4
Antiquariat Walter Markov ANTIQUARIAT WALTER MARKOV Inhaber Jürgen Repschläger • Breite Straße 52 • D – 53111 Bonn Telefon +49 228 9638565 • Mobil +49 170 4193019 [email protected] • www.antiquariat-markov.de Philosophie • Geschichte / Politik • Sozialismus • Kunst – Socialistica – Die Rote Fahne. Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands (Sektion der Kommunistischen Internationale). Umfangreiches Konvolut 1. Jg. – 15. Jg., 9.11.1918 – 31.12.1932. 48 Bände. Berlin, 1918-1932, 2°. In Halbleinen aufgebunden. 30.000,- Konvolut der Jahrgänge 1-15 mit 3870 Nummern, weitestgehend die Berliner Ausgabe (+ 80 Nummern an- derer KPD-Zeitungen + 130 Nr. der „Rote Fahne am Montag“ + 35 Nr. der Berliner Organisation aus d. Jahr 1919. Zu fehlenden RF-Nummern genauer s.u.). Beigegeben: 2 Nummern der extrem seltenen illegalen Ro- ten Fahne, Juni 1935 und Nr. 2, 1936. – Untertitel zunächst: Ehemaliger Berliner Lokal-Anzeiger, dann: Zentralorgan des Spartakusbundes, dann: Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands (Sparta- kusbund), nach der Vereinigung mit Teilen der USPD 1921 zwischenzeitig: Zentralorgan der Vereinigten Kommunistischen Partei Deutschlands (Sektion der KI). Zunächst im Verlag „Rote Fahne“ erschienen, dann bei den „Vereinigten Zeitungsverlagen“. Im Lauf der Zeit verschiedene verantwortliche Redakteure. 1921 und 1922 erschien die Zeitung 2 x täglich (nur Sonntag und Montag 1 x), sonst einmal außer montags. Ab 1923 enthielt die Zeitung mit später zunehmender Regelmäßigkeit einen Sportteil und ein Feuilleton. Ab den 1920ern hatte die Zeitung regelmäßig eine oder später mehrere ,Beilagen‘, die manchmal gezählt wurden, manchmal nicht. Selbst innerhalb einer Nummer wurde es teils unterschiedlich gehandhabt, so dass sich nicht nachvollziehen lässt, ob immer alle Beilagen vorhanden sind. Im Lauf der Jahre gab es zusätzlich zahlreiche wöchentliche oder monatliche Beilagen, die in einigen Bänden regelmäßig, in manchen unregelmäßig mit eingebunden sind. Manche waren auch nur vorübergehend beigelegt. Enthaltene Beilagen u.a.: Tribüne der proletarischen Frau, Für die proletarische Jugend, Wirtschaftliche Rundschau (während des Erscheinungs- zeitraums i. d. R. 2 x wöchentlich), Taktik und Organisation, Der proletarische Genossenschafter, Der Kom- munistische Gewerkschafter, Die Kommunistin, Rote Faust (Jugend-Beilage), Der Krieg. Militärpolitische Beilage, Der Arbeiterkorrespondent, Bulletin des X. Parteitages der KPD, Klassenjustiz (Mitteilungsblatt des Bezirks Berlin-Brandenburg der Roten Hilfe Deutschlands), Für die Erwerbslosen, Berichte aus den Betrie- ben, Literatur-Rundschau, Kommunale Beilage, Der Berliner Jungprolet, Der Kampf in den Betrieben, Streikzeitung der Metallarbeiter (RGO) (1930), Die werktätige Frau, Wir erobern die Betriebe, Das rote Ber- lin greift an. Manchmal gab es einmalige thematische Beilagen wie z.B. „Der Bauer“, „Dem werktätigen Landvolk“ u.a. Der „Rote Stern“, der zeitweilig beigelegt war, ist nicht mit eingebunden. Gelegentlich war das Titelblatt oder die ganze Nummer einer neuen kommunistischen Zeitung als Beilage dabei (z.B. Sichel und Hammer, Klassenkampf, Der Kampf. Organ für Gewerkschaftsbewegung und soziale Fragen). Die Zeitung enthielt viele Karikaturen und andere Zeichnungen bekannter und unbekannter Künstler*innen, so z.B. von John Heartfield, George Grosz, Karl Holtz, Alex Keil (d.i. Sandor Ek), Rudolf Schlichter, Os- kar Nerlinger, Helen Ernst, Alfred Beier-Red, Günther Wagner, Otto Schmalhausen, Heinrich Zille, Griffel (d.i. László Dállos), Käthe Kollwitz, Hugo Gellert, Fritz Hampel, Erik Meier, meist im Innenteil, gelegent- lich auch als Titelseite. So sind in den Bänden u.a. 5 Titel von George Grosz (teils in der RF am Montag) und 11 Titel von John Heartfield enthalten (weitere ca. 15 Grosz-Zeichnungen u. ca. 5 Heartfield-Abb. in Innenteilen). Da es keine umfassende Bibliographie der Roten Fahne (RF) gibt, lässt sich bei einzelnen fehlenden Num- mern nicht nachvollziehen, ob die Nummer im Konvolut fehlt oder möglicherweise die Auflage (oder auch eine Teilauflage) beschlagnahmt wurde. Bei den meisten Fehlnummern dürfte es sich jedoch um erschienene Nummern handeln, was sich zum Teil anhand der teilweise digitalisierten Bestände der Berliner Staats- bibliothek nachvollziehen lässt. Im Konvolut sind jedoch auch Nummern enthalten, die in den digitalisierten Beständen der Stabi fehlen. Ferner gab es auch immer wieder Extra- oder Sonder-Ausgaben ohne eigene Nummer. Ein paar Nummern wurden nicht in der richtigen Reihenfolge eingebunden. Immer wieder war die RF auch verboten, häufig wurde den Leser*innen dies am ersten Verbotstag mit einer einseitigen Ausgabe d. Zeitung mitgeteilt. Manchmal wurde die gleiche Nr. (die Zeitung war je Jahrgang durchnummeriert) für die erste Nr. nach Ende des jeweiligen Verbots wieder verwendet. Für manche Phasen eines RF-Verbots ist in den Bänden ersatzweise eine andere Tageszeitung d. KPD (dann aus einer anderen Region Deutschlands) eingebunden, z.B. Volkswacht, Tribüne, Volks-Echo, Thüringer Volksblatt. Für die Zeit des mehrmonatigen Verbots 1919 wurden ersatzweise etliche Nummern der Roten Fahne der Berliner Organi- sation aufgebunden und dem Konvolut beigefügt. 1 „Rote Sturmfahne“ aus d. September 1931 lose beigelegt. Anzahl fehlender Nummern (teils mit ungefähren Angaben, wenn nicht sicher nachvollziehbar): 1918: bei einer Nr. der Leitartikel ausgeschnitten, 1919: 10-12 fehlende Nummern, 1920: 52 Nummern (dafür 15 Nr. enthalten, die nicht bei der Stabi digitalisiert sind (n.b.Stabi)), 1921: ca. 7 Nummern, 1922: leider das ganze 3. Quartal, 1923: 12 Nummern (aber 7 Nr. n.b.Stabi), 1924: 26-28 Nummern, 1925: 3 Nummern, 1926: 1 Nr. (zu Beginn eines Verbotszeitzeitraums, möglicherweise beschlagnahmt), 1927: 3 Nummern, 1928: keine

AntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter MarkovAntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter Markov Inhaber Jürgen Repschläger • Breite Straße 52 • D – 53111 Bonn Telefon

  • Upload
    others

  • View
    12

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: AntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter MarkovAntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter Markov Inhaber Jürgen Repschläger • Breite Straße 52 • D – 53111 Bonn Telefon

Antiquariat Walter MarkovAntiquAriAt WAlter MArkovInhaber Jürgen Repschläger • Breite Straße 52 • D – 53111 Bonn

Telefon +49 228 9638565 • Mobil +49 170 [email protected] • www.antiquariat-markov.de

Philosophie • Geschichte / Politik • Sozialismus • Kunst

– Socialistica – Die Rote Fahne. Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands (Sektion der Kommunistischen Internationale). Umfangreiches Konvolut 1. Jg. – 15. Jg., 9.11.1918 – 31.12.1932. 48 Bände. Berlin, 1918-1932, 2°. In Halbleinen aufgebunden. 30.000,-Konvolut der Jahrgänge 1-15 mit 3870 Nummern, weitestgehend die Berliner Ausgabe (+ 80 Nummern an-derer KPD-Zeitungen + 130 Nr. der „Rote Fahne am Montag“ + 35 Nr. der Berliner Organisation aus d. Jahr 1919. Zu fehlenden RF-Nummern genauer s.u.). Beigegeben: 2 Nummern der extrem seltenen illegalen Ro-ten Fahne, Juni 1935 und Nr. 2, 1936. – Untertitel zunächst: Ehemaliger Berliner Lokal-Anzeiger, dann: Zentralorgan des Spartakusbundes, dann: Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands (Sparta-kusbund), nach der Vereinigung mit Teilen der USPD 1921 zwischenzeitig: Zentralorgan der Vereinigten Kommunistischen Partei Deutschlands (Sektion der KI). Zunächst im Verlag „Rote Fahne“ erschienen, dann bei den „Vereinigten Zeitungsverlagen“. Im Lauf der Zeit verschiedene verantwortliche Redakteure. 1921 und 1922 erschien die Zeitung 2 x täglich (nur Sonntag und Montag 1 x), sonst einmal außer montags.Ab 1923 enthielt die Zeitung mit später zunehmender Regelmäßigkeit einen Sportteil und ein Feuilleton. Ab den 1920ern hatte die Zeitung regelmäßig eine oder später mehrere ,Beilagen‘, die manchmal gezählt wurden, manchmal nicht. Selbst innerhalb einer Nummer wurde es teils unterschiedlich gehandhabt, so dass sich nicht nachvollziehen lässt, ob immer alle Beilagen vorhanden sind. Im Lauf der Jahre gab es zusätzlich zahlreiche wöchentliche oder monatliche Beilagen, die in einigen Bänden regelmäßig, in manchen unregelmäßig mit eingebunden sind. Manche waren auch nur vorübergehend beigelegt. Enthaltene Beilagen u.a.: Tribüne der proletarischen Frau, Für die proletarische Jugend, Wirtschaftliche Rundschau (während des Erscheinungs-zeitraums i. d. R. 2 x wöchentlich), Taktik und Organisation, Der proletarische Genossenschafter, Der Kom-munistische Gewerkschafter, Die Kommunistin, Rote Faust (Jugend-Beilage), Der Krieg. Militärpolitische Beilage, Der Arbeiterkorrespondent, Bulletin des X. Parteitages der KPD, Klassenjustiz (Mitteilungsblatt des Bezirks Berlin-Brandenburg der Roten Hilfe Deutschlands), Für die Erwerbslosen, Berichte aus den Betrie-ben, Literatur-Rundschau, Kommunale Beilage, Der Berliner Jungprolet, Der Kampf in den Betrieben, Streikzeitung der Metallarbeiter (RGO) (1930), Die werktätige Frau, Wir erobern die Betriebe, Das rote Ber-lin greift an. Manchmal gab es einmalige thematische Beilagen wie z.B. „Der Bauer“, „Dem werktätigen Landvolk“ u.a. Der „Rote Stern“, der zeitweilig beigelegt war, ist nicht mit eingebunden. Gelegentlich war das Titelblatt oder die ganze Nummer einer neuen kommunistischen Zeitung als Beilage dabei (z.B. Sichel und Hammer, Klassenkampf, Der Kampf. Organ für Gewerkschaftsbewegung und soziale Fragen).Die Zeitung enthielt viele Karikaturen und andere Zeichnungen bekannter und unbekannter Künstler*innen, so z.B. von John Heartfield, George Grosz, Karl Holtz, Alex Keil (d.i. Sandor Ek), Rudolf Schlichter, Os-kar Nerlinger, Helen Ernst, Alfred Beier-Red, Günther Wagner, Otto Schmalhausen, Heinrich Zille, Griffel (d.i. László Dállos), Käthe Kollwitz, Hugo Gellert, Fritz Hampel, Erik Meier, meist im Innenteil, gelegent-lich auch als Titelseite. So sind in den Bänden u.a. 5 Titel von George Grosz (teils in der RF am Montag) und 11 Titel von John Heartfield enthalten (weitere ca. 15 Grosz-Zeichnungen u. ca. 5 Heartfield-Abb. in Innenteilen).Da es keine umfassende Bibliographie der Roten Fahne (RF) gibt, lässt sich bei einzelnen fehlenden Num-mern nicht nachvollziehen, ob die Nummer im Konvolut fehlt oder möglicherweise die Auflage (oder auch eine Teilauflage) beschlagnahmt wurde. Bei den meisten Fehlnummern dürfte es sich jedoch um erschienene Nummern handeln, was sich zum Teil anhand der teilweise digitalisierten Bestände der Berliner Staats-bibliothek nachvollziehen lässt. Im Konvolut sind jedoch auch Nummern enthalten, die in den digitalisierten Beständen der Stabi fehlen. Ferner gab es auch immer wieder Extra- oder Sonder-Ausgaben ohne eigene Nummer. Ein paar Nummern wurden nicht in der richtigen Reihenfolge eingebunden.Immer wieder war die RF auch verboten, häufig wurde den Leser*innen dies am ersten Verbotstag mit einer einseitigen Ausgabe d. Zeitung mitgeteilt. Manchmal wurde die gleiche Nr. (die Zeitung war je Jahrgang durchnummeriert) für die erste Nr. nach Ende des jeweiligen Verbots wieder verwendet. Für manche Phasen eines RF-Verbots ist in den Bänden ersatzweise eine andere Tageszeitung d. KPD (dann aus einer anderen Region Deutschlands) eingebunden, z.B. Volkswacht, Tribüne, Volks-Echo, Thüringer Volksblatt. Für die Zeit des mehrmonatigen Verbots 1919 wurden ersatzweise etliche Nummern der Roten Fahne der Berliner Organi-sation aufgebunden und dem Konvolut beigefügt. 1 „Rote Sturmfahne“ aus d. September 1931 lose beigelegt. Anzahl fehlender Nummern (teils mit ungefähren Angaben, wenn nicht sicher nachvollziehbar): 1918: bei einer Nr. der Leitartikel ausgeschnitten, 1919: 10-12 fehlende Nummern, 1920: 52 Nummern (dafür 15 Nr. enthalten, die nicht bei der Stabi digitalisiert sind (n.b.Stabi)), 1921: ca. 7 Nummern, 1922: leider das ganze 3. Quartal, 1923: 12 Nummern (aber 7 Nr. n.b.Stabi), 1924: 26-28 Nummern, 1925: 3 Nummern, 1926: 1 Nr. (zu Beginn eines Verbotszeitzeitraums, möglicherweise beschlagnahmt), 1927: 3 Nummern, 1928: keine

Page 2: AntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter MarkovAntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter Markov Inhaber Jürgen Repschläger • Breite Straße 52 • D – 53111 Bonn Telefon

Fehlnummern, 1929: in den ersten 3 Quartalen fehlen insges. 2 oder 3 Nummern; leider fehlt das 4. Quartal gänzlich (im 2. Q. 5 Nr. n.b.Stabi); 1930: 4-5 Nummern (1 Sonderausgabe vorhanden, n.b. Stabi), 1931: 1 Fehlnummer (dafür 1 Sonderausg. n.b.Stabi), 1932: ca. 37 Nummern im 2. Halbjahr (aus 1932 drei Nr. n.b.Stabi: 2 einseitige Verbotsmitteilungen und eine Extraausgabe v.19.10. zur Besetzung der RF-Druckerei durch die Polizei).Papier teils von minderer Qualität. Kleinere Einrisse an Seitenrändern i.d.R. nicht hinterlegt, größere Einrisse i.d.R. soweit möglich mit transparentem Filmoplast hinterlegt, bei einigen Nummern Hinterlegung mit Pa-pierband, das kaum transparent ist (mit etwas Mühe ist die Schrift dort aber noch lesbar). Bei 2 Nr. Einriss mit Tesafilm geklebt (Papier dadurch an entsprechender Stelle stark gebräunt). Meist sind die ersten 1-2 Nummern im Band aufgrund der Bindung am Innensteg sehr fragil u. eingerissen. Etliche Nummern am In-nensteg ohne Textverlust gelocht. Einige kleine Fehlstellen am Rand ohne Verlust. Wenige Fehlstellen mit kaum bis wenig Textverlust. Bei 9 Nummern wurde ein Artikel ausgeschnitten, davon 5 x im Titelblatt. Ein paar wenige Seiten großflächig hinterlegt (teils leider mit wenig transparentem Papier, Text meist aber noch erkennbar).Wenige Seiten sehr knapp am Textrand beschnitten (bei ein paar wenigen Seiten ist d. Kopf der 1. Zeile beschnitten). 1 Bl. fehlgebunden (ein Teil der linken Spalte fehlt). Wenige Seiten fleckig; gelegentliche Buntstiftanstreichung eines Artikels, hin u. wieder Bleistiftmarginalien, 1 x Tippex in einer Karikatur. 1925 bei einer Nr. an ein paar Stellen Beschädigung im Text verso Titel u. auf der gegenüberliegenden Seite (da die ersten 2 Bl. der Zeitung mal aneinanderklebten). 1928 eine Lage lose, 1931 in 1 Nr. ein Blatt rausgeris-sen. Insgesamt weitestgehend in recht gutem Erhaltungszustand. – Weitere Abbildungen auf Anfrage.

Linksfront. [Organ der proletarischen Schriftsteller der ČSR]. 1. Jg., 1931/32, Hefte 3, 4, 6 u. 2. Jg., 1932/33, H. 1, 3-4, 5-6. Prag / Reichenberg 1931-1933. Je 16-32 S. OBr., geheftet. 500,-Seywald 614, Eberlein 22376. Konvolut von 6 Heften, darunter 2 Doppelnummern; H. 4/1932 in 2. Aufl. nach Beschlagnahme. Redak-tion: Ladislaus Štoll, Franz Schleißner. „Wir sind links, die einzige wirklich linke kulturpolitische Zeitschrift, die erste deutsche Zeit-schrift dieser Art in der Tschechoslowakei! Die „Linksfront […] hat die rücksichtslose Voreingenommenheit der revolutionären Gesinnung gegen Faschismus und Reaktion, bürgerlichen Scheinliberalismus und den Futterkrippensozialismus pausbackiger Würdenträger“ (aus dem Vorwort des Reaktionskollektivs, H. 4, 1. Jg., 1932). Beiträge u.a. v. Béla Balasz, Franz Spitzer, Josef Doppler, Friedrich Kress, Georg Lukács, Otto Lehmann-Rußbüldt, Egon Erwin Kisch, Karl Martin, Hannes Meyer, Nuntius (d.i. Louis Fürnberg), Rudolf Feistmann u.a. – Die 3 Hefte des 1. Jg. sehr schön erhalten. 2. Jg.: H. 1 etw. nachge-dunkelt, ansonsten gut erhalten; H. 3-4 mit montiertem Ankündi-gungszettel E. E. Kisch „Kinderarbeit in Shanghai“, Heft etw. nachge-dunkelt, Umschlagtitel + montierter Zettel fleckig, Umschlagfalz am Fuß etw. eingerissen, 1. Bl. mit Blindstempel, ansonsten gut erhalten; H. 5-6 verzogen, Umschlag u. folgender Bogen an den Heftklammern etwas eingerissen; etw. nachgedunkelt, ansonsten sauber.

– 200. Geburtstag von Friedrich Engels – [Engels, Friedrich]. Der deutsche Bauer. Was war er? Was ist er? Was könnte er sein? [Hottingen-Zürich, Volksbuchhandlung 1883], 12°. 13 S., 1 Bl. Gefalzt. 1.500,-Emig B5, Werchan 281. Erste Ausgabe der bearbeiteten Schrift „Die Mark“, die Engels der ersten Ausgabe der „Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft“ angehängt hatte. Um die Bearbeitung hatte die Expedition des „Sozialdemokrat“ für die Agitation unter den Bauern gebeten. Den ursprünglichen Text ergänzte Engels um einen Zusatz mit Empfehlungen für Kleinbauern und Landarbeiter, wie Großgrundbesitz enteignet und die landwirtschaftliche Produktion anschließend organisiert werden könne. Als Flugschrift veröffentlicht, letzte drei Seiten mit Werbung für die Volksbuchhandlung Hottingen. – 1 Ecke etwas gestaucht; Falz d. äußeren Bogens vollständig gerissen, Falz d. 2. Bogens ca. zur Hälfte eingerissen u. am Kopf hinterlegt, die Falzen der beiden inneren Bögen am Kopf etwas eingerissen; kleiner hinterlegter Einriss am Fuß d. 1. Blatts, letztes Bl. am Innensteg mit kleiner Hinterlegung.

ders. Herrn Eugen Dühring’s Umwälzung der Wissenschaft. Hottingen-Zürich, Volks-buchhandlung 1886, 2. Aufl. XVI, 315 S., 2 Bl. Halbleder d. Zeit. 1.000,-Emig B34, Werchan 380. Gegenüber der Erstausgabe hat Engels in dieser Ausgabe im Kapitel „Theoretisches“ Er-gänzungen vorgenommen, außerdem wurde die Ausgabe um ein neues Vorwort ergänzt. – Einband etwas fleckig und v.a. am Rücken u. den Lederecken berieben; Exlibris; Titelbl. u. S. XVI am Innensteg verstärkt; Vorsätze verso sowie Titelbl. u. letztes Bl. etwas stockig; 2 Bl. (da etw. überstehend) am Rand etw. eingedrückt; ein paar Seiten am Rand gering fleckig, 1 kl. Bleistiftmarginalie, 1 S. mit etwas verwischter Tinte. Insgesamt gut erhaltenes Exemplar.

ders. Herrn Eugen Dühring’s Umwälzung der Wissenschaft. Zürich, Verlags-Magazin (J. Schabelitz) 1886, 2. Aufl. XVI, 315 S., 1 Bl. Späteres Halbleinen. 700,-Werchan 381. Gegenüber der Erstausgabe hat Engels in dieser Ausgabe im Kapitel „Theoretisches“ Ergänzungen vorgenommen, außerdem wurde die Ausgabe um ein neues Vorwort ergänzt. Die 2. Aufl. erschien eigentlich im Ver-lag der Volksbuchhandlung, Hottingen-Zürich; diese beiden Ausgaben sind identisch. Schabelitz erhielt wohl einen Teil der Auflage für den Vertrieb in Deutschland. – Kanten etwas berieben, ein paar zeitgenöss. Bleistiftmarginalien; ansonsten gut erhalten.

ders. Internationales aus dem Volksstaat (1871–75). Berlin, Vorwärts 1894. 72 S. OBr. 450,-Erste Separatausgabe der Sammlung einiger Artikel, die zwischen 1871 und 1875 erstmals im „Volksstaat“ erschienen waren. Emig D 87, Werchan 722. Inhalt: Abermals Herr Vogt; Die Bakunisten an der Arbeit; Zwei Flüchtlings-Kundgebungen; Soziales aus Rußland; Nachwort. – Umschlag und erste paar Seiten stockfleckig, Rücken mit Fehlstellen, Titel am Kopf d. Außengelenks / bis unter die obere Heftklammer eingerissen, Umschlag mit ganz kleinen Randläsuren, Einriss am hinteren Umschlagblatt sorgfältig geleimt, Titelblatt mit Knitterspuren, v.a. die letzten Seiten mit leichter Knickspur in einer Ecke. Innen sauber und trotz der beschriebenen Mängel noch ein recht gutes Exemplar.

ders. Die Lage der Arbeitenden Klasse in England. Nach eigner Anschauung und au-thentischen Quellen. Stuttgart, J.H.W. Dietz 1892, 2. durchgesehene Aufl.. XXXII, 300 S., 1 Bl. OLn. mit schwarzer u. goldener Titel- u. Rückenprägung. 500,-Emig A 90. Erstmalige Ausgabe in der Reihe der Internationalen Bibliothek (Bd. 14), mit Vorwort zur neuen Auflage. „Nur einige nicht ganz klare Stellen habe ich schärfer gefaßt, und hier und da eine neue, mit der Jahreszahl (1892) bezeichnete, kurze Fußnote hinzugesetzt“ (S. VII). Im Anhang mit einem Plan v. Manchester. – Band ganz ganz leicht verzogen, Einband gering berieben, vor-deres Außengelenk mit winzigem Einriss im Leinen; Exlibris u. 2 Besitzvermerke auf d. Vorsatz; ansonsten guter Zustand.

– Literatur vor 1933 – Bötticher, Hans (Ps.: Ringelnatz, Joachim) / See-wald, R[ichard] J. M. Die Schnupftabaksdose. Stumpfsinn in Versen und Bildern von Hans Bötti-cher und R. J. M. Seewald. München, Piper [1912]. 49 S. [einseitig bedruckt, 49 Bl.], 3 Bl. OPb. 400,-Erste Ausgabe. WG² 6. Die Illustrationen von Seewald in Schwarz und Rot. – Einband etw. angegraut u. leicht berieben, Kanten ein wenig stärker berieben; hinterer Deckel mit einer schmalen rötlichen Abfäbung am Rand; 1 Bl. mit leichtem Fingerfleck u. in einer Ecke etwas gestaucht; ansonsten schön erhalten.

Bötticher, Hans (Ps.: Ringelnatz, Joachim). Was ein Schiffsjungen-Tagebuch erzählt. München, Die Lese 1911. 156 S., 2 Bl. OBr. 400,-Erste Ausgabe. WG² 5. (= Die Bücher der Lese [4]). – Einband leicht verfärbt, vorderer Deckel u. erstes Bl. mit Knickspur in einer Ecke, die folgenden 3-4 Bl. gering gestaucht; ein paar we-nige Seiten am Rand ganz ganz leicht fleckig; letzte Seite am Innensteg mit kleinen Abfärbungen angerosteter Heftklammern; ansonsten gut erhalten.

Grosz, George – Firn, Edgar (d.i. Karl Döhmann). Bibergeil. Pedantische Liebeslieder. Berlin, A.R. Meyer [1919]. 8 Bl. OPb. 750,-Erste Ausgabe. Raabe ZS 144, 58. (= Lyrisches Flugblatt 58). Ei-nes der 20 gebundenen Exemplare mit handschriftlichem Ein-bandtitel (v. Alfred Richard Meyer geschrieben), jedoch nicht vom Autor signiert. Titelillustration v. George Grosz. – Einband v.a. an den Kanten berieben u. am vorderen Deckel lichtrandig; Titel- u. letzte Seite am Innensteg etwas gebräunt (Durchschlag der Vorsatzleimung); Fadenheftung etwas gelockert. In Anbe-tracht des fragilen Einbands noch gut erhalten.

Antiquariat Walter MarkovAntiquariat Walter Markov

Page 3: AntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter MarkovAntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter Markov Inhaber Jürgen Repschläger • Breite Straße 52 • D – 53111 Bonn Telefon

Grosz, G. – Kanehl, Oskar. Die Schande. Gedichte eines dienstpflichtigen Soldaten aus der Mordsaison 1914-1918. Berlin, Die Aktion 1922. 30 S., 1 Bl. OBr. 450,-Melzwig 330.1, Raabe 150.3. (= Die Aktions-Lyrik 7. Hg.v. Franz Pfemfert). Umschlagzeichnung v. George Grosz. – Gering bestoßen, Umschlag etwas lichtrandig, hintere Umschlagseite mit kleinen Knickspuren in d. Ecken; letzte 2 Bl. mit winziger Fehlstelle am Kopf, da nicht ganz sauber aufgeschnitten; papierbedingte Bräunung. Insge-samt noch gut erhalten.

Grosz, G. – Salter, Georg – Frank. Leonhard. Von drei Millionen Drei. Roman. Berlin, Fischer 1932. 224 S., 2 Bl. OLn., OSU. 400,-WG² 20. Einbandentwurf v. Georg Salter, Schutzumschlag nach ei-ner Zeichnung v. George Grosz. – Schutzumschlag gering berieben u. mit ein paar wenigen ganz kleinen Einrissen, am Kopf des Umschlagtitels ein paar (Farb?-) Sprenkel; ansonsten sehr schön erhaltenes Exemplar.

Heartfield, John – Jeder Deutsche hat das Recht… Die deutsche Rechtsprechung im Klassenkampf gegen linksgerichtete Literatur. Denkschrift der Vereini-gung linksgerichteter Verleger. Berlin 1926. 63, (1) S., OBr. 1.350,-Einbandgestaltung v. John Heartfield. – Gering berieben, erste 2 Bl. mit Knickspur in einer Ecke, ansonsten sehr schön erhalten.

Heartfield, J. – Schendell, Werner. Irene. Novelle. Berlin, Erich Reiß 1921. 80 S. OBr. 980,-Raabe 261,4. Einbandgestaltung v. John Heartfield. – Einband an den Rändern etwas gebräunt, Vortitel mit kleiner Fehlstelle in einer Ecke, Titelbl. mit Einriss am Kopf (ca. 1 cm), Seiten (da nicht gleichmäßig beschnitten) teils mit ganz schmalen Fehlstellen; insgesamt jedoch gut erhalten.

Weg mit dem Schmutz und Schundgesetz! Protest-Kundgebung gegen den Gesetzentwurf zur Bewahrung der Jugend vor Schmutz- und Schundschriften am 10. September 1926 im Plenarsaal des ehemaligen Her-renhauses Berlin, Leipziger Strasse 3. Veranstaltet von der Vereinigung linksgerichteter Verleger. Berlin 1926. 76 S. OBr. 800,-Erste Ausgabe. WG² 4 (Bernard v. Brentano). Der Band dokumentiert die Redebeiträge während der Versammlung sowie Zuschriften. Vor-wort v. B. v. Brentano. Redebeiträge v. Vorsitzenden d. Vereinigung Max Winkler, v. Hans Preuß, Maria Krische, E.H. Bethge, Egon Erwin Kisch, Karl Fries, Wieland Herzfelde, Rolf Gärtner, Heinrich Wandt, Arthur Holitscher, Julius Bab, Kurt Löwenstein, Kurt Rosenbaum, Ru-dolf Rocker. Zuschriften v. Hans Baluschek, Johannes R. Becher, Al-bert Einstein, Alexander Moritz Frey, Salomo Friedländer, Gerhart Hauptmann, Magnus Hirschfeld, Klabund, Siegfried Jacobsohn, Tho-mas Mann, Paul Oestreich, Alfons Paquet, Hans Rehfisch, Helene Stö-cker u.a. Der Einbandtitel zeigt die Kleine Polizei-Ausstellung der Ver-einigung; Einbandinnenseiten jew. mit einem Foto der Protest-Kundge-bung. – Etwas berieben, Rücken sehr unauffällig ersetzt; gut erhalten.

Zille, Heinrich. Die Landpartie. Aus meiner Jungszeit. [Berlin], nach 1921/1922, ca. 37,2 x 25,5 cm. 8 Bl., einseitig bedruckt. OKt., Einband gelb kaschiert; fein-geripptes Bütten. 650,-Rosenbach 109-116, Ausgabe C. Eins v. 400 Exemplaren, koloriertes Ex. (nicht v. Zille koloriert). Lithographierter Druckvermerk v. Zille

verso Titel. Druckvermerk u. letztes Blatt v. Zille im Stein signiert. Rosenbach nimmt an, dass im Gegensatz zu den Ausgaben A u. B (in jeweils 100 numerierten Ex.; 1920) diese Ausgabe als Fotolithogra-phie gedruckt wurde. „Die Lithographien u. der Text dieser kleinen Humoreske wurden im Jahre 1920 von mir auf den Stein gezeichnet und in 400 Exemplaren für meine Freunde und Gönner gedruckt“ (Zille, Druckvermerk). – Einband leicht angegraut u. ganz ganz leicht fleckig; Kanten berieben; letztes Blatt verso mit 2 schwachen Abklat-schen v. Klebestreifenrand (der möglicherweise mal auf der gegen-überliegenden Deckel-Innenseite angebracht war). Ansonsten sehr schön erhalten.

– Exil – Beckmann, Max – Lackner, Stephan (d.i. Ernest Gustave Morgenroth). Der Mensch ist kein Haustier. Drama. Paris, Editions Cosmopolites 1937. 111 S. OKt. 650,-Erste Ausgabe. Sternfeld/T. 290. Mit 7 ganzseitigen Originallithogra-phien von Lackners Freund Max Beckmann. – Der helle Einband ge-ring staubfleckig; kleine Fehlstelle am oberen Kapital ausgebessert; Deckel-Innenseiten jeweils an 2 Stellen mit kleiner Leimspur v. ehem. Schutzfolie; ansonsten schön erhalten.

Heines Geist in Mexico. Mexiko 1946. 50 S., 1 Bl. OKt. 325,-Sternf./T. 581. Hg.v. Heinrich Heine-Klub. Heft zum Abschied, der Auflösung des Heine-Klubs am 1.2.1946. Beiträge verschie-dener Vorstandsmitglieder u.a. von Paul Merker. Mit einem Ver-zeichnis aller Veranstaltungen von 1941 bis 1946. (Präsidentin: Anna Seghers, im Vorstand außerdem: Leo Deutsch, Egon Erwin Kisch, Kurt Stern, Alexander Abusch, Kurt Berci, Richard Luiz Buchholz, Gertrude Dueby, Paul Feibelmann, Rudolf Fuerth-Feistmann, Walter Janka, Ilse Katz-Simone, Paul Mayer, Hilde Neumann, Ernst Roemer, Marcel Rubin, Steffanie Spira, Bodo Uhse). – Der Heinrich Heine-Klub wurde im November 1941 im Haus des österreichischen Dirigenten Ernst Römer und seiner Gattin Irma als antifaschistische, deutschsprachige Kulturbewe-gung gegründet, in der deutsche und v.a. viele österreichische Emigrierte engagiert waren. Die Vereinigung organisierte literari-sche Veranstaltungen, Theateraufführungen und Konzerte, an denen sich viele Künstler*innen im Exil beteiligten. – Gering bestoßen, Kopf d. Titelblatts etw. fleckig, folgendes Bl. am Kopf ganz leicht fleckig, letztes Bl. etwas fleckig; insgesamt jedoch recht gut erhalten.

Kantorowicz, Alfred (Red.). „Tschapaiew“. Das Bataillon der 21 Nationen. Dargestellt in Aufzeich-nungen seiner Mitkämpfer. Madrid, Imprenta Colecti-va Torrent 1938, gr.8°. 383 S. + 32 Bl. OLn., OSU., farbig illustrierter Schutzumschlag. 650,-Erste Ausgabe. Sternf./T. 254. Mit s/w-Bildtafeln u. Zeittafel. Geleitworte v. General José Miaja, Juan Negrín (Ministerpräsi-dent der spanischen Volksfrontregierung), Indalecio Prieto (Kriegsminister d. republikanischen Volksarmee). Das Buch wurde im März 1938 veröffentlicht, bevor die KPD-Führung in Spanien sein Erscheinen verhindern konnte. – Umschlag nachge-dunkelt, an den Außengelenken berieben, mit Fehlstelle am Kopf d. Rückens, ganz kleinen Fehlstellen am Fuß d. Außengelenke, dort gering eingerissen; 2 weitere kleine Fehlstellen am Rand. Vorderer Vorsatz mit kleinem Exlibris u. im Falz brüchig; hinte-rer Vorsatz im Falz gebrochen, dadurch Einband etwas gelo-ckert. Erste 3-4 Bl. gering fleckig u. mit Spur von entfernter Bü-roklammer, letzte 2 Bl. am Fuß etw. stockig; Seiten ansonsten papierbedingt gebräunt. Insgesamt trotz der beschriebenen Män-gel recht gut erhalten.

Antiquariat Walter MarkovAntiquariat Walter Markov

Page 4: AntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter MarkovAntiquAriAt WAlter MArkov Antiquariat Walter Markov Inhaber Jürgen Repschläger • Breite Straße 52 • D – 53111 Bonn Telefon

Mann, Thomas. Leiden an Deutschland. Tagebuchblätter aus den Jahren 1933 und 1934. Los Angeles, Pazifische Presse 1946, gr.8°. 2 Bl., 90 S., 1 Bl. OLn. Numeriert; mit eigenhändiger Widmung v. Autor. 600,-Erste Ausgabe. WG² 96, Sternf./T. 332. Eines v. 500 numerierten Ex-emplaren, hier Nr. 329. Vorsatz mit Widmung von T. Mann an Frank Hirschbach, 1951 datiert, signiert. – Einband leicht berieben, Kanten et-was berieben, 2 Ecken minimal gestaucht; Titelbl. am Fußsteg mit ganz schwachem Fingerfleck; ansonsten gut erhaltenes Exemplar.

ders. Leiden an Deutschland. Tagebuchblätter aus den Jahren 1933 und 1934. Los Angeles, Pazifische Presse 1946, gr.8°. 2 Bl., 90 S., 1 Bl. OHLeder. Signiert. 650,-Eines der ersten 250 Exemplare (v. 500), die in Halbleder gebunden u. vom Autor im Kolophon signiert wurden. Dieses Ex. jedoch o. Nr. – Einband gering angegraut, Papierbezug ganz leicht verfärbt; die Kapitale etwas berieben, Papierbezug an den Einbandecken etwas aufgebrochen, 1 Ecke leicht gestaucht; ansonsten sehr gut erhalten – schönes Exemplar.

ders. Thamar. Los Angeles, Pazifische Presse 1942. 3 Bl., 54 S., 2 Bl. OHLeder. Numeriert u. signiert. 600,-Erste Ausgabe. Sternf./T. 576, WG² 88. Privatdruck der Pazifischen Presse. Eines von 250 numerierten Exemplaren, wovon die ersten 150 in Halbleder gebunden u. vom Autor im Kolophon signiert sind, hier die Nr. 146. – Der Papierbezug der Einbanddeckel leicht verfärbt u. etwas wasserrandig, kleine Abfärbung / Wasserrand am Fuß d. Innenstegs der ersten und letzten jeweils 3-4 Bl., hintere Deckel-Innenseite gering fle-ckig; Fußschnitt etwas fleckig; ansonsten sehr gut erhalten.

Rewald, Ruth. Janko, der Junge aus Mexiko. Stras-bourg, Sebastian Brant 1934. 172 S., 1 Bl. OHLn. 450,-Erste Ausgabe. Nicht bei Sternf./T. Die Kinderbuchautorin (*5.6.1906 in Berlin) ging 1933 mit ihrem Ehemann Hans Schaul nach Frankreich ins Exil. „Janko“ war ihre erste Buchveröffentlichung im Exil. Bekann-ter wurde ihr späteres Buch „Vier spanische Jungen“, das sie nach ihrem Aufenthalt in Spanien 1938 veröffentlichte und dessen Handlung im Spanischen Bürgerkrieg spielt. Die Autorin wurde 1942 zusammen mit ihrer kleinen Tochter in Frankreich von den Nazis verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde. Einbandentwurf u. Illustra-tionen von Paul Urban, der in den 20er Jahren schon für Publikationen der KPD gezeichnet hat, 1933 zunächst in die Niederlande ins Exil ging, dann 1936 in die UdSSR, wo er verschollen ist u. möglicherweise den stalinistischen Säuberungen zum Opfer fiel. – Gering berieben; sehr schönes Exemplar.

Rubinstein, Hilde. Atomdämmerung. Roman. 2 Exem-plare, eins v. der Autorin überarbeitet. Zürich, Scheffel 1960. 317 S. OLn., OSU. + OLn. 380,-Sternfeld/T. 430. Im von der Autorin bearbeiteten Exemplar hand-schriftl. v. ihr auf d. Vorsatz vermerkt: „Die im Buch angebrachten Ver-besserungen entsprechen meiner Textfassung im Manuskript, sowie meinen Korrekturen in den Fahnen. Sie sind also bei Drucklegung vom Verleger nicht berücksichtigt worden.“ Es sind handschriftl. Korrektu-ren sowie auch zahlreiche eingeklebte maschinenschriftl. Zettel mit Textänderungen. Das Buch hatte die im schwedischen Exil lebende Au-torin Anfang der 50er Jahre verfasst u. 1952 damit einen Literaturwett-bewerb gewonnen. Mit der o.g. Ankündigung u. den im Buch ange-brachten Korrekturen äußerte sie offenbar ihren Ärger über die schlech-te Übersetzung. H. Rubinstein: 7.4.1904 Augsburg – 5.8.1997 Göteborg. 1933 als KPD-Mitglied kurzzeitig inhaftiert, 1934 Exil erst in Belgien, dann Niederlande, 1935 Schweden, 1936 UdSSR, 1937 Schweden. – Das Exemplar mit Schutzumschlag sehr gut erhalten, lediglich der Schutzumschlag ein wenig berieben. Das Exemplar ohne Umschlag ein wenig berieben u. am Rücken etw. geblichen; dieses mit zahlreichen Verbesserungen, Änderungen, Ergänzungen d. Autorin.

Seghers, Anna (d.i. Netty Reiling). Das siebte Kreuz. Roman aus Hitlerdeutschland. Mexico, El Libro Libre 1942. 468 S. OBr., OSU., signiert. 1.400,-Erste Ausgabe. Sternfeld/T. 461, WG² 13. Umschlaggestaltung v. Leo-poldo Mendez. Von der Autorin „mit bestem Gruß“ am 24.12.1942 signiert. Beiliegend ein Lesezeichen des Verlags mit dem schönen Logo (rotes Buch erschlägt schwarzes Hakenkreuz) u. dreisprachigem Text (dt., engl., span.) – Schutzumschlag ein wenig fleckig und v.a. am Rücken gebräunt, Umschlag am Rücken wegen Fehlstellen (dar-unter eine größere) vollständig hinterlegt, an den Rändern u. am vor-deren Klappenfalz ein paar winzige Einrisse. Einband nachgedunkelt u. am Rücken hinterlegt, Kanten berieben u. etwas eingedrückt, Seiten papierbedingt leicht gebräunt; ansonsten gut erhalten.

– Musik – Beethoven, Ludwig van. Briefe an die unsterbliche Geliebte. Das Heiligenstädter Testament. Berlin-Wil-mersdorf 1923, Lex.8°. 12 Bl. OHLeder, Kopfgold-schnitt, Büttenpapier. 600,-(= Der Wilmersdorfer. Erster Privat-Druck). Rodenberg I, 160. Hier die Nr. 05 v. 51 numerierten Exemplaren dieses Pressendrucks. Gedruckt von Otto v. Holten unter Aufsicht v. Alfred Richard Meyer [Ps. Arimé oder Munkepunke]. Titel v. Hanns Thaddäus Hoyer gezeichnet u. durch Bruno Rollitz in Holz geschnitten. – Einbanddeckel gering gewölbt; Kanten stellenweise berieben, Rücken etwas berieben. Seiten etwas stockig. Ansonsten gut erhaltenes Exemplar.

ders. Fünfte Symphonie. Nach der Handschrift im Besitz der Preußischen Staatsbibliothek. Berlin, Maximilian-Verlag Max Staercke 1942, ca. 23,3 x 32 cm. 44, 306 S. OKt. mit montiertem Deckel- u. Rückentitel. 350,-Faksimile-Ausgabe d. Handschrift in einer Auflage v. 400 numerierten Exemplaren, hier Nr. 281. Hg. u. mit einem Kommentar versehen v. Georg Schünemann. – Einband etw. fleckig und v.a. an den Rändern berieben, Papierbezug an den Ecken etw. knittrig; vorderes Außen-gelenk am Fuß etwas gestaucht, dadurch ca. 2/3 der Seiten am Fuß d. Innenstegs auch etwas gestaucht; vorderer Vorsatz ganz leicht stockig, hinteres fliegendes Vorsatzblatt mit schwacher Knickspur; insgesamt noch recht gut erhalten.

Musikblätter des Anbruch. 8. bis 12. Jahrgang: 1926-1930. 5 Jahrgänge in 5 Bänden. Wien, Universal-Edi-tion. 460, 450, 440, 364, 304 S. + nicht paginierte An-zeigenteile in den einzelnen Nummern. Halbleinen der Zeit. 1.500,-Vollständige Jahrgänge dieser v.a. für die neue Musik so wichtigen Zeitschrift. Jeweils mit Jahresinhaltsverzeichnis. Verantwortlicher Schriftleiter: Paul Stefan. Ab 1929 nur noch unter dem Titel „Anbruch“. 1926 mit den Heften „Tanz in dieser Zeit“ und „Musik und Maschine“; 1927 mit „Oper“, „Das Klavierbuch“. 1928 mit „Gesang“; 1930 mit dem „Mahler-Heft“. Beiträge u.a. von Béla Balácz, Paul Emerich, Josef Matthias Hauer, Hugo v. Hofmannsthal, Rudolf v. Laban, Hugo Leichentritt, Laszlo Moholy-Nagy, Oskar Schlemmer, Arnold Schönberg, Franz Schreker, Vera Skoronel, Hans Heinz Stuckenschmidt, Ernst Toch, Egon Wellesz, Theodor Wiesengrund Adorno, Mary Wigman, Walter Braunfels, Hans Gál, Ernst Krenek, Alfred Rosenzweig, Kurt Weill, Alois Hába, Else Thalheimer, Max Brod, Erich Doflein, Francesco Malipiero, Oskar Bie, Herbert Ihering, Wladimir Vogel, Ernst Bloch, Walter Gronostay, Max Butting, Georges Antheil, Alban Berg, Jean Cocteau, Paul Claudel, Hans Flesch, Darius Milhaud, Karol Rathaus, Erik Reger, Viktor Ullmann u.v.a. – 3 Bde. leicht verzogen; Kanten etwas berieben, Kapitale teils etwas eingedrückt. Jg. 1929 mit Besitzstempel, hier die Vorsatzblätter etwas stockig. Vorsätze zwei weiterer Jahrgänge ganz ganz leicht stockig. Innen nur ein paar sehr wenige Seiten am Rand sehr sehr leicht fleckig. Ansonsten insgesamt sehr gut erhalten.

Antiquariat Walter MarkovAntiquariat Walter Markov