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Anngwyn St. Just Soziales Trauma

Anngwyn St.Just Soziales Trauma - bücher.de · Das Erwachen des Tigers sowie in The Body Bears the Burden: Trauma Dissociation and Disease von Robert Scaer. Wer nach 14 Einleitung

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A N N G W Y N S T . J U S T

SozialesTrauma

Balance finden in einer unsicheren Welt

K ö s e l

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Übersetzung aus dem Amerikanischen: Jürg Wahlen

Titel der Originalausgabe: Relative Balance in an Unstable World. A Feminine Perspective on Individual and Social Trauma

Copyright © 2005 by Anngwyn St. Just, Ph.D. © 2005 für die deutsche Ausgabe by Kösel-Verlag GmbH & Co., MünchenPrinted in Germany. Alle Rechte vorbehaltenDruck und Bindung: Kösel, KrugzellUmschlag: 2005 Werbung, MünchenUmschlagmotiv: Getty Images, Paul ChesleyISBN 3-466-30688-4

Gedruckt auf umweltfreundlich hergestelltem Werkdruckpapier (säurefrei und chlorfrei gebleicht)

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Für Galen,

wie versprochen ...

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Inhalt

9 Einleitung

17 Trauma und seine Nachwirkungen

35 Paradigmenwechsel

44 Alpine Perspektiven

57 Nächtliche Reise

70 Feldnotizen

79 Wahlmöglichkeiten als Weg zur Kraft

100 Frauen auf dem Mond

121 Lilith und Eva

146 Descansos

161 Trauern mit dem Feind: Russland und die Tragödie des Krieges

190 Alptraum Afghanistan

205 Relatives Gleichgewicht

228 Dunkle Wahrheiten

243 Ausblick

249 Anmerkungen

252 Literatur

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Einleitung

Wenn man Schriftsteller ist, verpflichtet einen das Aneignenwichtiger Erfahrungen geradezu, darüber zu berichten.

Beim Schreiben erforscht man, was sie für einen selbst bedeuten, wie man in ihren Besitz gelangt und sie

letzten Endes wieder freigibt.

Michael Crichton, Travels

Ich bin Somatische Traumatologin und habe mich auf ein relativneues Gebiet spezialisiert, soziales Trauma. Trauma wird von derAmerican Psychiatric Association als Reaktion auf ein überwälti-gendes Geschehen im Leben bezeichnet – so wenigstens lautet dieDefinition im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disor-der, IV. Trauma ist ein Adaptionsprozess, der seine Zeit braucht.Gemäß dieser Auffassung ist PTSD (Post-Traumatic Stress Disor-der; posttraumatische Belastungsstörung) das Resultat komplexerWechselbeziehungen zwischen psychologischen, biologischen undsozialen Faktoren. Das Schlüsselwort dabei ist »Reaktion«: Beimindividuellen Trauma rührt die Reaktion vom Nervensystem herund ist nicht im Ereignis selbst begründet.

Meiner Meinung nach trifft diese Definition auch gut für dieSomatische Traumatologie zu – ein aufstrebendes Forschungs-gebiet, welches sich darauf richtet, innovative Ansätze zu entwi-ckeln, um mit Hilfe psychophysischer Methoden die bewusstenund unbewussten körperlichen Reaktionen auf ein überwältigen-des Ereignis zu erfassen und wieder ins Lot zu bringen. Im Bereich

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des sozialen Traumas müssen wir diese Definition erweitern, da-mit sie nicht nur die Auswirkung von ungelöstem Trauma auf denEinzelnen umfasst, sondern auch auf jene Menschen, die in Bezie-hung zu den Traumatisierten stehen, und ebenso auf das noch wei-tere Umfeld wie Gemeinde, Kultur, Nation, globale Gemeinschaftund die Erde selbst. Es ist dabei wichtig zu verstehen, dass einnicht bearbeitetes Trauma dazu beiträgt, ungelöste soziale Pro-bleme über Generationen hinweg fortbestehen zu lassen. DieserDynamik sind sich die Betroffenen meist überhaupt nicht bewusst.Da ich auch Kulturhistorikerin bin, halte ich solche Generations-dynamiken für sehr bedeutsam.

Dieses Buch begleitet mich auf die eine oder andere Weise seitmehr als zehn Jahren. Während es langsam Form annahm, mussteich zwei wichtige Entscheidungen treffen. Die erste war, ob ich ein Fachbuch über soziales Trauma für Mitarbeiter im klinischenBereich schreiben sollte oder ein Sachbuch, das auch interes-sierte »Laien« anspricht. Als Zweites musste ich zwischen einempersönlichen und einem distanzierten, sachlichen Stil wählen. Ich habe mich entschlossen, mich an eine breitere Leserschaft zuwenden und aus meiner eigenen, höchst persönlichen Sichtweiseheraus zu schreiben.

Das Bedürfnis, über mein wachsendes Verständnis von kollekti-ver Überwältigung zu schreiben, ist der zunehmenden Einsichtentsprungen, dass Trauma und seine Nachwirkungen auf derganzen Welt sowohl endemisch (d.h. örtlich begrenzt) als auchepidemisch auftreten. Die psychosozialen und ökonomischen Aus-wirkungen von Trauma sind sehr kostspielig. Jüngste Unter-suchungen haben gezeigt, dass Trauma-Opfer unsere sozialen,medizinischen, staatlichen und gerichtlichen Institutionen unver-hältnismäßig oft beanspruchen. Als Folge der tragischen Ereig-nisse vom elften September hat nicht nur unser Bewusstsein überdas wahre Ausmaß dieser Thematik zugenommen, sondern wirmüssen leider auch feststellen, wie begrenzt unsere Ressourcen fürdie Behandlung posttraumatischer Stressreaktionen sind, welche

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uns die bestehenden Paradigmen liefern. Angesichts der wachsen-den Anzahl von Trauma-Überlebenden und unter dem Druckständig steigender Kosten im Gesundheitswesen wird offensicht-lich, dass wir auf eine Krise zusteuern. Ein altes chinesischesSprichwort rät: »Wenn wir nicht die Richtung ändern, werden wirwohl genau dort enden, wo wir hingehen.«

Wenn wir die Herausforderungen, die auf uns zukommen, meis-tern wollen, müssen wir unser Verständnis von Trauma erweitern,so dass es jene Arten von Überwältigtsein mit einschließt, die überdas traumatisierte Individuum hinausreichen. Das Konzept dessozialen Traumas – jener Formen von Trauma also, die über denEinzelnen hinaus in die Gemeinschaft, auf Kulturen, Nationenund auf die ganze Erde übergreifen – ist noch sehr neu. In Anbe-tracht der zunehmenden natürlichen und vom Menschen verur-sachten Katastrophen, von ansteckenden Krankheiten, Kriegen,Revolutionen, ethnischen Säuberungen, Terrorismus und weiterenFormen von Gewalt auf dem gesamten Erdball ist es für die be-troffenen Regionen oft eine Frage des physischen, sozialen, kul-turellen oder politischen Überlebens, welche Hilfsmaßnahmenjeweils getroffen werden.

Es ist heute unbedingt erforderlich, Trauma als globales Pro-blem zu verstehen und anzuerkennen, dass ein dringendes Bedürf-nis besteht, internationale, kulturübergreifende und kosteneffek-tive Programme für den Umgang mit Trauma und seine Heilungzu entwickeln, die sich auf leicht zu übermittelnde Konzepte stüt-zen. Immer wieder hat sich in vielen Teilen der Welt gezeigt, dassMenschen in Katastrophensituationen Unterstützung in Form vonsofortiger medizinischer Betreuung, Nahrung, Wasser und Not-unterkünften benötigen. Trauma-Beratungsprogramme, die nachdem Motto arbeiten »Eine Methode gilt für alle«, werden niewirklich greifen, denn Menschen reagieren höchst individuell undkulturspezifisch auf überwältigende Ereignisse in ihrem Leben.Die meisten Trauma-Spezialisten mit Erfahrung stimmen darinüberein, dass die Reaktionen auf Katastrophen je nach Art des

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Ereignisses stark variieren. Zudem gilt es, individuelle Unter-schiede in Bezug auf das Alter, den Gesundheitszustand, die Pro-blembewältigungsstrategien, die Grundannahmen über das Lebenund die vorhergehende emotionale Problematik zu berücksichti-gen und zu respektieren.

Mit der Zeit hat sich immer klarer erwiesen, dass das Verständ-nis von Trauma uns allen, die wir die Bedingungen des mensch-lichen Daseins besser verstehen möchten, wertvolle Hilfe leistet.Genau darum muss sich dieses Forschungsgebiet weit über die be-reits sorgfältig abgesteckten Felder der Psychiatrie, Psychologie,Soziologie und sogar der so genannten Psychohistorik hinaus er-strecken. Meine mehr als dreißigjährige Erfahrung im Studieren,Unterrichten und Behandeln von Trauma sowie akademischeStudien in Geisteswissenschaften, Geschichte und Kunst habenmich zu einer Sichtweise geführt, in deren Rahmen ich Trauma alsintegralen Bestandteil der menschlichen Erfahrung verstehe undakzeptiere. Als Historikerin weiß ich, dass das griechische Verbhistorien »Fragen stellen« bedeutet, und dies war auch für michstets ein motivierender Faktor, wenn ich mich mit Trauma befasste.

Humanistische Studien und ein aufmerksames Auge für die Ge-schichte wie auch für das gegenwärtige Geschehen offenbaren uns,dass alle Formen von Überwältigung, denen wir im individuellen,kommunalen, nationalen und internationalen Leben begegnen,uns auf die eine oder andere Weise seit jeher begleitet haben. Fürden Homo sapiens ist Trauma sozusagen »im Vertrag enthalten«– eine oft unvermeidliche Komponente in der Evolution unseresVerständnisses unserer selbst, der Welt und der Macht jener gro-ßen und geheimnisvollen Kräfte, die unser kollektives Schicksalgestalten. Meinen Fokus als Trauma-Spezialistin über das indi-viduelle Trauma hinaus auf den Bereich des sozialen Traumasauszuweiten, war ein höchst persönlicher Prozess – für mich alsIndividuum, als Frau und auch als Kind des Kriegs.

Meine Leser sind eingeladen, mich bei diesen Nachforschungenzu begleiten. Sie gruppieren sich um drei größere Projekte, welche

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in die Zeit fielen, als ich Graduate Student am Western Institutefor Social Research in Berkeley, Kalifornien, war. Die Kapitel dreibis sechs handeln von Erfahrungen in hoher Bergwildnis, die michzunehmend Einsicht in die Macht der Natur als Kraftquelle zumHeilen von Kriegswunden gewinnen ließen. Die Arbeit mit Kriegs-trauma in den High Sierra Mountains führte auch zu einem tie-feren Verständnis dafür, wie sich jeder Krieg auf Beziehung undFamilie auswirkt und häufig auch noch die nachfolgenden Gene-rationen belastet und beunruhigt. Hierbei wurde mir bewusst,dass ich mir die Thematik von Krieg und Geschlecht genauer an-sehen müsste. Das führte schließlich zu meinem Beitrag »Männer,Frauen und der Krieg – und der Krieg zwischen Männern undFrauen«.

Die Kapitel sieben bis neun handeln von meinem nächsten Pro-jekt mit traumatisierten Frauen im Moon Rock State Park und ananderen Schauplätzen entlang der nordkalifornischen Küste. DieseKapitel übertragen einige meiner Fragen zum Thema Geschlechterin ein anderes Forschungsgebiet und beziehen das Heilungspoten-zial der Arbeit mit Frauen in der Natur mit ein. Die Erfahrungenvon Moon Rock am Rand des Pazifischen Ozeans dienten auchdazu, mein Verständnis des kulturübergreifenden Potenzials von»Metaphern der Natur« zu vertiefen. Was ich dort durch die Zu-sammenarbeit mit einer brasilianischen Schamanin lernte, erwiessich von unschätzbarem Wert in der Vorbereitung für die inter-kulturelle Arbeit mit Kriegstrauma in Russland. Das Wertvollste,was wir von der Natur für unsere kulturübergreifende Arbeit ler-nen können, ist die Erkenntnis, dass die Natur eine wichtigeRessource für alle in Privatpraxen, Kliniken und anderen Einrich-tungen Tätigen ist.

Die Kapitel zehn bis dreizehn handeln von meinen Besuchen inRusslands einziger Trauma-Klinik und von der Zusammenarbeitmit einem traditionellen Schamanen in einem großen Waldgebiet.Diese Kapitel erkunden unsere gemeinsamen Projekte sowie ei-nige der interkulturellen und geschlechtsspezifischen Unterschiede

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zwischen Männern und Frauen in der ehemaligen Sowjetunion.Mein Aufenthalt in Russland lieferte mir viele Einsichten in dieüber Generationen fortdauernden Nachwirkungen von Krieg, Re-volution und von Menschen gemachten Katastrophen. Aus dem,was ich bei allen drei Projekten gelernt hatte, zeigte sich mit derZeit immer deutlicher, dass jedes soziale Trauma nach kreativenLösungen ruft, die sowohl individuelles und kollektives Über-wältigtsein ansprechen als auch das Bedürfnis nach Heilung vonzerbrochenen Beziehungen beinhalten. Darüber hinaus zeigten mirdie drei Projekte mit aller Deutlichkeit, wie wichtig die Konzeptevon »relativem Gleichgewicht« und Widerstandsfähigkeit auf al-len Ebenen der Trauma-Arbeit sind.

Wenn ich hier einige meiner Erfahrungen mitteile, hoffe ich,dass meine Leserinnen und Leser sich zunehmend für Möglichkei-ten von Trauma-Arbeit interessieren, die über die Begrenzungenmedizinischer Modelle, staatlicher Einrichtungen und individu-eller Privatpraxen hinausreichen. Dieses Buch lädt ein, unserDenken über Trauma auszuweiten und die Natur, schamanischeWeisheit sowie interkulturelle, nonverbale und kinaesthetischeMethoden mit einzuschließen; zugleich ist es eine Würdigung desHeilungspotenzials der menschlichen Gemeinschaft.

Ich habe mich entschieden, sehr persönlich zu schreiben undverzichte daher weitgehend auf medizinische, psychologische oderandere wissenschaftliche Erklärungen von Trauma. Leser und Le-serinnen, die nach einem Handbuch oder Leitfaden suchen, kom-men hier also nicht auf ihre Rechnung. Wer solche Informationensucht, findet ausgezeichnete Hinweise in den umfassenden Publi-kationen von Bessel Van der Kolk und seinen Mitarbeitern, bei-spielsweise in Psychological Trauma bzw. jüngeren Datums inTraumatic Stress: Grundlagen und Behandlungsansätze. Zusätz-liche Angaben über den somatischen Ansatz, wie man Traumaverstehen und behandeln kann, finden sich in Peter Levines BuchDas Erwachen des Tigers sowie in The Body Bears the Burden:Trauma Dissociation and Disease von Robert Scaer. Wer nach

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Selbsthilfe Ausschau hält, sei auf Benjamin Colodzins How toSurvive Trauma verwiesen. Beyond the Trauma Vortex: The Me-dias Role in Healing Fear, Terror and Violence von Gina Rossüberträgt Peter Levines Feststellung, »Trauma ist die Wurzel vonGewalt«, in den Bereich des sozialen Aktivismus.

In Anbetracht der eher kontemplativen Natur meines methodi-schen Ansatzes als Trauma-Spezialistin und Kulturhistorikerinsehe ich meinen Beitrag zu diesem sich entfaltenden Mosaik inerster Linie darin, Zusammenhänge aufzuzeigen und an dem fort-laufenden Prozess mitzuwirken, Verbindungen zwischen unserempersönlichen und familiären Schicksal und den höheren Mächten,welche die menschliche Erfahrung prägen, zu erforschen.

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Trauma und seineNachwirkungen

Kreisend und kreisend in immer weiterem BogenEntschwindet der Falke dem Ruf des Falkners.

Alles fällt auseinander, die Mitte hält nicht mehr;Bare Anarchie bricht aus über die Welt ...

Sicherlich steht eine Offenbarung bevor ...

W.B. Yeats

Im Winter 1992, kurz nach dem Zerfall der ehemaligen UdSSR,war ich in Moskau und besuchte den Arzt Valeri Michailowski,Russlands führenden Spezialisten für Kriegstrauma. Valeri meinte,wir sollten uns etwas Zeit für einen Spaziergang auf dem Arbatnehmen, der wichtigsten Einkaufsmeile der Stadt. Diese histori-sche Allee, wo einst Puschkin und Lenin gewohnt hatten, war zumSchauplatz eines weitläufigen Straßenmarktes geworden, auf demlebhafte Verkäufer einen Ausverkauf des gefallenen Regimes ab-hielten. Es wurden Uniformen angeboten, Militärstiefel, Bändeüber den Dialektischen Materialismus und den »Wissenschaft-lichen Kommunismus«; Landkarten der ehemaligen Sowjetunionverkauften sich als Neuheiten ebenso wie Souvenir-T-Shirts oderUnionsflaggen. »Wie Sie sehen können«, meinte Valeri ruhig undwies auf das Chaos rund um uns hin, »bricht alles auseinander.Nicht nur hier in Russland, nein, jetzt haben wir den wirtschaft-lichen Kollaps, Krieg und viele Naturkatastrophen auf dem gan-

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zen Planeten. Wir leben in einer Zeit rapiden sozialen Wandels,der auch nach Amerika kommen wird. Wir brauchen neue Be-handlungsmodelle. Die Menschen können sich nicht immer aufein Gesundheitssystem verlassen, das ihnen hilft. Wir haben we-der genügend Zeit, Geld und Einrichtungen noch die nötige An-zahl ausgebildeter Leute für individuelle Psychotherapie. Es gibtso viele Menschen, die dringend einer Behandlung bedürfen. Esist wichtig, dass man ihnen hilft, einen Weg zu finden, wie sie soviel Verantwortung wie nur möglich für ihren eigenen Heilungs-prozess übernehmen können.«

Meine erste Reise nach Russland war ein Schock, für den ichewig dankbar sein werde. Mir wurde klar, dass wir alle in »immerweiterem Bogen« kreisen, wie es in Yeats’ Gedicht am Kapitel-anfang heißt. Wie schon Leo Tolstoi in Der Tod des Iwan Iljitschwusste, kann das alltägliche Leben mit seinen Mustern und ver-trauten Objekten zu einer leeren Hülse werden, die allen Neue-rungen den Einlass verwehrt.

Bevor die Industrielle Revolution ihre vielfältigen Annehmlich-keiten bescherte, hat wohl der Schock von Winterkälte, plötzlicherArmut, Pest, brutalen Invasionen und abrupten unerklärlichen To-desfällen die russische Schale geknackt.1 In Amerika könnten dieEreignisse vom elften September und unsere danach geführtenKriege die eigenen Schalen auf eine Weise aufbrechen, wie wir esuns nie hätten träumen lassen. Auch wenn die amerikanischeSchale vielleicht Sprünge bekommt, scheint der Behälter bis aufweiteres einigermaßen intakt geblieben zu sein, doch unser Gefühlvon »Sicherheit« hat dabei eine radikale und notwendige Verän-derung erfahren.

»Sichere« Behälter interessieren mich heute, besonders nachden Vorfällen vom elften September, eher weniger. Dieser Planet,auf dem wir leben, ist nicht sehr sicher. Wenn man auf dem Ge-biet von globalem Trauma arbeitet, ist ein Gefühl von Sicherheitnicht immer ein realistischer Zielaspekt. Wirklichkeitsnähererscheint die Herausforderung, Wege zu entdecken, wie man

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den Menschen helfen kann, in einer instabilen Welt ein relativesGleichgewicht zu finden. Im Laufe der Zeit wurde es mir im Rah-men meiner klinischen Erfahrung immer klarer, dass ich viele derPrämissen meiner medizinischen und psychotherapeutischen Aus-bildung neu beurteilen musste. Ich spürte, dass die Brille, durchdie ich bisher geschaut hatte, den Blick viel zu sehr einengte. Indi-viduelle Psychotherapie in Fünfzigminutensitzungen ist nur einsehr beschränktes Modell, um mit der zunehmenden Häufigkeitvon Trauma infolge von Terrorismus, ökologischen Katastrophen,Kriegen, ethnischen Konflikten, Massenvergewaltigungen undHungersnot überall auf dem Erdball umzugehen. Dr. Michai-lowski hat völlig Recht mit seiner Überzeugung, dass Trauma einglobales Thema ist und dass ein dringendes Bedürfnis besteht,innovative lokale, nationale und internationale kulturübergrei-fende Programme zu entwickeln, wie man Trauma behandeln soll,damit die Menschen wieder gesunden.2

Ich bin Lehrerin und Klinikerin und habe wenig Talent fürOrganisationsdynamik. Das Einzige, was ich anbieten kann, isteine Perspektive, die sich in 30-jähriger Arbeit mit Trauma in der einen oder anderen Form entwickelt hat. Ich hatte nie ge-plant, eine Trauma-Spezialistin zu werden, und viele Jahre meinesErwachsenenlebens glaubte ich auch, ich sollte etwas ganz an-deres tun. Mit der Zeit habe ich jedoch begriffen, dass mein Leben und meine Arbeit nie getrennt waren. Ich komme aus ei-ner Familie, in der es zahlreiche Mediziner, Künstler und Berufs-soldaten gab. Im Rückblick war mein Weg zum sozialen Traumalängst vorgezeichnet, bevor mir überhaupt aufging, was ich wirk-lich tat.

Ich wurde mitten im Zweiten Weltkrieg geboren. Meine Familiemusste schwere Verluste erleiden, doch während meiner Kindheitwurde darüber kaum gesprochen. Ich war schon weit ins mittlereAlter vorgerückt, ehe ich einen Zusammenhang der Kriegser-fahrungen mit einem problematischen Familienerbe entdeckenkonnte.

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Mein berufliches Engagement für Menschen, die darunter lit-ten, mit der gewalttätigen Seite der menschlichen Natur und denAuswirkungen von »überwältigenden Geschehnissen im Leben«konfrontiert worden zu sein, begann mit der Ausbildung zurKrankenschwester mitten in der Innenstadt von Baltimore. Ichhabe eine Theorie entwickelt, dass die Art und Weise, wie jemandseinen Lebensunterhalt bestreitet, etwas mit dem Bedürfnis zu tunhat, Ungelöstes von seinen Eltern und weiteren Mitgliedern frühe-rer Generationen zu Ende zu führen. Obwohl ich mir dessen zuder Zeit, als ich meine berufliche Laufbahn plante, nicht bewusstwar, haben sich die Auswirkungen des Krieges auf die Familie unddie Kultur als ein Thema erwiesen, das sich wie ein roter Fadendurch meine Arbeit zog. Über die Jahre hinweg hat sich mein Ver-ständnis von menschlichem Schmerz und Leid dahingehend aus-geweitet, dass die Nachwirkungen ungelöster traumatischer Er-lebnisse sowohl den Lauf als auch die Qualität des individuellen,familiären und gemeinschaftlichen Lebens beeinflussen können.

In East Baltimore herrschte in den frühen Sechzigerjahren eineAtmosphäre wie in einem Kriegsgebiet. Die Sicherheitsvorkehrun-gen rund um das Ausbildungskrankenhaus waren sehr straff, undplötzliche Gewaltausbrüche, Armut, Rassismus und Verzweiflungwaren an der Tagesordnung. Vor der Bürgerrechtsbewegung heiz-ten sich die Nachwirkungen von Deportation und Sklaverei unddie Ressentiments zwischen Schwarzen und Weißen schnell zuRassenkrawallen auf. Das Erbe mangelnder Integrationsbemü-hungen forderte einen schweren Tribut. Johns Hopkins, Amerikasberühmtestes und angesehenstes Ausbildungskrankenhaus, wareine Insel für Forschung, und die medizinische Pflege war auf demneusten Stand der Wissenschaft. In der Zeit, die ich dort als Stu-dentin und Ambulanzkrankenschwester verbrachte, arbeitete ichmit einem Team motivierter Fachleute zusammen, die sich allesehr engagiert mit Schock und Trauma auf der physiologischenEbene abmühten. Wir waren so sehr darauf konzentriert, Men-schen am Leben zu erhalten, dass unser Verständnis von Trauma

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nicht sehr weit über traumatisiertes Gewebe hinausreichte. In derHetze medizinischer und operativer Notfallmaßnahmen bliebenwir irgendwie unberührt von der Tatsache, dass die Gewalttätig-keit und das daraus resultierende Leiden, welches wir behandel-ten, auch eine tief greifende psychologische und gesellschaftlicheDimension aufwiesen.

Die Atmosphäre in der Notaufnahme war gespannt und inten-siv, und mir wurde zunehmend bewusst, dass ich von meinemTemperament her nicht geeignet war, mit dem zu arbeiten, was ichunter Trauma verstand. Nach einer Vollmondnacht, als in der»Hölle der Schwestern« alles schief gelaufen war, was nur schieflaufen konnte, hatte ich die Nase voll. Erschöpft wie ich war, ver-spürte ich ein dringendes Bedürfnis, so weit weg von Trauma, Am-bulanz und dem Kriegsgebiet der Innenstadt zu kommen, als esmir mein berufliches Leben erlauben würde.

In meiner Naivität war ich überzeugt, dass ich mit Mitte zwan-zig von nun an die völlige Verantwortung für mein Leben über-nehmen konnte. Und dieses sollte in keinster Weise mehr irgendetwas mit Trauma zu tun haben. Um nie wieder in der Notauf-nahme überfordert zu werden, vertiefte ich mich in das ruhige undkontemplative Leben einer Kunsthistorikerin. Und so verbrachteich acht Jahre an der University of California in Berkeley und stu-dierte dort Kunst, Kulturgeschichte und Sprachen. Rückblickendsehe ich jedoch klar, dass sich auch dieses geruhsame Leben vonForschen, Schreiben und Unterrichten unmittelbar und unbewusstrund um die Themen »Trauma und die Bedingungen des Mensch-seins« organisiert hatte.

Wenn ich so zurückschaue, fällt mir wieder ein, dass der Titelmeiner ersten wissenschaftlichen Arbeit in den höheren Fach-semestern Die Auswirkungen der Schwarzen Pest auf die Fresken-malerei des vierzehnten Jahrhunderts lautete! Ich forschte undschrieb also über ein höchst ergreifendes visuelles Zeugnis einesmedizinischen und sozialen Traumas, welches beinahe drei Fünf-tel der europäischen Bevölkerung dahinraffte. Dieses Muster

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setzte sich fort mit Beiträgen wie Sex, Tod und Krankheit im Werkvon Edvard Munch, Goya und die Agonie des Kriegs und derglei-chen mehr. Während meiner Studien in Geschichte, Kunst undKultur fand ich mich unbeirrbar von visuellen Zeugnissen dessenangezogen, was ich heute als soziales Trauma bezeichne. Die Rich-tung war bereits klar vorgegeben, doch in meinem akademischenDenken blieben mein Leben als Trauma-Krankenschwester in derrauen City und meine Arbeit als Kunsthistorikerin vollkommengetrennt.

Diese Illusion des Getrenntseins weitete sich aus, sie umfasstemeinen Geist und auch meinen Körper. Jahrelange Forschungs-studien und Schreibarbeiten hatten mein Leben zunehmend intel-lektualisiert, und ich hatte meinem körperlichen Befinden keinebesondere Aufmerksamkeit geschenkt. Es überrascht nicht, dassich mit der Zeit an Gewicht zulegte, meine Beweglichkeit verlorund oft hartnäckige Nackenschmerzen hatte. Als ich mich immerunbehaglicher fühlte, schlug mir jemand, auf dessen Rat ich ver-traute, vor, mich »rolfen« zu lassen. Ich hatte keine Ahnung, wasdas war, litt jedoch unter solchen Schmerzen, dass ich bereit war,alles zu tun, was irgendeine Erleichterung versprach.

Wie es das Schicksal so wollte, wurde ich an Giovanna De An-gelo verwiesen, eine italienisch-amerikanische Rolferin, die ihrenMagister in den schönen Künsten mit Schwerpunkt Bildhauereierworben hatte. Zu jener Zeit beendete ich gerade meine Magis-terarbeit zum Thema Kunst der Italienischen Renaissance mit demSchwerpunkt Bildhauerei im vierzehnten Jahrhundert. »Ich binnoch immer Künstlerin«, erklärte Giovanna, »obwohl ich jetztnur noch Menschen forme.« Ich wollte wissen, wie Rolfingwirkte, doch Fragen wurden auf einen späteren Zeitpunkt ver-schoben. »Vorerst ist es ganz wichtig, einfach nur mit dem zugehen, was du erlebst«, riet Giovanna. »Du hast dich auf Bild-hauerei spezialisiert. Nun, das hier ist etwa so, als würdest du eineSkulptur von dir machen lassen, ein Porträt, und tief in diesemKunstwerk drin steckst du.« Die Sprache der Kunst diente als Brü-

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Anngwyn St. Just

Soziales TraumaBalance finden in einer unsicheren Welt

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 256 Seiten, 15,5 x 21,5 cmISBN: 978-3-466-30688-6

Kösel

Erscheinungstermin: Juli 2005

Seelisches Überleben nach individuellem und sozialem Trauma Mit der Tsunami-Flutwelle wurde eine ganze Region in Südostasien traumatisiert. Und auchKatastrophen wie die Anschläge vom 11. September haben nicht nur Individuen, sondern ganzeGemeinschaften, ja ganze Nationen erschüttert. Ein soziales Trauma ist die Folge. AnngwynSt. Just, eine der renommiertesten Trauma-Therapeutinnen, zeigt, wie sie traumatisierteMenschen (etwa missbrauchte Frauen, Kriegsveteranen, Flüchtlinge) aus der innerenFixierung herausholt und sie wieder in die Balance zurückbringt. Dabei spielen die Arbeit inder Natur sowie nonverbale und kinästhetische Erfahrungen eine zentrale Rolle. Ihre kreativenBehandlungskonzepte zeigen: Auch nach einem kollektiven Verlust des Gleichgewichts könnentraumatische Erschütterungen integriert werden.