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RedaktionM. Galla, HildesheimP. Lobenhoffer, Hannover
Arthroskopie 2011 · 24:262–267DOI 10.1007/s00142-010-0609-9Online publiziert: 21. Oktober 2011© Springer-Verlag 2011
C. LampertOrthopädie am Rosenberg, St. Gallen
Arthroskopie bei Arthrose des oberen Sprunggelenks
Leitthema
Ähnlich wie bei anderen Gelenken stellt sich auch beim oberen Sprung-gelenk (OSG) die Frage, ob eine Arth-roskopie in gewissen Stadien der Ar-throse für den Patienten einen Bene-fit erbringt, der über die Wirkung von Analgetika und Physiotherapie hin-ausgeht. Das heißt, dass die Arthro-skopie als minimalinvasiver Eingriff die Funktion des Gelenks mindestens erhalten oder verbessern und gleich-zeitig eine Reduktion der Schmerzen erzielt werden sollte, um eine defini-tive Therapie wie die Arthrodese oder Arthroplastik entscheidend hinaus-zuzögern oder zu verhindern. Im Fol-genden werden auf die Möglichkei-ten der arthroskopischen Therapie am OSG eingegangen und die Gren-zen aufgezeigt.
Arthroskopie am OSG
Für das obere Sprunggelenk liegen noch keine randomisierten Studien vor, die wie beim Kniegelenk die Wirkung der arthroskopischen Behandlung beweisen. Ravaud [10] hat 1999 prospektiv und randomisiert die kombinierte Wirkung von Spülung und Steroidinjektionen im Knie gelenk nachgewiesen, was auf das OSG nur bedingt übertragen werden kann. OgilvieHarris u. SekyiOtu [8] haben schon 1995 nachgewiesen, dass bei arthrotischen Veränderungen des OSG in 62% der Fälle eine Verbesserung mit einer arthroskopischen Therapie möglich ist, dass aber nur 7% der Patienten eine normale Funktion erreichen. Die Verbesserungen betrafen Schmerz, Beweglichkeit, Gangbild und
Aktivitätslevel. Cheng u. Ferkel [3] haben 1999 in einer Literaturzusammenstellung gezeigt, dass die Arthroskopie bei frühen Stadien der degenerativen Erkrankungen am OSG eine Verbesserung bewirkt, insbesondere wenn freie Gelenkkörper, einklemmende Osteophyten und chondrale Lappen entfernt werden.
In einer eigenen, mehrfach präsentierten, aber nicht publizierten Studie kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Beschwerden bei einer lokalisierten Arthrose mit einer arthroskopischen Therapie eindeutig über Jahre verbessert werden können (. Abb. 1), während generalisierte Arthro sen (. Abb. 2, 6) nur wenig profitierten und in 45% der Fälle innerhalb eines halben Jahres mit einer Arthrodese oder Prothesenimplantation behan
delt werden mussten. Die Arthrosegradeinteilung erfolgte nach Saltzman [4] und es wurden die Parameter Schmerz und Beweglichkeit beurteilt. Während die Beweglichkeit sich bei den lokalisierten Arthrosen bei 72% der Patienten verbesserte , war dies bei den generalisierten Arthrosen nur bei 23% der Fall. Die Schmerzsymptomatik konnte bei lokalisierten Arthrosen bei 86% der Patienten reduziert werden und bei den generalisierten Formen nur bei 36%. Van Dijk u. Scholte [13] kamen 1997 ebenfalls zu dem Ergebnis, dass die Resultate gut sind, wenn lokalisierte Knorpelläsionen vorliegen, freie Gelenkkörper zu entfernen sind und ein ossäres Impingement vorliegt.
Strecker et al. [11] wiesen 2005 in einer Langzeitstudie mit 8 Jahren Followup
Abb. 1 7 Eine lokali-sierte Form der OSG-Arthrose (Talushals)
bei noch erhaltenem Gelenkspalt lässt sich
arthroskopisch einfach angehen, wodurch
sich eine anhaltende Verbesserung erzie-
len lässt. OSG oberes Sprunggelenk
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nach, dass 11% der Patienten nach der Arthroskopie ein sehr gutes Ergebnis hatten, 46% ein gutes Resultat, 22% befriedigende und 21% schlechte Ergebnisse. Das Kollektiv beinhaltete allerdings 68% posttraumatische Fälle und der Arthrosegrad wurde nicht berücksichtigt. Die Gesamtbeweglichkeit wurde dabei nur um 9° verbessert und es wurden standardmäßig lediglich 2 ventrale Portale verwendet. Ein dorsales Portal wurde nur in 3% der Fälle ange
legt, was auf ein begrenztes Débridement schließen lässt.
> Bezüglich Aufwand und Alternativen haben die Studien einen Nutzen der Arthroskopie nachgewiesen
Glazebrook et al. [5] haben 2009 die Evidenz der Resultate nach OSGArthroskopie mit einem „C“ bewertet, d. h. dass es in der Literatur keine Evidenz für die Wirk
samkeit der Arthroskopie bei der Arthrose gibt und das Verfahren somit nicht empfohlen wird.
In den zitierten Studien handelt es sich aber um generalisierte Arthrosen in fortgeschrittenem Stadium [2, 7, 8].
Mehrere Autoren [6, 9, 12] haben in der Vergangenheit gezeigt, dass ein gewisser Benefit auch mit einer Distraktionsarthroplastik zu erzielen ist, wobei dieses Procedere allerdings häufig kombiniert wurde mit arthroskopischen und anderen Zu
Abb. 2 8 Generalisierte OSG-Arthrose 8 Wochen nach arthroskopischem Débridement: Fortschreiten der degenerativen Veränderung und Schmerzzunahme. OSG oberes Sprunggelenk
Abb. 3 8 Ein ventraler Tibiaosteophyt lässt sich arthroskopisch gut resezieren
Abb. 4 8 Ein anteromedialer Osteophyt des Talus und des medialen Malleo-lus kann reseziert werden, was in einer Verbesserung der Beweglichkeit resultiert. Blick vom anterolateralen Portal
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Leitthema
satzeingriffen. Darüber hinaus konnte in Europa kaum jemand die guten Resultate reproduzieren.
Mehrheitlich zeigen die Studien dennoch einen Nutzen der Arthroskopie [1], v. a. im Verhältnis zum Aufwand und zu den Alternativen.
Indikationen und Kontraindikationen
Nach den heutigen Erkenntnissen und Evidenz der Literatur profitieren die Patienten von einer Arthroskopie des OSG, wenn die arthrotischen Veränderungen nur einen Teil des Gelenks betreffen, d. h. lokal begrenzt sind und wenn der Gelenkspalt mindestens 2 mm beträgt.
Indikationen:F lokalisierte Arthrose (osteochondrale
Läsion, Tibianase [. Abb. 3], fehlendes Halsoffset [sog. CAMImpingement], dorsale Ossikel),
F einklemmende Osteophyten (. Abb. 4),
F freie Gelenkkörper,F Knorpellappen,F Synovialitis mit Einklemmungen
(. Abb. 5).
Kontraindikationen:F generalisierte Arthrose mit Ge
lenkspaltverschmälerung ≤2 mm (. Abb. 2, 6),
F Osteophyten in allen Kompartimenten,
F Instabilitäten,F Deformitäten und Fehlstellungen,F inkongruente Gelenkverhältnisse,F extensive Fibrose.
E Bei einer lokalisierten Arthrose oder Degeneration können in fast 90% der Fälle eine Verbesserung der Beweglichkeit und eine Reduktion der Schmerzen erreicht werden.
Dies betrifft v. a. osteochondrale Läsionen, einzelne Osteophyten wie eine Tibianase, Osteophyten am Talus sowohl medial wie ventral am Hals (CAMDeformation) und auch ein dorsal einklemmendes Os trigonum. Es muss postoperativ eine forcierte Nachbehandlung erfolgen, ansonsten verliert der Patient die arthro
Zusammenfassung · Abstract
Arthroskopie 2011 · 24:262–267 DOI 10.1007/s00142-010-0609-9© Springer-Verlag 2011
C. Lampert
Arthroskopie bei Arthrose des oberen Sprunggelenks
ZusammenfassungDie Arthroskopie des oberen Sprunggelenks (OSG) bei Arthrose wird nach wie vor kontro-vers diskutiert. Die verschiedenen, nicht sehr zahlreichen Studien zeigen wenig Evidenz für die Wirksamkeit der Arthroskopie bei fortge-schrittener OSG-Arthrose. Es hat sich gezeigt, dass unter gewissen Bedingungen die Resul-tate gut sind und es sich lohnt, die Arthrosko-pie durchzuführen. Zu diesen Kriterien ge-hören die lokalisierte Arthrose, freie Gelenk-körper, einklemmende Osteophyten (in allen Gelenkanteilen) und ein erhaltener Gelenk-spalt, der mindestens 2 mm beträgt. Tech-nisch muss dabei jedes Kompartiment ange-gangen werden, was manchmal bis zu 5 Por-
tale erfordert. Da die Verbesserung der Be-weglichkeit ein Hauptziel der Arthrosethera-pie ist, muss die Nachbehandlung entspre-chend konsequent durchgeführt werden. Eine adjuvante medikamentöse Therapie und der Verzicht auf einzeitige Zusatzoperationen erleichtern eine forcierte Bewegungstherapie und gewährleisten einen Effekt, der über die Wirkung von Antiphlogistika, Steroiden und Viskosupplementation hinausgeht.
SchlüsselwörterOberes Sprunggelenk · Arthrose · Osteophyten · Arthroskopie · Nachbehandlung
Arthroscopy for arthritis of the ankle joint
AbstractArthroscopy of an arthritic upper ankle joint is controversially discussed. There are very different but only few studies showing low level evidence for arthroscopy in cases of general arthritis of the ankle joint. Neverthe-less many studies, including our own study, have shown that arthroscopy is worth per-forming and yields good results if some par-ticular conditions are fulfilled. These criteria are localized arthritis, loose bodies, imping-ing osteophytes (in every compartment) and a joint space of more than 2 mm. In particu-lar, osteophytes which reduce the range of motion have to be removed (tibia, talus, mal-leoli). It is mandatory that all compartments are addressed during surgery including the
posterior aspect. A better range of motion is one of the main goals of the arthroscopic procedure; therefore it is important to ensure a consistent follow-up treatment including physiotherapy, analgesics and self-exercises. It is recommended that only the arthro scopic procedure should be performed and not to add additional surgery (e.g. plate removal). Under these conditions good results can be expected which are more durable than the effects of antiphlogistics and physiotherapy.
KeywordsAnkle joint · Arthritis · Osteophytes · Arthroscopy · After-treatment
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skopisch gewonnene Beweglichkeit und findet sich auf dem gleichen Schmerzniveau wieder. Schwerpunktmäßig muss dabei nicht nur der M. triceps surae, sondern v. a. der M. gastrocnemius gedehnt werden, d. h. die Übungen müssen nicht nur bei gebeugtem Knie, sondern auch bei vollständig gestrecktem Kniegelenk durchgeführt werden.
Osteophyten können solitär oder multipel vorkommen und schmerzhafte Einklemmungen mit Bewegungseinschränkungen auslösen. Um die Beweglichkeit zu verbessern, ist es notwendig, diese Osteophyten abzutragen. Am häufigsten beobachteten wir solche Osteophyten an der Tibiavorderkante (nicht zu verwechseln mit der Tibianase bei Sportlern), in absteigender Häufigkeit aber auch ventral am Talushals in Form einer CAMDeformation, anteromedial und medial am Talus, unterhalb und ventral der Fibulaspitze, ventral am Malleolus medialis und gelegentlich am dorsalen Talus und an der dorsalen Tibiakante. Osteophyten verursachen durch die Fehlmechanik einen zusätzlichen lokalen und unphysiologischen Verschleiß, eine entsprechende Degeneration des Knorpels in Form einer lokalisierten Arthrose und eine mehr oder we
niger ausgeprägte Bewegungseinschränkung.
Technische Besonderheiten der arthroskopischen Therapie
Das Sprunggelenk bzw. der Fuß muss frei beweglich gelagert werden, um das Bewegungsausmaß arthroskopisch kontrollieren zu können. Bei der Inspektion ist es zwingend erforderlich, den Talushals sowie den medialen und lateralen Rezessus zu beurteilen und zwar einschließlich der Spitze der Malleoli lateralis und medialis. Es müssen hierfür immer reichlich synovialitisches Kapselgewebe und Debris entfernt werden. Nur so kann ausreichend evaluiert werden, welche Veränderungen zur Einschränkung der Beweglichkeit führen. Die ventrale Tibiakante sollte ebenfalls von Verwachsungen freipräpariert werden. Die Kapsel inseriert erst ca. 1 cm oberhalb der ventralen Tibiakante. In einigen Fällen ist es schwierig, die Gelenkflächen des Pilons oder der Talusrolle zu visualisieren. Dann ist es hilfreich, ein stumpfes Instrument durch das zweite Portal in den Gelenkspalt einzuführen, z. B. ein Elevatorium oder einen stumpfen Trokar. Dies ist eine effektive Metho
de, ein kontraktes und enges Gelenk etwas zu distrahieren. Externe Fixationen haben sich diesbezüglich nicht bewährt.
Sowohl medial als auch lateral muss meistens ein zweiter Zugang als Arbeitsportal angelegt werden. Gegenüber dem Standardzugang liegen diese Zusatzportale jeweils etwa 1–2 cm kaudaler. Über diese akzessorischen Portale können die beiden Rezessus sehr gut erreicht und ausgeräumt werden. Das Lig. fibulotalare anterius und das tiefe Blatt des Lig. deltoideum sollten dabei nicht verletzt werden, außer sie enthalten Ossifikationen, die ein Impingement am Talus verursachen. Mit einem 4mmShaver sollte dabei unter den Malleolenspitzen bis nach dorsal débridiert werden. Für die Bearbeitung des Talushalses genügen die Standardzu gänge, wobei der Fuß unbedingt dorsal extendiert werden sollte, um die ventralen Strukturen zu schonen und die ge samte Fläche und die Form des Halses zu beurteilen. Es sollte eine großzügige „Halsplastik“ durchgeführt werden (wie bei der Hüftarthroskopie), um die Dorsalextension zu verbessern. Es empfiehlt sich, diese Knochenabtragung am Schluss der Operation durchzuführen, da die Blu
Abb. 5 8 Eine lokalisierte Chondromalazie kann durch posttraumatische Briden im Gelenk verursacht werden. Die Chondromalazie kann arthrosko-pisch in diesem Stadium nicht behoben werden, aber durch das Abladieren der intraartikulären Narbenstränge kommt es zu einer Verbesserung der Ge-lenkfunktion
Abb. 6 8 Bei diesem Patienten ist der Gelenkspalt stark verschmälert. Eine OSG-Arthroskopie würde in diesem Fall keinen Benefit erbringen. OSG obe-res Sprunggelenk
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Leitthema
tungen aus dem Talushals die arthroskopische Sicht stark behindern können.
E Fast immer sollten auch dorsal eine Synovektomie und eventuell ein Kapselrelease über ein dorsolaterales Portal vorgenommen werden.
Falls dorsale Osteophyten abgetragen werden müssen, sollte der Patient auf den Bauch umgelagert werden, da dies in Rückenlage technisch sehr schwierig ist.
Je nach Blutung wird eine Redondrainage für 24 h eingelegt. Unmittelbar nach der Operation sollte mit der Bewegungstherapie auf einer passiven Bewegungsschiene (CPM) begonnen werden. Bewährt hat sich auch eine Ossifikationsprophylaxe mit nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAR) für 2 Wochen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Beweglichkeit des OSG nachhaltiger zu verbessern ist, wenn gleichzeitig keine Zusatzeingriffe wie z. B. Implantatentfernungen am OSG durchgeführt werden.
Fazit
Eine anhaltende Verbesserung einer OSG-Arthrose mittels arthroskopischer Therapie ist nur bei lokalisierten For-men möglich und wenn der Gelenkspalt noch mindestens 2 mm beträgt. Eine ge-neralisierte Form mit diffusen Schmer-zen profitiert weniger von einem arthro-skopischen Vorgehen, wogegen lokal begrenzte Formen in über 85% der Fäl-le eine Verbesserung über einen Zeit-raum von mehr als einem Jahr erreichen. Insbesondere gehören hierzu die osteo-phytären Ausziehungen wie Tibianasen, fehlender Talushalsoffset, das sympto-matische Os trigonum, aber auch lokale osteo chondrale Herde und Gelenkkörper sowie Ossifikationen an der Malleolenga-bel, die zu einem Impingement am Talus führen. Um die intraoperativ gewonnene Beweglichkeit zu erhalten, ist eine inten-sive physiotherapeutische Nachbehand-lung erforderlich.Deformitäten, Instabilitäten und gene-ralisierte degenerative Veränderungen mit einem Gelenkspalt unter 2 mm kön-nen durch eine arthroskopische Therapie nicht nachhaltig verbessert werden und erfahren nur kurzzeitig eine Reduktion
der Schmerzen oder eine Steigerung des Bewegungsumfangs.
KorrespondenzadresseDr. C. LampertOrthopädie am RosenbergRorschacherstr. 120, CH-9000 St. [email protected]
Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Literatur
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13. Van Dijk CN, Scholte D (1997) Arthroscopy of the ankle joint. Arthroscopy 13:90–96
Knorpelstatus und Gelenk-schwellung bei Rheumatoider Arthritis bisher unterschätzt
Rheumatologen an der Medizinischen Uni-
versität Wien haben in einer Studie mit 3000
Patientinnen herausgefunden, dass dem
Knorpelstatus bei entzündlichem Gelenks-
rheuma mehr Beachtung geschenkt werden
muss. Sie zeigten zudem, dass den Zeichen
der Gelenkschwellung ein größerer Stellen-
wert zukommt als den Blutbefunden.
Wichtig ist, die Funktionsfähigkeit des Ge-
lenks zu bewahren und dafür ist der Erhalt
der Knorpelstruktur wichtiger als jener
der Knochenstruktur. Knochenaufbau ist
grundsätzlich möglich, beim Knorpel ist die
Schädigung unwiderruflich. Deshalb muss
dem Knorpel künftig bei der Diagnose mehr
Beachtung geschenkt und mit der Therapie
früher begonnen werden.
Eine weitere Studie zeigte, dass die Be-
urteilung der entzündlichen Aktivität mittels
Blutbefund nicht immer aussagekräftig ist.
Für den Fall, dass im Blutbefund keine Ent-
zündungszeichen erkennbar sind, jedoch
gleichzeitig entzündete Gelenke in der
klinischen Untersuchung vorliegen, müssen
trotzdem weitergehende therapeutische
Überlegungen angestellt werden. Ansonsten
schreiten entzündliche Prozesse fort, die das
Gelenk schädigen können.
Literatur: Aletaha D, Funovits J, Smolen J
(2011) Physical disability in rheumatoid
arthritis is associated with cartilage damage
rather than bone destruction Ann Rheum Dis
70:733–739
Aletaha D, Alasti F, Smolen J (2011) Rheuma-
toid arthritis near remission: clinical rather
than laboratory inflammation is associated
with radiographic progression Ann Rheum
Dis. Epub ahead of print, doi 10.1136/
ard.2011.153734
Quelle: Medizinische Universität Wien,
www.meduniwien.ac.at
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