in Wickelrichtung) wickeln. Die verdrehte Sehne immer mal wieder zwischendurch vorsichtig mitsamt dem Wickelgerät zurückdrehen. Dabei darauf achten, dass sich die Wicklung nicht lockert.

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Den Garnanfang einige Male um die Sehne schlingen und dann umwickeln. Darauf Acht geben, dass sich

der Wickelgarnanfang nicht mitwickelt

Nach einigen Zentimetern den Anfang des Wickelgarns mit einer Zange kräftig durch die Wicklung ziehen, bis das Ende fest anliegt und dann abschneiden. Der kurze Rest des Fadens wird untergewickelt und verschwindet somit. Wir wickeln die komplette Strecke bis zur Markierung weiter. Die Sehnengarnanfänge müssen jetzt am Galgen abgeschnitten werden. Nun verdrehen wir den Querarm und richten die Öhrchenwicklung so aus, dass die Seite mit dem Wickelgerät einige Millimeter kürzer ist als die Anfangsseite. Die Sehnengarnanfänge können wir temporär um den gegenüberliegenden Pfosten wickeln. Wir markieren die Wurfarmwicklung mit 10 cm vom Ohr aus und wickeln nun über beide Sehnenstränge weiter. Dabei wird die Anfangsseite mit eingewickelt und wir bekommen einen sauberen Übergang vom Öhrchen zur Wurfarmwicklung. Nach einigen Zentimetern schneiden wir das Sehnengarn ab (aufheben, wird noch benötigt!), aber unterschiedlich lang, damit wir beim Einwickeln keine große Stufe bekommen.

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Sehnengarnabschnitte überwickeln und weiterwickeln bis etwa 1 cm vor der Markierung.

Das Wickelgarn weiter unter Spannung haltend ziehen wir eine große Schlaufe heraus und beginnen rechts davon eine neue Wicklung in dieselbe Wickelrichtung wie vorher (!), allerdings auf das Öhrchen zu (siehe untenstehendes Bild). Diese Wicklung wird gleich wieder aufgelöst. Nach etwa 20 Umdrehungen wir das Wickelgarn erneut ausgezogen und um den vorderen Pfosten gelegt (im Bild rechts auf der linken Seite erkennbar).

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Wir schließen jetzt die Lücke in der Mitte, indem wir die Schlaufe des Wickelgarns fest weiterwickeln, und wickeln so sicher das Wickelgarnende ein. Dabei darauf achten, dass sich keine Lücke am gerade gewickelten Teil bildet. Immer mal wieder mit der Sehne andrücken. Es verbleibt eine Schlaufe - noch immer die Spannung halten. Ein Nagel hilft das Verdrehen des Garns zu verhindern, wenn ganz zum Schluss das Wickelgarn am Pfosten wieder gelöst wird und besagte Schlaufe durch die eben gewickelte Ebene hindurch gezogen wird. Mit Gefühl fest anziehen, sonst kann manches Wickelgarn reißen und die Arbeit war umsonst!

Ein kleiner Filzstiftpunkt am Öhrchen zeigt uns, dass diese Wicklung die untere ist. Das machen wir deshalb, um später die Sehne wieder richtig herum in den Sehnengalgen einzulegen und sicherzustellen, dass alle Wicklungen in die gleiche Richtung gewickelt werden.

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Die zweite Öhrchenwicklung wird auf dieselbe Weise angebracht. Allerdings gibt es dabei etwas zu beachten.

Die im linken Bild rechte Markierung machen wir von der Mitte aus gesehen 5 mm kürzer, denn dann können wir die beiden Stränge für die Wurfarmwicklung gut miteinander verbinden (links von der Mitte 40 mm, rechts von der Mitte 35 mm markieren). Eventuell durch Längsstellen des Querarmes zwischendurch kontrollieren, ob die Wicklung mit dem Wickelgerät 5 mm kürzer als die gegenüberliegende Seite ist (siehe rechtes Bild). Dann die Wurfarmwicklung wie oben beschrieben anfertigen. Die Sehne immer mal wieder zwischendurch vorsichtig entdrillen!

Die Sehne strecken

Die Sehne wird nun auf den Bogen gespannt. Wir dehnen die Sehne soweit wie möglich, indem wir die Wurfarmspitzen nach außen drücken, drehen sie zehnmal ein und strecken sie nochmals mit aller Kraft.

Die Stränge müssen sich setzen. Nur so ist eine gleichmäßige Spannung aller Stränge gegeben. Das macht das Schießen mit der Sehne überhaupt erst möglich.

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Das Runden der Sehne

Mit einem Stück Sehnengarn (gut, dass wir es noch aufgehoben haben) bilden wir eine enge Schlaufe um die Sehne, und ziehen diese Schlaufe mehrere Male über die Sehne. Die Sehne wird durch die Wärme und den Druck zu einem gleichmäßigeren Strang verbunden. Nach dem ersten Durchgang spannen wir die Sehne aus, drehen sie zehnmal und spannen sie wieder ein. Der Rundungsvorgang wird wiederholt.

vor dem Runden eine Schlaufe um die Sehne legen und hin- und herfahren

die gerundete Sehne

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Die Mittelwicklung

Nun wird die Sehne wieder richtig herum in den Sehnengalgen eingelegt (das markierte Öhrchen ist unten) und die alte Sehne als Vorlage darübergespannt. Wir übertragen die Lage der Mittenwicklung. Die Mittelwicklung sollte lang genug sein, um wiederkehrende Kontaktstellen zu schützen. Trotzdem sollte sie so kurz wie nötig sein (sie sollte aber ca. 12 cm lang sein, damit der Bereich, wo man sich eventuell gegen den Unterarm schießt, ebenfalls umwickelt ist). Bevor die Mittenwicklung hergestellt wird kann man an der Wurfarmwicklung testen, ob die Nocken der Pfeile passen. Ist die Sehne zu dünn, so kann (später) eine zusätzliche Wicklung mit Knopfloch- oder Zahnseide an der Mittenwicklung aufgebracht werden. Alternativ kann unter die neue Wicklung durch Beilegung von Sehnengarn die Mittenwicklung verdickt werden. Einfach temporär einige kurze Wicklungen erstellen und ausprobieren. Die Mittenwicklung wird genauso wie die beiden Sehnenenden gewickelt. Wir fangen unten an zu wickeln. Faden durch die Sehne ziehen, etwas verzwirbeln und dann im Uhrzeigersinn (Blick in Wickelrichtung) wickeln. Die Verdrehbleche so dicht wie möglich an das Wickelgerät schieben. Zwischendurch immer mal wieder die eingedrehte Sehne ausdrehen. 1 cm vor Wicklungsende eine große Schlaufe herausziehen, unter Spannung haltend 20 Wicklungen in die Gegenrichtung wickeln, Wicklung auflösen. Ein letztes Mal kräftig nachziehen, Garn abschneiden, fertig ist die selbstgewickelte Sehne. Anleitung zum Herstellen einer endlosen Bogensehne .................................................................................1 Zur Sehnenherstellung benötigte Artikel.......................................................................................................1 Eine Sehne wickeln........................................................................................................................................1 Die Wurfarm- und Mittelwicklung................................................................................................................3 Die Öhrchen wickeln .....................................................................................................................................3 Die Sehne strecken ........................................................................................................................................8 Das Runden der Sehne...................................................................................................................................9 Die Mittelwicklung......................................................................................................................................10

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