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Arbeitsmarkt und Beschäftigung
Segmentationstheoretische Ansätze
Segmentationstheoretische Ansätze
segmentationstheoretischen Untersuchungen auf dem Arbeitsmarkt seit den 50er Jahren
Keine eigenständigen Theorien Verschiedene
Begründungsschwerpunkte es existiert kein einheitlicher
Arbeitsmarkt wie ihn die Neoklassik erklärt
Autonome Wirtschaftssubjekt als die Zentralfigur des Wirtschaftsprozesses
Homogenität des Arbeitskräfteangebots
Arbeitsmarktakteure verhalten sich ökonomisch rational
Lohn als Steuerungs- mechanismus der Arbeitsmarktallokation
Kritikpunkte an der Neoklassische Arbeitsmarkttheorie
Gemeinsame Vorstellungen der Segmentationstheorien
maßgeblicher Einfluss der Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen auf das Arbeitsmarktgeschehen
Somit ist das autonome Handeln schwer oder gar unmöglich
Nicht- ökonomische Einflüsse müssen erfasst werden
Gemeinsame Vorstellungen der Segmentationstheorien
Ansätze sind geprägt von institutionellem Denken
Ökonomische Prozesse können nicht adäquat analysiert werden, wenn sie isoliert von sozialer Umwelt stehen
Berücksichtigung von ökonomischen aber auch soziologischen, rechtlichen, historischen und politischen Aspekten
Segmentierung des Arbeitsmarktes
Arbeitnehmer werden aufgrund verschiedener Merkmale Arbeitsmarktsegmenten zugeteilt
Es existieren Barrieren, die den Übergang von einem in den anderen Arbeitsmarkt erschweren oder gar unmöglich machen
Arbeitnehmer unterliegen einem Machtgefüge, das die Segmentierung vornimmt
Definition
Strukturierung des Arbeitsmarktes in mehrere, nebeneinander bestehende Segmente, die jeweils für mehr oder weniger große Gruppen von Arbeitskraftanbietern nicht oder kaum zugänglich sind, und auf denen die Regelung der internen Allokation, Gratifizierung und Qualifizierung unterschiedlichen institutionellen Steuerungsmedien gehorcht, die nicht durch den (Preis-) Lohnmechanismus determiniert sind.
Segmentationsmerkmale
Arbeitsmarktpartizipation je nach: Qualifikation (generell und beruflich) Herkunftsmilieu Geschlecht Alter Soziale Rolle Betriebszugehörigkeit
Teilarbeitsmärkte
vertikal
intern extern
horizontalprimär
sekundär
„Vier- Felder Matrix“
Primärer und sekundärer Arbeitsmarkt
Institutionalistischer Ansatz
Radikalökonomischer Ansatz
Polarisationstheoretischer Ansatz
Alternativrollentheoretischer Ansatz
Radikalökonomischer Ansatz
Definition von drei Teilarbeitsmärkte:
- oberer primärer Teilarbeitsmarkt
- unterer primärer Teilarbeitsmarkt- sekundärer Teilarbeitsmarkt
Unterscheidung zwischen den Märkten mit Hilfe der Kontrollmechanismen:
- bürokratisch organisierte Kontrolle
- technische Kontrolle- einfache Kontrolle
Polarisationstheoretischer Ansatz
Entwickelt von Vietorisz & Harisson (1973)
Unterscheidungsmerkmale: eingesetzte Technik daran gebundenen Produktivität Qualifikationsanforderungen
Zwei Teilmärkte: primären Hochlohn-Arbeitsmarkt mit moderner
Technik und qualifizierten Arbeiter sekundärer Arbeitsmarkt mit veralteten
Technologien und schlechter qualifizierten Arbeitnehmern
Institutionalistischer Ansatz
Autoren - Doeringer und Piore
Definieren drei Teilarbeitsmärkte: oberer primärer Teilarbeitsmarkt /Mittelschicht unterer primärer Teilarbeitsmarkt / Arbeiterschicht sekundärer Teilarbeitsmarkt /Unterschicht
Aufteilung des Arbeitsmarktes aufgrund von zwei Kriterien:
1. subkulturellen, sozialen Merkmalen
2. Mobilitätsketten
Alternativrollentheoretischer Ansatz
Konzept entwickelt von Offe
Erklärungsansatz für die Existenz von sekundären Teilarbeitsmärkten
Gesellschaftlich anerkannte Alternativrollen als Grund für die Herausbildung von Problemgruppen und ihre Diskriminierung auf den Arbeitsmarkt
Interner und Externer Arbeitsmarkt
Institutionalistischer Ansatz
Das Warteschlangenkonzept
Betriebsinterner Segmentationsansatz
Synthetischer Ansatz
Institutionalistischer Ansatz
Das Konzept von Kerr als Basis
Definition von drei Teilarbeitsmärkte:- berufsfachlicher Arbeitsmarkt
- betriebsinterner Arbeitsmarkt
- externer Arbeitsmarkt als Arbeitskräftereservoirs für den internen Markt
intern
Institutionalistischer Ansatz
Weiterentwickelt von Doeringer und Piore:
Berufsfachlicher Teilarbeitsmarkt – mit hohen Investitionen in Fachqualifikationen
Betriebsinterner Arbeitsmarkt – mit Arbeitnehmer aus der Stammbelegschaft
Unstrukturierter Arbeitsmarkt – Arbeiter mit niedrigeren Qualifikationen
Das Warteschlangenkonzept
Vorgestellt von Thurow
Zwei Segmente – extern und intern
Selektion der Bewerber nach Hintergrundmerkmale
Einordnen in Warteschlange, je nach erwarteten Einarbeitungskosten
Betriebsinterner Segmentationsansatz
Entwickelt von Lutz und Sengenberger
Unterscheidung von drei Segmente nach der Qualifikation der Arbeiter:
Markt für unspezifische Qualifikationen - Jedermanns- Arbeitsmarkt
Markt für fachspezifische Qualifikationen - berufsfachlicher Teilarbeitsmarkt
Markt für betriebsspezifische Qualifikationen - betrieblicher Teilarbeitsmarkt
Synthetischer Ansatz
Versuch der Zusammenbringung aller Segmentierungsansätze
Aufteilung des Arbeitsmarktes in drei Segmente:
Stammbelegschaft Randbelegschaft Betriebsexterne Bewerber
Abgrenzungskriterium – die Eigentums- und Verfügungsrechte an Qualifikation
Diskussion
Kann eine solche Theorie, die die Komplexität der Arbeitsmarktstruktur erfassen will, ihrem Anspruch gerecht werden?
Welchen Beitrag können die Segmentationstheorien zur aktuellen Diskussion um die Deregulierung des Arbeitsmarktes leisten?
Inwieweit können die Arbeitsnehmer sehr wohl Einfluss auf ihre Mobilität ausüben? Frage des Könnens oder Wollens?
Kann der Lohnmechanismus in den oberen Segmenten wirklich ausgeschaltet werden? Lohn als Leistungsanreiz vs. Lohn als Allokationsmechanismus