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APRIL 2013 | 4a/13 | www.gewinn.com e 2,50
Erscheinungsort Wien
Verlagspostamt | 1071 Wien, P.b.b.
4a/13
„02Z031265M“
D A S M A G A Z I N F Ü R G E L D & E R F O L G
Non plus ultra in Sportlichkeit, Ausstattung und Preis.ŠKODA Fabia. Der neue Monte Carlo.
facebook.com/skodaskoda.at
So voll an Extras, dass Sie sich auf Fragen gefasst machen sollten. Hier schon einmal die Antworten: sportliche Sonder-ausstattung mit Sportfahrwerk, Leichtmetall-Räder, Sportsitze, Alu Pedalerie, Lederlenkrad und schwarz lackiertes Dach. Damit begeistert der neue Monte Carlo schon bei der ersten Probefahrt. Der sensationelle Preisvorteil macht das Glücks-gefühl perfekt. Besuchen Sie jetzt Ihren nächsten ŠKODA Betrieb.
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Mindest-Nettokredit 50 % vom Kaufpreis). Gilt nicht für Flottenkunden. Angebot gültig bis 30.6.2013.
April 2013 TOP 3
INTERN
Zertifikate punkten durch ihre Vielfalt, für jede Börsenwetterlagedas geeignete Produkt. Nach so viel Schnee und Kälte haben wiruns den Frühling verdient, zu dem jeder so seine Assoziationen hat.
Falls Sie sich nicht mehr daran erinnern können:Der Frühling (oder Lenz) ist jene Jahreszeit,die normalerweise auf den Winter folgt. An derBörse verspürte man sogar schon im Winter
ein Frühlingslüfterl, die Kurse sprießen (Seite 8). Fürdiese Wachstum-, aber auch für Schlechtwetter- undSeitwärtsphasen gibt es maßgeschneiderte Zertifikateab Seite 14 als Alternative zu Direktinvestments.
Wer dennoch lieber direkt in Aktien und Fonds in-vestiert, erhält auf Seite 9 gute Tipps von GEWINN-Herausgeber Georg Wailand. Auf den Seiten 28 und 29können Schnäppchenjäger Aktien mit historisch güns -tigen Kurs-Gewinn-Verhältnissen gustieren. Und werauf Währungen setzen möchte, erfährt ab Seite 20 welchezulegen, welche verlieren könnten.
Frühlingsgefühle werden wach, wenn man einenBlick auf die Entwicklung der Anlageempfehlungen un-serer Autoren in den letzten sechs Monaten wirft – diemeisten Börsentipps sind aufgegangen (ab Seite 26).
Das ist bekanntlich auch die optimale Jahreszeitfür die Brautschau. Da gibt es einige interessante M&As(Seite 11), viele Zusammenschlüsse stehen noch bevor.
Endlich Frühling, denkt sich wohl Wien-Holding-Chef Peter Hanke. Dann bekommen seine Twin-City-Liner-Katamarane, die zwischen Wien und Bratislavaverkehren, und die DDSG- Personenschiffe umsatzmäßigwieder Auftrieb. Oberwasser hat auch das Frachtgeschäftder drei Häfen der Wien Holding (ab Seite 38).
Eingefrorene Gesichter, so lang wie Eiszapfen, beiEuropas Sparern seit dem Fall Zypern. Was ist die Ein-lagensicherung in Europa noch wert? Könnte das Ein-frieren von Konten auch uns drohen? Dazu mehr abSeite 22. Apropos einfrieren. Erich, hast du gewusst,dass man in den USA die Männer und Frauen unter 34Jahren die „Generation der eingefrorenen Gesichter“nennt? Die teilweise schon mit 19 Jahren ersten Kontaktmit dem Nervengift Botulinumtoxin (Botox) haben. AufBotox soll jetzt Frotox folgen. Die Verjüngung durch20-minütiges Einfrieren des Gesichts mit flüssigem Nitrogen. Da gönne ich mir doch lieber Frozen Joghurt –Schönheit kommt bekanntlich von innen . . .
JULIA KISTNER,
STELLVERTRETENDE CHEFREDAKTEURIN
Der Frühling ist abgeschafft. Wir gehen vomWinter gleich in den Sommer über – dieFrage ist nur, wann. Nach zu vielen weißenMonaten möchte ich endlich wieder mehr
grün sehen, und die Sonnenstrahlen könnten auch malwieder wärmen.
Wenn ich – typisch Mann –dermaßen lamentierendin die Redaktion komme, schallt meist ein Spruch à la:„Es gibt nicht das falsche Wetter, nur die falsche Klei-dung“ in meine Hörmuscheln. Dennoch glaube ich nicht,dass es sich weder für Lagerfeld noch Lagerhaus auszahlt,eine Frühlingskollektion zu entwerfen – für die fünfTage Mitte Mai, bis die Sommerhitze wieder kommt.
An der Börse ist das anders. Dort gibt es Wertpapierefür jedes Börsenwetter, wie Sie in dieser TOP-GEWINN-Ausgabe lesen können. Julia schwärmt sogar verträumtvon Frühlingsgefühlen, die beim Betrachten der Anla-geempfehlungen unserer Autoren aufkommen. Und inder Tat wird einem angenehm warm, wenn man sieht,wie hoch die Performance der Anlagetipps ausgefallenist (siehe Seite 26).
Warm wurde uns auch ums Herz, als wir die Ergeb-nisse der neuesten Media-Analyse erfahren haben. GEWINN wurde nicht nur als klare Nummer eins unterden Wirtschaftstiteln bestätigt, sondern hat die Reich-weite um sechs Prozent auf 3,7 Prozent (265.000 Leser)steigern können. Und auch TOP-GEWINN konnte einensignifikanten Leserzuwachs von 18 Prozent verzeichnenund liegt nun bei 1,7 Prozent Reichweite –ein Spitzenwertfür ein Abonnentenmagazin (GEWINN-Abonnentenbekommen TOP-GEWINN monatlich kostenlos bequemper Post zugeschickt)! Für diesen vermehrten Zuspruchmöchte sich die gesamte Redaktion bei allen Leserinnenund Lesern bedanken!
Julia ist von so vielen guten Nachrichten anscheinendim wahrsten Sinn des Wortes heiß geworden. Sie greiftzum Frozen Joghurt, überlegt, sieht mich mit einem ab-schätzenden Blick an (was hab ich jetzt schon wiederangestellt?) und sagt: „Erich, hast du gewusst, dass manin den USA die Männer und Frauen unter 34 Jahren die,Generation der eingefrorenen Gesichter‘ nennt?“
ERICH BRENNER,
CHEF VOM DIENST
Wertpapiere fürjedes Börsenwetter
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INHALT DER TOP-GEWINN IM APRIL
Nach einer Schönwet-terperiode gehen dieBörsenprognosen nunweit auseinander. Setzen Sie mit passen-den Zertifikaten auf Ihrepersönliche Börsen-wetterprognose!
Von Index- über Teilschutz- bis zu Turbozertifikaten:
Drei Anlagetipps für jede Produktklasse
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Das Geld unter dem Kopfpolster? Für diesenGedanken wird man nicht mehr belächelt.TOP-GEWINN hat recherchiert, welche Si-cherheit heimische Banken bieten. Seite 22
EINLAGENSICHERUNG ALS
VERTRAUENSETIKETTE?Fo
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TITELGESCHICHTE
Seiten 14 bis 18
WERTPAPIERE FÜR JEDES BÖRSENWETTER
Keiner gibt in Österreich so viel für For-schung und Entwicklung aus wie die voest -alpine. Auch international haben die Linzerdie Nase ganz weit vorn. Seite 34
FORSCHUNGSKAISER
VOESTALPINE
Der Geschäftsführer der Wien Holding hatwahrscheinlich den abwechslungsreichstenManagementposten Österreichs. TOP-GEWINN begleitete ihn einen Tag. Seite 38
EIN TAG MIT WIEN-HOLDING-
CHEF PETER HANKE
3 Intern
6 Wolfgang Ammers monatlicher Cartoon
8 TOP-GEWINN-Geld-&-Börse-Radar:Fast überall guter Start ins Börsenjahr 2013
9 Dr. Georg Wailands Börsentipps
10 Im Fokus: Aktienquote in Australien liegt bei 40 Pro-zent; Aktueller M&A-Überblick
12 Das Aktienduell der Konsumartikel:Colgate Palmolive versus Procter & Gamble
14 TITELGESCHICHTE Wertpapiere für jedes Börsenwetter:
Von Index- über Teilschutz- bis zu Turbozertifikaten
20 Euro, Dollar, Yen, Pfund und Franken:Wer am stärksten abwertet
22 Einlagensicherung als Vertrauensetikette?Welche Sicherheit heimische Banken nachZyperns Zwangsabgabe für Spareinlagen bieten
26 Wie läuft’s? Die Empfehlungen des Oktober-GEWINN im Rückblick
28 Günstige Aktien: Noch nicht zu spät für die Schnäppchenjagd
30 Alternative Investments:Die Zeit nach Zypern
32 „ARE ist börsenfit zu machen!“TOP-GEWINN-Interview mit BIG-ChefHans-Peter Weiss
04a|13
GELD & BÖRSE BERUF & ERFOLG
34 Forschungskaiservoestalpine
38 Ein Tag mit Peter Hanke,Geschäftsführer der Wien-Holding
42 Managerwechsel: Der neueGenerali-CEO Peter Thirringsowie weitere Karrieren beiNovartis, Rosenbauer undanderen Unternehmen
46 Steuern inside: Wo der Fiskus leichte Beute macht
48 Buchempfehlungen & Neuerscheinungen zumThema „Neue Ideenbraucht das Geschäft“
50 Leseraktion: Ein Wochen-ende im neuen Palais Hansen Kempinski in Wien
50 Impressum
4 TOP April 2013
www.nespresso.com
Bei dieser Crema trinken Ihre Augen mit.
Geschmeidig, vollmundig, samtig, haselnussbraun: Unsere Crema muss einfach perfekt sein, um Ihre Sinne mit einem vollmundigen Espresso zu verwöhnen. Überzeugen Sie sich selbst - und nehmen Sie es als persönliche Einladung in die Welt von Nespresso.
6 TOP April 2013
AMMERS CARTOON
Der europäische Gedanke
„Wir lieben knifflige Aufgaben. Wäre es einfach, würde es jakeinen Spaß machen.“Jim Nicolaas, Sales Account Manager, Holland
Bei der Produktion unserer Struktur- und Außenhautteile aus Stahl und
anderen Werkstoffen behalten wir jedes Detail im Auge. Es ist diese abso-
lute Verlässlichkeit, diese Freude an der Herausforderung, die uns alle
ausmacht. Wir nehmen die Zukunft in die Hand.
www.voestalpine.com
8 TOP April 2013
GELD & BORSE RADAR..
● Bovespa –3,3% (1M), –14,0% (1J) ● Dow Jones +2,2% (1M), +11,5% (1J) ● Hang Seng –0,3% (1M), +12,0% (1J)
● ATX –7,3% (1M), +13,0% (1J) ● SMI –1,0% (1M), +24,0% (1J) ● IBEX 35 –7,3% (1M), +1,9% (1J) ●
Fast überall guter Start ins Börsenjahr 2013
Der seit Oktober 2012 anhaltende Abwärtstrend beim Goldkurs lief auch in den letzten drei Monaten weiter. Der Ölpreis bewegt sich nach einem kurzen Zwischenhochwieder in Richtung 100-Dollar-Marke. Ebenso tendiert der Euro zum US-Dollar nach einem kurzen Aufbäumen in den letzten Wochen wieder schwächer
BRENT ROHÖL (USD PRO FASS)GOLD (US-DOLLAR JE FEINUNZE)1.700
1.680
1.660
1.640
1.620
1.600
1.580
1.560
1.540
Jänner Februar März Jänner Februar März Jänner Februar März
US-DOLLAR JE EURO1,38
1,36
1,34
1,32
1,30
1,28
1,26
120
118
116
114
112
110
108
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Jänner Februar März
VENEZUELA SE GENERAL640
620
600
580
560
540
520
500
480
460
in Tausend
Jänner Februar März
MSCI WORLD1.460
1.440
1.420
1.400
1.380
1.360
1.340
1.320
Jänner Februar März
NIKKEI 22513.000
12.500
12.000
11.500
11.000
10.500
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Ganz so gut wie in Venezuela, wo nach dem Tod von Hugo Chavez bis vor Kurzem der Wahlkampf tobte, istder Start ins Börsenjahr nicht überall gelaufen. Dennoch lief es in den meisten Märkten bisher ganz gut
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Weder die Zypern-Krise, noch die schlep-pende Konjunkturentwicklung oder
der Atomstreit mit Nordkorea konnten derguten Stimmung an den Aktienbörsen 2013bisher etwas anhaben. So konnten zwei Drittelaller relevanten Aktienmärkte weltweit in denersten drei Monaten dieses Jahres Zugewinneverbuchen. Der Dow-Jones-Index klettertesogar auf ein neues Allzeithoch bei 14.500Punkten. Gemessen am WeltaktienindexMSCI World liegen die globalen Aktienmärk-te etwas mehr als sechs Prozent im Plus.
Die stärkste Dynamik war diesbezüglichan der Börse in Caracas mit einem Plus vonmehr als 34 Prozent festzustellen. Der Ak-
tienmarkt in Venezuela konnte sich trotz derinvestorenfeindlichen Politik unter dem jüngstverstorbenen Präsidenten Hugo Chavez seitBeginn 2012 mehr als versechsfachen. DieTriebkraft dahinter war das starke Wirtschafts-wachstum, das aber von der horrenden Infla-tion von aktuell 22 Prozent aufgefressen wird.
Zu den Verlierern im ersten Quartal 2013zählt unter anderem die Wiener Börse, diemit einem leichten Minus von 1,9 Prozenteinfach nicht in die Gänge kommen wollte.Auch an vielen zentral- und osteuropäischenMärkten wie in Budapest (–0,6%), Prag(–8,0%), Moskau (–3,2%) und Warschau(–6,0%) überwiegen die Verluste.
+34,2%
+21,5%
+6,3%
April 2013 TOP 9
DR. GEORG WAILANDS BÖRSENTIPPS GELD & BORSE..
Gold war lange Zeit so richtig „geil“, jetzt befindet sich derPreis auf Talfahrt. Was tun? Kurzfristig scheint die Musik
draußen zu sein, längerfristig bleibt Gold ein wichtiger Bestandteilin jedem ausgewogeneren Portefeuille. Daher reagieren manchederzeit so, dass sie in kleineren Tranchen weiter Gold zukaufen,um so den durchschnittlichen Einstandspreis abzusenken. Wer Zeitgenug hat, wird auch den Goldpreis wieder steigen sehen, denn inder Staatsverschuldung etc. sind die größten Probleme keineswegsgelöst. Jede Unsicherheit (leider auch jeder Krieg oder jede Kriegs-angst) wird das Edelmetall wieder stärker in den Fokus rücken.
Wenn im Mai die Aktienkursewirklich wieder „nach alter Tra-dition“ auf Talfahrt gehen sollten, was dann? Da wäre es sinnvoll,vorher ein Stop-loss-Limit, z. B. 15 Prozent unter dem aktuellen
Kurs, einzuziehen. Fallen die Kurse brutal, dann wird rechtzeitigverkauft, man verliert dabei vielleicht den Kurszuwachs vom erstenQuartal, vermeidet aber, in die Verlustzone abzugleiten! Ein Fehlerwäre es, einfach zuzusehen, wie ihre Aktien täglich an Wert verlieren,und nichts dagegen zu tun! Eine Variante, die mehr Sicherheit bietet,sind Wandelanleihen. Diese sind in Phasen wie derzeit ein gutesIns trument, um von Kursanstiegen zu profitieren und bei schwachenBörsenphasen nur einen Teil des Risikos wirksam werden zu lassen.
Ein schlechter Ratgeber ist wie immer übertriebene Angst:Auch bei bestem Börsenwind dürften wir erst im zweiten Dritteleines längerfristigen Anstiegs sein, das dritte Drittel ist – statistischgesehen – stets das mit dem stärksten Kursplus. Und das liegt nochvor uns!
EADS ist auftragsmäßig mit den Airbus-Bestellungen prachtvollunterwegs, zusätzlich stützt ein Aktienrückkaufsprogramm
diese Aktie. Aber auch Konkurrent Boeing ist nach den diesmal er-folgreichen Testflügen mit dem Dreamliner (mit neuem Batterie-system) wieder im Aufwind.
In den USA gibt es eine wahre Fülle von „Big Names“, die allegut unterwegs sind, die Liste reicht dabei von AltriaüberAmericanExpress, Visa, Coca-Cola, Pfizer bis hin zu Johnson & Johnson.Risikofreudige setzen auf ein Comeback von Apple und HP. InJapan boomen vor allem die exportorientierten Gesellschaftenwie Toshiba, Toyota, Kyocera, in Südkorea gibt Samsung dasTempo vor.
Stark war die Entwicklung in der Schweiz:Nestléetwa gewann
um 17 Prozent, auch Swatchund Richmond (Nobelmarken) warenbestens in Form. In Deutschland sind Allianz, Bayer, BASF, Henkel, Münchner Rück, Siemens, Fresenius SE sowie BMWund VW gut aufgestellt.
Und in Wien?Tja, österreichische Aktien haben ein weit über-durchschnittliches Aufholpotenzial. Während in den USA und auchanderen Märkten neue Indexhöchststände an den Börsen verzeichnet werden, krebsen Austro-Aktien erst bei der Hälfte der früheren Spitzenwerte herum – und das, obwohl gut verdientwird! Darum sind attraktiv: Post, OMV, AMAG, Andritz, SBO, Wienerberger, Erste Group und RBI, Vienna Insuranceund UNIQA, Do & Co, CA-Immo, Immofinanz und FlughafenWien.
DR. GEORG
WAILAND
Aufwärts ist es an den meisten Börsen im ersten Quartal ge-gangen, in der Schweiz gleich gar um 17 Prozent, in den USA
immerhin mit elf Prozent auch noch zweistellig – und in Japansorgt die angeworfene Banknotenpresse für eine spezielle Aktien-Hausse. Aus Sicht der Euro-Anleger freilich werden diese tollenKurssteigerungen durch die parallele Yen-Schwäche wieder teil-weise abgeschmolzen.
Generell gibt es rund um den Globus viel Liquidität, welchenach Veranlagung sucht: Das gilt vor allem für Fonds und Groß-anleger. Da die Zinsen weiter niedrig bleiben, stellen Aktien (nebenUnternehmens- und High-Yield-Anleihen) eine der wenigen Mög-lichkeiten dar, das Vermögen über der Inflationsrate wachsen zulassen.
Da die Unternehmensergebnisse auf den großen Märkteneher im positiven Bereich liegen, trägt auch das zu einem positivenSentiment bei.
Die meisten Profis rechnen daher mit weiter steigenden Ak-tienkursen – im Mai hingegen könnten die Ersten versuchen, diebis dahin erzielten Kursgewinne „in die Scheune zu fahren“ undAktien auch wieder zu verkaufen. Das würde der alten Börsen-weisheit „Sell in May and go away“ („verkaufe im Mai und gehefort“) entsprechen.
Wenn schon Aktien, dann ist eine Tendenz zu den „Riesen“,sprich: zu den großen Konzernen erkennbar, weil diese mehr Si-cherheit für die Anleger bieten.
Wie sich die Märkte entwickeln
Wo Sie derzeit riskieren können i
Was Sie derzeit meiden sollten m
✪ Japan: Notenpresse sorgt für Kurshöhenflug✪ Inflationsrate: Aktien als beste Antwort auf niedrige Sparbuchzinsen✪ Börse Wien: Welche Aktien noch viel Potenzial besitzen✪ Internationale Favoriten: EADS, Nestlé, Bayer, Toyota Fo
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Bevor im Mai Kasse gemacht wird, geht es noch einmal aufwärts
10 TOP April 2013
GELD & BORSE VERMISCHTES..
VON RAJA KORINEK
TOP-GEWINN: Herr Baumgartner, Sie warendie vergangenen zehn Jahre in Australien tä-tig. Weshalb der weite Weg?BAUMGARTNER: Ich wollte eine neue Perspek-tive in die globale Finanzwelt gewinnen. Zu-dem begann Asiens Aufschwung. AsiatischeAnleger informieren sich sehr genau und sindweniger bereit, für Dienstleistungen zu be-zahlen. Lieber vergleichen sie Preise und Pro-dukte etwa im Internet.TOP-GEWINN: Und wie ticken die Anleger„down under?BAUMGARTNER: In Australien muss ein Teil desGehaltes für die Pension selbst veranlagt wer-den, das europäische Umlageverfahren gibtes nicht. Das Bewusstsein für Veranlagungenist daher ausgeprägter. Es wird genauer zwi-schen konservativen Investments, solidenBluechips-Aktien und spekulativen Veranla-gungen unterschieden. Tatsächlich liegt dieAktienquote zwischen 30 und 40 Prozent, in
Europa erreicht sie lediglich rund sieben Pro-zent. Und Europäer unterscheiden nur zwi-schen konservativen Anleihen, alles anderewird schnell als Spekulation abgestempelt. TOP-GEWINN: Wie wichtig sind Rohstoffgesell-schaften in Australien, das Land ist damit jagesegnet?BAUMGARTNER: Große Werte wie BHP Billitonund Rio Tinto sind fixer Bestandteil in vielenPortfolios. Daran kommt man kaum vorbei.Unternehmen aus dem Ressourcensektor,aber auch aus der Bankenbranche dominierenden Markt. Viele australische Banken berei-nigten im Übrigen ihre Bilanzen schon wäh-rend der Asien-Krise Ende der 1990er-Jahre.Sie hat die jüngste Finanzkrise weniger ge-troffen. TOP-GEWINN: Werden Sie Ihre Erfahrungen indas heimische Bankgeschäft einbringen? BAUMGARTNER: Solide Bluechips sind lang-fristig ein guter Krisenschutz. Wir haben die
Aktienquote unlängst zwar von 80 auf 65Prozent gesenkt. Kurzfristig sind wir etwasvorsichtiger. 2014 wird aber der Start dernächsten Aktiendekade werden. ZahlreicheProbleme etwa in der Euro-Zone dürften danngelöst sein. TOP-GEWINN: Und wie sieht es bei den Sem-per-Constantia-Beteiligungen, etwa bei Prak-tiker, aus?BAUMGARTNER: Hier ist nicht die Bank inves -tiert, sondern der extern gemanagte Semper -share Opportunity. Kunden können Fonds-anteile kaufen, sollten aber Schwankungenverkraften können.
Dietmar Baumgartner, Semper Constantia: „SolideBluechips sind langfristig ein guter Krisenschutz.“
„Aktienquote in Australienliegt bei 40 Prozent“
Neo-Vorstandsmitglied der Semper Constantia Privatbank DietmarBaumgartner sieht 2014 als Start zur nächsten Aktiendekade, die die Anleger in Europa verpassen könnten.
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Seit 1924 gibt es den Weltspar-, seit 2012den Weltfondstag, und zwar am 19. April.
Als Fondsspartagsgeschenk bietet etwa dieBAWAG PSK Invest den ganzen April hin-durch 50 Euro Startguthaben beim Abschlusseines Fondssparvertrages und mindestens 70Euro regelmäßiger Veranlagung (kann auchin zwei Verträgen zu je 35 Euro erfolgen).
Die Fondsbranche hat wieder mehr zutun, es wird mehr veranlagt und es sind jedeMenge neue Regulierungen in der Pipeline.So will Brüssel etwa, dass auch der freie Anlageberater Provisionsrückvergütungen(Kick-Backs) offenlegt – ob grundsätzlichoder nur auf Anfrage des Kunden, steht nochnicht fest. Im Detail soll im Juli das Parlamentdarüber entscheiden, anschließend der Minis -terrat und dann muss es erst in nationales Rechtumgewandelt werden. Jean-Baptiste de Frans-su, ehemaliger Präsident des Branchenver-
bands EFAMA, geht die Umsetzung der neuenFinanzmarktrichtlinie MiFID 2 immer nochzu rasch: „Da muss noch einiges besser durch-dacht werden, die Industrie braucht mindestens
bis 2020 für eine sinnvolle Umsetzung“. AlsBeispiel einer „Husch-Pfusch-Lösung“ nennter, wie mit Hedge-Fonds umgegangen wird,die man etwa in Deutschland de facto unzu-gänglich für den Privatanleger machen möchte. „Nur weil es politisch en vogue ist,Hedge-Fonds zu verbieten. Dabei dürfenUCITs-Fonds (sie entsprechen der europäi-schen Richtlinie UCITs, Red.) ohnedies schonfast dasselbe“, wettert der Franzose Franssu.
Was ihn besonders ärgert, seien geplanteRückschritte im grenzüberschreitendenFondsgeschäft und „populistische Ansätze,für langfristige Investments eigene Regeln zuschaffen. Sind Fonds nicht größtenteils Lang-fristinvestments?“ JK
Jean-Baptiste de Franssu, Verwaltungsrat derFondsboutique Carmignac Gestion: „Neuregulie-rung sollte sinnvoll, nicht populistisch erfolgen.“
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Zweiter Weltfondstag: Mehr Geschäft, mehr Regulierung
Acht Monate nach der Deutschland-Premiere geht dieSocial-Trading-Plattform wikifolio.com nun auch in
Österreich an den Start. Das Prinzip: Trader veröffentlichenihre Handelsstrategien auf der Web-Seite als „wikifolio“,Anleger können automatisch den Erfolgsstrategien folgen.
wikifolios sind die ersten Social-Media-Anlageprodukte,welche mit eigener ISIN ausgestattet werden und an derBörse Stuttgart handelbar sind. Ob ein Musterdepot als Zer-tifikat starten kann, entscheiden die potenziellen Kunden:Erst wenn zehn Interessenten bereit wären, zusammen min-destens 2.500 Euro zu investieren, wird aus dem Muster-portfolio ein eigenes, an der Börse Stuttgart zum Handel zu-gelassenes Index-Zertifikat. Emittent ist der wikifolio.com-Gesellschafter Lang & Schwarz AG & Co KG. Anleger kön-nen diese Index-Zertifikate kaufen und so automatisch denStrategien erfahrener Trader folgen.
Dazu der österreichische Plattform-Gründer AndreasKern: „In Deutschland stehen 434 Wikifolios zur Verfügung.Bisher wurden 21 Millionen Euro platziert und ein Volumenvon 379 Millionen Euro abgewickelt. In Österreich sind ak-tuell 65 wikifolios zugelassen.“ Die Kosten: Die Performan-cegebühr (fünf bis 30 Prozent, vom Trader festgelegt), wirdzwischen Trader und wikifolio geteilt, dazu kommen 0,95 Prozent Zertifikategebühr. Partner in Österreich ist brokerjet. MN
April 2013 TOP 11
GELD & BORSE..
Nutzen Sie die Chance auf einen attraktiven Ertrag von 5,50 % bei kurzer Laufzeit. Bitte beachten Sie, dass Kapital verluste möglich sind und das Emittentenrisiko der Erste Group Bank AG besteht.
Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Filialen oder unter www.produkte.erstegroup.com
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Das ist eine Werbemitteilung und keine Anlageempfehlung. Ausschließliche Rechtsgrundlage für diese Anleihe sind die bei der Finanzmarktaufsichts-behörde hinterlegten Endgültigen Bedingungen sowie der Basisprospekt nebst allfälliger Nachträge, am Sitz der Emittentin, Graben 21, 1010 Wien, die während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos aufliegen. Eine Veranlagung in Wertpapiere kann neben den geschilderten Chancen auch Risiken bergen.
In europäische Aktien investieren:Erste Group EURO STOXX 50® Express-Anleihe IV
Österreichische Unternehmen haben in denletzten Monaten besonders aufmerksam
die Unternehmenslandschaft in den Nieder-landen beobachtet. Schließlich kommt es seltenvor, dass gleich zwei niederländische Betriebevon heimischen Firmen übernommen werden.
Den Anfang machte die Linzer KEBA AG,die Anfang Februar die Delem BV mit Sitz inEindhoven übernommen hat. Der heimischeSpezialist für Industrieautomation wurde beider internationalen Übernahme von der WienerMP Corporate Finance GmbH, einem der füh-renden, unabhängigen M&A Branchenexper-
ten im Mid-Market-Segment inEuropa, beraten. Und jüngst gabdie heimische Borealis AG, Spe-zialist für chemische Produkte undKunststoffe, die Übernahme von DEX Plas -tomers VEF an. Das niederländische Unter-nehmen war bisher ein 50/50-Jointventure imEigentum von Royal DSM und ExxonMobilChemical Company.
Die Rudolf Weinberger Holding GmbH,Eigentümerin des traditionsreichen EisenwerksSulzau-Werfen, hat das polnische Unterneh-men DONAKO gekauft. DONAKO zählt zu
den führenden Anbietern vonKomponenten für Generatorenund großen Elektromotoren.Die österreichische Cato Soft-wareSolutions GmbH wurde
vom US-amerikanischen Medi-zintechnik-Unternehmen Becton,
Dickinson and Company übernommen.Neben den internationalen Transaktionen
waren auch einige innerösterreichische Über-nahmen zu beobachten. So erwarb etwa dieSalzburger Spedition Lagermax das steirischeUnternehmen FRIKUS, das in den Bereichen internationale Transporte, Kontraktlogistik,Automobillo gistik und Abfallwirtschaft tä-tig ist. MM
Einkaufstour in den Niederlanden
Die aktuellsten M&A-Deals in Österreich
Ziel Sitz Käufer Sitz Branche
Delem BV Niederlande KEBA AG Österreich Automation
FRIKUS GmbH Österreich Lagermax Lagerhaus und Speditions AG Österreich Logistik
Cato Software Solutions GmbH Österreich Becton, Dickinson and Company USA Medizintechnik
DONAKO Polen Rudolf Weinberger Holding Österreich Stahlindustrie
DEX Plastomers VOF Niederlande Borealis Österreich Chemie, KunststoffQuelle: MP Corporate Finance GmbH, Stand: 8. April 2013
„Social Trading“ jetztauch in Österreich
12 TOP April 2013
GELD & BORSE A K T I E N I M F O K U S v o n M i c h a e l K o r d o v s k y..
Colgate Palmolive
Cash Cow
Das Unternehmen wurde 1806 vom christ-lichen Philanthropen William Colgate als
Seifenladen gegründet und ist Weltmarktführerbei Zahnpflegeprodukten. 2012 konnte der Welt-marktanteil bei Zahnpasta und manuellen Zahn-bürsten um 0,5 beziehungsweise 0,8 Prozent-punkte auf 44,6 und 32,7 Prozent ausgebautwerden.
Weitere Sparten sind Körperpflegeprodukte, Putz- und Ge-schirrspülmittel sowie Tiernahrung. In etwa die Hälfte der Umsätzewurden 2012 in Emerging Markets (29 Prozent in Lateinamerika)erzielt, wo das Wachstum (ohne Akquisitionen) bei zehn Prozentlag. Zwar konnten der mengenmäßige Umsatz 2012 um drei Prozentgesteigert und auch Preisanhebungen von drei Prozent durchge-setzt werden.
Infolge von Wechsel-kursverlusten stieg der Kon-zernumsatz lediglich um 2,1Prozent auf 17,09 MilliardenUS-Dollar, während der umRestrukturierungs kosten undSondererträge bereinigte Ge-winn pro Aktie von 5,03 auf5,36 US-Dollar anstieg.
Beeindruckende Lang-zeitperformance: Seit 49 Jah-ren wird Jahr für Jahr die Di-videndenzahlung erhöht undseit 1895 ununterbrochen eineDividende ausgeschüttet. Dieaktuelle Quartalsdividende(Zahlung: 15. 5.) wurde von62 auf 68 Cent angehoben. DieBruttogewinnspanne stieg von1992 bis 2012 von 46,1 auf58,3 Prozent. Von 1996 bis2012 erhöhte sich der freieCashflow um 11,5 Prozent p. a. Das operative Ergebnisstieg um 7,9 Prozent p. a. Inden vergangenen 20 Jahren bisEnde 2012 lag die Aktienper-formance inklusive Dividen-den bei 12,8 Prozent p. a.
Procter & Gamble
Überraschungspotenzial
Als Seifensiederei 1837gegründet, ist das Un-
ternehmen heute mit Markenwie Crest, Gillette, Wella,
Duracell, Oral B, Bounty (Küchenrolle), Pampers, Ariel der weltweitgrößte Konsumgüterhersteller. Die 2005 übernommene „The Gil-lette Company“ dominiert den Weltmarkt für Rasierklingen. Dasorganische Umsatzwachstum 2011/12 lag bei drei Prozent, vergli-chen mit drei bis fünf Prozent in den vergangenen elf Quartalen.Dabei gewinnen die Schwellenländer an Bedeutung, in dem 2011/12 bereits 38 Prozent der Umsätze erwirtschaftet wurden.Der Fokus liegt hier auf zehn Märkten inklusive der BRIC-Länder(Brasilien, Russland, Indien und China). In der vergangenen Dekadelag das Umsatzwachstum in den Emerging Markets bei über 14
Prozent p. a.In den entwickelten Län-
dern kämpft P&G nach denjüngsten Preiserhöhungen zurDeckung höherer Rohstoff-preise und aggressiven Wer-bestrategien des Mitbewer-bers gegen Marktanteilsver-luste. Der Umsatz stieg2011/12 nur um 1,9 Prozentauf 83,7 Milliarden US-Dol-lar, der Gewinn pro Aktie gingvon 3,93 auf 3,66 US-Dollarpro Aktie zurück.
Für das Geschäftsjahr2012/13 könnte es nach jüngs -ten Preisanhebungen undKos tenreduktionen eine posi -tive Gewinnüberraschung ge-ben, laut Management ein Ge-winn pro Aktie von 4,04 bis4,14 US-Dollar. Auch dieLangzeitperformance stimmt:Seit 122 Jahren zahlt P&G un-unterbrochen eine Dividende,die das 56. Jahr in Folge an-gehoben wurde – und zwar imAusmaß von sieben Prozent.Die 20-Jahre-Performanceliegt bei 12,1 Prozent p. a.
Schlachtplatz SupermarktHinter zahlreichen Haushaltsartikeln stehen die Markenriesen Colgate Palm -olive und Procter & Gamble. Alles andere als günstig, steigen ihre Kurse wei-ter – solide Erträge selbst in Krisenzeiten haben ihren Preis.
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Beide sind in den Schwellenländern stark vertreten, senkenlaufend die Kosten und überzeugen mit steigenden Dividenden.P&G hat das günstigere Kurs-Cashflow-Verhältnis. Gemessenan der Gesamtkapitalrentabilität und dem Cashflow-Anteilam Umsatz geht Colgate als Sieger hervor, das aus jedem in-vestierten und erwirtschafteten US-Dollar mehr herausholt,
Konsumartikler im direkten Vergleich
Colgate Palmolive Procter & Gamble*
US1941621039 ISIN US7427181091
55,2 Marktkapitalisierung 210,5(Mrd. USD)
71,1% Performance 5 Jahre 29,3%
19,1% Gesamtkapitalrentabilität** 7,5%
18,7% Cashflow-Marge 15,9%
58,3% Bruttogewinnspanne 49,3%
17,8%*** Eigenkapitalquote 48,4%
8,5% p. a. Cashflow-Wachstum von 15 auf 13,3 2008 bis 2012 Mrd. USD gesunken
8,9 % p. a. Gewinnwachstum 0,1% p. a.pro Aktie 2008 bis 2012
17,3 Kurs-Cashflow-Verhältnis** 14,6
20,6 KGV 2013 (e) 19,0
18,6 KGV 2014 (e) 17,7
2,3% Dividendenrendite 2,9%*) Bilanzjahr endet 30. 6.; **) vergangene vier Quartale; ***) Ursache: Colgate kauft schon seitvielen Jahren regelmäßig eigene Aktien zurück
Daten per 29. 3. 2013; Quellen: Publikationen der Gesellschaften, yahoo! Finance
Fazit
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Immer dann, wenn sich auch private An-leger ermutigt durch eine längere Schön-wetterphase nach langem Zögern wiederauf das „glatte“ Börsenparkett wagen,
ist Vorsicht geboten. Das ist derzeit wiedereinmal der Fall. Viele Experten sehen darinbereits die ersten Anzeichen, dass wir in dieletzte Phase eines Börsenzyklus eintreten, dertypischerweise nach heftigen Kursbewegun-gen in einem kräftigen Abschwung endet. Op-timistischere Marktteilnehmer betrachten dieSituation deutlich entspannter und verweisenauf die im Langzeitvergleich niedrigen Kurs-niveaus an vielen Börsen und die anhaltendeFlut an Geldern aus den Zentralbanken. Dieser
Liquiditätsüberschuss sollte ihrerMeinung nach auch angesichts derflauen Weltwirtschaft zu steigen-
den Aktienkursen führen. Dennschließlich muss das Geld ja irgendwo
angelegt werden. Und angesichts desniedrigen Zinsniveaus sind immer mehr
private und institutionelle Anleger bereit,höhere Risken einzugehen.
Manche Börsianer gehen auch davon aus,dass die Aktienmärkte ohne Anschub durcheinen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung
14 TOP April 2013
GELD & BORSE ZERTIFIKATEGUIDE..
Wertpapiere für jedes
BörsenwetterNach einer längeren Schönwetterperiode an den Börsen gehen die Wetter -
prognosen für die nächste Zeit weit auseinander. Von einem „stabilen Hoch“bis hin zu katastrophalen Unwettern scheint alles möglich. Doch mit den
passenden Zertifikaten können Optimisten und Pessimisten gleicher -maßen auf ihre persönliche Börsenwetterprognose setzen.
VON MARTIN MAIER
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in nächster Zeit eher lustlos seitwärts dahin-dümpeln werden. Das Gute daran ist: Heut-zutage kann man auch als privater Anlegerbei all diesen Szenarien Geld an der Börseverdienen. Denn in dieser spannenden Phaseeignen sich Investmentzertifikate perfekt, umsein Geld den eigenen Prognosen für das Bör-senwetter entsprechend anzulegen.
Vielseitige Anlagemöglichkeiten
Ein gutes Beispiel für die vielseitigen Ein-satzmöglichkeiten von Investmentzertifikatensind etwa die Schwellenländeraktienmärkte.Das Potenzial dieser Börsen, die sich in denletzten drei Jahren etwa im Vergleich zumdeutschen Leitindex DAX deutlich schwächerentwickelt haben, wird aktuell sehr unter-schiedlich eingeschätzt. Viele sind der Mei-nung, dass Emerging-Markets-Aktien auf-grund des starken Wirtschaftswachstums indiesen Regionen, der relativ günstigen Ak-tienbewertungen und der hohen Unterneh-mensgewinne nach wie vor zu den interes-santesten Investitionszielen zählen. Für an-dere wiederum ist die Luft aus den Schwel-lenländeraktien einfach draußen, weil geradedie größeren Schwellenländer wie China oder
Russland mit wachsenden Problemen zukämpfen haben.
In jedem Fall gehen Anleger mit einerInvestition in Schwellenländeraktien auf-grund der Währungsschwankungen und derpolitischen Unsicherheit ein größeres Risikoim Vergleich zu etablierten Aktienmärktenein. Man muss sich nur einmal vorstellen,welche Auswirkungen etwa eine weitere Es-kalation des Nordkorea-Konflikts auf dieWirtschaft und Börsen dieser Region hätte.Obwohl die angeblich höhere politische Stabi -lität in den alten Industrieländern angesichtsder Entwicklung in Italien oder Griechenlandmittlerweile auch zu hinterfragen ist.
Eins zu eins am Index partizipieren
Risikofreudige Anleger, die dennoch auf eineAufholjagd der Emerging-Markets-Börsen set-zen wollen, können mit Indexzertifikaten einszu eins an der Entwicklung dieser Märkte teil-haben. Sehr beliebt sind hier etwa Zertifikateauf Aktienmärkte in Brasilien, Russland, Indienund China, die 2001 der US-Banker Jim O’Neilvon Goldman Sachs unter dem Begriff „BRIC“-Staaten als die zukünftig federführenden Wirt-schaftsmächte der Welt zusammengefasst hat.
So partizipieren Anleger etwa mit dem S&P-BRIC-40 – Indexzertifikat der UniCredit (sieheTabelle oben) eins zu eins an der Entwicklungdes S&P-BRIC-40-Index. Dieser Index bildetdie Aktienkursentwicklung der größten 40 Un-ternehmen in den vier Ländern ab.
Etwas frischeren Wind im Vergleich zuden bereits etwas angestaubten BRIC-Börsenkönnten die Aktienmärkte Südkorea, Mexiko,Indonesien und Türkei hineinbringen, dieO’Neil als die neuen aufstrebenden Volks-wirtschaften betrachtet. Die jeweils zehn größ-ten Unternehmen dieser unter dem Kürzel
„SMIT“ zusammengefassten Börsen werdenim S&P-SMIT-Index abgebildet und sind etwaüber ein Indexzertifikat der HVB auch fürKleinanleger investierbar (siehe Tabelle oben).Beide Zertifikate haben gemeinsam, dass sichein eventueller Rückgang beim zugrundelie-genden Index mit voller Wucht im Depot nie-derschlägt und Dividendenzahlungen der Un-ternehmen keine Beachtung finden.
Schwellenländerbörsen mit Puffer
Nun gibt es viele Anleger, die das Potenzialan den BRIC-Börsen einerseits reizt, die aberdas hohe Risiko über Indexzertifikate nicht
April 2013 TOP 15
GELD & BORSE..
Indexzertifikate beteiligen Anleger eins zu eins ander Entwicklung eines beliebigen Aktien-, Anleihen-oder Rohstoffindex. Steigt der Basiswert (in diesemFall ein Index), erhöht sich auch im selben Maß derWert des Zertifikats. Je nachdem ob es sich um
einen Performance- oder Kursindex handelt, werdenauch Dividenden beachtet. Sonderform: Bei soge-nannten „Reverse“-Zertifikaten setzen Anleger aufsinkende Aktienkurse. Fällt der zugrunde liegendeIndex, gewinnt das Zertifikat an Wert.
Indexzertifikate ERTRAG BEI:
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BRIC-40-Index (EUR) 2.450
2.400
2.350
2.300
2.250
2.200
2.150
2.100
2.050
2.000
Bonuszertifikate garantieren einen fixen Rückzah-lungsbetrag („Bonuslevel“), so lange der Basiswertwährend der Laufzeit eine bestimmte Kursschwelle(„Barriere“) nicht berührt oder unterschreitet. ImGegensatz zu Discountzertifikaten ist die maximale
Rückzahlung in der Regel nicht begrenzt. Steigt derBasiswert über das Bonuslevel, ist man am Anstiegweiter eins zu eins beteiligt. Ausnahme: Bonuszer-tifikate mit „Cap“ begrenzen im Austausch für höhereBonusrenditen die maximale Auszahlung.
Bonuszertifikate ERTRAG BEI:
Basiswert Anbieter ISIN Laufzeit Chancen-Risken-Profil
S&P-Bric-40-Index (EUR) UniCredit Bank DE000HV2CEJ0 Open end 1:1-Beteiligung an der Indexentwicklung, keine Anrechnung der Dividenden
S&P-SMIT-40-Index (EUR) UniCredit Bank DE000HV72PR7 Open end 1:1-Beteiligung an der Indexentwicklung, keine Anrechnung der Dividenden
EuroStoxx-Select-Div.-30-Index Vontobel DE000BVT7CW4 Open end 1:1-Beteiligung an der Indexentwicklung inkl. Anrechnung der Dividenden
Basiswert Anbieter ISIN Laufzeit bis Chancen-Risken-Profil
S&P-Bric-40-Index (EUR) Raiffeisen Centrobank AT0000A0U9N4 13. 3. 2015 6,1% p. a. Bonusrendite, 34,6% Sicherheitspuffer
DAX-30-Index BNP Paribas DE000BP773F2 18. 12. 2015 Reverse Bonus, 9,9% p. a. Bonusrendite, 30,5% Sicherheitspuffer
Brent Rohöl Deutsche Bank DE000DE27782 17. 4. 2015 8,3% p. a. Bonusrendite, 29,1% Sicherheitspuffer
A M J J A S O N D J F M
S&P-Bric-40- Index (EUR)
3.000
2.800
2.600
2.400
2.200
2.000
1.800
1.600
1.400
Bonuslevel
Barriere
zur Gänze tragen wollen. Diesbezüglich bie-ten sich Teilschutzzertifikate wie etwa dasBRIC Bonus-Zertifikat 2 der Raiffeisen Cent -robank an (Details siehe Tabelle auf Seite 15).Damit können Anleger ebenso an der Ent-wicklung des S&P-BRIC-40-Index partizi-pieren – nur hierbei eben mit einem Sicher-heitspuffer. Beim BRIC Bonus-Zertifikat 2wird am Ende der Laufzeit im März 2015 einBonus in Höhe von 117 Euro ausbezahlt, so-fern der S&P-BRIC-40-Index während derLaufzeit niemals die Barriere bei 1.470 Punk-ten berührt oder unterschreitet. Somit könnenAnleger selbst dann eine Rendite von aktuellrund sechs Prozent p. a. erzielen, falls der In-dex vom aktuellen Stand bei 2.235 Punktenwährend der Laufzeit bis zu maximal 34 Pro-zent verlieren sollte. Steigt hingegen der Indexüber diesen Bonuswert hinaus, sind die An-leger wie beim Kauf eines Indexzertifikateseins zu eins an der Performance unbegrenztbeteiligt. Dieses klassische Bonuszertifikathat somit keinen Cap, der den Auszahlungs-betrag nach oben hin begrenzt. Fällt jedochder Index während der Laufzeit auch nur ein-mal unter die Barriere bei 2.235 Punkten, wirdder Bonus-Mechanismus außer Kraft gesetzt
und die Anleger erhalten die tatsächliche Ent-wicklung des Index am Ende ausbezahlt. Daskann im schlimmsten Fall bis zum Totalverlustdes eingesetzten Kapitals führen.
Auf Nummer sicher
Gerade in Österreich sehr beliebt sind Pro-dukte, bei denen man mit 100 Prozent Kapi-talgarantie den Eintritt in die Emerging Mar-kets bei begrenztem Risiko wagen kann. Dazuzählt etwa das BRIC-Höchststands-Garant-Zertifikat 2013 der ÖVAG (Details siehe Ta-belle oben). Dieses Zertifikat mit sechsjähri-ger Laufzeit beteiligt die Anleger an der Ent-wicklung eines Portfolios, das zu 60 Prozentaus dem S&P-BRIC-40-Aktienindex und zu40 Prozent aus einem Staatsanleihenindex(iBoxx Sovereigns Eurozone) besteht. Wäh-rend man am Ende der Laufzeit im schlimms -ten Fall das eingesetzte Kapital (abzüglichdes Ausgabeaufschlags bzw. der Handels-spanne) wieder zu 100 Prozent zurückbe-kommt, sind die Gewinnchancen nach obenhin offen. Eine Höchststandsgarantie sorgtzusätzlich dafür, dass am Ende mindestensein während der Laufzeit erreichter Höchst-stand zu 85 Prozent ausbezahlt wird. Erreicht
das Zertifikat zum Beispiel an einem der mo-natlichen Stichtage den Höchststand von 150Euro, erhält man am Laufzeitende zumindest127,5 Euro pro Wertpapier.
Europäische Aktien für alle Wetterlagen
Ein sehr beliebter Basiswert für Zertifikateist der europäische Aktienindex EuroStoxx50, auf dem basierend aktuell über 50.000verschiedene Zertifikate angeboten werden.Darunter befinden sich Hunderte Expresszer-tifikate, die hierzulande weniger bekannt sind,obwohl sie derzeit ein interessantes Risiko-Chancen-Profil bieten. Aufgrund der attrak-tiven Verzinsung in Kombination mit derChance auf eine rasche Rückzahlung werdendiese Produkte erst seit Kurzem stärker nach-gefragt. Express steht hier, wie gesagt, für dieMöglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlungdes eingesetzten Kapitals plus Zinsen.
In der Praxis sieht das dann etwa bei derEuroStoxx-50-Express-Anleihe IV so aus (De-tails siehe Tabelle unten): Jedes Jahr zumStichtag wird erhoben, ob der aktuelle Index-stand über dem Startwert liegt. Falls der Indextatsächlich den Startwert übertrifft, erhaltendie Anleger das Nominale zu 100 Prozent plus
16 TOP April 2013
GELD & BORSE ZERTIFIKATEGUIDE..
Garantiezertifikate ermöglichen es, an Kursgewin-nen teilzuhaben und garantieren im schlimms tenFall die Rückzahlung des Kapitals am Laufzeitende.Je nach Ausstattung umfasst die Garantie 100, 90oder weniger Prozent. Die Kapitalgarantie gilt nur
zum Laufzeitende. Möchte man vorher über sein in-vestiertes Geld verfügen, können Verluste auftreten,weil Garantiezertifikate in ihrem Wert schwankenkönnen. Manche Produkte bieten darüber hinausnoch meist geringe jährliche Fixzinsen.
Garantiezertifikate ERTRAG BEI:
Bei Expresszertifikaten wird an mehreren Beobach-tungstagen festgestellt, ob der Basiswert über oderauf dem Startwert liegt. Notiert der Basiswert daraufoder darüber, wird das Produkt vorzeitig fällig unddem Anleger das Startkapital zuzüglich Zinsen aus-
bezahlt. Liegt der Kurs darunter, verlängert sich dieLaufzeit jeweils um eine Periode bis zum letztenStichtag. Ist am Ende der Basiswert unter dem Start-niveau, bekommt man die tatsächliche Entwicklungdes Basiswerts ausbezahlt.
Expresszertifikat ERTRAG BEI:
Basiswert Anbieter ISIN Laufzeit bis Chancen-Risken-Profil
Euro-Stoxx-50-Index Erste Group Bank AT000B007810 max. 30. 4. 2017 5,5% p. a. fix, jährlich vorzeitige Rückzahlung möglich, 40% Risikopuffer
RWE-Aktie Société Générale DE000SG3XNZ7 max. 22. 3. 2016 8,0% p. a. fix, halbj. vorzeitige Rückzahlung möglich, 30% Risikopuffer
Volkswagen-Aktie WGZ Bank DE000WGZ7FW3 max. 20. 4. 2017 4%–7% Zinsen, vorzeitige Rückzahlung möglich, 40% Risikopuffer
Basiswert Anbieter ISIN Laufzeit bis Chancen-Risken-Profil
S&P BRIC 40 + iBoxx Euro Eurozone ÖVAG AT000B115613 17. 3. 2019 100% Kapitalschutz, 85% Höchststandsgarantie am Laufzeitende
Brent Rohöl Commerzbank DE000CZ406V3 23. 3. 2017 100% Kapitalschutz, Cap bei 262,7 USD je Fass
STOXXGlobal-Select-Div.-100-Index Raiffeisen Centrobank AT0000A10139 13. 5. 2019 100% Kapitalschutz, Partizipation am pos. Durchschnittsertrag
O N D J F M
Brent-Rohöl-Zertifikat108
106
104
102
100
98
96
94
92
l Brent Rohöl USD pro Fass
l Brent Rohöl-Garantiezert.
A M J J A S O N D J F M
Euro-Stoxx-50- Index
2.8002.7002.6002.5002.4002.3002.2002.1002.0001.9001.8001.7001.6001.500
Barriere
einen Kupon von 5,5 Prozent sofort zurück.Liegt der Index jedoch unter dem Startwert,gibt’s keine Auszahlung, die Zinsen werdennur „gespeichert“ und es läuft ein Jahr weiter.Dieses Prozedere wird dann maximal dreimalwiederholt. Nach dem vierten Jahr ist die Lauf-zeit auf jeden Fall zu Ende. Die Anleihe wirdzu 100 Prozent getilgt und der gespeicherteKupon in Hohe von 22 Prozent (vier mal 5,50Prozent) ausgezahlt, falls der Schlusskurs desEuroStoxx-50-Index am Stichtag uber derBarriere von 60 Prozent des Startwertes liegt.
Somit kann der Index auf 60 Prozent desStartwertes fallen und man erhält immer nochdie aufgelaufenen 22 Prozent Zinsen für vierJahre. Wird nicht einmal diese Mindestbarriereüberschritten, dann bekommt man die tatsäch-liche Wertentwicklung ausbezahlt, was dem-entsprechend zu Verlus ten führen kann.
Twin-Win mit Europa
Viele Anleger sind in Bezug auf Aktien eu-ropäischer Unternehmen prinzipiell positiveingestellt und erwarten sich mittelfristigKursgewinne. Dennoch fürchten sich vieleangesichts der ständig lauernden Gefahr wei-terer Horrormeldungen von der Euro-Schul-
denkrise vor zwischenzeitigen „Wetterka-priolen“, wie man sie gerne dem typischenAprilwetter zuschreibt.
Und selbst bei diesem Aprilwetter-Sze-nario lässt sich Geld machen: So ermöglichtetwa das Europa-Twin-Win-2-Zertifikat derRaiffeisen Centrobank (Details siehe Tabelleoben), moderate Kursverluste des EuroStoxx-50-Index am Ende der Laufzeit in Gewinneumzuwandeln. Steigt der Index, sind die An-leger unbegrenzt an den Zugewinnen beteiligt.Fällt der Index nicht mehr als 40 Prozent, wirdder Verlust am Ende der Laufzeit in einen Ge-winn umgemünzt und mit dem eingesetztenKapital ausbezahlt. Nur für den Fall, dass derIndex während der Laufzeit nur einmal mehrals 40 Prozent absackt, bekommt man am Endedie tatsächliche Kursentwicklung vergütet undkann damit in die Verlustzone geraten.
Fixe Zinsen im Seitwärtsmarkt
Ähnlich wie Expresszertifikate werden hier-zulande mittlerweile auch Aktienanleihenvon Anlegern als Alternative zu direkten Ak-tieninvestitionen stärker angenommen, weilsie im niedrigen Zinsumfeld attraktive Ku-pons auch bei seitwärts laufenden Märkten
bieten. So kann man etwa mit der Zehn-Pro-zent-Aktienanleihe auf die Raiffeisen BankInternational der Erste Group Bank auch dannGeld verdienen, wenn die zugrunde liegendeRBI-Aktie sich nur seitwärts bewegt oder so-gar leicht sinkt (Details siehe Tabelle unten).Anleger erhalten auf jeden Fall am Ende dereinjährigen Laufzeit –unabhängig davon, wasdie Raiffeisen-Aktie in dieser Zeit macht –einen Kupon von zehn Prozent ausbezahlt.Liegt der Aktienkurs am Ende auf oder überdem Startwert, bekommt man sein Kapitalzu 100 Prozent zurück. Fällt die Raiffeisen-Aktie jedoch unter den am Beginn beobach-teten Kurs, erhält man statt der Kapitalrück-zahlung entsprechend viele RBI-Aktien aufdas Depot. In diesem Fall kann der unabhängigvom Kursverlauf ausbezahlte Kupon leichteVerluste wieder ausgleichen. Bei stärkerenKursrückgängen gerät man aber dennoch indie Verlustzone.
Aktienanleihe mit Sicherheitspuffer
Parallel bietet die Erste Group Bank für risi-koscheuere Anleger hier auch eine Varianteder Aktienanleihe mit einem Sicherheitspufferan: Bei der 9,25%-Protect-Aktienanleihe er-
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GELD & BORSE..
Mit Twin-Win-Zertifikaten kann man profitieren, wennder Kurs des Basiswerts steigt, aber auch wenn eretwas zurückgehen sollte. Falls der Basiswert steigt,partizipiert man an den Gewinnen überproportionalund nach oben unbegrenzt. Sollte der Kurs verlieren,
werden Verluste bis zur Barriere in Gewinne umge-wandelt, falls die Barriere während der Laufzeit nieberührt oder unterschritten wurde. Sollte die Barriereverletzt werden, entwickelt sich das Zertifikat ab danneins zu eins wie der Basiswert.
Twin-Win-Zertifikat ERTRAG BEI:
Aktienanleihen (oder Indexanleihen) bieten den An-legern einen fixen Kupon, der in der Regel deutlichüber marktüblichen Werten liegt. Dafür ist die Rück-zahlung des Kapitals am Laufzeitende davon abhän-gig, wie sich der Aktienkurs bzw. Index entwickelt.
Liegt der Kurs am Laufzeitende unter dem festge-legten Basispreis, kann der Emittent statt einer Rück-zahlung des eingesetzten Kapitals eine festgelegteAnzahl von Aktien liefern bzw. die tatsächliche Ent-wicklung des Index auszahlen.
Aktienanleihen ERTRAG BEI:
Basiswert Anbieter ISIN Laufzeit bis Chancen-Risken-Profil
EuroStoxx-50-Index Raiffeisen Centrobank AT0000A100D4 8. 8. 2016 1:1-Partizipation, Verluste bis –40% werden in Gewinne gewandelt
Brent Rohöl UniCredit Bank DE000HV5CUN1 20. 5. 2015 1:1-Partizipation, Verluste bis –36% werden in Gewinne gewandelt
EUR/USD Deutsche Bank DE000DB4BZK9 4. 2. 2014 100% Garantie, 1:1-Partizipation, Verluste werden in Gewinne gewandelt
Basiswert Anbieter ISIN Laufzeit bis Chancen-Risken-Profil
Raiffeisen-Bank-Int.-Aktie Erste Group Bank AT000B007844 30. 4. 2014 10% p. a. Fixzinsen, Rückzahlung oder Aktien der RBI
Raiffeisen-Bank-Int.-Aktie Erste Group Bank AT000B007851 30. 4. 2014 9,25% p. a. Fixzinsen, Rückzahlung oder Aktien der RBI, 20% Risikopuffer
EuroStoxx-50-Index UniCredit Bank DE000HVB0674 2. 6. 2017 4% p. a. Fixzinsen, 40% Sicherheitspuffer
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Euro-Stoxx-50-
Index
2.8002.7002.6002.5002.4002.3002.2002.1002.0001.9001.8001.7001.6001.500
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Raiffeisen Bank Int.
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Barriere
Risikopuffer
Basispreis
halten Anleger zwar einen etwas niedrigerenFixkupon von 9,25 Prozent (Details siehe Ta-belle auf Seite 17). Anleger erhalten dafür ihrKapital auch dann zu 100 Prozent plus Zinsenzurück, falls der Kurs der RBI-Aktie am Endeüber dem Startwert liegt oder zumindest wäh-rend der Laufzeit niemals die Barriere bei 20Prozent berührt hat. Somit sind auch bei leich -ten Kursverlusten der Aktie Gewinne möglich.
Zertifikate dieser Art gibt es aber nichtnur für Aktien, sondern auch für Indizes: Soerhalten Anleger etwa bei der HVB Index -anleihe Protect auf den EuroStoxx-50-Index(Details siehe Tabelle auf Seite 17) auf jedenFall eine fixe Zinszahlung von vier Prozentp. a. Am Ende gibt’s dann auch das Startkapitalzurück, falls der europäische Aktienindexzum Laufzeitende nicht mehr als 40 Prozentverloren hat. Ansonsten wird die tatsächlicheIndexentwicklung ausbezahlt. Aktienanleihenbieten dabei ein ähnliches Chancen-Risiko-Profil wie klassische Discountzertifikate, mitdenen man ebenfalls selbst bei Seitwärtsent-wicklung oder leichten Verlusten einer Aktieoder eines Index Geld verdienen kann.
Natürlich gibt es auch etliche Anleger,die der aktuellen Schönwetterperiode nicht
trauen. Aus ihrer Sicht bietet die Realwirt-schaft kaum einen Grund für die derzeit herr-schende Feierlaune und eine Korrektur scheintunvermeidlich.
Vom Börsenunwetter profitieren
Aber auch diese Pessimisten, die etwa dendeutschen Aktienindex DAX „reif“ für einenAbschwung halten, können mit einem Re-verse-Bonuszertifikat davon profitieren. Sobietet etwa das Reverse-Bonuszertifikat aufDAX von BNP Paribas (Details siehe Tabelleauf Seite 15) aktuell eine durchschnittlichejährliche Bonusrendite von 9,9 Prozent, fallsder DAX während der Laufzeit bis Ende 2015nicht auf 10.300 Punkte ansteigt. Das ent-spricht aktuell einem Sicherheitspuffer vonetwas mehr als 30 Prozent, bevor man in dieVerlustzone gerät. Sollte der deutsche Ak-tienindex hingegen sogar unter 5.200 Punktesinken, wird der Kursrückgang in einen Ge-winn umgewandelt, womit unterm Strich dannnoch mehr als 9,9 Prozent p. a. möglich wären.Mit diesen Produkten kann man beispiels-weise auch vorhandene DAX-Investitionenoder Deutschland-Aktienfonds gegen eineerwartete Korrektur absichern.
Turbozertifikate für furchtlose Anleger
Und für furchtlose Anleger bieten Hebel- bzw.Turbozertifikate ein geeignetes Instrument,um von steigenden oder auch sinkenden Kursenüberproportional zu profitieren. So kann manetwa mit dem Unlimited-Turbo-Zertifikat derCommerzbank (siehe Tabelle unten) auf einenfallenden Dax setzen. Dieses Put- bzw. Short-Turbozertifikat steigt bei einem Rückgang desDAX um das 3,8-Fache. Somit könnte manetwa bei einem DAX-Verlust von zehn Prozentrund 38 Prozent Gewinn machen. Sollte derDAX ansteigen, steigen durch den Hebel auchdie Verluste rapide an. Erreicht der Basiswertdie Knock-out-Schwelle, verfällt ein Turbo-Zertifikat normalerweise wertlos.
Um einen Totalausfall zu verhindern, ha-ben die meisten Zertifikate eine Stopp-loss-Schwelle eingebaut, an der das Zertifikat vorErreichen der Knock-out-Barriere automatischzu einem geringen Restwert verkauft wird. Da-mit kann man aber im besten Fall noch ein paarProzent des eingesetzten Kapitals retten. AlsoFinger weg, wenn man nicht über die Nerven,die Zeit und das Know-how verfügt, um dieserasanten Produkte unter Kontrolle zu halten.
18 TOP April 2013
GELD & BORSE ZERTIFIKATEGUIDE..
Discountzertifikate ermöglichen einen Rabatt (Dis-count) auf den aktuellen Kurs eines Basiswertes (Ak-tie, Index, Währung, …). Der Discount wirkt dabeiwie ein Sicherheitspuffer gegen Kursverluste. AlsAnleger kann man mit einem Discountzertifikat auch
dann noch Gewinne erzielen, wenn der Kurs des Ba-siswertes über einen längeren Zeitraum seitwärtstendiert oder sogar moderat fällt. Die maximale Rück-zahlung am Laufzeitende ist allerdings auf einen fest-gelegten Höchstbetrag (Cap) begrenzt.
Discountzertifikate ERTRAG BEI:
Anleger können mit Turbo- oder Hebelzertifikatenüberproportional von der Entwicklung des Basiswertesprofitieren. Der Wert von „Long“-(oder „Bull“, „Call“)-Turbozertifikaten nimmt zu, wenn der Basiswert an-steigt. „Short“-(oder „Bear-“, „Put-“)Zertifikate steigen
bei sinkenden Kursen. Der Hebel gibt dabei an, umwelches Vielfache sich der Wert des Zertifikates imVergleich zum Basiswert entwi ckelt. Berührt der Kursdes Basiswerts nur einmal die Knock-out-Barriere,verfällt das Zertifikat wertlos.
Turbo/Hebelzertifikate ERTRAG BEI:
Basiswert Anbieter ISIN Laufzeit bis Chancen-Risken-Profil
Repsol-Aktie Vontobel DE000VT7Y3T9 27. 6. 2014 max. 10,6% p. a. Rendite, 18,0% Discount
E.on-Aktie DZ Bank DE000DZ8K0C1 31. 12. 2013 max. 11,3% p. a. Rendite, 15,3% Discount
Allianz-Aktie WGZ Bank DE000WGZ7E92 26. 9. 2014 max. 12,4% p. a. Rendite, 13,8% Discount
Basiswert Anbieter ISIN Laufzeit bis Chancen-Risken-Profil
DAX-30-Index Commerzbank DE000CZ5VK04 Open end Short-Zertifikat, Hebel: 3,8, 25% Sicherheitspuffer
Gold Goldman Sachs DE000GS6Y0N2 Open end Long-Zertifikat, Hebel: 3,1, 31% Sicherheitspuffer
Apple-Aktie Deutsche Bank DE000DX3ZZQ1 Open end Short-Zertifikat, Hebel: 3,0, 33% Sicherheitspuffer
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Goldkurs
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1.500
1.400
1.300
1.200
1.100
1.000
Discount-Niveau
Knock-out-Barriere
Wo nehmen Österreichs Unternehmen nur die Energie her?
Mehr bewegen. Mehr Zukunft.www.omv.com
Sicher auch von der OMV, die als einer der größten Auftraggeber des Landes über 600 Mio. Euro pro Jahr in heimische Unternehmen investiert und so gemeinsam mit ihnen wächst.
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MitMitarbarbeiteiter:er:r 2.2.300300
VON MICHAEL KORDOVSKY
Es wird derzeit viel über einen Währungs-krieg gesprochen, über die vorteilhafte
Nutzung politischer Gestaltungsmöglichkei-ten von Notenbanken. So rechnete der Gou-verneur der Bank of England,Mervyn King, bereits im De-zember 2012 für das laufendeJahre mit mehr Eingriffen indie Wechselkurse, die die globale Wirtschaft aus dem Gleichgewicht bringenkönnten.
Das Ziel dieser Eingriffeist die Ankurbelung der Ex-portwirtschaft durch eine Ab-wertung der Landeswährunggegenüber den Währungen derwichtigsten Handelspartner.Zu diesem Zweck wird dasZinsniveau massiv nach untengedrückt. Reichen eine Sen-kung der Leitzinsen und einegroßzügige Liquiditätsversorgung des Ban-kensystems auch nicht mehr aus, kommt eszum Aufkauf von Staatsanleihen durch ihreZentralbanken, in der EU durch die EZB. Dasdrückt die Renditen der Anleihen sowie dieGeldmarktzinsen. Anlagevermögen fließt insAusland ab, sofern die Zentralbanken dortnicht ähnliche Maßnahmen ergreifen und da-durch eine Pattsituation entsteht.
Aktuell sieht die Währungslage folgen-dermaßen aus:
Euro/US-Dollar – das Gleichgewicht des
Schreckens (EUR/USD-Einschätzung k)
Im Abwertungswettlauf zwischen den USAund Europa gibt es so eine Situation. ZwischenEuro und Dollar besteht ein „Gleichgewichtdes Schreckens“. Die USA leiden unter einerStaatsschuldenquote von 109,6 Prozent des
BIP (Bruttoinlandsprodukt), verfügen jedochüber einen flexibleren Arbeitsmarkt und wei-tere Spielräume für Steuererhöhungen.
Die Euro-Zone ist mit einer für Ende2012 geschätzten Staatsschuldenquote von92,9 Prozent des BIP besser dran, doch diebereits hohe Abgabenquote von 41,7 Prozent
der Wirtschaftsleistung verhindert weitereAbgabenerhöhungen, und Einsparungen sindin Europa ein äußerst sensibles Thema.
Gemeinsam mit den USA hat Europaeine expansive Geldpolitik: Die Leitzinsenbeider Zentralbanken befinden sich auf his -torischen Tiefs und es werden massiv Staats-anleihen gekauft: Sofern ein Land unter demEuro-Rettungsschirm steht, kann die Euro-päische Zentralbank (EZB) unbegrenzt kurz-laufende Anleihen (maximal zwei Jahre Lauf-zeit) dieses Landes kaufen, um das Rendite-niveau nach unten zu drücken. Aus dem frü-heren Anleihenkaufprogramm vom 10. Mai2010 befinden sich noch immer europäischeStaatsanleihen im Volumen von 205,3 Mil -liarden Euro in den Büchern der EZB.
Noch aggressiver agiert derzeit die Fed,die monatlich lang laufende Staatsanleihen
im Volumen von 45 MilliardenUS-Dollar und Hypothekenpa-
piere im Volumen von 40 MilliardenUS-Dollar kauft. Experten sehen darin
eine inflationäre Gefahr, weshalb ein Endedieser Maßnahmen bis 2014 diskutiert wird.Die Fed signalisiert jedoch, dass auf demNullzinsniveau und offensichtlich auch anden Anleihenkäufen so lange festgehaltenwird, bis die derzeitige Arbeitslosenquote inden USA von 7,7 auf 6,5 Prozent fällt, sofernes die Inflationsentwicklung zulässt.
Seit Anfang 2012 liegt die Schwankungs-breite zwischen Euro und US-Dollar bei 1,20
bis 1,37 und in den vergange-nen zwölf Monaten ist der Eurogegenüber dem US-Dollar le-diglich um 3,7 Prozent gefal-len. Daran sollte sich auch inden kommenden Monaten we-nig ändern: Zwar sprechen Zy-pern-Krise und die ersten Aus-sichten auf steigende Leitzin-sen in den USA für einen fes -teren US-Dollar. Andererseitsmuss ab 1. März das US-Staatsbudget automatisch querdurch alle Ressorts gekapptwerden, weil sich die Demok -raten und Republikaner nichtrechtzeitig auf einen Haus-haltsplan einigten. Das kostet
Wirtschaftswachstum und könnte die Fednoch zu längeren Interventionen anhalten.
Japan: Yen-Abwertung gelingt (JPY/EUR m )
Japan ist hingegen die Abwertung gelungen.Dies ist auf den Regierungswechsel im De-zember 2012 zurückzuführen. Nach demmisslungenen Krisenmanagement in Fuku -shima wurde die Demokratische Partei DPJabgewählt. Es regiert wieder die liberalde-mokratische Partei LDP, die bis 2009 bereitsüber 50 Jahre fast ununterbrochen an derMacht war. Die LDP steht für große Infra-strukturprogramme zur Ankurbelung desWachstums, eine aggressive Geldpolitik, teil-weise Gleichschaltung der Ziele der Zentral-bank mit den Regierungszielen und eine här-tere Außenpolitik gegenüber China. Die
20 TOP April 2013
GELD & BORSE EURO, DOLLAR, YEN, PFUND UND FRANKEN..
Wer am stärksten abwertet
Wem eine härtere Währungwehtut
Export von Waren u. Dienstleistungen in % des BIP 2011
Schweiz: 51%
Deutschland: 50%
UK: 32%
China: 31%
Italien: 29%
Frankreich: 27%
Japan: 15%
USA: 14%Quelle: Weltbank
Staatliche Einsparungen und Steuererhöhungen schwächenden Inlandsabsatz. Bleibt die Hoffnung, dass eine Währungs-abwertung die zweite Konjunkturstütze, den Export, ankurbelt.
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April 2013 TOP 21
GELD & BORSE..
obers te Prioriät des neuen PremierministersShinzo Abe ist eine wirtschaftliche Erholungund die Überwindung der Deflation.
Bereits im Jänner beschloss die Regie-rung ein Konjunkturpro-
gramm mit einem Volu-men von 175 Milliar-
den Euro, das insge-samt 600.000 neueArbeitsplätze brin-gen soll. Gleichzeitigsoll durch einen
schwachen Yender Export an-
gekurbelt wer-den. Vor allem eine
Abwertung gegenüber demUS-Dollar und dem Yuan Ren-minbi wird angestrebt. Nach-dem der Leitzins bereits seitJahren faktisch bei null liegt undnach wie vor die Verbraucherprei-se sinken, greift die japanische Zent -ralbank zur Erreichung des Inflationszielesvon zwei Prozent zu drastischen Maßnahmen:So wurde ein zeitlich und in der Höhe unbe-grenztes Kreditprogramm für Unternehmenbeschlossen. Und zur Finanzierung der wach-senden Staatsschuld, die mittlerweile zirka240 Prozent des BIP erreichte, könnte balddas für 2014 angekündigte Staatsanleihen-kauf-Programm in Höhe von umgerechnet110 Milliarden Euro monatlich vorgezogenwerden.
Seit dem Wahlsieg der LDP am 16. De-zember 2012 verlor der Yen zum Euro 8,3
Prozent an Wert (per 25. 3.) und eine weitereAbwertung ist durchaus vorstellbar.
Euro/Franken: Interventions-
spielräume sinken (EUR/CHF l)
Ebenfalls mittels künstlicher Interventionengelang es auch der Schweiz, die Fortsetzungder massiven Aufwertung des Frankens ge-genüber dem Euro zu verhindern, der im Au-gust 2011 sogar erstmals die 1:1-Parität Euro-Franken erreichte. Dann wurde am 6. Sep-tember 2011 die Untergrenze von 1,20 fest-
gesetzt, die bis dato gehalten hat. DerPreis dafür: Alleine 2012 wurden
zur Verteidigung der Unter-grenze 188 Milliarden Fran-ken aufgewandt und von En-de 2011 bis Jänner 2013 stie-gen die Devisenanlagen derSchweizerischen National-
bank (SNB) von257,5 auf 433,5
Milliarden Fran-ken bzw. 73,9 Pro-
zent des BIP 2011. Mit zu-nehmender Höhe der De-visenreserven sinkt – trotzjüngster Beteuerungen un-begrenzter Interventionenim Notfall – aufgrund steigen-der Verlustpotenziale für Noten-bank und Staat der Handlungsspielraumfür weitere Euro-Käufe. Die richtige Fragelautet somit nicht, ob die Wechselkursunter-grenze aufgegeben wird, sondern wann? Mitden aktuellen Unsicherheiten in der Euro-
Zone zeichnet sich bereits die nächste Feu-erprobe für die Untergrenze ab.
Großbritannien setzt auf kompetitive
Pfundabwertung (GBP/EUR l)
Wer von verstärkten künstlichen Notenbank-eingriffen spricht, könnte aus der Praxis spre-chen. Gemeint ist Bank-of-England-Gover-neur Mervyn King. Nachdem 2012 laut Eu-rostat Großbritanniens Wirtschaftsleistunglediglich um 0,15 Prozent wuchs und ein er-neutes Abgleiten in die Rezession verhindertwerden sollte, könnten die konjunkturstüt-zenden Maßnahmen der Bank of Englandhochgefahren werden. Ein probates Mittelzum Zweck wäre dabei ein schwächeresPfund. In diese Kerbe schlägt auch eine Aus-sage von Thomas Kressin, Leiter europäischerDevisenhandel von Pimco in München: „Eswird eine höhere Toleranz für ein schwächeres
Pfund als Mittel zur Wachstumsunter-stützung geben.“ Seiner Meinung
nach könnte deshalb die Bank ofEngland ihr Anleihenkaufpro-gramm von derzeit 375 Milliar-den Pfund weiter aufstocken.Dagegen sprechen jedoch er-höhte Inflations-
risken im Fal-le einer weite-
ren Pfund-Auf-weichung. Alleinegegenüber dem Eurowertete das Pfund imlaufenden Jahr (bis 25.3.) 4,2 Prozent ab.
s geht um Erfahrung.
Informationen über die S IMMO Aktie: www.simmoag.at
VON ROMAN STEINBAUER
Die Sparquoten in den europäischen Pe-ripherieländern sind ungebrochen hoch
(besonders in Italien), die Vermögenslageliegt in weiten Kreisen über jenen nördlich
gelegener Länder. Spannend, wie sich dieSparfreudigkeit nach der geänderten BrüsselerSicht über die Unantastbarkeit von Sparbü-chern weiterentwickelt: Der Sparer ist Gläu-biger, geht Risiko ein und soll selbst für eineBankeninsolvenz geradestehen. Oder in denWorten von Euro-Gruppenchef und Finanz-
minister der Nie-derlande, JeroenDijsselbloem: „DasRisiko gehört dorthin,wo es eingegangen wird.Die gewählte Vorgangs-weise könnte eine Vorlagefür ein künftiges Agieren aufeuropäischer Ebene sein.“
Diese Aussage wurdezwar nach aufrüttelnden Re-aktionen auf dem Finanz-markt und der Öffentlichkeit
22 TOP April 2013
GELD & BORSE SPAREINLAGEN..
Einlagensicherung als Vertrauensetikette?Das Geld unter dem Kopfpolster? Die Zeiten, in denen der moderneMensch Sie darum belächelte, sind seit dem Fall Zypern vorbei. KeinGrund zur Panik, aber zum Nachdenken, welchem Institut man sein Geldanvertraut.
Gastkommentar
Basel III: Reaktion auf die Finanzkrise
Eine leidvolle Erfahrung der Finanzkrisewar, dass die bisherige Bankenregu-
lierung nicht ausreichte, um eine systemi-sche Bankenkrise zu verhindern. Das Re-gelwerk „Basel III“, welches in der EU vor-aussichtlich ab Anfang 2014 in Kraft tretenwird, soll das Finanzsystem stabilisierenund die Widerstandsfähigkeit gegen zu-künftige Verwerfungen erhöhen. Dies sollim Wesentlichen über eine vorgeschriebeneStärkung der Kapital- und Liquiditätsaus-stattung geschehen.
Banken müssen aufgrund der Basel-III-Regelungen für ihr Geschäft künftig auszwei Gründen deutlich mehr beziehungs-weise höherwertiges Eigenkapital vorhal-ten. Einerseits werden bestimmte Geschäftedurch die neuen Regelungen als signifikantriskanter eingestuft.
Hiervon sind insbesondere Geschäftemit Großbanken, mit Derivaten sowie vonMarktpreisschwankungen besonders ab-hängige Geschäfte betroffen. Andererseitswird – in Relation zum Risikoprofil der Ge-schäftsaktivitäten – künftig deutlich mehrhaftendes Eigenkapital vorgeschrieben.Beispielsweise beim sogenannten „Core-Tier-1-Kapital“, welches zum Beispiel Hybridkapital oder stille Einlagen nicht an-
erkennt, steigt die Mindestquo-te sogar von zwei auf satte sie-ben Prozent. Dazu kommennoch Aufschläge für systemre-levante Institute und Ermes-sensaufschläge der lokalenBankenregulatoren.
Zudem werden zwei gänzlich neueKennzahlen eingeführt, welche die Liqui-ditätssituation der Banken messen und be-grenzen. Denn Auslöser der Finanzkrise imJahr 2008 war ja vor allem eine Vertrau-enskrise unter den Banken nach dem FallLehman, welche zu einer signifikanten Ver-knappung der Liquidität führte – bis dahinunvorstellbar. Die kurzfristige „LiquidityCoverage Ratio“ (LCR) misst die Liquidi-tätssituation der Bank im Stressfall mit ei-nem Zeithorizont von einem Monat, wäh-rend die längerfristige „Net Stable FundingRatio“ (NSFR) einen Zeithorizont von ei-nem Jahr zugrunde legt.
Die Einhaltung dieser Kennzahlen wirddas Liquiditätsrisiko in der Bankenland-schaft reduzieren, es entstehen dadurch denBanken jedoch signifikante Kosten, dieletztlich wieder verdient werden müssen:Liquidität, insbesondere für lange Laufzei-ten, wird somit teurer.
Was auf Kreditnehmer,
Sparer, Anleger zukommt
Für Kreditnehmer wenig po-sitiv: Kredite erhöhen die Risikopositionen der Bankund somit auch den Kapital-
bedarf und die (Eigen-)Kapitalkosten. Außerdem binden Kredite die teurer ge-wordene Liquidität – Banken werden alsoversuchen, ihre gestiegenen Kosten an ihreKunden weiterzugeben, soweit es der hoheWettbewerb zulässt.
Positiver sieht es für Sparer und An-leger aus. Sie können vom gestiegenenWert ihrer der Bank zur Verfügung gestell-ten Sparguthaben profitieren, da das Ein-lagengeschäft für Banken sowohl wegender einfließenden Liquidität als auch we -gen des geringen Risikos attraktiv ist undauf dem Markt entsprechend honoriertwird. Dieser Effekt wird aktuell noch vom außergewöhnlich geringen Zinsniveauüberlagert, ist aber eine strukturelle Ver-änderung, welche längerfristig Bestand ha-ben wird.
Der Zugang zu Kapital und Liquiditätist zu einem großen Wettbewerbsvorteilgeworden.
Michael Widowitz, Experte für Risikomanagement in Banken beiThe Boston Consulting Group
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abgeschwächt. Tatsächlich meint man es aberso, wie es Dijsselbloem unverblümt aus-sprach. Die europäische Politik benutzt nun
nicht mehr das Vokabular „Spa-rer“, sondern „Gläubiger“. Zu-
mal man den Steuerzahlerpolitisch nicht mehr vor-
rangig zur Bankensa-nierung strapazierenkann.
Die Einbeziehungder Sparer wird nunschrittweise in einerEU-Gesetzesform erfol-gen – wie auch immer,
es wird gefährlicher. So-wohl für Sparbuchinhaber als
auch für Anleihenzeichner!Natürlich kann man Öster-
reich, wie auch Finanzminis -terin Maria Fekter betont,
nicht mit Zypern verglei-chen. Bei uns sind weder
der Staat noch die Bankenpleite. Doch auch Öster-reich braucht das Vertrauenseiner Sparer. Würde – reinhypothetisch – bei einemBanken-Run die Einlagen-sicherung auch nur zu zehnProzent innerhalb eines Mo-nats in Form einer notwen-digen Liquiditätsbereitstel-lung schlagend werden (dasGesamtvolumen der Einla-
gen beträgt 215 Milliarden Euro), brächtedies die Republik ganz schön ins Schwitzen.Der Anteil der Konten unter 100.000 Euro
liegt bei mehr als 99 Prozent. Ein nicht ge-ringer Teil davon würde auf die Republik ent-fallen.
Gläubigerposition bedenken
Sparbuch, Anleihen, Pfandbriefe und Invest-mentfonds mit Schwerpunkt Anleihen – dieseKategorien wurden bisher in Österreich miteiner Selbstverständlichkeit favorisiert, alshätte der Gläubiger einen automatischen An-spruch auf eine gewinnbringende Realver-zinsung. Auf das Emittentenrisiko vonSchuldverschreibungen wird gerne vergessen.Während ins Eigenkapital zu gehen bezie-hungsweise einen Eigentümeranteil (Aktien)zu erwerben bisher in der Bevölkerung wegengefürchteter Kursschwankungen als speku-lativ galt.
Keine nationalen Bankeneigeninitiativen
Jetzt kommt mehr Transparenz in den Ge-sundheitszustand der Bankinstitute. Mit In-krafttreten der Basel-III-Regelung (sieheKommentar Seite 22), wird etwa durch dieEuropäische Bankenbehörde (EBA) verhin-dert, dass innovatives Hybridkapital (Wan-delanleihen etc.) als hartes Kernkapital dar-gestellt wird. Dazu kommt die Eigenkapital-vorgabe von neun Prozent in Form der Tier-1-Regelung.
Die Anforderungen an Tier 1 sehen dieOesterreichische Nationalbank sowie die Fi-nanzmarktaufsicht sowohl bei der Erste Groupals auch der Raiffeisen Zentralbank (als sys -temrelevante Institute) erfüllt. Die teilver-
GELD & BORSE..
Langfrist-Rating/Ausblick der bedeu-tendsten österreichischen Banken
Fitch Moody‘s/ Moody‘s Standard Ausblick BFSR/BCA & Poors
Raiffeisen Bank Int. A/stabil A2/stabil D+/ba1 A/negativ
Erste Group A/stabil A3/negativ D+/baa3 A/negativ
UniCredit/Bank Austria A/stabil A3/negativ D+/ba1 A/negativ
BAWAG/P.S.K – Baa2/stabil D/– –
Österr. Volksbanken A/stabil* Baa3/stabil E/caa1 –Moody’s BFRS – Finanzstärke/BCA – Basiskrediteinschätzung; *) Das Rating der Volksbanken durch Fitch erfolgte zuletzt im September 2012
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staatlichte Volksbanken AG unterliegt nichtmehr dieser Beleuchtung.
Dass Erste Group und Raiffeisen (RBI)gesund sind, ist bedeutend für Österreich:Die Bilanzsumme der beiden österreichischenGroßbanken beträgt rund 100 Prozent derheimischen Wirtschaftsleistung (BIP)!
In der Schweiz werden die Banken dieEigenmittel um weitere drei Milliarden Fran-ken aufstocken. Dieses zusätzliche Sicher-heitsnetz hat der Schweizer Bundesrat denGeldinstituten wegen des erhitzten Immobi-lienmarktes auferlegt. Die eidgenössischenInstitute werden künftig eine ergänzende Vor-sorge von zusätzlich einem Prozent ihrerWohnbauhypotheken aufzuweisen haben.
Die Bank of England verpflichtete geradedie britischen Geldhäuser, 25 Milliarden Pfundan weiteren Kapitalvorsorgen zu bilden. Ab1. April tritt das Monetary Policy Commit teein Kraft, dessen Vorsitz der britische Noten-bankchef Mark Carney persönlich übernimmt.
Eigenkapitalquote, Rating, CDS
Derzeit leben österreichische Banken operativim Neukundengeschäft mit einer Zinsspanne
von über einem Prozent ganz gut. Dazu ver-helfen die rekordniedrigen Leitzinsen sowieder einprozentige Drei-Jahres-Tender der Eu-ropäischen Zentralbank (EZB). Doch um dieBonität einzelner Banken beurteilen zu können,ist das Rating einer der drei führenden Agen-turen nur teilweise hilfreich. Die Erste Group,Raiffeisenbank International und UniCreditGroup sind aktuell bei Standard & Poor’s miteinem „A“ und einem negativen Ausblick be-wertet. Unterhalb der drei Platzhirsche werdenÖsterreichs Banken nicht mehr geratet, wasper se noch nicht beunruhigend ist.
Nachteilig bei kleineren Instituten ist ausSicht des Sparers jedenfalls ein fehlender„Too big to fail“-Effekt – soll heißen, dassder Staat im Ernstfall nicht unbedingt ein-springen muss.
Dass die Österreichischen Volksbanken(ÖVAG) von der Rating-Agentur Fitch eingutes „A stabil“ erhalten hat, dürfte daran lie-gen, dass der Staat eingestiegen ist.
Wesentlich aussagekräftiger als der Bo-nitätshinweis ist das tägliche „Gespür“ desMarktes in Form der Kosten der Kreditaus-fallsversicherungen (Credit Default Swaps,
CDS). Dieser in Punkten ermittelte Wert, be-rechnet für eine Laufzeit von fünf Jahren,gibt die Kostenquote an, mit der 100 MillionenEuro gegen einen Ausfall auf dem Markt ver-sichert werden können.
Der Wert von 206 der Bank-Austria-Mutter UniCredit zu Jahresende 2012, be-deutet nichts anderes als die Höhe der jähr-lichen Ausfallsversicherung von 2,06 Pro-zent. Ein Wert über das Doppelte dessen derSchweizer Großbanken UBS oder der CreditSuisse.
Und wie sieht’s in den USA aus?
464 US-Geldinstitute wurden in den USAseit Anfang 2008 liquidiert. Nicht marktfähig?– Siebt sich selbst aus. – Weg damit!
Eine Einlagensicherung gibt es auch aufder anderen Seite des Teiches. Und diese be-trägt über die Federal Deposit Insurance Cor-poration 250.000 US-Dollar.
Laut dem weltgrößten Bond-HändlerPimco steht der US-Bankenbilanz-Gesamt-summe ein BIP im Verhältnis 1:1 gegenüber.Für Europa ist dieses Verhältnis mit 3:1 deut-lich ungünstiger.
TOP-GEWINN: Stellt für Sie die Zwangsabgabeauf Spareinlagen einen Tabubruch dar, derlangfristig das Vertrauen in Banken untergra-ben kann?PICHLER: Dieser Schritt ist für das Vertrauen indie Sicherheit von Spareinlagen in der gesam-ten EU grundsätzlich nicht förderlich. Im Detailmuss man aber die geplante Höhe der Abgabeund die eingezogene Freigrenze (100.000 Euro)mit den in Zypern üblichen Zinssätzen in Re-lation setzen. Und da erkennt man, dass dieseAbgabe auch nichts anderes ist, als eine be-sondere Art einer Vermögenssteuer.TOP-GEWINN: Erwarten Sie, dass Zypern einTestfall für andere Mittelmeerländer seinkönnte?PICHLER: Allfällige Probleme in Spanien oderItalien sind anders gelagert und daher auchanders zu lösen als in Zypern. TOP-GEWINN: Sind unsere Spareinlagen sicher?PICHLER: Spareinlagen sind in Deutschland wiein Österreich bis zu einer Höhe von 100.000Euro staatlich garantiert. Das bedeutet, beieiner Zahlungsunfähigkeit der Bank und einermangelnden privaten Einlagensicherungspringt der Staat ein. Aber der Staat kann dieseGarantie natürlich jederzeit wieder aufheben.
TOP-GEWINN: Was, wenn die Bank Ihnen keinGeld mehr ausbezahlt. Wie läuft die Prozedurder Ansprüche und Haftungen ab? PICHLER: Der Staat haftet im vorgegebenenRahmen für die Spareinlagen im Falle einerInsolvenz einer Bank. Solange die Bank nichtinsolvent ist, besteht die Forderung gegenüberder Bank.
Will ich meine Einlagen abheben unddie Bank kann aufgrund einer Insolvenz nichtauszahlen, entsteht für mich eine Forderunggegenüber der vorliegenden Einlagensiche-rung. Folglich gegenüber dem Bund.
Genau genommen ist meine Forderungzudem bei Gericht anzumelden, also ein In-solvenzantrag gegen die Bank zu stellen. Diespassiert aber davor schon ohnehin durch dieAufsicht. Der Bund kann den Betrag als„Buchgeld“ auf ein Konto übertragen, dasich bei einer anderen Bank habe.
Hätten theoretisch alle Banken das glei-che Problem des mangelnden Bargelds (Bank
Run), könnte der Bund das Geld trotzdem aufjede solvente Bank – sogar eine ausländische– übertragen. Es wäre eher ein technischesProblem. Der Bund hat ja keine Bargeldre-serven. Eine unabhängige Notenbank könntejederzeit Bargeld nachdrucken, so viel siewill. Im Falle Zyperns ließ die EZB dies nichtmehr zu.
24 TOP April 2013
GELD & BORSE SPAREINLAGEN..
„Zwangsabgabe auf Spareinlagen für Vertrauen nicht förderlich“
Stefan Pichler, Professor für Finanzwirtschaft an der
Wirtschaftsuniversität Wien
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Langfristiger Vermögensaufbau und ausge-wogener Veranlagungs-Mix: Österreichische Aktien gehören dazu.
Näheres über die Wiener Börse AG unter: www.wienerborse.at
Es handelt sich um eine Marketingmitteilung, die nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und auch nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen unterliegt.
26 TOP April 2013
GELD & BORSE ANLAGETIPPS IM RÜCKBLICK..
VON MARTIN MAIER
Die Aktienmärkte haben sichin den letzten Monaten aus
Sicht der Anleger im Großen undGanzen sehr zufriedenstellendentwickelt. Und GEWINN konn-te mit den Empfehlungen aus derOktober-Ausgabe 2012 noch ei-nes drauf setzen. Von den 40 An-lagetipps haben mehr als die Hälf-te einen zweistelligen Ertrag seitErscheinen der Ausgabe gebracht.Im Schnitt konnte man mit denGEWINN-Empfehlungen, diemehrheitlich auf den deutschspra-chigen Raum und die USA fo-kussierten, ein Plus von 8,4 Pro-zent erwirtschaften. Lediglich
sechs Tipps haben sich seit derVeröffentlichung Anfang Okto-ber negativ entwickelt.
Wiener Flughafen hebt ab
Als lukrativste Empfehlung ent-puppte sich die Aktie der Flug-hafen Wien AG. Die Anteilsschei-ne der Wiener Flughafengesell-schaft konnten in den letztensechs Monaten um mehr als 27Prozent zulegen, nachdem dasUnternehmen im November 2012deutlich bessere Zahlen für dieersten drei Quartale des laufendenGeschäftsjahres 2012 gemeldethatte. Die Flughafen- Wien-Aktiekonnte sich damit vom Tief imMärz 2012 im Vergleich aller in-ternationalen Flughafenaktien am
stärksten erholen. „Unser Unter-nehmen ist auf einem guten Weg.Wir konnten sowohl eine deutli-che Steigerung der Produktivitätals auch ein profitables Wachstumim Jahr 2012 erreichen. Dazu ha-ben vor allem die erfolgreicheStraffung der Organisation, zahl-reiche effizienzsteigernde Maß-nahmen und die deutliche Ko-stenreduktion bei Finanzierungs-und Personalaufwendungen bei-getragen. Die Nettoverschuldungkonnte von 751,7 auf 719,6 Mil-lionen Euro deutlich reduziertwerden“, stellt Günther Ofner,Vorstand (CFO) der FlughafenWien AG, in der Presseaussen-dung zu den Ergebnissen für 2012fest.
Noch weiteres Potenzial
Laut Experten hat die Flughafen-Aktie trotz des starken Anstiegsnoch etwas Potenzial, weil dasUnternehmen im Vergleich zu an-deren Flughafengesellschaftengünstig gehandelt wird. Außer-
dem sollen mit der Fertigstellungder langjährigen Chaosbaustelledes Check-in-3-Terminals auchauf der Kostenseite weitere Ein-sparungen und ein signifikanterAbbau der Schulden möglichsein. Im Durchschnitt bewertenAnalysten die Flughafen-Wien-Aktie als „Outperformer“ mit ei-nem Kursziel von 50 Euro.
Fauler Apfel
Auf der Verliererseite hat es die-ses Mal ein Unternehmen getrof-fen, das in den letzten Jahren sehrerfolgsverwöhnt war und letztenSeptember mit einer Börsenka-pitalisierung von über 500 Mil -liarden Euro sogar noch den Re-kord des Erzrivalen Microsoft alswertvollstes Unternehmen allerZeiten eingestellt hatte. Dochseither hat die Apple-Aktie starkverloren. Und auch das Image desUS-Konzerns hat sehr stark ge-litten. Zuletzt hat sich Apple-CEOTim Cook sogar in einem offenenBrief bei den Kunden in China
Die Empfehlung des Oktober-GEWINN 2012 im Rückblick
Entwicklung der GEWINN-Empfehlungen auf www.gewinn.com
Für den Wiener Flughafen laufen die Geschäfte nach einigen schwierigen Jahren wieder besser. Vor allem führte das laufende Kostensenkungsprogramm zu einerVerbesserung der Ergebnisse. Dafür stehen die Zeichen für Apple derzeit schlecht. Zuletzt musste sich Apple-Chef Tim Cook bei Kunden in China entschuldigen
TOP-GEWINN präsentiert monatlich einen kritischenRück- und Ausblick auf die GEWINN-Empfehlungender letzten Ausgaben. Exklusiv für Abonnenten stehen unter www.gewinn.com auch die aktualisier-ten Kurse der Empfehlungen zur Verfügung.
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GELD & BORSE..
entschuldigt, nachdem über diechinesischen Medien heftige Kri-tik über unzureichende Garantie-zeiten und schlechte Behandlungchinesischer Kunden laut gewor-den war.
Experten uneinig über Apple
Wie es mit der Apple-Aktie wei-tergehen könnte, darüber sindsich die Experten uneinig: An-gesichts sinkender Margen beiApples gewinnträchtigsten Pro-dukten und steigender Konkur-renz im Smartphone-Markt seiein weiterer Rückgang möglich.Andererseits könnte eine Aus-weitung des Aktienrückkaufpro-gramms, die Erhöhung der Divi-dende sowie ein günstigeres iPho-
ne-Modell und die Vermarktungdurch China Mobile kurzfristigfür Auftrieb an der Börse sorgen.
OMV gut gelaufen
Ebenso wie die Flughafen-Aktiekonnte auch die OMV-Aktie seitder Empfehlung im Oktober 2012deutlich mehr als 20 Prozent zu-legen und damit aus einer heftigenAuf- und Abbewegung ausbre-chen. Als Grund dafür sehen Ex-perten den guten Geschäftsver-lauf. Trotz des widrigen Umfeldskonnte die OMV sowohl den Um-satz (+25%) als auch den Gewinn(+12,8%) kräftig steigern. „Wasuns dabei am meisten geholfenhat: Das gute Management unse-rer Raffineriekapazitäten brachte
eine Auslastung von 88 Prozentund in wichtigen Förderländernwie Libyen haben wir trotz somancher Turbulenzen immer dieRuhe bewahrt.“ Außerdem hättendie Bohrfelder in Österreich undRumänien weiterhin gute Erträge
geliefert, meinte OMV-Chef Ger-hard Roiss in einer Aussendung.Im Durchschnitt bewerten Ana-lysten die OMV-Aktien mit„Hold“ bei einem Kursziel von31,5 Euro und sehen damit aktuellkein weiteres Kurspotenzial.
So laufen die GEWINN-Empfehlungen vom Oktober 2012
(gereiht nach Entwicklung seit Empfehlung)
Empfehlung Typ ISIN Ertrag 6 Monate*
„Cocktail“ von Dr. Georg Wailand, Seite 44
Flughafen Wien Aktie AT0000911805 +27,1
OMV Aktie AT0000743059 +23,7
RHI Aktie AT0000676903 +21,6
Münchener Rück Aktie DE0008430026 +20,7
Lonza Aktie CH0013841017 +19,2
UNIQA Aktie AT0000821103 +17,2
Österr. Post Aktie AT0000APOST4 +16,1
Allianz Aktie DE0008404005 +15,0
Austria Metall AG Aktie AT00000AMAG3 +14,3
SAP Aktie DE0007164600 +12,4
S&T Aktie AT0000905351 +11,3
Vienna Insurance Group Aktie AT0000908504 +11,2
Mayr-Melnhof Aktie AT0000938204 +10,3
Daimler Aktie DE0007100000 +9,7
Lifewatch Aktie CH0012815459 +9,4
Linde Aktie DE0006483001 +7,0
Verbund Aktie AT0000746409 +5,9
BASF Aktie DE000BASF111 +5,2
Siemens Aktie DE0007236101 +5,1
Schoeller Bleckman Oilfield Aktie AT0000946652 +1,3
Immofinanz Aktie AT0000809058 +0,8
voestalpine Aktie AT0000937503 –4,6
Royal Dutch Shell Aktie GB00B03MLX29 –6,5
Telekom Austria Aktie AT0000720008 –13,3
Von Roll Aktie CH0003245351 –15,5
E.On Aktie DE000ENAG999 –24,1
„US-Aktien“ von Dr. Franz Gschiegl, ab Seite 52
Amgen Aktie US0311621009 +22,6
Citigroup Aktie US1729674242 +22,3
Bristol-Myers Squibb Aktie US1101221083 +21,0
Visa Aktie US92826C8394 +19,2
Johnson & Johnson Aktie US4781601046 +19,0
Starbucks Aktie US8552441094 +18,4
JPMorgan Chase & Co. Aktie US46625H1005 +13,6
MasterCard Aktie US57636Q1040 +12,5
McDonald’s Aktie US5801351017 +10,5
Coca-Cola Company Aktie US1912161007 +5,8
Google Aktie US38259P5089 +3,5
Yum Brands Aktie US9884981013 +1,9
IBM Aktie US4592001014 +0,4
Apple Aktie US0378331005 –35,9*) in Prozent, in lokaler Währung, exkl. Dividenden Daten: Thompson Reuters, Stand: 5. April 2013
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Die OMV-Aktie ist inden letzten Monatenaufgrund der guten Ge-schäftsentwicklungtrotz des widrigen Um-felds für Mineralölfir-men gut gelaufen. Wei-teres Potenzial sehendie Experten aktuellaber nicht mehr
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Mit der Bekanntgabeerfreulicher Ergebnissefür die ersten drei Quar-tale 2012 konnte die Ak-tie im letzten Novemberrichtig durchstarten.Laut Experten hat dieAktie aufgrund einervergleichsweise güns -tigen Bewertung nochetwas Potenzial nachoben
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Seit Oktober letztenJahres kennt die Aktiedes kalifornischenTechnologiekonzernsnur mehr den Weg nachunten. Auch derzeitdeutet nichts auf einEnde des Abwärts-trends hin
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VON RAJA KORINEK
Inzwischen ist die Nachricht über neue Re-kordstände bei den weltweiten Aktienin-
dizes freilich keine Neuigkeit. Und immernoch halten sich zahlreiche Privatanleger zu-rück. „Wir befinden uns an der Börse derzeitin der sogenannten Angstphase“, erklärt Erika Karitnig, Chefanlagestrategin bei der BAWAG PSK Invest. Und das stimmt sie po-sitiv: „Erst wenn sie von Gier abgelöst wird,sollte man aufpassen. Davon sind wir nochweit entfernt.“
Das bedeutet auch, dass zahlreiche Titelnoch nicht von der Hausse voll erfasst wurden,sprich: günstig bewertet sind. Als Maßstabziehen Anleger gerne das sogenannte KGV(Kurs-Gewinn-Verhältnis) heran. Diese Kenn-zahl setzt den aktuellen Börsenkurs in Relationzum jeweiligen Unternehmensgewinn. Je nachGeschmack wird entweder der Gewinn je Ak-
tie aus dem Vorjahr oder der geschätzte Ge-winn je Aktie für das aktuelle Jahr herange-zogen. Je höher die Kennzahl ist, desto teurerist folglich die Aktie bewertet.
Grundlos gierig?
Ein Extrembeispiel war freilich die Hightech-Blase, die KGVs erreichten zur Jahrtausend-wende teils astronomische Höhen. Denn ob-wohl die Branchengewinne damals – sofernwelche erzielt wurden – bescheiden waren,gingen Anleger davon aus, dass sie künftig inden Himmel wachsen würden. Folglich warenAnleger bereit, um – fast – jeden Preis mitdabei zu sein. Prominentes Beispiel: Bei derInternet-Suchmaschine Yahoo kletterte imJahr 2000 das KGV auf über 500! Aktuell liegtdie Kennzahl bei 21 (per 3. April).
Ein anhaltend niedriges KGV kann wie-derum ein Zeichen dafür sein, dass Anlegernicht von der Nachhaltigkeit der Gewinneüberzeugt sind. Oder die Aktien werden nicht
gekauft, weil Anleger dem Gesamtmarkt nichttrauen, obwohl die Unternehmen solide da-stehen. Nach genau diesen Werten hat sichjetzt TOP-GEWINN bei den Marktexpertenumgehört. Die Favoriten reichen dabei querdurch zahlreiche Branchen.
USA am teuersten
Grundsätzlich ist derzeit der S&P 500 der teu-erste unter den etablierten Märkten, das KGVliegt bei rund 14 (basierend auf Gewinnschät-zung für 2013) und nähert sich dem histori-schen Durchschnitt von 15,5, wie Karitnigaufzeigt (siehe Tabelle). Der US-„Vorsprung“wundert die Expertin nicht: „Die Wirtschaftgewinnt allmählich an Fahrt, die Immobilien-preise und die Arbeitslosenrate stabilisierensich.“ Das stimmt Anleger positiver für dieUSA gegenüber Europa.
„Schnäppchen“-Werte mit solidem Ge-schäftsmodell (siehe Tabelle „Günstig undgut“) gibt es dort aber allemal. Aus dem Kon-sumsektor zählt Schoellerbank-Experte Ro-bert Karas etwa Coach auf. Der Konzern ver-kauft exquisite Handtaschen und Schuhe ausLeder. Uhren und Schmuck gehören ebensozur Palette. Obwohl der Schwerpunkt in Nord-amerika liegt, zieht es den Konzern zuneh-mend in den Fernen Osten. „China gilt alsgroßer Wachstumsmarkt“, so Karas. Tatsäch-lich schnellten allein im 2. Quartal 2012 (perEnde Dezember) die Umsätze im Reich derMitte um 40 Prozent im Vergleich zum Vor-jahreswert nach oben. Insgesamt lagen die in-ternationalen Umsätze bei 411 Millionen Dol-lar, während in Nordamerika diese leicht zu-legten, allerdings auf einem hohen Niveauvon 1,08 Milliarden Dollar.
Lukrative Logistik
Ein weiterer Favorit von Karas kommt ausder Logistikbranche: „Expeditors Interna-tional of Washington profitiert derzeit vominternationalen Handel.“ Das Unternehmenverfügt über mehr als 400 Büros in sechsKontinenten. Zusätzlich bietet ExpeditorsDienstleistungen wie die komplette Zollab-wicklung an. Allerdings ging die gedämpfteWirtschaftslage im Vorjahr nicht spurlos amKonzern vorbei. Die größte Sparte, die Flug-fracht, verzeichnete einen leichten Umsatz-schwund um 0,6 Prozent gegenüber 2011.Künftig möchte sich Expeditors ebenfallsstärker auf Asien konzentrieren.
Hans Engel, Erste-Group-Analyst, emp-fiehlt derzeit Qualcomm zum Kauf. Das Un-ternehmen lizenziert etwa digitale Mobil-funktechnologie an andere Unternehmen und
28 TOP April 2013
GELD & BORSE GÜNSTIGE AKTIEN..
Noch nicht zu spät für die SchnäppchenjagdTrotz jüngster Aktienrally sind im historischen Vergleich zahlreiche Aktien noch immer günstig bewertet. TOP-GEWINN hat die Expertennach interessanten Chancen befragt.
Bei zahlreichen Aktien ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) noch immer historisch gesehen sehr günstig.Das liegt zum Teil daran, dass die (Arbeits-)Kosten zuletzt stark reduziert wurden, somit die Gewinne stiegen
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stellt unter anderem integrierte Schaltkreiseund Software für Sprach- und Datenübertra-gung her. Weiters vergibt Qualcomm Lizen-zen zur Herstellung von Produkten für dieschnurlose Datenübertragung. WichtigsteAbsatzmärkte sind im asiatisch-pazifischenRaum angesiedelt. Abgesehen von dem ak-tuell günstigen KGV unterstreicht Engel ei-nige Qualitäten, die für einen Kauf sprechen:„Das Unternehmen ist überdurchschnittlichprofitabel und wächst rasch. Und die Fremd-kapitalquote ist sehr gering.“
Auch Europa lockt
In Europas Pharmabranche ist derzeit etwaNovartis günstig bewertet. Knapp mehr als 50Prozent des Umsatzes entfallen dabei auf denBereich Pharmaceuticals, auch bei der Augen-heilkunde, Impfungen und der Tiergesundheitwird mitgemischt. Wichtigste Absatzmärktesind die USA und Europa. Anfang April hatteNovartis den Patentstreit um das Blutkrebs-mittel Glivec in Indien zwar verloren, was Her-stellern von Generika (Billigkopien) nun Türund Tor öffnet. Der Subkontinent spielt abernur eine kleine Rolle. Zudem mischt Novartismit der Generika-Tochter Sandoz selbst kräftigim wachsenden Billigsegment mit.
Genau das Gegenteil ist freilich beiBMW der Fall, hier wird gutes Geld mit teu-ren Luxusschlitten verdient. Mit den MarkenBMW, Mini und Rolls-Royce wird dabei einebreite Palette abgedeckt. Rund 19 Prozentvom Absatz werden in Deutschland erzielt,während 17 Prozent jeweils auf China unddie USA entfallen. Weil gerade in Asien derAppetit auf hochpreisige Autos wächst, konn-te BMW 2012 mit 1,54 Millionen verkauftenAutos so viel wie noch nie zuvor absetzen.Die Commerzbank-Analysten haben jeden-
falls Ende März ihre Kaufempfehlung be-stätigt.
Ohne entsprechende Treibstoffe nütztaber der flotteste Schlitten nichts. Ein weiterer„günstiger“ Favorit von Erste-Group-ProfiEngel ist der Öl-Multi Royal Dutch. Der Kon-zern exploriert und fördert Erdöl und -gas inmehr als 80 Ländern, betreibt aber auch Tank-stellen. Nebst der günstigen Bewertung ver-weist Engel auf die stabile Dividendenrenditevon rund fünf Prozent. „Das ist ebenfalls einKaufargument.“ Derzeit beteiligt sich RoyalDutch an einem Ölförderkonsortium im Nord-seefeld „Clair“, in dem acht Milliarden FassÖl schlummern dürften.
Gewinne durch Kostensenkung
Karas von der Schoellerbank mahnt jedoch:„Viele Konzerne haben ihre Gewinnmargenseit der Finanzkrise deshalb erhöht, weil vorallem die Arbeitskosten gesenkt wurden.“ Da-mit stelle sich die Frage, wie nachhaltig vieleder hohen Margen seien. Karitnig von der BAWAG PSK Invest gibt sich aber zuversicht-lich: „Wir rechnen nicht mit sinkenden Unter-nehmensgewinnen. Das Wachstum in den USA,vor allem aber in den Schwellenländern dürftedie Rezession in Europa mehr als wettmachen.“
GELD & BORSE..
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Günstig und gutGemessen am aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) locken diese Aktien im historischen Vergleich mit einem günstigen Einstieg
und einem soliden Geschäftsmodell. Die Reihung erfolgt nach der Fünf-Jahres-Performance.
Aktueller Performance KGV-Schätzungen Historisches Dividenden- Markt-Unternehmen ISINKurs in Euro 3 Jahre 5 Jahre 2013 2014 KGV* rendite kapitalisierung
Coach US1897541041 € 39,32 34,3% 93,9% 14 12 24 2,40% 11 Mrd. €
Qualcomm US7475251036 € 51,89 65,8% 91,8% 15 14 32 1,51% 89 Mrd. €
BMW DE0005190003 € 68,31 94,4% 87,0% 9 8 16 4,01% 41 Mrd. €
Novartis CH0012005267 € 55,86 39,3% 67,5% 14 13 17 3,48% 151 Mrd. €
Royal Dutch GB00B03MLX29 € 26,08 26,7% 20,4% 8 8 10 5,40% 96 Mrd. €
Expeditors Int’l US3021301094 € 27,55 –2,4% –1,4% 20 18 33 1,74% 6 Mrd. €*) Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre laut Datastream per 3. April 2013. Alle weiteren Angaben vom 3. April 2013 in Euro laut comdirect, onvista; Schätzungen für Coach für die Fiskaljahre 2012/2013 und 2013/2014 jeweilsper Anfang Juli; Schätzungen für Qualcomm für die Fiskaljahre 2012/2013 und 2013/2014 jeweils per Anfang Oktober.
Unter dem MittelZahlreiche etablierte Aktienindizes notierenimmer noch unter ihrem historischen Durch-
schnitt. Die stärkste „Aufholjagd“ hat es bislang beim S&P 500 gegeben.
Index aktuelles KGV historisches KGV*
S&P 500 14,0 15,5
Dax 11,8 19,1**
FTSE 11,7 20,1**
ATX 11,5 13,0
EuroStoxx 50 11,1 14,6
Hang Seng 10,8 13,1*) Durchschnitt auf die vergangenen zehn Jahre; **) Die Werte sindnach oben verzerrt, nach der Finanzkrise waren 2009 aufgrund der Ge-winnrevisionen insbesondere bei Banken die Bewertungen sehr teuer.Quelle: Bloomberg; Angaben vom 4. April 2013
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GELD & BORSE ALTERNATIVE INVESTMENTS..
Die Kunden der Bank of Cyprus mit Ein-lagen von mehr als 100.000 Euro müssen
einen 60-prozentigen Sanierungsbeitrag füralle Beträge über dieser Grenze leisten. Esfolgte ein Aufschrei und doch brachte die Lösung kurzfristig eine Marktberuhigung.
Jetzt steht die führungslose italienischeRegierung erneut im Fokus, ebenso wie diesteigende Verschuldung Frankreichs, die hoheArbeitslosigkeit in Spanien und Portugal so-wie die anstehenden Wahlen in Deutschland.
Gibt es in Westeuropa also noch Chan-cen? Für Lars Fuhrmann, Vorstand der ImmoKAG, allemal. Derzeit sind 75 Prozent desImmofonds 1 in Deutschland veranlagt, derRest entfällt auf Österreich. Der Fonds kon-zentriert sich auf gewerbliche Immobilien,davon entfallen knapp mehr als die Hälfteauf Bürogebäude. „Ein Großteil unseresDeutschland-Anteils ist zudem in Münchenbeheimatet, wo sich die Preise auf hohem Niveau halten“, so Fuhrmann. Während in
Deutschland etwa zwei Ärztezentren die Palette abrunden, hat man in Ostösterreichnebst Büros auch in Fachmarktzentren in -vestiert. Nun soll der Westen Österreichs insAuge gefasst werden, „damit das Portfolionicht derart stark auf Deutschland ausgerichtetbleibt“, erklärt Fuhrmann. 2012 wurden dieErträge gänzlich in Deutschland erwirtschaf-tet, wo sie mit knapp weniger als 16 Prozentendbesteuert sind. Die Ausschüttungen sinddaher KeSt-frei.
Kaum ist das Inseldrama bewältigt, steht wieder Italiens Regierungskrise im Fokus der Märkte.
Die Zeit nach Zypern
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VON RAJA KORINEK
Der monatliche Überblick über alternative Fonds
Gesamtertrag in %* Volatilität Maximum- Sharpe- Erst- TER Mindest-Name ISIN p. a. in % Drawdown Ratio** aus- in % investition
1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 1 Jahr gabe
Multistrategie-Funds und Hedge-DachfondsAlpha Strategien Triple (Volksbanken) DE000A0M99U5 3,0 8,6 25,1 7,0 –9 0,4 2008 1,25 € 1.000,–ESPA Alternative Multistrategie1 AT0000495114 1,9 –16,1 –42,6 2,4 –46 0,6 2005 2,0 € 100,–Lupus alpha Structure Invest DE0006329055 4,0 –1,1 6,8 6,0 –9 0,6 2003 0,8 1 Anteil Macquarie beta plus VI AT0000A05WA8 8,6 3,6 13,9 11,4 –19 0,7 2007 0,7 1 Anteil Man Diversified Class A2 LU0167694446 –5,4 –7,1 –21,0 3,8 –22 –1,6 2003 k. A. € 10.000,–Raiffeisen-Hedge-Dachfonds AT0000619028 –1,8 –5,0 –20,8 9,6 –25 –0,2 2004 3,5 € 2.000,–Sauren Global Hedge Fonds3 LU0191372795 3,9 9,1 4,5 2,7 –15 1,3 2004 3,5 1 AnteilTop Strategie Alternative (ESPA)2 AT0000500855 –6,0 –4,8 –8,3 6,9 –20 –0,9 2007 1,8 1 Anteil UBS Global Alpha Opportunities LU0502418741 3,0 – – 3,4 – 0,7 2010 3,8 1 Anteil Valorinvest marktneutral (Privatinvestbank) LU0141754829 –6,5 –15,2 –20,0 4,8 –23 –1,5 2002 k. A. € 1.000,–
Single-Strategien: Trendfolger/Managed FuturesAlpha Strategien Futures (Volksbanken) DE000A0J2V60 –5,7 –2,5 5,1 12,5 –29 –0,5 2006 k. A. € 1.000,–FTC Futures Fund Classic LU0082076828 –11,2 –19,4 –8,2 17,1 –34 –0,7 1998 k. A. € 5.000,–Man AHL Diversified plc IE0000360275 5,5 8,3 32,0 13,0 –27 0,1 1996 4,1 $ 30.000,–Salus Alpha Managed Futures AT0000A08QJ5 –43,6 –50,8 –56,3 28,4 –62 –1,6 2008 4,6 k.A.SMN Diversified Futures Fund LU0070804173 –19,5 –12,5 1,1 20,6 –36 –1,0 1996 4,2 € 12.500,–Superfund GCT EUR LU0138077283 –8,4 –9,3 –36,4 36,2 –61 –0,3 2000 k. A. € 15.000,–
Andere Single-Strategien: Rohstoffe, Währungen, Anleihen, AktienAbsolute Insight Credit Fund IE00B3CLDN55 7,4 35,2 – 5,4 – 1,3 2009 3,4 € 3.000,–Absolute Insight Currency Fund IE00B1HL9055 0,1 2,1 – 3,4 – –0,1 2009 1,9 € 3.000,–Absolute Insight Emerging Market Debt Fund IE00B1HL8W03 5,9 15,6 – 2,4 – 2,3 2008 2,9 € 3.000,–Ashmore EM Debt Fund Retail LU0160485420 12,0 30,8 39,6 4,1 –29 2,8 2003 2,4 € 5.000,–Vontobel Belvista Commodity B LU0415414829 –4,9 2,4 –15,4 11,7 –46 –0,6 2007 1,8 keineUBS (Lux) Struct. Rogers Intern. Commodity In. LU0239752628 –6,0 24,6 –15,3 14,1 –60 –0,5 2006 1,5 keineSuperfund Green Gold A SICAV LU0302258057 –9,0 18,2 29,8 28,8 –39 –0,5 2007 k. A. $ 5.000,–Superfund Blue SPC Class A (EUR)3 KYG858641098 –4,3 –0,2 17,2 6,4 –16 –0,8 2005 k. A. € 100.000,– Superfund Blue SPC Class A (Gold)3 KYG858641171 –6,7 49,0 137,2 13,9 –20 –0,5 2007 k. A. € 100.000,–
Offene Immobilien-InvestmentfondsImmofonds 1A (Volksbank) AT0000632195 3,1 10,2 10,5 0,7 –6,1 3,6 2004 1,3 1 AnteilRaiffeisen Immobilienfonds AT0000633409 1,7 7,6 0,2 0,3 –12 4,2 2004 1,2 1 AnteilReal Invest Austria (Bank Austria) AT0000634357 3,2 10,6 18,8 0,6 0 4,7 2003 0,9 1 AnteilReal Invest Europe (Bank Austria) AT0000A001N3 –2,6 –1,0 –28,7 3,1 –30 –1,0 2007 1,6 € 2.500Semper Real Estate A AT0000622980 5,0 15,1 18,6 0,6 –3 7,4 2004 1,1 1 Anteil*) In Originalwährung; 1) per 15. März 2013; 2) per 28. Februar 2013; 3) per 19. März 2013 Stand: 28. März 2013; Quelle FAIT/Portfolio IllustratorSharpe-Ratio: Wertentwicklung dividiert durch Schwankungsbreite. Größer als null heißt, der Fonds hat eine Überschussrendite erzielt. Bei einem Minus wurde nicht einmal die Geldmarktverzinsungerzielt. Maximum-Drawdown: Abstand zwischen dem Höchst- und dem Tiefstkurs in einem gegebenen Zeitraum. Multistrategie-Funds und Hedge-Dachfonds investieren in verschiedene Hedge-Fonds und Hedge-Fonds-Stile. Single-Strategien: Trendfolger/Managed Futures investieren nach einem Trendfolgesystem. Volatilität: Schwankungsfreudigkeit eines Fonds; TER: TotalExpense Ratio – zu Deutsch die Gesamtkostenquote – setzt jährliche interne Kosten ins Verhältnis zum Durchschnitt des Fondsvermögens. k. A. = keine Angabe
Es gibt sie den-noch, Chancenin Europa: Lars Fuhrmann, Vorstand derImmo KAG, willWestösterreichins Auge fassen
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VON ROBERT WIEDERSICH
TOP-GEWINN: Bisher stand die Bundesimmo-biliengesellschaft (BIG) für die Verwaltungund Entwicklung von öffentlichen Gebäudenwie Justizanstalten und Schulen. Seit heuersind Sie mit der Tochter Austrian Real Estate(ARE) als Immobilienentwickler für Dritteaktiv und machen den privaten Immobilien-unternehmen Konkurrenz. Warum drängenSie auf den freien Markt?WEISS: Unser Hauptkunde, die Republik, hatdiesen Schritt längst vollzogen. Die verschie-densten Bundesinstitutionen suchen sich auf dem Markt das am besten geeignete Ob-jekt. Der Vermieter ist nicht automatisch dieBIG (Anm.: etwa bei den neuen Wiener Fi-nanzämtern). Dadurch sind wir verstärkt mit Leerständen konfrontiert. Für diese Situationgibt es zwei Varianten: Entweder eineSchrumpfungsstrategie – die leerstehendenImmobilien werden abverkauft – oder manentwickelt für den Markt als breit aufgestellterAnbieter. Wir haben uns für letzteren Wegentschieden, weil wir dadurch langfristigeWertsteigerungen erzielen können. Außer-dem ist es für das Unternehmen gut, wennwir ständig sehen, ob wir mit unseren Im-mobilien marktfähig sind. TOP-GEWINN: Die Schrumpfungsstrategie miteinem Abverkauf zu aktuell hohen Preisenwäre aber der geringere Aufwand und mitweniger Risiko verbunden gewesen.WEISS: Es geht nicht um den Aufwand, son-dern darum, was auswirtschaftlicherSicht das Sinn-vollste ist. Wirhaben in lan-gem Diskurs mitunserem Eigentü-mer befunden, dasseine Wertsteigerung, einHeben der Potenziale in der
Gesellschaft der bessere Weg ist. Jede zu-sätzliche Chance ist natürlich mit einem Risiko verbunden. Die Frage ist, in welchemAusmaß man dieses Risiko eingeht und wiekontrolliert man mit diesem Thema umgeht.TOP-GEWINN: Welche Objekte wurden von derBIG in die ARE ausgelagert?WEISS: Das ARE-Portfolio umfasst rund 600Liegenschaften mit 1,8 Millionen Quadrat-meter Mietfläche und einem Fair Value vonzwei Milliarden Euro. Es gibt zwei Schwer-punkte: Bürostandorte, die zum Großteil andie Republik vermietet sind, und Entwick-lungsliegenschaften, wo wir die Potenzialeheben wollen. Da reden wir nicht nur überleerstehende Gebäude, sondern da geht es umganze Areale, die ursprünglich einer ganz an-deren Nutzung dienten wie etwa Teile desWiener Arsenals. Solche Flächen gibt es überganz Österreich verteilt. Hier liegt oft nochgar keine Widmung für eine Nachnutzungvor. Diese Flächen jetzt zu verkaufen wäreaus meiner Sicht fatal. Der derzeitige Wert
entspricht bei Weitem nicht dem, was durchEntwicklung möglich ist. TOP-GEWINN: Zwei Milliarden Euro Immobi-lienvermögen sind schon in der Größenord-nung einer börsennotierten Immobilien-AG.Ist die Ausgliederung auch die Grundlage füreine spätere Privatisierung? WEISS: Wir haben den klaren Auftrag, das Un-ternehmen marktfähig zu machen. Ob dannder Eigentümer eine Privatisierungsentschei-dung in der nahen oder mittleren Zukunfttrifft, liegt in dessen Sphäre. Wirtschaftsmi-nister Mitterlehner hat wörtlich gesagt, dieARE ist börsenfit zu machen im Sinne von Reportingstandards etc., aber hat einePrivatisierung zum jetzigen Zeitpunkt aus-geschlossen. TOP-GEWINN: Hat man nur die Gustostückerlin die ARE ausgegliedert, Stichwort möglichePrivatisierung?WEISS: Wir haben nicht nach wirtschaftlichenKriterien differenziert, sondern nur nach derNutzungsform. Die Frage ist ja auch, was istein Gustostückerl? Eine Liegenschaft, die zueinem hohen Wert vermietet ist, oder eine,die leer steht und dafür das Entwicklungspo-tenzial umso höher ist? TOP-GEWINN: Soll das Portfolio der ARE inZukunft noch anwachsen oder wird es auchVerkäufe geben?WEISS: Es ist beides geplant. Wir wollen na-türlich das Portfolio bereinigen. Dort, wo wirregionale Schwerpunkte sehen, werden wiraber auch Objekte auf dem Markt zukaufen.Wir wollen in Neuinvestments in einer Grö-ßenordnung von 30 bis 50 Millionen Europro Jahr hineingehen.
TOP-GEWINN: Sie verfügen über sehr pro-minente Liegenschaften wie die Bun-
despolizeidirektion am WienerSchottenring. Ein solider Mieter,
aber mit einem Hotel oder Büro-gebäude könnte man an diesemStandort deutlich besser ver-dienen. Reden Sie in so einem
Fall mit dem Innenminis -terium über einen
Auszug, um dasbesagte Poten-
zial zu he-ben?
GELD & BORSE IMMOBILIEN..
„ARE ist börsenfit zu machen“
Bundesimmobilien-Chef Hans-Peter Weiss, Manager des größten Immobi-lienvermögens Österreichs, mischt mit dem neuen Tochterunternehmen AREam Privatmarkt mit und stellt wirtschaftliche Kriterien vor Politikerwünsche.
BIG-Chef Weiss setzt auf Wachstum: „Werden Objekte
auf dem Markt zukaufen.”
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32 TOP April 2013
WEISS: Genau das ist die Thematik. Am be-stehenden Mietverhältnis werden wir nichtrütteln. Aber diese Liegenschaft hat Potenzial.Wann immer der derzeitige Nutzer sagt, erist nicht mehr interessiert, wird es dort einespannende Entwicklung geben.TOP-GEWINN: Wie unabhängig von politischenWünschen kann die republikeigene ARE beiNeuentwicklungen arbeiten? Fiktives Bei-spiel: Schottenring. Die Polizei zieht aus unddie benachbarte Universität hat Bedarf aneinem neuen Gebäude, obwohl ein Bürohausmehr Rendite bringen würde.
WEISS: Die klare marktwirtschaftliche Aus-richtung ist vom Eigentümer und Gesetzgeberdefiniert und deshalb wird man sich an denmöglichen erzielbaren Erträgen orientieren.Es werden mit Sicherheit bei frei werdendenStandorten marktwirtschaftliche Kriteriendie wesentliche Rolle spielen.TOP-GEWINN: Bleibt der Bund weiterhin wich-tigster Mieter in den ARE-Objekten?WEISS: Im Moment sind gut 90 Prozent an denBund vermietet. Unser Ziel ist es, in dennächs ten vier Jahren zirka 25 Prozent privateMieter zu haben. Das ist auch notwendig, um
das Unternehmen als privaten Marktteilneh-mer darzustellen. Hier geht es um die Frage,welche Verbindlichkeiten ausgegliederter Un-ternehmen den Staatsschulden zugerechnetwerden. Derzeit hat die ARE 770 MillionenEuro an Verbindlichkeiten. Entscheidend da-für ist, ob das Unternehmen nur eine Hilfs-einrichtung für den Bund ist oder ein normalerMarktteilnehmer, bei dem der Bund ein großerKunde ist. Genau so wichtig ist die strategi-sche Ausrichtung: Es reicht nicht, nur denBund mit Raum zu versorgen, sondern manmuss den Markt versorgen.
GELD & BORSE..
Der gebürtige Burgenländer Hans-PeterWeiss studierte an der Uni für Bodenkultur
Forstwirtschaft. Danach arbeitete er für die Bun-desforste und wechselte zu den Esterhazy-Be-trieben. Dort war der 42-Jährige zuletzt Sprecherder Geschäftsführung. Seit 2011 leitet er ge-meinsam mit Wolfgang Gleissner die Bundes-immobiliengesellschaft (BIG). Das Portfolio der
BIG und ihrer Tochter ARE umfasst 2.800 Objektemit einem Wert von rund neun Milliarden Euro.Damit ist es das größte ImmobilienvermögenÖsterreichs. Zu den bekanntesten Immobilienzählen die Universität Wien an der Ringstraßeund der Justizpalast. Zu den spektakulärstenNeuprojekten zählt der Abriss und Neubau desalten Wiener Hauptzollamts (Bild rechts).
Burgenländer managt Neun-Milliarden-Portfolio
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VON FRIEDRICH RUHM
Der 22. März war für Peter Schwab einsehr guter Tag. Aber nicht nur, weil ihm
der Aufsichtsrat mit 137 Millionen Euro neu-erlich ein Rekordbudget für das per 1. Aprilgestartete Geschäftsjahr 2013/2014 bewilligt
hat. Sogar noch mehr hat den Senior Vice Pre-sident Research & Development, kurz For-schungschef der voestalpine AG, gefreut, dassin derselben Sitzung die Mandate der fünf Mit-glieder des Vorstands der voestalpine um fünfJahre verlängert wurden. Vor allem das seinesCEOs, Wolfgang Eder. Schwab: „Mit Dr. Ederhabe ich einen Chef, der voll hinter Forschung
steht. Auch die anderen Vorstände, die tickenalle gleich. Und wenn die bis 2019 bleiben,weiß ich, dass ich bis 2019 die Budgets kriege,die ich brauche.“
Tatsächlich hat Schwab seit seinem Antrittals Forschungschef 2002 seine Budgets immerbewilligt bekommen wie beantragt. Völligblind vertraut man ihm deswegen aber nicht.Schwab: „Das wird davor schon ordentlich,gechallenget‘. Der Gesamtvorstand hört sichmindestens zweimal im Jahr das Forschungs-programm an und diskutiert das mit. Darumist es dann auch einfach, das Budget zu be-kommen.“
Überproportional, aber organisch
Das Forschungsbudget der voestalpine kannsich jedenfalls sehen lassen. In Österreich liegtman (auf Basis der letzten verfügbaren Zahlenfür 2011) mit 117 Millionen Euro vor Borealis(94 Millionen Euro) und Zumtobel (77,2 Mil-lionen Euro) klar an der Spitze. Aber auch imeuropäischen Branchenvergleich liegt dievoest alpine nicht schlecht. Zwar kommt manmit den für 2011 ausgewiesenen 117 MillionenEuro „nur“ auf Platz drei (siehe Grafik), inRelation zum Umsatz ist man damit aber mitdeutlichem Abstand Klassenbester. Schwab:„Wir sind bei 0,7 Prozent gestartet und liegenjetzt bei 1,2 Prozent. Das ist in der Stahlindust -rie enorm hoch, alle anderen haben zwischen0,2 und 0,4 Prozent.“ Und auch da müsse manaufpassen, so Schwab, was „da alles hinein-gerechnet werde“.
Dazu kommt, dass die voestalpine ihreForschungsausgaben mit einem Plus von imSchnitt elf Prozent per annum auch überpro-portional zum Umsatz steigert. Mehr wärenach Einschätzung von Schwab zu viel desGuten: „Mehr als zehn bis zwölf Prozent proJahr sind organisch nicht machbar, sonst istdie Forschung mehr mit dem Aufbau neuerRessourcen beschäftigt.“
Die Marschrichtung ist aber auch für dieForschung und Entwicklung der voestalpinedurch die von Schwabs Chef ausgegebene
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Forschungskaiser Keiner gibt in Österreich so viel für Forschung und Entwicklung aus wie die voestalpine. Aber auch innerhalb der weltweiten Stahlindustrie haben die Linzer damit die Nase ganz weit vorn.
Am 27. November 1952 wurde amSitz der heutigen voestalpine
AG ein Stahlwerk in Betrieb genom-men, das auf einer ganz neuenTechnologie fußte, dem Linz-Dona-witz-Verfahren („LD-Verfahren“).Eine „Jahrhunderterfindung“, diedie weltweite Stahlindustrie verän-derte. Mit dem neuen Verfahren konntesignifikant mehr Stahl in kürzerer Zeitmit besserer Qualität und zu einem weit-aus günstigeren Preis als zuvor produ-ziert werden. Das sicherte nicht nur dendamals noch jungen Gesellschaften„Vereinigte Österreichische Eisen- undStahlwerke Aktiengesellschaft“ in Linzund „Oesterreichisch-Alpine Montan-gesellschaft“ in Donawitz einen Eintragin die Geschichtsbücher. Es begründeteauch die bis dato anerkannte techno -logische Spitzenposition der heutigenvoestalpine in Sachen Metallurgie. Unddas weltweit.
1,5 Milliarden Tonnen betrug die welt-weite Stahlproduktion 2011, gut eine Mil-
liarde davon wurde durch auf dem LD-Verfahren basierende Technologien her-gestellt. Damit werden heute mehr alszwei Drittel der globalen Stahlproduktionnach dem LD-Verfahren hergestellt, dasdamit auch 60 Jahre nach seiner Erfin-dung immer noch den weltweiten Stan-dard vorgibt. Eder in einer Aussendungzum 60. Geburtstag des LD-Verfahrens:„Das LD-Verfahren ist immer noch einSymbol dafür, was die voestalpine aus-zeichnet und wofür ihre Mitarbeiter ste-hen: unmöglich Scheinendes möglichzu machen, an Problemen zu wachsenund aus Herausforderungen neue Per-spektiven zu entwickeln.“
60 Jahre LD-Verfahren
1952 wurde von der heutigen voestalpinedas „Linz-Donawitz-Verfahren“ zur
Stahlgewinnung entwickelt Fo
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BERUF & ERFOLG
Strategie 2020 vorgegeben. Wolfgang Ederim aktuellen GEWINN-Interview (Ausgabe4/13): „Bis dahin wollen wir von zwölf auf 20Milliarden Euro Umsatz, kommen.“ Ein Um-satz der mit neuen Produkten und auch in neuenBereichen erzielt werden soll.
Vom Nachmacher zum Vormacher
Ein Bekenntnis zu Forschung und Entwick-lung, das es bei der voestalpine nicht immerin dieser Form gab. Und das, obwohl man sichdurchaus zu Recht bis heute auf den Lorbeerenausruhen darf, das LD-Verfahren erfunden zuhaben (siehe dazu Kasten links). Lange Zeitwäre die voestalpine, so Schwab, in vielen Be-reichen nur „fast follower“, aber nicht „einenSchritt voraus“ gewesen, wie heute der Slogandes Unternehmens lautet. Schwab: „Das warfrüher auch meine Denke: Es ist doch einfacher,etwas nachzumachen. Heute sehe ich das aberanders. Wir sind in fast allen Bereichen einenSchritt voraus. Das ist zwar anstrengender,aber wir bestimmen damit die Richtung.“
Die Veränderung im Denken führt Schwabauf Wolfgang Eder zurück, der alle mit demVirus „Forschung ist wichtig“ infiziert hätte.Eder ist seit 2000 im Vorstand für Forschungund Entwicklung zuständig, seit 2004 auch alsVorsitzender (CEO). Außerdem habe aber auchder Umstand, dass quer durch die Branche Pa-tente immer ernster genommen wurden, dazugeführt, dass ein „Fast-follower-Konzept“ –sprich: gute Erfindungen anderer schnell nach-zumachen – nicht mehr haltbar war, so Schwab:„Als ich Forschungschef wurde, hatten wirzehn Patente. Davon waren neun für Österreichund teils zum Hochofenprozess. Das heißt, ichhätte höchstens unser eigenes Unternehmenin Donawitz klagen können. Heute haben wir3.500 Patente. Und das haben die anderen auchgemacht. Damit ist ein Fast-follower-Konzeptheute so nicht mehr möglich.“
Bis 40 Millionen Euro pro Idee
Also selbst forschen: Insgesamt werden 700der weltweit rund 46.500 Beschäftigten der
voestalpinePeter Schwab ist seit 1993 bei der voestalpine, seit 2002 alsChef der Forschung, die weltweit 700 Mitarbeiter zählt
In Relation zum Umsatz liegt dievoestalpine mit ihren F&E-Auf-wendungen an erster Stelle
Im Schnitt wächst dasForschungsbudget elf
Prozent pro Jahr
Quelle: voestalpine
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EUROPÄISCHE METALLINDUSTRIEF&E-Aufwendungen 2011 in Mio. Euro
ThyssenKrupp 248
ArcelorMittal 237
voestalpine 117
Salzgitter 79
Rautaruukki 29
SSAB Svenskt Stal 25
Outokumpu 21
Amag Austria Metal 6
Quelle: voestalpine, Europäische Kommission: 2012, EU Industrial R&D Scoreboard
VOESTALPINEF&E-Aufwendungen in Mio. Euro
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voestalpine dem Bereich Forschung und Ent-wicklung zugeordnet – fast alles Akademiker,aber aus unterschiedlichsten Bereichen.Schwab selbst ist gelernter Physiker und bereitsseit 1993 bei der voestalpine beschäftigt, seit2002 als Chef der Forschung.
Von diesen 700 forschen aber nur 270 inLinz, der große Rest verteilt sich auf insgesamt52 Forschungsstandorte rund um den Globus.Dieses „dezentrale Konzept“, nach dem dortgeforscht, wo auch produziert wird, ist abernicht unumstritten. Die Konkurrenz setzt aufeine zentrale F&E und argumentiert diese mitSynergien. Schwab hingegen sieht die wahrenSynergien mit der Produktion: „Stahlherstel-lung ist heute Hightech. Daher muss die For-schung ganz eng mit der Produktion zusam-menarbeiten.“ Vor allem in der Entwicklung,wo die echten Kosten anfallen, so Schwab,und je nach Produkt zwischen 30 und 40 Mil-lionen Euro ausmachen können.
Dass der Koordinationsaufwand bei 52Standorten nicht explodiert, dafür sorgt Schwabselbst. So hat er ein internes Forschertreffenins Leben gerufen, zu dem sich einmal proJahr rund 200 Forscher der voestalpine ausaller Welt treffen, um sich auszutauschen. Dazukommen regelmäßige Ideenworkshops, in de-nen auch unter Beteiligung von Vertretern an-derer Bereiche wie dem Marketing rund 40Ideen so lange diskutiert und evaluiert werden,bis maximal drei überleben. Schwab: „Das istmeine Vorgabe. Wir haben so viele Ideen, dassich mittlerweile schon glaube, jeder Forscherbei uns hat jeden Tag eine exzellente Idee.“
Was aber ist eine wirklich gute Idee? FürSchwab gibt es darauf nur eine Antwort: „Eineeinfache Idee, die einem logisch und selbst-verständlich vorkommt, es ist nur bisher nochkeiner darauf gekommen.“ Denn, so Schwabweiter: „Wenn du schon eine halbe Stundebrauchst, um die Idee zu erklären, kannst dudie Idee auch nicht verkaufen.“ Und darumgeht’s ja letztendlich immer.
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BERUF & ERFOLG INNOVATION
Einen echten Blockbuster hat dievoestalpine mit der Innovation
phs-ultraform erfunden. Dabei han-delt es sich um einen höchstfestenStahl, der Festigkeitswerte von biszu 2.000 Mpa (Megapascale) er-reicht und durch Verzinkung korro-sionsbeständig ist. Eigentlich etwas,das nicht geht, da Zink bei 900 Gradverdampft, der phs-Stahl aber beiTemperaturen von über 900 Grad ge-formt wird.
Entsprechend hatte man auchzuerst mit anderen Materialien ex-perimentiert, die sich aber spätes -tens beim Umformen als nicht sokorrosionsbeständig erwiesen wieZink, das bei den Experimenten alsReferenz mit eingesetzt wurde.
Auslöser für die Entwicklung warder Wunsch eines deutschen Auto-mobilherstellers nach einem neuenfesteren Material für die B-Säule,die bei einem Auto seitlich Dach undUnterboden miteinander verbindet.Und während früher bei einem Unfallder verstärkte Bodenbereich aus-reichte, um einen Aufprall von derSeite möglichst abzufedern, mussdurch die Zunahme der höherenSUVs die B-Säule deutlich stärkergebaut sein.
2002 hatte man auf Wunsch die-ses Automobilherstellers bei dervoestalpine mit der Forschung begonnen und wie so oft hat man es einem „Unfall“ oder Zufall zu verdanken, dass es doch mit Zinkklappte.
So konnte man bereits 2003 dieersten Patente anmelden, 2007konnte man die ersten Bauteile alsPrototypen liefern. Schwab: „Das
war extrem schnell, weil es ein gro-ßes Problem gelöst hat und daherauch der Kunde seine Prozesse ent-sprechend abgekürzt hat.“ Danachfolgten erste Teile, die von BMW,Mercedes und Porsche geordertwurden und der voestalpine 2012bereits ein Volumen von 50.000 Ton-nen verkauftem phs-ultraform-Stahlbrachten.
Seit letztem Jahr läuft auch derweltweite Aufbau von Produktions-standorten für phs. Denn da der Su-perstahl bis zu sechsmal härter alsnormaler Stahl ist, können andereBauteile bei einem Auto damit deut-lich leichter gebaut werden. Undweniger Gewicht ist den Automo-bilherstellern einiges wert, lautSchwab „fünf bis zehn Euro pro KiloGewichtseinsparung“.
In den USA hat man (noch vorder jüngsten Megainvestition in Cor-pus Christi/Texas) 50 Millionen Eurofür ein Werk in Cartersville/Georgiain die Hand genommen, das bereits2014 phs-ultraform-Teile liefern soll.Außerdem wurden und werdennoch Verarbeitungskapazitäten inDeutschland, Rumänien und in Chi-na geschaffen. Zudem konnte dasVerfahren so adaptiert werden, dassdie OEMs (Original Equipment Ma-nufacturer, also Erstausrüster) dasBlech, das ausschließlich in Linzproduziert wird, auch selbst mit ih-ren Anlagen verarbeiten können.Schwab: „Jetzt geht es in die Breite.Noch sind es einzelne Hersteller undeinzelne Bauteile, es werden aberimmer mehr Modellreihen und Ka-rosserieteile. Das wird ein Riesen-schlager.“
Superstahl als Megaseller
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Die B-Säule ver-bindet Unter -boden und Dachbei einem Auto.Durch die Zu-nahme der SUVsmuss sie heuteaber auch einenSeitenaufprallabfedern undentsprechendhärter sein
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BERUF & ERFOLG EIN TAG MIT
8.30 Uhr Café Landtmann: Wie ex-portiert man eine Operette von
Wien nach China? Keine leichte Frage, die daPeter Hanke an Daniel Serafin stellt. DerOpernsänger und Sohn von Seebühne-Mör-bisch-Mastermind Harald Serafin soll dasKnow-how für die Großproduktion liefern.Bis zu 2.500 Zuseher pro Vorführung sollenab 2015 der „Lustigen Witwe“ auf deutschund chinesisch lauschen.
Doch was hat dieser nicht alltägliche Ex-port mit der Wien Holding zu tun? Einem Un-ternehmen, das sich um den Großteil der aus-gelagerten Betriebe und Beteiligungen derStadt Wien kümmert und damit 400 MillionenEuro jährlich umsetzt. Jede Menge, schließlich
hat die Stadt dort nicht nur ihre Anteile amDonauhafen oder an den EntsorgungsbetriebenSimmering geparkt, sondern auch einige ihrerbekanntesten Kultureinrichtungen. So sind dieVereinigten Bühnen Wien (Raimundtheater,Ronacher, Theater an der Wien) eine 100-Pro-zent-Tochter der Holding. Dort hat man bereitsErfahrung mit dem erfolgreichen Export desMusicals „Elisabeth“ nach Korea. Vom mög-lichen Schritt nach China erwartet sich Hanke
aber noch einiges an Mehrwert für den StandortWien: „Die Operette ist für uns ein Türöffnerfür Wirtschaftsthemen. Daher soll die Auffüh-rung von einem Rahmenprogramm gemeinsammit österreichischen Sponsoren begleitet wer-den.“
China ist auch für Hanke Neuland. Dabeimangelt es dem seit 1993 für die Holding tä-tigen 49-Jährigen schon bisher nicht an Ab-wechslung im Job. Die Wien Holding bestehtaus rund 75 Unternehmen aus den BereichenImmobilien, Umwelt, Logistik und Mobilität,Kultur- und Veranstaltungsmanagement undMedien. Während Hankes Geschäftsführer-kollegin Sigrid Oblak sich um Umwelt, Medienund Immobilien (der umsatzmäßig größte Be-
reich) kümmert, ist Hanke für Logistik, Kulturund Finanzen verantwortlich. Darunter fallenetwa der Wiener Hafen, die Theater, aber auchdie Museen. Jährlich investiert die Holdingüber alle Bereiche 130 bis 150 Millionen Euro.Das Geld dafür kommt auch vom Kapitalmarkt.„Wir wollen diese Investitionen im ersten Halb-jahr mit einer neuen Anleihe über 180 Millio-nen Euro absichern.“
9.30 Uhr: Zurück im Büro im Ersten Be-zirk. Jour Fixe mit Prokuristin Doris Rech-berg-Missbichler. Es geht um die Details zurAnleihe. Hanke ist mit den Konditionen nochnicht ganz zufrieden: „Die Banken sollen dieAngebote nochmals nachbessern.“ Noch einpaar Worte zur Bilanz 2012 und Infos zum ak-tuellen Kontrollamtsbericht. „Als kommunalesUnternehmen muss man solche Kontrollenbesonders ernst nehmen.“ Hanke besprichtnoch kurz mit Kommunikationschef WolfgangGatschnegg die Details der Anleihenpräsen-tation für die Investoren.
10 Uhr: Scharfer Themenwechsel, ty-pisch für Hankes Arbeitsalltag. Von der Un-ternehmensanleihe geht es zum Mozarthaus,einem der vier Wien-Holding-Museen. Ge-
Peter Hankedem Geschäftsführer der Wien Holding
Abwechslungsreiche Tätigkeit – ein Standardsatz in Stel-leninseraten. Für den Geschäftsführerposten der Wien
Holding trifft diese Beschreibung aber tatsächlich zu. Werkann schon von sich behaupten, rund 75 Firmen zu managen,die noch dazu so verschieden sind wie Tag und Nacht, zwi-schen Gewinnorientierung und Zuschussbetrieb. Vom WienerHafen über die Stadthalle bis zur Hauptkläranlage. Ja sogareinen Tierfriedhof hat die Holding im Portfolio, das den Großteilder Beteiligungen der Gemeinde Wien umfasst. Zwar steht Peter Hanke mit SigridOblak eine zweite Geschäftsführerin zur Seite, das Aufgabenspektrum bleibt aberdennoch vielfältig. Schließlich gilt es 2.200 Mitarbeiter zu koordinieren, die 400 Mil-lionen Euro umsetzen. Als eine der Kernaufgaben der Holding beschreibt Hankedie Funktion als Kommunikationsschnittstelle zu den Eigentümern, der GemeindeWien: „Wir sehen uns als Plattform zwischen Magistrat, Politik und Wirtschaft.“
BERICHTET VON ROBERT WIEDERSICH
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BERUF & ERFOLG
schäftsführer Gerhard Vitek berichtet wie je-des Quartal über die Entwicklungen. „Wirkonnten uns erlösseitig steigern, die Besucherhaben im Vorjahr auf 130.000 Personen zu-genommen. Im Jänner gab es starke Zuwächsebei russischen Besuchern.“ Vitek sieht beiden Ticketpreisen noch Spielraum nach oben,Hanke ist vorsichtiger: „Wir müssen auchdem Bildungsauftrag der Stadt nachkom-men.“ Ist die Wien Holding jetzt ein gewinn-
orientiertes Unternehmen oder arbeitet mangemeinnützig? Hanke: „Wir betrachten jedeGesellschaft für sich. Das Museum oder Thea-ter hat andere Probleme als der Wiener Hafenoder eine Immobilie, die am Ende des Tageseine gewisse Rendite bringen muss.“ Auchwenn ein Museum kein Gewinnbringer ist,so soll die Kostendeckung weiter steigen. Dievon Vitek präsentierte neue Werbelinie solldazu beitragen und auch Menschen anspre-chen, die das Haus schon kennen.
10.30 Uhr: Es geht weiterhin um Ticket-preise. Matthäus Zelenka, Geschäftsführerder Wien Ticket GmbH, nimmt an HankesBesprechungstisch Platz. Im Vorjahr wurdenüber das österreichweit tätige Kartenbüro 3,5Millionen Tickets verkauft. Obwohl die Hol-ding mit den Vereinigten Bühnen und der Wie-ner Stadthalle über eine starke Basis beimKartenverkauf verfügt, lief es bei Wien Ticketnicht immer rund. „Ein ganz schwieriger Be-reich. Dank Herrn Zelenka verdienen wir dortjetzt Geld.“ Gewinnbringende Bereiche wiedas Ticketing zu verkaufen kann sich Hankeaber nicht vorstellen. „Privatisierungen warenvor allem in den 1990er-Jahren ein Thema.“
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Fotoreihe links: Frühstück mit Opernsänger
Daniel Serafin;Besprechung der neuen
Anleihe mit Prokuristin DorisRechberg-Missbichler;Präsentation der neuen
Werbelinie durch Mozart-haus-Chef Gerhard Vitek;
Besprechung der Zahlen vonWien Ticket mit Geschäfts-
führer Matthäus Zelenka
Damals trennte sich das Vorgängerunterneh-men der Wien Holding reihenweise von Be-teiligungen wie der Restaurantkette Wiener-wald oder dem Donauturm.
11.15 Uhr: Wolfgang Tomaschitz, Ge-schäftsführer von Marktforscher TrendComConsulting, präsentiert die Ergebnisse der Be-sucherbefragung in den Wien-Holding-Mu-seen Mozarthaus, Kunsthaus Wien, JüdischesMuseum und Haus der Musik. „Wer mehrereTage in Wien ist, besucht diese Häuser“, soTomaschitz. Auffällig: Der Anteil der Reise-gruppen im Mozarthaus ist gering. „Derzeitstehen die Gruppen nur davor und machenein schnelles Foto. Wir müssen sie in das Haushineinholen“, fordert Hanke und lässt die Er-gebnisse gleich an alle Museums-Direktorenweiterleiten: „Das ermöglicht den Vergleichmit den anderen Häusern. Das spornt an.“
12.30 Uhr. Mittagessen mit RonaldSchrems im „Motto am Fluss“ in der Schiffs-station am Donaukanal. Der Ort ist nicht zu-fällig gewählt. Von dort fahren die Twin-Ci-ty-Liner-Katamarane ab, die zwischen Wienund Bratislava verkehren. Ein Jointventurevon Wien Holding und Raiffeisen, das vonSchrems seit Anbeginn gemanagt wird. Manbespricht den Saisonstart. Heuer wird manden einmillionsten Gast auf den Schiffen be-grüßen. „Der Erfolg war alles andere als klar.Ein Privater hätte sich bei der Umsetzungschwer getan“, erinnert sich Hanke. „Wir ha-ben allein sieben Millionen Euro in die Schiffs-
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BERUF & ERFOLG
am Donnerstag, 13. Juni 2013, im Hotel Modul in Wien
● Dr. Theodor Thanner, Generaldirektor der Bundes-wettbewerbsbehörde, eröffnet die MMM-Fachtagungmit seinem Vortrag „Handel und Lieferanten – derneue Verhaltenskatalog, was sein darf und was nicht“.
● Univ.-Prof. Dr. Peter Schnedlitz, WU Wien. Auchdiesmal wieder wird Univ.-Prof. Dr. Peter Schnedlitzzu den hochkarätigen Vortragenden zählen und über„Internationale Trends in Handel und Marketing“ be-richten.
● Dr. Gehard Drexel, Vorstandsvorsitzender der SPARÖsterreich, wird zum Thema „Radical Retail bei SPARÖsterreich“ referieren.
● Bettina Lorentschitsch, MSc MBA, Obfrau derBundes sparte Handel, Wirtschaftskammer Österreich:„Mythos Online-Handel“.
● Mag. Josef Siess, Vorstand BILLA AG: „60 JahreBILLA – vom Lebensmittellogistiker zum innovativenLebensmittel kompetenzzentrum“
● Mag. Alfred Berger, Vorstand der NÖM AG für Ver -kauf, Marketing und Finanzen: „Innovationen. Segenoder notwendige Qual. Wie schwierig ist es, wirklicheNeuheiten zu entwickeln und diese auch im Handelunterzubringen.“
● Dr. Heimo Hackel, Vorsitzender des Vorstands cardcomplete: „Kontaktlos schnell zahlen: Effizienzsteigerungan der Kassa“.Darüber hinaus wird es weitere Vorträge geben.
Eine rasche Anmeldung ist zu empfehlen. Ort und Zeit: Hotel Modul, Peter-Jordan-Straße 78,
1190 Wien, 13. Juni 2012, Beginn: 9 UhrTeilnahmegebühr: Für MMM-Club-Mitglieder 240
Euro, für GEWINN- Abonnenten 290 Euro, für Gäste 340Euro (jeweils plus 20 Prozent MwSt.)
Anmeldung: GEWINN-Veranstaltungsservice, Barbara Wallner, Tel. 01/521 24-14, Fax 01/521 24-35,
E-Mail: [email protected]
Im Mittelpunkt dieser hochkarätigen Veranstaltung stehen die neuesten Entwicklungen im Handel,es werden wieder in bewährter Weise erfolgreiche Fall beispiele aus dem In- und Ausland präsentiert.
Veranstalter dieser Fachtagung ist der MMM-Club Österreich, wobei „MMM“ für „Moderne Markt-Methoden“ steht.
GEWINN-Herausgeber Dr. Georg Wailand wird diese Fachtagung moderieren.
Als Vortragende werden unter anderen auftreten:
DIE NEUESTEN TRENDS IM HANDEL
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Georg Wailand
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Nächste GEWINN-MMM-Fachtagung
JA, ich werde an der MMM-Fachtagung am 13. Juni 2013 im Hotel Modul teilnehmen.
Name: _____________________________________________________________________
Straße: _____________________________________________________________________
PLZ/Ort: ____________________________________________________________________
Tel.: _______________________________________________________________________
MMM-Mitglied GEWINN-Abonnent keines von beiden
Kunden-Nr. ❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚ Bitte Zutreffendes ankreuzen
station investiert. Heute wirft der Twin CityLiner Geld ab. Schön, wenn man mit Infra-struktur Geld verdient. Normalerweise ist dasein Zuschussgeschäft.“ Überhaupt fühlt sichHanke im Binnenland Österreich in der Schiff-fahrt wohl, was auch an seiner großen Segel-leidenschaft liegen könnte. Twin-City-Liner-Pionier Schrems leitet für die Wien Holdingzusätzlich den Personenterminal bei derReichsbrücke, wo jährlich 300. 000 Besucherankommen. Das Geschäft mit Flusskreuzfahr-ten boomt. Auch hier mischt die Holding alsEigentümerin der DDSG Personenschifffahrtmit. Noch wichtiger ist aber das Frachtgeschäftin den drei Wiener Donauhäfen. „In der Freu-
denau schütten wir gerade Teile des Hafen-beckens zu und schaffen 70.000 Quadratmeterneue Fläche für den Containerumschlag. 2011war unser stärkstes Containerjahr, aber auch2013 hat stark begonnen. Ein gutes Zeichen,schließlich ist der Containerumschlag einFrühindikator für die Wirtschaft.“
14 Uhr. Nach einem kurzen Abstecher aufdie Brücke des Twin City Liners, geht es zurück
ins Büro. Dort wartet schon SPÖ-Bildungssek -retär Marcus Schober. Er hat ein neues Mas -ter-Studium für Politiker und Mitarbeiter ausöffentlichen Unternehmen in der Centrope-Region (Ostösterreich, Ungarn, Slowakei,Tschechien) initiiert. Nun will er die Wien Hol-ding als Partner gewinnen. Hanke ist offen füreine Kooperation und regt gleich ein Eventauf dem Twin City Liner an: „Wir brauchenmehr Leute, die über die Region nachdenken.“
15 Uhr: Vorbereitung der Geschäftsfüh-rertagung. Hanke und seine Geschäftsführer-kollegin Oblak besprechen mit den Prokuristendie Details. Zwei Tage im Jahr kommen dieHolding-Manager zu einer Klausur im Bur-genland zusammen. Vorträge von bekanntenPersönlichkeiten sollen kreative Inputs fürden Geschäftsalltag liefern. Auch die Nach-wuchsführungskräfte sind eingebunden.
16 Uhr: Hanke wechselt vom Bespre-chungstisch hinter den Schreibtisch. Die Un-terschriftenmappe hat sich während des Be-sprechungsmarathons bereits gut gefüllt. Bis18 Uhr bleibt Zeit für das Aktenstudium. Dannverlässt Hanke das Büro für den letzten Termindes Tages.
18.30 Uhr: Preview der neuen Ausstellung„Alle meschugge“ im Jüdischen Museum. Ei-ne gute Gelegenheit für ein lockeres Gesprächmit Danielle Spera über das Museumsbusiness.Die frühere ORF-Moderatorin ist seit 2010Direktorin des Jüdischen Museums und damitMitarbeiterin der Wien Holding.
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BERUF & ERFOLG
Die Vortragenden:Dr. Franz Gschiegl (Erste SparInvest KAG)Dr. Erich Pitak (Sachverständiger fürBank- und Börsenwesen)Dr. Fritz Schweiger CIO (Chief InvestmentOfficer, Q-Advisers GmbH)Dr. Georg Wailand (GEWINN- Herausgeber)
Zeit: Freitag, 21. Juni, 16.30 bis 20 Uhr, undSamstag, 22. Juni, 8.30 bis 12 Uhr
Ort: Gewerbehaus, Rudolf-Sallinger-Platz 1, 1030 Wien
Teilnahmegebühr:183,34/220,– Euro (exkl./inkl. MwSt) fürGEWINN-Abonnenten, 216,66/260,– Euro(exkl./inkl. MwSt) für Nichtabonnenten
Anmeldung:GEWINN-Veranstaltungsservice,Barbara Wallner, Tel. 01/521 24-14, Fax 01/521 24-35,E-Mail: [email protected]
Fritz Schweiger Erich Pitak
GEWINN-Nächstes
Börsenseminar21. und 22. Juni 2013 in Wien
Themenschwerpunkte:● Kommt eine „heiße“
Überraschung an den Börsen inden Sommermonaten?
● Analyse der Konjunktur,Währungen undZinsentwicklung
● Wie geht es mit dem Euro nachdem Zypern-Crash weiter?
● Eine Auswahl besondersattraktiver Aktien
● Spekulative Tipps für „Spieler“● Auf welche „Warnlichter“ Sie
im Sommer achten sollten
Franz Gschiegl
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1. Foto (v. li.): Mit Assistentin Gabriela Ulrich; 2. Foto:Auf der Twin-City-Liner-Brücke; 3. Foto: Mit Twin-
City-Liner-Chef Ronald Schrems im Schiffsterminal
1. Foto (v. li.): Die Unterschriftenmappe wartet;2. Foto: Planung der Geschäftsführertagung; 3. Foto: Ausstellungseröffnung im Jüdischen
Museum mit Museumsdirektorin Danielle Spera
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42 TOP April 2013
BERUF & ERFOLG KARRIEREN
VON ERICH BRENNER
TOP-GEWINN: Sie haben am 1. April den Vor-standsvorsitz der Generali Holding ViennaAG und der Generali Versicherung AG über-nommen. Ihr Vorgänger Luciano Cirinà wur-de zum neuen CEO der Generali-CEE-Hol-ding GPH in Prag bestellt. Hat sich für Sieseit April viel verändert?THIRRING: Kaum, ich war ja bereits Finanzchefund sitze auch weiter hier in Wien. Aber na-türlich ist es ein Unterschied, ob man dieLetztverantwortung praktisch für alles trägtoder die Verantwortung für einen Teilbereich.Die Rolle des CEO ist für mich aber nichtneu . . .TOP-GEWINN: Sie waren 2005 bis 2007 Vor-standsvorsitzender der Generali Poistovnain der Slowakei.THIRRING: Genau. Im Unternehmen bin ichauch seit Mitte der Achtzigerjahre und seit2007 bzw. 2008 im Vorstand der Versicherungund der Holding, ich brauche also keine hundert Tage Schonzeit, um mich einzuar -beiten.TOP-GEWINN: Vom CFO zum CEO . . .THIRRING: Wenn Sie auf den Trend anspielen,den Finanzer zum CEO zu ernennen – damithat meine Bestellung nichts zu tun. Ich binzwar ein Zahlenmensch, ich leite das Unter-nehmen aber nicht nur nach Zahlen.TOP-GEWINN: Abgesehen davon, dass KlausWallner mit April Ihr Nachfolger als Finanz-chef geworden ist, wird es weitere Änderungenim Vorstand geben?THIRRING: Nein.TOP-GEWINN: Wie würden Sie sich selbst cha-rakterisieren? Worauf legen Sie in der Arbeitbesonders Wert?THIRRING: Ich bin authentisch und sachlich.Mitarbeiter müssen von der Spitze weg ver-mittelt bekommen, der weiß was er tut. Ichschlüpfe in keine Rolle rein, bin so wie ichbin und ziehe das konsequent durch. Ich ver-suche, die besten Mitarbeiter um mich zu ha-ben und zu halten. Laufende Verbesserungund hundertprozentige Compliance sind mirwichtig. Der Ruf der Generali ist exzellent,und das soll auch so bleiben.TOP-GEWINN: Stichwort Compliance – bis zuwelchem Betrag dürfen Mitarbeiter Einla-dungen aussprechen bzw. annehmen?THIRRING: Bis zu 70 Euro. Es muss gesell-
schaftlich möglich sein, Gäste auf Veranstal-tungen einladen zu können. Etwa in ein kleinesTheater, die davon ja auch leben. Aber alleinbeim Verdacht der auch persönlichen Berei-cherung bin ich streng. Das geht nicht!TOP-GEWINN: Konzernboss Mario Grecosprach unter anderem vom Ziel der weiterenStärkung der Marktposition und Profitabilitätdes Geschäfts innerhalb der Generali Grup-pe. Daher gleich die Frage nach den Zahlenfür 2012.THIRRING: 2012 war trotz stärkerer Unwetter-schäden ein gutes Jahr für uns, wir haben eingutes Veranlagungs- und technisches Ergebniserzielt und sind genau in Plan. Das EGT (Er-gebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit,Anm.) konnte von 100 auf rund 150 MillionenEuro gesteigert werden, insgesamt lagen wiretwas besser als der Markt. Wir haben auchdie Gewinnbeteiligung in der Sparte Lebenbei 3,4 Prozent gehalten, was sehr gut ist.Auch die Sachsparten haben sich positiv ent-wickelt.TOP-GEWINN: Wie verläuft das heurige Ge-schäftsjahr bis dato bzw. wie schätzen Sieden weiteren Verlauf ein?THIRRING: Es war zwar heuer schneereich und
nass, gab aber bis jetzt keine Frostschäden.Auch die Winterstürme sind ausgeblieben,und ob es nach der Schneeschmelze Über-schwemmungen geben wird – mal sehen. Ins-gesamt liegen wir im Plan und haben denguten Trend aus 2012 ins Jahr 2013 über -nommen.TOP-GEWINN: Sehen Sie noch ausreichendWachstumspotenzial in Österreich für die Generali?THIRRING:Auf jeden Fall. Haben Sie beispiels-weise eine gute Berufsunfähigkeitsversiche-rung?TOP-GEWINN: Mein Hund ist besser versichertals ich.THIRRING: Na bitte, auch das Auto ist meistbesser versichert als der Mensch. Auch inÖsterreich kann man wachsen. Ich sehe nochgroßes Potenzial in der Personenversicherungund bin ein Fan der Lebensversicherung. Esgibt kein anderes Instrument, das einem einmonatliches Zusatzeinkommen im Alter er-möglicht und dabei über die Jahre eine Ver-zinsung stets über der Inflationsrate erzielenkonnte. Ein sehr interessantes Produkt, des-wegen habe ich ja auch mehrere selbst abge-schlossen.
„Konnten das EGT auf 150 Millionen steigern“
Peter Thirring, 55, neuer Vorstandsvorsitzender der Generali
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TOP-GEWINN: Es war eine überraschende Ent-scheidung, die Sie Mitte März bekannt gege-ben haben. Was sind die Hintergründe?PUNZENGRUBER: Ich bin abgeworben worden.Und ich habe zugesagt, weil der Inhalt desAngebots interessant ist, was die Funktionund weitere Entwicklung bei Hyundai betrifft. TOP-GEWINN: Aus welchem Grund verlassenSie einen Konzern, in dem Sie 15 Jahre tätigwaren? PUNZENGRUBER: Ich habe in diesen eineinhalbJahrzehnten beim PSA-Konzern so ziemlichalles erreicht, was ein Österreicher erreichenkann. Unter anderem war ich Händlernetz-entwickler bei Peugeot in Österreich, Ver-triebsdirektor von Citroën in Österreich undDeutschland sowie Importeurschef von Ci-troën in Slowenien und Bosnien, bevor ichAnfang 2012 als Geschäftsführer von Peugeotnach Österreich zurückgekehrt bin.TOP-GEWINN: Doch warum rücken Sie nun wie-der ins zweite Glied?
PUNZENGRUBER: Für mich ist es eine Heraus-forderung, nicht ganz oben zu beginnen, son-dern sich wieder nach oben zu arbeiten. Unddies geht nur, indem man das operative, mar-kenspezifische Geschäft kennt und beherrscht.Als Teamplayer ist es zudem irrelevant, inerster, zweiter oder dritter Linie zu arbeiten. TOP-GEWINN: Was reizt Sie an Hyundai?PUNZENGRUBER: Es ist die Erfolgsgeschichtedieses noch relativ jungen Konzerns gepaartmit seiner Herstellerkultur. Ein Asiate ticktanders als ein Franzose. TOP-GEWINN: Aber auch die gesamte Strukturist anders als in einem Großkonzern, oder? PUNZENGRUBER: Ja, ein Privatimporteur wieDenzel mit Hyundai agiert anders als eineKonzernstruktur. TOP-GEWINN: Mit der Reorganisation bzw. derVerschlankung des gesamten PSA-Konzernshat also Ihre Entscheidung nichts zu tun? PUNZENGRUBER: Nein: Ich habe mich mit Den-zel schon vor einigen Wochen geeinigt, als
davon noch gar keine Rede war. Doch alleBeteiligten haben dicht gehalten, was für dieQualität meines jetzigen und auch künftigenArbeitgebers spricht. HM
April 2013 TOP 43
KARRIEREN BERUF & ERFOLG
Neu im Februar und März im Firmenbuch eingetragene Vorstände heimischer AGs und Stiftungen
Name Unternehmen Ort
Mag. Karoline Schütz Alcatel-Lucent Austria AG 1210 Wien
Mag. Franz Mlcoch AMADEUS Privatstiftung 1010 Wien
Lodewijk Herman Bastiaan Lockefeer BRAU UNION AG 4020 Linz
Martin Bene Dienstl Privatstiftung 8010 Graz
Dr. Herbert Rack EFKON AG 8074 Raaba
Ismail Kürsat Coskun Elektra Bregenz Aktiengesellschaft 1230 Wien
Mag. (FH) Lorin Leitner Eybl Holding AG 4600 Wels
Mag. Klaus Scheitegel GRAWE-Vermögensverwaltung 8010 Graz
Dipl.-Techn. Erik Venningdorf GRAWE-Vermögensverwaltung 8010 Graz
Thomas Fuchs Manfred Swarovski Privatstiftung 6112 Wattens
Mag. Stefan Magerle Manfred Swarovski Privatstiftung 6112 Wattens
Dipl.-Kfm. Thomas Tschol Mayr-Melnhof Holz Holding AG 8700 Leoben
Dr. Josef Taus MTB Beteiligungen AG 1040 Wien
Mag. Christoph Raninger Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft 1090 Wien
Mag. Stefan Sulzbacher PALFINGER Privatstiftung 5020 Salzburg
Wilhelm Celeda Raiffeisen Centrobank AG 1010 Wien
Dipl.-Ing. Jörg Sitzenfrey Rath Aktiengesellschaft 1010 Wien
Dr. Christian Nordberg, LL.M. Roth Privatstiftung 8010 Graz
Mag. Harald Berger Schulze-Delitzsch-Haftungsgenossenschaft reg. Gen.m.b.H. 1013 Wien
Mag. Anton Fuchs Schulze-Delitzsch-Haftungsgenossenschaft reg. Gen.m.b.H. 1013 Wien
Markus Partl, MSc Schulze-Delitzsch-Haftungsgenossenschaft reg. Gen.m.b.H. 1013 Wien
Dr. Axel Greiner SPORT EYBL & SPORTS EXPERTS AG 4600 Wels
Mag.(FH) Lorin Leitner SPORT EYBL & SPORTS EXPERTS AG 4600 Wels
Michael Weccardt SPORT EYBL Immobilien AG 4600 Wels
Dr. Andreas Bohn UniCredit Bank AG DEU-80333 München
Dr. Wolfgang Ruttenstorfer Volkstheater – Privatstiftung 1070 Wien
Tipp: Bisherige Topkarrieren finden Sie auf GEWINN Online: www.gewinn.com, Menüpunkt „Management, Karriere & IT“, Rubrik Topkarrieren Quelle: Compass-Verlag, www.compnet.at
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Wolfgang Ruttenstorfer
TOP-GEWINN und Compass-Verlag präsentieren Topkarrieren
„Ein Asiate tickt anders“
Roland Punzengruber, 39, ab Mai neuer Verkaufs-und Marketing-Direktor der Hyundai Import GmbH
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44 TOP April 2013
BERUF & ERFOLG KARRIEREN
TOP-GEWINN: Sie waren Geschäftsführer beiFischer Sports, warum der Wechsel zu Ro-senbauer International AG?KITZMÜLLER: Rosenbauer ist führender Her-steller im Bereich der Feuerwehrtechnik.Zudem steht das Unternehmen als Techno-logie- und Innovationsführer für technischenFortschritt. Damit kehre ich von dem Kon-sumgüterunternehmen Fischer Sports wiederzu einem sehr spannenden, technisch orien-tierten Industrieunternehmen zurück. TOP-GEWINN: Was war für Sie der maßgeblicheGrund für diesen Wechsel? KITZMÜLLER: Es war der Erfolg des Unterneh-mens, der zum einen in der internationalenAusrichtung des Konzerns liegt. Rosenbauerist in über 100 Ländern aktiv. Die Innovati-onskraft ist ein weiterer Faktor. Zum anderenkann Rosenbauer mit der stabilen Eigen -tümerstruktur die Entwicklung des Unter-
nehmens solide planen und langfristig ausrichten. Ein weiteres Plus für meinenWechsel. TOP-GEWINN: Wofür sind Sie zuständig, welcheRessorts haben Sie inne?KITZMÜLLER: Als designierter Nachfolger vonRobert Kastil übernehme ich schrittweise bisSeptember dieses Jahres dessen Agenden.Das sind im Wesentlichen die Bereiche Fi-nanzen, Controlling, Investor Relations, Trea-sury, IT, Revision, Risikomanagement undPersonaladministration. Zudem habe ich be-reits die Verantwortung für den Geschäfts-bereich Business Development übernommen. TOP-GEWINN: Als Finanzvorstand sind Sie einMann der Zahlen – nach welchen Kriterien/Kennzahlen haben Sie Rosenbauer vor demWechsel selbst durchleuchtet? Wo liegen dieStärken von Rosenbauer International IhrerMeinung nach, wo gibt es Potenzial, das es
zu heben gilt? Und wie wird das heurige Ge-schäftsjahr?KITZMÜLLER: Eine seriöse Finanzgebarung undein solider Zugang zum Finanzmarkt sind fürmich die Eckpfeiler der Finanzpolitik. Bei Ro-senbauer liegt die Eigenkapitalquote bei rund40 Prozent, eine gute Basis für nachhaltigesWachstum und die Möglichkeit, neue Chancenzu nutzen, wenn sie sich bieten. Auch im Jahr2013 wird Rosenbauer den Wachstumskursder vorangegangenen Jahre fortsetzen.
Günter Kitzmüller,51, neuer CFO
von Rosenbauer International Fo
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„Eigenkapitalquote von rund 40 Prozent“
TOP-GEWINN: Sie sind neuer Geschäftsführervon Novartis Pharma Österreich. Wie vieleMitarbeiter hat das Unternehmen und wieviel Umsatz erzielt es?ZARKALIS: Novartis Pharma beschäftigt 290Mitarbeiter in Österreich. Im Vorjahr erreich-ten wir knapp 200 Millionen Euro.TOP-GEWINN: Sie sind Grieche, haben von 2005bis 2009 als Head of Sales bei Novartis Grie-chenland gearbeitet, wechselten dann nachÄgypten als Pharma Head and Country Pre-sident. Wie kamen Sie nach Österreich? ZARKALIS: Bei Novartis hat der Erfahrungs-austausch einen sehr hohen Stellenwert – seies über nationale Grenzen oder verschiedeneIndustrien hinweg. Dieser bietet Novartisviele Vorteile. Weiters hilft es den Mitarbei-tern, ihren Horizont zu erweitern. Im Sinnedieser Philosophie wurde ich gefragt, dieösterreichische Pharma-Organisation ab Jän-ner 2013 zu leiten. TOP-GEWINN:Sind die drei Märkte vergleichbar? ZARKALIS: Sie sind sehr unterschiedlich undkämpfen mit unterschiedlichen Herausfor-derungen. Griechenland macht die Finanz-krise zu schaffen. Das griechische Gesund-heitssystem, das ohnehin nicht ideal organi-siert ist, steht vor erheblichen Problemen.Ägypten wiederum hat mit fundamentalen
Problemen zu kämpfen. Dort gibt es kein flä-chendeckendes Erstattungssystem für Patien-ten, was in weiterer Folge den Zugang zu Me-dikamenten erschwert. Der Schutz des geis -tigen Eigentums ist in Ägypten schwach undes gibt zahlreiche Medikamentenfälschungen.Hinzu kommt die politische Instabilität. Derarabische Frühling 2011 war für mich diegrößte Herausforderung meines Lebens. Fürmich persönlich ist Österreich eine großartigeMöglichkeit, auf eine Berufserfahrung von20 Jahren in vier verschiedenen Industrienund Ländern zurückzugreifen. In Österreichhaben die Patienten Zugang zu einem gut ent-wickelten Gesundheitssystem. Hier sehe ichdie größte Herausforderung darin, dass sichdie Firmen rasch an die Veränderungen im
Gesundheitsbereich anpassen müssen, umPatienten und der Gesellschaft langfristig ei-nen Nutzen zu bringen. In diesem Kontext istes aus meiner Sicht Aufgabe der pharmazeu-tischen Industrie, medizinische Lösungen fürPatienten bereitzustellen.TOP-GEWINN: Welche neuen Medikamente wer-den heuer auf den Markt kommen? ZARKALIS: Derzeit bereiten wir den Launch vonSeebri Breezhaler zur einmal täglichen Be-handlung der chronisch obstruktiven Lungen-krankheit (COPD) vor. Die COPD – im Volks-mund auch Raucherhusten genannt –, ist lautWHO bereits heute die vierthäufigste Todes-ursache, 2030 wird es die dritthäufigste sein.Die Einführung von Seebri ist ein wichtigerMeilenstein in den Bestrebungen, COPD-Pa-tienten eine alternative Therapie anzubieten.Ein weiterer Fokus 2013 ist die Etablierungvon Afinitor auf dem österreichischen Markt.Bei Afinitor handelt es sich um einen zielge-richteten Wirkstoff zur Behandlung von HR-positivem fortgeschrittenem Brustkrebs. DasMedikament kann die Wirksamkeit einer Hor-montherapie verstärken und damit für Frauenmit fortgeschrittenem Brustkrebs die Zeit ohneTumorprogression deutlich verlängern. Afinitorist damit ein großer Fortschritt für Patientinnenmit den schwersten Formen von Brustkrebs.
George Zarkalis,43, neuerGeschäfts führervon NovartisPharma Österreich
„Raucherhusten ist laut WHO vierthäufigste Todesursache“
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April 2013 TOP 45
KARRIEREN BERUF & ERFOLG
Neu im Februar und März im Firmenbuch eingetragene Geschäftsführer heimischer GmbHs
Name Unternehmen Ort
Mag. Michael Jungwirth 3G Mobile Telecommunications GmbH 1020 Wien
Dr. Michael Blass Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH 1200 Wien
Mag. Peter Saak Canon Austria GmbH 1100 Wien
Alexander Keller Chanel GmbH 1010 Wien
Stavros Efremidis conwert Management GmbH 1090 Wien
Mag. Isabella de Krassny Donau Invest Beteiligungs Ges.m.b.H. 1030 Wien
Dr. Bernd Helmar Schedler Doppelmayr Seilbahnen GmbH 6922 Wolfurt
Michael Gröschl, MBA Esterhazy Wein GmbH 7000 Eisenstadt
Stefan Tscheppe Esterhazy Wein GmbH 7000 Eisenstadt
KR Alexander Pappas Euro Invest Holding GmbH 5020 Salzburg
KR Alexander Pappas MB-Versicherungsmakler GmbH 5020 Salzburg
GK Catharina Pappas Euro Invest Holding GmbH 5020 Salzburg
Mag. Dr. Robert Dick EVN Bulgaria Stromnetz Holding GmbH 2344 Maria Enzersdorf
Mag. Dr. Robert Dick EVN Bulgaria Stromvertrieb Holding GmbH 2344 Maria Enzersdorf
Dipl.-Ing. Johannes Reindl EVN Bulgaria Stromnetz Holding GmbH 2344 Maria Enzersdorf
Dr. Klaus Kohlhuber EVN Bulgaria Stromvertrieb Holding GmbH 2344 Maria Enzersdorf
Dipl.-Ing. Johannes Trauttmansdorff-Weinsberg ImWind Elements GmbH 3140 Pottenbrunn
Hans-Werner Olbertz Kempinski Hotel Vienna Management GmbH 1010 Wien
Corinna Widenmeyer Mercedes-Benz Österreich Vertriebsgesellschaft m.b.H. 5020 Salzburg
Maximilian Habsburg-Lothringen MHL Liegenschaftsverwaltungs GmbH 1010 Wien
Georgios Ilir Zarkalis Novartis Pharma GmbH 1020 Wien
Dr. Oliver Dillenz, MBA OMV Power International GmbH 1020 Wien
Luca Della Gatta OMV Trading GmbH 1020 Wien
Mag. Clemens Eder OMV Trading GmbH 1020 Wien
Mag. Wilhelm Doupnik Raiffeisen Informatik GmbH 1020 Wien
Markus Wollner Raiffeisen Informatik GmbH 1020 Wien
Mag. Thomas Muchar Raiffeisen-Invest-Gesellschaft m.b.H. 1030 Wien
KR Hans Asamer Schloßhotel Freisitz Roith GmbH 4694 Ohlsdorf
Mag. Hubert Schenk SPORT EYBL & SPORTS EXPERTS GmbH 4600 Wels
Ing. Philipp Swarovski Stoll Reflex Straßenmarkierungsmaterialien GmbH 3300 Amstetten
Ing. Mag. Richard Palmetzhofer Telekom Austria Group M2M GmbH 1020 Wien
Mag. Ingolf Planer, MBA VARTA Microbattery Management GmbH 1060 Wien
Dr. Herwig Jamek Weingut Josef Jamek GmbH 3610 Joching
Dipl.-Bw. (FH) Axel Dreher MBA Wolford Beteiligungs GmbH 6900 Bregenz
Tipp: Bisherige Topkarrieren finden Sie auf GEWINN Online: www.gewinn.com, Menüpunkt „Management, Karriere & IT“, Rubrik Topkarrieren Quelle: Compass-Verlag, www.compnet.at
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Corinna Widenmeyer
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Hubert Schenk
TOP-GEWINN und Compass-Verlag präsentieren Topkarrieren
TOP-GEWINN: Die 184 heimischen McDonalds-Restaurants wurden im Jubiläumsjahr 2012von 157 Millionen Gästen besucht, der Net-toumsatz betrug 548 Millionen Euro (plus6,2 Prozent zum Vorjahr). Auf welche Art istWachstum noch möglich?SCHMIDLECHNER: Wir sehen noch genugWachstumspotenzial in Österreich. Zum einen durch eine Reihe neuer Standorte, die wir 2013 und in den kommenden Jahreneröffnen werden, zum anderen durch einefortlaufende Erweiterung unseres Sorti-ments. TOP-GEWINN: Kunden wollen immer mehr Mit-sprache via Social Media. Ist der mitspre-
chende Kunde ein kurzer Trend oder in Wahr-heit die Zukunft?SCHMIDLECHNER: Für uns sind Social Media einwichtiger Bestandteil einer integrierten Un-ternehmenskommunikation. Wir verstehenPlattformen wie Facebook als eine sehr guteEbene, um einen unmittelbaren Dialog mit un-seren Gästen zu führen. Und wir binden unsereFans sehr stark ein. Sei es auf Facebook etwaüber die Abstimmung zu Produkten oder Pro-duktnamen, sei es via „Mein Burger“ unmit-telbar an der Gestaltung unserer Speisekarte.Und wir werden diesen Dialog in den kom-menden Monaten noch viel stärker ausbauen.Ich bin überzeugt, dass Social Media große
Möglichkeiten für Marken bietet. Man mussallerdings die einzelnen Kanäle verstehen unddie Spielregeln akzeptieren. Andernfalls emp-fehle ich, dort nicht präsent zu sein. TW
AndreasSchmidlech-
ner, 49, seitMärz neuerGeschäfts -führer von
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om„Kundendialog via Social Media ausbauen“
46 TOP April 2013
BERUF & ERFOLG STEUERN INSIDE
Auch wenn es sich dabei bloß um Vor-zieh- oder Verschiebungseffekte handelt:
für den betroffenen Steuerpflichtigen kanndaraus eine veritable Abgabennachforde -rung resultieren, wie folgende drei Beispielezeigen.
Erhöhung der Vorauszahlungen
Schon mal was von der VZ-Prüfung gehört?Bekanntlich sind vierteljährliche Vorauszah-lungen („VZ“) an Einkommensteuer bzw.Körperschaftsteuer zu entrichten. Die Höhedieser Akontierungen orientiert sich am letz-ten Gewinn. Ist ein solcher im Vorjahr in be-scheidenem Ausmaß angefallen, ergeben sichauch nur niedrige Vorauszahlungen. Fallsaber im Zuge einer abgabenbehördlichen Prü-fung festgestellt wird, dass sich die Geschäfteim laufenden Jahr besonders gut entwickeln,kann eine Anpassung der Vorauszahlungen –
freilich nach oben hin – erfolgen. Im Zugeeiner Betriebsprüfung hat sich die Finanz einePrognoserechnung vorlegen lassen, die fürdas aktuelle Geschäftsjahr stolz einen Gewinn(Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit)von rund 1,4 Millionen Euro verkündete.Dementsprechend war beim geltenden Kör-perschaftsteuersatz von 25 Prozent mit einerBelastung von 350.000 Euro zu rechnen. Dadie Vorauszahlungen an Körperschaftsteuerdes geprüften Unternehmens nur 100.000Euro betragen hatten, wurden diese nunmehrum 250.000 Euro erhöht.
Bildung eines „ARAP“
Ein Unternehmen hatte im Wirtschaftsjahr2010 mit einem chinesischen Geschäftspart-ner einen Vertrag über Lizenzzahlungen fürdie Zurverfügungstellung von Know-how aufdie Dauer von fünf Jahren abgeschlossen,
wofür satte 9,5 Millionen Euro zu berappenwaren. Der gesamte Aufwand wurde buch-halterisch im Jahre 2010 erfasst. Ein klassi-scher Fall eines aktiven Transitoriums: Eingewissenhafter Buchhalter hätte die voraus-bezahlte Lizenzgebühr nur zu einem Fünftelim Jahr 2010 als Aufwand verbucht, vier Fünf-tel wären erfolgsneutral als aktiver Rech-nungsabgrenzungsposten („ARAP“) auszu-weisen gewesen. Für die Richtigstellung hatdann die Finanz gesorgt und den Gewinn desJahres 2010 um 7,6 Millionen Euro erhöht.
Streichung einer Rückstellung
Unter den Passiva einer Unternehmensbilanzortete eine Prüferin eine Rückstellung („RSt“)für Kontaminierung in Höhe von zwei Mil-lionen Euro. Angeblich hätte der Magistratein größeres Areal des Werksgeländes alsVerdachtsfläche für Altlasten geführt, die Ent-sorgungskosten für das kontaminierte Erd-reich habe man mit eben zwei Millionen Euroveranschlagt.
Die Prüferin machte sich in dem vomUmweltbundesamt geführten Verdachtsflä-chenkataster schlau. Dieser beinhaltet jenegemeldeten Altablagerungen und Altstandorte,für die der Verdacht einer erheblichen Um-weltgefährdung aufgrund ihrer Nutzungsfor-men ausreichend begründet ist. Die Eintragungeiner Liegenschaft im Verdachtsflächenkata-ster bedeutet aber nicht automatisch, dass vondem Grundstück tatsächlich eine erheblicheGefahr ausgeht. Um eine diesbezügliche Be-urteilung vornehmen zu können, bedarf esschon entsprechender Untersuchungen, wieBoden- und Grundwasserproben. Eine An-frage beim Umweltbundesamt zu dem fragli-chen Grundstück führte jedoch zu dem Er-gebnis, dass die Latifundie nicht einmal imVerdachtsflächenkataster erfasst worden war.Also konnte wohl von einem kontaminiertenWerksareal keine Rede sein, es mangelte schonam Rechtsgrund für die Rückstellung. Somitwar sie gewinnerhöhend aufzulösen.
Wo der Fiskus leichte Beute macht
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Um die Staatsfinanzen aufzubessern, nutzt der Fiskus alle nur erdenklichen Möglichkeiten. Leichte Beute ist bei Steuer -vorauszahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten und Rückstellungen zu machen.
Rückstellungen für angebliche Kontaminierung, obwohl die Fläche nicht mal im Altlastenkatastererfasst war, erkennt der Fiskus ganz klar nicht an
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„Kenne deinen Feind“, sagt Sun-Tsu über die Kriegs-kunst, und das gilt auch für Innovationen. Bei Gun-ter Dueck lernt man sie kennen: Die Open Minds, die eine Innovationgut fänden, wenn „sie soweit ist“ (wenn!). Die Close Minds, die mit
„so etwas braucht kein Mensch“ den Kopf schütteln, und die Antago-nisten, die das Neue aktiv bekämpfen (unsicher, unmoralisch, gefähr-lich). Wer in Unternehmen neue Ideen durchsetzen will, sollte sichdieses humorvolle und Mut machende Buch zu Gemüte führen!
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Ob es das selbst zusammengestellte Früh-stücksmüsli ist, die individuell geschneiderteKrawatte, Heinz Ketchup, dessen Geschmacksnote gemäß der Vor-lieben in den jeweiligen Ländern variiert, oder der Geschäftserfolgmit individuell designten Hundenäpfen – die Zeit ist reif, das Individuumund seine Wünsche in den Fokus von Geschäftsmodellen zu stellen!Geffroy bietet hier anhand von rund 80 Unternehmen eine Fülle vonAnregungen und teils verblüffenden Beispielen.
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Da ist Anders Wilhelmson, der eines der größ-ten Probleme der Dritten Welt löste, nämlichden Mangel an sanitären Einrichtungen. YawAnokwa, der eine Software erfunden hat, die SMS, Cloud-Computingund Datenbank miteinander verbindet und so hilft, selbst in entlegenenGegenden Krankendaten & Co zu erheben. Oder die New Yorker De-signerin Katie Salen, die Schule in ein Spielfeld verwandelt und sodas Lernen der Zukunft entwickelt. Die Autoren präsentieren hierneun atemberaubende Persönlichkeiten, die eine hoffnungsvolle Weltvon morgen gestalten.
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„Das Zeitalter der Beständigkeit und der Plan-barkeit ist vorbei, und wer auch in Zukunft er-folgreich sein will, muss sich für das Zeitalter beständiger Veränderungrüsten, in dem das Unvorhersehbare die Regel wird“, schreibt derAutor zu Beginn dieses Buches, das man Führungskräften nur wärms -tens empfehlen kann. Er präsentiert in gut strukturierten und ver-ständlichen Schritten seine dreistufige „Krisen-Impfung“ und stütztsich dabei auf das Konzept der Resilienz, die Anpassung der Wider-standsfähigkeit und Belastbarkeit in den Unternehmen.
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Im Falle eines Gewinns werde ichvon der TOP-GEWINN-Redaktionverständigt.
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Einsendeschluss: Montag, 10. Mai 2013
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Herausgeber:Prof. Dr. Georg Wailand Georg Waldstein
Geschäftsführer:Raimund Jacoba
Medieninhaber:Wailand und Waldstein GmbH,1071 Wien, Stiftgasse 31 Tel. 01/521 24-0 Fax 01/521 24-40
Chefredakteur: Prof. Dr. Georg Wailand
Stv. Chefredakteure:Dr. Johann BergerMag. Julia Kistner
Chef vom Dienst:Erich Brenner
Autoren dieser Ausgabe:Wolfgang AmmerDr. Felix BlazinaErich BrennerRenate HofbauerIlse HöglerDr. Claudia Jörg-BroscheMag. Julia KistnerMichael KordovskyMag. Raja KorinekMag. Susanne KowatschMag. Martin MaierMag. Heinz MüllerMag. Friedrich RuhmMag. Roman SteinbauerProf. Dr. Georg WailandMag. Robert WiedersichThomas Wilhelm
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Erscheinungsort: Wien
Erscheinungs weise:monatlich
Auflage:40.000
Druck: Oberndorfer Druckerei,5110 Oberndorf,Tel. 06272/41 02-0
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Zehn TOP-GEWINNer erleben
Kempinski-Luxus und Hansen-Architektur in WienGenießen Sie ein verlängertes Wochenende in Wiens neuem Luxus-Fünf-Sterne-Hotel Palais Hansen Kempinski und wandern Sie auf den Spuren seines Bauherren, des großenTheophil Edvard von Hansen, durch die Bundeshauptstadt.
Es war einmal ein wunderschönesPalais, das der berühmte dänisch-
österreichische Baumeister TheophilEdvard von Hansen in den Jahren 1869bis 1873 errichtete. Dieses märchen-hafte Gebäude an der Wiener Ring-straße unweit der Börse sollte ein Hotelwerden. Doch es kam anders: Das
denkmalgeschützte Palais musste bis1945 die Polizeidirektion, danach ver-schiedene Ämter der Stadt Wien be-herbergen und verfiel in einen Dorn-röschenschlaf.
Dann trat die edle HotelgruppeKempinski mit dem Wunsch auf, dasPalais seiner ursprünglichen Bestim-
mung zuzuführen, und begann im Sep-tember 2010 mit dem Umbau. VonTheophil Hansen, dem berühmten Bau-herrn des Klassizismus und Historis-mus, zeugen heute die eindrucksvolleFassade, die massiven Säulen in derLobby und im Ballsaalfoyer, die Fens -terrahmen aus dem 19. Jahrhundertund die wuchtigen Treppenaufgängemit ihren gusseisernen Geländern.
Im März 2013 eröffnete nun dieKempinski-Gruppe mit dem PalaisHansen ihr zweites Refugium in Öster-reich (neben dem Kempinski „Das Ti-rol“ in Kitzbühel-Jochberg). Die Pfor-ten des Fünf-Sterne-Hotels im Neo-Renaissance-Stil stehen nicht nur Gä-
T O P - G E W I N N - K U P O N
BERUF & ERFOLG TOP-GEWINN-AKTIONEN • TOP-GEWINN-AKTIONEN • TOP-GEWINN-AKTIONEN •
Fünfmal zwei Personen sind zu einem verlän-gerten Wochenende mit drei Übernachtungenmit Halbpension, Kocherlebnis am Chef’s Table
sowie einer Stadtführung durch Wien auf denSpuren von Theophil Hansen eingeladen.Fixtermin:Freitag bis Montag, 5. bis 8. Juli 2013.
TOP-GEWINN-Angebot: Kempinski-Luxus-Wochenende
und Stadtführung auf Theophil Hansens Spuren
April 2013 TOP 51
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tos:
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sten aus aller Welt, sondern auch derWiener Bevölkerung offen. Herzstückdes charmanten Palais ist die großzü-gige Lobby Lounge & Bar, konzipiertals verlängertes Wohnzimmer. High-light ist der Wiener Afternoon Tea, ersoll neuer Bestandteil der Wiener Le-benskultur werden.
Charakteristisch sind die großzü-gigen und dank dreier überdachter In-nenhöfe lichtdurchfluteten öffentlichenRäumlichkeiten: zwei Restaurants,zwei Bars, eine Cigar Lounge, sechsVeranstaltungsräume, ein Ballsaal, einBlumen- und ein Delikatessenladen.Der Fitness- und Spa-Bereich stehtauch Day-Spa-Gästen offen. Auf Über-nachtungsgäste warten insgesamt 152Zimmer und Suiten (Mindestgröße 32bis 53 Quadratmeter). Hohe Decken,zeitlos klassisches Design aus den
1920er-Jahren sowie Holzmöbel ausWalnussholz sorgen für eine wohn-lich-elegante Atmosphäre.
Die beiden Restaurants des PalaisHansen Kempinski sind auf dem bes -ten Weg, neuer Szene-Hotspot in Wienzu werden. Das Restaurant „Die Kü-che“ gliedert sich in drei Bereiche: dieKüche, das Wohnzimmer und denWintergarten (mit zwei sechs Meterhohen vertikalen Gärten). Innovativist die Interaktion zwischen Gästenund Küchenteam: An zwei Erlebnis-Kochstationen können Gäste gemein-sam mit den Profis Gerichte fertigstel-len oder zumindest einen Logenplatzfür Blicke in die Kochtöpfe einneh-men. Sonntags wird hier ein Brunchzelebriert. Für die Speisekarte ließ sichChefkoch Philipp Vogel von Rezeptenösterreichischer, ungarischer und deut-Fo
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Zehn TOP-GEWINN-LeserInnen werdenein Luxuswochen-ende im Palais Hansen KempinskiWien verbringen,samt Kocherlebnisam Chef‘s Table (im Bild ChefkochPhilipp Vogel). Machen Sie mit!
scher Großmütter inspirieren, die ermit besten regionalen und saisonalenProdukten umsetzt.
Das zweite Restaurant „Edvard“ist nach dem zweiten Vornamen Han-sens benannt. Ob Business-Lunch oderAbend-Dinner: Wer exzellente Gour-metküche schätzt, muss hier nicht denSmoking anlegen, sondern genießt inlegerer Atmosphäre. Die „CigarLounge“ und die „Henri Lou“-Bar la-den mit ihrer Kombination aus histo-rischem und modernem Ambiente zueinem stilvollen Tagesausklang ein.
Angebots-Infos:
Palais Hansen Kempinski Wien 5*,Schottenring 24, 1010 Wien, Tel. 01/236 10 00, www.kempinski.com/wien,[email protected]
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