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Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 1 Stand: 05.10.2004 Berlin, Hamburg, Frankfurt/Main, Oktober 2004 Hinweise zu den Erläuterungen für den Beruf „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ Die nachfolgenden Hinweise und Empfehlungen sind infolge der neuen Struktur des Rahmenlehrplans nach einer ausführlichen Diskussion zwischen Lehrkräften verschiedener Bundesländer entstanden. Obwohl auch Vertreter der Rahmenlehrplankommission an der Diskussion beteiligt waren, haben die vorliegenden Empfehlungen keinen offiziellen Charakter und sind deshalb nur als Vorschläge gedacht. Die KMK legt bewusst die curriculare Entscheidung in die Hände der LehrerInnen-Teams vor Ort. Die Auto- ren dieser Empfehlungen wollen dieser Entscheidung nicht vorgreifen. Sie bieten lediglich eine unverbindli- che Hilfe für die Einarbeitung in den neuen Rahmenlehrplan. 1. Vorgaben der KMK Der Rahmenlehrplan ist auf der Grundlage des Lernfeldkonzeptes erstellt. Die Zielformulierungen und Inhalte erscheinen zum Teil sehr offen und weitgefasst. Diese Tatsache ist bewusst so gewählt, damit regionale Besonderheiten und Absprachen der LehrerInnen-Teams vor Ort unter Berücksichtigung der Lernortkooperation in die Unterrichtsgestaltung einfließen können. Nicht zuletzt sollten nicht alle fachli- chen Details geregelt sein, die in Kürze vermutlich wieder überflüssig sein könnten. Bitte lesen Sie un- bedingt den gesamten Vorspann des RLP, bevor Sie in die einzelnen Lernfelder einsteigen. Lernfelder und Zielformulierungen sind geschäftsprozesssorientiert formuliert. An einem exemplari- schen Beispiel wird der gesamte Geschäftsprozess von der Ermittlung der Kundenwünsche über die Beratung des Kunden, der Annahme des Auftrags, der Durchführung (inklusive Schadenabwicklung) bis zur Erfolgsermittlung durchlaufen. Deshalb werden in einem Prozess auch nicht alle Besonderheiten z.B. eines Verkehrsträgers dargestellt. Um den Geschäftsprozessgedanken zu verstehen, sind zuerst die Zielformulierungen zu lesen. Deshalb bitte nicht nur die Lerninhalte, wie möglicherweise vielfach üblich, lesen und nach den bekannten In- halten der letzten Jahre suchen. Das Layout sieht deshalb auch eine optische Trennung zwischen Ziel- formulierungen und Inhalten vor. Lernfelder müssen mindestens einen Umfang 40 Stunden und dürfen maximal 80 Stunden haben. Des- halb wirken manche Lernfelder subjektiv gesehen möglicherweise etwas ausschweifend oder manchmal etwas gedrängt. Berücksichtigen Sie bitte auch, dass neben den Fachkompetenzen auch andere Kompetenzen (siehe Vorwort zum Rahmenlehrplan) zu vermitteln sind. 2. Allgemeine Ergebnisse Die zentrale Prüfung (AKA/ZPA) war bei der Auswahl und Formulierung der Lernziele ständig im Hinter- kopf; deshalb oft Formulierungen wie „im Überblick“, „in Grundzügen“ oder „einfache Buchungen“. „Präsentationen“ sind immer nur dann in einem Lernfeld ausdrücklich erwähnt, wenn diese bei einem Kunden stattfinden. Das schließt aber weitere Präsentationen für eine andere Zielgruppe (z.B. inner- betriebliches Meeting) in anderen Lernfeldern nicht aus. Zunächst ist die Leistungsfähigkeit aller Verkehrsträger im Überblick zu behandeln. Durch eine Vertiefung anhand von drei Verkehrsträgern erwerben die Schüler Kompetenzen zur Umsetzung von Speditionsverträ- gen. Diese damit exemplarisch erworbene Handlungsfähigkeit ermöglicht den Transfer auf weitere Verkehrs- träger. Im ersten Ausbildungsjahr wird mit dem Güterkraftverkehr eine gemeinsame Verkehrsträgerbasis ge- schaffen. Im zweiten Ausbildungsjahr wird durch die Behandlung von Frachtgeschäften anhand eines weite-

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Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 1

Stand: 05.10.2004

Berlin, Hamburg, Frankfurt/Main, Oktober 2004

Hinweise zu den Erläuterungen für den Beruf „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ Die nachfolgenden Hinweise und Empfehlungen sind infolge der neuen Struktur des Rahmenlehrplans nach einer ausführlichen Diskussion zwischen Lehrkräften verschiedener Bundesländer entstanden. Obwohl auch Vertreter der Rahmenlehrplankommission an der Diskussion beteiligt waren, haben die vorliegenden Empfehlungen keinen offiziellen Charakter und sind deshalb nur als Vorschläge gedacht. Die KMK legt bewusst die curriculare Entscheidung in die Hände der LehrerInnen-Teams vor Ort. Die Auto-ren dieser Empfehlungen wollen dieser Entscheidung nicht vorgreifen. Sie bieten lediglich eine unverbindli-che Hilfe für die Einarbeitung in den neuen Rahmenlehrplan. 1. Vorgaben der KMK • Der Rahmenlehrplan ist auf der Grundlage des Lernfeldkonzeptes erstellt. Die Zielformulierungen und

Inhalte erscheinen zum Teil sehr offen und weitgefasst. Diese Tatsache ist bewusst so gewählt, damit regionale Besonderheiten und Absprachen der LehrerInnen-Teams vor Ort unter Berücksichtigung der Lernortkooperation in die Unterrichtsgestaltung einfließen können. Nicht zuletzt sollten nicht alle fachli-chen Details geregelt sein, die in Kürze vermutlich wieder überflüssig sein könnten. Bitte lesen Sie un-bedingt den gesamten Vorspann des RLP, bevor Sie in die einzelnen Lernfelder einsteigen.

• Lernfelder und Zielformulierungen sind geschäftsprozesssorientiert formuliert. An einem exemplari-

schen Beispiel wird der gesamte Geschäftsprozess von der Ermittlung der Kundenwünsche über die Beratung des Kunden, der Annahme des Auftrags, der Durchführung (inklusive Schadenabwicklung) bis zur Erfolgsermittlung durchlaufen. Deshalb werden in einem Prozess auch nicht alle Besonderheiten z.B. eines Verkehrsträgers dargestellt.

• Um den Geschäftsprozessgedanken zu verstehen, sind zuerst die Zielformulierungen zu lesen. Deshalb

bitte nicht nur die Lerninhalte, wie möglicherweise vielfach üblich, lesen und nach den bekannten In-halten der letzten Jahre suchen. Das Layout sieht deshalb auch eine optische Trennung zwischen Ziel-formulierungen und Inhalten vor.

• Lernfelder müssen mindestens einen Umfang 40 Stunden und dürfen maximal 80 Stunden haben. Des-

halb wirken manche Lernfelder subjektiv gesehen möglicherweise etwas ausschweifend oder manchmal etwas gedrängt.

• Berücksichtigen Sie bitte auch, dass neben den Fachkompetenzen auch andere Kompetenzen (siehe

Vorwort zum Rahmenlehrplan) zu vermitteln sind. 2. Allgemeine Ergebnisse • Die zentrale Prüfung (AKA/ZPA) war bei der Auswahl und Formulierung der Lernziele ständig im Hinter-

kopf; deshalb oft Formulierungen wie „im Überblick“, „in Grundzügen“ oder „einfache Buchungen“. • „Präsentationen“ sind immer nur dann in einem Lernfeld ausdrücklich erwähnt, wenn diese bei einem

Kunden stattfinden. Das schließt aber weitere Präsentationen für eine andere Zielgruppe (z.B. inner-betriebliches Meeting) in anderen Lernfeldern nicht aus.

• Zunächst ist die Leistungsfähigkeit aller Verkehrsträger im Überblick zu behandeln. Durch eine Vertiefung

anhand von drei Verkehrsträgern erwerben die Schüler Kompetenzen zur Umsetzung von Speditionsverträ-gen. Diese damit exemplarisch erworbene Handlungsfähigkeit ermöglicht den Transfer auf weitere Verkehrs-träger. Im ersten Ausbildungsjahr wird mit dem Güterkraftverkehr eine gemeinsame Verkehrsträgerbasis ge-schaffen. Im zweiten Ausbildungsjahr wird durch die Behandlung von Frachtgeschäften anhand eines weite-

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ren, regional bedeutsamen Verkehrsträgers und eines dritten Verkehrsträgers bei Exportgeschäften die be-rufliche Handlungsfähigkeit weiterentwickelt.

• Verbindlich behandelt werden drei Verkehrsträger: Verkehrsträger Lernfeld Semester Stunden LKW 4 LKW 2 80 2. Verkehrsträger 6 Luft/See/Bahn/Bi’Schiff 3 40 3. Verkehrsträger 10 bei Export (Luft/See) 5 anteilig bei 80 Dabei bietet sich im LF 10 anhand der Ziele und Inhalte als dritter Verkehrsträger der Seeverkehr an, so dass im LF 6 als zweiter Verkehrsträger der Luftverkehr genommen werden könnte. Andere Entschei-dungen sind je nach Bundesland bzw. Standort auch möglich.

• EDV erfolgt integrativ in allen Lernfeldern in einem Gesamtumfang von mindestens 80 Stunden. • Englisch ist mit 40 Stunden in die Lernfelder integriert. Zusätzlich können 80 Stunden als freiwillige

Ergänzung der Länder angeboten werden. Dies sollte unserer Meinung nach auch unbedingt erfolgen. • Durch den KMK-Plan sind verbindlich folgende Stundenanteile vorgeschrieben:

1. Jahr 320 Stunden 2. Jahr 280 Stunden 3. Jahr 280 Stunden Gesamt 880 Stunden

• Geht man von insgesamt 1.440 Stunden aus, die zu unterrichten sind, dann sind durch den Rahmen-lehrplan nur 60% des Unterrichts verbindlich vorgegeben. Für die restlichen 40% der Stunden haben die Länder je nach Stundentafel die freie Gestaltung. Es bleibt also genügend Spielraum für Vertiefungen und länderspezifische Besonderheiten.

3. Speziell zu einzelnen Lernfeldern bzw. Inhalten • Das Thema „Versicherung“ taucht in keinem Lernfeld auf. Es gibt nur eine Eingrenzung auf den Aspekt

der „Kundeninformation über die Risikoabsicherung“. Hier wird die Regelhaftung des Verkehrsträ-gers dargestellt und der Kunde auf die zusätzliche Absicherung durch eine Versicherung hingewiesen. Beim Thema „Haftung“ steht mehr die Bearbeitung einfacher Schadenfällen im Vordergrund.

• Der internationale Verkehr wird im schulischen Plan vorgezogen!

„Export“ (LF 10) ist nun schon am Ende des 2. Jahres (4. Semester), dem sich unmittelbar das Lernfeld „Import“ (LF 11) zu Beginn des 3. Jahres (5. Semester) anschließt.

• Völlig neu sind die beiden Logistik-Lernfelder im 3. Ausbildungsjahr: LF 12 (Beschaffungslogistik) und LF 13 (Distributionslogistik).

Es wird der Logistikprozess von der Ermittlung der logistischen Bedürfnisse des Kunden bis hin zur Leistungsabrechnung abgebildet. Der (elektronische) Informationsfluss und die Bereitstellung von Infor-mationen als „zusätzliche“ Dienstleistung wurden ebenfalls in die Ausbildung aufgenommen. Die logisti-schen Dienstleistungen beschränken sich nicht auf so genannte Nebenleistungen Der Abschluss von Logistikverträgen ist dabei keine Zielsetzung der Erstausbildung. Es geht hier allenfalls um die Mitwir-kung innerhalb der logistischen Aufgabenfelder.

• Da die Kostenrechnung (LF 7) erst im zweiten Ausbildungsjahr behandelt wird, spielt sie logischerweise

in den vorhergehenden Lernfelder (z.B. LF 4 LKW) noch keine Rolle. Wir sind jedoch der Meinung, dass z.B. beim LKW ein Kostenvergleich zwischen fremden und eigenen Leistungen anhand vorgegebener Daten (z.B. Tages- und Kilometersätzen) möglich ist.

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4. Prüfungen • Zwischenprüfung

Es wird weiterhin eine schriftliche Zwischenprüfung in gewohnter Form geben, da das Berufsbildungs-gesetz BBiG eine Zwischenprüfung fordert.

• Abschlussprüfung

Schriftliche Abschlussprüfung

Im Prüfungsbereich 1 „Leistungserstellung in Spedition und Logistik“ sollen die Prüflinge praxisbezo-gene Aufgaben oder Fälle aus den folgenden Gebieten bearbeiten:

• Güterversendung und Transport • Logistische Dienstleistungen • Marketing.

Mit der Formulierung „…Lösungsvorschläge zu speditionellen und logistischen Aufgabenstellungen ver-kehrsträgerübergreifend entwickeln…“ wird auch in der Prüfung noch einmal deutlich gemacht, dass das in der Ausbildung vermittelte Grundwissen über die Verkehrsträger die Grundlage ist. Verkehrsträger-spezifisches Detailwissen bezüglich rechtlicher Vorschriften und Bestimmungen werden entsprechend des Ausbildungsrahmenplanes von zwei Verkehrsträgern gefordert. Deshalb wird der Prüfling zukünf-tig bei Anmeldung zur Prüfung für diesen Teilbereich zwei Verkehrsträger auswählen können (und auf einen von diesen beiden wird sich dann die Teilprüfungsaufgabe beziehen).

Im Prüfungsbereich 2 „Kaufmännische Steuerung und Kontrolle“ soll der Auszubildende an Hand von praxisbezogenen Aufgaben z.B. Preisangebote erstellen und Methoden der Erfolgskontrolle anwen-den.

Prüfungsbereich 3 „Wirtschaft- und Sozialkunde“ ist „Standard“ in kaufmännischen Ausbildungs-ordnungen; hier allerdings mit Bezeug zu der Speditions- und Logistikbranche. In höchstens 90 Minuten sollen die Prüflinge praxisbezogene Aufgaben oder Fälle aus der Berufs- und Arbeitswelt bearbeiten und dabei zeigen, dass sie allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zu-sammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt und (neu ist:) die Bedeutung der Speditions- und Logistik-branche als Wirtschaftsfaktor darstellen können.

Mündliche Abschlussprüfung

Die mündliche Prüfung heißt in kaufmännischen Verordnungen nicht mehr „Praktische Übung“, sondern „Fallbezogenes Prüfungsgespräch“.

Dabei muss der Prüfling einen Lösungsvorschlag zu einer praktischen Aufgabe (seines betrieblichen Ausbildungsschwerpunktes) aus dem Gebiet speditionelle und logistische Leistung entwickeln und dar-stellen. An die Darstellung schließt sich ein Gespräch an (kein Frage-Antwortspiel!!), in dem die fachli-chen Inhalte und die Kommunikationsfähigkeit bewertet werden. Das gesamte Gespräch inklusive Prä-sentation soll höchstens 30 Minuten dauern. Für die Vorbereitung werden 20 Minuten eingeräumt.

Bestehen der Prüfung

Zum Bestehen der Prüfung wurde der Prüfungsbereich Leistungserstellung in Spedition und Logistik zum Sperrfach erklärt, d.h. die Prüfungsleistungen müssen hier mindestens ausreichend sein. Die Ge-wichtung, Ermittlung eines gewogenen Durchschnitts, wurde gestrichen.

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Lernfeld 1: Die Berufsausbildung mitgestalten 1. Ausbildungsjahr / Richtwert: 40 Stunden Zielformulierungen Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler gestalten ihre Be-rufsausbildung selbst- und verantwortungsbe-wusst unter Beachtung wesentlicher Handlungs- und Rechtsnormen mit.

Berufsausbildung + Duale Ausbildung + Ausbildungsordnung + Ausbildungsrahmenplan + Rahmenlehrplan + Berufsbildungsgesetz + Ausbildungsvertrag + Jugendarbeitsschutzgesetz

Sie nehmen ihre Mitwirkungsrechte unter Beach-tung unterschiedlicher Interessen angemessen wahr.

Mitwirkungsrechte der Arbeitnehmer + Betriebsrat + JAV + Mitbestimmung auf Unternehmensebene + BetrVerfG + Mitbestimmungsgesetz 1976

- Montanmitbestimmung - nur Grundlagen, keine Spezialgebiete

Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren si-tuations- und adressatengerecht unter Nutzung von Lern-, Arbeits- und Präsentationstechniken und tragen zur Lösung von Konflikten bei.

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Lernfeld 2: Im Speditionsbetrieb mitarbeiten 1. Ausbildungsjahr / Richtwert: 80 Std. Zielformulierungen Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Organi-sationsstruktur, die Leistungs-schwerpunkte, die Rechtsform und die Tätigkeitsbereiche des Ausbildungsunternehmens mit dem Ziel, in betrieblichen Ar-beitsprozessen eigenverantwort-lich und teamorientiert mitzuar-beiten. Sie vergleichen und prä-sentieren ihr Speditionsunter-nehmen nach diesen rechtlichen und wirtschaftlichen Kriterien im Überblick.

Leistungsschwerpunkte/Tätigkeitsbereiche von Speditions- und Logistikunternehmen (Fachsparten) Organisationsstruktur + Begriff „Organisation“ + Aufbauorganisation + Organigramme + Stellenbeschreibungen) + Leitungssysteme + Einliniensystem + Mehrliniensystem + Stab-Linien-System Rechtsformen + Grundbegriffe + Firma + Handelsregister + Ausgewählte Rechtsformen + Kriterien: Gründung, Firma, Mindestkapital, Finanzierung, Geschäftsführung/Organe, Gewinn-/ Verlustverteilung, Haftung + Einzelunternehmen + Personengesellschaften (OHG) + Kapitalgesellschaften (GmbH) + Mischform (GmbH & Co. KG)

- nur im Überblick - Betriebshierarchie (Managementeb-

nen/Ausführungsebene) - Matrixorganisation - Spartensystem - KG - AG

In der Arbeitsgestaltung beachten sie betriebliche Ziele, arbeits-rechtliche Vorschriften...

Handlungs- und Rechtsnormen für (künftige) ArbeitnehmerInnen + Arbeitsschutzvorschriften + technischer Arbeitsschutz/Unfallverhütungsvorschriften + sozialer Arbeitschutz (Arbeitszeitgesetz, Mutterschutz) + Arbeitsvertrag + Abschluss + Inhalt (Rechte und Pflichten)

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+ Vollmachten + Handlungsvollmacht (Einzel-, Art-, Allgemeine Handlungsvollmacht) + Prokura + Aufheben von Arbeitsverhältnissen + Kündigung + Kündigungsfristen + Kündigungsschutz (KSchG, besonderer Kündigungsschutz)

… und Grundsätze des Perso-naleinsatzes.

Personalwesen + Personaleinsatz + Vollzeit + Teilzeit + Arbeitszeitkonten + Schichtarbeit

+ Personalbeschaffung + innerbetrieblich + Neueinstellung, + Personalleasing

… und Grundsätze des Perso-naleinsatzes.

+ Führungsstile + autoritär + kooperativ (Managementtechniken: Management by Exception, Management by Objectives, Management by Delegation) + Mitarbeitermotivation + Personalbeurteilung + Beurteilungskriterien + Beurteilungsgespräch + Arbeitszeugnis + einfaches Arbeitszeugnis + qualifiziertes Arbeitszeugnis

Nur einfacher Vergleich

Sie ermitteln ihr Arbeitsentgelt auf der Grundlage von Arbeits- und Tarifverträgen

Arbeits- und Tarifverträge + Arbeitsvertrag, Betriebsvereinbarungen (s.o.) + Tarifvertrag + Tarifverhandlungen + Gehalts- bzw. Manteltarifvertrag + Tarifkonflikte

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sowie des Steuerrechts, des Ar-beitsrechts und der Sozialge-setzgebung.

Gehaltsabrechnung Monatsentgelt + Bruttoentgelte (tariflich, Zulagen) + Abzüge aus Sozialversicherung (Sozialversicherungstabellen) + Lohnsteuer + LSt-Karte + Steuerklassen + vermögenswirksame Leistungen + ESt-Erklärung von Arbeitnehmern + Einkunftsarten + Werbungskosten + Sonderausgaben + außergewöhnliche Belastungen

- ESt-Tarif - Splitting - Antragsveranlagung

Die Schülerinnen und Schüler treffen Maßnahmen zu ihrer sozia-len Sicherung und der privaten Vorsorge.

Soziale Absicherung + Sozialversicherung + Zweige + Träger + Versicherte + Beiträge/Finanzierung + Leistungen private Vorsorge, z.B.: Altersvorsorge (Riesterrente), Krankenzusatzversicherung, private Unfallversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Lebensversicherung (kapitalbildende und Risiko-Lebensversicherung), Haftpflichtversicherung

Sie informieren sich über Weiter-bildungsangebote und beurteilen deren Nutzen.

Weiterbildungsmöglichkeiten,grundlegende + betrieblich + außerbetrieblich + schulisch

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Lernfeld 3: Geschäftsprozesse dokumentieren

und Zahlungsvorgänge bearbeiten 1. Ausbildungsjahr / Richtwert: 40 Std.

Lernziele Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte Die Schülerinnen und Schüler erfassen unter Berücksichtigung der rechtlichen Grundlagen anhand von Belegen die betrieblichen Daten speditioneller und logistischer Geschäftsprozesse

Rechtliche Grundlagen Rechtsgrundlagen (HGB) Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung Inventur, Inventar und Bilanz Aufbau des Inventars Bilanzaufbau, Bilanzveränderungen Aufbewahrungsfristen Belegarten

Steuerrecht, AO Inventurverfahren

Sie nehmen unter Verwendung eines Kontenrahmens einfache Buchungen vor

Einfache Buchungen auf Bestandskonten Auflösung der Bilanz in Konten Konten des Vermögens Kapitalkonten Buchungstechnik Vorkontierung von Belegen (einfacher- und zusammengesetzter Buchungssatz) Buchen im Grund- und Hauptbuch Abschluss der Bestandskonten Einfache Buchungen auf Erfolgskonten Aufbau und Informationsgehalt der Erfolgskonten Aufwandskonten Speditionsaufwand (auftragsgebundene Kosten/ER von Fracht-führern) Betrieblicher Aufwand (Betriebskosten)

Privatvorgänge Personalaufwendungen Betriebliche Steuern

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Ertragskonten Speditionserlöse (AR an Kunden) Rohergebnis Einkauf von Speditionsleistungen Verkauf von Speditionsleistungen Abschluss der Erfolgskonten Gewinn- und Verlust-Konto (Unternehmensergebnis) Umbuchung des Ergebnisses auf das EK-Konto Kontenrahmen und Kontenplan Ordnung der Hauptbuchkonten nach Kontenrahmen BSL Umsatzsteuer Wesen der Umsatzsteuer (Konten Vorsteuer und Umsatzsteuer) Rechnerische Ermittlung der Umsatzsteuerlast (Umsatzsteuer-voranmeldung) Buchung der Umsatzsteuer (Vorsteuer/Umsatzsteuer) Ermittlung und Buchung der Zahllast Umbuchung der Vorsteuer Überweisung der Zahllast an das Finanzamt (bzw. Passivierung der Zahllast) Umsatzsteuerberichtigungen bei Stornierung durch Gutschriften von Frachtführern/Lieferern Gutschriften an Kunden

Vorsteuerüberhang

Sie veranlassen Zahlungen, überwa-chen Zahlungseingänge und leiten Maßnahmen bei Terminüberschreitun-gen ein

Zahlungsvorgänge bearbeiten Bezahlung von Eingangsrechnungen (Verbindlichkeiten) Zahlungsabwicklung (Überweisung, Lastschriftverfahren) Kontrolle der Zahlungsausgänge (Kreditoren und OP-Liste) Bezahlung von Ausgangsrechnungen (Forderungen) Kontrolle der Zahlungseingänge (Debitoren und OP-Liste) Maßnahmen bei Terminüberschreitungen

Zahlungsverzug einschließlich des kaufmänni-schen Mahnwesens

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Unter Einbeziehung der direkten Ab-schreibung führen die Schülerinnen und Schüler den Kontenabschluss du-rch und übernehmen die Werte in die Gewinn- und Verlustrechnung sowie in das Schlussbilanzkonto

Abschreibungen auf Anlagen Ursachen der Wertminderung Berechnungsmethoden der Abschreibung: linear, degressiv und nach Leistung Buchung der Abschreibung (direkte Abschreibung) Geringwertige Wirtschaftsgüter Jahresabschluss Abschluss der Bestandskonten Abschluss der Erfolgskonten

Verkauf abgeschriebener Anlagegüter Betriebsübersicht

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Lernfeld 4: Verkehrsträger vergleichen und

Frachtaufträge im Güterkraftverkehr bearbeiten 1. Ausbildungsjahr / Richtwert 80 Stunden

Lernziele Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nichtzwingende (nachrangige) Inhalte Sie erfassen die Transportbedürfnisse der Kun-

den

Unter Berücksichtigung einer kundenorientier-ten Kommunikation beraten sie ihre Auftrag-geber bei der Auswahl der Verkehrsträger und beachten dabei verkehrs- und umweltpo-litische, geographische sowie wirtschaftliche Aspekte

Leistungsmerkmale der Verkehrsträger Wirtschaftliche und natürliche Transportfähigkeit (Preis, Schnelligkeit, Volumen, Umwelt)

Anbieter von Transportleistungen, Kombiverkehr Frachtführer im LKW-Verkehr, Reedereien, Bahn, Flugge-sellschaften, Kombination von Verkehrsträgern (z.B. LKW/Bahn bzw. LKW/Schiff) Verkehrswege im Güterkraftverkehr

Nationales und (in groben Zügen) auch das Autobahnnetz im Rahmen der EU-Lizenz, Neuralgische Punkte im internationalen Güterkraftverkehr (Al-pentransit, England- und Skandinavienverkehr) Wirtschaftszentren

Nationale und (in groben Zügen) auch europäische Wirtschafts-zentren

Kostenvergleiche der einzelnen Verkehrs-träger Quantitativer Vergleich der Verkehrsträger anhand von Statistiken

Sie bearbeiten auf der Grundlage der gesetz-lichen und vertraglichen Rechtsgrundlagen Frachtaufträge im Rahmen des nationalen und internationalen Güterkraftverkehrs

Güterkraftverkehrsgesetz Aufgaben des Bundesamtes für Güterverkehr

Persönliche und fachliche Eignung und finanzielle Leis-tungsfähigkeit (in Grundzügen)

Werkverkehr, Umzugsverkehr Nur Grundzüge der Berufszugangs-Verordnung

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Genehmigungen Erlaubnis, Gemeinschaftslizenz, CEMT-Genehmigung, Bilaterale Genehmigungen EG-Sozialvorschriften Tageslenkzeit, Wochenlenkzeit, Lenkzeitunterbrechung, tägliche Ruhezeit, Arbeits- und Lenkzeitnachweise Disposition von Fahrzeugen und Lademitteln Fahrzeugarten, Standardmaße der Ladefläche, Palettenstellplätze Begleitpapiere Frachtbrief / CMR-Frachtbrief Carnet-TIR Nur in Grundzügen, Vorteil des Verfahrens Vertragliche Grundlagen Rechtsgrundlagen (HGB im nationalen Verkehr) und CMR (im internationalen Verkehr) Zustandekommen des Vertrags, Frachtvertrag erfüllen Betriebs- und Beförderungssicherheit

Verfahren zur Erlangung von Lizenzen und Genehmigungen; Kontingente bei CEMT-Genehmigung AETR-Vorschriften Vorschriften bei 2-Mann-Besetzung

Fahrzeugmaße Sperrfunktion, Ohne Zollabfertigung

Bürgschaft, Zollverschlußanerkenntnis VBGL, individuelle Vereinbarung Beladefristen,

Über die Möglichkeiten der Risikoabsicherung informieren Sie Ihre Kunden

Haftung Haftungsprinzip, Haftungstatbestände, Haftungszeitraum, Haftungshöhe (Hinweis auf Korridorlösung), Haftungsaus-schlüsse Hinweis auf Güterschadenhaftpflichtversicherung

Sonstige Vermögensschäden Fristen für die Meldung von Schäden, Ver-jährungsfristen

Sie erstellen Angebote, rechnen die Aufträge ab und ermitteln deren Erfolg

Berechnung anhand vorgegebener Daten (Km-Satz und Tagessatz)

Fahrzeugkostenkalkulation erst in LF 7

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Sie holen Angebote ein, nehmen Kostenver-gleiche zwischen fremden und eigenen Leis-tungen vor und organisieren gegebenenfalls den Selbsteintritt

Make–or–Buy–Entscheidung

Entscheidungsfindung mit Hilfe von vorgegebenen Angebo-ten und eigenen Kosten

Vertiefung in Form einer Deckungsbei-tragsrechnung

Sie überprüfen die Erfüllung der Verträge, re-agieren bei Störungen sachgerecht und bear-beiten einfache Schadenfälle

Abwicklungshindernisse Beförderungs- und Ablierferhindrnisse Schadenbearbeitung: Belege und Duchführung

Standgeld, Pfandrecht Havariekommissar

Bei der Bearbeitung der Aufträge berücksich-tigen sie die Grundlagen der Gefahrgutbeför-derung

Hinweis auf das ADR und die GGVSE als Rechtsgrundlage Aufführen der Gefahrgutklassen (Klasse 1-9) Gefahrgutdokumentation Gefahrgutkennzeichnung und Bezettelung Gefahrzettel, Symbole und Bezeichnungen Ausrüstung des Fahrzeugs, Qualifikation des Fahrzeugfüh-rers

Vertiefung des ADR bzw. der GGVS

(Gefahrgutbeförderungen werden nach dem ADR abgewickelt, die GGVSE regelt Spezialfragen ergänzend)

Zusammenladeverbot, geringfügige

Menge Gefahrgutbeauftragter

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Lernfeld 5: Speditionsaufträge im Sammelgut- und

Systemverkehr bearbeiten 1. Ausbildungsjahr / Richtwert: 80 Stunden

Lernziel Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Sammelgut / Systemverkehre KEP-Dienste Nicht zwingende Inhalte

Die Schüler beraten die Kunden über den Nutzen der Verladung im Sam-melgut- und Systemverkehr sowie mit KEP-Diensten

Zusammenfassung von Kleingut zu Ladungen Frachtenvorteil

Charakteristische Merkmale von KEP-Diensten

Historie/Entstehung

Sie stellen geeignete Produkte unter Preis- und Zeitaspekten vor ... und informieren über die Mög-lichkeit der Sendungsverfolgung ... und Risikoabsicherung

Beteiligte und deren Aufgaben Anwendung von Preislisten Abrechnungsgrundlagen Zeitliche Abfolge (Vorlauf, Hauptlauf, Nachlauf) Hub and Spoke Systemprodukte mit Zeitfenstern Statusbericht DFÜ Scannvorgänge Schnittstellenkontrollen Haftung nach ADSp

Preislisten nach definierten Maßen und Gewichten Tracking & Tracing

Fahrradkurier Stadtkurier Botendienste Fahrzeugtypen Kalkulation Begegnungsverkehr NVE-Code

Sie schließen Speditionsverträge ab und bearbeiten diese auf der Grund-lage der gesetzlichen und vertragli-chen Grundlagen im Sammelgut- und Systemverkehr

§ 460 HGB / ADSp Dokumentation

Geschäftsbedingungen Paketschein und Barcode-Labeling

Rahmenvereinbarungen Preisverhandlungen

Sie rechnen die Aufträge zwischen den Beteiligten ab und ermitteln den Erfolg.

Bruttospeditionsnutzen Rückrechnung

Preislisten, Tarife Zusatzleistungen

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Sie überprüfen den Ablauf und rea-gieren bei Abweichungen sachge-recht ... ... und bearbeiten einfache Schaden-fälle

Ablieferungshindernisse Fehlverladungen Recherchen

Haftung: Haftungsprinzip, Haftungstat-bestände, Haftungszeitraum, Haf-tungshöhe (Hinweis auf Korridorlö-sung), Haftungsausschlüsse

Frachterstattungen Garantieleistungen

Haftung bei KEP-Diensten Fristen für die Meldung von Schäden, Verjährungsfristen

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Lernfeld 6: Frachtverträge eines weiteren Verkehrsträgers bearbeiten

(hier am Beispiel Luftfracht) 2. Ausbildungsjahr / Richtwert 40 Std.

Lernziele Inhalte (Lt. RLP und empfohlene) Nichtzwingende (nachrangige) Inhalte Die Schülerinnen und Schüler organisieren, ausgehend von den Transportbedürfnissen der Kunden, den Gütertransport, auch in Form von Transportketten.

Abwicklung des Vor- und Nachlaufes, Sea-Air-Verkehre Disposition von Frachtraum und Lademitteln: Flugzeuge und Lademittel Flugplan: Air Cargo Guide

Zeitzonen, Datumsgrenzen

Sie bearbeiten auf der Grundlage der gesetzlichen und vertraglichen Rechtsgrund-lagen Frachtverträge eines weiteren regional bedeutsamen Verkehrsträgers

Frachtrecht: Vertragsgrundlagen des Luftfrachtvertrages: national: HGB international: Montrealer Abkommen (alt: WA, HP) Zustandekommen des Luftfrachtvertrages Frachtpapiere: Air Waybill, House- und Master-AWB, Cargo Manifest IATA: Aufgaben der IATA, der Spediteur als IATA-Agent und seine Aufgaben, IATA-Areas (TC) Luftfrachtsammelgut

ICA0, Verkehrsrechte IATA Bedingungen individuelle Vereinbarungen Spezielle Incoterms für die Luftfracht (erfolgt in LF Export)

Über die Möglichkeiten der Risikoabsiche-rung informieren sie ihre Kunden

Haftungsprinzip, Haftungstatbestände, Haftungszeitraum, Haf-tungshöhe, Haftungsausschlüsse

Haftungserhöhung durch Wertangabe im AWB Transportversicherung, Güterversiche-rung, Luftfrachtversicherung des Carriers

Sie holen Angebote ein und vergleichen die-se. Sie erstellen eigene Angebote und schließen Frachtverträge ab. Sie rechnen die Aufträge ab und ermitteln deren Erfolg.

Luftfrachtberechnung am Beispiel des TACT´s, Nebengebüh-ren, Ermittlung des Rohgewinns

Kontraktraten

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Sie überprüfen die Erfüllung der Verträge, reagieren bei Störungen sachgerecht und bearbeiten einfache Schadenfälle

Abwicklungshindernisse Haftung des Luftfrachtführers national: HGB international: Montrealer Abkommen (alt WA, HP) Haftungsprinzip, Höchsthaftung, Haftungsausschlüsse, Reklamationsfristen

Bei der Auftragsbearbeitung berücksichtigen sie die Grundlagen der Gefahrgutbeförde-rung

IATA-Gefahrgutvorschriften (IATA Dangerous good

regulations) im Überblick Gefahrgutdokumente: Shipper´s declaration for dangerous goods, Eintragung im AWB

Gefahrgutkennzeichnung: Gefahrenkennzeichen und Abfer-tigungskennzeichen

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Lernfeld 7: Geschäftsprozesse erfolgsorientiert steuern 2. Ausbildungsjahr / Richtwert: 80 Std. Lernziele Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte Die Schülerinnen und Schüler nutzen Werte der Geschäftsbuchführung für die Kosten- und Leistungsrechnung

Grundbegriffe Ausgaben – Aufwendungen – Kosten Einnahmen – Erträge – Leistungen Abgrenzungsrechnung Übernahme der Aufwendungen und Erträge aus der Finanz-buchhaltung in die Kosten- und Leistungsrechnung

Sie erfassen die beim speditionellen und logistischen Leistungserstellungspro-zess entstehenden Kosten und erzielten Leistungen und berechnen den kosten-rechnerischen Wertschöpfungsbeitrag einzelner Produkte und Abteilungen so-wie den Betriebserfolg.

Kostenarten eines Unternehmens unterscheiden und de-ren Entwicklung untersuchen Klärung des Kostenbegriffs Struktur der Kosten eines Modellbetriebs Entwicklung der Kosten, Leistungen und Ergebnisse Kostenstellenrechnung Einstufiger und mehrstufiger Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Ermittlung der Kosten in Kostenstellen/ Profit Center Erfolgsermittlung in Kostenstellen/ Profit Center Auswertung Kostenstellenrechnung

Rückverteilung (auszuschließender Inhalt) Kostenträgerrechnung (erfolgt in anderen Lernfeldern)

Sie setzen Verfahren der Kostenrech-nung sachgerecht ein.

Vollkostenrechnung: Fahrzeugkostenrechnung (exempla-risch) Aufbereiten der Kapitalwerte Kalkulatorische Abschreibung Kalkulatorische Zinsen Kalkulation der Fahrzeug-Selbstkosten Zeitabhängige (fixe) Kosten Leistungsabhängige (variable) Kosten Anteilige Verwaltungskosten

Hinweis: Die Aufträge anderer Verkehrsträger werden in dem jeweiligen Lernfeld behandelt Berechnung der Zuschlagssätze (auszuschließender Inhalt)

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Tages-, Stundensätze Km-Satz Ermittlung von Transportsätzen Abrechnung von Aufträgen im Güterkraftverkehr Deckungsbeitragsrechnung Kritik an der Vollkostenrechnung Berechnung des Deckungsbeitrags Einstufige und 2-stufige Deckungsbeitragsrechnung Preisuntergrenzen Sortimentsgestaltung Auftragsannahme (make or buy) Break-even-Analyse

Keine mathematische Lösungen

Die Schülerinnen und Schüler ermitteln aus den Werten der Kosten- und Leis-tungsrechnung und der Geschäftsbuch-führung Kennzahlen, bewerten sie und leiten daraus betriebliche Entscheidun-gen für das operative Controlling ab

Finanzwirtschaftliches Controlling: Analyse der Bilanz Kennzahlen der Vermögensstruktur Anlageintensität Umlaufintensität Forderungsintensität Kennzahlen der Kapitalstruktur Eigenkapitalquote Fremdkapitalquote Horizontale Kapital- und Vermögensstruktur Anlagendeckung I und II Liquidität 1. und 2. Grades Erfolgswirtschaftliches Controlling: Analyse der Gewinn- und Verlustrechnung Rentabilität Eigenkapitalrentabilität, Fremdkapitalrentabilität Gesamtkapitalrentabilität und Umsatzrentabilität

Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 20

Stand: 05.10.2004

Cashflow Berechnung des Cashflow Cashflowrate Operatives Controlling Aufgaben Arten (strategisches/operatives Controlling) Controllinginstrumente: Break-even-Analyse, KER, Wertschöpfung

Hinweis: Cashflow = Überschuss + Afa Cashflowrate: (Cashflow x 100) : Umsatz

Sie bereiten unter Nutzung von Stan-dardsoftware Daten für die Planung, Steuerung und Kontrolle von Ge-schäftsprozessen auf und präsentieren diese

Einsatz von Standardsoftware (Word, Excel, Powerpoint) Tabellen Grafiken Texte und Präsentationen

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Stand: 05.10.2004

Lernfeld 8: Betriebliche Beschaffungsvorgänge

planen, steuern, kontrollieren 2. Ausbildungsjahr /

Richtwert 40 Stunden

Zielformulierungen Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte Sie ermitteln den Bedarf an Sach-gütern des eigenen Unternehmens bezogen

Bedarfsermittlung Art, Menge und Qualität der benötigten Güter (Bedarf- und Beschaf-

fungsplanung nur auf eigenes Speditionsunternehmen bezogen)

Sie planen deren Beschaffung,

um die betriebliche Leistungsbereitschaft sicherzustellen.

Sie ermitteln Bezugsquellen, holen Angebote ein und werten diese aus.

Beschaffungsplanung Zeitplanung, Mengenplanung, Bezugsquellenermittlung, Lieferan-

tenauswahl Einholen von Angeboten, Angebotsvergleich

Optimale Bestellmenge siehe Lernfeld 12

Sie ermitteln den Finanzierungs-bedarfund wählen eine angemes-sene Finanzierungsart aus.

Finanzierungsbedarf Umlaufkapitalbedarf Finanzierungsart Außenfinanzierung – Fremdfinanzierung durch Kreditaufnahme (Bankfi-nanzierung), Ratenzahlung, Leasing Sicherheiten Grundschuld, Sicherungsübereignung, Bürgschaft (siehe LF 11)

Sie schließen unter Berücksichti-gung rechtlicher Grundlagen und wirtschaftlicher Gesichtspunkte die notwendigen Verträge ab und ü-berwachen die vollständige Aus-führung des Bestell- und Liefervor-ganges.

Bestellung Vertrag Kaufvertrag

Leasingvertrag

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Stand: 05.10.2004

Sie erfassen Leistungsstörungen und ergreifen entsprechende Maß-nahmen. Sie kontrollieren die mit dem Bestellvorgang und dem Wa-reneingang verbundenen Belege. Sie veranlassen und überwachen die Zahlungsvorgänge.

Leistungsstörungen Schlechtleistung (Sachmangel), Lieferungsverzug Wareneingang Kontrolle der eingehenden Waren anhand von Bestellung und Lieferpa-pieren u.ä. Zahlung und Zahlungsüberwachung

Rechtsmangel

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Stand: 05.10.2004

Lernfeld 9 Lagerleistungen anbieten und organisieren 3. Ausbildungsjahr / Richtwert: 40 Std.

Lernziele Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte Die Schülerinnen und Schüler ermit-teln am Beispiel ausgewählter La-gergüter den Lagerbedarf der Kun-den.

– Lagerfunktionen (Ausgleich, Sicherung, Sortierung,

Veredelung, Spekulation) – Anforderungen durch Lagergut (Klimatisierung, Küh-

lung, Sicherheit u. ä.)

Sie beurteilen die Anforderungen an Lagerstandorte und Lagertechnik.

– Standortwahl für Lager (Grundlagen), zentrale und

dezentrale Lagerung – Lagerarten (am Logistik- und Transportprozess orien-

tiert: Umschlagslager, Dauerlager, Auslieferungsla-ger)

– Lagertypen mit Schwerpunkt palettentauglicher Re-gale (Durchfahr, Einfahr, Pushback u. ä.)

– Förder- und Förderhilfsmittel im Überblick

Konsignationslager, Kommissionierungslager (erfolgt in LF 13)

Sie schließen unter Berücksichti-gung der rechtlichen Grundlagen Lagerverträge und führen Aufgaben der Lagerverwaltung aus.

– Lagerdokumente (Quittungen, Wertpapiere und FIA-

TA-Lagerpapiere) – Grundzüge des Lagerrechts nach HGB / ADSp

Die Schülerinnen und Schüler kalku-lieren die Lagerkosten, erstellen An-gebote und rechnen Aufträge ab.

Kalkulation der Lagerkosten für – Einlagerung – Auslagerung – Lagerung – Neben- und Verwaltungsleistungen Rechnungsstellung

in Voll- und Teilkostensichtweise Überwachung des Zahlungseingangs

Sie planen, steuern und kontrollieren die Einlagerungsvorgänge, Be-standsüberwachungen und Auslage-rungsvorgänge.

Wareneingangskontrolle (Schnittstelle)

Lagerorganisation: feste Zuordnung und chaotische (flexible) Lagerung

Reihenfolgeplanung Bestandskontrolle, Inventuraufgaben

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Stand: 05.10.2004

Sie sichern die eigenen und kun-denbezogenen Lagerrisiken ab und reagieren auf Störungen sachge-recht.

Risikoermittlung und -vorbeugung Risikoabsicherung durch Versicherung Schadensmeldung Haftung

Technische Sicherungsmaßnahmen (nur im Überblick)

Sie ermitteln die Wirtschaftlichkeit des Lagers.

Einfache Lagerkennzahlen: Lagerreichweite Lagerumschlaghäufigkeit Durchschnittlicher Lagerbestand

(sofern diese drei nicht bei LF 13 im Zusammenhang mit Kommissionierung behandelt werden).

Ansonsten: – durchschnittl. Lagerplatzkosten – Lagekostensatz – Kosten pro Lagerbewegung

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Stand: 05.10.2004

Lernfeld 10: Exportaufträge bearbeiten 2. Ausbildungsjahr / Richtwert: 80 Stunden Lernziele Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler beraten die Kunden über globale Transportalternativen.

Wesentliche Merkmale von Luft- und Seeverkehr und Auswahl des Verkehrsmittels wichtige Verkehrsknotenpunkte des jeweiligen Ver-kehrsmittels

Sie organisieren den Transport mit einem wei-teren, nicht in Lernfeld 4 und 6 behandelten Verkehrsträger. Sie steuern den Prozess von der Angebotser-stellung bis zur Abrechnung mit dem Kunden.

– Auswahl des Transportmittels – Buchung von Laderaum – Abholung der Sendung(en) organisieren – Erstellen der Frachtdokumente, ggf. verkehrsträ-

gerspezifische Funktionen der Frachtdokumente kennen

– Kontrolle der Begleitpapiere – Schnittstellenkontrollen – Ausfuhrabfertigung im Überblick, Papiere und Ver-

fahren

Es wird unterstellt, dass die Versandverfah-ren in LF 11 behandelt werden.

Sie beraten den Kunden im Hinblick auf die Absicherung von Transport- und Zahlungsrisi-ken und beachten dabei die Incoterms für den ausgewählten Verkehrsträger.

– Transportversicherung (DTV Güter 2000) – Dokumenteninkasso – Dokumentenakkreditiv – Ausgewählte Incoterms, z. B. im Seeverkehr

FAS/FOB, CFR/CIF, DES/DEQ

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten in-ternationale Speditions- und Frachtverträge und berücksichtigen dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen des internationalen Handels.

Bezogen auf den gewählten Verkehrsträger: – Rechtsgrundlagen kennen – Zustandekommen des Frachtvertrages – Wesentliche Haftungsregelungen Merkmale des multimodalen Verkehrs

„die rechtlichen Rahmenbedingungen des internationalen Handels“: nicht gemeint ist hier eine Auseinandersetzung mit dem IPR, Trade Terms u. ä., das dies zu weitgehend ist. Nur Grundlagen

Sie erschließen die unterschiedlichen Informa-tionsquellen über länderspezifische Importbe-stimmungen.

- Konsulats- und Mustervorschriften - TARIC - notwendige Informationsquellen kennen

Detailkenntnisse über länderspezifische Importbestimmungen

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Sie überprüfen die Auftragserledigung und re-agieren bei Störungen sachgerecht.

– Ablieferkontrolle – Kundeninformation – Schadenmeldung

Weitergehende Korrespondenz mit Versi-cherern Details der Schadenregulierung

Die Schülerinnen und Schüler rechnen Spedi-tions-, Fracht- und Umschlagsleistungen ab und ermitteln deren Erfolg.

– Frachtberechnung des gewählten Verkehrsträgers – Ermittlung des Angebotspreises Ermittlung des Auftrags- und/oder Verladungser-

folgs

Selbstkostenkalkulation

Bei der Auftragsbearbeitung berücksichtigen sie die Grundlagen der Gefahrgutbeförderung.

Grundlegende Gefahrgutbestimmungen für den ge-wählten Verkehrsträger (von operativer Bedeutung: Begleitpapiere, Markierung, Informationsquellen

Verpackungsgruppen

Die Schülerinnen und Schüler verwenden die englische Sprache bei der Dokumentenbear-beitung und Korrespondenz.

– Grundlegende Fachbegriffe des gewählten Ver-

kehrsträgers – Verkehrsträgertypische grundlegende Korrespon-

denz (Formulierungen)

Im Kundenkontakt berücksichtigen sie länder-spezifische Kommunikationsgewohnheiten. *

Interkulturelle Kompetenz Internetrecherche (Auswärtiges Amt, „Interkulturelle Kompetenz Online“, …) Sensibilisierung für kulturelle und interkulturelle Unter-schiede

* Internethinweise zu diesem Punkt: http://www.ikkompetenz.thueringen.de/ (Landeszentrale für politische Bildung, Thü-ringen) http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/

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Stand: 05.10.2004

Lernfeld 11: Importaufträge bearbeiten 3. Ausbildungsjahr / Richtwert 40 Stunden Lernziele Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte Die Schülerinnen und Schüler beraten die Kun-den über Modalitäten der Einfuhrabfertigung.

Hinweis auf Präferenzen, Überführung in ein Zollverfah-ren (aktive, passive Veredelung, vorübergehende Ver-wendung) zollrechtliche Versandverfahren (extern, intern, Carnet ATA)

gemeinsames und gemeinschaftliches Ver-sandverfahren

Sie führen die Einfuhrabfertigung unter Beach-tung der Vorschriften des Zoll- und Steuer-rechts durch.

Antrag auf Überführung in den zollrechtlich freien Verkehr (Einzelzollanmeldung, Einheitspapier, Gestellung, Be-schau, Zollwertberechnung, Ermittlung der EUSt., Frei-gabe des Zollgutes, Zollbürgschaften) Aufbau des Zolltarifs im Überblick

Sammelzollanmeldung Ermittlung von statistischen Werten

Sie beantragen im Auftrag des Kunden Zollver-fahren unter Einbeziehung der notwendigen Do-kumente.

das Zolllagerverfahren (Typ D) die aktive Veredelung das Umwandlungsverfahren (Umwandlung unter zollamt-licher Überwachung) die vorübergehende Verwendung (Carnet ATA) und die passive Veredelung

Zolllager Typ A, B, C, E, F Differenzverzollung Alles nur im Überblick

Sie rechnen den Importauftrag ab und ermitteln den Erfolg.

Erfolgsermittlung anhand vorgegebener Daten

Die Schülerinnen und Schüler verwenden bei der Dokumentenbearbeitung und Korrespon-denz die englische Sprache

grundlegende Fachbegriffe

Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 28

Stand: 05.10.2004

Lernfeld 12: Beschaffungslogistik anbieten und

organisieren 3. Ausbildungsjahr / Richtwert: 40 Std.

Lernziele Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte Die Schülerinnen und Schüler ermitteln die lo-gistischen Anforderungen von Industrie und Handel in deren Leistungserstellungsprozess und stellen sie im Überblick dar.

Teilsysteme der Logistik

Sie handeln auf der Basis vorgegebener Be-schaffungsdaten, die Auftraggeber und Be-schaffungslogistiker in einem Logistikkonzept und –vertrag vereinbart haben. Am Beispiel eines ausgewählten Beschaf-fungsgutes ermitteln und analysieren sie die Kundenwünsche.

Kundenwünsche ermitteln und analysieren Güterstromanalyse Materialfluss / Zulieferung Balkendiagramme Netzplantechnik präzise Tourenplanung ABC-Analyse Informationsfluss (warenbegleitend) Planung des Informationsflusses Tracking und tracing Identifikationssysteme (Barcode/RFID Transponder)

XYZ-Analyse

Sie führen eine einfache Bedarfsermittlung durch.

Optimale Bestellmenge Vorratsbeschaffung

Mittelwertverfahren einfacher Mittelwert, gewichteter Mittelwert Umgang mit Standardprogrammen (Word, Excel, Powerpoint)

mathematische und zeichnerische Er-mittlung der optimalen Bestellmenge o gleitender Mittelwert o Extrapolation o Regressionsrechnung o Exponentielle Glättung o Saisonrechnung o programmgebundene Verfahren

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Beschaffungsprinzipien unter den Kategorien Kosten, Produktionssicherheit und Umwelt-schutz.

Vergleich von Sourcingkonzepte single/double/multiple sourcing local/global Sourcing modular sourcing

Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 29

Stand: 05.10.2004

Beschaffungsformen Vorratsbeschaffung Just-in-Time Gebietsspediteurkonzept

Einzelbeschaffung als Beschaffungs-form

Sie wirken bei der Entwicklung eines Logistik-konzeptes mit. Die Schülerinnen und Schüler organisieren den logistischen Beschaffungsprozess von den Be-schaffungsquellen bis zum Verwendungspunkt in Produktion und/oder Lagerung im Unter-nehmen des Auftraggebers. Sie berücksichtigen dabei die wechselseitigen Abhängigkeiten der Beteiligten in der logisti-schen Prozesskette.

Beschaffungskriterien - Kosten; Kostenvergleich der Techniken - Produktionssicherheit - Umweltschutz - Beschaffungszeitpunkt Transportprozesse Lagerung, Standortplanung Sicherheitsbeständen

Die Schülerinnen und Schüler erfassen Stö-rungen im Prozess der Beschaffungslogistik und wirken an Verbesserungsvorschlägen mit. Sie setzen zur Abwicklung der beschaffungslo-gistischen Prozesse angemessene Arbeits- und Kooperationstechniken ein und nutzen zur Information, Dokumentation und Präsentation ausgewählte technische Systeme und Medien.

Leistungsstörungen Schadensbearbeitung (Haftung/Versicherung)

Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 30

Stand: 05.10.2004

Lernfeld 13 Distributionslogistik anbieten und organisieren 3. Ausbildungsjahr / Richtwert: 80 Std. Lernziele Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler wirken unter Ver-wendung angemessener Arbeits- und Koopera-tionstechniken an der Erarbeitung eines distribu-tionslogistischen Konzeptes am Beispiel eines Gutes oder einer Gütergruppe mit. Sie organisieren im Kundenauftrag die Kommis-sionierung. Sie berücksichtigen dabei qualitäts-relevante Gesichtspunkte. Sie organisieren im Kundenauftrag die Versand-bereitstellung und Verteilung von Gütern. Sie berücksichtigen dabei qualitätsrelevante Ge-sichtspunkte.

distributionslogistisches Konzept Pflichtenheft (Ausschreibung für ein einfaches absatzlo-

gistisches Konzept erarbeiten) Supply Chain Management Efficient Consumer Response E-Commerce-Anbindung

Kommissionierung: Ablauf der Kommissionierung - Mann-zur-Ware-Prinzip - Ware-zu-Mann-Prinzip - Formen der Kommissionierung (seriell, parallel, arti-

kelweise, Relationsweise, Pick-Pack) - Fortbewegung des Kommissionierers (eindimensional

bzw. zweidimensional)

Verbrauchsfolgeverfahren: - Verbrauchsfolge und –häufigkeit, - Fifo, - Lifo Kennzahlen: - Lagerreichweite - Lagerumschlaghäufigkeit - Durchschnittlicher Lagerbestand

Versandbereitstellung Kennzahlen: - Produktivität der Versandabwicklung, Sendungen pro

Tag - Lieferbereitschaftsgrad Lagerreichweite Lagerumschlaghäufigkei Durchschnittlicher Lagerbestand

- Gestaltung von Transportnetzen - mathematische Modelle zur Touren-

planung

Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 31

Stand: 05.10.2004

Sie erstellen Tourenpläne zur Durchführung des Distributionsprozesses. Sie berücksichtigen grundlegende entsorgungs-logistische Gesichtspunkte

Bei Störungen im Prozess der Distributionslogis-tik stimmen sie sich mit den Beteiligten ab und wirken an Verbesserungsvorschlägen mit. Sie nutzen ausgewählte Medien zur Information, Dokumentation und Präsentation. Die Schülerinnen und Schüler ordnen die Distri-butionslogistik in die gesamte logistische Pro-zesskette ein.

Verteilung,Tourenpläne - Planung der Transportmittel (eigene oder frem-

de Fahrzeuge)

- Planung des kurzfristigen Fahrzeugeinsatzes

Entsorgungslogistik - Ziele der Entsorgungslogistik - Aufgaben der Entsorgungslogistik - Aufgaben und Arten des Recyclings Leistungsstörungen Schadensbearbeitung Einordnung in das logistische Gesamtsystem Abhängigkeiten zwischen den logistischen Teilsystemen (Beschaffungs-, Produktions- und Distributionslogistik) ermitteln

Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 32

Stand: 05.10.2004

Lernfeld 14 Marketingmaßnahmen entwickeln und durchführen 3. Ausbildungsjahr / Richtwert: 40 Std. Zielformulierungen Inhalte (lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte Die Schülerinnen und Schüler ver-gleichen die Produktpalette des Ausbildungsunternehmens mit den Angeboten der Speditions- und Lo-gistikbranche.

– Grundbegriffe der Marktforschung (Analyse, Beobach-

tung, Prognose) – Fachsparten des Speditionsgewerbes – Unternehmenstypologie – Internetrecherche: Angebote des eigenen Unternehmens,

Angebote der Konkurrenz – Auswertung von Printmedien

Alternativ: Markterkundung

Sie beschaffen sich unter Einsatz verschiedener Informationsmedien nationale und internationale Markt-daten sowie Kundendaten und wer-ten diese aus.

– Primärerhebung / Sekundärerhebung – Erhebungsmethoden (z. B. Befragung, Beobachtung, Panel) – Ermittlung potentieller Kunden durch Internetrecherche

(„Wer liefert was?“) – kundenbezogene ABC-Analyse

Sie beteiligen sich an der Erstellung kundenorientierter Leistungsangebo-te und präsentieren diese.

– Produktgestaltung (im Dienstleistungssektor) (einschließlich Produktvariation, -innovation und -

elimination) – Produktqualität (Serviceangebote, Leistungsbereitschaft,

Termintreue, Beratungsintensität und –qualität) – Präsentationstechniken (auch: persönliche Darstellung)

Die Schüler wirken bei der Betreu-ung und Ausweitung des Kunden-stammes mit.

– Verkaufsorganisation – Persönlicher Verkauf (Akquisition) – Kundenorientierte Verhandlungstechniken und Ge-

sprächsführung – Kundenbetreuung, After-Sales-Maßnahmen – Qualitätsmanagement (Qualitätsstandards, Qualitäts- sicherungssystem, Qualitätssicherungshandbuch

Diese Zielformulierung kann auch die Dist-ributionspolitik einschließen.

Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 33

Stand: 05.10.2004

Im Rahmen der betrieblichen Marke-tingmaßnahmen nutzen sie die Mög-lichkeiten der Kommunikationspolitik.

– Werbemaßnahmen (z. B. Werbeanzeigen, Direktwerbung, Internet-Werbung,

Werbung auf fremden Internet-Seiten, eigene Website) – Corporate Identity – Public Relations

Die Kommunikation findet auch in englischer Sprache statt.

Grundbegriffe des Marketing und des Verkaufs

Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 34

Stand: 05.10.2004

Lernfeld 15: Speditionelle und logistische Geschäftsprozesse an

wirtschaftliche Rahmenbedingungen anpassen 3. Ausbildungsjahr / Richtwert: 80 Std.

Zielformulierungen Inhalte (Lt. RLP und empfohlene) Nicht zwingende (nachrangige) Inhalte Die Schülerinnen und Schüler suchen –auch englischsprachige– Informationen über politische, wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklungen und Entscheidungen auf nationaler, europä-ischer und globaler Ebene.

+ Außenwirtschaftliche Verflechtungen + Handelspartner + Handelsgüter + überstaatliche Zusammenschlüsse und Organisationen

(insb. EU, EFTA, EWR, NAFTA, IWF, WTO) + Verkehrsinfrastruktur + Währungsrisiken + Wechselkurse + Auf-, Abwertung + Folgen von Wechselkursschwankungen

Liberalisierung der Weltmärkte

Die Schülerinnen und Schüler setzen bei der Informationsgewinnung und -auswertung Informations- und Kommu-nikationssysteme ein und präsentieren ihre Ergebnisse.

(vgl. vorhergehende Lernfelder)

Sie analysieren und bewerten wirt-schaftspolitische Entscheidungen hin-sichtlich der betrieblichen und der per-sönlichen Auswirkungen.

+ Konjunkturelle und strukturelle Entwicklungen + Konjunkturindikatoren + Konjunkturphasen + Konjunkturzyklen + Situation am Arbeitsmarkt + Ursachen und Arten der Arbeitslosigkeit + Bekämpfung der Arbeitslosigkeit + Bundesagentur für Arbeit + Geldpolitik (grundlegende Instrumente der EZB) + Fiskalpolitik + Ausgabenpolitik des Staates + Steuerpolitik + Arbeitsmarktpolitik (siehe auch oben) + Umweltkonzepte und Umweltschutzpolitik (z.B. EURO-Norm für Kfz, SMOG-VO)

Anmerkungen/Überlegungen zum neuen RLP „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ 35

Stand: 05.10.2004

Sie untersuchen Marktentwicklungen und Leistungsangebote auf dem Ver-kehrsmarkt.

+ Marktformen in der Verkehrswirtschaft + Käufermarkt + Wettbewerbssituation + Globalisierung der Märkte

− Gesamtheit der Marktformen − Preisbildung bei vollkommener Konkurrenz

Sie beurteilen die Auswirkung von Un-ternehmenskooperationen und –zusammenschlüssen für den Prozess der Leistungserstellung, die Marktposi-tionierung und das Leistungsergebnis.

+ Kooperationsformen + horizontale Kooperation (insb. im Stückgutbereich) + vertikale Kooperation (insb. im Logistikbereich) + Joint Venture + Kartelle + Konzerne (einschl. Holding) + Fusionen + Wettbewerbsrecht + Ordnungspolitik + Verbraucherschutz

Die Schülerinnen und Schüler entwi-ckeln und vertreten eigene Positionen und Werthaltungen, tolerieren abwei-chende Standpunkte, treffen sachbezo-gene Entscheidungen und wenden Techniken der Entscheidungsfindungen an.

(Förderung der Sozialkompetenz)

Sie wirken bei der Reorganisation spe-ditioneller und logistischer Geschäfts-prozesse mit und richten die Planung, Durchführung und Bewertung von Ge-schäftsprozessen an den veränderten Rahmenbedingungen aus.

Maßnahmen der Reorganisation