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Applikation zur Antriebstechnik Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS Applikationsbeschreibung für SINAMICS G120/G120D und MICROMASTER 430/440

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Applikation zur Antriebstechnik

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

Applikationsbeschreibung für SINAMICS G120/G120D und MICROMASTER 430/440

Gewährleistung, Haftung und Support

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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Hinweis Die Applikationsbeispiele sind unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit hinsichtlich Konfiguration und Ausstattung sowie jeglicher Eventualitäten. Die Applikationsbeispiele stellen keine kundenspezifische Lösungen dar, sondern sollen lediglich Hilfestellung bieten bei typischen Aufgabenstellungen. Sie sind für den sachgemäßen Betrieb der beschriebenen Produkte selbst verantwortlich. Diese Applikationsbeispiele entheben Sie nicht der Verpflichtung zu sicherem Umgang bei Anwendung, Installation, Betrieb und Wartung. Durch Nutzung dieser Applikationsbeispiele erkennen Sie an, dass Siemens über die beschriebene Haftungsregelung hinaus nicht für etwaige Schäden haftbar gemacht werden kann. Wir behalten uns das Recht vor, Änderungen an diesen Applikationsbeispielen jederzeit ohne Ankün-digung durchzuführen. Bei Abweichungen zwischen den Vorschlägen in diesen Applikationsbeispiel und anderen Siemens Publikationen, wie z.B. Katalogen, hat der Inhalt der anderen Dokumentation Vorrang.

Gewährleistung, Haftung und Support

Für die in diesem Dokument enthaltenen Informationen übernehmen wir keine Gewähr.

Unsere Haftung, gleich aus welchem Rechtsgrund, für durch die Verwendung der in diesem Applikationsbeispiel beschriebenen Beispiele, Hinweise, Programme, Projektierungs- und Leistungsdaten usw. verursachte Schäden ist ausgeschlossen, soweit nicht z.B. nach dem Produkthaftungsgesetz in Fällen des Vorsatzes, der grober Fahrlässigkeit, wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit, wegen einer Übernahme der Garantie für die Beschaffenheit einer Sache, wegen des arglistigen Verschweigens eines Mangels oder wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten zwingend gehaftet wird. Der Schadensersatz wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten ist jedoch auf den vertragstypischen, vorhersehbaren Schaden begrenzt, soweit nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorliegt oder wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit zwingend gehaftet wird. Eine Änderung der Beweislast zu Ihrem Nachteil ist hiermit nicht verbunden.

Copyright© 2009 Siemens A&D. Weitergabe oder Vervielfältigung dieser Applikationsbeispiele oder Auszüge daraus sind nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich von Siemens A&D zugestanden. Bei Anregungen zu diesem Beitrag wenden Sie sich bitte über folgende E-Mail-Adresse an uns:

mailto:[email protected]

Vorwort

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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Vorwort

Ziel der Applikation Diese Applikation wurde erstellt, um dem Anwender einen Überblick über Antriebs- und Befehlsdatensätze bei den Umrichtern MICROMASTER 430/440 und der Control Units CU240 der SINAMICS G120 und G120D zu geben.

In der vorliegenden Applikation werden auch Beispiele zur Verwendung von Antriebs- und Befehlsdatensätzen gezeigt.

Kerninhalte dieser Applikation Folgende Kernpunkte werden in dieser Applikation behandelt:

• Antriebsdatensätze

• Befehlsdatensätze

• Beispiele

Abgrenzung Diese Applikation enthält keine Beschreibung

• des Inbetriebnahmetools STARTER

• der Grundinbetriebnahme des Umrichters

• der Inbetriebnahme übergeordneter Steuerungen

Grundlegende Kenntnisse über diese Themen werden vorausgesetzt.

Referenz zum Automation and Drives Service & Support Dieser Beitrag stammt aus dem Internet Applikationsportal des Automation and Drives Service & Support. Durch den folgenden Link gelangen Sie direkt zur Downloadseite dieses Dokuments.

http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/22077669

Applikationsbeschreibung

Inhaltsverzeichnis

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis......................................................................................................... 4

Applikationsbeschreibung........................................................................................... 5

1 Beschreibung.................................................................................................. 5

2 Antriebsdatensätze – Drive Data Sets (DDS) ............................................... 6 2.1 Beschreibung.................................................................................................... 6 2.2 Anwahl .............................................................................................................. 6 2.3 Umschaltung zwischen Antriebsdatensätzen ................................................... 8 2.4 Inbetriebnahme................................................................................................. 9 2.5 Kopieren von Antriebsdatensätzen................................................................. 11

3 Befehlsdatensätze – Command Data Sets (CDS) ...................................... 13 3.1 Beschreibung.................................................................................................. 13 3.2 Anwahl ............................................................................................................ 13 3.3 Umschaltung zwischen Befehlsdatensätzen .................................................. 14 3.4 Inbetriebnahme............................................................................................... 15 3.5 Kopieren von Befehlsdatensätzen .................................................................. 17

4 Beispiele ........................................................................................................ 19 4.1 Beispiel 1: Anschluss mehrerer unterschiedlicher Motoren an einen Umrichter19 4.1.1 Aufbau ............................................................................................................ 20 4.1.2 Ansteuerung ................................................................................................... 20 4.1.3 Inbetriebnahme............................................................................................... 21 4.2 Beispiel 2: Umschaltung Verstärkung Drehzahlregler .................................... 21 4.3 Beispiel 3: Umschaltung Hochlaufgeber......................................................... 23 4.4 Beispiel 4: Umschaltung Vorort / Fern ............................................................ 24 4.5 Beispiel 5: Umschaltung Hand / Automatik..................................................... 28

5 Ausführung von Skripten in STARTER ...................................................... 29

Anhang und Literaturhinweise .................................................................................. 30

6 Literaturhinweise .......................................................................................... 30 6.1 Internet-Link-Angaben .................................................................................... 30 6.2 Historie............................................................................................................ 30

Applikationsbeschreibung

Beschreibung

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Applikationsbeschreibung

Hier verschaffen Sie sich einen Überblick über Antriebs- und Befehlsdatensätze bei den Umrichtern MICROMASTER 430/440 und der Control Units CU240 der SINAMICS G120 und G120D.

1 Beschreibung

Bei vielen Anwendungen ist es vorteilhaft, Eigenschaften des Antriebes wie z.B. Sollwertkanal, Bedienung, Regelungsstruktur, Funktionalitäten, etc., ändern zu können. Diese Änderung kann sowohl durch externe Ereignisse als auch umrichterinterne Ereignisse erfolgen. Die Umrichter MICROMASTER 430/440 und die Control Units CU240 der SINAMICS G120 und G120D bieten die Möglichkeit, mittels drei unterschiedlicher Antriebsdatensätze (Drive Data Set – DDS) und unabhängig davon drei unterschiedlicher Befehlsdatensätze (Command Data Set – CDS) die verschiedensten Anwendungen zu parametrieren.

Hinweis: Beachten Sie, dass die Nummerierung der digitalen und analogen Ein- und Ausgängen sowie der Antriebs- und Befehlsdatensätze bei MICROMASTER 4 (MM4) Geräten mit 1 und bei SINAMICS G Geräten mit 0 anfängt.

In dieser Applikation wird die Nummerierung für MM4 verwendet.

Applikationsbeschreibung

Antriebsdatensätze – Drive Data Sets (DDS)

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2 Antriebsdatensätze – Drive Data Sets (DDS)

2.1 Beschreibung

Antriebsdatensätze (DDS) enthalten verschiedene Einstellparameter, die für die Steuerung und Regelung eines Motors von Bedeutung sind.

Die Antriebsdatensätze umfassen

• die Daten des Motors sowie des Gebers

• die Einstellung der Regelung

• die Einstellwerte des Sollwertkanals (Festfrequenzen, Motorpotentiometer, PID-Regler, Hochlaufgeber, Frequenzbänder)

• Antriebsfunktionen (Fangen, kinetische Pufferung, Vdc-Regelung, Bremsen, Positionieren)

• die Einstellung von Überwachungen

• Normierungen des Antriebssystems

Eine Auflistung aller Parameter ist in den Parameterlisten zu den MICROMASTER 430/440 und SINAMICS G120/G120D zu finden.

2.2 Anwahl

Antriebsdatensätze werden durch das Bit 4 (DDS Bit 0) und Bit 5 (DDS Bit 1) im Steuerwort STW 2 (Beobachtungsparameter r0055) des Umrichters angewählt. Die Auswahl der Befehlsquelle für die Umschaltung erfolgt mit Parameter P0820 für das DDS Bit 0, und mit Parameter P0821 für das DDS Bit 1. Ein Beispiel zur Umschaltung der Antriebsdatensätze ist in Abbildung 2-1 dargestellt.

Als Quellen sind prinzipiell alle vorhandenen Befehlsquellen möglich, zum Beispiel

• binäre Eingänge

• Steuerworte der Schnittstellen

• interne Statusworte

Zu Testzwecken besteht weiterhin die Möglichkeit, einen festen Wert in P0820 und P0821 einzutragen.

Applikationsbeschreibung

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Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved PDF_Antriebs_Befehlsdatensaetze_de_V2_1.doc

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Abbildung 2-1 Anwahl und Umschaltung Antriebsdatensätze DDS

Applikationsbeschreibung

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2.3 Umschaltung zwischen Antriebsdatensätzen

Antriebsdatensätze können bis auf wenige Ausnahmen nur im Zustand Betriebsbereit umgeschaltet werden. Dies ist notwendig, um nicht versehentlich während des Betriebes Regelungsstrukturen umzuschalten. Die Umschaltzeit beträgt ca. 50 ms. Im Beobachtungsparameter r0051[1] wird der jeweilige aktuelle Antriebsdatensatz angezeigt.

Abbildung 2-2 Umschaltsequenz Antriebsdatensätze

Ausnahmen bilden der Hochlaufgeber, dessen Rampen und Verrundungszeiten im Betrieb umgeschaltet werden können, die Funktion AUS3, bei der die Rücklauframpe umgeschaltet werden kann, sowie die Verstärkung Kp des Drehzahlreglers bei Vektorregelung (mit und ohne Geber), die z.B. in Abhängigkeit von der Drehzahl während des Betriebes umgeschaltet werden kann.

Applikationsbeschreibung

Antriebsdatensätze – Drive Data Sets (DDS)

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2.4 Inbetriebnahme

Bei der Inbetriebnahme der unterschiedlichen Antriebsdatensätze muss beachtet werden, dass der gewünschte Datensatz auch angewählt ist. Zusätzlich müssen bei den IBN Parametern die entsprechenden Indizes angewählt werden.

Beim IBN Programm STARTER lassen sich die verschiedenen Antriebsdatensätze aktivieren.

Gehen Sie wie folgt vor:

- Öffnen Sie die Maske „Konfiguration“ durch ein Doppelklick auf der gleichnamigen Schaltfläche im Projektbaum (1)

- Im Register „Konfiguration“ aktivieren Sie die Checkbox „zeige alle Antriebsdatensätze an“ (2)

- Danach wird das Register „Antriebsdatensätze“ aufgeblendet (s. Abbildung 2-4)

Abbildung 2-3 Anwahl Antriebsdatensatz mittels IBN Programm STARTER

(2)

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Antriebsdatensätze – Drive Data Sets (DDS)

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- Wechseln Sie in das Register „Antriebsdatensätze“ (1)

- Wählen Sie den Antriebsdatensatz, den Sie anzeigen bzw. bearbeiten wollen; zusätzlich wird angezeigt, welcher Antriebsdatensatz aktiv ist (2)

- Unter „Anwahl Antriebsdatensatz“ legen Sie fest, wie die Antriebsdatensätze im Umrichter angewählt werden (3):

– Bit 0: hier wählen Sie den Parameter, der den Wert für Bit 0 der Anwahl liefert;

– Bit 1: hier wählen Sie den Parameter, der den Wert für Bit 1 der Anwahl liefert.

Abbildung 2-4 Anwahl Antriebsdatensatz mittels IBN Programm STARTER

(2)

(3) (1)

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2.5 Kopieren von Antriebsdatensätzen

Wenn sich die Antriebsdatensätze nur in einigen Details unterscheiden, besteht die Möglichkeit, den neuen Datensatz mittels Kopieren des ursprünglichen Datensatzes zu erzeugen. Bei Verwendung des BOP kann dies über den Parameter P0819 erfolgen:

1. P0819[0] = Nummer des Antriebsdatensatzes, der kopiert werden soll (Quelle)

2. P0819[1] = Nummer des Antriebsdatensatzes, in den kopiert werden soll (Ziel)

3. P0819[2] = 1 ⇒ Kopiervorgang wird gestartet

P0819[0] = 0P0819[1] = 2P0819[2] = 1

2. DDS 3. DDS

P0005P0291P0300P0304P0305.....P2484P2487P2488

..........

.....

[0] [1] [2]

1. DDS

1. DDS3. DDSKopieren starten

Abbildung 2-5 Beispiel Kopieren von Antriebsdatensätzen mittels BOP

Nach vollendetem Kopiervorgang wird Parameter P0819[1] wieder auf Null gesetzt.

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Beim IBN Programm STARTER ist das Kopieren komfortabel über die Maske „Konfiguration > Antriebsdatensätze“ (1) durchzuführen. Es kann sowohl der zu kopierende Antriebsdatensatz ausgewählt werden (2), als auch der Antriebsdatensatz, in den kopiert werden soll (3). Mit der Schaltfläche „Kopiere“ wird der Kopiervorgang gestartet (4).

Abbildung 2-6 Kopieren von Antriebsdatensätzen mittels IBN Programm STARTER

(2) (3) (4)

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Applikationsbeschreibung

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3 Befehlsdatensätze – Command Data Sets (CDS)

3.1 Beschreibung

Den Befehlsdatensätzen sind diejenigen Parameter (Konnektor- und Binektoreingänge) zugeordnet, die die Steuerung des Antriebs und die Sollwertvorgabe übernehmen. Das Verschalten der Signalquellen für die Steuerbefehle und Sollwerte erfolgt durch die BICO-Technik. Neben der einzelnen Verschaltung der Konnektoren / Binektoren besteht durch die Parameter

• P0700 : Auswahl Befehlsquelle

• P0719 : Auswahl Befehls-/Sollwertquelle

• P1000 : Auswahl Frequenzsollwerte

die Möglichkeit, vorgegebene Parametrierungen, die die unterlagerte BICO-Verschaltung automatisch beeinflussen, abzurufen.

3.2 Anwahl

Befehlsdatensätze werden durch das Bit 15 (CDS Bit 0) im Steuerwort STW 1 (Beobachtungsparameter r0054) und Bit 15 (CDS Bit 1) im Steuerwort STW 2 (Beobachtungsparameter r0055) des Umrichters angesteuert. Die Auswahl der Befehlsquelle für die Umschaltung erfolgt mit Parameter P0810 für das CDS Bit 0, und mit Parameter P0811 für das CDS Bit 1. Im nachfolgenden Bild ist die Umschaltung der Bedienhoheit von Klemmleiste auf BOP und die Umschaltung der Sollwertvorgabe von Analogeingang auf Motorpotentiometer über den Binäreingang 4 dargestellt.

Abbildung 3-1 Beispiel zur Anwahl und Umschaltung von Befehlsdatensätzen CDS

Applikationsbeschreibung

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Als Quellen sind prinzipiell alle vorhandenen Befehlsquellen möglich, zum Beispiel

• binäre Eingänge

• Steuerworte der Schnittstellen

• interne Statusworte

Zu Testzwecken besteht auch hier die Möglichkeit, einen festen Wert in P0810 und P0811 einzutragen. Durch Eintragen des ADC Zustandswortes r0751 (Index 0 und 1) ist es z.B. möglich, eine Umschaltung der Befehlsdatensätze in Abhängigkeit von der Drahtbruchüberwachung der beiden ADC Kanäle realisieren. Es muss beachtet werden, dass in allen verwendeten Befehlsdatensätzen die Möglichkeit zur Umschaltung z.B. über Binäreingänge parametriert ist, da es ansonsten vorkommen kann, dass eine Umschaltung zurück auf den ursprünglichen Datensatz nicht mehr möglich ist.

3.3 Umschaltung zwischen Befehlsdatensätzen

Im Gegensatz zu den Antriebsdatensätzen können Befehlsdatensätze auch im Zustand Betrieb umgeschaltet werden. Die Umschaltzeit beträgt ca. 4 ms. Im Beobachtungsparameter r0050 wird der jeweils aktive Befehlsdatensatz angezeigt.

Abbildung 3-2 Umschaltsequenz Befehlsdatensätze CDS

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3.4 Inbetriebnahme

Mittels der Parameter P0700 und P1000 ist es sehr einfach möglich, eine Grundeinstellung für die Auswahl der Befehlsquelle (P0700) und der Sollwertquelle (P1000) zu parametrieren. Eine Kombination aus beiden Parametern ist P0719, mit dem sowohl Befehlsquelle als auch Sollwertquelle gewählt werden können.

Beim IBN Programm STARTER lassen sich die verschiedenen Befehlsdatensätze aktivieren.

Gehen Sie wie folgt vor:

- Öffnen Sie die Maske „Konfiguration“ durch ein Doppelklick auf der gleichnamigen Schaltfläche im Projektbaum (1)

- Im Register „Konfiguration“ aktivieren Sie die Checkbox „zeige alle Befehlsdatensätze an“ (2)

- Danach wird das Register „Befehlsdatensätze“ aufgeblendet (s. Abbildung 3-4)

Abbildung 3-3 Anwahl Befehlsdatensatz mittels IBN Programm STARTER

(2)

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- Wechseln Sie in das Register „Befehlsdatensätze“ (1)

- Wählen Sie den Befehlsdatensatz, den Sie anzeigen bzw. bearbeiten wollen; zusätzlich wird angezeigt, welcher Befehlsdatensatz aktiv ist (2)

- Unter „Anwahl Befehlsdatensatz“ legen Sie fest, wie die Befehlsdatensätze im Umrichter angewählt werden (3):

– Bit 0: hier wählen Sie den Parameter, der den Wert für Bit 0 der Anwahl liefert;

– Bit 1: hier wählen Sie den Parameter, der den Wert für Bit 1 der Anwahl liefert.

Abbildung 3-4 Anwahl Befehlsdatensatz mittels IBN Programm STARTER

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Applikationsbeschreibung

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3.5 Kopieren von Befehlsdatensätzen

Wenn sich die Befehlsdatensätze nur in einigen Details unterscheiden, besteht die Möglichkeit, den neuen Datensatz mittels Kopieren des ursprünglichen Datensatzes zu erzeugen. Bei Verwendung des BOP kann dies über den Parameter P0809 erfolgen:

• P0809[0] = Nummer des Befehlsdatensatzes, der kopiert werden soll (Quelle)

• P0809[1] = Nummer des Befehlsdatensatzes, in den kopiert werden soll (Ziel)

• P0809[2] = 1 ⇒ Kopiervorgang wird gestartet

Abbildung 3-5 Beispiel Kopieren von Befehlsdatensätzen mittels BOP

Nach vollendetem Kopiervorgang wird Parameter P0819[1] wieder auf Null gesetzt.

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Beim IBN Programm STARTER ist das Kopieren komfortabel über die Maske „Konfiguration ⇒ Befehlsdatensätze“ durchzuführen (1). Es kann sowohl der zu kopierende Befehlsdatensatz ausgewählt werden (2), als auch der Befehlsdatensatz, in den kopiert werden soll (3). Mit der Schaltfläche „Kopiere“ wird der Kopiervorgang gestartet (4).

Abbildung 3-6 Kopieren von Befehlsdatensätzen mittels IBN Programm STARTER

(2) (3) (4)

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Beispiele

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4 Beispiele

Alle unten beschriebene Beispiele, außer dem Beispiel 4, gelten für MICROMASTER 430, MICROMASTER 440, CU240 der SINAMICS G120 und SINAMICS G120D.

Das Beispiel 4 gilt nur für MICROMASTER 430, MICROMASTER 440 und CU240 des SINAMICS G120.

4.1 Beispiel 1: Anschluss mehrerer unterschiedlicher Motoren an einen Umrichter

Abbildung 4-1 Anschluss dreier unterschiedlicher Motoren an einem Umrichter

Applikationsbeschreibung

Beispiele

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4.1.1 Aufbau

Die verschiedenen Motoren müssen über Schütze an den Umrichter angeschlossen werden. Eine überlagerte Steuerung steuert sowohl die Schütze als auch die Anwahl der zugehörigen Antriebsdatensätze an. Beim Wechsel des Motors wird zuerst der Umrichter ausgeschaltet, danach das Schütz des Motors geöffnet. Der nächste Antriebsdatensatz wird angewählt und das zugehörige Schütz angesteuert. Die Umschaltzeit zwischen den Antriebsdatensätzen von 50 ms muss abgewartet werden, danach kann der Umrichter wieder eingeschaltet werden.

4.1.2 Ansteuerung

Die Ansteuerung erfolgt über die digitalen Eingänge. Ein-/Ausschalten erfolgt über DIN 1, die Anwahl der Antriebsdatensätze über DIN 5 und DIN 6. Liegt kein Signal an DIN 5 und DIN 6 an, so ist automatisch Antriebsdatensatz 1 angewählt, High Signal an DIN 5 wählt Antriebsdatensatz 2, High Signal an DIN 6 den Antriebsdatensatz 3.

Geht man davon aus, dass neben der Antriebsdatensatzumschaltung keine Befehlsdatensatzumschaltung erfolgt, so ergeben sich die folgenden Einstellparameter:

Tabelle 4-1 Parametrierung des Umrichters

Parameter Nr.

Bezeichnung Parameter-wert

Hinweis / Bemerkungen

P0700[0] Auswahl Befehlsquelle, CDS 1 2 2: Klemmen P0840[0] BI: EIN/AUS1, CDS 1 r0722.0 EIN/AUS1 über DIN 1 P0705[0] Digitaleingang 5 (DI5), CDS 1

99 99: BICO Parametrierung

freigeben

P0706[0] Digitaleingang 6 (DI6), CDS 1

99 99: BICO Parametrierung freigeben

P0820 BI: Antriebsdatensatz (DDS) Bit0 r0722.4 Antriebsdatensatz (DDS) Bit0 = DIN 5

P0821 BI: Antriebsdatensatz (DDS) Bit1 r0722.5 Antriebsdatensatz (DDS) Bit1 = DIN 6

Applikationsbeschreibung

Beispiele

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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Version V2.1 Ausgabe Juli 2009 21/30

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4.1.3 Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme erfolgt zuerst für den Antrieb 1. Es muss sichergestellt sein, dass über die SPS nicht DDS 1 oder DDS 2 angewählt ist. Die Inbetriebnahme kann dann gemäß Betriebsanleitungen durchgeführt werden. Bei der Inbetriebnahme von Antrieb 2 und 3 bieten sich 2 Möglichkeiten:

1. Anwahl des Antriebsdatensatzes und Inbetriebnahme gemäß Betriebsanleitungen (z.B. MM440, Kapitel 3.5; G120, Kapitel 5; G120D, Kapitel 4)

2. Kopieren des 1. Antriebsdatensatzes in den 2. Antriebsdatensatz mittels Parameter P0819

Im ersten Fall muss darauf geachtet werden, dass bei den Inbetriebnahmeschritten immer der entsprechende Index (1 oder 2) angewählt wird. Die zweite Methode bietet den Vorteil, dass für den Antrieb nur noch die unterschiedlichen Motorparameter neu ermittelt werden müssen, falls die restlichen Parameter (Sollwerte, Regelung, etc.) gleich bleiben.

4.2 Beispiel 2: Umschaltung Verstärkung Drehzahlregler

Bei verschiedensten technologischen Anwendungen erweist es sich als notwendig, die Verstärkung und die Nachstellzeit des Drehzahlreglers an die sich ändernde Regelstrecke anzupassen. Mittels der Antriebsdatensätze können bis zu drei unterschiedliche Verstärkungsfaktoren und Nachstellzeiten parametriert werden. Im Gegensatz zu den meisten Parametern der Antriebsdatensätze sind die Verstärkung Kp und die Nachstellzeit tN während des laufenden Betriebes umschaltbar. Eine Umschaltung kann entweder über vorher parametrierte Digitaleingänge von extern erfolgen, bei Verwendung des Frequenzschwellwertes f_1 (P2155) kann die Umschaltung zwischen zwei Antriebsdatensätzen auch in Abhängigkeit von der Drehzahl des Antriebes erfolgen.

Applikationsbeschreibung

Beispiele

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS 22077669

Version V2.1 Ausgabe Juli 2009 22/30

Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved PDF_Antriebs_Befehlsdatensaetze_de_V2_1.doc

Abbildung 4-2 Umschaltung Verstärkung / Nachstellzeit Drehzahlregler

Applikationsbeschreibung

Beispiele

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS 22077669

Version V2.1 Ausgabe Juli 2009 23/30

Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved PDF_Antriebs_Befehlsdatensaetze_de_V2_1.doc

4.3 Beispiel 3: Umschaltung Hochlaufgeber

Die Parameter des Hochlaufgebers wie Hoch- und Rücklaufzeit, Anfangs – und Endverrundungen, AUS3 Rücklaufzeit, lassen sich ebenfalls im Betrieb des Umrichters mittels der Antriebsdatensätze verändern. Im nachfolgenden Beispiel ist die Umschaltung mittels des Digitaleinganges DIN 4 gezeigt.

Abbildung 4-3 Umschaltung Hoch-/ Rücklaufzeit des Hochlaufgebers

Applikationsbeschreibung

Beispiele

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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Version V2.1 Ausgabe Juli 2009 24/30

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4.4 Beispiel 4: Umschaltung Vorort / Fern

Hinweis: Das Beispiel gilt nur für MM430, MM440 und CU240 des G120.

Abbildung 4-4 Umschaltung Fernbedienung / Vorortbedienung

Applikationsbeschreibung

Beispiele

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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Version V2.1 Ausgabe Juli 2009 25/30

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Ein Antrieb z.B. für eine Pumpe oder ein Transportband, der in weiter Entfernung zum Schaltraum steht, wird normalerweise aus der Warte über binäre Eingänge ein- und ausgeschaltet, der Sollwert ist 4 – 20 mA. Bei Störungen oder auch im Wartungsfall soll die Bedienung Vorort über das Bediengerät erfolgen.

Der Antrieb kann mittels eines Schlüsselschalters von Fernbedienung auf Bedienung Vorort umgeschaltet werden. Folgende Einstellungen werden parametriert:

Vorortbedienung (CDS 1):

• Sollwert über BOP (Motorpotentiometer mit Höher / Tiefer Taste)

• Ein / Aus über BOP

Fernbedienung (CDS 2):

• Sollwert 4 – 20 mA

• Ein / Aus / Fehlerquittierung über binäre Eingänge

Die Grundeinstellung der beiden Befehlsdatensätze erfolgt sehr einfach über die Parameter P0700 und P1000.

Die Umschaltung zwischen den beiden Betriebsarten erfolgt über den Binäreingang DIN 6. Parametrierung wie folgt:

Tabelle 4-2 Umschaltung Vorort / Fern

Parameter Nr.

Bezeichnung Parameter-wert

Hinweis / Bemerkungen

Auswahl Befehlsquelle: P0700[0] Auswahl Befehlsquelle, CDS 1 1 1: BOP P0700[1] Auswahl Befehlsquelle, CDS 2 2 2: Klemmen Auswahl Sollwertquelle: P1000[0] Auswahl Frequenz-Sollwertquelle, CDS 1 1 1: MOP-Sollwert P1000[1] Auswahl Frequenz-Sollwertquelle, CDS 2 2 2: Analogsollwert Anwahl CDS 1 / 2: P0706[0] Digitaleingang 6 (DI6), CDS 1

99 99: BICO

Parametrierung freigeben

P0706[1] Digitaleingang 6 (DI6), CDS 2

99 99: BICO Parametrierung freigeben

P0810 BI: CDS Bit0 (Vorort / Fern) r0722.5 Vorort / Fern = DIN 6

Applikationsbeschreibung

Beispiele

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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Version V2.1 Ausgabe Juli 2009 26/30

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Einstellung des 4 – 20 mA Sollwertkanals:

Tabelle 4-3 Einstellung des 4 – 20 mA Sollwertkanals

Parameter Nr.

Bezeichnung Parameter-wert

Hinweis / Bemerkungen

ADC 1: P0756[0] ADC-Typ 3 3: Unipolarer Stromeingang

mit Überwachung (0 bis 20 mA)

P0757[0] x1-Wert ADC-Skalierung [V / mA] 4 x1 = 4 [V /mA] P0758[0] y1-Wert ADC-Skalierung 0 y1 = 0 [%] P0759[0] x2-Wert ADC-Skalierung [V / mA] 20 x1 = 20 [V /mA] P0760[0] y2-Wert ADC-Skalierung 100 y1 = 100 [%] P0761[0] Breite der ADC-Totzone [V / mA] 4 Breite der ADC-Totzone

= 4 [V / mA]

Hinweis: Wichtig ist, dass der Analogeingang ADC 1 auch über den DIP-Schalter auf der Klemmenplatte in die richtige Stellung gebracht wird (ON = 0 – 20 mA).

Drahtbruchüberwachung Zusätzlich lässt sich recht einfach eine Drahtbruchüberwachung des Sollwertes 4 – 20 mA durch Auswertung des ADC Zustandswortes r0751[0] realisieren. Die analogen Eingänge lassen sich auf Spannungseingang bzw. Stromeingang mit Überwachung parametrieren. Fällt durch eine Beschädigung der Leitung der Sollwert unter 50% des mit P0761 parametrierten Wertes der ADC Totbandzone, wird das entsprechende Bit des ADC-Zustandswortes r0751 gesetzt. Damit keine Störung ausgelöst wird, muss die Fehlermeldung 80 mittels Parameter 2100 und 2101 ausgeblendet werden. Durch das Zustandsbit können nun unterschiedliche Reaktionen des Antriebes ausgelöst werden, z.B.

• Umschaltung auf Festsollwert (Parametrierung von CDS 2 !!!)

• Einfrieren des letzten Sollwertes

• Ausgabe einer Störungsmeldung

Für das Beispiel wurden das Einfrieren des Sollwertes und die Ausgabe einer Störungsmeldung gewählt. Über den Parameter P1141 lassen sich der Ausgang des Hochlaufgebers und damit der Frequenzsollwert des Umrichters auf den letzten aktuellen Sollwert einfrieren. Die Ansteuerung erfolgt über r0751.0, das Signal muss aber einmal negiert werden (NOT 1). Gleichzeitig kann durch r0751[0] eine Störmeldung generiert werden. Damit

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Beispiele

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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Version V2.1 Ausgabe Juli 2009 27/30

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der Ein-/Aus-Befehl über DIN 1 weiterhin aktiv ist, wird das Einfrieren bei Wegfall des Ein-Befehles aufgehoben.

Diese Drahtbruchüberwachung ist nur im Datensatz CDS 1 Fernbedienung aktiv, bei Umschaltung auf lokale Bedienung ist sie nicht wirksam.

Einfrieren des Frequenzsollwertes: Tabelle 4-4 Einfrieren des Frequenzsollwertes

Parameter Nr.

Bezeichnung Parameter-wert

Hinweis / Bemerkungen

Digitaleingang 1: P0701[0] Funktion Digitaleingang 1,

CDS 1 99 99: BICO Parametrierung

freigeben P0701[1] Funktion Digitaleingang 1,

CDS 2 99 99: BICO Parametrierung

freigeben Digitalausgang 3: P0733[0] BI: Funktion Digitalausgang 3 0 keine Funktion P0733[1] BI: Funktion Digitalausgang 3 r0751.0 Drahtbruch ADC 1 Verzögerung ADC-Signalverlust: P0762[0] Verzögerung ADC-

Signalverlust, ADC 1 0 0 ms

Vorort- / Fernbedienung: P0840[0] BI: EIN/AUS1, CDS 1 r0019.0 EIN/AUS1 über BOP P0840[1] BI: EIN/AUS1, CDS 2 r0722.0 EIN/AUS1 über DIN 1 P1141[0] BI: Auswahl HLG Start, CDS 1 1 aktiviert P1141[1] BI: Auswahl HLG Start, CDS 2 r2829.0 Ausgang des NOT 1 P2100[0] Auswahl Alarmnummer 80 80: Verlust des ADC-

Eingangssignals P2101[0] Stop Reaktionswert 0 0: Keine Reaktion, keine

Anzeige FFB: P2800 Freigabe FFB 1 1: Freigegeben P2801[0] Aktivierung FFB 3 AND1 in Level 3 aktivieren P2801[9] Aktivierung FFB 3 NOT1 in Level 3 aktivieren P2810[0] BI: AND 1 r0722.0 1. Eingang des AND1 = DIN 1 P2810[1] BI: AND 1 r0751.0 2. Eingang des AND1 =

Drahtbruch ADC 1 P2828 BI: NOT 1 r2811 Eingang des NOT1 =

Ausgang des AND1

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Beispiele

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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4.5 Beispiel 5: Umschaltung Hand / Automatik

Ein Antrieb arbeitet im Automatisierungsverbund und wird normalerweise über PROFIBUS ein- und ausgeschaltet, die Sollwertvorgabe erfolgt ebenfalls über den Bus. Bei Störungen oder auch im Wartungsfall soll die Bedienung Vorort über einen Schalterkasten erfolgen.

Der Antrieb kann mittels eines Schlüsselschalters von Automatikbetrieb auf Handbetrieb umgeschaltet werden. Folgende Einstellungen werden parametriert:

Handbetrieb (CDS 0)

• Sollwert über Motorpotentiometer mit Höher / Tiefer Taste

• Ein / Aus über Taster

Automatikbetrieb (CDS 1)

• Sollwert über PROFIBUS

• Ein / Aus / Fehlerquittierung über PROFIBUS

Die Grundeinstellung der beiden Befehlsdatensätze erfolgt sehr einfach über die Parameter P0700 und P1000.

Die Umschaltung zwischen den beiden Betriebsarten erfolgt über den Binäreingang DIN 6.

Parametrierung wie folgt :

Tabelle 4-5 Umschaltung Hand / Automatik

Parameter Nr.

Bezeichnung Parameter-wert

Hinweis / Bemerkungen

Auswahl Befehlsquelle: P0700[0] Auswahl Befehlsquelle, CDS 1 2 2: Klemmen P0700[1] Auswahl Befehlsquelle, CDS 2 6 6: Profibus Auswahl Sollwertquelle: P1000[0] Auswahl Frequenz-Sollwertquelle, CDS1 1 1: MOP-Sollwert P1000[1] Auswahl Frequenz-Sollwertquelle, CDS2 6 6: Profibussollwert Anwahl CDS 1 / 2: P0706[0] Digitaleingang 6 (DI6), CDS 1

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Parametrierung freigeben

P0706[1] Digitaleingang 6 (DI6), CDS 2

99 99: BICO Parametrierung freigeben

P0810 BI: CDS Bit0 (Vorort / Fern) r0722.5 Hand / Automatik = DIN 6

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Ausführung von Skripten in STARTER

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5 Ausführung von Skripten in STARTER

Für schnelle Parameteränderung können Sie die anhängenden STARTER Skript-Dateien für das Beispiel 4 verwenden.

Hinweis: Bevor Sie ein Skript am Umrichter abspielen, setzen Sie Ihren Umrichter auf Werkseinstellungen (P0010 = 30, P0970 = 1) und führen die komplette Schnellinbetriebnahme des Umrichters durch (P0010 = 1).

Die Vorgehensweise im Einzelnen: 1. Speichern Sie die anhängende Skript Datei in einem Ordner auf der

Festplatte Ihres Rechners.

2. Legen Sie einen Skript-Ordner für den Antrieb in Ihrem STARTER-Projekt an, indem Sie mit der rechten Maus-Taste auf den Antrieb klicken; danach auf „Experte“ (linke Maus-Taste) und auf „Skript Ordner einfügen“ klicken.

Es erscheint am unteren Ende des Baumes ein neuer Ordner „SKRIPTE“.

3. Importieren Sie das Skript aus Ihrem Ordner in den STARTER wie im folgenden dargestellt:

– klicken Sie mit der rechten Maus-Taste auf die Lasche „SKRIPTE“;

– klicken Sie auf „ASCII Import...“ und öffnen Sie die gewünschte Skript Datei;

– Bezeichnen Sie die geöffnete Datei mit einem Namen und bestätigen Sie mit „OK“.

4. Gehen Sie mit dem Umrichter Online.

5. Führen Sie das Script aus, indem Sie mit der rechten Maus-Taste auf das Skript klicken; danach auf „Übernehmen und Ausführen“ klicken;

oder das Skript durch Doppelklick öffnen und auf den Button „Übernehmen und Ausführen“ drücken.

Lesen Sie auch: Applikation Beitrags-ID: 22078810 „STARTER: Erstellen von Applikationsmakros“, (Kapitel 1.5 „Expertenliste und Anwenderdefinierte Listen als Skript abspeichern“, Abschnitt „Serieninbetriebnahme von Antrieben mit Skripten“).

Anhang und Literaturhinweise

Literaturhinweise

Arbeiten mit unterschiedlichen Antriebsdatensätzen DDS / Befehlsdatensätzen CDS

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Version V2.1 Ausgabe Juli 2009 30/30

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Anhang und Literaturhinweise

6 Literaturhinweise

6.1 Internet-Link-Angaben

Diese Liste ist keinesfalls vollständig und spiegelt nur eine Auswahl an geeigneter Literatur wieder.

Tabelle 6-1

Themengebiet Titel \1\ Handbücher MICROMASTER 4 \2\ Handbücher SINAMICS G120 \3\ Handbücher SINAMICS G120D \4\ FAQ Wie verwende ich die verschiedene Datensätze mit

dem MM440/MM430? \5\ Applikation STARTER: Erstellen von Applikationsmakros

6.2 Historie

Tabelle 6-2 Historie

Version Datum Änderung

V1.0 Juni 2003 Erste Ausgabe V2.0 Dezember 2008 Zweite Ausgabe; auf G120 erweitert V2.1 Juli 2009 Formatierung und Links überarbeitet