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Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen Erfahrungen, Erwartungen und Möglichkeiten aus wissenschaftlicher Sicht Tag der kommunalen Jobcenter 2016 Berlin, 21.11.2016 Alexander Spermann

Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen – Erfahrungen ... · Spracherwerb und Ausbildung dürfen nicht in der Erwartung permanenter Migration gedacht werden Konkret: - B2 reicht

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Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen – Erfahrungen,

Erwartungen und Möglichkeiten aus wissenschaftlicher Sicht

Tag der kommunalen Jobcenter 2016

Berlin, 21.11.2016

Alexander Spermann

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2014: Flüchtlingslager in… Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/media/thumbs/6/6dcd02683f5cf2d4bd795d7db738e292v1_max_755x425_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2.jpg

Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6f/An_Aerial_View_of_the_Za'atri_Refugee_Camp.jpg

…in Libanon

…in Jordanien

…in der Türkei

Quelle: https://www.allmystery.de/i/ta23d3e0b1_fluchtlingslager_turkei.jpg_568x260_q85..jpg

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Flüchtlinge und Asylsuchende als Anteil an der Bevölkerung, 2014

Flüchtlinge Bevölkerung

Flüchtlinge pro 10.000 Einwohner

Libanon 1.161.439 4.546.774 2.554 Jordanien 672.862 6.607.000 1.018 Türkei 1.639.686 76.667.864 221

Quelle: Nach Dustmann, C., Fasani, F., Frattini, T., Minale, L., & Schönberg, U. (2016). On the Economics and Politics of Refugee Migration. IZA Discussion Paper, No. 10234, Table 7, Panel A.

2014: Flüchtlinge in Nachbarländern

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2014/2015: Flüchtlingsroute Mittelmeer

Quelle: http://bilder1.n-tv.de/img/incoming/origs17778376/7312732575-w1000-h960/d544716a8ddeaea095c37973cd4ae7dc.jpg

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Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 20.11.2016, Nr.46

Flüchtlinge auf der Mittelmeerroute

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2015: Die Balkanroute

Quelle: https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/balkanroute-127~_v-videowebl.jpg

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2015: Der Zaun in Ungarn

Quelle: https://decordoba1.files.wordpress.com/2015/06/8593837_615b756d4e_l.jpeg

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2016: Der EU-Türkei Vereinbarung

Quelle: http://img.zeit.de/politik/ausland/2016-03/eu-tuerkei-gipfel-davutoglu-6/wide__1300x731

Seit 06.11.2014 Arbeitsverbot für 3 Monate Unterbringung in Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) In den 70- und 80-er Jahren Arbeitsverbot für fünf Jahre Unterbringung im „Sammellager“

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1. Das Jahr 2014 in Deutschland

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Der Begriff des „Sammellagers“

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Der Begriff des „Sammellagers“

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Quelle: BAMF (Oktober 2016), Aktuelle Zahlen zu Asyl, S. 3.

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Entwicklung der Anzahl der Asylanträge

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Bevölkerung

Kommunen

Arbeitgeber

Medien

Wandel der Einstellung gegenüber Migranten

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Nicht nur digitale Revolution und Demografie wirken auf

deutschen Arbeitsmarkt Sondern auch Flüchtlingszustrom 2015: etwa 1,1 Millionen Flüchtlinge erwartet Gefahr: Verdoppelung der Langzeitarbeitslosigkeit kurz vor der

nächsten Bundestagswahl

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2. Das Jahr 2015 in Deutschland

Anzahl der Asylanträge in Europa zwischen 2009 und 2015 nach Gastland

Gastland Asylanträge 2009-2015

in 1000 pro 10.000 Einwohner Deutschland 914,5 111,5 Schweden 417,3 450,8 Frankreich 396,0 61,5 Italien 265,3 45,0 Ungarn 245,8 245,1 Vereinigtes Königreich 205,1 33,1 Österreich 187,2 224,5 Schweiz 155,1 201,3 Belgien 150,4 139,9 Niederlande 133,4 80,9

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Quelle: Nach Dustmann, C., Fasani, F., Frattini, T., Minale, L., & Schönberg, U. (2016). On the Economics and Politics of Refugee Migration. IZA Discussion Paper, No. 10234, Table 6.

Aktuelle Zahlen bis 2015

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50 % ohne echten Bleibegrund

50 % mit echtem Bleibegrund

davon

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Zahlen aus 2015: 1,1 Millionen Flüchtlinge erwartet

70 % erwerbsfähig (ca. 350.000-400.000)

30 % nicht erwerbsfähig (ca. 150.000- 200.000)

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davon

Quelle: Bundesagentur für Arbeit. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

BAMF-Behördenversagen

ca. 660.000 ausstehende Anträge (60 %)

ca. 440.000 gestellte Anträge (40 %)

ca. 380.000 bearbeitet (85 %)

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Quelle: Bundesagentur für Arbeit. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). IAB, Aktuelle Berichte 14/2015, „Flüchtlinge und andere Migranten am deutschen Arbeitsmarkt: Der Stand im September 2015“, 2015.

Erwartete Qualifikation der Flüchtlinge (2015)

ca. 80 % ohne anerkannten Ausbildungsabschluss

ca. 10 % mit mittlerem Berufsabschluss

ca. 380.000 bearbeitet (85 %)

ca. 10 % mit akad. Abschluss

Weitere Kennzahlen • Etwa 90 % haben eine Schule

besucht – 50 % davon für 9-12 Jahre

• Ca. 10 % ohne Schulbildung

• Generell schlechte Daten-

grundlage und geringe Vergleichbarkeit der Qualifizierung von Flüchtlingen

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Die Sperrfrist beginnt bereits nach Aushändigung der Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender (BüMA)

Es wird eine Aufenthaltsgestattung für die Dauer des Asylverfahrens erteilt

Somit sind Asylbewerber häufig vor der Entscheidung über den Asylstatus unter gesonderten Bedingungen arbeitsberechtigt - Ausnahme: Asylbewerber aus sicheren Herkunftsstaaten sind während

des Asylverfahrens nicht arbeits- und ausbildungsberechtigt

Arbeitsmarktintegration kann trotz Unsicherheit über Bleibeberechtigung bereits zu frühem Zeitpunkt beginnen

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2015: Dreimonatiges Arbeitsverbot nach BüMA

Bisherige Analysen: etwa 50 % der Flüchtlinge können

innerhalb von 5 Jahren vermittelt werden (etwa 70 % innerhalb 10 Jahren)

Mangelnde Sprachkenntnisse als größtes Vermittlungshemmnis - Bis Jahresende 2015 bereits über 220.000 Eintritte in

Sprachförderung der BA, welche aus Beitragsmitteln der ALV finanziert wurden

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2015: Erfahrungen aus der Vergangenheit

3.500 zusätzliche Stellen für Agenturen und Jobcenter

400 Mio. Euro für Sprachkurse

575 Mio. Euro an Integrations- und Eingliederungsmitteln

Insgesamt ca. 1,2 Mrd. Euro an zusätzlichen passiven Leistungen

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2015: Zusätzliche Mittel

IW Köln: Gesamtkosten bis Ende 2017 etwa 50 Mrd. Euro - Davon ca. 40 Mrd. Euro für Unterbringung und Verpflegung - Etwa 10 Mrd. Euro für Sprach- und Integrationsmaßnahmen

IfW Kiel: jährliche Kosten etwa 25 Mrd. Euro

Sachverständigenrat: bis zu 22 Mrd. Euro bis Ende 2016

Einschätzungen der Kosten decken sich

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2015: Studien bezüglich der Gesamtkosten der Flüchtlingsintegration

Praktika ohne gesetzlichen Mindestlohn - Bis zu drei Monate zur beruflichen Orientierung - Bis zu zehn Monate im Rahmen der Berufsvorbereitung - Bis zu 12 Monate zur Einstiegsqualifizierung für eine

Berufsausbildung

Aufnahme einer Beschäftigung - Minijobs, Teilzeitstellen oder befristete Stellen

Aufnahme einer Ausbildung

- Auch Teilzeitausbildungen und Teilqualifizierungen

Notlösung: Ein-Euro-Jobs

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Aufnahme von Beschäftigung oder Ausbildung

Perspektiven für Flüchtlinge (PerF) - Inhalt: Sprachqualifizierung, Feststellung beruflicher

Kompetenzen, Kennenlernen des Arbeitsalltags in Deutschland - Zielgruppe: anerkannte Flüchtlinge und arbeitslose Asylbewerber

mit geduldetem Arbeitsmarktzugang - Dauer: 12 Wochen

Perspektiven für junge Flüchtlinge (PerjuF)

- Aufbauend auf Sprachkurse - Inhalte: berufsbezogene Sprachqualifizierung, Berufsorientierung,

projektbezogenes Arbeiten inkl. Betrieblicher Praktika - Dauer: 6 bis 12 Monate

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Qualifizierung und berufliche Orientierung

Arbeit und Qualifizierung kombinieren - Vorbild: Kombination aus Kurzarbeitergeld und Qualifizierungs-

maßnahmen in der Wirtschafts- und Finanzkrise für eine Million Erwerbstätige

- Flexible Qualifizierung durch mobiles Internet: On- und Offline Qualifizierungsmaßnahmen verbinden

- Hard- und Soft-Skills schulen

Koordination vor Ort: Agenturen, Jobcenter, IHK, HK, Ausländerbehörden etc.

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Weitere Lösungsvorschläge

3. Das Jahr 2016

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Aktuelle Zahlen Bruttozuzüge im März 2016: 20.000

Im Vergleich: 200.000 im November 2015

Summe der Flüchtlinge 2015:

Brutto: 1,1 Millionen

Netto (geschätzt bei Schutzquote von 65 %): 810.000

Arbeitsmarkt 2016 (Schätzungen):

+ 90.000 Arbeitslose

+ 100.000 SGB II-Empfänger Quelle: Herbert Brücker, IAB Nürnberg (Vortrag am 12.4.2016 in Berlin)

Alexander Spermann

Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzbedürftige

Gesonderte Kontingente für Angehörige in Flüchtlingscamps

Geplante Erweiterung der Liste „sicherer Herkunftsstaaten“

Neue Aufnahmezentren für Flüchtlinge aus diesen Staaten

Schnellere Erfassung und Bearbeitung deren Asylanträge

Finanzielle Eigenbeteiligung an Integrations- und Sprachkurse

Ziel 1: Aussetzung des

Familiennachzugs

Ziel 2: Regelungen für den Umgang

mit Asylbewerbern aus „sicheren Herkunftsstaaten“

Ziel 3: Integration

2016: Asylpaket II seit 17. März in Kraft

Quelle: Presseerklärung der Bundesregierung: https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2016/01/2016-01-27-treffen-bkin-pm-laender.html

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2016: Integrationsgesetz seit 8.8.2016

Frühzeitig Integrationskurse besuchen Rechtssicherheit während der Ausbildung Bessere Steuerung durch Wohnsitzregelung Arbeitsgelegenheiten für Flüchtlinge Verzicht auf Vorrangprüfung Ausbildung ermöglichen Niederlassungserlaubnis hängt von Integration ab Einheitliche Regelung zur Aufenthaltsgestattung

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Aktuelle Einschätzung Nov. 2016

Aussagen zu Flüchtlingen (1/2013-1/16): 14% der Flüchtlinge waren zum Zeitpunkt der Befragung

erwerbstätig 78% der übrigen Flüchtlinge wollen „ganz sicher“ bald

Arbeit finden 73% der Flüchtlinge haben Berufserfahrung 19% haben entweder einen Hochschul- oder einen

beruflichen Abschluss 66% der Flüchtlinge wollen einen beruflichen Abschluss

oder ein Hochschulstudium in Deutschland absolvieren Bildungsbeteiligung der Flüchtlinge noch sehr gering (5%) Viele befinden sich noch im Asylverfahren Geringe Sprachkenntnisse in Deutsch

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Aktuelle Einschätzung Nov. 2016

Quelle: IAB-Kurzbericht (2016). Flucht, Ankunft in Deutschland und erste Schritte der Integration. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) , Nürnberg.

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Ausbildungsjahre

Ante

il

Anteil der Immigranten in Deutschland im arbeitsfähigen Alter, die beabsichtigen permanent im Gastland zu bleiben, bedingt auf Ausbildungsjahre

4. Temporäre Migration

Quelle: Nach Dustmann, C., & Görlach, J. S. (2016). The economics of temporary migrations. Journal of Economic Literature, 54(1), 98-136, Figure 2. Daten aus dem sozio-oekonomischen Panel.

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4. Temporäre Migration

Erfahrungen in Großbritannien: „Hier erleben wir, dass sehr viele Einwanderer auch wieder auswandern. Nach fünf Jahren sind nur noch etwa 60 Prozent derer da, die mal hergekommen sind.“ „Eine Migrationsentscheidung ist nicht immer eine Entscheidung für das ganze Leben, sondern meistens nur für einen Lebensabschnitt.“

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4. Temporäre Migration

„Eine Lehre, […], ist freilich die, dass es sehr wichtig ist, die Leute so schnell wie möglich auf den Arbeitsmarkt zu schicken. Die gesellschaftliche Integrationswirkung des Arbeitsmarkts ist unübertroffen.“ Quelle: Interview mit Christian Dustmann, in: Perspektiven der Wirtschaftspolitik 2016; 17(1): 25-34.

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Quelle: Dustmann, C., Fasani, F., Frattini, T., Minale, L., & Schönberg, U. (2016). On the Economics and Politics of Refugee Migration. IZA Discussion Paper, No. 10234, Figure 8.

Erkenntnisse aus der Forschung

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Quelle: Dustmann, C., Fasani, F., Frattini, T., Minale, L., & Schönberg, U. (2016). On the Economics and Politics of Refugee Migration. IZA Discussion Paper, No. 10234, Figure 9.

Erkenntnisse aus der Forschung

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Quelle: Dustmann, C., Fasani, F., Frattini, T., Minale, L., & Schönberg, U. (2016). On the Economics and Politics of Refugee Migration. IZA Discussion Paper, No. 10234, Figure 10.

Erkenntnisse aus der Forschung

5. Einwanderungsgesetz

Unstrittig ist, dass derzeitiges Einwanderungsrecht zwar im OECD-Urteil zu den liberalsten der Industrieländer zählt.

Doch es ist auch sehr intransparent: „Make it in Germany“ Portal (http://www.make-it-in-germany.com/)

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5. Einwanderungsgesetz

Punktesystem nach kanadischem und australischem Vorbild ist nicht mehr die Benchmark, sondern Verbindung mit konkreter Jobzusage

Artikelgesetz „Einwanderungsgesetz“ oder „Veränderungen im Aufenthaltsrecht“ ist letztlich Streit um des Kaisers Bart

Ziele müssen Vereinfachungen sein, mehr Transparenz und Klarheit sein

Fakt ist: 5.900 Hochqualifizierte kamen im Jahr 2015 nach Deutschland

Das ist lächerlich wenig

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1. Hätten wir besser auf Arbeitsverbot statt auf Arbeitsmarktintegration setzen sollen?

2. Ist schnelle Arbeitsmarktintegration nach drei Monaten eine Illusion, selbst wenn sämtliche BAMF-/BA-Prozesse mustergültig laufen?

3. Wird selbst eine optimale Arbeitsmarkt-integration bei der gegebenen Qualifikationsstruktur der Flüchtlinge fiskalisch ein Minusgeschäft?

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6. Fragen, die wir uns stellen müssen

Antwort auf Frage 1

Arbeitsmarktintegration ist der richtige Weg, aber Spracherwerb und Ausbildung dürfen nicht in der Erwartung permanenter Migration gedacht werden

Konkret: - B2 reicht für einfache Jobs - Praktika/Minijobs und Spracherwerb kombinieren Vier-Phasen Kooperationsmodell von BA/BAMF/BDA/DGB für eine nachhaltige Integration in Arbeit ist der richtige Weg

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Antwort auf Frage 2

Vor Illusionen sei gewarnt: Ohne ausreichende Sprachkenntnisse sind selbst einfache Jobs im Dienstleistungsbereich (z.B. HoGa) nicht durchführbar

Aber es gibt auch (wenige) Höherqualifizierte mit guten Sprachkenntnissen und hoher Arbeitsbereitschaft

Ball flachhalten, Arbeitsmarktintegration ist ein Marathonlauf

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Antwort auf Frage 3

Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen ist in jedem Fall eine Investition mit unsicheren Erträgen in der Zukunft

Modellrechnungen, die permanente Migration für alle und dauerhaft geringe Qualifikation für fast alle unterstellen, sind irreführend

Fiskalisch kann es positive Salden (s. Großbritannien, Ergebnisse von Dustmann), aber auch negative Salden geben

Kostenschätzung von 20 Mrd. Euro pro Jahr ist derzeit Konsens

Nettoerträge in der Zukunft? – keiner weiß es

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7. Thesen

1. Ein Zurück in die 80er Jahre wäre ökonomisch unsinnig und menschlich fragwürdig gewesen.

2. Arbeitsmarktintegration hat eine höhere Wahrscheinlichkeit auf ökonomische Erträge in der Zukunft als Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt – teuer ist beides.

3. Ein Einwanderungsgesetz muss auf die Agenda: Legale Einwanderung ist eine Alternative für Wirtschaftsflüchtlinge.

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Dr. Alexander Spermann Arbeitsmarktexperte und Privatdozent (Associate Professor)

an der Universität Freiburg

Phone: +49 (0) 160-3316021 E-mail: [email protected]

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