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Titel & Gliederung Die deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953 Die Arbeiterbewegung als Soziale Bewegung Kritische Anmerkungen Literatur Die Arbeiterbewegung von Eva Keller und Alexander Klein im Seminar „Soziale Bewegungen in Deutschland“ von Herrn Univ.-Prof. Dr. Kai Arzheimer 20.11.2012 Eva Keller & Alexander Klein 1

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Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die Arbeiterbewegung

von Eva Keller und Alexander Kleinim Seminar

„Soziale Bewegungen in Deutschland“ von

Herrn Univ.-Prof. Dr. Kai Arzheimer

20.11.2012 Eva Keller & Alexander Klein 1

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Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Gliederung

1. Die deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953

2. Die Arbeiterbewegung als Soziale Bewegung3. Kritische Anmerkungen4. Literatur

20.11.2012 2Eva Keller & Alexander Klein

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1830 bis 1860Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die Anfänge der Arbeiterbewegung

• illegale bzw. halblegale Vorläufer der Arbeiterbewegung schon ab 1830

• meist nur regionale Zusammenarbeit• Deutsche Revolution 1848 bringt Legalisierung der

Arbeitervereine• Interessen der frühen Arbeiterbewegung konservativ:

Bewahrung der ständischen Traditionen des Arbeiterstands• Ab 1860er Jahre Änderung der Selbstwahrnehmung: nicht

mehr nur Vertretung individueller Anliegen, sondern nun Wahrnehmung als Kollektiv

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1860 bis 1880Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Fortschreitender Organisationsgrad und Neuausrichtung der Interessen

• Arbeitervereine etablieren sich ab sofort auch jenseits der Ballungszentren

• fortschreitende Organisation: ab 1863 Gründungen mehrerer sozialdemokratischer Vereine und Parteien

• leichte Verbesserung der Lebensverhältnisse: Forderungen der Arbeiterbewegung nicht mehr ausschließlich von Verlustängsten bestimmt

• nun werden vermehrt Forderungen nach politischer Gleichberechtigung laut

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1880 bis 1890Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Etablierung als Massenbewegung und staatliche Repressionspolitik

• handwerklich-ständische Traditionen nun kein direktes Anliegen mehr– nun v.a. Forderungen nach gerechten Löhnen, Arbeitszeiten, etc.– flächendeckende Akquirierung von Arbeitern für Ziele der Arbeiterbewegung

möglich• Versuch des Staats und der Betriebe, aufstrebende

Arbeiterbewegung durch Repressionen auszubremsen• Zudem Ausschaltung der Gewerkschaften und teilweise

Illegalisierung der SPD• Beeinflusst Organisationsform der Arbeiterbewegung maßgeblich

und bestärkt das „Wir-Gefühl“ der Arbeiterbewegung

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1890 bis 1910Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Proletarische Vereinheitlichung und sozio-kulturelle Verschiedenheít innerhalb der Arbeiterbewegung

• trotz marginaler Verbesserungen bleibt die soziale Ungerechtigkeit für Arbeiter bestehen

• Ausgrenzung wird klassenbildendes und –erhaltendes Moment

• Große Differenzierung der Arbeiterschaft: ab sofort mehr Dienstleistungsberufe und Angestelltentätigkeiten

• Auch programmatisch heterogen: klare Trennlinien zwischen Gewerkschaften, verschiedenartige Nutzung von Artikulations- und Aktionsformen, Berufe gestalten sich regional unterschiedlich

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1890 bis 1910Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Proletarische Vereinheitlichung und sozio-kulturelle Verschiedenheít innerhalb der Arbeiterbewegung (2)

• Frustration über allgemeine Ungerechtigkeit führt zu vermehrten inneren Konflikten

• Führungspersönlichkeiten entfremden sich von Basis• Etablierung neues Flügel und Strömungen innerhalb der

Arbeiterbewegung– Revisionisten + „Revolutionär-Radikale“ vs. Reformisten

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1910 bis 1918Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Auseinanderbrechen durch den 1. Weltkrieg

• trotz Ablehnung des Kriegs, Annäherung des traditionell sozial-demokratischen Lagers an Nationalismus– Bewilligung des 1. Kriegskredit am 4. August 1914: Hoffen auf lang

ersehnte, politische Anerkennung

• Basis erhebt sich in Massenstreiks gegen Burgfriedenpolitik• Neuinterpretation sozial-demokratischer Ideale führt zu

Spaltung in MSPD und USPD

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1918 bis 1920Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Folgen der Novemberrevolution 1918 (1)

• USPD wird unter Reichskanzler Ebert in neue Übergangsregierung einbezogen

• Ebert überzeugt, dass historische Kontinuität notwendig ist, um politisch-gesellschaftliche Verhältnisse zu stabilisieren

daher auch strikte Ablehnung der Räteherrschaft führt zu starker Bekämpfung der Linksradikalen• Enge Kooperation mit der militärischen Führung um Lage des

Reichs zu beruhigen– MSPD unter Ebert wendet sich also stark „Burgfriedenpolitik“ zu – Führt zu beginnender Radikalisierung der Räte

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1918 bis 1920Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Folgen der Novemberrevolution 1918 (2)

• Radikalisierung der Räte auch in ländlichen Regionen• Linksorientierte Kräfte schaffen es jedoch nicht sich selbst zu

organisieren– USPD stark zerstritten, KPD klare Minderheit

• Erst nach und nach schließt sich USPD an KPD an– Keine Bindung mehr an traditionelle Ziele der Arbeiterbewegung:

fordern militante Fortführung der Revolution

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1920 bis 1933Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die SPD in der Weimarer Republik (1)

• durch Koalitionen mehrmals in Regierungsverantwortung• aber: laut Grebing von bürgerlichen Parteien

instrumentalisiert „Mittel zum Zweck“

• Wandel Gewerkschaften: aus demokratische, republikanisch gesinnter Massenbewegung Interessenverband

Konflikte mit der SPD (Bsp.: Jahr 1930)

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1920 bis 1933Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die SPD in der Weimarer Republik (2)

• Bruch der Großen Koalition 1930:– „Konzept des friedlichen Hineinwachsens in den Sozialismus

gescheitert“ aufgrund starker national-bürgerliche Kräfte

• Scheitern kam Linken innerhalb der SPD entgegen, die die Partei als reine „Oppositionspartei“ ansahen und so die Wähler der KPD zurückgewinnen wollten Ziel: erneuertes Aufkommen des Bewegungscharakters der SPD

• Konzept: demokratische Prinzipien, humanitär-aufklärerische Ideale, internationale Solidarität der Arbeiterklasse

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1920 bis 1933Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die SPD in der Weimarer Republik (3)

• Abbildung der Arbeiterschaft als eine Klasse, aber vielfältige Spezifikationen (sehr heterogen)

• SPD orientiert sich weiterhin an der Klasse der Arbeiterschaft (Selbstverständnis), obwohl die Arbeitswelt vielfältiger und komplexer geworden ist

• durch klassenspezifisches Parteiprogramm:– Stiftung Identität Abgrenzung KPD– Ziel: demokratischer Sozialismus

• Arbeiterbewegung: Schaffung einer Welt mit „neuen“ Menschen Realität: anhand Wahlergebnissen fehlgeschlagen

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1920 bis 1933Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die Arbeiterbewegung und die NSDAP (1)

• Strukturelle Veränderungen SPD: – Überalterung der Mitglieder– Konzentration auf Facharbeiterschaft– Mitglieder: Augenmerk auf Erhalt der Besitzstände

• Abschottung gegenüber anderen Bildungsschichten und Berufsgruppen Spaltung Arbeiterbewegung

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1920 bis 1933Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die Arbeiterbewegung und die NSDAP (2)

• Zweiter Block: KPD– anti-sozialdemokratisch– Funktionärskader + Mitglieder mit hohem Grad an Radikalität– Ziel: Abschaffung demokratischer Ordnung durch einen „Bürgerkrieg“

• Gewerkschaften wendeten sich von der Arbeiterbewegung und den beiden Blöcken ab und umgarnten die NSDAP

deutsche Arbeiterbewegung Herbst 1932: „gelähmter Koloss auf tönernen Füßen“

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1920 bis 1933Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die Arbeiterbewegung und die NSDAP (3)

• Grebing gibt Arbeiterbewegung Mitschuld an Aufstieg der NSDAP– Trotz Gegenmaßnahmen der SPD: kein Erfolg– Institutionell: trotz Tolerierungspolitik kein Entgegenkommen BrüningsParteiliche Spaltung Einschnitt Handlungsspielräume– Votum: verfassungskonformer Widerstand

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1920 bis 1933Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Das Wahlverhalten der Arbeiterschaft

• Arbeiterschaft wählte nie geschlossen für eine Partei– Votum neben SPD und KPD für bürgerliche Parteien und

NSDAPKeine aggregierte Ablehnung gegen die NSDAP– großer Teil der arbeitslosen Arbeiter wählten durch soziale

Not die KPD Radikalisierung

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1933 bis 1945Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die Arbeiterbewegung im Dritten Reich (1)

• Aufruf der KPD zum Generalstreik nicht erhört• Widerstand in Deutschland nicht erfolgreich, viele

Festnahmen• Nach Verbot KPD und SPD:

– durch verschiedene Vereine und Treffen dieser sollte der Kontakt zwischen den ehemaligen Parteimitgliedern erhalten bleiben

– Fokus auf Aufstellung in der Nachkriegszeit

• auch im Exil näherten sich die beiden großen Parteien der Arbeiterbewegung nicht an

keine vereinte Arbeiterschaft gegen den Nationalsozialismus

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1933 bis 1945Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die Arbeiterbewegung im Dritten Reich (2)

• demokratisches Wertesystem ging verloren• vor allem unter Arbeitern und anderen Berufsgruppen,

welche nicht in Verbänden oder Vereinen organisiert waren, wurden von nationalsozialistischen Gedankengut indoktriniert („Führer-Gefolgschafts-Prinzip“)

• Zerstörung gemeinsamer Identität

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1945 bis 1953Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die Arbeiterbewegung nach dem 2. Weltkrieg (1)

• Wiederherstellung Parteistrukturen der SPD• Strukturelle Neuausrichtung nach Kurt Schumacher:

– unverändert: Fokus auf industrielle Arbeiter– aber: Ausbau zur Volkspartei durch Gewinn der Mittelschicht und der Jugend bei

Wahlen zur Konsolidierung der Demokratie (Lehren aus Weimar) „traditionsbewusste sozialdemokratische Volkspartei“

• Inhaltliche Positionen (u.a.):– Verbindung Demokratie – Sozialismus – Verstaatlichung von Schlüsselindustrien und Banken– Staatliche Rahmenplanung– Mitbestimmung Produzenten– parlamentarisch-repräsentative Demokratie optimal

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1945 bis 1953Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die Arbeiterbewegung nach dem 2. Weltkrieg (2)

• Einheit der Bewegung dauerhaft nicht wiederhergestellt• Votum in der Westzone: Sozialdemokraten gegen

Zusammenschluss mit Kommunisten• In der Ostzone wurde der Zusammenschluss zur Einheitspartei

durch die sowjetische Besatzungsmacht vorangetrieben und vollzogen Folge: großer Einfluss Kommunisten in SED und Verfolgung der verbliebenen Sozialdemokraten

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Das Ende der Arbeiterbewegung?

• auch nach dem Krieg konnte die SPD keine neuen Wählerschichten gewinnen

• nur ungefähr die Hälfte ihres Stammklientels („Arbeiterschaft“) votierten für die SPD Potenzial kann nicht annähernd ausgeschöpft werden

• Gründe:– Unterschiedliche inhaltliche und strategische Auffassungen zwischen

Bundespartei und Landesorganisationen– Festhalten an Einheit mit der DDR

• Resultat Grebing: SPD zur normalen Partei geworden und kein soziale Bewegung mehr

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Die Arbeiterbewegung als Soziale Bewegung

• verschiedene Merkmale mit unterschiedlichen theoretischen Ansätzen zu erklären

• drei geschichtliche Merkmale

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Die frühe Sozialdemokratie – Symbole und Riten (1)

• Instrumentalisierung verschiedener Symbole und Riten zur Schaffung einer gemeinsamen Identität

• großer Teil aus der Religion übernommen• Sozialismus als „säkulare Religion“; „wahres Christentum“• die religiöse Sozialisation vieler Menschen sollte ersetzt werden• viele Symbole und Riten sind auch auf das bürgerliche

Vereinsleben zurückzuführen Stiftung gemeinsamer Identität Gemeinschaftsbildung, soziale Integration, Motivation zum

kollektiven Handlung

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Die frühe Sozialdemokratie – Symbole und Riten (2)

• Sprache– Brüderlichkeit– Gleichheit– Himmel auf Erden

• Symbole– rote Schleifen bei Beerdigungen

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Titel & GliederungDie deutsche Arbeiterbewegung von 1830 bis 1953Die Arbeiterbewegung als Soziale BewegungKritische AnmerkungenLiteratur

Die frühe Sozialdemokratie – Symbole und Riten (3)

• gemeinsamer Gesang in Versammlungen u.ä.– Arbeiterlieder– „Internationale“ als gemeinsames „Vater unser“– http://www.youtube.com/watch?v=UXKr4HSPHT8

• gemeinsame „Märsche“ bzw. Demonstrationen• Erlösergestalten

– Marx, Lassalle, Bebel

• Verdrängung einiger Elemente im Laufe der Jahre– Personenkult über Lassalle eigentlich ab Ende des 19. Jahrhunderts nicht

mehr von einem Großteil der Sozialdemokraten praktiziert

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Sozialistengesetze

• Laut dem Structural-Strains-Ansatz gehen soziale Bewegungen aus der Erkenntnis von relativer Ungerechtigkeit hervor :

durch Sozialistengesetz werden Sozialdemokraten politisch und gesellschaftlich isoliert

da weitläufiges Organisationsverbot bestand, wurden neue, getarnte Möglichkeiten der Zusammenkunft entwickeltandere Form der MobilisierungAusprägung von Kollektiver Identität

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Verbot im Dritten Reich

• Laut dem Political-Opportunity-Structure-Ansatz hemmen staatliche Repressionen die Mobilisierung der Anhängerschaft einer Sozialen Bewegung:

während des Verbotes im Dritten Reich fast keine Aktivitäten im Inland

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Kritische Anmerkungen

• Arbeiterbewegung = Parteien und Gewerkschaften?• Thema „Sozialistengesetze“ wurde nur am Rand erwähnt• Wie hätte erfolgreicher Kampf gegen die NSDAP vor 1933

aussehen können?• Das Jahr 1953 – das Ende der Arbeiterbewegung?

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Literatur

Grebing, Helga (1993): Die deutsche Arbeiterbewegung zwischen Revolution, Reform und Etatismus. Mannheim u.a.: BI-Taschenbuchverlag.

Prüfer, Sebastian (1999): „Die frühe deutsche Sozialdemokratie 1863 bis 1890 als Religion. Zur Problematik eines revitalisierten Konzepts”. In: Riten, Mythen und Symbole. Die Arbeiterbewegung zwischen „Zivilreligion” und Volkskultur. Hrsg. von Berthold Unfried und Christine Schindler. Leipzig: Akademische Verlagsanstalt, S. 34–59.

Saldern, Adelheid von (1990): „Wer ging in die SPD? Zur Analyse der Parteimitgliedschaften in wilhelminischer Zeit”. In: Der Aufstieg der deutschen Arbeiterbewegung. Sozialdemokratie und Freie Gewerkschaften im Parteiensystem und Sozialmilieu des Kaiserreichs. Hrsg. von Gerhard A. Ritter. München: Oldenbourg, S. 161–183.

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Noch Fragen?

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