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Elaidin und Baidinsaure. 69 Umkrystallisiren erhielt man aus der concentrirten Losung eine perlmutterglanzende krystallinische Masse von folgen- den Eigenschaften: Aus alkoholischer Losung krystallisirt, bildet der Korper rhombische Prisinen, deren stumpfer Win- kel 1380 52’ misst ; er ist leicht loslich in Wasser, die Losung reagirt neutral, in Aether und kaltem Alkohol ist er un- loslich, lost sich dagegen in heissen], sehr verdiinntem Weingeist, mit Sauren verbindet er sich nicht, sondern krystallisirt aus den Losungen wieder unverandert heraus. Die Krystalle schmelzen beim Erhitzen, scliwarzen sich und verbrennen ohne Ruckstand; beim Verbrennen zeigt sich kein besonderer Geruch. Erhitzt man sie in einem engen Probirrohrchen, so verkohlen sie und verbrennen, ohne dass sich ein Destillationsproduct ani kalteren Theile der Rohre ansetzt; die Diimpfe reagiren schwach alkalisch. Von den drei Lungen erhielt C l o t t a 0,50 Grm. reine Substanz. (Verh. der ZGricher natwf. Gesellsch. 1854J B. Allantoin im Harne bei gestiirter Respiration, Frerichs und Stadeler priiften die Angabe von Re ynoso, dnss bei dauerndcr Respirationsstorung Zucker im Harne sich finden soll. Unter solchen Umstanden haben Frerichs und Stadeler Zucker nur zweifelhaft, in einigen Fallen aber Allantoin im Harne gefunden. (Mailer's Arch. fiir Anat. u. Phys. 1854.) B. Anwendung des Elaidin nnd der Elaidinsiinre, A. M. Servan schlagt vor, um das bei der Steaiin- und Stearinsaurebereitung abfallende Elain und Elainsaure besser zu verwerthen, dieselben durch Einwirkung der salpetrigen Saure in Elaidin umzuwandeln, in welcher Gestalt man diese, da das Elaidin erst bei 4.30 C. schmilzt, zur Kerzenbereitung verwenden konne. Um 1000 Pfund Elain in Elaidin umzuwandeln, ist die salpetrige Saure, welche aus 3 Pfd. Salpetersiiure und 1 Pfd. Sagesps nen entsteht, hinreichend. Die Masse ward mit Wasser aus- gewaschen und langsam mit 100 - 170 Pfd. Schwefelsiiure von 660B. vermischt und die Hitze des Gemisches auf 2300 F. gesteigert. Durch Absetzen und Waschen entfernt man die Schwefelsaure. (Rep. of Pat. Inti. Jan. 1854. p. 7’1. - Polyt. Centrbl. 1854. No. 14. p. 889.) Mr.

Anwendung des Elaidin und der Elaidinsäure

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Page 1: Anwendung des Elaidin und der Elaidinsäure

Elaidin und Baidinsaure. 69

Umkrystallisiren erhielt man aus der concentrirten Losung eine perlmutterglanzende krystallinische Masse von folgen- den Eigenschaften: Aus alkoholischer Losung krystallisirt, bildet der Korper rhombische Prisinen, deren stumpfer Win- kel 1380 52’ misst ; er ist leicht loslich in Wasser, die Losung reagirt neutral, in Aether und kaltem Alkohol ist er un- loslich, lost sich dagegen in heissen], sehr verdiinntem Weingeist, mit Sauren verbindet er sich nicht, sondern krystallisirt aus den Losungen wieder unverandert heraus. Die Krystalle schmelzen beim Erhitzen, scliwarzen sich und verbrennen ohne Ruckstand; beim Verbrennen zeigt sich kein besonderer Geruch. Erhitzt man sie in einem engen Probirrohrchen, so verkohlen sie und verbrennen, ohne dass sich ein Destillationsproduct ani kalteren Theile der Rohre ansetzt; die Diimpfe reagiren schwach alkalisch. Von den drei Lungen erhielt C l o t t a 0,50 Grm. reine Substanz. (Verh. der ZGricher natwf. Gesellsch. 1854J B.

Allantoin im Harne bei gestiirter Respiration, Frer ichs und S tade le r priiften die Angabe von

Re ynoso, dnss bei dauerndcr Respirationsstorung Zucker im Harne sich finden soll. Unter solchen Umstanden haben F re r i chs und S tade le r Zucker nur zweifelhaft, in einigen Fallen aber Allantoin im Harne gefunden. (Mailer's Arch. fiir Anat. u. Phys. 1854.) B.

Anwendung des Elaidin nnd der Elaidinsiinre, A. M. Se rvan schlagt vor, um das bei der Steaiin-

und Stearinsaurebereitung abfallende Elain und Elainsaure besser zu verwerthen, dieselben durch Einwirkung der salpetrigen Saure in Elaidin umzuwandeln, in welcher Gestalt man diese, da das Elaidin erst bei 4.30 C. schmilzt, zur Kerzenbereitung verwenden konne. Um 1000 Pfund Elain in Elaidin umzuwandeln, ist die salpetrige Saure, welche aus 3 Pfd. Salpetersiiure und 1 Pfd. Sagesps nen entsteht, hinreichend. Die Masse ward mit Wasser aus- gewaschen und langsam mit 100 - 170 Pfd. Schwefelsiiure von 660B. vermischt und die Hitze des Gemisches auf 2300 F. gesteigert. Durch Absetzen und Waschen entfernt man die Schwefelsaure. (Rep. of Pat. Inti. Jan. 1854. p. 7’1. - Polyt. Centrbl. 1854. N o . 14. p. 889.) Mr.