4
Mittwoch, 8. November 1905. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Bezugspreis: w « m i «» e-»iw { £ S rS I? " ” 3 ! S : fürs Ausland jährlich ..................................... 10 Mark. Abonnements werden jederzeit angenommen, endigen jedoch nur mit Gcmcfterjchliitz. — Bei direkten Destel- langen, Zahlungen und Zuschriften adressiere m an: A ' redncçSo do «.I>or Kumpim*** Caixa do Correio Nr. 32 — Praça da Republica Nr. 3 C tit'll.vha — Estado do Paraml Curityba — Staat ParanL — Brasilien. 4. Jahrgang. — Nr. 384 Anzeigen werde» i » C u rity b a bis Dienstag bczw Freitag m ittag angenommen in der Redaktion »nd be Herr» Alfred Hofs,»an», Nua fco 'Jiiachuclo N r. 34, auherhatb Curitybas von den Agenten des Blattes. Anzeigenpreis: Die Petitzeile oder deren Raum .... 100 Rs. Mindestpreis einer Anzeige ......................... i* 0 0 0 . Bei wiederholtet Veröffentlichung entsprechender Rabatt. Veröffentlichugnen auf Verlangen die Zeile . . 100 Redaktion und (Expedition : Praça da Itcpublicn : 3 Caixa do Correio Nr. 35. Agenten des Staat Paran». — Ponta G rossa: Peler Gchambcr. — P e lla d o : Jorge Dechandt. — C astro: Ewald Eaerlner. — P ir a h y : Rarl Pärchen. J m b itu u a (Gnpiin): Ja lob Brenner. Prudentopolis: Miguel Roth. — Guarapuava: | - ............... - - - ^ ------- . , .. - • P a lm y r a : Gustav Bersike. 5 fio 2osö dos P inhaes: P. João Lux. Campo Largo: Jakob Meister. Paranaguá: PP. Franziskaner. Antoninst: Carlos O. Clonberg. — G uaratuba: C. 5lugujto Boegershausen. — M a n d u ry : Jalob Konrad. Staat S. Paulo. G. P a u lo : Emil Sabesch, Run Cousciheiro Broteiro Nr. 20 (Barra Funda). Camp!» Jtaicy: Antonio Ming, Kolonie Helvetia. — R ocinha: Luiz von Zubcn. - Piracicaba: D. A. Pieper. Staat Rio de Janeiro. — P c tropoIir : PP. Franziskaner. Staat Bahia. B a h ia : P P . Franziskaner. Staat Espirito Saute. — Sta. Jzabel: P. Pedro Benzerath. — T iro l de G in. Leopoldina: P. Paulo ©ruber. Inas und „Kompaß": Staat Santa Katharina. G S o B e n io : F. Fendrich. Lençol: Engdberi Gtiiber. — Campo Alegre: Estevão Buschle. — J o in v ille : P. Carlos Boegershausen. — I a r a g u á : Franz Fischer. — I t a ja h y : Joseph Dittrich. — L iiiz A lo c s : Lehrer H. Burckhari. — © aspar: PP. Franziskaner. — B lum enau: PP. Franziskaner. — G aito (Slumenau): 2Bm. Biich. Engelle. Jndayal: Lehrer Heinrich Weber. Brusque: P. Gabriel Lux. — Florianopoiis: P. Carlos Schnees. — .**• 3 0 111: PP- Franziskaner. — P a lh o ç a : Joseph G r. Lrebs. — G a n t' A m a r o d o C u b a tã o : PP. Franziska:, G äo Pedro d'A lcantara: P. Huberto Ohlers. — Gta. P hilom ena: Lehrer Schnitzler. — Theresopolis: P. ^>o: i!. Steiner. — Laguna: Antonio Brandl. — Vargem do Cedro: Anton Esfting. — Gäo Martinho do Capivary: C ;. .3 Hoepers und João Hoepers. — A rm azem (Capivary): Henrique Bcrkeubrock. — G ra o a t à : Jalob M ay. — T u b a r u , manu Sichert. B raço do R ortc (Aiunizipium Tubarão): P. Frederico Tombrocl. São Joaquim da Co- r S erra: João Jorge Dom. — Lages: PP. Franziskaner. — C uritybanos: PP. Franziskaner. Staat M inas Geraes. — C itação M ariano P rocopio: Luiz Dilly. — B ella H orizonte: Pedro Gchinninger. Staat Amazonas. — M a n aos: Francisco Lulnig. Deutschland: Lehrer B . Lange, Osternburg, Eschstr. 10, O ld e n b u rg im Herzogtum. Ein ftiinftícrDiíb aus Assisi. Non Ma.r Bierbaum. B on diesem Hang, wo sanfter er sich neigt, Warb eine Sonne einst der Welt geboren! I n Umbrien liegt eine stille Bergstadt mit Namen Assisi. Wer heute dorthin seinen Schritt lenkt und durch ein halbzerfallenes Steintvr in ihr Inneres tritt, in jenes uralte und verwitterte Schwalbennest am Bergeshang, der ahnt wohl nicht sogleich, bafo hier ein Heiliger seinen Flug zum Himmel tat; der ahnt wohl noch weniger, das; dieser ©otlcsmann auch anderen Schwingen lieh, die sic weit über die Erde trugen und in das Jdealreich echter Kunst steuerten. Gehen wir weiter durch die winkeligen und engen Gassen zur Nordseite der Stadt, so kommen wir zur Basilika bi S . Francesco. Eine Wunderstätte der Kunst! drei Kirchen türmen sich übereinander, als wenn Nalabier, der französische, und Jakobus, der deutsche Baumeister, den Höhenflug des Armen von Assisi zu verkörpern suchten. Und diese Grabstätte birgt die besten Silber» schätze des Trecenlo, die ein Cimnbue und Giotto in künstlerischer Verehrung dort niederlegten. Hatten diese Meister ja doch in dem Leben und Wirken des hl. Franziskus einen ganz neuen und wundersamen Bor wurf erhalten, den man bisher nicht gekannt halte. Der seraphische .Heilige war es, der durch sein göttliches Minneleben die 'Malerei von den strengen und kalten Formen des Byzantinismus befreite und ihr warmes Fühlen und Denken gab. Und mit den bildenden Künsten vereinte sich die Poesie und wetteiferte in der Verherrlichung des neuen Helden, der einem Kreuz ritter gleich den Ruf ins Land sandte: Gott will cs! und die Menschheit für das Heiligtum des Nächsten zu gewinnen trachtete. Bonaventüra, Jacopone da Todi, Loe de Sega und nicht zuletzt der Dichter der Göttlichen Komödie fanden in der umbuschen Berg stadt eine fruchtbare Quelle, wo sie schöpfen konnten. So sprach Tullio Dandolo wohl mit aller Wahrheit: „Kein Heiliger verschaffte den Künstlern der letzten sechs Jahrhunderte glühendere Begeisterung und wär meres Leben als der Stifter der Minderbrüder, der Apostel der Armut." (Monacliismo c Legganda.) Was war es nun, dafo gerade Franz von Assisis B ild die Männer des Schönen so mächtig anzog und zu fruchtbarer ^Schaffensfreudigkeit antrieb? Die eine Flamme entzündet sich an der anderen und teilt ihr leuchtendes Licht mit. Bisher waren fast ausschließlich Darstellungen in Wort und Bild aus dem Alten Testa ment und dem Leben Christi gebräuchlich: sie treten uns im Dunkel der Katakomben und in den Mosaiken der Basiliken entgegen. Jetzt aber hatte der wunder same Wandel des seraphischen Heiligen neues und goldenes Material geschaffen, das dem Kurs der da maligen Zeit entsprach; durch die Beschreibungen des Minderbruders Thomas de Eclano (geb. 1 200), des Kirchenlehrers Bonaoenlura und durch die Legenden sammlung der „Fioretti" wurde das Material rinos durch das Land getragen und von den Kunstjüngern gefunden und verwertet. Franz von Assisi war nämlich - das ist das Ge heimnis seiner Wirkung auf das künstlerische Schaffen seiner Zeit — ein Idealmensch, der nach der sinnfälli gen Seite ungemein malerische Züge darbot. Und der sinnfälligen Außenseite entsprach das Innere des Hei ligen. Vom Scheine dichterischer Begabung umleuchtet, sah er die Welt mit den Augen eines gottbeoeisterten Sehers; Franz war mit einem Worte eine Künstler natur, die mit idealem Lebensempfinden eine produktive Tätigkeit verband. Wie äußert sich nun gerade dieses farbenbunte ä s e n des Künstlers, das so anziehend aus alle Zei len wirkte? Es war eine bewegte Zeit, als der Sohn * Piedro de Bernardone 1182 das Licht . H>e Christus, hie Mohammed! so ging ein Kamp ruf durch die Welt. Heifo wogte der Streit aus Den astatischen Feldern, wo manch wackerer Kreuz fahrer.fern Leben lieg. Mancher auch kehrte mit rei chet Beute heun und erzählte nun von den Wundern in Italien selbst herrschten Händel sm v m *n ^?.c .lfen und den Ghibetlinen, in die auch AfU|t hineingerissen wurde. Eine solche Zeit der Aben teuer und des Streites wurde zu einer liederreichen Zeit. Im Normannenreich auf Sizilien und in der Provence erklangen bald die Weisen von ritterlicher M.nne und kühnen Welt-Fahrten. Und der Strom der fahrenden Troubadours kam auch nach Assisi, das on der «trage nach Rom lag. Und die Schwingun- Jranz^ nchrien die Saiten des empfänglichen , eri ‘l r *®‘°9rnPbi Tchomas des Celano, berichtet in anschaut,ch kurzer We.se über das Treiben des jun gen Kaujherrn-Svhn. (Vita prima c. I.) Die Natur bíÍ <lne" J i,u,erf,le" l n0 frohen Sinn geschenkt. i,t - ludlandischen --.emperamente entsprechend mit il naUBerU-‘ ^ 309 bfr ruhmbegierige Jüngling bor r , l r, 9r^ jen ^reundesschar durch die Stragen virtuTn X v l" .|(,)alllm Rurige Weisen vom König 4 , unb4 er Tafelrunde in die weite Ebene hinaus ©..m.., " Ä 1 manch junges und altes Herz bewundernd teUll ieborn ~ i tn 9 -es *um Fefogetage; Franz , e'n Bafelgenofseu seinen Frohsinn mit und be- zauverie durch seine angeborene Geulilezza alle. Es ar ein Bild, würdig festgehalten zu werden. Tinel, I der holländische Komponist, hat es getan; er leitet fein I Oratorium „Franziskus" mit einer solcher Festrunde meisterhaft ein. Piedro Bernardone, der kühle und strenge Geschäftsmann, sah mit Unzufriedenheit guf das Treiben seines Sohnes, der mit den Goldmünzen wie mit wertloser Spielware umging. Die fromme Mutter dagegen hatte in das gute Herz ihres Kindes geschaut; sie sagte wohl, wenn ein Verwandter mit Unwillen auf den Verschwender des Hauses wies: Wartet nur, ich sehe das Gute, das von ihm noch kommen w ird; zeigte er ja doch selbst bei den Vergnügungen einen edlen Charakter (quasi naturaliter curialis in moribus et in verbis. Legenda tri um socio- ru m c. I.)-' Die tieferblickende Mutter hatte recht. Trotz aller romantischen Schwärmerei, zu der ihn seine lebhafte Phantasie zog, und tro tz a l l e r A u s- g e l a sse n h e i t b l i e b F r a n z i s k u s ei n r ei ner und u n v e r d o r b e n e r J ü n g l i n g ; eine natür liche Hinneigung zu allem Buten und Schönen be wahrte ihn vor vielem. So also stellt sich uns Fran ziskus vor seiner Lebensänderung dar; mit einem hei teren und warmherzigen Gemüte verband sich eine rege Phantasie und eine leicht entzündbare Begeiste- rungsfähigkeit für Großes und Edles. Das waren Anlagen, die den Schluß auf einen künftigen Dichter und Künstler erlaubten. Doch Franz sollte nicht als weltlicher Troubadour die Sailen schlagen; er sollte fortan das Hohelied göttlicher Minne ertönen lassen. M it kundiger und bes sernder Hand knüpfte das Wirken der Uebernatur, wie es so ihr eigen ist, an die natürlichen Fähigkeiten des werdenden Heiligen an. Eine einjährige Gefangen schaft in Perugia, gegen das der streitlustige und ruhm begierige Jüngling mit ins Feld gezogen war, bildete den Beginn der Umwandlung. Die Einsamkeit schärfte seinen Blick für die richtige 'Wertung der Erdengüter. Er fühlte in Ahnungen und Gesichten plötzlich eine unsichtbare Hand, die ihn von der Welt zurückzog und andere Wege wies. Nach längerem Sträuben und Zweifeln folgte er. Franziskus war ein anderer und doch auch derselbe. Ein anderer. Denn, hatte er sich früher mit ganzer Seele in das Treiben des Tages gestürzt und Freude an Freude gereiht, jetzt war sein ganzer Sinn nur auf das Göttliche gewandt. Eine Quelle, die auf ihrem Laufe von der Höhe durch das Tal alle Wasser auf nimmt und dem einen großen Meere zuführt: so mar das Streben des werdenden Geistes. Die göttliche Niinne hatte sein Herz ersaßt und glühte und brannte; sie trieb ihn unaufhörlich, ein gleiches Feuer in den Menschen zu entfachen. Und er singt: M ir lodert in ewigen Flammen da? mir entriij'ne Herz, In Flamme» der Liebe! Nirgend in Sicherheit, 0 weh, Rann Ruh’ es finden .................. (Siehe „D . hl. Franzi?!»? v. A., ei» Troubadour" v. Gürres, S. HG.) Den Reichtum, den Franziskus zum Schmerz eines Vaters so wenig geachtet halte, wirst er nun ganz von sich. I n einen! Gesichte erkennt er seine lang gesuchte Braut, es ist die königliche Witwe 'Armut; von ihr singt Dante später, seit elfhundert Jahren habe sie ver einsamt getrauert, nachdem sie mit Christus, ihrem er sten Gemahl, ans Kreuz gestiegen sei. Und der arme Bettler vermählte sich mit ihr in mystischer Liebe, daß sie seine Herrin und Gefährtin werde. Schuhe und Stab und Gürtel legt er ab; ein rauher Stofs mit einem Strick ist sein Gewand. Es liegt ein eigenartiger Zau ber über _dieser sonderbaren Vermählung des' seraphi schen Heiligen. Die Welt, die gerade damals in ein übermäßiges Eenußleben verstrickt war, verstand das Ideal des Bürgers von Assisi zum Teil nicht; sie kannte nicht den inneren Reichtum der Seele, oen er gegen den äußeren eintauschte. 'Aber die scharfen 'Augen der Kunstjünger entdeckten, daß hier in der Bergstadt Umbriens etwas Großartiges und Sinniges vor sich gegangen war. Giotto und Dante haben den Tag der Vermählung des Heiligen mit der 'Armut würdig gefeiert. I n der Unterkirche von Assisi führte Giotto seinen farbigen Pinsel. 'Auf tiefem Blau-Grund steht Christus und segnet liebreich den Bund zwischen dem dunklen Bettler,nönch und der Lichtgestall der 'Armut. Engelchvre in wallenden Gewändern wohnen voll Staunen dem eigenartigen Schauspiel bei. Und Dante schildert später die Wirkung dieser liebesglühen- den Verbindung zwischen Franz und seiner Braut: Ihre Eintracht und die holde» Freuden, die ihrem Antlitz hohe Lieb' erteilte, Trieb Manche» auf der Andacht Weide». (Paradies X I, 76.) (Fortsetzung folgt.) Die deutschen Katholiken. Ueber die deutschen Katholiken bringt „Unino", ein in Rio erscheinendes größeres Tageblatt, einen höchst anerkennenden 'Artikel, den wir in folgender Ueberset- znng unsern Lesern mitteilen: Das mutvolle und überaus verständige Vorgehen der deutschen Katholiken iji ihrer Heimat, ihre Staub- hastigleil in der Verteidigung sowohl ihrer 'Rechte als auch der christlichen Civilisation gegen den Materialis mus des Jahrhunderts und die 'Abtrünnigen, die B il dung und 'Weisheit, welche sie im Kampfe gegen die ungläubigen Gelehrten erkennen lassen, ihr fester Zu» I sammenschluß bei strengster Unterordnung unter die Kirche, alles dieses stellt eine der wichtigsten und auf richtigstem Wege befindlichen Bewegungen des mensch lichen Geistes in den letzten Zeiten dar. Unterzieht man die Erfolge, die Entwickelung und den gründlichen Umschwung aller Beziehungen hinsicht lich dieses hochedlen Kampfes, aus dem die religiöse Freiheit und der Einfluß des Katholizismus in der deutschen Politik hervorgegangen ist, einer näheren Be trachtung, so heißt dies geradezu: die lebensvolle Ent faltung der Wahrheit begleiten, wie sie aus einer Brutstätte lang dauernder, widriger Behandlung, in der sie fast erstickt war, sich glorreich frei gemacht hat. Und gerade dort, im Lande eines Luther, eines Goethe, eines Kant mußten die Katholiken solche Er folge erringen! Dabei hatten sie auf politischem Ge biete den eisernen Kanzler, Fürst Bismarck, gegen sich, als er durch seine großartigen Erfolge in der äußeren Politik hoch erhoben sich des vollen Vertrauens seines Monarchen erfreute. Und wie endete der Widerstand dieses mächtigen Mannes, der erklärt hatte: „Nach Canossa gehen wir nicht" — ? M it seinem politischen Zusammenwirken mit den Katholiken, indem er nur in diesem M ittel fand, der politischen und geistigen Anarchie wirksam zu begegnen. Die Emanzipation der Katholiken war in England und Belgien keineswegs größer und gewaltiger als in Deutschland. Ein einziger, allerdings recht wesentlicher Unterschied lag darin, daß in jenen Landern dieser oder jener Name von Entscheidung war und die all gemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkte, während dage gen in Deutschland — so kann man wohl sagen — nur ein Held auftrat: jener Herr „Alle ohne Aus nahme," d. h. die Gesamtheit aller Katholiken, welche dort in Wahrheit Katholiken sind, die Einheit sämtli cher Führer der Katholiken mit diesen allen; das ist es gewesen, was Bismarck so viel zu denken gab. Diese bedingungslose Einigkeit machte die soziale christliche Bewegung möglich, durch welche das ganze katholische deutsche Volk mit echt katholischem Geiste erfüllt wurde, aber gleichzeitig auch die materiellen Interessen, besonders euch die der Landwirtschaft trei benden Bevölkerung, möglichste Förderung erfuhren. Wem verdankt aber Deutschland hauptsächlich dieses schöne Zusammenwirken, diese erfolgreiche Bewegung, die sich der Aussaugung der arbeitenden Klasse und der Produzenten durch egoistische Mittelspersonen ent» gegenstemmt? Es ist die deutsche Geistlichkeit. Christ liche Wissenschaft und Fürsorge für das Volk auf christlicher Basis: dies ist es, was die deutschen Geist lichen charakterisiert. So führen sie auf geradestem Wege das Programm Leos des Dreizehnten aus: Alles in Christo begründen (ornnia instaurare in Christo). I n seiner Disciplin, in seinem tätigen und prakti schen Eifer, in seiner über die ganze Erde verbreiteten apostolischen Wirksamkeit, in seinem Geiste der brüder lichen Liebe wie in seiner Uneigennützigkeit kann der deutsche Klerus ohne Ausnahme allen zum Muster dienen. 2luch wir in Brasilien haben dies Beispiel vor u n s : deutsche Priester, die in den verschiedensten Kirchspielen ihre guten Dienste leisten, indem sie mit der größten Opferwilligkeit und Selbstverleugnung dem Mangel an einheimischen Priestern abhelfen. Diese in aufrichtigster Gesinnung verfaßten Ausfüh rungen mögen unsere Leser zugleich als ein Zeichen unserer höchsten Verehrung ansehen, das wir dem würdigen Vigario von Florianopoiis darbringen wol len: der ebenso tüchtige als an Tugenden reiche Herr Pastor Fr. Topp befindet sich zur Zeit hier auf der Durchreise nach Europa. Ein sehr wichtiger Dienst ist es, den er bei Gelegenheit dieser Reise unserm Lande Brasilien leisten w ill: es handelt sich um die Errich tung eines besonderen Bistums für Santa Catharina, und wer könnte wohl der höchsten kirchlichen Autori tät besser Informationen geben, wer überhaupt die Sache der Katholiken jenes Staates erfolgreicher ver treten, als dieser verehrnngswürdige Priester? Wir wünschen ihm, daß seine Reise die Erfüllung seiner Wünsche herbeiführen, und daß er selbst bald zurück kehren möge! <'n*cni-iiuL < »i-vullio Spceialiuittel gegen Ver stopfung und alle begleitenden Krankheitserscheinun- gen xvie : Mangel an Verdauung, Verdauungsauh wüche, Kolik, Migräne, .Uebolkeit, Leberkrank-heit und Ap petitlosigkeit. Zu haben in allen Apotheken und Drogucnhand- ungen Curitybas. (l.) Lokales. Curityba. Das Pantherfest. Es war ein schönes Fest, das zu Ehren unserer lieben Gäste vom „Panther" am 1. 'November veranstaltet wurde. Schon der Empfang auf dem Bahnhose gestaltete sich überaus feierlich und und ungemein herzlich. Punkt 12 Uhr trafen die deutschen Gäste in Begleitung der Empfangskommission mittels Ertrazuges auf dem Bahnhöfe ein, erwartet von den Vertretern der Civil- und 'Militärbehörden, den deutschen Vereinen und den deutschen Schulen. Die offizielle Begrüßung der Offiziere und Mannschaf ten durch die Behörden erfolgte auf dem.Bahnhof steige. Offiziere und Mitglieder der Empfangskom mission bestiegen hierauf bereitgestellte Wagen, welche sie zum deutschen Konsulat, bzw. zum Salon Hauer bringen sollten. Die Mannschaften aber wurden noch von den deutschen Vereinen und den deutschen Schu len begrüßt, die sich vor dem Bahnhöfe aufgestellt hatten, und sodann in festlichem Zuge unter Dorantritt der Fahnen und zweier Musikkapellen ebenfalls nach dem Salon Hauer geleitet, wo der Ehrentrunk ver abreicht wurde. Eine Schülerin der „deutschen Schule" und zwei Schüler der „deutschen Knabenschule" be gaben sich ins Konsulat, um den Kommandanten S. M. S. „Panther" namens ihrer Schulen zu begrü ßen. Das Hauptfest, der eigentliche Begrüßungsakt, wickelte sich abends 9 Uhr im Salon Hauer ab. Die Beteiligung an diesem Feste war eine ungemein zahl reiche und der Verlauf desselben ein recht schöner und guter. Das glückliche Arrangement dieser Feier, ein sehr reichhaltiges Programm und die gediegenen Lei stungen aller Mitwirkenden lösten bei den Festteilneh- mern bald die gehobenste, animierteste Stimmung ans. Ja, selbst in den Nebenräumen, in denen Erfrischung verabreicht wurde, war man bei so guter Laune und so ausgezeichnetem Humor, daß dadurch nicht scllut die Wirkung der Fejtaufführuugen im Hauptjaale et was beeinträchtigt werden konnte. Die Festrede hielt Herr Pastor Derchner. I n ker nigen Worten beleuchtete er die deutschen nationalen Tugenden: Fleiß, Ausdauer und Unternehmungslust, die es zuwege brächten, daß Deutschland seinem grc<- ßen Rivalen jenseits des Kanals immer näher komme. Schon jetzt sei das Ziel, das unserem großen Kaiser vorschwebe, die Beherrschung der Meere, kein Phan tom mehr, sondern nehme allmählich eine greifbare E r statt an. W ir Deutsche im Auslande wüßten jetzt, daß wir nicht mehr verlassene Kinder eines ohnmächtigen, schwachen Staates seien, sondern uns des wirksamsten Schutzes seitens unseres alten Vaterlandes erfreuen dürften. I n diesem Sinne hieß Redner die anwk! ' den Gäste vom „Panther" herzlich rn iíiio m rv t u > wünschte der deutschen Kriegsmarine auch firner: q gedeihliches Blühen und Wachstum. Hierauf st.,'b Redner das Verhältnis der hiesigen Deutschen^ zu. r serem alten Vaterlande Deutschland, dem er Tt'ue t deutscher A rt und Sitte, in deutschem 'Wesen und r scher Sprache gelobte. Diese Treue, fuhr er fort, F ? aber keineswegs die Treue gegen unser zweites land, gegen unser großes, schönes und geliebtes C v silien aus. W ir Deutsche wollen vielmehr wie bisiier so auch fernerhin die festesten und grundlegendste:- : v. mente dieses Staates bilden und bleiben. Nüi ■ n Hoch auf den deutschen Kaiser schloß der Feslr, :.e seine begeistert aufgenommenen Ausführungen. Die Hauptnummer des Festabende- bildete dasKyq- häuserfestspiel, das jene große Zeit der Erhebung .. •" der Einigung der lange entzweiten deutschen S . " und die Wiederaufrichtung des deutschen Kaiser', in packenden Bildern vor Augen führt. War Stoff an und für sich schon geeignet, die Begeish der Zuschauer zu entfesseln, so muß doch besonders z vorgehoben werden, daß auch die Mitwirkenden, fü r.' llch Dilettanten, sich die erdenklichste Mühe gaben, e! : gute Leistung zu erzielen. Als wirklich recht aner!. nenswerte Leistungen dürsten vor allem die Roile u :- Barbarossa und die der Germania anzuführen sei . Ein schönes, flottes Spiel brachte die zweite Theater nummer: „Das Schwert des Damokles". Nur schade, daß infolge der sehr fröhlich gepflogenen Unterhaltung, die aus den Nebenräumen hereindrang, der größte Teil der Worte nicht verstanden werden konnte. Die beiden Vorträge des Doppelquartetts ernteten freundlichen Beifall und auch die Vorträge des Orche sters unter Herrn C. Frankls Leitung trugen wesentlich dazu bei, die gute Stimmung der anwesenden Gäste noch zu steigern. Besonders der Begrüßungsmarjck: „Der Panther kommt", fand begeisterte, wohlverdienfe Aufnahme. Ganz erfreuliche Glanzleistungen des Abends aber waren die beiden lebenden Bilder -- „Germania beschützt den deutschen Handel", „Wissen schaft, Kunst, Handel, Gewerbe und Ackerbau im Schutze der Republik Brasiliens" und ein Reigen der Damenriege des Teuto-Brasilianischen _Turnvereines. Die rühmlichen Leistungen der Damen sind um so an erkennenswerter, als, soviel wir wissen, diese Riege et;: seit kurzem besteht und vorher bei ähnlichen Anläjseit noch niemals öffentlich auftrat. Der cnthujiajtnch: Beifall, mit dem diese Vorführung aufgenommen wuedr, war wohlverdient. Den wackeren Turnerinnen e,u kräftiges „Gut Heil!" Auch für die Belustigung der jungen Leute halle man Obsorge getroffen durch 'Ansetzen eines großen Festballes. Das fröhliche Völkchen ließ sich auch diese Gelegenheit nicht entgehen und widmete sich mit wahr haft heroischer Hingebung dem Tanzgeschäfte. Daß es unseren Blaujacken, den frischen, kräftigen Panther- jnngen, nicht an Tänzerinnen gebrach, ist wohl be- greiflich. 'Während des Fejtballes versammelte das Festkomi tee die Offiziere S. M . S. „Panther," die geladenen Gäste und die Vertreter der Presse in einem Scpa- ratzimmer. Hier dankte Schiffstommandant Gras v. Saurina Jelisch in herzlichen 'Worten für den warmen, freundlichen Empfang, den er, seine Ossiziere und Mannschaften hier in Cnrityba, in einer so schönen,

Anzeigen werde» i» Curityba bis Dienstag bczw Freitag ...€¦ · Mittwoch, 8. November 1905. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Bezugspreis: w «m i «» e-» iw { £ S r S

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Anzeigen werde» i» Curityba bis Dienstag bczw Freitag ...€¦ · Mittwoch, 8. November 1905. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Bezugspreis: w «m i «» e-» iw { £ S r S

Mittwoch, 8. November 1905.Erscheint jeden Mittwoch und Samstag.

B e zu g sp re is :

w «m i « » e - » i w { £ S r S I ? " ” 3 ! S :fürs A us land jä h r lic h ..................................... 10 M a rk .

Abonnements werden jederzeit angenommen, endigen jedoch nur mit Gcmcfterjchliitz. — B e i direkten Destel- langen, Zahlungen und Zuschriften adressiere m a n :

A ' redncçSo do «.I>or K u m p im * * *Caixa do C orre io N r. 32 — Praça da R epub lica N r. 3

C t i t ' l l . v h a — Estado do Param l

Curityba — Staat ParanL — Brasilien.

4. Jahrgang. — Nr. 384Anzeigen werde» i » C u r i t y b a bis D iens tag bczw

F re ita g m itta g angenommen in der Redaktion »nd be Herr» A lfred Hofs,»an», Nua fco 'Jiiachuclo N r. 34, auherhatb C uritybas von den Agenten des B la ttes.

A n z e ig e n p re is :

D ie Petitzeile oder deren Raum . . . . 100 R s.

M indestpreis einer Anzeige ......................... i *000 .

B e i wiederholtet Veröffentlichung entsprechender R abatt.

Veröffentlichugnen auf Verlangen die Zeile . . 100 Redaktion und (Expedition : P ra ç a da I tc p u b lic n : 3

C a ix a d o C o r re io N r . 35.

Agenten desS ta a t P a ra n » . — P o n ta G r o s s a : Peler Gchambcr. — P e l la d o : Jo rge Dechandt. — C a s t r o : Ewald Eaerlner. —

P i r a h y : R a rl Pärchen. — J m b i t u u a (G np iin ): Ja lob Brenner. — P r u d e n t o p o l i s : M igue l R oth. — G u a r a p u a v a : |

- ............... - - - ^ ------- . , .. - • P a l m y r a : Gustav Bersike.5 fio 2o sö d o s P in h a e s : P. J o ã o Lux. — C a m p o L a r g o : Jakob Meister. — P a r a n a g u á : P P . Franziskaner. A n to n in s t : Carlos O . C lonberg. — G u a r a tu b a : C. 5lugujto Boegershausen. — M a n d u r y : J a lo b K onrad.

S ta a t S . P a u lo . — G . P a u lo : E m il Sabesch, Run Cousciheiro B ro te iro N r. 20 (B a rra Funda). — C a m p !» J t a ic y : Anton io M in g , Kolon ie Helvetia. — R o c in h a : Luiz von Zubcn. - P i r a c ic a b a : D . A . Pieper.

S ta a t R io de J a n e iro . — P c t r o p o I i r : P P . Franziskaner. — S ta a t B a h ia . B a h ia : P P . Franziskaner. S ta a t E s p ir ito S a u te . — S ta . J z a b e l: P . Pedro Benzerath. — T i r o l de G in . L e o p o ld in a : P . P au lo ©ruber.

In a s und

„Kompaß":S ta a t S a n ta K a th a r in a . — G S o B e n io : F . Fendrich. — L e n ç o l : Engdberi G tiiber. — C a m p o A le g r e : Estevão

Buschle. — J o i n v i l l e : P . Carlos Boegershausen. — I a r a g u á : Franz Fischer. — I t a j a h y : Joseph D ittrich. — L i i i z A lo c s : Lehrer H . Burckhari. — © a s p a r : P P . Franziskaner. — B lu m e n a u : P P . Franziskaner. — G a i to (S lum enau): 2Bm. B iich. Engelle. — J n d a y a l : Lehrer Heinrich Weber. — B r u s q u e : P . G abriel Lux . — F lo r ia n o p o i i s : P . Carlos Schnees. — .* * • 3 0 111: P P - Franziskaner. — P a lh o ç a : Joseph G r. Lrebs. — G a n t ' A m a r o d o C u b a tã o : P P . Franziska:, — G ä o P e d r o d 'A lc a n t a r a : P . Huberto O hlers. — G ta . P h i lo m e n a : Lehrer Schnitzler. — T h e re s o p o lis : P . ^>o: ’ i! .Steiner. — L a g u n a : A n ton io B ra n d l. — V a rg e m do C e d ro : A n ton Esfting. — G ä o M a r t in h o do C a p iv a r y : C ;. .3 Hoepers und J o ã o Hoepers. — A rm a z e m (C ap ivary): Henrique Bcrkeubrock. — G r a o a t à : J a lo b M a y . — T u b a r u , manu S ichert. — B r a ç o do R o r t c (A iun iz ip ium T u b a rã o ): P . Frederico Tombrocl. — S ã o J o a q u im da C o - rS e r r a : J o ã o Jo rge Dom . — L a g e s : P P . Franziskaner. — C u r i t y b a n o s : P P . Franziskaner.

S ta a t M in a s Geraes. — C i t a ç ã o M a r ia n o P r o c o p io : Luiz D illy . — B e l la H o r iz o n te : Pedro Gchinninger.S ta a t A m azonas. — M a n a o s : Francisco L u ln ig .D eutsch land : Lehrer B . Lange, Osternburg, Eschstr. 10, O ld e n b u r g im Herzogtum.

Ein ftiinftícrDiíb aus Assisi.Non Ma.r B ie rba um .

B on diesem Hang, wo sanfter er sich neigt,W arb eine Sonne einst der W elt geboren!

In Umbrien liegt eine stille Bergstadt mit Namen Assisi. Wer heute dorthin seinen Schritt lenkt und durch ein halbzerfallenes Steintvr in ihr Inneres tritt, in jenes uralte und verwitterte Schwalbennest am Bergeshang, der ahnt wohl nicht sogleich, bafo hier ein Heiliger seinen Flug zum Himmel tat; der ahnt wohl noch weniger, das; dieser ©otlcsmann auch anderen Schwingen lieh, die sic weit über die Erde trugen und in das Jdealreich echter Kunst steuerten. Gehen wir weiter durch die winkeligen und engen Gassen zur Nordseite der Stadt, so kommen wir zur Basilika bi S. Francesco. Eine Wunderstätte der Kunst! drei Kirchen türmen sich übereinander, als wenn Nalabier, der französische, und Jakobus, der deutsche Baumeister, den Höhenflug des Armen von Assisi zu verkörpern suchten. Und diese Grabstätte birgt die besten Silber» schätze des Trecenlo, die ein Cimnbue und Giotto in künstlerischer Verehrung dort niederlegten. Hatten diese Meister ja doch in dem Leben und Wirken des hl. Franziskus einen ganz neuen und wundersamen Bor­wurf erhalten, den man bisher nicht gekannt halte. Der seraphische .Heilige war es, der durch sein göttliches Minneleben die 'Malerei von den strengen und kalten Formen des Byzantinismus befreite und ihr warmes Fühlen und Denken gab. Und mit den bildenden Künsten vereinte sich die Poesie und wetteiferte in der Verherrlichung des neuen Helden, der einem Kreuz­ritter gleich den Ruf ins Land sandte: Gott will cs! und die Menschheit für das Heiligtum des Nächsten zu gewinnen trachtete. Bonaventüra, Jacopone da Todi, Loe de Sega und nicht zuletzt der Dichter der Göttlichen Komödie fanden in der umbuschen Berg­stadt eine fruchtbare Quelle, wo sie schöpfen konnten. So sprach Tullio Dandolo wohl mit aller Wahrheit: „Kein Heiliger verschaffte den Künstlern der letzten sechs Jahrhunderte glühendere Begeisterung und wär­meres Leben als der Stifter der Minderbrüder, der Apostel der Armut." (Monacliismo c Legganda.)

Was war es nun, dafo gerade Franz von Assisis Bild die Männer des Schönen so mächtig anzog und zu fruchtbarer ^Schaffensfreudigkeit antrieb? Die eine Flamme entzündet sich an der anderen und teilt ihr leuchtendes Licht mit. Bisher waren fast ausschließlich Darstellungen in Wort und Bild aus dem Alten Testa­ment und dem Leben Christi gebräuchlich: sie treten uns im Dunkel der Katakomben und in den Mosaiken der Basiliken entgegen. Jetzt aber hatte der wunder­same Wandel des seraphischen Heiligen neues und goldenes Material geschaffen, das dem Kurs der da­maligen Zeit entsprach; durch die Beschreibungen des Minderbruders Thomas de Eclano (geb. 1 200), des Kirchenlehrers Bonaoenlura und durch die Legenden­sammlung der „Fioretti" wurde das Material rinos durch das Land getragen und von den Kunstjüngern gefunden und verwertet.

Franz von Assisi war nämlich - das ist das Ge­heimnis seiner Wirkung auf das künstlerische Schaffen seiner Zeit — ein Idealmensch, der nach der sinnfälli­gen Seite ungemein malerische Züge darbot. Und der sinnfälligen Außenseite entsprach das Innere des Hei­ligen. Vom Scheine dichterischer Begabung umleuchtet, sah er die Welt mit den Augen eines gottbeoeisterten Sehers; Franz war mit einem Worte eine Künstler­natur, die mit idealem Lebensempfinden eine produktive Tätigkeit verband.

Wie äußert sich nun gerade dieses farbenbunte äsen des Künstlers, das so anziehend aus alle Zei­len wirkte? Es war eine bewegte Zeit, als der Sohn * Piedro de Bernardone 1182 das Licht. H>e Christus, hie Mohammed! so ging

ein Kamp ruf durch die Welt. Heifo wogte der Streit aus Den astatischen Feldern, wo manch wackerer Kreuz­fahrer.fern Leben lieg. Mancher auch kehrte mit rei­chet Beute heun und erzählte nun von den Wundern

in Italien selbst herrschten Händel sm v m *n ?.c.lfen und den Ghibetlinen, in die auch AfU|t hineingerissen wurde. Eine solche Zeit der Aben­teuer und des Streites wurde zu einer liederreichen Zeit. Im Normannenreich auf Sizilien und in der Provence erklangen bald die Weisen von ritterlicherM.nne und kühnen Welt-Fahrten. Und der Strom der fahrenden Troubadours kam auch nach Assisi, das on der «trage nach Rom lag. Und die Schwingun- Jranz^ nchrien die Saiten des empfänglichen

, eri ‘l r *®‘°9rnPbi Tchomas des Celano, berichtet in anschaut,ch kurzer We.se über das Treiben des jun­gen Kaujherrn-Svhn. (V ita prima c. I.) Die NaturbíÍ <lne" J i,u,erf,le" l n0 frohen Sinn geschenkt.i,t - ludlandischen --.emperamente entsprechend mit il naUBerU-‘ ^ 309 bfr ruhmbegierige Jüngling bor r , l r, 9r^ jen reundesschar durch die Stragen virtuTn X v l" .|(,)alllm Rurige Weisen vom König

4 , unb4 er Tafelrunde in die weite Ebene hinaus ©..m.., " Ä 1 manch junges und altes Herz bewunderndteUll ieborn ~ i tn9-es *um Fefogetage; Franz

, e'n Bafelgenofseu seinen Frohsinn mit und be- zauverie durch seine angeborene Geulilezza alle. Es

ar ein Bild, würdig festgehalten zu werden. Tinel,

I der holländische Komponist, hat es getan; er leitet fein I Oratorium „Franziskus" mit einer solcher Festrunde

meisterhaft ein. Piedro Bernardone, der kühle und strenge Geschäftsmann, sah mit Unzufriedenheit guf das Treiben seines Sohnes, der mit den Goldmünzen wie mit wertloser Spielware umging. Die fromme Mutter dagegen hatte in das gute Herz ihres Kindes geschaut; sie sagte wohl, wenn ein Verwandter mit Unwillen auf den Verschwender des Hauses wies: Wartet nur, ich sehe das Gute, das von ihm noch kommen wird; zeigte er ja doch selbst bei den Vergnügungen einen edlen Charakter (quasi na tu ra lite r curia lis in moribus et in verbis. Legenda tr i um socio- rum c. I.)-' Die tieferblickende Mutter hatte recht.

Trotz aller romantischen Schwärmerei, zu der ihn seine lebhafte Phantasie zog, und tro tz a l l e r A u s- g e l a s s e n h e i t b l i eb F r a n z i s k u s ein r e i ner und u n v e r d o r b e n e r J ü n g l i n g ; eine natür­liche Hinneigung zu allem Buten und Schönen be­wahrte ihn vor vielem. So also stellt sich uns Fran­ziskus vor seiner Lebensänderung dar; mit einem hei­teren und warmherzigen Gemüte verband sich eine rege Phantasie und eine leicht entzündbare Begeiste- rungsfähigkeit für Großes und Edles. Das waren Anlagen, die den Schluß auf einen künftigen Dichter und Künstler erlaubten.

Doch Franz sollte nicht als weltlicher Troubadour die Sailen schlagen; er sollte fortan das Hohelied göttlicher Minne ertönen lassen. M it kundiger und bes­sernder Hand knüpfte das Wirken der Uebernatur, wie es so ihr eigen ist, an die natürlichen Fähigkeiten des werdenden Heiligen an. Eine einjährige Gefangen­schaft in Perugia, gegen das der streitlustige und ruhm­begierige Jüngling mit ins Feld gezogen war, bildete den Beginn der Umwandlung. Die Einsamkeit schärfte seinen Blick für die richtige 'Wertung der Erdengüter. Er fühlte in Ahnungen und Gesichten plötzlich eine unsichtbare Hand, die ihn von der Welt zurückzog und andere Wege wies.

Nach längerem Sträuben und Zweifeln folgte er. Franziskus war ein anderer und doch auch derselbe. Ein anderer. Denn, hatte er sich früher mit ganzer Seele in das Treiben des Tages gestürzt und Freude an Freude gereiht, jetzt war sein ganzer Sinn nur auf das Göttliche gewandt. Eine Quelle, die auf ihrem Laufe von der Höhe durch das Tal alle Wasser auf­nimmt und dem einen großen Meere zuführt: so mar das Streben des werdenden Geistes. Die göttliche Niinne hatte sein Herz ersaßt und glühte und brannte; sie trieb ihn unaufhörlich, ein gleiches Feuer in den Menschen zu entfachen. Und er singt:

M ir lodert in ewigen Flammen da? m ir entriij'ne Herz,I n Flamme» der Liebe! N irgend in Sicherheit, 0 weh,Rann R u h ’ es f in d e n ..................

(Siehe „D . hl. Franzi?!»? v. A ., ei» T roubadour" v. Gürres, S . HG.)

Den Reichtum, den Franziskus zum Schmerz eines Vaters so wenig geachtet halte, wirst er nun ganz von sich. In einen! Gesichte erkennt er seine lang gesuchte Braut, es ist die königliche Witwe 'Armut; von ihr singt Dante später, seit elfhundert Jahren habe sie ver­einsamt getrauert, nachdem sie mit Christus, ihrem er­sten Gemahl, ans Kreuz gestiegen sei. Und der arme Bettler vermählte sich mit ihr in mystischer Liebe, daß sie seine Herrin und Gefährtin werde. Schuhe und Stab und Gürtel legt er ab; ein rauher Stofs mit einem Strick ist sein Gewand. Es liegt ein eigenartiger Zau­ber über _ dieser sonderbaren Vermählung des' seraphi­schen Heiligen. Die Welt, die gerade damals in ein übermäßiges Eenußleben verstrickt war, verstand das Ideal des Bürgers von Assisi zum Teil nicht; sie kannte nicht den inneren Reichtum der Seele, oen er gegen den äußeren eintauschte. 'Aber die scharfen 'Augen der Kunstjünger entdeckten, daß hier in der Bergstadt Umbriens etwas Großartiges und Sinniges vor sich gegangen war. Giotto und Dante haben den Tag der Vermählung des Heiligen mit der 'Armut würdig gefeiert. In der Unterkirche von Assisi führte Giotto seinen farbigen Pinsel. 'Auf tiefem Blau-Grund steht Christus und segnet liebreich den Bund zwischen dem dunklen Bettler,nönch und der Lichtgestall der 'Armut. Engelchvre in wallenden Gewändern wohnen voll Staunen dem eigenartigen Schauspiel bei. Und Dante schildert später die Wirkung dieser liebesglühen- den Verbindung zwischen Franz und seiner Braut:

Ih re Eintracht und die holde» Freuden, die ihrem Antlitz hohe Lieb' erteilte,

T rieb Manche» auf der Andacht Weide».(P aradies X I , 76.)

(Fortsetzung folgt.)

Die deutschen Katholiken.Ueber die deutschen Katholiken bringt „Unino", ein

in Rio erscheinendes größeres Tageblatt, einen höchst anerkennenden 'Artikel, den wir in folgender Ueberset- znng unsern Lesern mitteilen:

Das mutvolle und überaus verständige Vorgehen der deutschen Katholiken iji ihrer Heimat, ihre Staub- hastigleil in der Verteidigung sowohl ihrer 'Rechte als auch der christlichen Civilisation gegen den Materialis­mus des Jahrhunderts und die 'Abtrünnigen, die B il­dung und 'Weisheit, welche sie im Kampfe gegen die ungläubigen Gelehrten erkennen lassen, ihr fester Zu»

I sammenschluß bei strengster Unterordnung unter die

Kirche, alles dieses stellt eine der wichtigsten und auf richtigstem Wege befindlichen Bewegungen des mensch­lichen Geistes in den letzten Zeiten dar.

Unterzieht man die Erfolge, die Entwickelung und den gründlichen Umschwung aller Beziehungen hinsicht­lich dieses hochedlen Kampfes, aus dem die religiöse Freiheit und der Einfluß des Katholizismus in der deutschen Politik hervorgegangen ist, einer näheren Be­trachtung, so heißt dies geradezu: die lebensvolle Ent­faltung der Wahrheit begleiten, wie sie aus einer Brutstätte lang dauernder, widriger Behandlung, in der sie fast erstickt war, sich glorreich frei gemacht hat. Und gerade dort, im Lande eines Luther, eines Goethe, eines Kant mußten die Katholiken solche Er­folge erringen! Dabei hatten sie auf politischem Ge­biete den eisernen Kanzler, Fürst Bismarck, gegen sich, als er durch seine großartigen Erfolge in der äußeren Politik hoch erhoben sich des vollen Vertrauens seines Monarchen erfreute.

Und wie endete der Widerstand dieses mächtigen Mannes, der erklärt hatte: „Nach Canossa gehen wir nicht" — ? M it seinem politischen Zusammenwirken mit den Katholiken, indem er nur in diesem Mittel fand, der politischen und geistigen Anarchie wirksam zu begegnen.

Die Emanzipation der Katholiken war in England und Belgien keineswegs größer und gewaltiger als in Deutschland. Ein einziger, allerdings recht wesentlicher Unterschied lag darin, daß in jenen Landern dieser oder jener Name von Entscheidung war und die all­gemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkte, während dage­gen in Deutschland — so kann man wohl sagen — nur ein Held auftrat: jener Herr „Alle ohne Aus­nahme," d. h. die Gesamtheit aller Katholiken, welche dort in Wahrheit Katholiken sind, die Einheit sämtli­cher Führer der Katholiken mit diesen allen; das ist es gewesen, was Bismarck so viel zu denken gab.

Diese bedingungslose Einigkeit machte die soziale christliche Bewegung möglich, durch welche das ganze katholische deutsche Volk mit echt katholischem Geiste erfüllt wurde, aber gleichzeitig auch die materiellen Interessen, besonders euch die der Landwirtschaft trei­benden Bevölkerung, möglichste Förderung erfuhren.

Wem verdankt aber Deutschland hauptsächlich dieses schöne Zusammenwirken, diese erfolgreiche Bewegung, die sich der Aussaugung der arbeitenden Klasse und der Produzenten durch egoistische Mittelspersonen ent» gegenstemmt? Es ist die deutsche Geistlichkeit. Christ­liche Wissenschaft und Fürsorge für das Volk auf christlicher Basis: dies ist es, was die deutschen Geist­lichen charakterisiert. So führen sie auf geradestem Wege das Programm Leos des Dreizehnten aus: Alles in Christo begründen (ornnia instaurare in Christo).

I n seiner Disciplin, in seinem tätigen und prakti­schen Eifer, in seiner über die ganze Erde verbreiteten apostolischen Wirksamkeit, in seinem Geiste der brüder­lichen Liebe wie in seiner Uneigennützigkeit kann der deutsche Klerus ohne Ausnahme allen zum Muster dienen. 2luch wir in Brasilien haben dies Beispiel vor uns: deutsche Priester, die in den verschiedensten Kirchspielen ihre guten Dienste leisten, indem sie mit der größten Opferwilligkeit und Selbstverleugnung dem Mangel an einheimischen Priestern abhelfen.

Diese in aufrichtigster Gesinnung verfaßten Ausfüh­rungen mögen unsere Leser zugleich als ein Zeichen unserer höchsten Verehrung ansehen, das wir dem würdigen Vigario von Florianopoiis darbringen wol­len: der ebenso tüchtige als an Tugenden reiche Herr Pastor Fr. Topp befindet sich zur Zeit hier auf der Durchreise nach Europa. Ein sehr wichtiger Dienst ist es, den er bei Gelegenheit dieser Reise unserm Lande Brasilien leisten w ill: es handelt sich um die Errich­tung eines besonderen Bistums für Santa Catharina, und wer könnte wohl der höchsten kirchlichen Autori­tät besser Informationen geben, wer überhaupt die Sache der Katholiken jenes Staates erfolgreicher ver­treten, als dieser verehrnngswürdige Priester? W ir wünschen ihm, daß seine Reise die Erfüllung seiner Wünsche herbeiführen, und daß er selbst bald zurück­kehren möge!

< 'n *c n i- iiu L < » i - v u l l i o — S p ce ia liu itte l gegen V e r­s to p fu n g und a lle beg le itenden K ra nkh e itse rsch e inu n - gen xvie : M angel an V erdauung, V erdauungsauh wüche, K o lik , M ig räne , .U ebo lke it, L e b e rk ra n k -h e it und A p ­p e tit lo s ig k e it.

Zu haben in a llen A po theken u nd D rog ucn h an d- ungen C u rityb a s . ( l . )

Lokales.

Curityba.Das Pantherfest. Es war ein schönes Fest, das zu

Ehren unserer lieben Gäste vom „Panther" am 1. 'November veranstaltet wurde. Schon der Empfang auf dem Bahnhose gestaltete sich überaus feierlich und und ungemein herzlich. Punkt 12 Uhr trafen die deutschen Gäste in Begleitung der Empfangskommission mittels Ertrazuges auf dem Bahnhöfe ein, erwartet von den Vertretern der Civil- und 'Militärbehörden, den deutschen Vereinen und den deutschen Schulen. Die offizielle Begrüßung der Offiziere und Mannschaf­

ten durch die Behörden erfolgte auf dem.Bahnhof­steige. Offiziere und Mitglieder der Empfangskom­mission bestiegen hierauf bereitgestellte Wagen, welche sie zum deutschen Konsulat, bzw. zum Salon Hauer bringen sollten. Die Mannschaften aber wurden noch von den deutschen Vereinen und den deutschen Schu­len begrüßt, die sich vor dem Bahnhöfe aufgestellt hatten, und sodann in festlichem Zuge unter Dorantritt der Fahnen und zweier Musikkapellen ebenfalls nach dem Salon Hauer geleitet, wo der Ehrentrunk ver­abreicht wurde. Eine Schülerin der „deutschen Schule" und zwei Schüler der „deutschen Knabenschule" be­gaben sich ins Konsulat, um den Kommandanten S. M . S. „Panther" namens ihrer Schulen zu begrü­ßen. Das Hauptfest, der eigentliche Begrüßungsakt, wickelte sich abends 9 Uhr im Salon Hauer ab. Die Beteiligung an diesem Feste war eine ungemein zahl­reiche und der Verlauf desselben ein recht schöner und guter. Das glückliche Arrangement dieser Feier, ein sehr reichhaltiges Programm und die gediegenen Lei­stungen aller Mitwirkenden lösten bei den Festteilneh- mern bald die gehobenste, animierteste Stimmung ans. Ja, selbst in den Nebenräumen, in denen Erfrischung verabreicht wurde, war man bei so guter Laune und so ausgezeichnetem Humor, daß dadurch nicht scllut die Wirkung der Fejtaufführuugen im Hauptjaale et­was beeinträchtigt werden konnte.

Die Festrede hielt Herr Pastor Derchner. In ker­nigen Worten beleuchtete er die deutschen nationalen Tugenden: Fleiß, Ausdauer und Unternehmungslust, die es zuwege brächten, daß Deutschland seinem grc< - ßen Rivalen jenseits des Kanals immer näher komme. Schon jetzt sei das Ziel, das unserem großen Kaiser vorschwebe, die Beherrschung der Meere, kein Phan­tom mehr, sondern nehme allmählich eine greifbare E r­statt an. W ir Deutsche im Auslande wüßten jetzt, daß wir nicht mehr verlassene Kinder eines ohnmächtigen, schwachen Staates seien, sondern uns des wirksamsten Schutzes seitens unseres alten Vaterlandes erfreuen dürften. In diesem Sinne hieß Redner die anwk! ' den Gäste vom „Panther" herzlich r n i í i i o m r v t u > wünschte der deutschen Kriegsmarine auch firner: q gedeihliches Blühen und Wachstum. Hierauf st.,'b Redner das Verhältnis der hiesigen Deutschen zu. r serem alten Vaterlande Deutschland, dem er Tt'ue t deutscher Art und Sitte, in deutschem 'Wesen und r scher Sprache gelobte. Diese Treue, fuhr er fort, F ? aber keineswegs die Treue gegen unser zweites land, gegen unser großes, schönes und geliebtes C v silien aus. W ir Deutsche wollen vielmehr wie bisiier so auch fernerhin die festesten und grundlegendste:- : v.­mente dieses Staates bilden und bleiben. Nüi ■ n Hoch auf den deutschen Kaiser schloß der Feslr, :.e seine begeistert aufgenommenen Ausführungen.Die Hauptnummer des Festabende- bildete dasKyq-

häuserfestspiel, das jene große Zeit der Erhebung .. •" der Einigung der lange entzweiten deutschen S. " • und die Wiederaufrichtung des deutschen Kaiser', in packenden Bildern vor Augen führt. War Stoff an und für sich schon geeignet, die Begeish der Zuschauer zu entfesseln, so muß doch besonders z vorgehoben werden, daß auch die Mitwirkenden, fü r.' llch Dilettanten, sich die erdenklichste Mühe gaben, e! : gute Leistung zu erzielen. Als wirklich recht aner!. nenswerte Leistungen dürsten vor allem die Roile u:- Barbarossa und die der Germania anzuführen sei .

Ein schönes, flottes Spiel brachte die zweite Theater­nummer: „Das Schwert des Damokles". Nur schade, daß infolge der sehr fröhlich gepflogenen Unterhaltung, die aus den Nebenräumen hereindrang, der größte Teil der Worte nicht verstanden werden konnte. — Die beiden Vorträge des Doppelquartetts ernteten freundlichen Beifall und auch die Vorträge des Orche­sters unter Herrn C. Frankls Leitung trugen wesentlich dazu bei, die gute Stimmung der anwesenden Gäste noch zu steigern. Besonders der Begrüßungsmarjck: „Der Panther kommt", fand begeisterte, wohlverdienfe Aufnahme. Ganz erfreuliche Glanzleistungen des Abends aber waren die beiden lebenden Bilder -- „Germania beschützt den deutschen Handel", „Wissen­schaft, Kunst, Handel, Gewerbe und Ackerbau im Schutze der Republik Brasiliens" — und ein Reigen der Damenriege des Teuto-Brasilianischen _ Turnvereines. Die rühmlichen Leistungen der Damen sind um so an­erkennenswerter, als, soviel wir wissen, diese Riege et;: seit kurzem besteht und vorher bei ähnlichen Anläjseit noch niemals öffentlich auftrat. Der cnthujiajtnch: Beifall, mit dem diese Vorführung aufgenommen wuedr, war wohlverdient. Den wackeren Turnerinnen e,u kräftiges „Gut Heil!"

Auch für die Belustigung der jungen Leute halle man Obsorge getroffen durch 'Ansetzen eines großen Festballes. Das fröhliche Völkchen ließ sich auch diese Gelegenheit nicht entgehen und widmete sich mit wahr­haft heroischer Hingebung dem Tanzgeschäfte. Daß es unseren Blaujacken, den frischen, kräftigen Panther- jnngen, nicht an Tänzerinnen gebrach, ist wohl be- greiflich.

'Während des Fejtballes versammelte das Festkomi­tee die Offiziere S. M . S. „Panther," die geladenen Gäste und die Vertreter der Presse in einem Scpa- ratzimmer. Hier dankte Schiffstommandant Gras v. Saurina Jelisch in herzlichen 'Worten für den warmen, freundlichen Empfang, den er, seine Ossiziere und Mannschaften hier in Cnrityba, in einer so schönen,

Page 2: Anzeigen werde» i» Curityba bis Dienstag bczw Freitag ...€¦ · Mittwoch, 8. November 1905. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Bezugspreis: w «m i «» e-» iw { £ S r S

v >nsna: i j «tf?P e r lAompaf**

R - Ü . m '■"'".li).1

H'it (]’!'■'r

;'."' : ').'n .K o lo n ie i ; im itten ■. Ijatlvn. H err: 1.1 ’ ;ind se in e B e s a tz u n g

í v r r R o v f u l B a -'recke )l iu n ').''.t B e h ö r d e » fü r

' ; v ; v í c i e i l ; d ) t e i í e n n a b je ii.cn D a n k a u s . N a c h -

-!<; riiv d ie eh ren d e (E in la- Li::.H'i'cn N e d c n g c b a n l í

tVK ,.,.!. h a lten , sprachB e t o n : ,n g e i» b e ifä l lig a u f-

g e ,. . ■ ■ B e g r ü ß u n g s g e d ic h t .> W .; o n » la g n a h m e n d ie Festlichkeiten zu E h r e » d er l ieb en (Kaste ih r e » F o r tg a n g . U m V U h r nach- i i i i lt a g s z a g e » d ie V e r e in e u n d S c h u le » v o m T heater- H a u e r a u s u n te r k lin g e n d e m S p i e l zu m S c h ü tz e n w ä ld - chcn, w o e i» Picknick a b g e h a lte n w u r d e , bei w eichern zw e i M u sik ch ö re sp ie lte» . (K egen A b e n d fe h lte d er stattliche Z u g zurück, u m sich v o r d em T h e a te r H a u e r a u fz u lö se n . U m 8 U h r fa n d d aselb st d a s zu E h r e n d er O ffiz iersch a ft d e s „ P a n t h e r " v era n sta lte te F e s td u n - !ctt statt. I m V e r e in s la k a le d e s „ S ä n g e r b u n d e s " w u r d e e in F e s tb a ll a b g e h a lte n , a n d em sich d ie b r a v e n M a ­r in e so ld a te n wacker b e te ilig ten . D ie T e iln a h m e v o nseiten der h iesig en D eu tsch en w a r e in e sehr zah lreiche.

D ie A b r e ise »ach P a r a n a g u ú e r fo lg te a m M o n t a g u m 2 U h r n a c h m itta g s . N a c h d em A b sc h ie d sm a h l im S ä n ­g e r b u n d -L o k a le , w o se lb st versch iedene T o a s te a u sg e b r a c h t w u r d e n /g in g e n d ie O ffiz ie r e in R u tsch en u n d d ie M a n n ­schaften in m eh reren G r u p p e n zu F u ß zu r B a h n s ta t io n a b , w o d er S o n d e r z u g sie erw a r te te . A u f d em B a h n ­steige, w o sich e in e g r o ß e V o lk s m e n g e v e r sa m m e lth a tte , lie ß e n z w e i M u s ik k a p e llen ih re W e is e n erk lin g en . I m W a r te s a a l w a r e n d ie V e r tr e te r d er L okalp resse, H e r r D is tr ik tsk o m m a n d a n t G e n e r a l B o r m a n n , v ie le O ffiz ie r e d er h ies ig en G a r n is o n , Z iv i l - u n d K o n s u la r - b eh ö rd en , u n d e in e g r o ß e Z a h l v o r n e h m e r D eu tsch er . U n te r H o ch ru fen a u f d ie deutsche M a r in e , d en S t a a t P a r a n á u n d d ie O f f iz ie r e u n d M a n n s c h a f t d e s „ P a n ­th er" setzte sich der Z u g in B e w e g u n g . H u n d e r tevon w e iß e n T ü ch ern w u r d e n z u m A b sch ied geschw enkt,b i s der Z u g , der d ie l ie b e n G ä s te w ie d e r m ic M P a m - n a g u à brachte, d en A u g e n en tsch w u n d en w a r . D a s schöne P a n th e r fc s t w ir d a l le n D e u tsc h e n Noch la n g e in E r in n n e r u n g b le ib en .

D ie H en m M a te -A u sfu h r ü b e r P a r a n a g u á u n d A n t o n in a nach d em L a P l a l a w a r w ie im S e p t e m b e r so auch im O k to b er sehr b e d eu ten d , h a t jedoch , w ie zu e r w a r te n w a r , jetzt e in e n starken Z u r ü c k g a n g e r fa h r e n . A n ^ A u s fu h r s te u e r w u r d e n im O k to b e r in A n t o n in a 8 8 : 5 6 9 8 u n d in P a r a n a g u á 6 6 : 6 9 1 8 v e r e in n a h m t. U m b ei dem in letzter Z e it in B u e n o s A p r e s , R a s a ­n z u n d M o n t e v id e o g e z a h lte n h o h e n P r e is e n m öglichst t iic i zu v e r d ie n e n , sa n d te jeder M a t e - E x p o r t e u r so v ie l T h e e d o rth in a l s m ög lich . S e l b s t g e g e n w ä r t ig noch w ir d in e in e m T a g e h ier so v ie l M a t e zu r B a h n g e ­lie fer t, d a ß d ie L a g e r r ä u m e ü b e r fü llt sind u n d fü r 2

i w e r d e n m üssen d a m it , u n terd essen d ie o» nach u n sern b e id e n A u s f u h r h ä f e n ■•:» k ö nn en . _ A llw ö c h e n tlic h w u r d e n in n ' t e » durchschnittlich 5 D a m p f e r la d u n g e n m e a n s P a r a n n a u s g e fü h r t . E s w a r d a ß a u f d iese W e is e d er M a r k t schnell

w ü r d e u n d d ie P r e is e in fo lg e d e sse n i m u ß te n . A u ch der io fa r io h a t d ie K a u f-

o w ir d h ier a m P la t z e :c n u r noch e in P r e i s

J a g e g esch la -

. A,;VC5 :

H e r o a . . . . . . .:v .; lt.v o r Z n d r r n B

-A ckxm de» i i g n a t i v m m .-,

v v « R o n j i g n n t rv v U tiio n d ie

’ h a b e » , ist d a s im , nach w elch em die ) d e» R rm su m p lä tz? » '•'.»! verk a u ft w ir d , «p iu rsoch e Der Rri=

diesem u n se r » H a u m e x p o r th a n d e k ’ d em g a n z e n W U .sch cn K le b e n v o n P a ­sch : • ' - ' l a d e n z u fü g e n , o u d er A bsicht, d a s

■ ■--A .c s m n it durch V e r k a u f a m h ies ig en P la t z ezu e r . - . - " so n stige A e r b e sse r u n g sv o r sc h lä g e z u m a ­chen hm » a s E e n tr o d o s I n d n j t r ia e s à H e r v a M a t e n m letzte,' ^ .a in s t o g u m 1 U h r n a c h m itta g s im V e r - e in s lo k a le der „ A s s o c ia ç ã o d o s E m p r e g a d o s n o C o m - m crctu" e in e V e r s a m m lu n g a b g e h a lte n . B e i d iesem V o r g e h e n d a r f nicht unberücksichtigt b le ib en , d a ß zu e in e m d u rchsch lagenden E r fo lg e e in g le ich es , g e m e in sa ­m e s V o r g e h e n se iten s, a lle r M a le - E r p o r t - S t a a le n erfor- derlich ist D e r w e it a u s g r ö ß te M a te p r o d u z e n t ist z w a r d er S t a a t P a r a n n . a b er auch S t a . E a th a r in a , R io G r a n d e d o S u l u n d P a r a g u a y fü h ren b ed eu ten d e M e n g e n P a r a g u a y t h e e a u s u n d fa l le n d a h er m it in die W a g fc h a le .

Dr. P iten te , der P r ä s id e n t d e s S t a a t e s P a r a n á . !' ltm v o r ig e n A k o n ta g a n B o r d d e s eng lischen D a m p - f t r s „ D a n u b e " in d er B u n d e s h a u p ts ta d t e in g e tr o f fe n . Z w e i m it po litischen F r e u n d e n b e la d e n e S e g e lb o o t e fu h ren d em erlauch ten H e r r n S t a a ts p r ä s id e n t e n enche- 8 (n: ' à » e r der p a r a n a e n je r V e r tr e tu n g h a tten sich auch R e p r a se n ta n le n d e s D r . N i l o P c g a n h a u n d d e s V e r k e h r s m in is te is L a u r o M ü l l e r e in g e fu n d e n . D a s h iesige R e g ie r u n g s o r g a n w a r vertreten durch se in en slu m in en ser R o r r e sp o n d e n te n . D r . V ic e n te M a c h a d o « f r e u t sich g u ter G e su n d h e it . H ie r in C u r ity b a n e h . w e n d ie V o r b e r e itu n g e n fü r d en g r o ß a r t ig e n E m p fa n g d e s P r ä s id e iite n ih ren F o r tg a n g . D ie S t r a ß e n 1 5 de J to v e m b r o , L ib erd a d e u n d C o in m e n d a d o r A r a u j o so l­le n prächtig geschmückt w e rd en , so b a ld d er T a g d er A b ­reise v o n R io bek ann t w ir d . D ie pyrotechnische F a b r ik d er H erren A n n ib a l, P a i o a & C o m p , in P a r a n a g u á h a t schon A r b e ite r p e r so n a l in C u r ity b a . w e lc h e s V o r ­b e r e itu n g e n tr ifft fü r die V e /a n fc h ltu n g v o n künstlichem F e u e r w e r k . A m T a g e nach der A n k u n ft d e s D r . V i - kente w ir d im V e r e in s lo fa l d e s „ S ä n g e r b u n d e s " e in o f f iz ie l le s P r u n k m a h l sta ttfin d en , w o z u d ie B u n d e s - u n d S t a a ts b e h ö r d e n der D iö zesa n b isch o f. d a s R o n s » .

J f e í f t e t , be.r e L e n g e la d e n w er-d e n . D a s F e s t scheint e in sehr a n im ie r te s w e r d e n zu w o l le n . 0

A b e r g lä u b i s c h e G e b e t e . D ie bischöfliche K u r ie v o n P c t r o p o l i s h a t e n ie n E r la ß v erö ffen tlich t, in w elch e» , d e r in N u m m e r 8 5 erm ä h n te m it gew issen ab er-

,rtt. . . . . yw iv i||v il UUll

ß liiu o ilc h e n d .bo ten getr ieb en e U n f u g g e b r a n d m a r l v d. ' t ' T ' acii .I n h a lt d e s Z ir k u la r s nach d e» „ : v. ' :'i" v o m 2 9 . O k tob er , w ie fo lg t , w ie— ' , W t V f o l f l t ,

k ö t (+ 5 c ir c p o lio ; ijt e in e 0 )eU ct$foi> (.cß’ijt w o rd en , w elche n e u n T a g e ge-

P e r io n e n v e :te ilt w erd en so ll u n - 'S ir a 'e n ]:;■• die, w elche c s unter*

, ö je b e f m it N cch i veru rte ilt w ird , so » seid en e n th a lte n e n S t r a fa n d r o h u n g e n

keinerlei B e d e u t u n g b eig em essen w e r d e n . A l l e , w elch e d e r a r tig e . G e b e tsz e t te l besitzen, m üssen sich derse lb en e n tä u ß e r n u n d sie un schädlich m ach en ." — D a m it f in ­de! d er S c h w in d e l se in e E r le d ig u n g , v o r a u sg e se tz t , d a ß a lle R a ih o tik e n d iesen w o h lg e m e in te n kirchlichen E r la ß g e b ü h r e n d a u s fü h r e n . W e r b eten w il l , so ll so beten,'1 w ie C h r is tu s u n d d ie R irche e s leh ren . S o w e r d e n d ie sch lim m en A u s w ü c h s e a m besten b eseitig t, w a s fü r d a s christliche V o lk n u r v o n N u tz e n sein käm t. >ß

„51 U n i f t o . “ D e r H a u p tr e d a k te u r d er „ U n iu o " H err D r . F e l ic ia d o s S a n t o s , e in e d er m ark an testen P e r s ö n ­lichkeiten u n te r d en b ra silia n isch en R a th o l i fe n , d e n e n er w e g e n se iner (K la u b e n s tr e u e u n d hoch h erzigen G e s in ­n u n g a l s V o r b i ld v o r A u g e » g e fü h r t w e r d e n k a nn, erklärt in N r . 2 9 8 d er g e n a n n te n Z e it u n g u n te r der U eb ersch n ft „ E in e 'A n tw o r t" , d a ß der A rtik e l, zu w e l ­chem w ir in 'Jtr. 8 4 d e s „ R o m p a ß " S t e l l u n g g e n o m ­m en h a b e n , nicht v o n der R e d a k tio n der , U n i i i o " sei, w elch e d e s h a lb auch nicht d a fü r v e r a n tw o r tlic h gem acht w e r d e n k ö nne. W ie d er H a u p lr e d a k te u r d er „ Ü n if io " ü b er d ie deutschen R a th o l i fe n denkt, e rg ib t sich a u s d em e h r e n v o lle n 'Artikel, d en m ir in h e u t ig e r N u m m e r in U e b e r tr a g u n g w ie d e r g e b e n . 'A n gesich ts e in e r d era r ­t ig lo b e n d e n 'A n erk en n u n g se ite n s e in er A u to r itä t , w ie D r . F e l ic ia d o s _ S a n t o s , k ann e s u n s e in e r le i sein w a s a n d e r e „ k le in e G e is te r " v o n ih rem zu rü ckgeb lieb e­n e m S t a n d p u n k t a u s denken u n d schreiben .

F e u e r s ü r u n f t . W i e schon in d er S a m s t a g s m n n - m er kurz m itg e te ilt w u r d e , ist in der N a c h t v o m F r e i ­ta g m im S a m s t a g d ie B ä ck ere i fü to t ta in d er R u c i 1. d e M a r y o ('N r . 8 ) e in N a u b d er F la m m e n g e w o r d e n . D a s F e u e r w u r d e u m 4 U h r m o r g e n s bem erkt u n d scheint in der N ä h e d e s B a c k o fe n s en tsta n d e n zu sein, v ie lle ich t in fo lg e d er U n v o rsich tig k e it o d er N a ch lä ssig k e it d e s B ä c k e r s . 'A u f d en A la r m r u f h in e ilten P o l i z e i - u n d G a r n is o n s s o ld a te n s o w ie e in e g r o ß e 'M e n g e V o l ­kes h erb ei, w elch e sich b e m ü h te n , zu retten w a s zu ret­ten w a r . D a s F e u e r g r if f schnell u m sich, w o z u d er schlechte b a u f ä l lig e Z u s ta n d d e s schon a lte n G e b ä u d e s nicht w e n ig b e itr u g . E in ig e M ö b e l u n d a n d e r e G e ­b r a u c h sg e g e n s tä n d e d er F a m il i e d e s H e r r n Z o a q u im G o n ç a lv e s d a M a l t a w u r d e n gerettet. D ie W a r e n w a r e n versichert in d er A a c h e n e r u n d M ü n c h e n e r F e u e r v e r s ic h e r u n g sg e se lls c h a ft in d er H ö h e v o n 9 5008. D a s H a u s , w e lc h e s E ig e n t u m e in e s 'A r a b e r s n a m e n s J o c t o A n a b ist, w a r v ersich ett b e i der C o m p a n h ia U n i ã o ( ío n tm e r c ia l im B e tr a g e v o n 5 0 0 0 8 . D e r E i ­g e n tü m e r der B ä ck erei b e h a u p te t, d a ß d er S a ch sc h a d e n fü r ih n w e n ig s te n s 1 2 0 0 0 8 b e tra g e . D ie p o lize ilich e U n te r su c h u n g ist e in g e le ite t . U n te r a n d e r m sa g te der E ig e n tü m e r d e s E ta b lis s e m e n ts , H e r r M o t t a , a u s , d a ß b in n e n w e n ig e n M o n a t e n v ie r m a l e in B r a n d e n ts ta n ­d en sei, d er a b e r j e d e s m a l so fo r t gelöscht w e r d e n k o n nte . W i e d a s h ie s ig e N e g ie r u n g s b la f t „ R e p ü b l ic a " m itte ilt, d em w ir n a tü r lich d ie V e r a n t w o r t u n g fü r d iese M e l ­d u n g ü b er la ssen m ü ssen , fa n d e n R in d e r in d em S c h u l t d e s e in g eä sch erten H a u s e s e in e g r o ß e M e n g e falscher N ic k e lm ü n z e n v o n 4 .0 0 R e i s . . . . . . . . . . . . . . .

3 m S e m i n a r , fa n d a m S o n n t a g d ie F e ie r d e s S c h u la b sc h lu sse s statt, d er m ir le id er n icht b e iw o h n e n k o n n ten trotz d er fr e u n d lic h e n E in la d u n g , d ie u n s d er R e k to r P . D e s id e r io D e sc h a n d t z u g e h e n lie ß . D ie g r o ß e S c h u la u la w a r , w ie w ir h ö r e n , g e g e n M i t t a g b e r e it s v o n o b en b i s u n te n besetz!. A l l e 1 0 M i n u ­ten fu h r e n B o n d s v o n C u r ity b a b i s zun i S e m i n a r , in d en en zah lreiche P e r s o n e n ersch ien e» , u m dem S c h u h feste b e iz u w o h n e n . G e g e n 1 U h r tr a f d er h o ch w H e r r D iö z e sa n b isc h o f D . D u a r t e L e o p o ld o e S i l v a u n d e in V e r tr e te r d e s D is tr ik ts k o m m a n d a n te n G e n e r a l B o r ­m a n n e in , d ie v o n d er M u s ik k a p e lle b e g r ü ß t w u r d e n . D ie F e ie r w u r d e e r ö f fn e t m it e in e r A n r e d e d e s hochw . H e r r n S e m in a r r e k t o r s . D a r a u f fo lg te d ie V e r te ilu n g d er P r ä m ie n der sich versch ied en e T h e a te r a i is fü h r u n g e n an sch lössen . D a s F e s t v er lie s in ä u ß e r s t schöner W e is e .

I n R i o N e g t o starb H e r r J o ü o B le y , V a t e r u n ­seres- geschätzten F r e u n d e s N ic o la u B l e y N e t to . E r w a r e in er d er ä ltesten in P a r a n á g e b o r e n e m D eu tsch en u n d h a t e in A lte r v o n 0 5 J a h r e n erreicht. S e i n V a te r , N ic o in u s B le y , ,g e h ö r te zu d en P io n ie r e n der deutschen A n s ie d lu n g in R io tzccgro u n d w a r im J a h r e 1 8 2 8 v o n D e u tsc h la n d e in g e w a n d e r t . D e r V e r s to r b e n e w a r w e g e n s e in e s e h r e n h a fte n C h a r a k te r s bei a lle n M it b ü r g e r n geach tet u n d b elieb t u n d sein L eich en b e- g r ä b n is g esta ltete sich d a h e r zu e in e r im p o sa n te n B e i - l e id s lu n d g e b u n g , w elch e geleg en tlich der a m 6 , d. 'M . ze leb rierten S e e le n m e s s e sich w ie d e r h o lte . D e n z a h lr e i­chen tr a u e r n d e n A n g e h ö r ig e n der F a m il ie d e s V e r s to r ­b en en sprechen m it u n ser herzlich es B e i l e id a u s .

J o m B a h n b a u . D ie V e r w a lt u n g der S . P a u lo « R i o G r a n d e B a h n , w elch e bekann tlich auch schon e in g u te s S tü c k d er tr a n sb r a s ilia n isc h c n E ise n b a h n b e in a h e fer tig g este llt h a t, w o l lt e e in e L o k o m o tiv e v o n P o n t a G r o sja nach S . F r a iw i s c o schicken. D ie se lb e w u r d e d a ­her nach P a r a n a g u á b e fö rd er t u n d zer legt u n d v e r ­packt, u m a n B o r d e in e s R ü s te n d a m p fe r s v e r la d e n zu w e r d e n . D a sich n u n a b er h e r a u sste llte , d a ß keiner der R ü s tc n d a m p fe r i m s t a à sei, d a s schwerste V o lu m e n v o n e tw a 1 0 T o n n e n G e w ic h t a n B o r d zu n eh m en , jo m u ß d ie M a s c h in e w ie d e r m o n tie r t u n d nach P o n t a G r o s ja zu rü ckgesandt w e rd en .

F ü r d ie im B a u b e g r if fe n e S treck e P a r a t y - - J o ­in v i l le — J a r o g u á — H u n ib o ld ( — S ã o B e n t o ) ist in S ã o F r a n c is c o der eiserne O b e r b a u f iir fü n f B rü ck en a n g e k o m m n e n .

K ir c h l ic h e s . D e r röm ische R .-R o r r e s p o n d e n t der R ö ln isch en V o lk s z e itu n g schreibt u n term 7 . O k to b er u n te r d er U eb crsch iift „ P o l e n u n d I r e n i n 'A m e ­r i k a " f o l g e n d e s : „ M s g r . F r a n z A lb in u s S i m o n ,eh e m a lig e r B isc h o f v o n P lo z k , n a ch h eriger T itu la r b i- schof v o n A tta l ia , ist gestern v o n . H e i lig e » V a te r in P r io a ia u d ie n z e m p fa n g e n m o r d e n . H ierzu schreibt d a s A o u e n ir e d ' I t a l ia : M s g r . S i m o n w u r d e kürzlich v o mP a p s t e in e in er w ich tig en N ii j s io n in d ie V e r e in ig te n S t a a t e n g esa n d t. B e k a n n tlic h besitzen d ie P o le n in A m erik a , deren sich d o rt u n g e fä h r z w e i M i l l i o n e n be­fin d e n , im G eg en sa tz zu d en I r lä n d e r n keine e ig en en B isc h ö fe . S i e h a b en sich dieserha lb - a n d ie P r o p a ­g a n d a u n d b a n n direkt a n den H e ilig e n S t u h l ge- w a n d t. D ie S a c h e w a r m it S c h w ie r ig k e ite n verk nüpft, u n d u m die n ö tig e A u fk lä r u n g zu g eb en , kam ein e b eso n d ere p o ln isch -am erik anische R o m m iss io n m it ju risti­schem B e is ta n d nach R o m . D ie s e un terb reitete dem H e ilig e n S t u h l e in M e m o r a n d u m , zu dessen P r ü f u n g u n d B e g u ta c h tu n g M s g r . S i m o n seine R e ise nach den V e r e in ig te , i S t a a t e n a n tr e te » m u ß te . D ie M is s io n d e s R tjg r . S i m o n h a tte d en E r fo lg , e in e im L a g e r d er -p o ln isch en A m e r ik a n e r g e g e n die einheim ischen I r ­lä n d e r a u sg e b r o c h e n e A g i ta t io n , d ie sich durch e in e

fortgesetzte P o le m ik , in d e » B lä t t e r n b em erk b ar m ach te,

niL£ f c h 1 ä c n c 5 . D u r c h E r la ß v o n 2 6 . v . M . ist d ie P v s ta g e n t u r v o n D o t u v e r a v n nach C aetc; v e r le g t w o r ­d en . - D e r h o ch w . H e r r D iö z e sa n b isc h o f D D u a i t e L e o p o ld o e S i l v a w ir d im V e r la u f e d ie tc s M o n a t s e in e 'Reise nach S . P a u l o a n tr e te » . — D e r österre i­chisch-ungarische R o n s u l R it t e r v o n Okecki m u ß sei e i ­n ig e r Z e it w e g e n R ra n k h e it d a s B e t t h ü te n . W ir w ü n sch en b a ld ig e B e s s e r u n g . — D a s „ J o r n a l d o Lom -- m ercio" sagt, e s w isse, d a ß in F lo r i a n o p o l i s e in n e u e s B is t u m errichtet w e rd e , w e lc h e s d en S t a a t S . C a th a - r in a u m fa ssen so lle . — V o n d er n e u e n T a g e s z e i tu n g „ 9 t N o t ic ia " ist a m v o r ig e n S a m s t a g d ie erste N u m ­m er erschienen . ■ ■ I n i lm b a r á fa n d a m S o n n t a gd ie E in w e ih u n g d e s n e u e n R r e u z w c g e s statt. _ A m M o r g e n e m p f in g e n m eh r a l s 1 0 0 P e r s o n e n , M ä n n e r u n d F r a u e n , d ie Hl. R o m m iin io n . — N a c h e in em T e le g r a m m a u s R io ist c s w ah rsch ein lich , d a ß in S . F r a n c is c o e in n e u e s N ia r in e a r s e n a l g e b a u t w ir d . — I m G e f ä n g n i s starb a m S o n n t a g u m 1 1 U h r m o r ­g e n s der S t r ä f l in g R e n e r io D o u r a d o P o r t o . - - V e r ­schiedene P e r s o n e n b ek la g en sich ü b er e in e n I t a l ie n e r n a m e n s A n g e la P a z z e llo , d er zw ischen 9 lg u a V e r d e u n d P o r t ã o w o h n t, u n d v o r ü b e r g e h e n d e L e u te in s u l­tiert. — D ie ü b e r d ie F 0 z d o I g u a s s c l a u s g e fü h r te H e r v a M a t e brachte im M o n a t O k to b e r 5 1 7 7 8 9 4 6 Z o l l e in . —

N o c h ,» a l s d i e H e u sc h r e c k e » . — L e id e r scheint B ö b - chen keine L u st zu h a b en , e t w a s g e g e n d ie sch lim m e I n s e k te n p la g e zu u n t e r n e h m e » ; v ie lm e h r b le ib t er m it d er ih m e ig e n e n H artnäck igkeit — „ I c h b e u g e mich n ich t!F — d a b ei, d ie P a t r e s g e g e n d a s lä st ig e G e ­schm eiß m o b il zu m ach en. M e r k w ü r d ig ! E r m öchte a m lieb sten a lle „ P f a f f e n " v o n der E r d e h in w e g v la s e n , u n d doch h ä lt er sie fü r g e e ig n e t , d er M e n sc h h e it so w ich tig e D ie n s te zu le isten . W i e reim t sich d a s z u sa m ­m e n ? ! — A lle r l ie b e n s w ü r d ig s le r , a lle r u n b e u g sa m ste r B o b ! D ie „ P f a f f e n " h a b e n d en R a n ip s g e g e n g ew isse Heuschrecken lä n g st a u fg e n o m m e n ; e s sin d a b er z w e i­b e in ig e . u n g e f lü g e lte , u n d d er R a m p f v o llz ie h t sich a u f g e is t ig e m G e b ie te , d en n auch d a „ h a t ' s " le id er in ä ch - tig v ie l H euschrecken, w e n n auch keine g e f lü g e lte n m it sechs B e in e n . — E ssb a re H euschrecken sind le id er n u r in V o r d e r a s ie n zu f in d e n , w o e s auch g e n ie ß b a r e A rn e i- jen g ib t . W i r f in d a b er nicht a b g e n e ig t , e in e n V ersu ch auch h ier zu r isk ieren , w e n n u n s B o b m it g u te m B e i ­sp ie l v o r a n le u c h te n w il l . E r w a r eher d a a l s „ R o m ­p a ß " ; er m u ß a lso auch m it d em V e r z e h r e n v o n H e u ­schreckenbraten d e » 'A n fa n g m ach en. S e l t s a m e H e u ­schrecke» h a t m a n ü b r ig e n s v o n Z e it zu Z e it bei fest­lichen G e le g e n h e ite n „ b eob ach tet" , d ie d a a l l e s re in w e g p u tz e n b ezw . fortsch lepp en w ie S c h le p p e r -A m e is e » , e v en t, auch R e s te nicht v e r sc h m ä h e n ; ken nen S i e v ie l ­leicht d iese A r t H euschrecken, vereh rter B o b ?

N e u e A b o n n e n t e n h a t „ B e o b a c h te r " schon w ie d e r e in m a l d em „ R o m p a ß " zu v er d a n k e n ; d ie s m a l in L a ­g e s . W i r g ö n n e n ih m d iesen Z u w a c h s , d en n er hat im L a u fe der letzten J a h r e g e n u g A b o n n e n te n a u ß e r ­h a lb C u r i t y b a s e in g e b ü ß t . D e r „ R o m p a ß " ist w ied er - h o lt a l s W o h ltä te r d e s „ B e o b a c h te r " v o n letzterem gep r iesen w o r d e n , d a h er auch d er „ l ie b e n s w ü r d ig e " H a ß d e s letzteren g e g e n den ersteren. D ie S a c h e hat n u r e in e n H a k en : „ R o m p a ß " verd an k t d em „ B e o b a c h ­ter" noch u n en d lich v ie l m e h r : ja , m a n könnte so g a r b e h a u p te n , „ R o m p a ß " verd an k e d em „ B e o b a c h te r " seine g a n z e E x isten z — b e in a h e h ä tte ich g e sa g t: E rc ste n z — , d e n n o h n e d a s w ü ste r e l ig io n s - u n d kirchen fein d­liche T o b e n u n d S c h im p fe n , u n d o h n e d a s schauder­h a fte D eu tsch d e s „ B e o b a c h te r " h ä tte g a r kein G r u n d zu r G r ü n d u n g e in e s z w e ite n deutschen B la t t e s in C u - r ity b a v o r g e le g e n .

E c x c iu n to l C 'iti-vallio licvlt in w enigen T agen die v e rsc h ied e n a r tig s te n E rsch e in u n g e n von H itzb la tte rn , K rätze, F lech ten sowie alle A tissck lä g e d e r H au t.

Zu haben in allen A potheken un d B ro g u e n h a n d lu n - gen d iese r S tad t. (2.)

I L e t z t e N a c h r i c h t e n , ü <l <

L im a . D e r frü h ere P r ä s id e n t P i e r o l a ist v o n sei­n er R e ise im I n n e r n nach h ier zurückgekehrt.

W a s h i v g t o » . D e r R r ie g s m in is te r G e n e r a l T a f t h a t d a s K r ie g s b u d g e t f iir 1 9 0 6 a u fg e ste llt . D ie A u s ­g a b e b e lä u ft sich a u s 2 5 0 0 0 0 0 0 D o l la r , b a s ist 1 0 0 0 0 D o l la r w e n ig e r a l s im V o r ja h r .

N o m . U n te r d en e r n a n n te n fü n f u n g a risch en B i ­schöfen b e fin d et sich auch der b ish e r ig e d ie n sttu e n d e R a m m e r h e r r d e s P a p s t e s , M s g r . G r a s Z ich y . M i t ihm scheidet a n s der nächsten U m g e b u n g d e s H e i lig e n V a t e r s d ie e in z ig e P ersö n lich k eit a u s , d ie d e s D eu tsch en v o llk o m m e n m ächtig u n d m it den deutschen V e r h ä l t ­n issen a u s e ig en er A n sc h a u u n g d u rch a u s v er tra u t w a r .

— M s g r . C e r ia n i Überreichte d em P a p s te d ie erste, in P y o t o t y p le a u s g e fü h r te K o p ie d e s A m b ro sia n isch en H o m e r , e in W erk d e s dritten od er v ierten J a h r h u n ­d e r ts m it 5 8 M in ia tu r m a le r e ie n , w elche w ie d ie d e s V atik an isch en V ir g i l d ie e in zig ex istieren d en sind. D a s Geschenk w u r d e der V atik an isch en B ib lio th e k e in v er le ib t .

- - D ie K ö n ig in M a r g h e r i ta san d te a n d en K a r d i ­n a l C a p ece la tro a n lä ß lich se in e s J u b i lä u m s e in G lück­w u n sch te leg ra m m .

— D e m beim Q u i n t a l b e g la u b ig te n spanischen G e ­san d ten , G r a se n v o n 9 lr c o s , sind säm tliche J u w e l e n g esto h len w o r d e n .

I n der P r o v in z V ic e n z a herrsch! a u ß ero rd en tlich eK ä l t e ; d ie B e r g e sind b ere its seit dem 8 0 . v . M . m it S c h n e e bedeckt.

M a d r id . W ie die B lä t t e r m eld en , o rd n ete d a s G ericht die V e r h a f tu n g v o n n e u n P e r s o n e n a n , w elch e in e in e im M a l 1 9 0 5 a n gezette lte V e r sc h w ö r u n g v er ­wickelt sind, deren Zweck e s w a r , d a s zu B r a s il i e n g e h ö r ig e G e b ie t C u n a n i zu e in em se lb stä n d ig en S t a a t e zu m achen. [W e lc h e s In te r e sse S p a n i e n a n der V e r - H a ftu n g solcher „ V ersch w ö rer" hatte, m u ß noch erst a u fg ek la r t w e r d e n .) ’ 1o , ," ' i f a n iM e N e g ie r u n g ha t d a s P r o g r a m m zur M a ro k k o k o n feren z u n d d e» V o rsch la g , dieselbe in A la e - c ir a s s ta tlfm b e n zu lassen , b e r e itw ill ig a n g e n o m m e n

- - D e r K ö n ig er n a n n te d en G e n e r a l L o v e , D n - n u n g u c z zum P r ä s id e n te n d e s S e n a t s

, 3 ,1 d ip lom atisch en K reisen g la u b t m a n d a b j j lo n ero 9 n o s in der K o n fe r e n z zu A lg e e ir a s d en V orsitz ü b ern eh m en u n d w ä h r e n d dieser Z e it E ch ea a ra

y ° r |ü | ™ « « l i i e r n , ! ,à s ' $,t im »ej-mbetjulamS

— E in e V e r s a m m lu n g d er rad ik a len Arbes,zu B a r c e l o n a besch lo ß , in d en a llg e m e in e n % .H : e in z u tr e te n , f a l l s d ie 'A n a rch isten , d eren Prozes- F ^ O k to b e r b e g o n n e n h a t, v e r u r te i l t w e r d e n . “ W j

I m p a r c ia l te ilt m it, in M e l i l l a sei die s .. sche J a c h t E id e r m it z w e i K a n o n e n u n d ander » 3fe n fü r d en R o g h i e in g e tr o f f e n .

_ D e r K r e u z e r „ C a r d c n a l C is n e r o s " ich ~ b ru ch. D ie B e s a t z u n g w u r d e gerettet. D a s » 3 . r ie f h ier g r o ß e A u f r e g u n g h e r v o r . D a s Sch iff ^ in 1 0 M i n u t e n .

L o n d o n . „ M o r n i n g P o s t " m eld et a u s S c h à , D i e R e g ie r u n g v o n H o n g k o n g g e w ä h r te dem ( t z j g o u v e r n e u r T jc h a n g tsc h itu n g e in D a r le h e n v o n 1 ih q .Ç P f u n d S t e r l i n g zu 4 ' . , P r o z e n t a u f zehn w e lc h e s in jä h r lich en R a t e n zurü ckzu zahlen u n b W K a u f d er H cm k a n - C a n t o n -E is e n b a h n bestimm, 4 W i e v e r la u te t , so lle n d ie E in k ü n f te v o n H u p e ú j u n d (S a n to » a l s S ic h e r h e i t d ie n e n .

— D e r „ S t a n d a r d " m e ld e t a u s T a n g e r : D erlL ta n w ie s d en O b e r b e fe h ls h a b e r se in er T ru p p en q„ § R a is u l i zu r V e r f ü g u n g zu s te lle n , f a l l s dieser U n te r s tü tz u n g b e i d er U n t e r w e r fu n g d er K abyle» e g e g e n ih n a u fstä n d isch sin d , g eb r a u c h e n sollte. n a h m 5 0 M a n n v o m S t a m m B e n tr n s u a r gefai^ u n d schickte d iese lb en g efesse lt nach F e z .

— D ie „ T im e s " m e ld e t a u s K a p s ta d t: E in t y g r a m m a u s U p in g t o n berichtet, d a ß b ei S c h u it ^ drei T r a n s o a a le r m it 1 0 0 S tü c k V ie h , d a s sie „0< D e u tsc h e n g e s to h le n h a tte n , fe s tg e n o m m e n wurden. & L e u te w a r e n b e w a f fn e t , o b w o h l sie _ a n g a b e n , sjfji to m b a tta n te n zu se in . S i e w u r d e n im G e fä n g n is rz, K e n h a r t u n te r g e b r a c h t; d a s V ie h w u r d e d en D eu tsj w ie d e r a u s g e h ä n d ig t .

T a n g e r . D e r V e r tr a g ü b e r d e n deu tschen V à v o n 1 0 M i l l i o n e n 'JNark w u r d e v o n d e m marollcf scheu F in a n z m in is t e r u n terzeich n et u n d d ie Ermêtz g u n g d e s S u l t a n s zu r U n te r z e ic h n u n g d em D okunitn a n g e h ä n g t .

P a r i s . H ie r tarn e s w ie d e r h o lt zu a n i i m i l i t u W K u n d g e b u n g e n . M e h r e r e P e r s o n e n w u r d e n verhafte

— E in reicher E in w o h n e r N e w P o r f s h a lte jijj w ie d er „ N e w P o r k H e r o ld " m eld ete , bere it erklär 5 0 0 0 0 D o l la r s zu e in e m F o n d s b e izu steu ern , besjs G r ü n d u n g d en P r o fe s s o r B e h r in g b e w e g e n sollte , jii H e ilv e r fa h r e n g e g e n d ie S c h w in d s u c h t so fo r t b ek ann t, g e b e n . D ie B e d in g u n g so llte sein , d a ß e in A u s s c h u ß a i A er z te n d a s g e n a n n te V e r fa h r e n a l s e r fo lg re ich ane kenne. P r o fe s s o r B e h r in g w ie s d a s A n e r b ie te n zurä m it d er B e g r ü n d u n g , c s sei n icht G e le h r te n -A r t , unt d en A u g e n e in er K o n tr o llk o m m iss io n zu a r b e ite n , o je n e r N e w P o r t e r e s w ü n sch e.

— G e n e r a l R o b l l lo t ist h ier a m 2 . N o v e m b e r gestorbc,B e r l i n . D ie S t a d t v e r o r d n e t e n v o n W a /d en b itg

b e w ill ig te n 2 5 0 0 0 M a r k fü r d ie G r ü n d u n g eines K in d e r h e im s a u s A n l a ß d er s ilb e r n e n H ochzeit bei R a is e r p a a r e s .

— D e r G o u v e r n e u r v o n S ü d w e s t a f r ik a , v . Lifo qu ist, w ir d M i t t e N o v e m b e r v o r a u ss ic h tlic h im Sch^ geb ie te e in tr e ffe n .

— D ie bei d er d eu tsch -fra n zösisch en Verständigirnz vorn 2 8 . S e p t e m b e r o f fe n g e b lie b e n e F r a g e betr. da M o le n b a u in T a n g e r fa n d n u n m e h r e b e n fa lls ihn E r le d ig u n g , in d e m d ie franzö sisch e R e g ie r u n g die $(- rech tig u n g d e s deu tschen A n s p r u c h s a u f d ie Ausfüj r u n g d e s M o l e n b a u e s a n e r k a n n te .

— F e r d in a n d v o n R ic h th o fe n , P r o fe s s o r der ©ti g r a p h ie a n d er h ie s ig e n U n iv e r s itä t , ist gestorb en .

— D e r P r ä s id e n t d e s in t e r n a t io n a le n Tuberkulös k o ngresses in P a r i s h a t d em d eu tschen K a ise r telegti phisch d en D a n k d er V e r s a m m lu n g fü r d a s Interef au sged rü ck t, d a s d er K a ise r durch d ie E n tse n d u n g am licher V e r tr e te r D e u ts c h la n d s fü r d ie A rb e iten bi K o n g r e sse s bek u n det h a t., — H e r r O b e r b ü r g e r m e is te r K l o t z , dessen Amisp

r io d e 1 9 0 6 a b lä u ft , w u r d e fü r fe r n e r e 1 2 J a h r e al B ü r g e r m e is te r d er S t a d t D ü r e n e in s t im m ig gewãh!

— I n M ü n c h e n ^ v e r s ta r b der fr ü h e r e Justizininist« F r h r . v . L e o n r o d , e in B r u d e r d e s v o r kurzem gestoi d e n e n E ichstcilter B is c h o f s .

— W i e am tlich b ek a n n t gem a ch t w ir d , ist Sara: 0 > eo ers zu m n ied er lä n d isch en G e s a n d te n in B e r lin ti n a n n t w o r d e n .

— M a n m eld et a u s T o k io , d a ß nach Milteilum d e s A - ia r in e m in is te r iu m s d er noch R ik o la je w sk bestimm! deutsche D a m p f e r „ K a r l" b e sc h la g n a h m t w ord en (ti U P diese B e s c h la g n a h m e nach A u f h ö r e n d e s Kriegt Z u sta n d es e r fo lg t , so w ir d v o n deutscher S e i t e cm|i V o r s te llu n g in T o k io z T m ach en se in .)

- - F r a u v . T r o th a , d ie G e m a h l in d e s Generalität n a n l s v . T r o th a , d e s O b e r k o in m a n d ie r c n d e n in Deutsch1 S u d w c s t a f r ik a , ist im B e r l in e r E li s a b e th -K r a n k e n M w o sie schon lä n g e r e Z e it krank la g , gestorb en . & S o h n d e s G e n e r a l s ist in S ü d a f r ik a g e fa lle n ., , — U r in z E ite l F r ie d r ic h , d er z w e ite S o h n d es beul' chcn R a is e r p a a r e s , h a t sich m it d er H e r z o g in Sophi'

C h a r lo tte v o n O ld e n b u r g , d er ä lt e s te n ' T ochter W G r o ß h e r z o g s v o n O ld e n b u r g , v e r lo b t . [P r in z ®ili! (ZTtednch iß a m 7 . J u l i 1 8 8 3 g e b o r e n , seine S r ^ 1 a m 2 . F e b r u a r 1 8 7 9 . D ie M u t t e r d er B r a u t i p - 1 8 9 o v ersto rb en e G r o ß h e r z o g in E lisa b e th , e in e Z * ¥ d e s P r in z e n F r ied r ich K a r l v o n P r e u ß e n .)

à n d w i t t S n ö i n k in K lo s te r b o lte bei W inkel fe ier te se in en 1 0 2 G e b u r ts t a g . E r e r f r e u t I'*Ö , 9h - T ? ü i? 9 -lc it u n b i ,a t s ° g a r in diesem Jah- selbst d ie E r n te a r b e ite n verrichtet.. „ .T s ? ie S ta d tv e r o r d n e te n v e r s a m m lu n g in Düsseld-»vR ch lo ß , zu m A n d e n k e n a n d ie b ev o rsteh en d e silberh H o c h z e its fe ie r d e s R a is e r p a a r e s e in e L e d i g e n h e i m s ! . 1! ü in g u n ter dem N a m e n W ilh e lm u n d A u g u ste Viktor" zustellen^ ö n m b c n u u d d a fü r 1 0 0 0 0 0 M ark bere>!

0 J 7 . 3 n ^ i l c k s b u r g fa n d in G e g e n w a r t d e s d e u W sjZcrmnM11“ 5 3 ' b a n d e r e r h o h er Persönlich keiten d» O n i ’ r f ' l ’5 H e r z o g s K a r l E d u a r d v o n Sachß

f r r - ^ ° ? a m it d er P r in z e ss in A d e lh e id von s tc in -G Iu ck sb u rg statt.• D ie Rückkehr G e n e r a l v . T r o t h a s steht u n m P

b a r b e i m . N a c h A n k u n ft d e s G o u v e r n e u r s v .L .n ^ g u 'st w e r d e n d ie G esch äfte a n d en selb en sofort überü b en w e r d e n . D e n B e f e h l ü b e r d ie T r u p p e n ü b c r " » ^ o a n n nach a l lg e m e in e n m i l i t ä r i s c h e n G e w o h n h e i t e n ' F a lle n gem ein sch aftlich en Z u s a in in e i iw i lk e n s der 9*°^, o ltcfte . U e b e r d ie E in se tz u n g e in e s n eu en Komma d e u r s d er S c h u tj tr u p p c n ist b is h e r noch nichts b ê fc» w o r d e n .

vom 0W ie e s h e iß t , w ir d der K ö n ig v o n Span«!

>’ b i s z u m 12. November in B e r l in bleiben-

Page 3: Anzeigen werde» i» Curityba bis Dienstag bczw Freitag ...€¦ · Mittwoch, 8. November 1905. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Bezugspreis: w «m i «» e-» iw { £ S r S

<g0m 2:1. u. 9N. an ist in den preustischen P r o ­vinzen "kein C h o lera fa ll m ehr vorgekom m en.

B e r n . D ie B u n d esv e r sa m m lu n g hat d a s Gesetz bclr die Errichtung einer N a iio n a lb a n k in der S ch ln st- abjtim m ung genehm igt u n d zw ar im D fationa lrat m it 9 0 gegen 9 S t im m e n u nd im S tä n d e r a t e in stim m ig .

H a a g . N ach amtlichen B ek an n tm ach u n gen find die A lfuren von T o n a p n in M itte l-C e leb es , die ein e her­au sford ern d e H a ltu n g gegen die holländische V e r w a l­tu ng a n gen om m en hatten, u nterw orfen . I n der G eg en d vo n P o f f o und im P a lu ta le gehen die T ru p p en w eiter vor.

— A m tlich w ird mitgeteilt, dasz in S o p p a n g , W a d jo u n d L u w u a u f C elebes die n am h aften H ä u p tlin g e sich alle u n terw orfen haben. I m G eb ie t v o n M ascu rem - p uln u nd P asso w erden die O p era tio n en fortgesetzt.

W ie n . D er K aiser hat für die H in terb lieb en en der beim Erdbeben in C a la b iien U m gek om m enen 1 0 0 0 0 Lire gespendet.

— ,-W ic gem eldet w ird , w ird K ö n ig A lp h o n s von ► S p a n ie n am 1 3 . N o v em b er hier eintreffen .

L h r is t ia m a . I n der S itz u n g der _ M edizinischen Gesellschaft teilte D r . G e ir sv o td mit, dag e s ihm g e­lu n gen fei, den B a z i l lu s der N ücienm artkrautheit, P o ­liom y e litis , zu entdecken. . ^

— D e r D r a m a tu rg Heinrich 3 b )en (der schon e in ­m al dem T o d e n ahe war» ist schwer erkrankt.

— E s ist wahrscheinlich, d ag die V o lk sa b stim m u n g in N o r w e g e n den P rin zen K arl v o n D ä n em ark zum K ö n ig erw äh len w ird.

P e s t . D e r ungarische R eich stag w u rd e (durch ein K ö n ig lich es Handschreiben b is zum 1 9 . D ezem b er v er­tagt, da e s bisher nicht ge lu n gen sei, e ine n eue N e ­g ieru n g zu bilden.

K o n s ta n t in o p e l . D ie türkische R e g ie r u n g bestellte bei den L reu sot-W ersten v ier T orp edob ootzerstörer .

P e t e r s b u r g . I n M eschtschankaso stürzte ein im B a u befindliches fünfstöckiges H a u s zusam m en u nd begrub über 1 0 0 A rb e iter u nter den T rü m m ern .

— D a s T r a n sb a ik a lgeb ie t ist fü r pestbedroht erklärt w ord en . — N eu ser m eldet a u s V a n iy r e , dasz die B u ­bonenpest in C h in d e (P o r lu g . O stafrika) ausbrach . M e h ­rere P er so n e n erlagen bereits der K rankheit.

— A u s R o sto w am D o m kommt die M e ld u n g , dasz der nach W lad ik ow k as gehende P erso n en zu g entgleist fei. 2 7 P erso n en w u rd en getötet und 3 5 verw u n d et.

— D ie Leiche des G e n e ra ls K on draien k o w u rd e von mehreren M itg lied ern der kaiserlichen F a m ilie u nd hohen W ü rd en trägern a u f dem B a h n h ö fe em p fa n g en und in feierlichem Z u g e zum A lex a n d er-N ew sk i-K lostcr ü bergeführt u nd dort beigesetzt.

— A u s B e r l in w ird gem eldet, die deutsche N e g ie ­ru n g habe in der B o ra u ssich t ernster E reign isse in R u stlan d an der G renze dieses R eich es 2 6 0 0 0 0 A la u n konzentriert.

— A u s T eh era n w ird gem eld et: D e r E m ir v o n A fg h a n ista n richtete an die indische R e g ie r u n g aber­m a ls die F ord eru n g , ihm einen 'H asen am persischen M eerb u sen abzutreten. D ie afghanische R e g ie r u n g ist in fo lg e verschärfter M astn a h m en an der russisch-persi­schen G renze bem üht, den afghanischen H a n d e l nach I n d ie n zu lenken.

— G r a f W itte ist n e u erd in g s durch ein R eskript d es K a iser s ausgezeichnet w o rd en , w elch es a b er m a ls seine V erdienste um den Friedenschlust hervorhebt.

— Fortgesetzt treffen Nachrichten a u s verschiedenen T e ile n d es Z aren reiches über U n ru h en ein . B e so n d e r s machen M o s k a u u n d T i f l i s im K au k asu s v o n sich reden.

— A u s N egieru n gsk reisen verlautet, dast ein P o l i ­ze im in isterium , dem die P o l iz e i u nd die G en d a rm erie unterstellt w erden sollen , gep lan t sei. A I s zukünftiger P olize im in is ter w ird der A iin istergeh ü lfe T rep oss g e ­n an n t.

— R itz a u s B u r e a u m e ld e t: H osen th al, der M ö r d e r d es P ro k u ra to rs J o h n se n , ist a u s dem G e fä n g n is (zu H e ls in g fo r s ) en tflohen .

— E in T elegram m der N o o w o je W rem ja a u s H e ls in g fo r s besagt, dast die R e g ie r u n g F in n la n d s w ichtige Z ugeständn isse in der S p ra ch en - u nd in der B u d g e tfr a g e gemacht habe.

T o k io . Z u E h ren d es in K ob e e in getroffen en e n g ­lischen G esch w aders gab der d ortige G o u v ern eu cr ein B a n k ett, bei 'welchem ein Trinkspruch a u f K ö n ig E d u ard u nd a u f den M ik a d o ausgeb racht w u rd e. K o b e w a r m it englischen und japanischen F a h n e n geschmückt.

— D a s russische K a n on en b oo t „ G a id a m ak " in P o r t A rth u r ist w ied er flott gemacht w ord en .

— A u s M o j i berichtet der T e le g r a p h : D e r b riti­sche D a m p fer „ L eh o " s t ie g 4 )0 M e ile n v o n dem Leucht­tü rm e v o n S c h a n tu n g a u f eine treibende M in e . 1 5 P er so n e n w erd en verm isst, d aru n ter zw ei frem de I n ­genieure.

— I n vier P ro v in z e n K o r e a s zeigten sich U n ru h en . E s w u rd en M atzn a h m en getroffen , sie zu unterdrücken.

S h a n g h a i . D e r B izek ön ig der P r o v in z S zetsch w an hat beschlossen, die S t a d t W on ch sien . die zukünftige E ndstation der H u p eh -S zetsch w an -E isen b a h n , dem frem ­den H an del zu ö ffn en , um so der erw arteten F o r d e ­ru ng der G en eh m igu n g einer F rem d en n ied erla ssu n g zuvorzukom m en.

Zeitvertreib.

H e in z e u n d K u n z e .K . — G u ten T a g , H err H ein ze! S c h o n w ieder von

B lu m e n a u zurück? — E s tut m ir leib, dast ich S i e nicht begleiten konnte

H- — B i n vorgestern A b en d w oh lb ehalten zurück­gekommen. S i e w ü rd en e s nicht bereuen, w en n S i e mitgereist w ären . M ir hat e s in B lu m e n a u so gut gefa llen , dast ich 8 T a g e länger dort geblieben, w en n d a s P an th er-F est nicht w äre, zu dem ich rechtzeitig zu ­rück fein w ollte.

S u n > w a s erzählen S i e m ir denn n eu es von der schonen deutschen S t a d t am I t a j a h y ?

T t ,n i(h 3 h n c n jetzt a lle s m itteilen w ollte , w a s ich gesehen u nd gehört habe, d ann w ü rd en w ir

zu den Festlichkeiten im S ä n g e r b ü n d e gan z icher zu spät kom m en; vielleicht findet sich später e tw a s m ehr Z e i t ; d ann w erde ich I h n e n w e it lä u fig d ie E rlebnisse m einer R eise m itteilen.

K . — Oiun gut, ich w ill m ein e N eu g ierd e ü b e r w in ­den, aber e in s »rüsten S i e m ir schnell sagen: W ie ' is t c s d enn m it der „schweren K onku rrenz" , welche die F ran zisk an er den P ro fe js io n isten dort machen s o lle n ?

£),' — A l le s pure E r fin d u n g , w ie ich I h n e n schon vo ra u sg esa g t Habe. I c h habe mich überzeugt, dast diese K onkurrenz n ur im G eh irn d es beobachterlichen „ K o r ­respondenten" existiert u nd im R e lig io n sh a sse d esse lb en ihre Q u e lle Hat. - - N u n jagen S i e m ir auch kurz, w a s Hier im lieben C u rityb a a lle s nach m einer A b reise n eu es passiert ist.

K . — A b gesehen v o n der A n k u n ft der O ffiz iere u nd 'M annschaften d es „ P a n th e r" , die S i e ja gestern selbst m it angesehen h aben , sehr w en ig .

H . — W ie geht e s denn dem C riritybaner B o b noch ?

K . — D e n habe ich n u r gestern seit la n g er . Z e i t ein m a l w ied er zu Oiesicht bekom m en, a ls er in üblicher W eise die H a u p tro lle zu spielen sich bem ühte. I c h h abe aber g eh ö rt' dast er v o r W u t über die E r fo lg e d es „ K om past" fast platzt und letzthin in ganz gem ein er W eise über den Hl. F ra n z v o n A ssisi u n d die F r a n z is ­kaner in L a g e s geschrieben h at.

H . — N u n , ich kann I h n e n die V ersich eru n g g e ­ben, dast solche S chm u tz-A rtik el u nd -K orresp on d en zen ihm s c h a d e n — u nd den F ra n zisk a n ern n ü t z e n . D ie graste 'M ehrheit d es D eu tsch tu m s hier zu L a n d e hat noch gesunden M ensch en verstan d , und dieser sagt ih n en , dast e s die schlechtesten T ra u b en nicht sind, a n d en en die W e s p e n n agen .

K . — D a s g la u b e ich auch, H err H einze, n u r h a ­ben manche M enschen hier zu L a n d e e tw a s v o n der E n erg ie verloren , die sie n ö tig hätten, um dem B o b jenen P la tz an zu w eisen , der ihm in der G esellschaft gebührt.

H . — D e n N a g e l a u f den K o p s getro ffen , H err K u n ze! — Ic h w ill I h n e n noch eben sagen , dast ich mich in B lu m e n a u auch über d ie F ra n z isk a n er in L a ­g e s in form iert h abe. I c h kann I h n e n sagen, dast h>. der K am p b evö lk eru n g sie ehrt u nd l i e b t ; b eson d ers g ilt d ieses v o n dem ta len tv o llen R ed akteur d e s „ C r u ­

zeiro do S u l " , der natürlich v o n S o b ' s G e s in n u n g s ­genossen am besten gehasst w ird .

K . — M a n kann w o h l den P . S in z ig zu seinen E rfo lg en g r a tu l ie r e n ; d enn diese m üssen grast sein, sonst w ä re der H ast der R e lig io n s s c in d e gegen ihn nicht so grost.

H . — S i e haben Recht. W e n n ich m a l w ied er nach S . K ath arin a reise, d a n n reite iah auch nach S o ­g e s u nd w ä re c s auch n ur, u m den wackeren S tr e ite r fü r W ah rh e it, F re ih e it u nd Recht kennen zu lernen.

K . — U n d S i e w erd en ihm auch im N a m e n d es K u n ze e inen herzlichen „ a b r a ç o " geben .

H . — • S elb stverständ lich . — (jed och e s w ird Z e it , dast w ir zum S ä n g e r b ü n d e gehen . S a g e n j S i e m ir n u r noch eben , w ie c s m it dem P rozesse S chn eid er« O ffe r steht.

K . — E r ist w eg en e in e s F o r m fe h le r s a n n u llie r t w ord en .

H . — O b S ch n e id er (v o r dem G esetze) ein V e r ­leu m d er ist oder nicht, h at a lso der G er ich tsh o f nicht entschieden.

K . — N e in . I c h h abe ab er gehört, dast S ch n e id er h offt, er w erd e m it dem Schrecken (u n d den A d v o k a ten ­sp esen ? ) d a v o n kom m en, w ie vo r F a h r e n ein gew isser M a n n , dem m an w eg en U n tersch lagu n g der fü r die R h eiiu ib er ich w em m u n g bestim m ten G eld er fü r e in ig e F a h r e hinter S ch ios t u nd R ie g e l setzen w o llte , —

H . — w o der einzige P la tz ist, der den V e r le u m ­dern . D ieb e n , U nterjch lagcrn , U rkundenfälschern u sw . gebührt.

H . — D e n N a g e l a u f den K o p f g e tro ffen , H err H e in z e ! _

K u r s : ; d. i. 1 M ark 0 8 7 2 7 ; 1 F ran k0 8 5 8 9 ; 1 D o lla r 8 8 0 5 1 ; 1 P fu N d S te r l in g 1 4 8 8 2 6 .

1 kle ines Bretterhausn e b s t ( » a r t e n ist bill ig zu ve rk au fen . — Nirhe- res zu e r f r a g e n : R a a ig n a c io F u sto za N r. 6.

C A S A T R A M U JA S— R ua 15 de NoVembro Jfr. TO —

e m pf ing ein g ro sses S o r t im en t al ler e in ­sch läg igen Art ike l a ls :

Schah warena l le r Q u a l i tä te n , I 'IL Z - u n d <STR011-

J IÜ T E f ü r J ierren an d Jfnaben, Oberhemden a n d Unterhemden, J \ra iien) M anschetten , Taschentücher, Strümpfe,

Parfümerien,

Regen Sonnenschirme,G u m m i m ä n t e l , R e i s e - K o f f e r

u n d HíeiNvíaMvlicii sow ie viele a n d e r e W a ­ren, welche zu b ill igen P re i s e n v e rk a u f t w erden.

A l l V r t l u T r j i m i i j n s .

Gsrbereí Boa E sperança— < : i s í i ’o —

/ E i g e n t ü m e r : IBi i i mk -I A . «Ia V i n i h » ’” ' e m p f i e h l t

I. Q u a l i tä t fü r Schuste r . V e rk a u f cn r/ros cl eit d e ta il in C u r i ty b a bei .

- 1 V u rlu .s l .u l m i A"Irm a<»N .

Todesanzeige und Danksagung.S c h m e r z c r f ü l l t ü b e r d e n h e r b e n V e r l u s t ,

t e i l e n w i r a l l e n F r e u n d e n u n d V e r w a n d t e n d i e T r a u e r n a c h r i c l i t m i t , d a s s u n s e r i n n i g s t -

Z g e l i e b t e s S ö l i n l e i n

J o s e p h D a l i i na m 27. O k t o b e r n a c h k u r z e m L e i d e n im z a r ­t e n A l t e r v o n 2 J a h r e n u n d 8 M o n a t e n s a n f t v e r s c h i e d e n i s t . D i e B e e r d i g u n g e r f o l g t e a m S o n n t a g , d e n 28. O é t o b e r u n t e r B e t e i l i g u n g z a h l r e i c h e r L e i d t r a g e n d e r . D i e s e n s o w i e a l l e n , w e l c h e u n s b e s u c h t u n d g e t r ö s t e t , o d e r d a s G r a b m i t B l u m e n u n d K r ä n z e n g e s c h m ü c k t h a b e n , s a g e n w i r u n s e r n h e r z l i c h s t e n D a n k . G a n z b e s o n d e r s d a n k e n w i r d e m H e r r n P e t e r O b l a d e n , A d o l p h W e r n e r u n d F r i t z G r u n n n t l 'ür d e n e r h e b e n d e n G r a b g e s a n g .

C u r i t y b a , d e n 5. N o v e m b e r 1905.D ie trau ernden E ltern

J o s e p h i m « ! J u l i e D u t l i n .

M Zahnärztliches A*olif"v o n

Z k à J Ö v c m t e a l r c ,Zulinnsv.i <!<■* Dil r.-

iZ i . s c r Z v M r iS t a .

A rbe i t u n d P re ise ohne K o n k u r r e n z !

USiia d o W c v r i to T i$\ S 2

W

Todesanzeige und Danksagung.D e m H e r r n ü b e r L e b e n u n d T o d h a t e s

pä g e f a l l e n , m e i n e n l i e b e n M a n n , u n s e r n g u t e n V ä t e r , S c h w i e g e r v a t e r u n d G r o s s v a t e r

C a p i t ã o J o â o B l e ya m D i e n s t a g , d e n 31. v . M., in d i e E w i g k e i t a b z u b e r u f e n . E r s t a r b n a c h l a n g e r , m i t g r o s ­s e r G e d u l d e r t r a g e n e r K r a n k h e i t i m A l t e r v o n 65 J a h r e n , w o h l v o r b e r e i t e t d u r c h d e n E m p f a n g d e r h l . S a k r a m e n t e , e i n e s e r b a u l i ­c h e n T o d e s . B e i d e r B e e r d i g u n g z e i g t e e s s i c h s o r e c h t , w e l c h ’ g r o s s e r A c h t u n g s i c h d e r t e u r e D a h i n g e s c h i e d e n e e r f r e u t e , i n d e m e i n e a u s s e r g e w ö h n l i c h g r o s s e V o l k s m e n g e a l l e r S t ä n d e ' i h m d a s G r a b g e l e i t e g a b .

A u s g a n z e m H e r z e n d a n k e n w i r f ü r al l e B e w e i s e d e r T e i l n a h m e bei d i e s e m h e r b e n S c h i c k s a l s s c h l a g e . G a n z b e s o n d e r e n [D a n k s a ­g e n w i r d e n H e r r e n A e r z t e n , s p e z i e l l d e m H e r r n D r . M a t h i a s P i e c k n i c k , f ü r d e n a u f o p ­f e r u n g s v o l l e n ä r z t l i c h e n B e i s t a n d w ä h r e n d d e r l a n g e n K r a n k h e i t d e s V e r s t o r b e n e n . D i e S e e l e d e s V e r e w i g t e n e n p f c h l e n w i r d e m G e ­b e t e d e r G l ä u b i g e n u n d d e m M e m e n t o d e r P r i e s t e r .

R i o N e g r o , d e n 3. N o v e m b e r 1905.Im N am en a lle r trau ern den A n geh örigen :

.18» r in (» r e in I6R\V m u l l i i m l c r .

U M

$ > i e A u g e » < l e v M i m i k 1

® Wi ®u n d m e h r n o c h ihr

M n 5 i« !

m achen es ba ld misf indig, dass (11 H aste nb q nb o nsj

Paulo Grötznerj^>j von a u sgezeichnetem Geschmack

un d w oh ltä t ig s te r W i rk u n g sind.t t r n s t b o i i l i o i : * . Fi iicIiZhhiIioiív. SMi i T V r m i n / . . |

jv<; 7 j lilivlivl.

Ü Fabr ik, Gross- u. Kle inverkauf : jA v e n id a L uiz X a v ie r N r. 8 5 A.

. , . . . , ___

t ' t i i v . » !< -< !. W

J o w e INYB'eiM’Z. Pp r o m o v i e r t z u W i e n , ‘ K

n o s t r i f i c i e r t in R i o d e J a n e i r o , K i > l z u > ;> !< « !»«->> <111 2 - J s i n - , t :W o l i i u m ; r : „ a lle b e i d e r K ailiv ir.ile ,

R u n S a l d a n h a M a r in h ,

I s h l 3 n 0 . c a . - BSch a /a fdjsi/ien, Schuf- a i\d Gebetbücheri Rosenkränze, Kruzifixe, Jkircher

sowie säm tliche M ir e ia e iig e r iite .M M " Buchbinderei, ^chufhefte-, Geschäftsbücher- undJlartonnapenfiabrik. '

Alleinige Vertreter in Brasilien der echten R jarrer fificb. Jkneipp 's M IT T E L von Oberhäusser <£ L an dau er in Wiirzburg.

Pfarrer fifeb. ffneipp 's Werke:nM eii\e W asserkur", „fifo so llt Ih r leben", „Mein T estam ent", „Ratgebe:

dizilR, „K in derp jlege“, „Pflanzen-Atlas", „Das J In e ipp ’sehe System f ü r F rau t

& M s a y e r *S u c c e s s o r e s <le J o s t« M a y e r <& 1

— 2)2 — BSiiii M a r o o h s i l F!or i i t i i<» — 2)4 — ■P O R T O A L E Q B E S t a a t - - R i o G r a n d e d o S u l

W e g z u g s h a lb e rs ind e in ige T i s v h e , M l i ih lv u n d and R e s ta u r a n t s g ee igne te Sachen in n e r t T agen zu v erkau fen .

i _ 2 C u l l l i p n i i o W e w e l z c r

K o c r e i o C ' r u z e i r o — B i i l v l .

m

G , o m e U \P rä m i ie r t m it 2 s i lb e rn e n , I b ro n z e n e n M eda ille

u n d 1 E lire n d lp lo m .

Dem P. T. P u b l ik u m im all­gem e inen u n d d e r K a u f m a n n ­schaft in sb e so n d e re geb e ich h ie rm it b ekann t , d ass ich meine

Bonlons- uni Karamellen- Fabrik

m

in v e rg rö s se r to m M asss tabe wieder erö ffne t habe . Da ich mit den m o d e rn s te n Maschi­nen in diesem G enre u n d mit

, geschu l tem P e rso n a l arbeite ,f j t z bin ich in d e r Lage, den g rö s s ­

ten A n s p rü c h e n g e re c h t zu werden.

G e n e i g t e n A u f t r ä g e n e n t g e g e n s e ­h e n d z e i c h n e t h o c h a c h t u n g s v o l l

M e iiir . I l e i i k e J r .

K> c 4

KU

&

imI u n g e l ü i r s c l i e u

finden P eso h ä f t ig u n g in m einer

B e s e n fa b r ik .O s v i i r S n b i i t l t e , l l i i l v l .

Starke und b illigel s s » r z c l l a i i - W i a r e k

nur in der Rua 15 de Novembro N r.' 92. Man versuche!

Juni Heidelberger Fass'1i V i i h n * 5'2< > r< -lli «.V H t-sissS

Mercado Nr. 117 u, 119, Porto Á legv ,] n dor N ähe dos Hafens,

ih -u tsc li« lü ik v lie!

i n - u n d a u s l än d i sc h e Get ränkeIx i I>illig(-ii L r : i>

M a x : R o s i c - '

Page 4: Anzeigen werde» i» Curityba bis Dienstag bczw Freitag ...€¦ · Mittwoch, 8. November 1905. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Bezugspreis: w «m i «» e-» iw { £ S r S

y v i « i h « n r n ii uir in» >.iii n if i * i k > y jtm a tP o r Gc-mpc;)).

Zü Weihnachts-Aufführungen Gesuchtbesonders geeignet:

M i r . . . . . . . . . .Dram a em quatro a c to s

por

F r e i H u g o M e u s e 0 . F. M .1 E x e m p l a r 0 8 5 0 0 f r a n k o ,

bi ' Partiebezug billiger. —Bestellungen sind

wird per sofort ein R i i r s c l i e

welcher schon in einer Bäckerei gearbeitet hat, Näheres : Rua do Riachuelo Nr. 61.

zu richten an die Redaktion dieses Blattes.

Geschäftsbücher

<* ahmet© Bcnüiirio— do —

Harry Hippius.K uh <l<> l t i a c l t i i c lo N r. l i l .

Geöffnet an W o c h e n ta g e n vo n 7 - 7 U h r ar. S o n n t a g e n von 8 — 12 Uhr .

in allen Grössen und Schemas zu bedeutend herabgesetzten Preisen

bei M a x l löxiu-r ,Rua 8. Francisco Nr. 26.

xbzxislz\x\zkönnen in Campo do Tenente d a u e r n d e B e s c h ä f t i g u n g erhalten und zwar haupt­sächlich für Erdarbeiter! bei

H e n r i q u e S t a l i l k e .

F o r i la m l - C e m o i i t

Z U W E I H N A C H T E N ! !S o e b e n d i r e k t e i n g e t r o f f e n s i n d f o l g e n d e A r t i k e l , w e l c h e z u äusserst bigig

Preisen v e r k a u f t w e r d e n :S e i d e n - P a p i e r i n a l l e n F a r b e n , B l u m e ö d r a n t , « l a t T e r - P a p i e ^

T u s c h k a s t e n , F e d e r k a s t e n und S c h u l k a s t e n in grösster AuswahlM U - S c h i e f e r t a f e l n und G r i f f e l , B l e i s t i f t e ,

F e d e r h a l t e r , F e d e r n und anderes S c h r e i b m a t e r i a l .

am hiesigen Platze allein zu haben bei

P a u l o H a u e r & C ia-Praça Tiradontes 26, 28, 30.

f te r C A S A D A L O U Ç A - M gv o n

Carlos Meissner.GURITYBA — Rua 15 do Novembro — PARANA’.

G rosses W arenlager aller einschlägigen Artikel als: Eisenwaren für R au ten usw., Werkzeuge für Handwerker, Well- H eck Eisendraht, Drahtgeflechte, Stricke. Ille Arten von Sä­gen besonders auch für Schneidemühlen; Fensterglas, Farben, Firnisse; Pumpen, Böhren, Ventile; Klosetts in 2 Ausfüh­

ru n g en . Flobertgewehre (8 und 9 mm] sowie aller Arten Waffen un i Munition;

ÍD T T T I 7^ f ? QUS dßm russisch-japanischen Krieg ,, so Wie von Jaa7 I j 1 l u U 1 1 / und L andschaften! 1

CMÜcRavumsoIi.. H o c h z e i t* - . V e r lo b u n g * - und T r a u c r k a r t e i i stets in grösster ÜI)( schönster Auswahl auf Lager.

R e i s z e u g - K a s t e n v o m 4$QQQ an* O O J L l > - I i A € K z u m V e r g o l d e n v o n B i l d c r - R a h m e n .

u n d C o p l e r - T i n t e n i n v e r s c h i e d e n e n F a r b e n u . s . w .Schreib6 F uik! für die deutsche H a n d e l s - K o r r e s p o n d e n z

Zugleich empfehle dem geschätzten Publikum meine Kautschukstompel-Fabrik UtljDruckerei, in welcher N e u ja h r* - . Vi*it- , V e r lo b u n g * - , H o c h z e i t* - und T r a u e r k a r j ^ schön und auf das Billigste angefertigt werden.

Cezai' Schulz,Rua Barão do Serro Azul Nr. 6 — Curityty

« í

• m

'W S Ü l l 1 1 1 £ 1 l l I T B f l * 11 Han(i - und F u ss B etrieb von C lem ensa a . 5 l l S R 6 l . Ä ^ y B f i R l l s d l H ü ller so w ie Saldi & N aum ann.

W i e n e r M ö b e l komplett und einzelne Stücke.Q P a x ’i i >cz v i c e - v o n c ^ o c s - c l l a - i i v t n 3 ê K c i i i il*

c s i o d u v z v i c e , A i x l t - n u 3 J s ä n g c f a i n p c i v .

Alle Arten Küchengeräte sowie PQirzieilan-.^ K ry sta ll« : u n d G -lasw aren^

V v e lissm eta ll- und C T irtsU*I I e w a r e u .Sattelbeschläge.

Alle Sorten Besen und Bürsten auch Zahn- and Kleiderbürsten.: . . h r e i b u t e n s i l i e n als Stahlfedern, Federhalter, bestes Loi- nosnapiej, Kopierbücher, Kopier- nid Sshreih-Tinte usw. Seideupepier, Pack- Í echte Bamhniger Kokosseife. LUfflSgegeilSlände und Artikel für Geschenke.

GROSSE AUSWAHL!_____ ’ BILLIGE PREISE!

• md-» > > !

Für Ponta Grossa und U m gebung!Meinen gesch. Kunden sowie dem geehrten Publikum in Ponta Grossa

und anderen Ortschaften auf den Campos teile ergebenst mit, dass Herr

G - " C L i l l i . e r 3 2 C L ein Ponta Qrçgsa

die Vertretung meiner Fabrikate als Sp iege l , B i l d c r r n h i i i c n und L e i s t e n jeder Art und jeden Façons übernommen hat.

Ein gut assortiertes Lager führt Herr Naumann in seinem Geschäfte, und bitte ich, dasselbe in Augenschein nehmen zu wollen. Bestellungen auf Photographiern Innen etc. wolle man gefälligst bei Herrn Naumann aufgeben, bamtliche Artikel werden zu denselben Preisen wie in Curityba verkauft.

Hochachtungsvoll

C a r l o s P o e t z s c h e rR u a 8 . F r a n c i s c o N r . 14 — C u r i t y b a .

S éMM

Màm6 ^

6 m -3çmzdAkmWm*

D e r b e l i e b t e

Regensburger-Marienkalenderf ü r d a s ; J a h r 1 9 O 6

ist berei ts eingetroffen . W iederverkäu fe r im I n n e rn erha l ten hohen Rabatt.

M a x B ö s n e r,Rua S. Francisco Nr. 26.

u m i t S P f e r d e nund komplettem Geschirr sowie eine

Bandsäge für Kraflbetrieballes in bestem Zustande ist preiswert zu verkaufen. Näheres bei Alfred Hoffmann, Rua do Riachuelo Nr. 34.

Pflanzkartoffehjeiner guten S oriß empfiehlt

G u s t a v P f ü t z e .

Der russisch-japanische Krieg— von —

Oberst Graf w R eventlow1 . B a n d geb . 1 1 8 0 0 0

bei M a x R ö s n e r ,Rua S. Francisco Nr. 26.

A G E f t C IApara Arrendamento de Propriedade.Den gesch. Mitgliedern der Sociedade Cu

ritybana de Proprietários zur gefl. Kenntnis dass ich im Comptoir des genannten Vereins Rua Marechal Deodoro Nr. 31, ein Auskunfts­bureau für Vermietungen errichtet habe.

G eöffn et a n W o ch en ta g en v o n 12—2 Uhi naciu n . u n d a n S o n n ta g e n v o n 8— 12 Uhr m org .

Mitglieder erhalten daselbst. Auskunft über zu vermietende Häuser und sind daselbst auch die Mietskontrakte in U ebereins t im­mung mit den Statuten erhältlich.

Der Kassierer P e d r o H e n r ic h * .

e o f < -Feuilleton.

s t u f t e t J o b .(Fortsetzung.) [7 ]

M u tie r F o b , die weiter hinten beim B e tt ih res lei- denden R in d e s gesessen Halle, nahte ihrer Tochter. I n der M e in u n g , R o sin a trau rc so um die K rankheit ih ­re s a rm en B rüderchens, fatzte sie ihre H a n d und sagte m it freundlichem T o n e :

„R osina , meine doch nicht so; unser Engelbertchen w ird ja w ohl gesund w erden. D a s Scharlachfieber, siehst du, ist w ohl eine schlimme K rankheit fü r arm e R in d e r, denen es an P f leg e fehlt; aber w ir w erden unser Engelbertchen schon gut w arten , datz ihn die L u ft nicht treffen soll. S e i n u r guten M u ts ! "

D a s M ädchen antw orte te n ic h t; die einzige W ir ­kung der tröstenden W o rte ih rer M u tte r w a r ein hef­tigeres Schluchzen.

„D enke doch e tw as an G o tte s B arm herzigkeit, R o - sina," fu h r M u tte r F o b fort. „ D u mutzt V ertrau en haben a u f seine G üte . — D e r D oktor sagt zudem, das; die Hitze gut herauskom m t und datz w ir nichts zu fürchten brauchen."

„A ch! ach! meine K ehle! Trinken, trinken!" schrie d as leidende K ind m it trockner, rasselnder S tim m e.

D ie F r a u sprang zum B ett, bot dem K leinen den erquickenden T ran k und kehrte zu ihrer Tochter zurück.

D ie se schlug jetzt ihre A rm e um den H a ls ihrer M ucker und sagte un te r fortw ährendem Schluchzen!

„ C liebe M u tie r , G ab rie l ist fort . . . entflohen . . . m a n findet ihn nicht . . . bereits drei T a g e . . . sein B aker u n d se| : " ’ M u tte r vergehn in T rä n e n . . . D e r H ü lse ru f in der Schlotzallee, es w a r seine S tim m e !"

lM utter F o b mich von Ileberraschung überw ältig t tü te n S ch rif t zurück, sah ihre Tochter an und rief be­tro ffen :

. „ W i e ? W a s sagst d u ? Ic h verstehe dich nicht." "H im m el, H iin n ie l!" schrie R osina. „ W e n n B ose -

t n i c h t e r ihn da in der N acht, in der D un te lhe it ange­

griffen hatten und . . . Ach, der arm e J u n g e , er rief um H ülfe . . . aber cs w a r zu spät!"

U nd sie sank w ieder zurück a u f den S tu h l un ter G ebärden äutzerster V erzw eiflung. D a s kranke K ind geriet jetzt in einen heftigen H usten und schien in dein nervösen K ehlkram pf ersticken zu sollen.

M u tte r F o b mutzte einen Augenblick nicht, w em sie zu H ü lfe eilen sollte, ih rer Tochter, die ohnmächtig vom S tu h l zu stürzen drohte, oder dem K inde, dessen Köpfchen sie in den A rm nahm und es aufrecht h ie lt; — ihre A ugen jedoch w aren nach ihrer Tochter h in ­gekehrt.

D e r Husten des K in d es lieft nach.D a erschallte eine Frauenstim m e int H a u sflu r . R o -

fiita sprang auf und rief m it frohem T o n :„Ach, G o tt D ank, es ist G a b r ie ls M u tte r !"S ie schritt mit ausgebreite ten A rm en nach der T ü r

zu, und hielt sich bereit, der E in tre tenden um den H a ls zu fa llen ; doch kaum erschien G a b rie ls M u tte r vor den A ugen des M ädchens, a ls dieses erschrocken zurückprallte und, m it den H änden vor den A ugen, au f ihren S e s ­sel sank.

E ine ziemlich bejahrte F r a u hatte die T ü r des Z im ­m ers mit K ra ft aufgerissen; ihre, obschon ro tgew einten A ugen , sprühten Z o rn fu n k en ; sie halte mit herben, tadelnden Blicken der bebenden R o sin a in s Angesicht gesehen.

M u tte r F o b schien verw undert; doch fatzte sie sich a ls ­bald, schob einen S tu h l hetbei und jagte:

„S e tz t euch, F r a u S ty n s . S o ll te es w ah r sein, w a s ich vernom m en h a b e? I s t G ab rie l wirklich verschw un­den ? B e trü b t euch nicht so viel um eine so geringe Sache. E s ist eine F ugcndgrille . I h r witzt, das; G a ­briel tugendhaft ist; er w irb zurückkehre» . . ."

„ E s ist eine F u g e n d g r il le ! G ab rie l ist tu g e n d h a f t! I h r habt de» S o h n verrückt gemacht, und nun spottet ihr noch mit seiner unglücklichen M u tte r . F a , fahrt n u r fo rt; vollendet euer W erk . . ."

„ Ic h habe eueren S o h n verrückt gemacht? W a s be­deutet d a s ? "

„ F a , ihr seid S chu ld d a ran , datz mein a rm er G a ­b r ie l au f den I r r w e g geraten ist; ihr habt seine G ü te

m ißbraucht . . . . Ach, am E nde w erd ' ich ihn n ie­m a ls w iedersehen."

„ I c h ? " rief M u tte r F o b verw undert. „ Ic h h ab ' ihn im m er gütig und liebreich behandelt, a ls w äre er m ein eigner S o h n gewesen."

„ I h r nicht, eure T och ter!" antw ortete F r a u S ty n s , indem sie sich m ehr nach dem w einenden M ädchen h in ­wendete. „ I h r e Falschheit hat meinem unschuldigen G ab rie l d as Herz gebrochen. F a , ja, R osina . jam m ert so viel ihr w ollt, euer leichtfertiges B etrag en ist ein Schandfleck, der a u f ewige Zeiten an eurem N am en haften w ird ; — und heiratet n u r einen andern M a n n , ih r werdet doch nicht glücklich se in !"

„Ach, ach, d a s b ring t m ir noch den T o d ! " klagte R osina .

E in strenger und e tw as zorniger A usdruck zeigte sich a u f dem Gesicht von N iu tte r F o b ; sie gedachte zu sprechen, doch F r a u S ty n s lieft ihr keine Z e it und fu h r m it Leidenschaft f o r t :

„U n d d a s Ist n u n die B elo h n u n g von sechs I a h - ren Liebe! E r sah euch zu gerne, der arm e Schm ach­tende ; darum mutztet ihr ihn nicht verspotten, und vor jederm anns A ugen lächerlich machen. N u r von euch sprach und träum te er; anstatt die A rbeit abzuschreiben die sein V a ter ihm gab, machte er a lberne kindische(hebtchte au f euch . . . und ihr beschäftigt euch dam it ihn zu v e r ra te n ! E in H err m it einem B a r t , ein Com ! pltm entcninacher a u s der S ta d t , der gefiel euch besser und schmeichelte m ehr eurem Hochmut. D a ru m mutz­tet ihr meinen G ab rie l verrückt machen und ihn durch F a n im c r toten . . . " 1 1

M u tte r F o b legte ihre H an d a u f den M u n d derä ' i U t " ? ra i ‘ ' t“ nb n u ' öic'c W eise ihre R ede u n te r­brechend, sprach sie mit stolzer K ä lte :

„ Ic h kann euch in diesem T o n e nicht fort reden las« t - í 119 3 rrU lm ' S a g t deutlicher, w a s

r t , J C- ucrllchcd, hier w altet ein tra u rig esM iß v ers tä n d n is ob. E rklärt u n s ruhig, w a s ihr ver- niutet - D u , R osina , meine nicht so bitterlich umu n f r » M e te r w e i s e . A lles w ird sich von s e lb ? auf! I la tin . J iu n t f ra u S ty n s , ist der städtische SSerroon welchem ih r sprecht, vielleicht H e rr W a l te r ? "

W u n d er , datz ih r e s witzt. E s ist S c h a n d e ! S e i t einigen M o n a te n ist er jede W oi W ispetbeck; er w ird bei euch bew irtet, a ls ob bet den nicht gu t genug fü r seine Fütze w äre . Rosi stets an feiner S e i te un d ist so vertraulich mit datz jeder, S c h a n d e ! d a rü b e r ru ft. I h r denkt dag d a s ganze D o rf diese anw achsende V ertrau t nicht tadelt, w ie es sich g e h ö r t? O , es ist schr, meinen arm en G a b rie l so g rau sam zu q u ä le n !"

„ S e h t , F r a u S ty n s . " sagte M u t ie r J o b mit und T ra u e r in der S tim m e, „ich habe m einen gi M u t notig, um nicht in T rä n e n auszubrechen bei nem arm en K n ab en , der im F ie b e r schmachtet, un

, 2 o í í lcr- die ih r f o u n g e r W etje beschuldigt, sonst w ürde ich w ohl übe r die beret lachen. W a l te r ist der K o m p a g n o n H u g o s; m a ist höflich und freundlich gegen ihn. weil w

so w ollen ." '„ E s ist also nicht w a h r ." fu h r F r a u S ty n s

Pi1'- "d?B im geheimen bereits von einer Heirat í j V f i L 31: 11" un d R o s in a gesprochen wc ist? S o l let ihr d a s zu leugnen w a g e n ? "

i nv,em als auch n u r der geringste Schcir z w e ie n . A b e r sagt m ir doch, um

gesetzt?" ' W CUd) ]oli)C G edanken in den :„ „ 2 n -bi0’C~ Augenblick schrie d a s kranke K ind w nach einem T r rm k ; - a ls M u tte r F o b es gelabt

d rt f r a !i 6 t l ) n s zurückkehrte, hielt diese ein P 9Alnn - v nb öe r8°& reichliche T rä n e n ,

ib ro r n t) > " g r if f e n , erg riff M u tte r F o b b ie£ tyrer alten F re u n d in u n d flüsterte einige T rost« , aber d.ese zog tyre H a n d heftig zurück.' wischt- -

T ra n e n a u s ihren A u g e n und jag te :; V 35 Schlim m ste h ab ' ich verschw iegen; ich sch

im . ^ A b z u s p re c h e n , denn w ah rlich ,'e s ist zu sch , “ nb an tw o rte t d an n , w enn ihr könnt

ih J t - v w i r d es euch unglücklich machen, t ty r seid auch M u tte r . Ach, datz ich euch den ö d nicht ersparen k a n n !"

(Fortsetzung folgt