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Annika Roloff knackt die Olympia-Norm MTV-Stabhochspringerin verbessert sich auf 4,50 Meter Blickrichtung Olympia? Stabhochspringerin Annika Roloff Was für ein Saisoneinstieg für Niedersachsens Landesrekordhalterin: Annika Roloff, Stabhoch- springerin des MTV 49 Holzminden, übersprang in Belek/Türkei erstmals 4,50 Meter und steigerte damit nicht nur ihre Rekordmarke um vier Zentimeter, sondern schaffte auch als erste deutsche Stabartistin die Olympia-Norm für die Spiele in Rio de Janeiro in Brasilien. Zusammen mit weiteren deutschen Spitzenspringerinnen war Annika Roloff dem ungemütlichen mitteleuropäischen Frühling entflohen und bereitete sich in der Wärme der türkischen Riviera im dortigen Belek in einem zweiwöchigen Trainingslager auf ihre ersten Wettkampfeinsätze in Deutschland vor. Unter der Leitung der Bundestrainer Andrei Tivontchik (Zweibrücken) und Jörn Elberding (Leverkusen) sowie der Leverkusener Trainerlegende Leczek Klima – Annikas neuer Trainer Stefan Ritter (Potsdam) musste einheimischen Verpflichtungen nachkommen - standen intensive Technik-Trainingseinheiten auf dem Programm. Bereits diese deuteten die zu erwartende Steigerung der 25-jährigen MTVerin an. Auf Wunsch des DLV-Trainerstabes fand sich der türkische Leichtathletik-Verband bereit, als Abschluss des Trainingslagers kurzfristig einen offiziellen Wettkampf auszurichten und stellte dafür ein ebenso offizielles Kampfgericht zur Verfügung. Eine der Helferinnen beherrschte die deutsche Sprache perfekt, so dass es im gesamten Ablauf keine Verständigungsschwierigkeiten gab. Das Wetter kam den Athletinnen ohnehin entgegen – Temperaturen um 25 Grad und Rückenwind waren die idealen Voraussetzungen für hohe Flüge. Während die aktuelle Hallenmeisterin Silke Spiegelburg (Leverkusen) und ihre Vereinskameradin Victoria von Eynatten aus den verschiedensten Gründen nicht teilnahmen, bestand das fünfköpfige Starterfeld aus zwei dänischen Spitzenspringerinnen, die ebenfalls in Belek im Trainingslager weilten, und den Deutschen Katharina Bauer (Leverkusen), Kristina Gadschiew (Zweibrücken) und Annika Roloff. Die MTVerin stieg bei 4,20 Metern mit einem gültigen Versuch ein, benötigte danach für 4,30 Meter und 4,40 Meter jeweils zwei Anläufe und war hier nach dem Ausscheiden von Katharina Bauer (4,30 Meter) bereits beste Deutsche. Die beiden ersten Sprünge über 4,50 Meter – sechs Zentimeter über der persönlichen Rekordhöhe von den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig – misslangen. Doch im dritten Versuch nutzte Annika Roloff die perfekten Bedingungen und bezwang diese Höhe souverän. Nach zahlreichen Wettkämpfen mit Resultaten jenseits der 4,40 Meter quittierte sie diesen Rekordflug mit dem ihr üblichen lauten Jubelschrei, den man im 30 Kilometer entfernten Antalya noch hören konnte, begleitet von ein paar Glückstränen. Mit dieser Höhe erfüllte sie als erste Deutsche exakt die vom DLV geforderte Norm für die diesjährigen Olympischen Spiele in Brasilien; über die tatsächliche Nominierung für Rio de Janeiro müssen die kommenden Wochen und die Auftritte der starken deutschen Konkurrenz Aufschluss geben. In Belek stand jedoch zunächst eine lange Nacht mit der verdienten Feier auf dem Programm. <SEITENANFANG>

Annika Roloff knackt die Olympia-Norm - MTV49 … - Annika...weilten, und den Deutschen Katharina Bauer (Leverkusen), Kristina Gadschiew (Zweibrücken) und Annika Roloff. Die MTVerin

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Page 1: Annika Roloff knackt die Olympia-Norm - MTV49 … - Annika...weilten, und den Deutschen Katharina Bauer (Leverkusen), Kristina Gadschiew (Zweibrücken) und Annika Roloff. Die MTVerin

Annika Roloff knackt die Olympia-NormMTV-Stabhochspringerin verbessert sich auf 4,50 Meter

Blickrichtung Olympia? Stabhochspringerin Annika Roloff

Was für ein Saisoneinstieg für Niedersachsens Landesrekordhalterin: Annika Roloff, Stabhoch-springerin des MTV 49 Holzminden, übersprang in Belek/Türkei erstmals 4,50 Meter und steigertedamit nicht nur ihre Rekordmarke um vier Zentimeter, sondern schaffte auch als erste deutscheStabartistin die Olympia-Norm für die Spiele in Rio de Janeiro in Brasilien.Zusammen mit weiteren deutschen Spitzenspringerinnen war Annika Roloff dem ungemütlichenmitteleuropäischen Frühling entflohen und bereitete sich in der Wärme der türkischen Riviera imdortigen Belek in einem zweiwöchigen Trainingslager auf ihre ersten Wettkampfeinsätze inDeutschland vor. Unter der Leitung der Bundestrainer Andrei Tivontchik (Zweibrücken) undJörn Elberding (Leverkusen) sowie der Leverkusener Trainerlegende Leczek Klima – Annikas neuerTrainer Stefan Ritter (Potsdam) musste einheimischen Verpflichtungen nachkommen - standenintensive Technik-Trainingseinheiten auf dem Programm. Bereits diese deuteten die zu erwartendeSteigerung der 25-jährigen MTVerin an.Auf Wunsch des DLV-Trainerstabes fand sich der türkische Leichtathletik-Verband bereit, alsAbschluss des Trainingslagers kurzfristig einen offiziellen Wettkampf auszurichten und stellte dafürein ebenso offizielles Kampfgericht zur Verfügung. Eine der Helferinnen beherrschte die deutscheSprache perfekt, so dass es im gesamten Ablauf keine Verständigungsschwierigkeiten gab. DasWetter kam den Athletinnen ohnehin entgegen – Temperaturen um 25 Grad und Rückenwind warendie idealen Voraussetzungen für hohe Flüge.Während die aktuelle Hallenmeisterin Silke Spiegelburg (Leverkusen) und ihre VereinskameradinVictoria von Eynatten aus den verschiedensten Gründen nicht teilnahmen, bestand das fünfköpfigeStarterfeld aus zwei dänischen Spitzenspringerinnen, die ebenfalls in Belek im Trainingslagerweilten, und den Deutschen Katharina Bauer (Leverkusen), Kristina Gadschiew (Zweibrücken) undAnnika Roloff. Die MTVerin stieg bei 4,20 Metern mit einem gültigen Versuch ein, benötigte danach für 4,30 Meterund 4,40 Meter jeweils zwei Anläufe und war hier nach dem Ausscheiden von Katharina Bauer(4,30 Meter) bereits beste Deutsche. Die beiden ersten Sprünge über 4,50 Meter – sechs Zentimeterüber der persönlichen Rekordhöhe von den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig –misslangen. Doch im dritten Versuch nutzte Annika Roloff die perfekten Bedingungen und bezwangdiese Höhe souverän.Nach zahlreichen Wettkämpfen mit Resultaten jenseits der 4,40 Meter quittierte sie diesenRekordflug mit dem ihr üblichen lauten Jubelschrei, den man im 30 Kilometer entfernten Antalyanoch hören konnte, begleitet von ein paar Glückstränen. Mit dieser Höhe erfüllte sie als ersteDeutsche exakt die vom DLV geforderte Norm für die diesjährigen Olympischen Spiele in Brasilien;über die tatsächliche Nominierung für Rio de Janeiro müssen die kommenden Wochen und dieAuftritte der starken deutschen Konkurrenz Aufschluss geben. In Belek stand jedoch zunächst einelange Nacht mit der verdienten Feier auf dem Programm.

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