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APT 1 Prof. Dr. Richard Roth 1 Darstellungsformen wissenschaft- lichen Materials (Auswahl) Protokoll Referat Bachelor- Thesis Funktion: Dokumentieren, Reproduzieren Keine Bewertung oder Interpretation vornehmen Strukturmerkmale: - Hauptthema der protok. Veranstaltung - in der Diskussion vertretene Auffassungen, Meinungen - vorgetragene Begründungen - gestellte Fragen - Beantwortung von Fragen - Fazit bzgl. Übereinstimmungen, Uneinigkeiten und offen gebliebenen Fragen Formale Aspekte: - Art der Veranstaltung Arten: - mündlich (Vortrag) - schriftlich (Übungs-/ Seminararbeit) - Kombination von beidem Nach der dominierenden Zielsetzung unterscheidet man: - das Exzerpt - der Konspekt - das Thesenpapier Je nach Fachgebiet und späterer Laufbahn auch: - Master-Thesis - Magisterarbeit - Staatsarbeit (Jura) - Zulassungsarbeit (Lehrer) Funktion: Anwendung/Umsetzung des im Studium erworbenen Wissens; eigenständiger Umgang (Auswahl, Bewertung) mit theoretischen Aussagen im Hinblick auf eine spezifische Problemstellung (entweder theoretischer oder praktischer Natur), d.h. mehr produzieren als reproduzieren

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Darstellungsformen wissenschaft-lichen Materials (Auswahl)

Protokoll Referat Bachelor-Thesis

Funktion: Dokumentieren, Reproduzieren Keine Bewertung oder Interpretation vornehmen

Strukturmerkmale: - Hauptthema der protok. Veranstaltung - in der Diskussion vertretene Auffassungen, Meinungen - vorgetragene Begründungen - gestellte Fragen - Beantwortung von Fragen - Fazit bzgl. Übereinstimmungen, Uneinigkeiten und offen gebliebenen Fragen

Formale Aspekte: - Art der Veranstaltung - Datum, Dauer - Teilnehmer - Protokollführer

Arten: - mündlich (Vortrag) - schriftlich (Übungs-/ Seminararbeit) - Kombination von beidem

Nach der dominierenden Zielsetzung unterscheidet man: - das Exzerpt - der Konspekt - das Thesenpapier

Je nach Fachgebiet und späterer Laufbahn auch: - Master-Thesis - Magisterarbeit - Staatsarbeit (Jura) - Zulassungsarbeit (Lehrer)

Funktion: Anwendung/Umsetzung des im Studium erworbenen Wissens; eigenständiger Umgang (Auswahl, Bewertung) mit theoretischen Aussagen im Hinblick auf eine spezifische Problemstellung (entweder theoretischer oder praktischer Natur), d.h. mehr produzieren als reproduzieren

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1.Formale Grundelemente

Layout-Aspekte

Verzeichnisse

Literaturverzeichnis Anmerkungen Fußnoten Zitieren

Quellennachweise

Formaler Gliederungsaufbau/Inhaltsverzeichnis

Thema, Titel

2. Inha ltlic he Strukturie rung sm e rkm a le

C hro no lo g isc he Strukturie rung

Pro ze sso rie ntie rte Strukturie rung

Hie ra rc hisc he Strukturie rung

The o rie n-/Ko nze p t-/Syste m -Ve rg le ic h

Em p irisc he Stud ie n

Techniken der Darstellung von wissenschaftlichen Arbeiten

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falsch:1. Einzelunternehmen2. Personengesellschaften2.1 Gesellschaft bürgerlichen

Rechts2.2 Offene Handelsgesellschaft2.3 Kommanditgesellschaft2.4 GmbH & Co. KG3. Kapitalgesellschaften3.1 Gesellschaft mit beschränkter

Haftung3.2 Aktiengesellschaft

falsch:1. Einzelunternehmen2. Personengesellschaften2.1 Gesellschaft bürgerlichen

Rechts2.2 Offene Handelsgesellschaft2.3 Kommanditgesellschaft3. Kapitalgesellschaften3.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung 3.2 Aktiengesellschaft4. Mischform4.1 GmbH & Co. KG

richtig:1. Einzelunternehmen2. Personengesellschaften2.1 Gesellschaft bürgerlichen

Rechts2.2 Offene Handelsgesellschaft2.3 Kommanditgesellschaft3. Kapitalgesellschaften3.1 Gesellschaft mit beschränkter

Haftung3.2 Aktiengesellschaft4. Mischform: GmbH & Co. KG

(Die GmbH & Co. KG ist keine reine Personengesellschaft.) inhaltlich falsche Zuordnung (Hier wurde nur eine Mischform angegeben.

Abschnitt 4 kann sich nicht in 4.1 untergliedern: 4.1 ist ein Beispiel!) formaler Fehler

Quelle: Preißner, A.: Wissenschaftliches Arbeiten, 2. Aufl. München, 1998, S.83, (mit kleinen Ergänzungen vom Verfasser)

Gliederungsstruktur

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Titel bzw. Themaeines Referates / einer Bachelorarbeit sollte möglichst einfach und prägnant die Problemstellung wiedergeben.Keine übermäßigen Vorstellungen wecken!Bei zu langem Titel entweder einen Untertiteleinschub oder eine radikale Kurzform wählen, bei der die Themen- eingrenzung dann in der Abgrenzung des Themas (innerhalb des Einleitungsteils) erfolgen kann.

Titelseitengestaltung(Aufbau von oben nach unten)

•Titel der Arbeit

•Art der Arbeit (Übungs-, Seminar-, Bachelorarbeit)

•Fachbereich, an dem die Arbeit geschrieben wird (evtl. Lehrveranstaltung, im Rahmen derer die Übungs- bzw. Seminararbeit angefertigt wurde)

•Hochschule, an der die Arbeit eingereicht wird

•Name (bei Bachelorarbeit inkl. Adresse) des Verfassers der Arbeit (keine Matrikel-Nr. bei Bachelorarbeit!)

•Name des Betreuers / Referenten (bei Bachelorarbeit inkl. Korreferent)

•Semesterangabe WS/SS ...

Thema und Titelblattgestaltung

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1.Buch:

Nachname des Verf. ,Vorname :Titel , (oder –), wenn Untertitel folgtUntertitel ,x. Auflage (Aufl.)Ort(e)Jahr

Beispiel:

Kuß, Alfred: Marktforschung: Grundlagen der Datenerhebung und Datenanalyse, 2. Aufl. Wiesbaden 2007

Bibliographische Angaben im Literaturverzeichnis

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2. Aufsatz in einer Zeitschrift:

Nachname des Verf. ,Vorname :Aufsatztitel ,in :Titel der Zeitschrift ,Band oder Jahrgangsnr. ,Erscheinungsjahr ,Seitenangabe (erste bis letzte Seite des Artikels)

Beispiel:

Herm, Steffen/ Gall, Katja: Zur Messung markenspezifischer Risikowahrnehmungen mit der Means-End-Analyse, in: Marketing. Zeitschrift für Forschung und Praxis, 30.Jg., Heft 3, 2008, S.161-174

Bibliographische Angaben im Literaturverzeichnis

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3. Beitrag in einem Sammelband:

Nachname des Verf. ,Vorname :Titel , (oder –), wenn Untertitel folgtUntertitel ,in :Nachnamen der Herausgeber ,Vorname der Herausgeber(Hrsg.) oder (Hg.) :Titel des Sammelbandes ,Ort(e)Jahr ,Seitenangabe (erste bis letzte Seite des Beitrags)

Beispiel:

Behrens, Michael/ Roth, Richard: Grundlagen und Perspektiven der biometrischen Identifikation, in: Behrens, Michael/ Roth, Richard (Hrsg.): Biometrische Identifikation - Grundlagen, Verfahren, Perspektiven, Braunschweig 2001, S. 8-26

Bibliographische Angaben im Literaturverzeichnis

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Grundregeln des Zitierens

Regeln:

1. Beginn und Ende des über-nommenen Textes in Anführungszeichen “ “ setzen.

2. Am Ende des Zitats folgt eine a) hochgestellte Ziffer ¹ (wenn Fußnotenmethode) b) eine Klammer mit Quellen-

angabe (Klammer-Methode im Text).

Beispiel: Am Schluss dieser Gedanken kann man als Beleg folgende Weisheit heranziehen: “Nachts sind alle Mäuse grau.”

3. Auslassungen werden durch drei Punkte kenntlich gemacht ... Oder durch drei Punkte in eckigen Klammern [...]

4. Anpassungen werden in runde Klammern ( ) eingebaut.

5. Ergänzungen vom Verf. Der Arbeit müssen innerhalb eines Zitats nach der Ergänzung in runden Klammern mit dem entsprechenden Hinweis (Erg./Hervorh./Unterstreichg. vom Verf.) erfolgen.

Beispiel: ...die Weisheit heranziehen, dass “nachts...alle Mäuse grau (Unterstreichg. vom Verf.) (sind).“

Wörtlich/ Originalgetreu Sinngemäß

Regeln:

1. Genaue Angabe der übernommenen Textpassage (Seite, Abschnitt)

2. Keine Verzerrung des Sinnzusammenhangs

3. Verwendung v.a. für weiter- führende Diskussionspunkte (siehe dazu vertiefend...)

4. Vergleich der eigenen Meinung mit der anderer Autoren (vgl. die abweichenden Vorstellungen von...)

5. Meist wird bei sinngemäßem Zitieren siehe auch oder vgl. auch der Quellenangabe vorangestellt

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Aufg a b e n

Ke nntlic hm a c hunge ine r Q ue lle- le ic ht- e ind e utig

M ö g lic hst ke ineStö rung d e s Le se -flusse s (d e swe g e na m "Fuß ", unte n a uf d e r Se ite )

Va ria nte n

Vo llb e le g Kurzb e le g

Alle Ang a b e n e ine r Q ue lle e rsc he ine n

a ) e ntwe d e r in d e r Fuß no teo d e rb ) im Te xt in rund e Kla m - m e rn d ire kt h inte r d e m b e tre ffe nd e n Te xt:

Pro b le m : Se hr a ufwe nd ig , p la tzfre sse nd und se hr sta rk d e n Le se fluss stö re nd .

Auto re n-N a m e n,ko m p le tte r Tite l, O rts- so wieJ a hre s- und Se ite na ng a b e

Auto r, Kurzid e ntifika tio nKurztite l o d e r J a hre s-a ng a b e ,Se ite na ng a b e(Ha rva rd -Syste m )Wic htig : 1 . Be i Kurztite ln a uf Ve r- we c hslung sg e fa hr a c hte n!2 . Be i J a hre sa ng a b e n m it Zusä tze n a ,b ,c d iffe re nzie re n, we nn Auto r m it m e hre re n Be iträ g e n im g le i- c he n J a hr

Quellenbeleg

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Bei der Erarbeitung und Gestaltung eines Themas benötigt man einerseits formale Techniken, wie Überschriften, Abschnitt-, Kapitelbildung, Einrückungen mit entsprechenden Gliederungskennzeichen (numerische oder alphanumerische Zeichen) und typografischen Elementen (Fettdruck, Kursiv-, Sperrschrift, Unterstreichungen). Andererseits spielen für die Gestaltung einer Arbeit in erster Linie inhaltliche Grundsätze eine entscheidende Rolle. Diese inhaltliche Struktur ist eng mit der Themenstellung bzw. Fragestellung einer Arbeit verknüpft. Sie spiegelt die Vorgehensweise, den roten Faden wider. Man kann sich diesem inhaltlichen Aufbau mit einigen Fragen annähern:

•Ist eine empirische Untersuchung zur Bearbeitung des Sachverhalts geplant?•Geht es um einen Vergleich von verschiedenen Theorien oder Konzepten?•Geht es um die Charakterisierung von Prozessen oder Abläufen?•Bildet die Chronologie bestimmter Ereignisse die Grundlage der Analyse?

Daraus sind Anordnungen von Gedanken und Argumenten ableitbar. Diese können zeitlicher, prioritätenmäßiger, prozessorientierter, komparativer Art sein oder den Charakter von Ursache-Wirkungsbeziehungen haben. Daran angelehnt lassen sich die fünf wichtigsten inhaltlichen Strukturierungsarten anführen:

•Chronologische Strukturierung•Hierarchische Strukturierung•Prozessorientierte Strukturierung•Vergleichende Strukturierung•Empirische Studien

Inhaltliche Strukturierung I

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Chronologische Strukturierung

Sie kommt vornehmlich da zum Einsatz, wo es um die zeitliche Anordnung von Sachverhalten geht, historische Er-eignisse oder die Chronologie eines Entwicklungsprozesses dargelegt werden müssen. Der Aufbau einer solchen Arbeit folgt im Wesentlichen einer zeitlichen Abfolge.

Hierarchische Strukturierung

Geht es bei der Chronologie um zeitliche Ordnung, ist bei der Hierarchie die Rangordnung, die Über- und Unterordnung gefragt. Diese Strukturierungsform kommt insbesondere in Bereichen zum Einsatz, wo es darauf ankommt, bestimmte Theorien oder Konzepte einzuordnen, Einzelaspekte zu einem übergeordneten Thema zusammenzufassen.

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Inhaltliche Strukturierung II

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Empirische Studien

Diese Art von Untersuchungen ist vor allem für das Ermitteln von Meinungen, Kenntnissen, Einstellungen und Verhaltensweisen von Menschen in Gruppen, Organisationen und Kulturen bedeutsam. Es können natürlich auch experimentelle Untersuchungen bei ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Problemen sein. In beiden Fällen handelt es sich um die Gewinnung empirischer Fakten.Wichtig ist bei dieser Art von Untersuchungen, dass sie – obwohl es empirische Studien heißt – nicht so verstanden werden darf, dass sie ohne Theorie stattfindet; vielmehr gilt es, mit Hilfe theoretischer Überlegungen die Gründe, Ursachen für bestimmte Sachverhalte vor der empirischen Untersuchung aufzuzeigen. Die darauf folgenden empirischen Untersuchungen können zu einer Bestätigung aber auch Widerlegung der theoretischen Annahmen führen.

Der „klassische“ Aufbau einer derartigen Arbeit erfolgt meist nach diesem Muster:1. Einleitung2 Theoretische Grundlagen 2.1 ...... 2.2 ...... 2.3. Ableitung von Hypothesen3. Praktischer Teil 3.1 Empirische Untersuchung 3.2 ..... 3.3 ..... 3.4 Auswertung der Ergebnisse4. Umsetzung bzw. Gestaltungsvorschläge5. Schluss bzw. Fazit und Ausblick

Inhaltliche Strukturierung III