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Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert Deutschland 2,50 Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Winter 2015 Winter 2015 2. Jahrgang COPD in Deutschland Patientenzeitschrift für Atemwegs- und Lungenerkrankungen kostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik Früherkennung COPD in Deutschland Mit Berichten vom 8. Symposium Lunge, Hattingen und vom Europäischen Atemwegskongress (ERS), Amsterdam ® Lungenfibrose Atemmuskeltraining Infektionen Pneumothorax

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Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 2,50 €

Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Winter 2015

Winter 20152. Jahrgang

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4 I 2015 COPD in Deutschland 03

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,

eine der häufigsten Fragen in unserer Mailingliste und in den Selbsthilfegruppen ist: Was kannich selber tun, um den Verlauf der Erkrankung möglichst günstig zu beeinflussen?

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, bei denen man als Patient gefordert ist und die eine wich-tige Rolle im Hinblick auf den Verlauf der Erkrankung einnehmen:

1. Unbedingter und ausnahmsloser Verzicht auf Noxen (Giftstoffe), insbesondere Nikotin. Jeder weitere Tag Zigarettenrauchen zerstört weiteres Lungengewebe.

2. Wahrnehmung der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen in den vom Facharzt oder der behandelnden Lungenfachklinik festgelegten Intervallen.

3. Unbedingte Compliance des Patienten. Als Compliance bezeichnet man die Bereitschaft des Patienten, beidiagnostischen und therapeutischen Maßnahmen mitzuwirken. Im medikamentös therapeutischen Sinne Therapietreue und konsequente Einhaltung der Verordnungsvorschriften. Dies gilt insbesondere auch für eine durchzuführende Langzeit-Sauerstofftherapie sowie auf die nicht-invasive Beatmung (NIV). Keine Veränderung, Erhöhung oder Absetzung von Medikamenten oder anderer Therapieformen ohne Rücksprache und im Einvernehmen mit dem behandelnden Facharzt.

4. Krankengymnastik, Atemtherapie, Lungensport in Abhängigkeit zum persönlichen Leistungsstatus, der maß-geblich auch durch die Art der Erkrankung, das Stadium derselben und durch den IST-Zustand des Patientenbestimmt wird.

5. Medizinische Rehabilitationsmaßnahmen im Rahmen der Möglichkeiten.6. Prophylaxemaßnahmen wie Grippe- und Pneumokokken-Impfung, Vermeidung von Infektionsquellen:

Händedruck, Umarmungen, Türklinken etc.7. Unbedingte Akzeptanz der Erkrankung und das Lernen – MIT – ihr zu leben. Ab einem gewissen Stadium

der Erkrankung wird die Atemnot ein permanenter Begleiter sein. Wer dies erkennt und annimmt, wird mithoher Wahrscheinlichkeit ein zufriedeneres Leben führen können, was sich wiederum positiv auf die Psycheauswirkt und den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen kann.

8. Ein gut informierter Betroffener und ein gut informierter Angehöriger können in den meisten SituationenFehlverhalten vermeiden. Wer sehr gut informiert ist, kann besser, schneller und effizienter handeln. An dieserStelle möchte ich auf die vielfältigen Ratgeber des COPD – Deutschland e.V. und der PatientenorganisationLungenemphysem-COPD hinweisen, die unter www.lungenemphysem-copd.de online gelesen oder über www.copd-deutschland.de in der Druckversion bestellt werden können.

Was wir jedoch sicherlich nicht beeinflussen können, ist das Schicksal. Wir bedürfen, wie im Übrigen jeder, alsoauch gesunde Menschen, einer Portion Glück, um möglichst gut und lange zu leben.

Entscheidend bei einer schweren, irreversiblen Erkrankung ist, meiner persönlichen Meinung nach, sich nicht stän-dig darüber Gedanken zu machen, wie viel Zeit einem möglicherweise noch verbleibt, sondern die vorhandene Zeitsinnvoll, positiv und effizient zu nutzen. Sehr schön passt hierzu der Spruch meines Lieblingsphilosophen MarcAurel (römischer Kaiser und Philosoph): "Denke lieber an das, was du hast, als an das, was dir fehlt!"

IhrJens Lingemann

Initiator und Organisator des Symposium LungeVorsitzender des COPD - Deutschland e.V.Gründer und Koordinator der Patientenorganisation Lungenemphysem–COPD Deutschland

Editorial

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Editorial

Was wir selber tun können! 03

Früherkennung der COPD

Interview: Frühe Erkennung der COPD 06

Fragebögen: Hilfsmittel für eine frühe Erkennung 09

Rauchen: Risiken und Auswirkungen (er)kennen 12

Auch ohne Beschwerden – Mehrzahl der Raucher ist lungenkrank 14

Infektionen

Kongress-Report:Atemwegs- und Lungeninfektionen 16

Influenzaimpfung: Grippesaison 215 / 2016 18

Buchtipp: Reisen in die erstaunliche Welt der Viren 22

Tipps: Winterzeit ist Grippezeit 24

Atemmuskeltraining

Interview: Auch Atemmuskeltraining benötigt Ausdauer 25

Übersicht: Atemmuskeltraining bei COPD 27

Pneumothorax

Luft im Brustkorb: Pneumothorax 31

Symposium Lunge

Kongress-Report: Es war gut, dass ich dabei war 34

Online: Programm Symposium Lunge 2016 36

Ab sofort erhältlich: DVD zum Symposium Lunge 37

ERS Kongress

Kongress-Report: Neuigkeiten 38

Interview: Tägliche Bewegung ... aber in sauberer Luft 40

Tipps: Bewegung und Luftqualität 42

Lungenfibrose

Übersicht: Lungenfibrose 44

Perspektiven: Rehabilitation und Lungenfibrose 46

Aktuelle Forschungsaktivitäten 49

Bewegung

Tägliches Bewegungstraining mit Michaela Frisch 50

Tipps: Bewegung und Luftqualität 52

Jetzt kostenfrei anfordern: DVD zur Sport- und Atemtherapie 52

Ernährung

Obstipation: Verstopfung und Darmträgheit 53

Kurz und wichtig

Bestell- und Lieferservice 55

Eisenmangel … kann die Symptomatik verschlechtern 56

Neu: Youtube-Kanal der Patienten-Bibliothek 56

Für Sie im Einsatz: Weitere Ausbildung O2-Assisstentinnen 56

Auf ein Wort 57

Veranstaltungstermine 58

Patienten fragen – Experten antworten

Hilfestellung durch Angehörige 59

Umversorgung bei Sauerstofftherapie 60

Selbsthilfe

www.copd-deutschland.de: COPD-Deutschland e.V. stellt neue Homepage vor 61

Selbsthilfegruppen der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland 62

Impressum 63

Vorschau 63

Inhalt

04 COPD in Deutschland 4 I 2015

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Veranstalter:

Am Samstag, 10. September 2016 9:00 bis 17:00 Uhr

Auf dem Gelände des Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte - Gebläsehalle Werksstrasse 31-33 45527 Hattingen/ NRW

Eintritt frei!

Ein Symposium für alle Atemwegs- und Lungenerkrankte, deren Angehörige, Ärzte und Fachpersonal

www.lungenemphysem-copd.de

Leben mit Atemwegserkrankungen von der Diagnostik bis zur erfolgreichen Therapie

COPD und Lungenemphysem

Mitveranstalter:

9. Symposium Lunge

2016

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06 COPD in Deutschland 4 I 2015

Frühe Erkennung der COPDCOPD ist eine Erkrankung, die häufig erst in einem fort-geschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Anlässlich des8. Symposium Lunge in Hattingen hielt Professor Dr. KurtRasche den Vortrag „COPD: Erste Symptome? Was tun?Wann zum Pneumologen?“, in dem er dokumentierte,dass nur ca. 60 % der Patienten mit chronischen Symp-tomen der Atemwege und der Lunge ihren Hausarztkonsultieren. Insbesondere Raucher neigen dazu, Atem-wegs-Symptome zu ignorieren und eine Vorstellungbeim Hausarzt zu vermeiden.

Im Nachgang des Symposiums sprach die Redaktion mitProfessor Rasche über die Möglichkeiten der frühen Er-kennung der COPD, deren Symptome, Risikofaktoren unddie Wege der Diagnostik.

Professor Dr. Kurt Rasche ist Chef-arzt des Bergischen Lungenzen-trums, Klinik für Pneumologie,Allergologie, Schlaf- und Beat-mungsmedizin des HELIOS Klini-kums Wuppertal – Klinikum derUniversität Witten/Herdecke.

Warum wird die chronisch ob-struktive Lungenerkrankung(COPD) oftmals erst so spät dia-gnostiziert?

Ein Grund hierfür ist, dass die Lunge ein sehr großes Po-tenzial und sehr große Reserven hat. Ein Beispiel kannuns dies gut verdeutlichen: Auch mit nur einem Lun-genflügel kann ein Mensch leben. Allerdings muss dieserLungenflügel gesund sein.

Werden Lungenbläschen (Alveolen) durch eine COPD, einLungenemphysem zerstört, so wird dies lange Zeit nichtbemerkt. Treten die für eine COPD typischen AHA-Ef-fekte auf – also Atemnot, Husten und Auswurf – bestehtmeist schon eine krankhaft veränderte Lungenfunktion.

Weiß man, welche Effekte erzielt werden könnten,wenn COPD früher diagnostiziert würde?

COPD ist eine fortschreitende Erkrankung. Derzeit kanndie Erkrankung durch die therapeutischen Maßnahmengebremst, jedoch nicht gestoppt werden. Studienergeb-nisse, die wir diesbezüglich haben, wurden vor allem mitPatienten im fortgeschrittenen Stadium durchgeführt,da wir derzeit zu wenige sehr früh diagnostizierte Pa-tienten haben.

Ein Dilemma, weshalb wir derzeit auch nicht formulierenkönnen, welche Effekte bei einer frühzeitigen Erkennungmöglich sind. Ob eine COPD zu stoppen wäre, wenn mansie ganz früh erkennen würde, ist eine reine Hypothese,die derzeit mit keinerlei Daten belegt werden kann.

Vor allem Raucher sind von einer COPD betroffen.Warum wird gerade bei Rauchern das Symptom desHustens zu wenig beachtet?

Husten an sich wird nicht als bedrohliches Symptom an-gesehen. Ein Raucher hat sich in der Regel an seinen Hu-sten gewöhnt. Schmerzen wie z.B. Brustkorbschmerzen,Schmerzen unter Belastung bei einer Angina pectoris(Brustenge) oder Beschwerden bei Luftnot werden vieleher wahrgenommen. Erst wenn sich der Hustencharak-ter verändert, z.B. quälender Reizhusten auftritt oder dasAbhusten nicht mehr richtig gelingt, wird man hellhörig.Das gleiche gilt für den Auswurf. Erst wenn sich dieserverfärbt, fängt man an, sich Sorgen zu machen.

Im Hinblick auf den Husten muss noch sehr viel mehrAufklärung betrieben werden. Jeder sollte wissen, dassHusten grundsätzlich ein Abwehrmechanismus ist, dervielleicht auch noch in einem physiologischen Bereichliegt, wenn er nur ganz kurz auftritt. Ein chronischer Hu-sten über mehrere Tage oder gar Wochen ist in jedemFall ein krankhaftes Zeichen.

Wäre die Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung„Check up 35“ eine sinnvolle Maßnahme zur frühenErkennung auch im Sinne einer COPD?

Diese Vorsorgemaßnahme würde ich unbedingt emp-fehlen. Jeder gesetzlich Versicherte hat die Möglichkeit,ab dem 35. Lebensjahr diese Untersuchung bei seinemHausarzt alle zwei Jahre durchführen zu lassen. Hierinenthalten ist unter anderem neben einer körperlichenUntersuchung mit Abhören des Brustkorbs auch einekleine Lungenfunktionsmessung, die Spirometrie. Beieiner Spirometrie wird die Kraft, mit der ein- und aus-geatmet wird, sowie die Menge der geatmeten Luft proZeit gemessen.

Die Problematik der COPD-Symptomatik besteht darin,dass man sich im Laufe der Jahre an den Husten undauch an den Auswurf gewöhnt. Leider gewöhnt man sichüber die Jahre hinweg auch an mehr Luftnot, wenn manden Berg hinaufgeht oder die Treppe steigt. Die Spiro-metrie kann daher beim Erkennen einer Atemfunktions-störung sehr hilfreich sein. Bei einer Spirometrie kann nicht immer eine Atem-

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4 I 2015 COPD in Deutschland 07

funktionsstörung erkannt werden. Was sollte mandazu wissen und wann sollte ein Lungenfacharzt auf-gesucht werden?

Die Untersuchung mittels eines Spirometers ist im Hin-blick auf die Frage, hat der Patient eine Atemwegsob-struktion (Atemwegsverengung) oder hat er eineAtemwegsrestriktion (Atemwegseinschränkung) schonsehr aussagekräftig. Was mit dieser Methode nicht sogut herausgearbeitet werden kann, ist eine Lungenüber-blähung (Lungenemphysem). Die durchzuführenden for-cierten Atemmanöver bei der Spirometrie sind allerdingsdurchaus anspruchsvoll und die Messgenauigkeit istsomit abhängig von der Mitarbeit des Patienten undauch von den Fähigkeiten des Untersuchenden.

Bei der Bodyplethysmographie, der sogenannten großenLungenfunktionsprüfung, die insbesondere durch denLungenfacharzt durchgeführt wird, ist eine Mitarbeit desPatienten weniger mitarbeitsabhängig, da es sich umeine Ruhemessung handelt. Hierbei wird insbesondereder Atemwiderstand in Ruhe und das intrathorakale Gas-volumen der Überblähung gemessen.

Beide Messverfahren sind wichtig, zeigen verschiedeneMesswerte auf, die sich ergänzen und ein Gesamtbildder Situation ermöglichen. Wird beim Hausarzt eineAtemfunktionsstörung erkannt, so sollte im Rahmen derStufendiagnostik anschließend zumindestens einmal beieinem Lungenfacharzt die Bodyplethysmographiedurchgeführt werden.

Die Erkrankung COPD wird häufig absolut auf Raucherfixiert. Vielleicht manchmal ein bisschen zu sehr, da esauch andere Gründe geben kann, an COPD zu erkranken.Was sollte man über weitere Risikofaktoren wissen?

Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für eine COPD. Aller-dings entwickelt nicht jeder Raucher eine COPD, da auchdie individuelle Veranlagung und genetische Faktoreneine Rolle spielen.

Ebenso gibt es COPD-Patienten, die nachweislich nie ge-raucht und keine familiäre Vorbelastung haben, dennochentwickelten sie ein Lungenemphysem.

Risikofaktoren für die Entwicklung einer COPD lassensich in zwei Kategorien unterteilen:

Körpereigene FaktorenGenetische Veranlagung (z.B. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel)Bronchiale ÜberempfindlichkeitAlter und Geschlecht Störungen des Lungenwachstums

Erworbene FaktorenInhalativer TabakkonsumBerufsbedingte Stäube und GaseAllg. Luftverschmutzung, LebenssituationHäufige Atemwegsinfektion in der Kindheit

Inzwischen liegen vermehrt Daten hinsichtlich der Aus-wirkungen von Luftverschmutzung vor. In den nächstenJahren ist mit weiteren Erkenntnissen zu rechnen, dieuns Auskunft geben werden, welchen Einfluss z.B. dasWohnen in Großstädten oder Feinstaubbelastungen aufAtemwegserkrankungen tatsächlich haben.

Welche Risiken bestehen aufgrund der „normalen“ Al-terung der Lunge?

Grundsätzlich ist zu sagen, dass nicht jeder im Alterkrankhafte oder klinisch relevante Veränderungen an derLunge entwickelt. Auch hier scheint immer die Veranla-gung eine entscheidende Rolle zu spielen.

Ab dem 70. Lebensjahr kann sich manchmal ein soge-nanntes Alterslungenemphysem entwickeln. Wobei ge-sagt werden muss, dass dieses meistens keine klinischeRelevanz hat und diese Patienten häufig sogar normaleBlutgaswerte aufweisen und keinerlei Luftnot haben. Es

Frühe Erkennung der COPD

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handelt sich also mehr um degenerative Veränderungen,die nicht wirklich eine Funktionsproblematik nach sichziehen.

Was sich aufgrund des Alters jedoch gehäufter entwik-keln kann, sind Atemwegsinfektionen. Daher werden z.B.ab dem 60. Lebensjahr Impfungen wie die jährliche In-fluenza-Impfung und auch die Pneumokokken-Impfungempfohlen.

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Beide Ratgeber werden vom COPD – Deutschland e.V.und der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD herausgegeben und können online unterwww.lungenemphysem-copd.de gelesen oder überwww.copd-deutschland.de bestellt werden. Bitte be-achten Sie dort die Bestellhinweise.

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4 I 2015 COPD in Deutschland 09

Fragebögen sind Hilfsmittel, um festzustellen, welcheSymptome bei Ihnen vorliegen. Sie können eingesetztwerden, um eine Erkrankung möglichst frühzeitig zu er-kennen und ebenso, um nach einer Diagnose den Ver-lauf der Erkrankung zu beobachten und therapeutischeMaßnahmen ggf. zu optimieren.

Früherkennung

Fragebogen des Bundesverbandes der PneumologenDer Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Be-atmungsmediziner in Deutschland hat bereits vor vielenJahren in Kooperation mit der Universität Ulm, Abtei-lung Biometrie und medizinische Dokumentation dasProjekt „Screening COPD“ ins Leben gerufen. Ziel war dieEntwicklung eines einfachen Fragebogens, der es erlaubt,das Risiko einer COPD-Erkennung abzuschätzen. Dieweite Verbreitung eines solchen Fragebogens ist deshalbwichtig, da viele Patienten mit COPD bei dem langsa-men und schleichenden Verlauf der Erkrankung ihre Le-bensweise anpassen und damit Einschränkungentolerieren. Dieser Fragebogen soll dabei helfen, das sys-tematische Screening (Testverfahren) zu verbessern.

Anhand dieses Tests können Sie die Wahrscheinlichkeitberechnen, mit der Sie von dieser chronischen Krankheitbetroffen sind.

Sollte der Fragebogen bei Ihnen eine COPD als wahr-scheinlich bezeichnen, besteht kein Grund zur Panik! Su-chen Sie bei Gelegenheit einfach einen Arzt IhresVertrauens auf und besprechen Sie mit ihm in Ruhe dasErgebnis. Er wird für Sie überprüfen, ob Sie tatsächlichunter der Erkrankung leiden.

In der EntwicklungBeim diesjährigen internationalen Kongress der Euro-päischen Atemwegsgesellschaft in Amsterdam Ende Sep-tember wurde das Thema Fragebogen zur früherenErkennung von COPD erneut diskutiert. Ein Fragebogenmit nur fünf Fragen wurde vorgestellt, der sich jedochderzeit noch in der Erprobung und Entwicklung im Hin-blick auf seine Verlässlichkeit befindet.

Nachfolgend die aus dem Englischen übersetzten Fra-gen:

• Waren Sie jemals am Arbeitsplatz oder am Wohnort Luftverunreinigungen, Zigaretten-rauch, Passivrauch oder Staub ausgesetzt?

• Verändert sich Ihre Atmung mit den Jahreszei-ten, dem Wetter oder der Luftqualität?

• Erschweren Ihnen Tätigkeiten wie das Tragen von schwerer Last, Staubsaugen, Kehren, Joggenoder ähnlichen sportlichen Aktivitäten Ihre At-mung?

• Wenn Sie sich mit Menschen im gleichen Altervergleichen, ermüden Sie dann schneller?

• Wie häufig mussten Sie in den vergangenen 12 Monaten der Arbeit/ Schule oder anderen Aktivitäten fernbleiben aufgrund einer Erkäl-tung, Bronchitis oder Lungenentzündung?

Frühe Erkennung von Veränderungen bei bestehenderCOPDDer sogenannte CAT-Test (COPD-Assessment-Test bzw.COPD-Beurteilungs-Test) dient der frühen Erkennungvon Veränderungen im Verlauf einer COPD.

Die Notwendigkeit dieses Fragebogens, der möglichsteinmal pro Jahr zur Verlaufskontrolle eingesetzt werdensollte, begründete Dr. Peter Kardos, Arzt für Lungen- undBronchialheilkunde in Frankfurt am Main:„Wie soll sich der Arzt (Hausarzt oder Lungenarzt) wäh-rend der stets überfüllten Sprechstunde unter Zeitdruckschnell und zuverlässig ein Bild über den Zustand seinesPatienten machen, der an einer so wechselhaft verlau-fenden Erkrankung leidet? Auch vielen Patienten fällt esschwer zu entscheiden, was am Wichtigsten ist und demArzt mitgeteilt werden sollte: Zum Beispiel welche ihrermannigfaltigen Symptome auf die COPD und welche aufandere Krankheiten zurückzuführen sind. Eine ungezielteAufzählung vielerlei Symptome und Beschwerden ist inder Sprechstunde meistens gar nicht möglich. Die wich-tigsten Beschwerden können vergessen werden.“

Im Vergleich zu anderen, sehr viel umfangreicheren Fra-gebögen zur Ermittlung der Lebensqualität von COPD-Patienten erfordert das Ausfüllen des CAT-Fragebogensnur wenige Minuten. Die – vor allem bei regelmäßigemAusfüllen – kaum nennenswerte Bearbeitungszeit sei-tens des Patienten macht den CAT zu einem Instrumentfür Arzt und Patient, das einen schnellen, aber dennochkrankheitsspezifischen Überblick über den aktuellen Ge-sundheitszustand des Patienten gibt

Fragebögen

Hilfsmittel für eine frühe Erkennung

Frühe Erkennung der COPD

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Frage Punkte SummeJa Nein

a) 0 0 b) 3 0 c) 7 0d) 19 0e) 5 0f) 6 0g) 9 0h) 0 5i) 5 0j) 0 8k) 7 0l) - -Alter: unter 35 0 zwischen35 u. 55 9ab 55 17Summe

10 COPD in Deutschland 4 I 2015

Fragebogen zur Früherkennung COPD JA NEIN

a) Haben Sie jemals geraucht?

b) Sind Sie länger als drei Jahre Nichtraucher?

c) Sind Sie kürzer als drei Jahre Nichtraucher?

d) Rauchen Sie derzeit?

e) Haben Sie mehr als drei Monate im Jahr Husten?

f) Haben Sie Auswurf an den meisten Tagen für min. drei Monate jährlich?

g) Meiden Sie körperliche Belastungen, weil Sie dann schlecht Luft bekommen?

h) Leiden Sie auch im Ruhezustand an Atembeschwerden?

i) Sind bei Ihnen bei jedem Infekt die Bronchien langwierig betroffen?

j) Leiden Sie an einer Allergie (Heuschnupfen, Hausstaub, etc.)?

k) Haben Sie im letzten Jahr ein Spray gegen Atembeschwerden benutzt?

l) Alter:____________

Auswertung „COPD“ - Fragebogen:

Weniger als 42 Punkte:Sie haben wahrscheinlich keine chronische obstruktive Atemwegserkrankung (Rau-cherbronchitis etc.)

43 bis 49 Punkte:Sie haben vermutlich keine chronische obstruktive Atemwegserkrankung (Rau-cherbronchitis etc.). Beobachten Sie dennoch Ihren Gesundheitszustand sorgfältig,wenn Sie im Zweifel sind, suchen Sie einen Arzt Ihres Vertrauens auf.

50 bis 65 Punkte: Ab 50 Punkten besteht eine 50%ige Wahrscheinlichkeit, dass Sie an einer chro-nisch obstruktiven Atemwegserkrankung (Raucherbronchitis o. ä) leiden. Einechronisch obstruktive Atemwegserkrankung beginnt meist schleichend. AchtenSie daher besonders auf körperliche Veränderungen. Suchen Sie, wenn nötig,einen Arzt Ihres Vertrauens auf. Oder sprechen Sie Ihren Arzt einfach beimnächsten Besuch darauf an.

65 Punkte oder mehr:Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie an einer chronisch obstruktiven Atem-wegserkrankung leiden. Suchen Sie einen Arzt Ihres Vertrauens auf.

Quellen: www.pneumologenverband.de, www.lungeninformationsdienst.de, www.erscongress.org– About ERS 205, www.catestonline.org/english/index_German.htm

Frühe Erkennung der COPD

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4 I 2015 COPD in Deutschland 11

Frühe Erkennung von Veränderungen bei bestehender COPD

Fragebogen CAT

In dem „Benutzerleitfaden für Ärzte“ wird der Grad der Beeinträchtigung in Abhängigkeit von dem Gesamtbetragder vergebenen Punkt wie folgt definiert:

Gesamtbetrag der Punkte Grad der Beeinträchtigung

unter 10 gering10 bis 20 mittelüber 20 hochüber 30 sehr hoch

Welche Behandlungsmaßnahmen aufgrund des jeweils ermittelten Grades der Beeinträchtigung durchgeführt wer-den, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

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12 COPD in Deutschland 4 I 2015

Menschen, die Rauchen oder Tabakrauch ausgesetzt sind,können auch die meisten der durch das Rauchen verur-sachten gesundheitlichen Beeinträchtigungen und aku-ten sowie chronischen Erkrankungen erleiden insbeson-dere, wenn die Belastung sehr stark ist und über einenlängeren Zeitraum erfolgt. Die von Nichtrauchern beimPassivrauchen im Alltag täglich eingeatmete Menge gif-tiger und kanzerogener Substanzen kann dem Konsumvon ein bis zwei Zigaretten gleichkommen.

AtemwegserkrankungenRauchen und Passivrauchen kann akute und chronischeAtemwegsbeschwerden verursachen und dosisabhängigdie Lungenfunktion verschlechtern und das respiratori-sche Epithel, also die Zellen, die den größten Teil der

Atemwege auskleiden, schädigen. Reizungen der Atem-wege können dabei zu respiratorischen Symptomen wieHusten, Auswurf sowie Kurzatmigkeit und Atembe-schwerden bei körperlicher Belastung führen.

Als Folge kann auch eine Entzündung in Form einer Bron-chitis entstehen und bei Asthmapatienten können stär-kere und häufigere Anfälle ausgelöst werden. Diezahlreich im Tabakrauch enthaltenen giftigen und reizen-den Substanzen können die Schleimhäute und die Funk-tion der Atemwege nicht nur akut, sondern auchnachhaltig beeinträchtigen. Neben akuten Symptomen imAtemtrakt können auch Brennen und Tränen der Augensowie Kopfschmerzen, Schwindelanfälle und Müdigkeitbei Tabakrauchbelastung auftreten und die Anfälligkeitfür Infektionen kann erhöht werden.

Entzündungen in den Bronchien werden dadurch hervor-gerufen, dass Substanzen des Tabakrauchs, wie freie Ra-dikale, Immunzellen anlocken. Diese setzen dannMediatoren frei, die beispielsweise die Eigenschaften derGefäßwände verändern, was die Durchblutung verstärktund weitere Zellen in den Entzündungsort einwandernlässt. Chronische Entzündungen greifen im Krankheits-verlauf auf die tiefer gelegenen Schichten der Bronchial-wände über und führen dort ebenfalls zu Veränderungen.Dabei werden die Bronchien, insbesondere die kleinenAtemwege, verengt. Werden die Lungenbläschen zerstört,führt dies letztlich zu einer irreversiblen Überblähung der

RauchenRisiken und Auswirkungen (er)kennen

Frühe Erkennung der COPD

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Lunge und damit zu einem Lungenemphysem.

Außerdem schädigt Tabakrauch die Flimmerhärchen, die für die mukoziliäre Clearance, den bronchialen Selbstreini-gungsmechanismus, verantwortlich sind. Die Selbstreinigungsfähigkeit der Bronchien wird insofern herabgesetzt, alsdie Chlorid- und Kaliumleitfähigkeit des Lungenepithels um 25 beziehungsweise 50% gehemmt wird, so dass der Salz-und Wassertransport gestört ist. Tabakrauch verändert des Weiteren die Zusammensetzung des Bronchialschleims undführt zu einer vermehrten Produktion und dadurch zu einem Schleimstau. Die Lungenbläschen werden zerstört unddas Immunsystem beeinträchtigt, wodurch auch eine erhöhte Infektionsanfälligkeit besteht.

Herz- und GefäßerkrankungenAktives Rauchen kann zu verschiedenen pathophysiologischen Veränderungen, wie beispielsweise zur Bildung vonThromben, endothelialen Dysfunktionen oder Entzündungen führen, die akute kardiovaskuläre Erkrankungen her-vorrufen können.

Zur Bildung von Thromben (Blutpfropfen) kommt es durch die durch In-haltsstoffe des Tabakrauchs verursachte gesteigerte Aggregation von Blut-plättchen (Thrombozyten). Zudem wird vermehrt Fibrinogen freigesetzt,wodurch die Auflösung der Thromben verlangsamt und die Blutviskositäterhöht wird. Regulationsprozesse der Blutgerinnung, der Einstellung desGefäßtonus und Entzündungsreaktionen werden durch die Schädigungdes Endothels, der innersten Zellschicht der Blutgefäße, beeinträchtigt.

Auch das Lipidprofil verändert sich durch das Rauchen nachteilig, dadie Konzentration des protektiven HDL-Cholesterins abnimmt und diedes schädlichen LDL-Cholesterins und der Triglyzeride hingegen zu-nimmt. Die Ablagerungen von Blutfetten, Thromben und Bindegewebe,die zur Bildung von Plaques führen und den Blutfluss behindern, sowiechronische Entzündungen, beispielsweise durch gesteigerte Aktivitätvon Thrombozyten, können außerdem zur Entstehung einer Arterio-sklerose beitragen. Bei der Verengung der Koronargefäße, die kranzför-mig um das Herz angeordnet sind, spricht man von einer koronarenHerzkrankheit. Wenn die Versorgung der Herzmuskelzellen mit Sauer-stoff behindert wird, kommt es zu einem schmerzhaften Druck- undEngegefühl hinter dem Brustbein, der so genannten Angina pectoris.Aufgrund einer Minderdurchblutung von Herzmuskelzellen oder Ner-venzellen im Gehirn drohen außerdem Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die Sauerstoffversorgung wird auch dadurch beeinträchtigt, dass sichdas im Tabakrauch enthaltene Kohlenmonoxid an das im Blut enthalteneHämoglobin bindet, so dass dessen Fähigkeit zum Sauerstofftransportherabgesetzt ist. Bei Rauchern ist außerdem die durchschnittliche Herz-frequenz um bis zu sieben Schläge pro Minute erhöht, während desRauchens sogar um bis zu 20 Schläge pro Minute.

Dr. Martina Pötschke-LangerLeiterin der Stabsstelle Krebsprävention unddes WHO-Kollaborationszentrums für Tabak-kontrolle Deutsches Krebsforschungszentrum,Heidelbergwww.dkfz.de / www.tabakkontrolle.de

Quelle: Rote Reihe, Tabakprävention und Tabakkontrolle,Schutz der Familie vor Tabakrauch Band 14, DeutschesKrebsforschungszentrum, Heidelberg, 2010 sowie 7. Pa-tientenforum Lunge, 2014 des Lungeninformatinsdienstes

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14 COPD in Deutschland 4 I 2015

Eine große US-amerikanische Studie mit Heidelberger Be-teiligung zur Lungengesundheit bei Rauchern zeigt: Trotzunauffälliger Lungenfunktion mittels Computertomogra-phie sind häufig schon deutliche Schäden zu erkennen

Deutlich mehr Raucher als bisher angenommen - rund80 anstatt der mit gängigen Diagnosetests ermitteltenca. 50% - entwickeln eine sogenannte chronisch ob-struktive Lungenerkrankung (COPD), die mit fortschrei-tenden Lungenschäden einhergeht. Das ist das Ergebniseiner Studie der führenden US-amerikanischen Lungen-

fachklinik National Jewish Healthmit mehr als 8.800 Rauchern, ander auch ein Radiologe des Univer-sitätsklinikums Heidelberg beteiligtwar. Professor Dr. Hans-UlrichKauczor, Ärztlicher Direktor derKlinik für Diagnostische und Inter-ventionelle Radiologie, der sich aufdie Weiterent- wicklung der Lun-genbildgebung spezialisiert hat,wertete computertomographischeAufnahmen der Studienteilnehmer

aus. Selbst bei Rauchern, deren Lungenfunktionstest un-auffällig ausfiel und die daher als gesund eingestuftwurden, fand der Experte Gewebeschäden: "Das Ergeb-nis zeigt ganz klar: Die Mehrheit der Raucher ist chro-nisch lungenkrank - auch wenn viele von ihnen nichtsbemerken und davon ausgehen, dass es sie nicht betrifft.Aber ohne Behandlung schreitet die COPD unaufhalt-sam weiter fort."

Häufig leidet die Lunge lange unbemerkt, Symptome wieKurzatmigkeit oder morgendlicher Husten werden oft-mals nicht ernst genommen. Hat sich das Lungengewebeaber erst einmal krankhaft verändert, kann dies nichtmehr rückgängig gemacht werden. Je früher die Thera-pie einsetzt, desto besser können weitere Schäden hin-ausgezögert werden, auch wenn eine Heilung nichtmöglich ist.

Zur Diagnose einer COPD wird in der Regel ein Lungen-funktionstest, die Spirometrie, herangezogen. Dabei wirdunter anderem gemessen, wie viel Luft die Patienten ein-atmen und in einer Sekunde ausatmen können. Dassdamit die Folgen langjährigen Rauchens auf die Lungebisher gravierend unterschätzt wurden, hat die Studiedes National Jewish Health nun eindrucksvoll belegt.

Die Wissenschaftler um Professor Dr. James Crapo undDr. Elisabeth Regan vom National Jewish Health in Den-ver untersuchten 8.872 aktive und ehemalige Raucherim Alter zwischen 45 und 80 Jahren. Alle hatten minde-stens zehn Jahre lang mindestens eine Packung Zigaret-ten pro Tag (zehn Packungsjahre), die meisten deutlichmehr geraucht. Bei rund der Hälfte der Teilnehmer fan-den sich beim Lungenfunktionstest keine Anzeicheneiner COPD. Ihre Lungen wurden als gesund eingestuft.

Zusätzliche Untersuchungen zeichneten allerdings einanderes Bild: Bei 42% der zuvor als gesund eingestuf-ten Teilnehmer zeigten CT-Untersuchungen Verände-rungen der Atemwege oder aufgeblähte Lungenab-schnitte (Emphysem). 23% litten unter Atemnot, 15%schafften beim Gehtest weniger als 350 Meter in sechsMinuten. In einem Fragebogen überschritt ein Viertelvon ihnen einen Wert, der eine klinisch relevante Ein-schränkung der Lebensqualität markiert. Insgesamt warbei mehr als der Hälfte (55%) die Lungengesundheit inirgendeiner Form beeinträchtigt. Die Wissenschaftlergehen davon aus, dass dies frühe Anzeichen einer COPDsind.

Bei ersten Beschwerden Lungengewebe bereits irre-versibel geschädigt

Was das für die Lunge bedeutet, erklärt Professor Herth,Pneumologe, Universitätsklinik Heidelberg: "Bei Ein-schränkungen im Lungenfunktionstest gehen wir davonaus, dass bereits ein Viertel des Lungengewebes zerstörtist. Bis dahin ist viel Raum für erhebliche Schäden, dieBetroffene nicht bewusst wahrnehmen oder wahrneh-men wollen. Hier gilt es, durch entsprechende Beratungzu sensibilisieren." Außerdem sollte bei Rauchern dieTherapie der COPD, z.B. in Form von Sprays zum Inhalie-ren, bei entsprechenden Beschwerden schon früher alsbisher einsetzen, auch wenn der Lungenfunktionstestnoch keinen Anlass zur Sorge gibt. "Voraussetzung ist al-lerdings, dass der Patient das Rauchen aufgibt, sonst hatdie Behandlung ohnehin keinen Erfolg", so der Lungen-spezialist.

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, 08.07.2015 – JAMA InternMed. 22.07.2015

Auch ohne Beschwerden

Mehrzahl der Raucher ist lungenkrank

Frühe Erkennung der COPD

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4 I 2015 COPD in Deutschland 15

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16 COPD in Deutschland 4 I 2015

Bei einer vorliegenden chronischen Atemwegserkran-kung wie COPD bedeuten Atemwegs- und Lungeninfek-tionen eine zusätzliche große Belastung. Während beiansonsten gesunden Menschen eine Atemwegsinfektionzwar lästig ist, hat die Infektion in der Regel jedocheinen milden Verlauf. Bei COPD-Patienten dagegen kön-nen aufgrund der verminderten Abwehr in den Atem-wegen und der Lunge Infektionen Auslöser für eineakute schwerwiegende Verschlechterung (Exazerbation)sein. Studien belegen, dass während der GrippesaisonExazerbationen häufiger vorkommen.

Bei den Erregern von Atemwegsinfektionen handelt essich in den meisten Fällen entweder um Viren oder Bak-

terien. Allerdings können auch Ko-infektionen vorkommen, soProfessor Dr. Gernot Rohde,Maastricht während des 8. Sympo-sium Lunge in Hattingen, wobei zuBeginn meist eine virale Infektionvorliege, gefolgt von einer bakte-riellen Infektion. Durch eine Infek-tion mit Viren wird die Schleimhautder Atemwegsorgane manchmal sogeschädigt, dass sich zusätzlichauch Bakterien ansiedeln können.

VirenVirusinfektionen zählen zu den häufigsten Infektions-krankheiten überhaupt. Eine Vielzahl von unterschiedli-chen Virenstämmen kann für die Infektionen verant-wortlich sein. Mehr als 200 Arten von Viren sind bisherbekannt.

RhinovirenRhinoviren gehören zu einer großen Gruppe von Virenmit über 100 Stämmen. Sie sind die häufigsten Auslöserfür virale Atemwegsinfektionen und äußern sich klinischmeist mit dem Symptom Schnupfen (= Rhinitis).

Bisher konnte trotz intensiver Forschung noch keinImpfstoff gegen diese Erreger gefunden werden. Grundhierfür ist die große Vielfalt der Virengruppe.

Rhinoviren sind für COPD-Patienten besonders proble-matisch, da sie als häufigster Auslöser für eine Exazer-bation identifiziert wurden. Es konnte gezeigt werden,

dass Rhinoviren nicht nur die oberen, sondern auch dieunteren Atemwege infizieren und auf diese Weise eineExazerbation auslösen können.

Rhinoviren haben eine Vorliebe für kühlere Temperatu-ren. Nass-kaltes Wetter ist eine gute Voraussetzung fürhöhere Infektionsraten. Kühlt der Körper aus, ziehen sichauch die Blutgefäße in den Nasenschleimhäuten zusam-men und die Temperatur sinkt in diesem Bereich - opti-male Bedingungen zur Vermehrung der Viren.

Respiratorisches Synzytialvirus (RSV)RSV sind die häufigsten Auslöser von Atemwegsinfek-tionen bei Säuglingen und Kleinkindern.

Prinzipiell kann das Virus jedoch jeden treffen. Auch beiPatienten mit COPD-Exazerbationen wurden RSV fest-gestellt. Derzeit wird vermutet, dass RSV auch bleibendeInfektionen verursachen kann, so Professor Rohde.

Impfstoffe und neue antivirale Medikamente befindensich derzeit noch in der Entwicklung.

Influenzaviren (Grippe)Die echte Grippe (Influenza) ist eine akute Erkrankungder Atemwege, die durch Influenzaviren ausgelöst wird.Auslöser der Infektionen sind die Influenzaviren des TypsA, B und C.

Bei Influenzaviren ist durch eine Reihe von Studien seitlangem bekannt, dass diese auch Auslöser von COPD-Exazerbationen sein können, so Professor Rhode.

Influenzaviren des Typs A und B sind derzeit die einzi-gen Viren, gegen die eine effektive Impfung zur Verfü-gung steht. Unter anderem wird die Impfung allen über60 jährigen sowie allen Patienten mit einer COPD emp-fohlen.

Die Verläufe bzw. die Schwere einer Grippesaison ist vonJahr zu Jahr unterschiedlich, dokumentierte ProfessorRohde. Während die Saison 2014 / 2015 eine schwereSaison war, wird 2015 / 2016 eine eher mildere Saisonerwartet.

Unabhängig davon welches Ausmaß die Grippesaison an-nimmt, empfiehlt Professor Rohde unbedingt eine jährliche

Kongress-Report

Atemwegs- und Lungeninfektionen

Infektionen

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Infektionen

Impfung. Dies sei alleine aufgrund des sich aufbauendenImpfschutzes sinnvoll. Der Schutzimpfung komme im Sinneder Prävention ein besonderer Stellenwert zu.

Besonders wichtig war Professor Rohde auch zu beto-nen, dass eine Influenza-Impfung keine Exazerbationauslösen könne.

BakterienAtemwegsbakterien können Auslöser für COPD-Exazer-bationen und Lungenentzündungen sein. Ähnlich wie beiden Viren gibt es eine Reihe von verschiedenen Bakte-rienfamilien.

Liegt ein höherer Schweregrad der COPD vor, so könnenzunehmend auch Bakterien auftreten, gegen die eineTherapie mit den üblichen Antibiotika nicht mehr wirk-sam ist. Hierzu zählen z.B. Pseudomonas aeruginosa. Indiesen Fällen werden spezielle Antibiotika verordnet.

PneumokokkenPneumokokken (Streptococcus pneumoniae) ist der häufig-ste Erreger einer Lungenentzündung (Pneumonie). BeiCOPD-Patienten besteht ein 2– bis 3-fach höheres Risiko,an einer Pneumokokken induzierten Lungenentzündung zuerkranken.

Eine Impfung gegen Pneumokokken ist möglich undwird seitens der Ständigen Impfkommission (STIKO) beichronischen Atemwegserkrankungen wie COPD undAsthma empfohlen.

Bei der Pneumokokken-Impfung gibt es eine aktuelle Ent-wicklung, so Professor Rohde. Während der bisher einge-setzte Polysaccharid-Impfstoff insbesondere gegen eineschwere Form der Lungenentzündung und deren Auswir-kungen wirksam ist, kann der neue konjungierte Impfstoffeine Lungenentzündung vermutlich verhindern. Von diesemweiter entwickelten Impfstoff wird eine stärkere Wirksam-keit und ein besserer Schutz erwartet, so Rohde. Aktuellempfiehlt die STIKO eine einmalige Impfung.

Bordetella pertussisKeuchhusten wird durch das Bakterium Bordetella per-tussis übertragen und daher auch als Pertussis bezeich-net. Die Erkrankung ist hochansteckend und wird perTröpfcheninfektion übertragen.

Pertussis ist als Kinderkrankheit bekannt, doch inzwi-schen erkranken immer mehr Erwachsene. Da die Symp-tomatik lediglich durch einen hartnäckigen, quälendenHusten gekennzeichnet ist, wird die Erkrankung oftmalserst spät erkannt.

Für COPD-Patienten besteht keine spezifische Empfeh-lung. Dennoch empfiehlt sich die10-jährliche Auffrisch-impfung (z.B. in Kombination mit Tetanus und Diphterie),rät Professor Rohde.

Kongress-Report durch Sabine Habicht, Lindau

4 I 2015 COPD in Deutschland 17

… mehr Wissen

Der Ratgeber „Impfprophylaxe …bei COPD“ des COPD– Deutschland e.V. und der Patientenorganisation Lun-genemphysem-COPDDeutschland kann onlineunter www.lungenem-pyhsem-copd.de gelesenoder über www.copd-deutschland.de bestelltwerden. Beachten Siedie Versandinformatio-nen.

Virus Bakterium

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Die Influenza, auch „echte“ Grippe genannt, ist einedurch Viren aus den Gattungen Influenzaviren A oder Bausgelöste Infektionskrankheit. Umgangssprachlich wirddie Bezeichnung Grippe häufig auch für den „grippalenInfekt“ verwendet, bei dem es sich um eine in der Regeldeutlich harmlosere Virusinfektion handelt.

Charakteristisch für eine Influenza ist ein plötzlicherKrankheitsbeginn mit Fieber und typischen Symptomenwie Halsschmerzen, trockenem Husten und heftigenKopf-, Muskel- und/oder Gliederschmerzen.

Patienten mit Grundkrankheiten haben ein erhöhtes Ri-siko, schwere oder tödliche Krankheitsverläufe einer In-fluenzainfektion zu entwickeln. Besonders gefährdetsind dabei unter anderem Personen, die eine Überemp-findlichkeit der Atemwege oder eine eingeschränkte

Lungenfunktion haben (z.B. Perso-nen mit Asthma, chronischerBronchitis, chronisch obstruktiverLungenerkrankung).

„Die Impfung ist eine wichtige undsichere Schutzmöglichkeit, auchwenn ihre Wirksamkeit schwankenkann“, betont Professor Dr. LotharH. Wieler, Präsident des RobertKoch Instituts.

Wie ist der diesjährige Influenza-Impfstoff zusam-mengesetzt?

Aufgrund der in der Saison 2014/2015 unzureichendenÜbereinstimmung der Impfstoffkomponente mit denhauptsächlich zirkulierenden Viren empfiehlt die Welt-gesundheitsorgansation (WHO) für die Saison 2015/16eine veränderte Zusammensetzung des Impfstoffes. Tri-valente (dreifach) Influenza-Impfstoffe sollen Antigenefolgender Influenzaviren enthalten:

• A/California/07/2009 (H1N1)pdm09 - dies ist dasVirus, das die Pandemie 2009/2010 ausgelöst hat

• A/Switzerland/9715293/2013 (H3N2) (verändert zum Vorjahr)

• B/Phuket/3073/2013 (verändert zum Vorjahr)

Der tetravalente (vierfach) Influenza-Impfstoff enthältzusätzlich Antigene des Influenzavirus-Stamms B/Bris-bane/60/2008.

Bis zur Saison 2012/13 gab es ausschließlich trivalentesaisonale Influenza-Impfstoffe, die Bestandteile vonzwei Subtypen des Influenza A-Virus und eines B-Virusenthalten. Seit der Saison 2013/14 sind auch tetrava-lente Impfstoffe mit einer zweiten B-Virus-Variante inDeutschland verfügbar.

In Deutschland sind Influenza-Impfstoffe zahlreicher Her-steller erhältlich. Alle Impfstoffe enthalten die von der WHOfestgelegten Antigene. Bis auf wenige Ausnahmen enthal-ten die Impfstoffe keine Wirkverstärker (Adjuvanzien).

.Sollten ältere Menschen grundsätzlich einen adju-vantierten saisonalen Impfstoff gegen Influenza er-halten?

Ältere Menschen haben oft eine reduzierte Immunant-wort, so dass die saisonale Influenza-Impfung wenigerwirksam sein kann als bei jüngeren Erwachsenen. In denletzten Jahren wurden deshalb sogenannte adjuvantierte(wirkverstärkte) saisonale Influenzaimpfstoffe entwik-kelt. Als Wirkungsverstärker werden Emulsionen (z.B.MF59, AS03) oder Virosomen eingesetzt. AdjuvantierteImpfstoffe nehmen für sich in Anspruch, bei älterenMenschen einen besseren Schutz zu gewährleisten. Diesberuht im Wesentlichen auf Studien zur Antikörperbil-dung (Immunogenität). Ob adjuvantierte Impfstoffe auf-grund der stärkeren Antikörperbildung auch zuver-lässiger gegen eine Erkrankung an Influenza schützenals nicht-adjuvantierte Impfstoffe, ist noch nicht geklärt.Bei adjuvantierten Impfstoffen können vor allem lokaleNebenwirkungen an der Injektionsstelle (Schmerz, Rö-tung, Schwellung) in erhöhtem Maße auftreten und soll-ten vom Arzt mit den Patienten im Vorfeld besprochenwerden.

Sollte ein Drei- oder Vierfachimpfstoff verwendet wer-den?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für be-stimmte Gruppen die jährliche Influenza-Impfung miteinem Impfstoff mit aktueller, von der Weltgesund-heitsorganisation (WHO) empfohlener Antigenkombina-tion. Dreifach(trivalente) -Impfstoffe beinhalten Antigenevon zwei A-Stämmen (derzeit sind das A/H1N1 undA/H3N2) und eines B-Stamms. Vierfach- (tetravalente)Impfstoffe enthalten noch einen weiteren B-Stamm, wiebereits beschrieben.

Influenza-Impfung

Grippesaison 2015 / 2016

Infektionen

18 COPD in Deutschland 4 I 2015

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4 I 2015 COPD in Deutschland 19

Bis auf die bevorzugte Anwendung des lebend-attenu-ierten Influenza-Impfstoffs bei Kindern im Alter von 2bis 6 Jahren empfiehlt die STIKO nicht präferenziell (be-vorzugt) die Verwendung einer bestimmten Impfstoff-klasse oder eines bestimmten Impfstoff-Produkts, sondernüberlässt die Wahl dem impfenden Arzt.

Während einer Influenzasaison zirkulieren üblicher-weise mehrere verschiedene Influenza-Stämme. Auf-grund von ständigen Veränderungen der Influenzavirenmuss die Antigenkombination der Impfstoffe jedes Jahrneu festgelegt werden. Dabei werden diejenigen Virus-Stämme berücksichtigt, die für die Mehrzahl der Influ-enza-Infektionen in der vergangenen Saison verantwort-lich waren. Eine genaue Vorhersage darüber, welche In-fluenza-Stämme in welchem Verhältnis zueinander zir-kulieren, ist jedoch nicht möglich. In Saisons, in denenzwei B-Stämme zu gleichen Anteilen zirkulieren, oder indenen derjenige B-Stamm dominant zirkuliert, der nichtim trivalenten Impfstoff enthalten ist, erscheint es plau-sibel, dass der tetravalente Impfstoff gegenüber den B-Stämmen einen breiteren Schutz bietet. Dies ist jedochnicht in jeder Saison der Fall.

Kann ich auf die Influenza-Impfung verzichten, wennich letzte Saison eine Impfung bekommen habe?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät grundsätzlich,dass alle Personen, für die eine Influenza Impfung emp-fohlen wird, sich jedes Jahr im Herbst impfen lassen soll-ten. In der Regel wird die Antigen-Zusammensetzungder Impfstoffe jährlich an die veränderten Eigenschaftender zirkulierenden Influenzaviren angepasst. Deshalbbieten nur die Impfstoffe für die jeweils aktuelle Saisonden bestmöglichen Schutz. Aber auch für Jahre, in denensich die Impfstoffzusammensetzung im Vergleich zumVorjahr nicht geändert hat, empfiehlt die STIKO die er-neute Impfung. Grund ist, dass der Impfschutz nachlässt,je länger die Impfung zurückliegt und viele Geimpftenach Ablauf eines Jahres vermutlich nicht mehr ausrei-chend geschützt sind.

Kann es trotz Influenza-Impfung zu einer Influenza-Erkrankung kommen?

Die Influenza-Impfung bietet keinen 100%igen Schutz,deshalb kann es auch bei Geimpften zu einer Erkrankungan Influenza kommen. Allerdings kann jeder sein per-sönliches Risiko, an einer Influenza zu erkranken, durchdie Impfung erheblich verringern. Bei Geimpften ver-läuft eine Erkrankung in der Regel auch milder, ohneKomplikationen. Deshalb empfiehlt die Ständige Impf-kommission (STIKO) die Impfung insbesondere für Men-schen, die im Falle einer Influenza-Erkrankung besonders

anfällig für schwerwiegende, möglicherweise lebensbe-drohliche Komplikationen sind.

Zu einer Erkrankung an Influenza nach einer Impfungkann es darüber hinaus dann kommen, wenn (1) die In-fektion kurz vor der Impfung stattgefunden hat (wennalso in der Inkubationszeit geimpft wurde) oder wenn(2) eine Infektion in den ersten 10 bis 14 Tagen nach derImpfung erfolgte (bevor der Impfschutz vollständig aus-gebildet werden konnte).

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die jährliche Influenzawelle hat in Deutschland in denvergangenen Jahren meist nach der Jahreswende be-gonnen (mit Ausnahme der Pandemie 2009). Nach derImpfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutzvollständig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zusein, wird deshalb empfohlen, sich bereits in den Mona-ten Oktober oder November impfen zu lassen. Selbst zuBeginn und im Verlauf der Grippewelle kann es nochsinnvoll sein, eine versäumte Impfung nachzuholen.

Wer darf nicht gegen Influenza geimpft werden?

Wer an einer fieberhaften Erkrankung (≥38,5 °C) oderschwereren akuten Infektion leidet, sollte zu diesemZeitpunkt nicht geimpft werden. Die Impfung sollte abersobald wie möglich nachgeholt werden. Personen miteiner schweren Allergie gegen Hühnereiweiß oder gegeneinen anderen Bestandteil des Impfstoffs sollten nichtmit den üblichen Influenza-Impfstoffen geimpft wer-den. Für sie ist ein alternativer Impfstoff verfügbar

Robert Koch Institut, 28.10.2015Saisonale Influenza-Impfung: Häufig gestellte Fragenund Antworten

Influenza-Impfung

• Impfung mit Drei- oder Vierfachimpfstoff möglich– sprechen Sie mit Ihrem Arzt

• Wirkungsverstärker (adjuvantiert) bei älteren Menschen mit reduzierter Immunantwort möglich– sprechen Sie mit Ihrem Arzt

• jährliche Impfung wird empfohlen• optimaler Impfzeitpunkt im Oktober / November– jedoch auch später noch möglich

• Impfung nur bei vorliegender Infektfreiheit vor-nehmen

Infektionen

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Infektionen

… mehr Wissen

www.rki.deAuf den Seiten des Robert Koch Instituts finden Sieweitere Antworten auf Fragen und Hintergrundinfor-mationen zur Influenzaimpfung – wie auch allen wei-teren Impfempfehlungen.

www.pei.de/influenza-impfstoffeInformationen zu Grippeimpfstoffen sind auf den Seitendes Paul-Ehrlich-Instituts / Bundesinstitut für Impfstoffeund biologische Arzneimittel (PEI) abrufbar.

https://influenza.rki.de/Auf den Internetseiten der Arbeitsgemeinschaft In-fluenza (AGI) finden sie aktuelle und fundierte Infor-mationen zur Aktivität der Influenza in Deutschland.

www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-er-wachsene/grippe-influenza/infektion/ Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung(BZgA) informiert über Grippe-Impfung bei Erwachsenen.

Wichtig! Bringen Sie Ihren Impfpass zu jeder Imp-fung mit und lassen Sie diese eintragen.

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Impf 2 beiAsthma oder COPD

Menschen mit chronischen Lungen- erkrankungen wie Asthma oder COPD haben weniger Abwehrkräfte als Gesunde. Bakterien und Viren haben dann leichteres Spiel. Durch Ansteckung mit Pneumokokken- Bak terien können Sie beispielsweise eine lebensgefährliche Lungen-entzündung be kommen.

Sie können sich schützen: Einmalige Pneumokokken-Impfung zu sätzlich zur Grippeimpfung. Beide Impfungen sind bei Asthma oder COPD kos ten frei.

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Fragen Sie beim nächsten Arzt besuch nach den Impfungen – bringen

Sie dazu bitte Ihren Impfpass mit.

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EinleitungBei dem Wort „Virus“ denken die meisten: „Igitt, igitt,bloß weg!“ – „Achtung, das steckt an!“ Und nun kommtein Buch und behauptet das Gegenteil! Denn Viren sindbesser als ihr Ruf. Viel besser. Selbst ich als Virologinkannte bis vor kurzem die verblüffende Kehrseite derViren nicht, um die es hier gehen soll.

Alles ist neu. Klammheimlich hat ein Wechsel in der Vi-rologie stattgefunden, bei dem es nicht um Krankheitengeht, sondern um Viren von ihrer positiven Seite, als An-treiber der Evolution, als Anfang des Lebens – oder zumindestens von Anfang an dabei. Woher kommen Viren?Sind sie lebendig oder tot? Wann und warum machenViren krank? Bei der Lektüre dieses Buches erfahren Sieetwas über das Innerste Ihrer Zellen und Ihres Erbguts;Sie verstehen, warum Viren für die Anpassung an Um-weltbedingungen verantwortlich sind, ob und wie sie dieWillensfreiheit des Menschen beeinflussen, inwiefern wirmit Bakterien und Würmchen verwandt sind; Sie lernen,dass die Viren unser Immunsystem erfunden haben undwelche Rolle sie bei Krebsentstehung und Gentherapiespielen. Viren sind überall dabei.

Viren und die Geschichte der MedizinDie Geschichte der Medizin hat ein einseitiges Bild von denViren gezeichnet. Auffällig wurden und werden sie vorallem durch Krankheiten. Und zwar besonders durch Krank-heiten, gegen die es oft keine guten Mittel gibt. Jahrhun-derte lang waren die Menschen ansteckenden Erkrankun-gen hilflos ausgesetzt. Polio, Masern, Pest, Pocken, Cholera,Influenza (Grippe) haben Kulturen ausgelöscht, Kriege ent-schieden, Landstriche entvölkert. Pestsäulen in Wien undvielen anderen Städten oder die Kirche Santa Maria dellaSalute in Venedig erinnern an die Furcht vor Ansteckungund den Dank der Überlebenden. Gondelparaden in Vene-dig sind jedes Jahr ein lebensfrohes Gedenken an die töd-liche Pest. Und wo verabredet man sich in Wien? An derPestsäule, ein Dank der Überlebenden.

Die spanischen Eroberer besiegten die Mayas, indemsie ihnen die Masern brachten, die dort unbekanntwaren und damit tödlich. Der Erste Weltkrieg wurdedurch die Influenzaviren zumindest mit entschieden.Es gab dabei wohl eher 100 Millionen Tote als die oftgenannten 20 Millionen. An HIV/AIDS starben seit1981weltweit 38 Millionen Menschen; jedes Jahr gibtes noch immer 3,4 Millionen Neuinfektionen.

Erst seit 100 Jahren kann man Viren und Bakterien vonein-

ander unterscheiden. Viren sind meistens kleiner und un-selbstständiger als die Bakterien, sie brauchen Bakterienoder andere Zellen zu ihrer Vermehrung. Bakterien ver-mehren sich autonom (unabhängig / selbstständig). Beidekönnen Krankheiten verursachen. Antibiotika richten nichtsaus gegen Viren. Wenn Ärzte sie bei Virusinfektionen trotz-dem verschreiben, dann um vor Überinfektionen durchBakterien, einer Folge der Viruserkrankung, zu schützen. Esgibt zahlreiche Bücher, die sich auf Viren als Krankheits-keime beschränken. So verfuhr auch ich in meinen jahr-zehntelangen Vorlesungen über Viren an den Universitätenin Zürich und Berlin – denn sie waren meistens für Medi-zinstudenten.

Umkehrung des DenkensEs bedarf jedoch der Umkehrung unseres Denkens. Denndie Virologie hat durch neue Technologien seit etwazehn Jahren völlig neue Aspekte hinzugewonnen. Gal-ten Viren bislang nur als die Feinde von Mensch und Tier,ja allen Lebens, so zeigt sich nun, dass sie zur Entstehungund Entwicklung des Lebens entscheidend beigetragenhaben. Seit etwa einem Jahrzehnt ändert sich unser Bildvon den Mikroben. Es gibt neue methodische Ansätzeund Nachweisverfahren, experimentelle Techniken, diezeigen, dass Viren und Mikroorganismen keineswegs nurKrankheitskeime sind. Man muss sich doch wundern,dass sich bei 3 Milliarden Flügen mit vielleicht 300 Mil-liarden Fluggästen pro Jahr auf der Welt nicht mehrKrankheiten ausbreiten. Dabei wird in Flugzeugen dievorhandene Luft nur umgewälzt, nicht etwa mit denteuren Sterilfiltern (HAPA-Filtern) gereinigt. Die meistenViren sind eben für normale Passagiere harmlos.

Krankheiten entstehen, wenn eine Balance zerstört wirdViren sind überall, sie sind die ältesten biologischen Ele-mente auf unserem Planeten. Und sie sind auch mit Ab-stand die häufigsten. Die meisten Viren und Bakterienmachen uns gar nicht krank, sondern haben sich in Mil-lionen Jahren zusammen mit uns entwickelt. Viren undMenschen sind eine vorwiegend friedliche Koexistenzeingegangen. Krankheiten entstehen, wenn eine Balancezerstört wird, bei veränderten Umweltbedingungen,durch Staudämme, Rodungen, durch mangelnde Hy-giene, Reisetätigkeiten, überbevölkerte Städte etc.Krankheiten verursacht meistens der Mensch selbst; siesind sozusagen Unfälle: Eine „Erkältung“ entsteht wegenDurchzug, wie der Volksmund richtig sagt. Und das istnoch einer der harmlosesten äußeren Einflüsse, nichteinmal eine Umweltveränderung, und schon dabei wer-den Viren zur Vermehrung aktiviert. Wir befinden uns

Buchtipp

Reisen in die erstaunliche Welt der Viren

Infektionen

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mit unserer Umwelt in einem fein austarierten Gleich-gewicht, dessen Störung zu Krankheiten führen kann.

Das menschliche ErbgutDas neue Millenium (Jahrtausend) begann mit einemFanfarenstoß, einer wissenschaftlichen Veröffentlichung,die unser Weltbild veränderte: der Entschlüsselung deshumanen Erbguts, der etwa drei Milliarden Bausteineunseres Genoms (Gesamtheit der Erbinformation in einerZelle). Kein Mensch hat sich vorstellen können, worausunser Erbgut besteht. Die Antwortet lautet: aus Viren!

Immerhin zur Hälfte besteht das menschliche Erbgut ausViren oder, genauer, aus Virusresten. Und diese rudimentä-ren (teilweise oder gänzlich funktionslose) Viren könnensogar noch unser Erbgut aufwirbeln, sie können springen!Unser Erbgut ist in Bewegung, es ist keine fixierte Welt. Eineweitere Überraschung bestand darin, dass die Genome allerOrganismen in allen Spezies auf unserem Planeten ähnlichaufgebaut sind; alle sind voller rudimentärer Viren. Wir allesind verwandt: Schnabeltier und Fliege, Alge, Regenwurmund Mensch. Und mit den Bakterien sowieso.

Kürzlich hat man mit einer neuen Methode die Anzahlder Viren bestimmt. Es gibt mehr Viren als Sterne amHimmel, 1033 Viren, 1031 Bakterien, „nur“ 1025 Sterne undnur etwa 1010 Menschen. Wir sind die Eindringlinge indie Welt der Mikroorganismen, nicht umgekehrt!

Eine gigantische Zahl an Mikroorganismen, Bakterien,Viren und Pilzen gibt es in uns und um uns herum. Bakte-rien und Viren bevölkern unseren Darm in gewaltigenMengen, ohne Krankheiten zu verursachen. Im Gegenteil,Mikroorganismen ermöglichen erst die Verdauung diverserNahrungsmittel. Sie besiedeln nicht nur unseren Darm,sondern auch die Außenfläche unseres Körpers sowie un-sere Umwelt. Dies ist das Ergebnis der Analyse unseres Mi-krobioms, der Gesamtheit aller Mikroorganismen unseresKörpers.

Viren entstehen in unseren Ozeanen in astronomischenMengen; mit jedem Salatblatt verzehren wir eine großeAnzahl harmloser Viren. Alles ist voller Viren und Bakte-rien – und das keineswegs nur im Zusammenhang mitKrankheiten. All das ist neu! Mit dieser Erkenntnis beganndieses Millenium.

Komplexes ÖkosystemDer Mensch ist ein Superorganismus, ein komplexes Öko-system. Gesunde Menschen bestehen aus etwa 1012 Zelleninsgesamt und sind besiedelt von 1014 Bakterien und noch100-mal mehr Viren. Unser Erbgut wird ergänzt durch das150-Fache an zusätzlichem Erbgut von Mikroorganismen,die uns besiedeln. Virale und bakterielle Sequenzen sind

selbst bis in unser Erbgut hinein vorgedrungen. Da bleibtnicht viel „Menschliches“ übrig. Bakterien sind unser zwei-tes Genom. Diese Definition ist schon generell akzeptiert.Dann kommen noch die Viren hinzu, sie sind dann unserdrittes Genom. Schließlich gibt es noch Millionen von Pil-zen. Sind sie unser viertes Genom?

In diesem Ökosystem herrscht kein permanenter Krieg,kein Wettrüsten, sondern eine Balance, eine Koevolu-tion, die zu Anpassungen geführt hat. Doch wehe, wennäußere Einflüsse die Balance zerstören. Meistens ist derMensch selbst der Verursacher – dann entstehen Krank-heiten. Viren und Bakterien sind „Opportunisten“ (Orga-nismen, die schnell auf veränderte Umweltbedingungenreagieren), sie sind Nutznießer von ungewöhnlichen Si-tuationen, von Schwächen des Wirts. Nur diese Formu-lierung lasse ich gelten – Kriegsvokabular nicht.

Neu ist auch die Entdeckung von Gigaviren, riesigen Viren,die größer sind als viele Bakterien. Diese Viren sind sogarselbst noch Wirte und beherbergen andere Viren. Damit ver-schwimmt die Grenze zwischen Virus und Zelle. Der Über-gang ist ein Kontinuum (etwas das ohne zeitliche undräumliche Unterbrechung aufeinanderfolgt). Alle bisherigenDefinitionen von Viren sind dadurch hinfällig!

Professor Dr. Karin Mölling, Zürich

Auszug aus „Supermacht des Lebens – Rei-sen in die erstaunliche Welt der Viren“,Professor Dr. Karin Mölling, 2015, VerlagC.H. Beck, 318 Seiten, gebunden, auch als E-Book ISBN 978-3-406-66969-9

Professor Mölling ist Virus- undKrebsforscherin. Nach einemStudium der Physik wandte siesich 1969 als Stipendiatin inBerkeley, USA den Retrovierenund der Krebsforschung zu. Sieforschte 20 Jahre am Max-Planck-Institut für molekulareGenetik in Berlin über virale

Krebsgene seit 1993 Professorinund Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie der

Universität Zürich mit Forschung, Lehre und Virus-Diagnostik für dasUniversitätsspital. Daneben war sie Honorarprofessorin in der CharitéBerlin. Sie ist Trägerin zahlreicher Auszeichnungen, darunter desSwiss Award 2007 in der Kategorie „Gesellschaft“ für ihre Entdeckungeiner Methode, wie sich das AIDS-Virus HIV selbst zerstört.

Infektionen

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Die jährliche Grippesaison beginnt meist im Januar unddauert drei bis vier Monate. Neben der Grippeimpfungkönnen Sie weitere Maßnahmen ergreifen, um einer In-fektion vorzubeugen:

• Regelmäßig Hände waschen. Händehygiene kann nachweislich helfen, Infekten vorzubeugen.

• Hände vom Gesicht fernhalten. Hat man einen infi-zierten Gegenstand z.B. eine Türklinke angefasst, istdas Risiko groß, sich zu infizieren, wenn man an-schließend Mund und Nase berührt.

• Möglichst Abstand zu erkälteten Menschen halten und direkten Kontakt meiden.

• „Hygienisch“ husten, d.h. nicht in die Hand, sondernin den Ärmel.

• Geschlossene Räume regelmäßig lüften. Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht sie anfälliger.

• Auf Begrüßungsrituale (Hand geben, Umarmen etc.)verzichten.

• Auf angemessen warme Kleidung achten, damit Körperregionen nicht auskühlen - besonders wich-tig dabei sind Füße, Hände und Kopf.

• Ein Schal vor dem Mund kann helfen, die Atemwegebei sehr kalter Luft zu schützen.

• Reichlich trinken (z.B. Wasser, Tee, Fruchtsaftschor-len), so dass die Schleimhäute und Haut gut mit Feuchtigkeit versorgt sind und sich dadurch eine bes-sere Barriere gegen Viren und Bakterien bilden kann.

• Stress vermeiden. Stress kann das Immunsystem schwächen.

• Schlafen Sie ausreichend.• Eine ausgewogene mediterrane Ernährung mit viel

Obst und Gemüse unterstützt das Immunsystem. • Achtung! Zigaretten und Alkohol schwächen das Im-

munsystem.• Regelmäßige Bewegung, möglichst an der frischen

Luft stärkt das Immunsystem.

Kommen Sie gut durch den Winter!

Tipps

Winterzeit ist Grippezeit

Infektionen

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Atemmuskeltraining

Der Stellenwert von Bewegung für chronische Atem-wegserkrankungen wie COPD ist inzwischen hinreichendbelegt. Mit den positiven Effekten von kontinuierlicherkörperlicher Bewegung befassen sich derzeit viele Pu-blikationen – auch mit dem Ziel Patienten zu mehr Be-wegung zu motivieren.

Naheliegend ist die Fragestellung, ob die Atemmuskula-tur ebenfalls trainiert werden kann. Insbesondere durcheine Überblähung der Lunge bei einem Lungenemphy-sem ist der Atemmuskel oft überlastet und somit ge-schwächt. Immer mehr Untersuchungen zeigen, dassauch ein spezielles Atemmuskeltraining positive Effekteerwirken kann.

Im Gespräch mit Professor Dr.Hans-Joachim Kabitz, Inter-nist und Pneumologe, ärztli-cher Leiter der II. Medizini-schen Klinik am Klinikum Kon-stanz. Ein Spezialgebiet vonProfessor Kabitz ist das Atem-muskeltraining.

Für welche Patienten (insbe-sondere COPD-Patienten) istein Atemmuskeltraining ge-

eignet und wie erfolgt in der Regel eine Funktions-messung der Atemmuskulatur?

Erste Studien zeigen, dass tatsächlich die große Gruppeder COPD-Patienten von einem Atemmuskeltrainingprofitieren könnte. Ganz unstrittig und gut belegt istderzeit jedoch erst, dass ein Atemmuskeltraining speziellbei COPD-Patienten mit einer nachgewiesenen Schwä-che positive Effekte erwirkt.

Unsere momentane Empfehlung lautet daher, dass beijedem Patienten mit einer COPD einmal eine Atemfunk-tionsmessung durchgeführt werden sollte. Wird dabeifestgestellt, dass die Atemmuskelkraft reduziert ist, sollteman ein Atemmuskeltraining in Erwägung ziehen.Grundlage hierfür ist natürlich, dass der Patient auchgewillt ist, so ein Training durchzuführen.

Mit einem relativ einfachen Testverfahren kann eineAtemmuskelschwäche nachgewiesen werden. Der Testmisst den sogenannten PImax (englisch: maximal inspi-

ratory pressure – maximaler statischer Druck der Einat-mung). Liegt der gemessene Wert unter 6 kPa (KiloPas-cal), liegt möglicherweise eine Atemmuskelschwäche vor.

Studien weisen bei COPD-Patienten, die unter diesemWert liegen, glaubhaft nach, dass ein Atemmuskeltrainingdie Luftnot verringern und Lebensqualität verbessert.

Wo kann die Atemmuskelfunktionsmessung durchge-führt werden? Vermutlich haben Hausärzte dieses spe-zielle Messgerät eher seltener, wie sieht es hingegenbei Lungenfachärzten aus?

Nicht jeder Lungenfacharzt hat das entsprechende Mess-gerät vorliegen, aber man kann sagen, dass die meistenPneumologen diesen einfachen Test der Atemmuskel-funktionsprüfung durchführen können.

Da zu empfehlen ist, dass jeder Patient, der die Erstdia-gnose COPD erhält, auch von einem Lungenfacharzt un-tersucht wird, kann im Rahmen dieser Untersuchungneben der Lungenfunktion auch die Atemmuskelfunk-tion überprüft werden.

Welche Kontraindikationen (Gegenanzeigen) bestehenfür ein Atemmuskeltraining, wann sollte also auf kei-nen Fall ein Training durchgeführt werden?

Momentan wissen wir noch nicht, wie es sich bei Pa-tienten mit Hyperkapnie verhält. Bei diesen Patienten istder Kohlendioxidgehalt im Blut erhöht (kann nicht mehrgenügend abgeatmet werden). Klassischerweise handeltes sich hierbei um Patienten, die z.B. eine nicht-invasiveBeatmungstherapie (NIV) benötigen.

Aus diesem Grund wird in der Regel auch in den Gerätean-weisungen der Hersteller der Atemmuskeltrainingsgeräteeine Hyperkapnie als Kontraindikation aufgeführt.

Wir vermuten, dass sogar diese Patientengruppe von einemTraining profitieren kann, was es weiter zu untersuchen gilt.Erste viel versprechende Studien existieren bereits.

Aktuell muss man jedoch klar empfehlen, dass bei diesenPatienten ein Atemmuskeltraining nur unter Überwachungoder in spezialisierten Zentren stattfinden sollte, die sich mitdieser Form des Trainings gut auskennen.

Interview

Auch Atemmuskeltraining benötigt Ausdauer

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Wie bzw. wo kann ein Atemmuskeltraining erlerntwerden? Ist es überhaupt wichtig, dass es erlerntwird? Ein entsprechendes Gerät kaufen kann im Prin-zip jeder.

In diesem Zusammenhang ist es mir wichtig hervorzu-heben, dass jeder Patient mit einer schwergradigen COPDeine stationäre pneumologische Heilbehandlung erhal-ten sollte. Die Teilnahme an solch einer Behandlung stellteinen optimalen Zeitpunkt dar, an welchem man auchmit einem Atemmuskeltraining beginnen und die Tech-nik erlernen kann.

Weiterhin besteht z.B. während eines stationären Auf-enthaltes nach der Erstdiagnose in einer pneumologi-sche Klinik die Möglichkeit, das Atemmuskeltraininginnerhalb von 2 – 3 Tagen zu erlernen, so dass man dasTraining anschließend ambulant zu Hause fortführenkann.

Wir würden davon abraten, als COPD-Patient mit demAtemmuskeltraining ganz ohne Anleitung zu beginnen.

Inzwischen sind ganz unterschiedliche Geräte zumAtemmuskeltraining erhältlich. Kann man da sagen, dassalle gut verwendbar sind oder gibt es Unterschiede?

Es gibt tatsächlich inzwischen einige Geräte, die gut un-tersucht und deren positive Effekte nachgewiesen wur-den. Andererseits werden ebenso Geräte angeboten, diekeine Wirkung auf die Atemmuskeln haben. Es ist somitauch in diesem Sinne wichtig, den Rat eines Experten,(z.B. ein auf diesem Gebiet versierter Pneumologe, At-mungstherapeut oder Physiotherapeut) zu suchen, sichberaten zu lassen und nicht einfach irgendein Gerät z.B.über das Internet zu kaufen.

Hinter jedem körperlichen Muskeltraining steckt derEinsatz von Energie, Kraft. Wie anstrengend ist einAtemmuskeltraining? Kann auch hier eine Form von„Muskelkater“ oder eine Überbelastung auftreten?

Ein „Muskelkater“ und eine Überlastung können tat-sächlich auftreten. Wir leiten daher die Patienten an undnutzen zur Überprüfung Fragebögen, ähnlich den Fra-genbögen, die viele Patienten vom Luftnotempfindenher kennen. Hierbei wird mit einer Skala von 0 – 10 ge-arbeitet, wobei über den Bereich 7 nicht hinausgegan-gen werden sollte.

Bei den Trainingsgeräten kann man, ähnlich wie beieinem Hanteltraining mit Gewichten, verschiedene„Schweregrade“ einstellen.

Welche Trainingseinheiten sind notwendig, um diemöglichen Effekte wie weniger Atemnot, höhere Lei-stungsfähigkeit und mehr Lebensqualität zu erzielen?

Hier hat sich ein Intervalltraining durchgesetzt. Zu emp-fehlen sind 7 x 2 Minuten einmal am Tag und an min-destens fünf bis sechs von sieben Tagen. Wenn dasIntervalltraining zwei bis drei Monate durchgeführt wird,hat man in der Regel einen gewissen Level erreicht, dernicht mehr gesteigert werden kann.Um den erreichten Level und den damit verbundenenEffekt zu halten, reicht dann ein Training ca. dreimal dieWoche mit je 7 x 2 Minuten.

Wie und durch wen sollte ein Training kontrolliertwerden oder kann nach Erlernen das Training unterkomplett eigener Regie erfolgen?

Hier wäre es natürlich optimal, wenn der Patient bei einemPneumologen angebunden ist und dieser die Atmungskraftmessen kann. Was gleichzeitig auch ein Erfolgserlebnis fürden Patienten bedeutet, wenn er dokumentiert bekommt,dass die Atemmuskelkraft ansteigt.

Es ist aber nicht zwingend notwendig, dass kontrolliertwird - solange keine Hyperkapnie vorliegt. Der Patientkann den Widerstand am Gerät selbst verändern, wennes zu anstrengend wird und er merkt selber, wenn erstärker belastbar ist bzw. weniger Luftnot hat.

Untersuchungen zeigen, dass eine Reihe von Patientendas Training nach einer Weile abbricht. Woran liegt das?

Das Thema Muskelkater ist hier eine mögliche Ursache.Wenn man am Anfang zu hohe Widerstände einstellt,dann bekommt man tatsächlich Muskelkater. Ich kanndas aus leidvoller eigener Erfahrung bestätigen(Anm.d.Red. Prof. Dr. Kabitz hat selber verschiedene Geräte zumAtemmuskeltraining teils über mehrere Wochen ausprobiert).

Wichtig ist, dass man am Anfang nicht übertreibt. Mansollte den Widerstand ganz langsam nach oben drehenund den persönlichen Möglichkeiten anpassen. Wennman das verinnerlicht, dann klappt das Atemmuskeltrai-ning in den allermeisten Fällen wirklich gut.

Berücksichtigen sollte man immer, dass Atemmuskeltraininggenauso anstrengend ist, wie jedes andere körperliche Trai-ning. Wenn man das Erreichte aufrechterhalten möchte,dann muss man zudem kontinuierlich am Ball bleiben.

Atemmuskeltraining

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Obwohl es im ersten Moment vielleicht widersprüchlicherscheint, eine chronisch überlastete Muskulatur (Stich-wort Atemnot!) durch Training noch mehr zu belasten,so macht genau dies es in vielen Fällen Sinn.

Unsere Atmung wird über die Lunge und die Atempumpe si-chergestellt (Abb. 1) und gewährleistet den Antransport vonSauerstoff [O2] und den Abtransport der verbrauchten Luft[Kohlendioxid = CO2]. Der Zustand beider Komponentenentscheidet „Wie viele Liter Luft kann ich atmen?“ und damit„Wie viel kann ich z.B. im Alltag damit leisten?“

Abb. 1: Lunge und Atempumpe

Durch die Veränderungen, die sich im Rahmen der COPDentwickeln, wird das empfindliche Gleichgewicht derAtempumpe (Abb. 2) gestört:

- die Last („Wie stark werden die Atemmuskeln bei jedemder täglich 20.000-40.000 Atemzüge beansprucht?“) er-höht sich, - die Kapazität („Wie viel kann die Atempumpe leisten?“,„Wie viel Kraft haben die Atemmuskeln?“) vermindertsich zunehmend.

Abb. 2: Vergleich Situation der Atempumpe Gesundund COPD

Im Krankheitsverlauf können die Atemmuskeln ermü-den. Als Schutzreaktion des Körpers auf die ständigeÜberlastung der Atempumpe wird im Krankheitsverlaufdie Atmung gedrosselt, um ein akutes Atempumpversa-gen zu verhindern. Die Folge ist, dass in den Bläschen zuwenig Luft ausgetauscht wird [verminderte alveoläreVentilation] und das Kohlendioxid aus dem Blut unzu-reichend abtransportiert werden kann [chronische Hy-perkapnie] und somit zu wenig Sauerstoff vorhanden ist.

Diese Veränderungen der Gasverteilung beeinflussenunter anderem die Weite der Blutgefäße in der Lunge.Folgen können unter anderem das Entstehen eines Lun-genhochdrucks und eines Cor pulmonale sein. Weiterhinentstehen in dieser Konstellation Atemnot, nächtlicheEndsättigung (Sauerstoffmangel, der zu Wachreaktio-nen führen kann) und verminderte Belastbarkeit. Allgemein finden sich in diesem Gesamtzusammenhanghäufig die Begriffe respiratorische und ventilatorischeInsuffizienz. Beide sind in Abb. 3 erläutert.

Abb. 3: Respiratorische/ventilatorische Insuffizienz

Messung der Atemmuskelkraft

Bei höheren Schweregraden der COPD, z.B. GOLD III undIV, kann es sinnvoll sein, neben der Funktion der Lungeauch die Funktion der Atemmuskulatur bei Ihrem Arztbestimmen zu lassen. Hierdurch lässt sich feststellen:

- Existiert eine Einschränkung der Kapazität der Atem-muskulatur und wenn ja, in welchem Ausmaß (Stich-wort: „Ermüdung oder Erschöpfung der Atempumpe“)?

Atemmuskeltraining

Übersicht

Atemmuskeltraining bei COPD

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- Existiert eine erhöhte Beanspruchung [Last] der Atem-muskulatur und wenn ja, in welchem Ausmaß?

Zur Bestimmung der Beanspruchung hat sich der soge-nannte Mundverschlussdruck 100 Millisekunden nachBeginn der Einatmung [P0.1] bewährt. Bei der Bestim-mung der Muskelkraft [Kapazität] wird häufig zunächstder maximale statische Inspirationsdruck [englisch: pres-sure inspiratory maximum = PImax] ermittelt.

Im Zusammenhang mit der Bestimmung der Atemmus-kelkraft und somit zur Beurteilung der Kapazität derAtempumpe werden die Begriffe (signifikante bzw. rele-vante, im Sinne von bedeutsamer) „Schwäche der Atem-muskulatur“ bzw. „Schwäche der Atempumpe“verwendet. Die entsprechenden Grenzwerte sind in Tab.1 dargestellt.

Tab. 1: Atemmuskelkraft: Grenzbereiche PImax

Die zentrale Maßnahme die Kraft der Atempumpe zusteigern ist das Atemmuskeltraining. Die Atemmuskula-tur besteht wie die Skelettmuskulatur aus quergestreif-ter Muskulatur und unterliegt daher denselbenphysiologischen Gesetzmäßigkeiten. Sie ist daher alsogrundsätzlich bzgl. Kraft und Ausdauer trainierbar.

Bei der COPD hat sich das inspiratorische Atemmuskeltrai-ning (IMT: aus dem Englischen für Inspiratory Muscle Trai-ning) gegenüber einem Training der Ausatemmuskulaturals die effektivere Trainingsmodalität durchgesetzt, ebensowie das Kraft- gegenüber dem Ausdauertraining. Entschei-dend ist eine exakte Dosierung der Trainingslast („targetedIMT“). Besonders gute Effekte werden erzielt, wenn eine (si-gnifikante) Schwäche der Atemmuskualtur (PImax < 6 kPabei einem Alter >60 Jahre), ausgeprägte Atemnot [Dysp-noe] und eine geringe allgemeine Leistungsfähigkeit vor-liegen.

Effekte IMT Abbildung 4 verdeutlicht zusammenfassend die Effektedes IMT. Neben dem wesentlichen Merkmal einer ver-besserten maximalen Kraft konnte inzwischen gezeigtwerden, dass sich auch die Koordination der Atemmus-keln verbessert: Ihre Atmung erfolgt mit weniger Auf-wand!

Abb. 4: Effekte IMT

Wie funktioniert Atemmuskeltraining?Die im Bereich IMT wissenschaftlich aktuell am bestenbelegte Methode zur Erzeugung des Trainingsreizes er-folgt in Form eines definierten Widerstandes: Man ziehtso stark wie möglich an dem Trainingsgerät. Wird der amGerät eingestellte Schwellenwert (engl. Treshold load)überschritten, öffnet sich ein Ventil und Luft strömt ein(Abb. 5). Nähert sich die Einatmung ihrer maximal mög-lichen Tiefe, nimmt die Kraft, oder anders ausgedrücktder erzeugte Druck ab. Der am Gerät eingestellteSchwellenwert wird unterschritten und das Ventilschließt sich wieder. Es erfolgt eine abschließende kurzestatische Druckerzeugung und die Einatmung wird be-endet. Es erfolgt eine langsame Ausatmung in das Gerät.

Abb. 5: IMT: Methode Threshold load

Technik IMTFür einen optimalen Erfolg des IMT erscheint die Durch-führung mit der Technik (Körperposition + Atemtech-nik) ideal.

Körperposition IMTDurch eine erhöhte Sitzposition (Beinwinkel 120-150°)mit aktivem Stützen und Unterlagerung können die

Atemmuskeltraining

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Atemmuskeln effektiver arbeiten (Abb. 6).

Abb. 6: Körperposition IMT

Atemtechnik IMTAbb. 7 fasst wesentliche Elemente der Atemtechnik beimIMT zusammen.

Abb. 7: Atemtiefe IMT

Ermittlung optimale AtemtiefeAtmen Sie so tief wie möglich aus. Siewerden feststellen, dass ab einer gewis-sen Ausatmung Symptome wie Hustenund Giemen (pfeifendes Geräusch bei derAusatmung) auftreten. Es ist wichtig,möglichst tief auszuatmen, aber nichtmaximal bis es reizt, Giemen zu hören ist,oder Sie stark pressen müssen. Tasten Siesich langsam unter Einsatz der Lippen-bremse (spezielle Atemtechnik, bei derdie Ausatmung über einen fast geschlos-senen Mund erfolgt) an eine optimaleAtemtiefe heran.

Atmung mit GerätZiehen Sie maximal kräftig und schnell bis über dasSchließen des Ventils hinaus (= tief) Luft ein. Das Ventilmuss eine Zeit lang durch die Kraft Ihrer Einatmung of-fengehalten werden. Es muss ein Luftstrom/ein Ein-atemgeräusch hörbar sein.

Durchführung IMTAls ein geeigneter Widerstand zum Einstieg in das IMThat sich ein Wert von 30% Ihres PImax bewährt. EineTrainingseinheit besteht aus 7 x 2 Minuten Belastung (=Intervalle) bei jeweils 1 Minute Pause (Abb. 8).

Abb. 8: Trainingseinheit IMT

In einem Trainingsintervall sollten Sie maximal 20 bis 30Atemzüge absolvieren. Achten Sie auf eine ausreichendlange Ausatmung und eine kurze Atempause vor undnach jedem Atemzug. Gegen Ende eines jeden Trai-ningsintervalls tritt aufgrund der angestrebten Ermü-dung der Atemmuskulatur die Tendenz auf immerschneller und kürzer zu werden. Kontrollieren und Ver-meiden Sie dies.

Kriterien zur Bewertung des IMTDie in Tab. 2 aufgeführten Kriterien sind geeignet, IhrTraining zu steuern bzw. systematisch zu steigern.

Tab. 2: Kriterien zur Beurteilung der gesamten Trai-ningseinheit

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Atemmuskeltraining

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TrainingsaufbauAbb. 9 zeigt einen Trainingsaufbau, der sich in der Pra-xis sehr gut bewährt hat.

Abb. 9: Aufbau IMT

Einstieg IMT: 4 Wochen mit 5x/Woche.Nach dieser Phase sollten Verbesserungen im Bereich von2 kPa erreicht werden können. Der Widerstand sollte nunbis zu 60% Ihres Eingangs-PImax erreichen.

Anschlusstraining: 8 Wochen mit 3x/WocheNach dieser Phase sollte eine weitere Verbesserung vonca. 1 kPa möglich sein.

Erhaltungstraining: bis zum Auftreten des nächsten In-fekts mit 1-2x/Woche. Ziel: Halten des erreichten Trai-ningswiderstandes.

Infekt: Neuer Aufbau des Trainings mit einer Intensität,die über 7 Durchgänge sicher durchgehalten werdenkann. Beginnen Sie mit dem Trainingsplan Einstieg IMT.

Eine ausführliche Anleitung, ein nützliches Trainingsta-gebuch und viele weitere Informationen erhalten Sieunter www.Atemmuskeltraining.com

Dr. phil. Oliver Göhl, HeidelbergSportwissenschaftler, SporttherapeutRehaklinik Heidelberg-Königstuhl

Atemmuskeltraining

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4 I 2015 COPD in Deutschland 31

Luft im BrustkorbAnatomie der LungeDer Brustkorb wird innen von dem Rippenfell ausgekleidet.Die Lunge ist von dem Lungenfell überzogen, füllt denBrustkorb beidseits des Herzens aus und ist nur an der Lun-genwurzel durch die Gefäße und den Bronchus (rechter undlinker Hauptbronchus bzw. Bronchien) mit dem übrigen Kör-per verbunden. Die Lunge selbst besteht aus den Bronchienund deren Aufzweigungen bis zu den Lungenbläschen. DasBlut fließt vom rechten Herzen über die Lungenschlagaderan den Lungenbläschen vorbei zurück zum linken Herzen.Dabei nimmt das Blut Sauerstoff auf und gibt Kohlendioxidab. Die Atemmuskeln, allen voran das Zwerchfell, sorgendurch die Bewegung der Lunge für den Gaswechsel in denLungenbläschen.

Die Lunge ist entfaltet, weil Luft zwischen Lungenfellund Rippenfell vom Körper aufgenommen wird. Dadurchentsteht eine Druckdifferenz zwischen dem atmosphäri-schen Druck in den Atemwegen und den Lungenbläs-chen auf der einen Seite und dem Pleuraspalt auf deranderen Seite (Abb. 1).

Wenn Luft in den Brustkorb eindringt und der Unterdruckaufgehoben wird, fällt die Lunge in sich zusammen. Dieskann geschehen, wenn der Brustkorb von außen eröffnetwird (Verletzung, Operation) oder wenn ein Loch in derLunge selbst auftritt und wird als Pneumothorax bezeichnet.

Mögliche UrsachenOffene VerletzungenOffene Verletzungen sind in Deutschland selten. Hierzuzählen Stich- und Schussverletzungen sowie Arbeitsun-fälle. Die Luft kann herbei von außen in den Brustkorb ein-dringen. Zusätzlich kann auch die Lunge selbst verletztsein, so dass auch hier Luft in den Brustkorb austritt.

SpontanpneumothoraxEin Loch in der Lungenoberfläche ohne äußere Einflüssetritt viel häufiger auf. Den Kollaps der Lunge (Abb. 2)nennt man dann einen spontanen Pneumothorax. Dasklingt auf den ersten Blick dramatisch. Ist der Patientansonsten jedoch lungengesund, merkt der Patientaußer vorübergehenden Schmerzen nicht sehr viel. EineLunge (ein Lungenflügel) genügt für die Sauerstoffauf-nahme in Ruhe und bei leichter Belastung vollkommenaus. Das Loch in der Lunge tritt bevorzugt bei jungenMännern zwischen 18 und 25 Jahren auf. Die Ursacheist nicht bekannt. Rauchen erhöht das Risiko für einenPneumothorax erheblich. Es treten etwa 6000 Fälle proJahr in Deutschland auf.

Ist das Loch klein, kann es spontan heilen und durch die Auf-nahme der freien Luft über die Pleura entfaltet sich dieLunge ohne weiteres Zutun. Bei einem größeren Loch mitkomplettem Kollaps der Lunge kann die Einlage einer Drai-nage mit Absaugen der Luft notwendig sein (Abb. 3). Leiderist das Risiko, dass der Pneumothorax nach primär erfolg-reicher Behandlung wieder auftritt, hoch (bis 50%).

Schwere LungenerkrankungenGanz anders verhält sich die Situation bei Patienten mitschweren Lungenerkrankungen. Die Lungenerkrankung stellt hier die Ursache des Pneu-mothorax dar. Gleichzeitig ist die Lungenreserve bei denPatienten gering. Fällt eine Lunge (ein Lungenflügel) aus,besteht das Risiko, dass der Patient bereits in Ruhe Luft-not hat. Daraus kann sich ein Notfall mit der Gefahr desErstickens entwickeln. Zum Glück sind diese Fälle selte-ner als der Pneumothorax bei jungen gesunden Patien-ten. Die Behandlung besteht darin, sofort eine Drainageeinzulegen und daran zu saugen, damit sich die Lungewieder ausdehnt.

Pneumothorax

Abb.1. Endoskopischer Blick auf eine gesundeLunge. Durch die Luft im Brustkorb ist die Lungevon der Brustwand (Hintergrund) getrennt

Abb. 2: Röntgenbild, Kollaps der rechtenLunge (im Röntgen seitenverkehrt!). Die Pfeilemarkieren den Rand der kollabierten Lunge.

Abb. 3: Röntgenbild, Nach Einlage einer Tho-raxdrainage (s. Pfeile) ist die Lunge rechtswieder vollständig ausgedehnt

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In den Fällen, wo eine Drainage nicht reicht, weil das Lochnicht abheilt oder nach kurzer Zeit wieder auftritt, ist eineOperation notwendig. Hierzu wird eine Spiegelung desBrustkorbes vorgenommen (Abb. 5). Das Lungengewebemit dem Loch wird chirurgisch entfernt und das Lungen-gewebe durch Naht verschlossen. Das Rippenfell wird sobehandelt, dass die Lunge mit der Brustwand im oberenDrittel verklebt. Dadurch soll die Gefahr eines Rezidivs (er-neuter Pneumothorax) verringert werden.

Leitlinie PneumothoraxPatienten mit einem Pneumothorax werden in der Regelüber die Notaufnahmen der Kliniken behandelt. Die Zahlder Fälle pro Jahr in Deutschland und damit auch die Er-fahrung pro Arzt sind relativ gering. Deshalb hat sich dieDeutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie entschieden inKooperation mit anderen Fachgesellschaften unter demDach der wissenschaftlichen Fachgesellschaften (AWMF)einen wissenschaftlich basierten Leitfaden für die Be-handlung des Pneumothorax zu entwickeln. Dadurch sollden behandelnden Kollegen in den Notaufnahmen ein si-cheres und effektives Behandlungsschema des Pneumo-thorax an die Hand gegeben werden. Dies soll die Qualitätder Patientenbehandlung deutschlandweit verbessern.

Professor Dr. med. Erich StoelbenChefarzt Thoraxchirurgie, Lungen-klinik Köln MerheimPrivate Universität Witten Her-deckeKliniken der Stadt Köln gGmbH

Pneumotorax

32 COPD in Deutschland 4 I 2015

5

… mehr Wissen

www.awmf.orgDas Portal der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaft-lichen Medizinischen Fachgesellschaften.

Die medizinische Versorgung des Pneumothorax wirdzum Teil sehr unterschiedlich durchgeführt mit unterUmständen erheblichen Folgen für den Betroffenen,insbesondere hinsichtlich thorakaler Schmerzen.Neuere, komplikations- und schmerzärmere Applika-tionsformen der Anlage von Thoraxdrainagen in Sel-dinger-Technik sind zum Teil wenig bekannt. Bislanglag für die Versorgung von Patienten mit Pneumotho-rax eine S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft fürThoraxchirurgie aus dem Jahr 2000 vor.

Aus diesen Gründen erscheint die Implementierungeiner interdisziplinären aktuellen evidenzbasierten S3-Leitlinie notwendig. Die geplante Fertigstellung derLeitlinie unter Leitung von Professor Dr. Stoelben,Köln, ist für den 31.08.2016 geplant und kann unterdiesem Link eingesehen werden:

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/010-007.html

Abb. 4: Computertomogramm des Brustkorbes: Lunge eines Rauchersmit Lungenemphysem: Die Lungenbläschen sind in den Randberei-chen der Lunge zugunsten von Blasen aufgelöst worden

Abb.5: Spiegelung der Brusthöhle und Operation (videoassistierteChirurgie)

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

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…Diesen Eindruck nach der Veranstaltung zu haben,wünschte Heike Lingemann, Organisatorin des Sym-posium Lunge, den mehr als 2.600 Gästen bereits beider Begrüßungsansprache. Dieser Wunsch und noch soviel mehr wurden auch beim bereits 8. Symposium am12. September 2015 in der Gebläsehalle der Henrichs-hütte wieder erfüllt.

Vor einem halben Jahr hat Luise Waller aus Bochum dieDiagnose COPD erhalten. „Mein Arzt hat sich zwar sehrbemüht, zu erläutern, was sich hinter diesen vier Buch-staben verbirgt. Doch in der kurzen Zeit des Gesprächessind bei mir viele Fragen offen geblieben“, schildert LuiseWaller in Hattingen während des 8. Symposium Lunge.„Ich bin froh, dass ich von ihm den Tipp erhalten habe,das Symposium Lunge in Hattingen zu besuchen. Hierkonnte ich durch die vielfältigen Angebote und VorträgeHintergrundinformationen erfahren. Auch ist mir klar ge-worden, dass ich selbst eine Menge dazu beitragen kann,die Situation meiner chronischen Erkrankung zu verbes-sern.“

„Mir wurde vor kurzem erst eine Langzeit-Sauerstoffthe-rapie verordnet, was für mich noch sehr gewöhnungsbe-

dürftig ist. Während der Veranstaltung hatte ich dieMöglichkeit mich mit vielen anderen Sauerstoff-Patien-ten zu unterhalten. Zu erleben, dass andere Betroffenemit dieser Therapie optimal zurechtkommen, hat mir Mutgemacht“, berichtete Walter Eberhard aus Witten.

„Ich hatte so viele Fragen: Zur Therapie, zu Alltagspro-blemen und zu den Möglichkeiten einer Rehabilitation.Alle Fragen konnte ich stellen - an andere Betroffene, anÄrzte und an Mitarbeiter von Kliniken – und habe kom-petente Antworten erhalten. Das Symposium Lunge hilftmir, meine Erkrankung besser zu verstehen“, resümierteElli Wagner aus Frankfurt.

Initiator des Symposiums ist Jens Lingemann, der ebenfallsGründer und Koordinator der Patientenorganisation Lun-genemphysem-COPD Deutschland ist sowie Vorsitzender derCOPD - Deutschland e.V. Jens Lingemann ist selbst von derErkrankung betroffen und hat nach der eigenen Diagnose-stellung vor 14 Jahren die Initiative ergriffen, eine Informa-tionsplattform für Patienten zu entwickeln.

Zusammen mit seiner Frau Heike und Uwe Krause orga-nisiert Jens Lingemann das jährlich stattfindende Sym-posium Lunge in Hattingen.

Der Bedarf an kompetenten Informationen ist groß, wasauch die jährlich steigenden Besucherzahlen dokumentieren.COPD und Lungenemphysem sind chronisch obstruktiveAtemwegserkrankungen. Trotz hoher Erkrankungszahlen istin der Bevölkerung das Krankheitsbild zu wenig bekannt.

Das Symposium Lunge ist mit seiner Vielfalt an Angebo-ten einzigartig in Deutschland und ebenso über die Lan-desgrenzen hinaus.

Kongress-ReportEs war gut, dass ich dabei war

8. Symposium Lunge

34 COPD in Deutschland 4 I 2015

COPD und Lungenemphysem

8. Symposium Lunge

2015

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Rückblick auf die Vortragsveranstaltungen

Zugewinn von Lebensjahren durch Rauchstopp„COPD ist eine Volkskrankheit, d.h. sie zählt zu den häu-fig auftretenden Erkrankungen. Das Risiko an einerCOPD zu erkranken, steht auch in Abhängigkeit des Al-ters“, formulierte Professor Teschler in seinem Vortrag.„Je älter eine Gesellschaft wird, desto mehr Menschenerkranken an einer COPD.“

„Die wichtigste therapeutische Maßnahme bei einerCOPD“, so verdeutlichte Professor Dr. Helmut Teschler,Essen, in seinem Vortrag „ist der Rauchstopp.“ Ein Rauch-stopp ermöglicht einen Zugewinn an Lebensjahren, dieskonnte eine Studie eindeutig nachweisen. Wird ein dau-erhafter Rauchstopp im Alter zwischen 45 und 54 be-gonnen, kann dies zu einem Lebenszugewinn von 6Jahren führen. Wird der Rauchstopp bereits im Alter von35 – 44 Jahren vorgenommen, kann dies möglicherweisezu einem Lebensgewinn von 9 Jahre führen.

Risikofaktoren kennen und Symptome ernst nehmen„Erste Symptome der COPD wie Husten und Atemnotunter Belastung werden oft falsch eingeschätzt und ba-gatellisiert. Die richtige Konsequenz, nämlich die Durch-führung einer Lungenfunktionsprüfung, erfolgt nicht“,schilderte Professor Dr. Kurt Rasche, Wuppertal. Professor Rasche forderte daher mehr öffentliche Auf-merksamkeit für die Risikofaktoren einer COPD, nur sokönne Frühdiagnostik forciert werden.

Das wichtigste ist und bleibt: das Gespräch und diekörperliche Untersuchung„Auch wenn die Möglichkeiten der gerätetechnischenDiagnostik bei Lungen- und Atemwegserkrankungen aus-gezeichnet sind“, so betonte Dr. Thomas Voshaar, Moers, inseinem Vortrag, „das Gespräch mit dem Patienten, dessengesundheitliche Vorgeschichte und ebenso die körperli-che Untersuchung sind die wichtigsten Elemente einereingehenden Untersuchung.“ Dr. Voshaar machte darauf aufmerksam, dass nicht nur

einzelne Werte der diagnostischen Untersuchungen wich-tig seien, sondern diese im Zusammenhang betrachtetwerden müssen, um zur richtigen Diagnose zu gelangen.

Impfungen wichtiger Bestandteil der PräventionImpfungen wie die Influenza- und die Pneumokokken-Impfung sind eine äußerst wichtige Maßnahme, um In-fektionen der Atemwege und Lunge zu vermeiden.Aufgrund der verminderten Abwehr in den Atemwegenund der Lunge können Infektionen bei COPD-Patientenakute Verschlechterungen (Exazerbationen) auslösen. Aus-löser können insbesondere Viren, aber auch Bakterien sein.Vermutet wird zudem, dass bestimmte Viren auch blei-bende Infektionen verursachen. „Noch zu wenige COPD-Patienten nehmen derzeit die Möglichkeit der Impfungenwahr“, bedauerte Professor Dr. Rohde, Maastricht.

Atemübungen sind die Basis eines gezielten Trainings„Patienten mit COPD brauchen eine gezielte aktive Bewe-gungstherapie, die optimaler Weise aus Lungensport, Mus-kelaufbautraining, Funktionsgymnastik und der Vermittlungverschiedener Atemtechniken bestehen sollte. Dabei sindAtemübungen die Basis eines jeden Trainings“, so Dr. rer.medic. Sebastian Teschler, Essen. Dr. Teschler betonte, dass die Bewegungstherapie auch untereiner Langzeit-Sauerstofftherapie umgesetzt werden kann.Selbst Ausdauer- und Muskeltraining können unter Kon-trolle der Sauerstoffsättigung durchgeführt werden.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigsten Be-gleiterkrankungen bei COPD„Eine Reihe von Begleiterkrankungen wird bei COPD-Pa-tienten häufiger beobachtet als bei gleichaltrigen lun-gengesunden Patienten. Herz-Kreislauf-Erkrankungen(kardiovaskuläre Erkrankungen) sollten aufgrund derHäufigkeit eine besondere Aufmerksamkeit geschenktwerden“, referierte Professor Dr. Heinrich Worth, Fürth.Herz und Lunge unterliegen gemeinsamen Risikofakto-ren wie z.B. Alter, Tabakrauch, systemische Entzündungund Bewegungsmangel. Weiterhin kann die Überblä-hung der Lunge (Lungenemphysem) zu einem erhöhten

8. Symposium Lunge

4 I 2014 COPD in Deutschland 35

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Druck auf das Herz führen. Eine Untersuchung mittelsEchokardiographie ist insbesondere bei einem höherenSchweregrad der COPD angezeigt.

COPD ist nicht heilbar, aber die Symptome können er-heblich verbessert werden„Auch wenn die COPD nicht geheilt werden kann, sokann doch die Situation der Betroffenen erheblich ver-bessert werden“, formulierte Professor Dr. Adrian Gillis-sen, Kassel. Die Therapieziele einer medikamentösenTherapie sind unter anderem die Verminderung des Fort-schreitens der Erkrankung, Linderung der Luftnot, Ver-besserung der Belastbarkeit und die Vorbeugung vonakuten Verschlechterungen.

Sauerstoffmangel spürt man nicht„Viele Mythen herrschen um den Sauerstoff und dieLangzeit-Sauerstofftherapie“, schilderte Dr. Justus deZeeuw, Köln. “Häufig wird Luftnot als Symptom des Sau-erstoffmangels fehlgedeutet. Doch Sauerstoff und Luft-not sind zwei unterschiedliche Phänomene. Luftnotbedeutet nicht zwangsläufig, dass ein Sauerstoffmangelvorliegt, vielmehr resultiert das Symptom der Luftnotaus den mechanischen Störungen, den verengten Bron-chien und der vermehrt notwendigen Muskelarbeit. Dietatsächlichen Symptome einer Luftnot sind hingegenKonzentrationsstörungen, Sehstörungen, Schwindel, bishin zur Bewusstlosigkeit.“ Liegt ein nachweisbarer Sauerstoffmangel vor, so mussdieser kontinuierlich ausgeglichen werden.

Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion sollte ineinem Lungenzentrum erfolgenZwei unterschiedliche Therapieprinzipien werden beieiner bronchoskopischen Lungenvolumenreduktiondurchgeführt: blockierende Verfahren mittels Einweg-ventilen und nicht-blockierende Verfahren mittels Spi-ralen oder Dampfapplikationen.„Um mögliche Komplikationen zu reduzieren, ist es ent-scheidend, die Patienten auszuwählen, bei denen eineLungenvolumenreduktion tatsächlich sinnvoll ist“, rät

Professor Dr. Felix Herth, Heidelberg. Am ehesten sei diesin einem erfahrenen Lungenzentrum möglich. Empfeh-lenswert ist im Vorfeld auch eine Computertomographie.

Möglicherweise wird in Zukunft ein weiteres Verfahren, diesogenannte „Targeted Lung Denervation“, abgekürzt TLD,zur bronchoskopischen Lungenvolumenreduktion einge-setzt.

Infektionen: Ursachen erkennen und Vorsorge treffenAtemwegsinfektionen können zu einer akuten Ver-schlechterung führen. Eine Ansteckung ist oft schwer zuvermeiden. Am erfolgreichsten sind Impfungen gegenden jeweiligen Virus- oder Bakterientyp wie die Influ-enza- und Pneumokokken-Impfung, so Professor Dr. Su-sanne Lang, Gera. Auch Hygienemaßnahmen z.B. dieHändedesinfektion oder gesundheitsbewusstes Verhal-ten wie z.B. Bewegung im Freien oder adäquate Kleidungkönnen zur Infektvermeidung beitragen.

Kongress-Report von Sabine Habicht – copyright COPD– Deutschland e.V.

8. Symposium Lunge

Online

Programm Symposium Lunge 2016

Das Programm mit allen Referenten und Themen für das9. Symposium Lunge ist bereits online unter www.copd-deutschland.de und www.lungenemphysem-copd.de.

Das Thema des Symposiums lautet: Leben mit Atemwegserkrankungen – von der Dia-gnostik bis zur erfolgreichen Therapie.

Termin: Samstag, 10. September 2016Zeit: 09.00 – 17.00 UhrOrt: LWL-IndustriemuseumWestfälisches Landesmuseum für IndustriekulturHeinrichshütte – GebläsehalleWerksstraße 31- 33, 45527 Hattingen

36 COPD in Deutschland 4 I 2014

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4 I 2014 COPD in Deutschland 37

8. Symposium Lunge

Ab sofort erhältlich

DVD zum Symposium Lunge

Das Angebot der DVD zum diesjährigen Symposium Lunge ist nicht nur für Interes-sierte, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten, ein besonderer Service.Vielen Teilnehmern geht es so, dass sie aufgrund des vielfältigen Angebotes in Hat-tingen gar nicht die Möglichkeit hatten, alle Vorträge in Ruhe anzuhören. Die DVD bietet darüber hinaus Momentaufnahmen aus Hattingen, die Sie nur aufdiesem Weg erhalten können.Nutzen Sie die Möglichkeit ganz nah dabei sein, mehr Wissen in höchster Qualität.

InhalteAuf der von einem professionellen Filmteam erstellten DVD zum Symposium Lunge2015 sind die 10 Vorträge, die Begrüßungsansprachen, Interviews, Kurzstatements,die komplette Fragestunde und viele Eindrücke vom Kongress festgehalten. Außerdem gibt es einen ca. 17 Minutendauernden Filmbeitrag mit Eindrücken zur Veranstaltung.Die Gesamtspieldauer der DVD 2015 beträgt ca. 358 Minuten. Technische Angaben: Double Layer DVD.

BestellungenBestellen Sie die DVD oder DVDs bitte per E-Mail: [email protected] und benennen Sie Ihre kom-plette Lieferanschrift. Beachten Sie, der Name des Bestellers muss identisch sein mit dem des Überweisers.Andernfalls ist eine Zuordnung nicht möglich.Die Bestellung von DVD´s sollte möglichst über das Bestellformular erfolgen, siehe www.copd-deutschland.de/symposien-dvd-s

• Für Lieferungen innerhalb Deutschlands überweisen Sie den Beitrag in Höhe von 7,00 €uro (je DVD) auf das u.g. Konto.

• Für Lieferungen innerhalb der Europäischen Union (Zone 1) überweisen Sie einen Betrag in Höhe von 10,00 €uro (je DVD).

• Für Lieferungen in andere Länder müssten wir die Versandkosten auf Anfrage im Einzelfall ermitteln.

Bankhaus Volksbank Rhein-RuhrKontoinhaber COPD – Deutschland e.V.Kontonummer/IBAN DE54350603867101370002Bankleitzahl/BIC GENODED1VRRVerwendungszweck DVD Symposium 2015 – sowie Ihr Vor- und Zuname

Eine Bezahlung ist ausschließlich mittels Überweisung auf oben genanntes Konto möglich.Der Versand erfolgt erst, nachdem der Betrag auf dem Vereinskonto gebucht wurde. Je nach Bestellaufkom-men und anfallenden Feiertagen kann die Zustellung 10 – 14 Werktage dauern.

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Im Gespräch mit Prof. Dr. Chri-stian Taube, Leiden, Tagungspräsi-dent des diesjährigen Jahreskon-gress der europäischen Atemwegs-gesellschaft (European RespiratorySociety – ERS) in Amsterdam. DerKongress bildet die wichtigstePlattform für den internationalenErfahrungsaustausch und ebensofür die Präsentationen der aktuel-len Forschung und Entwicklung imBereich der Atemwegs- und Lun-

generkrankungen.

Welche Themenkomplexe bildeten die Schwerpunkteder Tagung?

Der ERS ist inzwischen der größte Lungenkongress der Welt.Mehr als 23.000 Teilnehmer haben die Tagung besucht.

Ein wichtiges Thema war die Luftverschmutzung undderen Effekte auf die Lunge. (Hinweis: Hierzu finden Sieweitere Informationen in den nachfolgenden Beiträgen.)

Sehr viele Entwicklungen sind im Sinne der personalisiertenMedizin zu verzeichnen. Beim Therapiekonzept der perso-nalisierten Medizin werden Medikamente erst nach einemdiagnostischen Test, bei dem bestimmte Charakteristika ge-messen werden, eingesetzt. Dadurch kann abgeschätzt wer-den, ob das Medikament bei dem Patienten wirken wird oderwelche Dosierung für einen Patienten am besten geeignetist. Therapieabbrüche, vergebliche Therapieversuche oderNebenwirkungen können dadurch vermindert bzw. ihre Aus-wirkungen reduziert werden. Weiterhin wurden sehr viele Vorträge zum Thema Kinder und Lungenkrankheiten ge-halten, ebenso zur Antibiotika-Resistenz.

Ein separater Tag behandelte während des ERS-Kongressesonkologische Themen. Sehr viele neue Entwicklungen sind indiesem Bereich zu finden.

Hinweis der Redaktion: Die nächste Ausgabe der PatientenzeitschriftCOPD in Deutschland, I/2016 wird sich in einem Schwerpunktthemamit Lungenkrebs befassen

38 COPD in Deutschland 4 I 2015

Kongress-Report

Neuigkeiten vom ERS-Kongress

Großmutters Rauchgewohnheiten erhöhen auchdas Asthmarisiko der Enkelkinder Eine neue Studie konnte aufzeigen, dass das Rauch-verhalten von Großmüttern, die während ihrerSchwangerschaft geraucht haben, nicht nur Einflussnimmt auf das Asthmarisiko ihrer Kinder, sondern dieAuswirkungen sogar bis zu den Enkelkindern reichen- selbst dann, wenn die Töchter wiederum währendder Schwangerschaft Nichtraucher waren. Die Stu-die konnte nachweisen, dass das Risiko der Enkel anAsthma zu erkranken um 10 – 22 % anstieg.

Pressekonferenz ERS, 30. September 2015

Infektionen im Kindesalter können Hinweise fürspätere Lungenerkrankungen sein Häufige Infektionen und schwere Infektionen derAtemwege in der Kindheit fördern möglicherweisedie Entwicklung von chronischen Lungenerkrankun-gen im Erwachsenenalter – dies vermutet die Wis-senschaft schon seit einigen Jahren. Neuere Studienuntermauern diese Hypothese, wenngleich weiterhinviel Forschungsbedarf für eindeutige Aussagen be-steht. Pressemeldung ERS, 27. September 2015

Lungenkrebs: Unterschiede bei Nichtrauchern undRauchern Zigarettenrauch ist nach wie vor der Hauptrisikofak-tor für den kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC), aller-dings können auch Nichtraucher daran erkranken.Diese Tatsache wird oft zu wenig berücksichtigt,mehr Aufmerksamkeit ist notwendig. Insbesondereda die Erkrankungszahlen der Nichtraucher inzwi-schen in einigen Ländern zunehmen. Zum ersten Malbefasst sich eine europäische Studie mit den Unter-schieden in der Symptomatik und der Prognose beiNichtrauchern und bei Rauchern. In einer ersten Stu-die konnte festgestellt werden, dass in der Gruppeder Nichtraucher 9 % der Patienten einer beruflichbedingten Exposition von krebserregenden Stoffenausgesetzt waren, bei 5 % eine familiäre Belastungfür Lungenkrebs vorlag und bei 6 % bereits eine vor-angegangene weitere Krebsdiagnose gestellt wurde.Weitere Studien, die sich mit der Differenzierung derunterschiedlichen Faktoren unter anderem mit demAlter, genetischen Faktoren, dem Lebensstil etc. bei-der Gruppen - Rauchern und Nichtrauchern – befas-sen, werden derzeit durchgeführt. Ziel der Studien istes, insbesondere herauszufiltern, welche Risikofakto-ren für Lungenkrebs bei Nichtrauchern bestehen.

Pressemitteilung ERS, 27. September 2015

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Welche aktuellen Entwicklungen wurden in Amster-dam speziell im Hinblick auf Asthma präsentiert?

Gerade für Patienten mit schwerem Asthma befindensich derzeit mehrere neue Medikamente, insbesonderemonoklonale Antikörper in der Entwicklung. Man wirddiese nicht bei allen Patienten einsetzen können, dochbei einer bestimmten Subgruppe von Patienten. Die klareIdentifizierung dieser Patientengruppe bzw. dieses Phä-notypes (Erscheinungsbildes) ist aktuell ein wichtigesThema in der Wissenschaft.

Monoklonale Antikörper sind hochspezialisierte zielgerichtete Antikörper, diemit Hilfe biotechnologischer Verfahren synthetisch hergestellt werden. Dasbesondere an ihnen ist, dass sie in der Lage sind, natürliche Abwehrprozessedes Körpers gegen eine Krankheit zu aktivieren.

Wie sieht es denn bei COPD aus, auch dort spricht manmehr von Phänotypen. Wird es auch hier eine indivi-dualisierte Form der Therapie geben?

Bei der COPD ist es so, dass wir mit ganz neuen Ansät-zen in der Therapie noch etwas zurück liegen. Wir kön-nen bei COPD keine monoklonalen Antikörper wie z.B.beim Asthma, einsetzen.

Das liegt einfach daran, dass bei einer COPD die Patientenaus einer heterogenen (uneinheitlichen) Gruppe bestehen.Allerdings ist es richtig, dass wir derzeit auch bei der COPDprüfen, ob verschiedene Phänotypen vorliegen können.

Derzeit befassen wir uns insbesondere mit einer Über-schneidung zwischen Asthma und COPD, dem soge-nannten ACOS, was für Asthma-COPD-Overlap-Syndromsteht. Hier bestehen noch viele Unklarheiten. Aktuellwird darüber diskutiert, ob es sich bei dieser Untergruppeum Patienten handelt, die mehr von einer COPD odermehr von Asthma betroffen sind. Therapeutisch kanndiese Gruppe möglicherweise von einer antientzündli-chen Behandlung profitieren.

Als „Hot Topics“ wurden unter anderem auch Themenwie Tabakentwöhnung, E-Zigaretten und Marihuanabzw. Cannabis aufgegriffen. Im Hinblick auf E-Ziga-retten ergriffen im vergangenen Jahr in München ei-nige wissenschaftliche Gesellschaften die Initiativeund veröffentlichten klare Empfehlungen (fürDeutschland) gegen die Verwendung von E-Zigaret-ten. Das Symposium zu Cannabis in Amsterdam wurdebetitelt mit: „Die sich entwickelnde Cannabis-Epidemie“.Ist Cannabis europaweit auf dem Vormarsch? Was be-deutet Cannabis für die Lungengesundheit?

Bei Cannabis ist es so, dass wir in verschiedenen Ländernneue Entwicklungen erkennen können. Ein Hintergrund

dieser Debatte ist, dass es nun mehrere Staaten in denUSA gibt, wo der Gebrauch von Cannabis komplett le-galisiert ist - also nicht nur in der medizinischen An-wendung, sondern auch im Freizeitgebrauch. Auf deranderen Seite wissen wir noch relativ wenig, wie diechronischen Effekte des Cannabis-Rauchens besondersauf die Lunge ausehen. Mehr und mehr Daten deutenjedoch darauf hin, dass Cannabis-Rauchen lungenschä-digend ist. Zu beachten ist jedoch, dass viele Cannabis-Raucher auch Zigaretten-Raucher sind.

Sowohl bei Cannabis als auch bei E-Zigaretten sind mehrunabhängige Studiendaten notwendig und ebenso mehrRegulation.

„Healthy Lungs“ for Life ist eine wichtige Aufklä-rungskampagne, die in München mit dem Thema„Luftverschmutzung“ erstmals an die Öffentlichkeitgegangen ist und viel Aufmerksamkeit erhalten hat.In Amsterdam stellte die Kampagne die Bedeutung derBewegung bei Lungenerkrankungen in den Vorder-grund mit dem Slogan „Take the active Option“. Wassind die übergeordneten Ziele der Kampagne?

„Healthy Lungs“ for Life ist die größte zurzeit existierendeKampagne, um die Öffentlichkeit für chronische Lungener-krankungen zu sensibilisieren. Im letzten Jahr hatten wir dasThema Luftverschmutzung. Dieses Jahr haben wir im Prin-zip einen weiteren Punkt hinzugefügt – die Bewegung. DasMotto „Take the activ option“ soll zu mehr Aktivität im täg-lichen Leben motivieren.

Diverse Aktivitäten mit einer zentralen Veranstaltung imStadtzentrum von Amsterdam wurden realisiert.

Hinweis der Redaktion: Beachten Sie hierzu auch die folgenden Bei-träge in dieser Ausgabe.

4 I 2015 COPD in Deutschland 39

Kongress-Report

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40 COPD in Deutschland 4 I 2015

Im vergangenen Jahr startete in München anlässlich desERS-Kongress die Kampagne "Healthy Lungs for Life - Ge-sunde Lungen zum Leben", eine auf viele Jahre ausgelegteKampagne für mehr öffentliche Aufmerksamkeit der Lun-gengesundheit. Wissenschaftler dokumentierten in Mün-chen, welche Auswirkungen Luftverschmutzung auf dieLunge haben kann. In diesem Jahr befasste sich in Amster-dam die Kampagne mit der Rolle der körperlichen Aktivitätfür eine gesunde Lunge. Das Motto dazu lautete „Take theactive option“.

Anlässlich eines Symposiums zurKampagne sprach Professor DeBoever in Amsterdam über dasThema „Bewegung in sauberer Luft“.

Professor Dr. Patrick De Boever istWissenschaftler am Institut für tech-nologische Entwicklungen, VITO /Hasselt Universität, Antwerpen.

Warum ist es wichtig, körperlicheBewegung möglichst in saubererLuft durchzuführen?

Die wissenschaftlichen Nachweise der positiven Effektevon körperlicher Bewegung auf chronische Erkrankun-gen wie z.B. Herz-Lungen-Erkrankungen, Typ-2-Diabe-tes, Darm- und Brustkrebs sowie weitere Erkrankungensind schlichtweg überwältigend. Eine neue Studie überdie Wirksamkeit regelmäßiger körperlicher Aktivitätzeigte sogar, dass in manchen Fällen wie z.B. der Prä-vention von Diabetes oder der Sekundärprävention vonkoronaren Herzkrankheiten körperliche Bewegung zuähnlichen oder verbesserten Effekten führen kann wieeine medikamentöse Therapie.

Trotz der enormen Bedeutung körperlicher Aktivität fürden Erhalt der Gesundheit, wissen wir, dass derzeit etwazwei Drittel der europäischen Bevölkerung die empfoh-lenen 150 Minuten moderaten Trainings pro Wochenicht umsetzt. Körperliche Inaktivität wird von der WHO als fünftewichtigste Krankheitslast in Westeuropa benannt. Un-endlich viele Kampagnen, Förderprogramme etc. bemü-hen sich darum, Strategien zu entwickeln und

Trainingsprogramme anzubieten, um die Menschen zumehr körperlicher Aktivität zu animieren und den Be-wegungsmangel zu bekämpfen.

Wird körperliche Aktivität allerdings im Freien inner-halb von Städten durchgeführt, so besteht durchausdas Risiko, dass man einer erhöhten Luftverschmut-zung ausgesetzt ist. Und wir wissen inzwischen, dassverkehrsbedingte Luftverschmutzung Auswirkungenauf die Gesundheit von Herz-Kreislauf und Lungenhaben kann und ebenso die Entwicklung und Pro-gression von verschiedenen chronischen Erkrankungenfördert.

Um den maximalen Effekt von körperlicher Aktivität zuerlangen, ist es daher wichtig, Luftverschmutzung soweit wie möglich zu vermeiden.

Beachten Sie auch, dass man bei körperlicher Aktivitätschnell von einer Atmung durch die Nase, auf eine At-mung über den Mund wechselt. Bei einer Atmung überden Mund entfallen jedoch die Schutzmechanismen derNasenschleimhaut, so dass potenziell Schmutzpartikelleichter direkt in die Lunge gelangen und sich dort ab-lagern können.

Woher weiß ich, wo weniger Luftverschmutzung vor-liegt? Kleinste Partikel sind zwar messbar, jedoch nichtmit dem bloßen Auge erkennbar.

Luftverschmutzung ist ein komplexes Gemisch aus gas-förmigen Verbindungen und Partikeln und zu klein, ummit unseren Augen erfasst zu werden. Was wir jedochwissen ist, dass bei bestimmten klimatischen Verhältnis-sen wie z.B. einer Inversionslage (hierbei wird die untereLuftschicht von der oberen abgeschirmt), Nebel undSmog die Konzentration von Luftschadstoffen erheblichansteigt. Bei anderen Wetterlagen müssen wir auf dietagesaktuellen Daten und Vorhersagen der Wettersta-tionen und andere Messstationen, wie z.B. dem Luft-messnetz des Umweltbundesamtes zurückgreifen.

Einige Großstädte in Europa haben inzwischen sogarelektronische Informationstafeln, die Echtzeit-Luft-schadstoffkonzentrationen anzeigen. Grundsätzlich ist zu empfehlen, von Industrieanlagen

Interview

Täglich Bewegung … aber in sauberer Luft!

ERS Kongress

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ERS Kongress

und viel befahrenen Straßen Abstand zu halten, da dieseinsbesondere die Quelle der erhöhten Schadstoffkon-zentrationen darstellen.

Wie könnte eine praktische Lösung aussehen? Könnteeine „elektrische Nase“ ein täglicher Gebrauchsge-genstand in unserer Zukunft werden?

Geht man von der Gesamtbevölkerung aus, so belegenStudien, dass die positiven Effekte von körperlicher Ak-tivität, gegenüber den negativen Effekten durch Luft-verschmutzung überwiegen. Ganz anders verhält es sichnatürlich, wenn man von dem einzelnen Individuumausgeht - insbesondere wenn bereits Erkrankungen vor-liegen. Hier können die negativen Effekte durch Luft-verschmutzung überwiegen.

Die allgemeine Empfehlung lautet daher: körperliche Be-wegung in einer Umgebung mit möglichst guter Luft-qualität.

Elektrische Nasen, im Sinne von mobilen Geräten, die denGrad der aktuellen Luftverschmutzung vor Ort anzeigenkönnen, werden derzeit aktiv beforscht. Allerdings sind dieseSensoren sehr teuer. Die momentan bereits im freien Han-del erhältlichen Geräte geben keine hinreichenden und zu-verlässigen Informationen. Aktuell empfehlen wir daher, aufdie Informationen von öffentlichen Messstellen durch Be-hörden oder anderen offizielle Stellen zurückzugreifen, dadiese professionelle und validierte (geprüfte) Instrumenteeinsetzen. Unter Berücksichtigung der technologischen Re-volutionen, die zur Zeit in der Welt der Nanotechnologie,Sensorik und Elektronik stattfinden, könnten allerdings zu-verlässige „elektrische Nasen“ für den Hausgebrauch tat-sächlich bald Realität werden.

Inzwischen leben die meisten Menschen in städtischenRegionen. Für einen COPD-Patienten ist es jedochmanchmal nicht mehr möglich, große Entfernungenzurückzulegen, um zu einer grünen Zone zu gelangen.Welche praktischen Möglichkeiten sehen Sie hier, fürdie tägliche Bewegung in sauberer Luft?

In städtischen Regionen ist es in der Tat unmöglich, dieExposition gegenüber Luftverschmutzung vollständig zuvermeiden. Allerdings kann man die Belastung durchLuftschadstoffe unter Berücksichtigung einiger einfa-cher Tipps erheblich reduzieren.10 Tipps wurden gemeinsam mit der Europäischen Lun-genstiftung erarbeitet und anlässlich des Jahreskongressder Europäischen Atemwegsgesellschaft in Amsterdamvorgestellt. Hinweis: Die Liste der Tipps finden Sie imNachgang dieses Beitrags auf Seite 42.

An welchen Innovationen wird derzeit geforscht, umauch in Zukunft innerhalb der großen Hauptstädte Be-wegung in sauberer Luft zu ermöglichen?

Neue Rahmenbedingungen und Anreize mit dem Ziel,unser grundsätzliches Aktivitätsverhalten zu verändern,müssten geschaffen werden. Das hätte zur Folge, dasswir mehr aktive Mobilität leben wie z.B. zu Fuß gehen,das Rad verwenden oder mehr öffentliche Verkehrsmit-tel nutzen. Dies wiederum würde nicht nur unser per-sönliches Aktivitäts- bzw. Bewegungsniveau erhöhen,sondern auch dazu beitragen, dass sich die Luftqualitätverbessert – alleine schon aufgrund des geringeren Ein-satzes unserer Autos. Unser Institut ist derzeit an For-schungen im Rahmen eines internationalen Projektesbeteiligt, in dem es um nachhaltige Verkehrssystemegeht (www.pastaproject.eu).

Darüber hinaus müssen wir uns mehr mit der Entwick-lung und dem Einsatz mobiler Luftschadstoff-Messge-räte befassen, genauso wie wir die nachgewiesenenMöglichkeiten gesundheitsfördernder Effekte frühzeitignutzen sollten. In Amsterdam anlässlich des ERS-Kon-gress haben wir beide Erkenntnisse miteinander verbun-den und mittels technischer Analysen die Quantität derLuftverschmutzung einer städtischen Region ermitteltund so einen Stadtplan entwickelt, der Fuß- und Rad-wege mit einem niedrigen Level an Luftverschmutzungaufzeigt. Mit diesem Stadtplan soll die Bevölkerung ani-miert werden, sich zu bewegen und dabei saubere Luftzu atmen. Dies ermöglicht den maximalen Nutzen dertäglichen Trainingseinheit.

4 I 2015 COPD in Deutschland 41

… mehr Wissen

www.airqmap.comInternetseite von VITO mit dem Projekt der Stadtkar-ten, die Auskunft über die Luftqualität bestimmter Re-gionen geben. In englischer Sprache.

www.europeanlung.org/assets/files/healthylungs-forlife/amsterdam-map-take-the-active-option.pdfInternetseite der Europäischen Lungenstiftung mit derKarte von Amsterdam und empfohlenen Fuß- undRadwegen in Regionen mit niedriger Luftverschmut-zung.

www.umweltbundesamt.de/themen/luft/messenbe-obachtenueberwachen/luftmessnetz-des-umwelt-bundesamtesLuftmessnetz des Umweltbundesamtes.

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1. Schauen Sie sich Ihren Standort und Ihre Route genau an

Wenn Sie Ihre Aktivitäten in einer Stadt oder Innenstadtdurchführen wollen, sollten Sie Parks, öffentliche Plätzeoder Wege mit einer niedrigen Emissionsrate nutzen,wann immer es geht. Eine wachsende Anzahl von Stu-dien zeigt, dass Grünflächen zu unserer Gesundheit undunserem Wohlbefinden erheblich beitragen.

2. Halten Sie ausreichend Abstand zu Straßen

Wenn Sie Radfahren, Joggen oder Spazierengehen, soll-ten Sie möglichst vermeiden, dies zu nahe an Straßen –insbesondere viel befahrenen Straßen – zu tun. Studienhaben nachgewiesen, dass der Level der Luftverschmut-zung an viel befahrenen Straßen höher ist, allerdings be-reits mit zunehmendem Abstand zur Straße raschabnimmt. Bereits 1 – 2 Meter Abstand von einer Haupt-straße zeigen einen deutlich niedrigeren Wert an Luft-verschmutzung. Alternativ sollten Sie immer, wenn sichdie Möglichkeit bietet, weniger befahrene Parallelstra-ßen nutzen.

3. Vermeiden Sie den direkten Emissionsausstoß vonFahrzeugen

Wenn Sie hinter Autos, Lastwagen, Motorrädern oderjeglichen anderen Fahrzeugen Fahrradfahren, Joggenoder Spazierengehen, atmen Sie eine sehr hohe Mengevon Lungen schädlichen Partikeln ein. Wenn es die Si-cherheit zulässt, sollten Sie sich zumindest seitlich nebenoder vor dem Fahrzeug bewegen und Abstand halten,um so den direkten Ausstoß zu vermeiden.

4. Vermeiden Sie Hauptverkehrsstraßen mit hohen Ge-bäuden

Die Partikel der Luftverschmutzung neigen dazu, sich inStraßen mit hohen Gebäuden auf beiden Seiten „fest-zusetzen“. Somit haben Hauptverkehrsstraßen mit hohenGebäuden in der Regel eine schlechte Luftqualität undsind für Ihr Bewegungstraining nicht geeignet. Ampeln tragen ergänzend dazu bei, dass an diesen Stel-len eine hohe Luftverschmutzung vorherrscht. BleibenSie, wenn Sie sich im Freien bewegen, Ampelanlagen undden davor stehenden Autos fern.

5. Prüfen Sie den tagesaktuellen Luftqualitätsindexbzw. die Feinstaubbelastung

Der aktuelle Feinstaublevel ist abhängig von der Art desSchadstoffs, den örtlichen Gegebenheiten und dem Wet-ter. Eine Reihe von offiziellen bzw. staatlichen Organisa-tionen hat Messstationen, die Auskunft geben über denaktuellen Stand der Feinstaubbelastung. Einige davonbieten zudem Vorhersagen für einige Tage an. NutzenSie diese Möglichkeiten, um Ihre Aktivitäten im Freienzu planen.

Einige Beispiele:www.dwd.de – Deutscher Wetterdienstwww.wetterdienst.de

6. Prüfen Sie die Wettervorhersage

Luftverschmutzung neigt dazu am höchsten zu sein,wenn die Tage heiß und sonnig sind, während die Luftnach Regentagen oder windigem Wetter klarer ist.Wenn Sie eine Pollenallergie haben, sollten Sie beden-ken, dass an Tagen mit einem hohen Pollenflug, dies eineergänzende Problematik darstellen kann, da Feinstaubmit Pollen interagieren d.h. einen wechselseitigen Ein-fluss haben kann. Prüfen Sie Ihre regionale Wettervorhersage.

7. Vermeiden Sie Bewegung im Freien während derHauptverkehrszeiten

Versuchen Sie körperliches Training im Freien währendHauptverkehrszeiten zu vermeiden. Nutzen Sie einen an-deren Zeitpunkt oder eine alternative Route in einer ru-higeren Umgebung.

8. Wählen Sie gesundheitsbewusste Reisemöglichkeiten

Autofahren ist ein Teil des Problems der Luftverschmut-zung. Warum entscheiden Sie sich nicht – soweit immeres geht – für die Nutzung von öffentlichen Verkehrs-mitteln oder nutzen die aktiven Möglichkeiten des Ge-hens oder Radfahrens? Diese Möglichkeiten helfen IhnenIhre täglichen Ziele des körperlichen Trainings zu errei-chen, während Sie zusätzlich zu einer saubereren undgesünderen Umgebung beitragen

ERS Kongress

42 COPD in Deutschland 4 I 2015

10 Tipps

Bewegung und Luftqualität

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9. Vermeiden Sie Innenraumbelastungen und Passiv-rauchen

Wenn Sie Ihr Training in einem Sportzentrum, zu Hauseoder in ein einem anderen Innenraum durchführen, kön-nen Sie auch mit Innenraumbelastungen und/oder Pas-sivrauch in Kontakt kommen. Hiervor sollten Sie sichebenfalls schützen. Staubsaugen, die Verwendung vonReiningungsprodukten sowie der Einsatz von Lufterfri-schern können die Luftqualität verschlechtern – Ihr Trai-ning sollten Sie daher nicht unmittelbar nach einemReiningungsvorgang durchführen.

10. Seien Sie aktiv!

Scheuen Sie sich nicht davor, aktiv zu sein und bewegenSie sich. Umwelt- und Lungenexperten stimmen über-ein, dass die Gesundheitsrisiken in Verbindung mit ein-geatmeter Luftverschmutzung während des Trainingsweniger schädlich sind, als jene durch einen inaktivenLebensstil.

Quelle: Healthy Lungs for Life, www.healthylungsforlife.org – ERSKongress, Amsterdam 2015

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44 COPD in Deutschland 4 I 2015

Hinter dem Begriff Lungenfibrose verbirgt sich eine Vielzahlvon verschiedenen Lungenerkrankungen, die als Gemein-samkeit einen Umbau des Lungenbindegewebes haben, wasletztendlich zu einer Vermehrung des Bindegewebes führt.

BasisinformationenDie Begriffe Fibrose und Sklerose werden als Synonymeverwendet. Fibrose stammt von dem lateinischen Wort„fibro“ für Faser ab, Sklerose von dem griechischen Wort„skleros“ für hart.Unter einer Fibrose versteht man die Vermehrung von Bin-

degewebe, aufgrund derer eine Gewebeverhärtung erfolgt.Eine Fibrose verhärtet das betroffene Organ oder Gewebeund schränkt in der Regel dessen Funktion dadurch ein.

Die Bezeichnung Fibrose oder Fibrosierung ist ein Begrifffür viele verschiedene Erkrankungen, denn eine Ver-mehrung von Bindegewebe kann prinzipiell überall dortim Körper auftreten, wo Bindegewebe vorkommt.

Bindegewebe ist im Körper komplex vertreten. So hat esnicht nur eine Binde- und Stützfunktion, sondern es erhältz.B. auch Organformen aufrecht, dient als Wasserspeicherund nimmt als Schutzhülle eine wichtige Rolle ein.

Fibrosen können Gewebe oder Organe, aber auch ganzeOrgansysteme betreffen. Eine wichtige Rolle bei der Fi-brosierung spielt das Eiweiß Kollagen, das eine hohe Ela-stizität besitzt und der wichtigste Baustein des Binde-und Stützgewebes ist. Kollagen, das im Körper selbst ge-bildet wird, ist bei einer Fibrose vermehrt vorhanden.

UrsachenDie Ursache für eine Fibrosierung ist inzwischen bei eini-gen Erkrankungsformen bekannt, bei anderen ist die Ursa-che jedoch noch unbekannt (idiopathisch). Den meistenFibrosierungen liegen chronische Entzündungen oder de-generative Prozesse (Alterung/Verschleiß) zugrunde.

Klassifikation der LungenfibrosenÜbergeordnet zählt die Lungenfibrose zu den interstitiellenLungenerkrankungen (ILE) oder anders ausgedrückt, zu denLungenerkrankungen des Interstitiums. Dabei muss ange-merkt werden, dass nicht alle interstitiellen Lungenerkran-kungen mit einer Fibrosierung einhergehen, so z.B. dasLungenödem (Wasser im Interstitium) oder das interstitielleEmphysem (Luft im Interstitium).

Die interstitiellen Lungenerkrankungen wiederum wer-den in verschiedene Untergruppen unterteilt, wobeiGruppierungen mit bekannter sowie idiopathischer, alsounbekannter Ursache, vorliegen.

Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) gehört zu der Un-tergruppe der interstitiellen Lungenerkrankungen, die alsidiopathische interstitielle Pneumonien (Lungenentzün-dungen des Interstitiums unbekannter Ursache) be-zeichnet werden.Innerhalb dieser Untergruppe nimmt die idiopathischeLungenfibrose aufgrund ihrer Häufigkeit und des pro-gredienten (voranschreitenden) Verlaufs eine besondereBedeutung ein.

Vernarbung der LungeBei der interstitiellen Lungenfibrose ist, wie bereits be-schrieben, das Interstitium, also das Bindegewebe, welchesdie Alveolen und kleinen Bronchien umgibt, betroffen.

Im Prinzip verläuft eine Fibrose ähnlich wie der Vorgangeiner Wundheilung, allerdings unkontrolliert und imÜbermaß. Eine Lungenfibrose wird daher oft auch als„Narbenlunge“ bezeichnet.

Durch einen Umbauprozess bilden sich die Zellen desBindegewebes vermehrt, ebenso die Kollagenfasern. DasGewebe verdickt sich, es wird starrer. Letztendlichschrumpft durch die Vernarbung das Lungenvolumenbzw. die Gasaustauschfläche und es liegt eine restriktiveLungenerkrankung vor.

Durch die verschlechterte Dehnbarkeit und Elastizitätdes Lungengewebes muss für die Atmung mehr Kraftaufgewendet werden. Das Einatmen fällt schwerer, wasim Gegensatz steht zur obstruktiven Lungenerkrankung(z.B. COPD und Asthma), bei der aufgrund der Verengungder Bronchien insbesondere das Ausatmen der Luftschwerer fällt. Da darüber hinaus durch das verdickteLungengewebe weniger Sauerstoff in das Blut gelangenkann und der Bedarf, insbesondere bei Belastung, nichtmehr gedeckt wird, tritt „Lufthunger“ auf, was zu einer

Übersicht

Lungenfibrose

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Lungenfibrose

beschleunigten Atmung führt und die Atemarbeit, dieals Luftnot empfunden wird, weiter erhöht.

Diagnostik An eine idiopathische Lungenfibrose sollte bei jedem er-wachsenen Patienten mit ungeklärter chronischer Bela-stungsdyspnoe (Atemnot unter Belastung) gedacht werden.

Liegt neben der Fibrose auch ein Lungenemphysem vor,können sich die Auswirkungen überlappen, wodurch dieFibrose häufig nicht erkannt wird. Aufschluss gibt dannerst ein CT. In vielen Fällen kann mit dem HR-CT (hoch-auflösendes CT) eine Lungenfibrose identifiziert oder zu-mindestens der Verdacht erhärtet werden.

TherapieDie Therapie der meisten idiopathischen interstitiellenPneumonien, zu denen auch die idiopathische Lungen-fibrose zählt, wurde insbesondere mit Glukokortikoiden(Cortison) und Immunsuppressiva (Medikamente, die dieFunktionen des Immunsystems vermindern) durchge-führt. Grund hierfür war die Annahme, dass entzündli-che Vorgänge den Erkrankungen zugrundeliegen.

Bei der idiopathischen Lungenfibrose stellte sich jedochin der Vergangenheit kein Effekt aufgrund dieser Thera-pie ein. Dies ist jetzt nicht mehr verwunderlich, da in-zwischen erkannt wurde, dass die IPF nicht durchentzündliche Prozesse, sondern direkt durch Einlagerungvon Bindegewebe verursacht wird. Für entzündungs-hemmende Medikamente wurde daher in der aktuellenWissenschaftlichen Leitlinie (2013) keine Empfehlungausgesprochen.

Derzeit befinden sich verschiedene medikamentöse Sub-stanzen in der Entwicklung, die andere Wirkmechanis-men verfolgen. Es wird versucht, auf die Zellvermehrungder Fibroblasten und die Kollagensynthese einzuwirken.

2011 wurde ein erstes Medikament zur Behandlung derleichten bis mittelschweren IPF bei Erwachsenen zugelas-

sen. Die Zulassung für einen breiteren Einsatz der Substanzwird erwartet. Die Substanz Pirfenidon besitzt antifibroti-sche und antientzündliche Eigenschaften. Verschiedene Stu-dien konnten zeigen, dass Pirfenidon sowohl entzündlicheals auch bindegewebsbildende Prozesse unterbindet. Als Ne-benwirkungen werden insbesondere Hautausschläge, zumTeil als Reaktion auf Sonneneinstrahlung und Magen-Darm-Beschwerden beschrieben.

2015 wurde eine weitere Substanz mit der BezeichnungNintedanib ohne Einschränkung in Bezug auf einenSchweregrad zugelassen. Als Nebenwirkungen werdeninsbesondere Beschwerden im Magen-Darm-Trakt be-schrieben, wobei vor allem Durchfälle die klassische Ne-benwirkung sind.

Gemäß der aktuellen Studienlage ist der Umfang der Wirk-samkeit im Hinblick auf die Verhinderung des Fortschreitensdes Lungenfunktionsverlustes bei beiden Medikamenten inetwa gleich. Die Verminderung des Lungenvolumens wirddurch die Therapie verlangsamt oder im Einzelfall auch auf-gehalten. Bei etwa 20 % der Patienten verbessert sich dieLungenfunktion tendenziell leicht.

Die aktuelle wissenschaftliche Leitlinie zur idiopathi-schen Lungenfibrose spricht eine starke Empfehlung fürden Einsatz einer Langzeit-Sauerstofftherapie aus.

Lesen Sie weiter …

Der Ratgeber „Idiopathische Lungenfibrose“ wird vomCOPD – Deutschland e.V. und der PatientenorganisationLungenemphysem-COPD Deutschland herausgegeben.Der Ratgeber kann online unter www.lungenemphysem-copd.de gelesen oder über www.copd-deutschland.deangefordert werden. Beachten Sie dort die Versandin-formationen.

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46 COPD in Deutschland 4 I 2015

International wird die körperliche Leistungsfähigkeit von Lungenpa-tienten mittels des 6-Minuten-Gehtests erfasst: Lungenfibrose-Pa-tienten konnten ihre zurückgelegte Gehstrecke während derRehabilitation steigern.

Die Diagnose „Lungenfibrose“ wirkt auf die Patientenim ersten Moment oft niederschmetternd: Da medi-kamentöse Therapien nur sehr beschränkt helfen kön-nen, glaubten auch Experten lange Zeit, demFortschreiten der Krankheit nur wenig entgegenset-zen zu können. Inzwischen haben jedoch viele Studiennachgewiesen, dass eine stationäre pneumologischeRehabilitation bei Lungenfibrose-Patienten die Atem-not lindern, die körperliche Leistungsfähigkeit stei-gern und die Lebensqualität verbessern kann.

Die umfassendste Studie zu den Effekten von pneumolo-gischer Rehabilitation stammt aus einer deutschen Klinik:Die Daten von über 400 Patienten, die eine stationärepneumologische Rehabilitation in der Schön Klinik Berch-tesgadener Land absolvierten, wurden von der Ludwigs-Maximilians-Universität München ausgewertet undveröffentlicht. Das Fazit lautete: Die Patienten mit inter-stitiellen Lungenerkrankungen – unter diesem Überbegriffwerden die verschiedenen fibrosierenden Lungenerkran-kungen zusammengefasst – profitieren von einer pneu-mologischen Rehabilitation, die im koordiniertenZusammenspiel zwischen Medizinern, Pflegern und Thera-peuten verschiedenster Fachrichtungen durchgeführt wird.

In der Analyse, die die Schön Klinik zusammen mit derLudwig-Maximilians-Universität veröffentlicht hat,waren die Patienten mit unterschiedlichen interstitiel-len Lungenerkrankungen zwischen 1999 und 2010 zurpneumologischen Rehabilitation in der Schön Klinik ge-wesen, die durchschnittlich 30 Tage dauerte. Insgesamt

Atemphysiotherapie umfasst bei Lungenfibrose-Patienten stets auch,

verschiedene Hustentechniken zu erlernen.

hatten sie ihre körperliche Leistungsfähigkeit, wiederge-geben durch den international anerkannten 6-Minuten-Gehtest, um durchschnittlich 46 Meter steigern können.Diejenigen, die anfangs nur kurze Strecken schafften,konnten am meisten profitieren. So erreichten die Pa-tienten, die anfangs weniger als 150 Meter schafften,eine überdurchschnittliche Steigerung von 62 Metern.

Während der pneumologischen Rehabilitation absolvie-ren die Lungenfibrose-Patienten einerseits intensiveAtem- und insbesondere Sporttherapie-Einheiten, ande-rerseits lernen sie durch Schulungseinheiten aber auch,ihre Krankheit besser verstehen und zu beherrschen, undwerden – bei Bedarf – auch durch Gespräche mit Sozi-alpädagogen und Psychologen unterstützt, um ihreKrankheit und die daraus resultierenden Schwierigkei-ten besser bewältigen zu können. Zudem hilft den Pa-tienten der Austausch, den sie während desKlinikaufenthalts mit anderen Patienten pflegen, dieebenfalls von dieser seltenen Erkrankung betroffen sind.

Dass die Patienten nicht nur körperlich von der pneu-mologischen Rehabilitation profitieren, zeigen ihre Ant-worten auf standardisierte, wissenschaftlich anerkannteFragebögen. Diese Fragebögen (SF-36) erfassen den Ge-sundheitszustand am Anfang und am Ende des Reha-Aufenthalts. Vor allem die psychische Lebensqualität war– gemäß der Analyse bei 402 Patienten - bei Entlassungmit 21% im Vergleich zur Aufnahme signifikant ange-stiegen.

Manche Lungenfibrose-Patienten erhalten währendihrer pneumologischen Rehabilitation einen entschei-denden Anstoß, der ihren Aktionsradius wieder vergrö-

Lungenfibrose

Perspektiven

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Lungenfibrose-Patienten trainieren während der pneumologischenRehabilitation stets entsprechend der individuellen Leistungsfähigkeit– zum Teil starten sie ihr Training an motorunterstützen Ergometern.

ßert. Denn anders als bei COPD-Patienten zeigt ihre Sau-erstoffsättigung im Ruhezustand oftmals nicht an, dassdie Lungenfibrose-Patienten von einer Sauerstoff-Lang-zeittherapie profitieren könnten. Während einer niveau-vollen pneumologischen Rehabilitation testen dieMediziner die Atemnot jedoch insbesondere auch unterBelastung und können dadurch herausfinden, dass eineindividuell zugeschnittene Sauerstofftherapie das Lebendes Betroffenen deutlich erleichtern kann.

Durch weitere Studien werden die Reha-Konzepte für Fi-brose-Patienten weiter optimiert. Beispielsweise erforschtdie Schön Klinik Berchtesgadener Land derzeit, ob eine inden USA häufig eingesetzte Sauerstoffbrille mit einem zwi-schengestalteten Reservoir, das den unverbrauchten Sauer-stoff beim Ausatmen speichert und beim Einatmen alszusätzliche Menge bereit hält, die Sauerstoffversorgung ver-bessern kann. „Kann eine nicht-invasive Beatmung, die beiCOPD-Patienten häufig zum Einsatz kommt, auch bei Fi-brose-Patienten die Atempumpe entlasten und somit die Er-schöpfung im Alltag abfangen?“ lautet die Fragestellungeiner zweiten Studie. Eine dritte Studie, die in Zusammen-arbeit mit der Fibrose-Ambulanz des Klinikums Großhadern(Ludwig-Maximilians-Universität), der Medizinischen Hoch-schule Hannover und der Thorax-Klinik am Universitätskli-nikum Heidelberg durchgeführt wird, untersucht, wie diePatienten ihre Leistungsfähigkeit und Lebensqualität, die siewährend der Rehabilitationsbe-handlung gewonnen haben,längerfristig erhalten können.

Professor Dr. Klaus KennChefarzt der Schönk KlinikBerchtesgadener LandSchönau am Königssee

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In der Ausgabe II/2015 der Pa-tientenzeitschrift COPD inDeutschland sprachen wir mitProfessor Dr. Jürgen Behr, Di-rektor der Medizinischen KlinikV der Universität München undChefarzt der Asklepios Fachkli-nik in Gauting bei Münchenüber neue Therapieoptionen beiidiopathischer Lungenfibrose.Ein weiterer Gesprächsinhaltwaren die aktuellen Forschungs-

aktivitäten, über die wir nun in dieser Ausgabe berichten.

Können Sie uns einen kleinen Einblick in die aktuellenForschungsaktivitäten zur idiopathischen Lungenfi-brose geben?

Momentan werden insgesamt im Bereich der Lungenfi-brose sehr viele Studien durchgeführt. Einige Studienbefassen sich dabei mit den genetischen Grundlagen, umzu klären, woher die Erkrankung überhaupt kommt. Dassviele genetische Faktoren eine Rolle spielen, wissen wirbereits. Doch nun gilt es, diese Faktoren zu erforschen,damit wir besser verstehen lernen, warum sich die Er-krankung bei den Patienten sehr unterschiedlich ent-wickeln kann. Genetische Faktoren können nicht nur dieEntstehung der Erkrankung beeinflussen, sondernebenso den Krankheitsverlauf – aus diesem Grund habendiese Studien eine besondere Bedeutung.

Weitere Studien befassen sich mit der Diagnostik derLungenfibrose. Hier haben wir heute z.B. die Möglich-keit, eine sogenannte Kryo-Lungenbiopsie durchzufüh-ren. Diese bronchoskopische Untersuchung kannmöglicherweise bei einigen oder auch bei allen Patien-ten die chirurgische Biopsie (Probeentnahme) ersetzen.

Natürlich führen wir auch eine Reihe von Studien zurTherapie durch. Ein neuer Ansatz befasst sich damit, dieKollagenvernetzung durch die Hemmung eines be-stimmten Enzyms zu unterdrücken. Dadurch wird dasBindegewebe nicht mehr so starr und die Steifigkeit derLunge nimmt ab.

Eine weitere Therapiestudie befasst sich mit einem neuenmonoklonalen Antikörper, der das sogenannte Interleu-kin 13 ausschalten soll, was bei der Entstehung einerLungenfibrose eine wichtige Rolle spielt.

Da Lungenfibrose-Patienten auch einen Lungenhoch-druck entwickeln, sind wir derzeit an einer wichtigenStudie beteiligt, zu einem neuen Medikament, das dieVeränderungen an den Gefäßen behandelt und so denLungenhochdruck positiv versucht zu beeinflussen.

Weiterhin befassen wir uns mit einer Kombinationsstu-die in der das Medikament Pirfenidon mit Acetylcysteinkombiniert wird.

Zusammengefasst kann man sagen, dass sich die For-schung intensiv mit der Lungenfibrose befasst. Die Zu-lassungen der Medikamente Pirfenidon und Nintedanibin den vergangenen Jahren haben uns ermutigt, weiterzu forschen. Wir untersuchen eine Reihe verschiedenerAspekte und hoffen natürlich, dass wir in einigen Jahrennicht nur zwei Medikamente, sondern vielleicht sogarvier, fünf oder sechs Medikamente die möglicherweiseauch kombinierbar sind, zur Verfügung haben. Ziel ist esdabei, nicht nur den Krankheitsverlauf zu verlangsamen,was die heute zugelassenen Medikamente schon kön-nen, sondern geschädigtes Lungengewebe zurückzuge-winnen und so den Zustand des Patienten zu verbessern.

Espan-Klinik mit Haus ANNA

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Heilklimatischer Kurort, Soleheilbad, Kneipp-Kurort Die Espan-Klinik ist eine auf die Behand-lung von Atemwegserkrankungen spezialisierte Rehabilitationsfachklinik. Unter der Leitung von zwei Lungenfachärzten werden Sie von einem erfahrenen Ärzte- und Therapeutenteam nach den neusten medizinischen Leitlinien betreut.

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Aktuelle Forschungsaktivitäten

Lungenfibrose

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50 COPD in Deutschland 4 I 2015

Bewegung

„Weiter machen und immer dran bleiben“ lautet dasMotto für mehr Bewegung. Wie wir wissen, ist Bewe-gung einer der wichtigsten Bausteine in der Behandlungvon Atemwegs- und Lungenerkrankungen. Also gilt esÜbungen in das alltägliche Leben, Tag für Tag, einzube-ziehen. Rituale können dabei helfen – ähnlich wie beimtäglichen Zähneputzen oder der Medikamentenein-nahme. Setzen Sie sich z.B. feste Zeiten oder verbindenSie Übungen mit dem morgendlichen An- und abendli-chen Ausziehen. Michaela Frisch, Therapieleiterin in der Espan-Klinik inBad Dürrheim und Vorstandsmitglied der AG Lungen-sport zeigt Ihnen auch in dieser Ausgabe der Patienten-zeitschrift COPD in Deutschland wieder neue Übungen,gestaffelt nach Schweregraden.Und beim Üben natürlich das freundliche Lächeln nichtvergessen, so Michaela Frisch. Wir wünschen Ihnen vielFreude mit unseren Motivationskarrikaturen.

Teil II – Bewegungsübungen mit Armen und Beinen

Übung leicht: Ausgangsstellung: aufrechter Sitz, beide Arme gestreckt nach vorne und die Daumen zeigen nach oben

Atmung (Brustkorbmobilisation, Brustkorbdehnung, Atemkoordination): mit der Einatmung durch die Nase die Ell-bogen in Schulterhöhe nach hinten führen und zu einer Seite aufdrehen, mit der Ausatmung (Lippenbremse - lang-sames Ausströmen über die Lippen) wieder nach vorne - Seitenwechsel

Training: die Arme in kleinen Bewegungen auf und ab bewegen (Hackbewegung). Gleichzeitig die Fersen immer imWechsel nach vorne aufsetzen. Variation: rechter Arm kleiner und schneller, linker Arm größer und langsamer - Seitenwechsel

MotivationTägliches Training mit Michaela Frisch

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4 I 2015 COPD in Deutschland 51

Bewegung

Übung mittel: Ausgangsstellung: aufrechter Sitz, beide Arme gestrecktnach vorne und die Daumen zeigen nach oben

Atmung (Brustkorbmobilisation, Brustkorbdehnung,Atemkoordination): mit der Einatmung durch die Nasebeide Arme nach hinten oben führen, mit der Ausat-mung (Lippenbremse - langsames Ausströmen über dieLippen) wieder in die Ausgangsstellung.

Variation: die Stellung nach der Einatmung über meh-rere Atemzüge halten, die Atmung fließt langsam undbewusst weiter.

Training: der rechte Arm geht auf und ab, der linke Armgeht zur Seite und wieder zurück, dabei schnell auf derStelle gehen.

Übung belastend: Ausgangsstellung: hüftbreiter Stand, die Knie leicht beugen

Atmung (Brustkorbmobilisation, Brustkorbdehnung,Atemkoordination): im Gehen bei der Einatmung durchdie Nase beide Arme nach oben führen, mit der Ausat-mung (Lippenbremse - langsames Ausströmen über dieLippen) die Arme wieder nach unten führen.

Training: den Oberkörper gestreckt nach vorne beugenund die Arme in Verlängerung am Kopf vorbei strecken.Den Oberkörper in kleinen Bewegungen auf und ab füh-ren. Ganz bewusst die Lippenbremse einsetzen.

Variation: zusätzlich beide Fersen abheben.

Entspannung: im Sitzen – Kutschersitz, im Stehen –Torwartstellung

Viel Spaß / Erfolg beim Üben!!!!

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52 COPD in Deutschland 4 I 2015

Das Grifols AlphaCare Patientenprogramm stellt eineDVD und eine begleitende Informationsbroschüre für In-teressierte zur Verfügung. AlphaCare ist ein Servicepro-gramm für Menschen mit Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.Mehr Informationen finden sie unter www.alpha-care.de.

Alpha-1-Antitrypsin-MangelSchätzungen zufolge sind in Deutschlandetwa 8.000 bis 16.000 Menschen voneinem schweren Alpha-1-Antitrypsin-Mangel betroffen. Experten gehen davonaus, dass die Erberkrankung, die sich inForm einer chronisch obstruktivenBronchitis mit Lungenemphysem äu-ßern kann, bislang bei nur 10% derBetroffenen diagnostiziert wurde.

Alpha-1-Antitrypsin-Mangel beruht aufeiner genetischen Störung, die durch eineverminderte Konzentration von Alpha-1-Antitrypsin imBlutserum charakterisiert ist. Dies führt dazu, dass dasEnzym neutrophile Elastase, das in der Lunge Krank-heitserreger und Schadstoffe bekämpft, nicht ausrei-chend neutralisiert wird. In der Folge wird gesundesLungengewebe geschädigt, was im Verlauf zu einer irre-versiblen Zerstörung im Bereich der Atemwege und Al-veolen führen kann.

DVD für Patienten mit LungenemphysemSport und Bewegung gehören zu den wichtigen Säulender Gesamttherapie von Menschen mit Lungenerkran-kungen. Aktive Bewegung zur Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems sowie die Stärkung der für dieAtmung relevanten Muskelgruppen wie Rücken- undBrustmuskulatur gehören ins tägliche Programm.

Konkrete Anleitungen und Tipps gibt dieDVD „Sport- und Atemtherapie für Pa-tienten mit Lungenemphysem“ und diebegleitende Informationsbroschüre. DieDVD hat eine Gesamtlänge von 24 Minu-ten und wurde mit fachärztlicher Bera-tung von Professor Dr. Claus Vogelmeier,Marburg, erstellt. Das Konzept derÜbungen erstellte Michaela Frisch,Espan-Klinik, Bad Dürrheim.

Die ersten 50 …Interessenten, die uns eine E-Mail oder Postkarte sen-den, erhalten kostenfrei eine DVD und Begleitbroschüre.

Schreiben Sie an: [email protected] Crossmed, Stichwort „DVD“,

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Bewegung

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Viele COPD-Patienten kennen das Problem, nicht auf die Toi-lette gehen zu können oder Schwierigkeiten bei der Stuhl-entleerung zu haben. Doch ab welchem Zeitpunkt sprichtman von Obstipation? Wie oft am Tag sollte man seinenDarm entleeren können? Was ist normal?Heute geht man davon aus, dass eine Stuhlentleerung ein-mal und bis zu dreimal pro Tag, aber ebenso im Abstand von2-3 Tagen, d.h. dreimal pro Woche, als normal eingestuftwerden kann.Bei Aufnahme einer gesunden, ballaststoffreichen Kost istbei genügender Flüssigkeitsaufnahme meist eine einmaltägliche Stuhlentleerung die Regel.

Ernährungsbedingte UrsachenGenau hier liegen neben Ursachen wie Bewegungsmangel,Stress, Überforderung, Medikamenten oder organischen Er-krankungen, zwei ernährungsbedingte Ursachen der Obsti-pation:

1. Ungenügende BallaststoffzufuhrBei ungenügender Ballaststoffzufuhr werden zu wenige Vollkornprodukte verzehrt und auch die Empfehlung, 5 Portionen Obst und Gemüse am Tagzu sich zu nehmen, wird nicht ausreichend umge-setzt. Bei vielen COPD-Patienten stehen noch zu sehr die tierischen Lebensmittel wie z.B. Fleisch undWurstwaren im Vordergrund.

2. FlüssigkeitszufuhrDamit Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Obst und Gemüse quellen und damit die Darmtätigkeitanregen können, benötigen sie Flüssigkeit. Das Stuhlvolumen nimmt zu und ebenso der Druckreizauf die Darmwand, was den Darm zur Peristaltik, d.h. zur Darmbewegung, angeregt.Bevorzugen Sie als Getränke Mineralwasser, Kräu-ter und Früchtetees oder Fruchtsaftschorlen. Ob-wohl Kaffee, schwarzer und grüner Tee die Ver-dauung anregen, sollten nicht mehr als 5 Tassen pro Tag getrunken werden.

Weitere mögliche UrsachenEin ständiges Hinauszögern des Stuhlgangs und häufig zuwenig Bewegung auf Grund der Atemnot fördern die Ver-stopfung bei COPD-Patienten.

Auch Zweiterkrankungen wie z.B. Schilddrüsenunterfunk-tion, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörun-gen oder Depressionen, die bei COPD-Patient nicht seltenvorkommen, und die dagegen verabreichten Medikamente

wie Magensäurebinder, Betablocker, Kalziumantagonistenund wassertreibende Medikamente (Diuretika), Schlaf- undBeruhigungsmittel, Antidepressiva und Morphine (Schmerz-mittel) verlangsamen die Darmtätigkeit und können damitdie Obstipation begünstigen.

Diuretika und auch Abführmittel, die eine Ausschwemmungvon Kalium verursachen, fördern über den Kaliummangeldie Obstipation.

Frauen sind wesentlich häufiger von der Obstipation be-troffen als Männer.

Der Griff zum Abführmittel scheint der einfachste zu seinund kann, kurzfristig gesehen, auch mal sinnvoll erscheinen,seinem Unbehagen, nämlich Schmerzen und Druckgefühlim Unterbauch, Blähungen, Hämorrhoiden und der Bildungvon Kotsteinen, Herr zu werden. Langfristig gesehen ist je-doch von der Einnahme von Abführmitteln abzuraten. Siekönnen zur Ursache eines Kaliummangels werden sowie dieSchwelle des Füllreizes im Darm herabsetzen und damit dieDarmträgheit fördern, statt sie zu beseitigen.

Ernährungstipps gegen VerstopfungEine ballaststoffreiche Kost mit täglich mindestens 30 - 40 gBallaststoffen wird von der Deutschen Gesellschaft für Er-nährung für die allgemeine gesunde Ernährung empfohlen. Die vier wichtigsten Ballaststoffe sind: Zellulose, Hemizel-lulose, Pektin und Lignin. Sie kommen in jeder Art vonpflanzlichen Lebensmitteln vor, die wiederum so natürlichwie möglich gegessen werden sollten. Weißmehlprodukte wie helles Brot, Toastbrot, helle Nudeln,geschälter Reis sollten in Zukunft durch Vollkornprodukteersetzt werden.

Da nicht jeder COPD-Patient Ballaststoffe in Form von grobgeschrotetem Korn, Schrotbroten (mindestens 90 % Wei-

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ErnährungObstipationVerstopfung und Darmträgheit

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zen- oder Roggenbackschrot, d.h. Getreide ohne Keimlinge)oder auch Hülsenfrüchte verträgt, sollte bei der Einführungeiner ballaststoffreichen Kost in den Alltag folgendes be-rücksichtigt werden: Verzehren Sie anfangs nur feingemah-lene Vollkornbrote, stellen Sie ihr Müsli am Anfang ausVollkornflocken, nicht aus Vollkornschrot, frischem Obst undeinem Milchprodukt her. Die Zugabe von Zucker oder Honigkann bei manchen Menschen Beschwerden auslösen. Trok-kenfrüchte können hier den Zucker ersetzen und sind eben-falls gute Ballaststofflieferanten.Getrocknete Pflaumen, über Nacht in etwas Wasser einge-weicht, am nächsten Morgen verzehrt und ebenso das Ein-weichwasser getrunken, fördern die Darmtätigkeit. AuchPflaumensaft, Apfelsaft und Apfelessig in kleinen Mengengetrunken (1 EL auf 0,2 Liter stilles Wasser) fördern die Ver-dauung.Leinsamen oder Flohsamen, am besten geschrotet im Müsli,oder in viel Wasser eingeweicht, helfen dem trägen Darm.Sie üben aber nur bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr einenDehnungsreiz auf die Darmwand aus und fördern dadurchdie Darmbewegung. Deshalb bei dem Verzehr einer ballaststoffreichen Kost vieltrinken, d.h. ca. 2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Der Einsatz von Kräutern und Gewürzen in Ihrer Kost hatüber die Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe ebenfallseinen positiven Einfluss auf die Darmtätigkeit. Besondershervorzuheben sind: Koriander, Anis, Fenchel und Kümmel.Auch milchsaures Gemüse wie Sauerkraut und gesäuerteMilchprodukte wie z.B. Kefir, Buttermilch oder Joghurt sor-gen für eine gesunde Darmtätigkeit. Sie sollten jedoch nichterhitzt verzehrt werden, da dadurch die Milchsäurebakte-rien abgetötet werden und damit deren Wirkung verlorengeht. Schokolade und Kakao sowie Diäten, die sehr wenigFett enthalten, machen den Darm träge und fördern die Ver-stopfung. Eine Kost, bei der tierische Fette und Fettlieferan-ten wie Fleisch / Wurst / Käse eingespart und pflanzlichenFetten wie Olivenöl, Rapsöl, Sojaöl, Leinöl und Walnussölsowie Nüssen der Vorzug gegeben wird, fördert die gesundeVerdauung. Wenig Fett und vor allem die richtigen Fette verzehren. AufAlkohol und Nikotin als Stimulatoren für den Darm solltenSie verzichten.

FazitAuf eine gesunde Ernährung mit reichlich Ballaststoffen undausreichender Flüssigkeitszufuhr achten, Stress vermeidenund sich bewegen, sind kurz zusammengefasst die bestenMittel, um einer Obstipation entgegenzuwirken.Lassen Sie sich genügend Zeit für die einzelnen Mahlzeitenund planen Sie auch einen geregelten Toilettengang täglichein. Sich auf das Essen konzentrieren, dabei gut kauen undkeine weiteren Aktivitäten während des Essens wie z.B. Fern-sehschauen vornehmen, eine sanfte Bauchmassage im Dick-darmverlauf sind weitere Tipps, die die Darmtätigkeitzusätzlich anregen können.

Haferflockenmüsli (1 Portion)Zutaten: 50 g Apfel

75 g Joghurt40 g Hafervollkornflocken1 TL SanddornsaftHonig, Zitronensaft1 TL Kürbiskerne1 EL Johannisbeeren

Zubereitung: Den Apfel grob raspeln.Das Obst mit dem Joghurt, den Haferfloc-ken; dem Sanddornsaft, dem Honig und dem Zitronensaft mischen.

Das Müsli mit den Kürbiskernen und den gewaschenen Johannisbeeren bestreuen und sofort servieren.

Paprika mit Amaranthfüllung (1 Portion)Zutaten: 1 rote Paprikaschote

10 g frische Erbsen70 ml Gemüsebrühe40g AmaranthSalz, Pfeffer100g milder Schafskäse2 EL Milch

Zubereitung: Von der Paprikaschote den Deckel ab-schneiden und die Kerne entfernen. Schote und Deckel sowie die Erbsen ca. 10 Min. blanchieren und abtropfen lassen.

Amaranth in die kochende Gemüsebrühegeben und ca. 20-25 Minuten garen, mitSalz und Pfeffer würzen.

Paprikadeckel in Würfel schneiden, zusammen mit dem Schafskäse und den Erbsen unter den Amaranth mischen.Die Masse in die Paprikaschoten füllen, diese in eine gefettete Form setzen, mit Gemüsebrühe angießen und ca. 30 Minu-ten im Backofen bei 180°C garen. Milch am Schluss zur Gemüsebrühe hin-zufügen und verrühren.

Annette MüllerDiätassistentin, Ernährungsfach-kraft Allergologie, Bad Dürrheim

Vorschau Ausgabe I/2016: COPD und Fettstoffwechselstö-rungen

Ernährung

54 COPD in Deutschland 4 I 2015

Ballaststoffreiche Rezepttipps:

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Bestell- und Lieferservice der Patienten-Bibliothek für die Patientenzeitschrift

COPD in Deutschland Natürlich, Sie können die Zeitschrift weiterhin kostenfrei über Ihren Arzt, in der Klinik, über die Apotheke oder dieSelbsthilfegruppen (siehe Hinweis im Impressum) beziehen. Die kostenfreien Sammelbestellungen erfolgen überdie www.Patienten-Bibliothek.de.

Sie möchten jedoch die nächste Ausgabe der Zeitschrift ganz bequem nach Hause geliefert bekommen? Dann nut-zen Sie ab sofort unseren Versandservice ohne Abonnementverpflichtung.

Bestellen Sie eine oder gleich mehrere Ausgaben. Wichtig: Der Bestellauftrag erhält Gültigkeit, sobald die entspre-chende Einzahlung auf das u.g. Konto erfolgt ist.

Bestellungen können formlos per E-Mail (Angabe der Bestellung und Lieferadresse nicht vergessen!) und gleich-zeitiger Zahlung an [email protected] oder per Einsendung des nachfolgenden Bestellcoupons erfol-gen (kein Abonnement). Bitte senden Sie den Bestellcoupon an:

Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbH, Unterer Schrannenplatz 5 – 7, 88131 Lindau--------------------------------------------------------------------------------------------------------------Hiermit bestelle ich folgende Ausgabe(n) der Patientenzeitschrift COPD in Deutschland

Ausgabe /n 2015 Frühjahr � Sommer � Herbst � Winter �Bestellung muss vorliegen bis zum 15.02.2015 15.02.2015 15.08.2015 15.11.2015

Ausgabe /n 2016 Frühjahr � Sommer � Herbst � Winter �Bestellung muss vorliegen bis zum 15.02.2016 15.02.2016 15.08.2016 15.11.2016

Der Bezugspreis für eine Ausgabe beträgt E 2,50 (inkl. Porto und Versandkosten – gültig in Deutschland und im eu-ropäischen Ausland).

Die Erscheinungstermine sind jeweils: 01.03./ 01.06./ 01.09. und 01.12. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------Vorname Name

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------Strasse, Hausnummer

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------PLZ, Ort

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------E-Mail für den Rechnungsversand angeben

Die Bestellung erhält Gültigkeit, wenn der Bestellpreis (pro gewünschter Ausgabe E 2,50) auf das folgende Konto über-wiesen wurde. Bitte beachten Sie, dass der Betrag spätestens zu den o.g. Bestellendterminen vorliegen sollte.

Empfänger: Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbHGeldinstitut: Sparkasse LindauKontonummer: 1001 227 584Bankleitzahl: 731 500 000IBAN: DE16 7315 0000 1001 2275 84BIC: BYLADEM1MLM Verwendungszweck: Angabe der Ausgabe(n) und komplette Lieferanschrift

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56 COPD in Deutschland 4 I 2015

Kurz und wichtig

Viele Patienten mit einer COPD leidenauch unter einem Eisenmangel, derbehandelt werden sollte, da hierdurchdie Atemnot der Patienten noch ver-schlimmert wird. Darauf machen dieLungenärzte des Bundesverbands derPneumologen (BdP) aufmerksamunter Berufung auf eine aktuelle Stu-die aus England (siehe BMJ open, On-line-Veröffentlichung am 6.7.2015).

„COPD-Patienten mit Eisenmangel wie-sen weniger Sauerstoff im Blut auf und

berichteten von einer geringeren körperlichen Belastbarkeitsowie häufigeren Verschlechterungen (Exazerbationen) im

Krankheitsverlauf“, berichtet Dr. Andreas Hellmann, Vorsit-zender des BdP und praktizierender Pneumologe in einerGemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkundein Augsburg.

Zudem wurde in Verbindung mit Eisenmangel ein An-stieg des Entzündungsmarkers ‚C-reaktives Protein‘ fest-gestellt. „Den Studienautoren zufolge führenwahrscheinlich die mit der Krankheit COPD einherge-henden Entzündungsprozesse, die ja nicht nur auf dieLunge beschränkt sind, unter anderem auch zu Eisen-mangel, wobei der Eisenmangel dann die Entzündungnoch zusätzlich antreibt und somit die Beschwerden derBetroffenen verstärkt“, erläutert Dr. Hellmann.

Um einen vorliegenden Eisenmangel zu beheben, stehenverschiedene Eisenpräparate zur Verfügung. Welche imindividuellen Fall geeignet sind, sollten Patienten mitihrem Lungenfacharzt besprechen.

Quelle: www.lungenaerzte-im-netz.de, 10.09.2015

Eisenmangel… kann die Symptomatikveschlechtern

Für Sie im EinsatzWeitere Ausbildung O2-AssistentinnenDas neue Konzept setzt sich durch. In Bad Dürrheimkonnten nun 12 neue O2-Assistentinnen ihre Zertifikateaus den Händen von Ursula Krütt-Bockemühl, Ideenge-berin des Ausbildungskonzeptes, Ehrenvorsitzende derDeutschen SauerstoffLiga LOT e.V. und eine der Traine-rinnen des Schulungsprogramms entgegennehmen.

Aufgaben der O2-Assistenten sind z.B. die Durchführungspezieller Schulungen für Sauerstoff-Patienten oder die Hil-

festellung bei Fragen rund um die Sauerstoffversorgung.Fragen Sie Ihren Lungenfacharzt nach der O2-Assisstentin.

Neu: youtube-Kanal derPatienten-BibliothekIn Jahr 2016 wird der neue Videokanal der Patienten-Bi-bliothek online gehen. Sie gelangen zu dem Informations-portal über www.Patienten-Bibliothek.de.

Sie finden auf dem Kanal informative Videos für Patienten,Angehörige und Interessierte zu Atemwegs- und Lungen-erkrankungen sowie Allergien und Unverträglichkeiten.

Die kurzen Videos dokumentieren Berichte von Patien-ten, Präsentationen von Hilfsmittelanwendungen, Hin-weise z.B. zur Compliance, aber auch Interviews mit

Ärzten und Wissenschaftlern, aktuelle Stellungnahmenoder Kommentare und vieles mehr.

Weiterhin werden wir Ihnen von - oder mit Unterstützungproduzierte - informative Kurzfilme von Hilfsmittelherstel-lern, Sauerstofflieferanten und Pharmaunternehmen dortpräsentieren.

Sie haben Interesse, dass auch Ihr Video veröffentlichtwird? Bitte wenden Sie sich an:

Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbHUnterer Schrannenplatz 5, 88131 Lindauoder per E-Mail [email protected]

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4 I 2015 COPD in Deutschland 57

Auf ein Wort

Kurz und wichtig

Editorial

Ein Editorial kann ein Vorwort des Herausgebers einer Zeitschrift, ebenso ein Leitartikel mit einem speziellen An-liegen, seitens der Chefredaktion oder eines dazu ausgewählten Autors sein. Ein Editorial finden Sie in der Regelauf der Seite 3 einer Zeitschrift.

Die Patientenzeitschrift COPD in Deutschland möchte mit ihrem Editorial jeweils ein spezielles Anliegen einesVertreters seiner Leserschaft, insbesondere also der Patienten in den Vordergrund stellen – wobei auch immermehr medizinisches Fachpersonal und Ärzte zur Leserschaft zählen.

Naheliegend ist daher der Gedanke, ein Mitglied der Medienpartner der Patientenzeitschrift um diese Aufgabe zubitten. Wir freuen uns, dass Jens Lingemann als Vorsitzender des COPD - Deutschland e.V. bereits einige Editorialsformuliert hat und wir sicher auch Weitere in der Zukunft von ihm lesen dürfen.

In 2016 dürfen Sie darüber hinaus auch gespannt sein auf Editorials von Herrn Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzen-der des Bundesverbandes der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner.

Herausgeber

Ein Herausgeber einer Zeitschrift nimmt dadurch eine besondere Stellung ein, dass durch ihn unter anderem dasErscheinungsbild des jeweiligen Verlagsproduktes geprägt und repräsentiert wird. Herausgeber der Patientenzeit-schrift COPD in Deutschland ist die Online Akademie und Patienten-Bibliothek gGmbH – siehe auch www.Patien-ten-Bibliothek.de.

Die Hauptanliegen der Patienten-Bibliothek sind:

• Kompetente, wissenschaftlich fundierte und aktuelle Gesundheitsinformationen für Patienten, Angehörigeund Interessierte

• Unterstützung des Arzt-Patienten-Gespräches• Unterstützung der Hilfe zur Selbsthilfe

Ihre Meinung ist uns wichtig!

Wir möchten Sie aktiv einbeziehen in die Gestaltung der „COPD in Deutschland“, der Patientenzeitschrift fürAtemwegs- und Lungenerkrankungen – denn Ihre Meinung ist uns wichtig! Sie haben ein Thema, über das nochnie oder zu wenig veröffentlicht wurde? Sie haben eine Idee für eine neue Rubrik, die auch viele andere Leser in-teressieren würde? Sie möchten selber einen Beitrag formulieren und haben ein Anliegen, dass unbedingt in dieÖffentlichkeit gehört?

Schreiben Sie uns!

Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme oder Ihren Leserbrief.Bitte senden Sie Ihre Anregungen, Ihre Wünsche, Ihre Fragen an:

Crossmed … der Patientenverlag GmbHRedaktionsleitung Sabine HabichtUnterer Schrannenplatz 5 88131 Lindau oder per E-Mail [email protected]

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Veranstaltungstermine

Informationsveranstaltung Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Veranstalter Alpha1 DeutschlandGesellschaft für Alpha-1-Antitrypsinmangel-Erkrankte e.V.

Themen und Referenten Informationen rund um Alpha-1 Dr. Timm Greulich, Marburg

Pannikulitis Pofessor Dr. Rainer Wiewrodt, Münster

Sport bei Alpha-1 Dr. phil. Oliver Göhl, Heidelberg

Krankheitsspezifische Ängste, Auswirkungen auf Lebensqualität und Krankheitsverhalten Professor Dr. Nikola M. Stenzel, Berlin

Veranstaltungsort Bremen, Radisson Blu

Veranstaltungstermin Samstag, 23. April 2016

Anmeldung Alpha1-Patienten und ihre Angehörigen sind herzlich Willkommen. Da nur eine begrenzte Raumkapazität zur Verfügung steht, bitten wir um vorherige Anmeldung. Bei Rückmeldung senden wir Ihnen gerne die Anmeldeunterlagen zu.

Telefon 040 – 85106168Telefax 040 – 85106169E-Mail [email protected]

Informationen www.alpha1-deutschland.org

9. Symposium Lunge Leben mit AtemwegserkrankungenVon der Diagnostik bis zur erfolgreichen Therapie

Veranstalter COPD – Deutschland e.V.

Veranstaltungsort LWL-Industriemuseum Westfälisches Landesmuseum- Henrichshütte in Hattingen – Werksstraße 31 – 33, 5527 Hattingen

Veranstaltungsdatum Samstag, 10. September 2016, 09.00 – 17.00 Uhr

Anmeldung nicht erforderlich

Informationen www.copd-deutschland.de

58 COPD in Deutschland 4 I 2015

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4 I 2015 COPD in Deutschland 59

In dieser kontinuierlichen Rubrik werden Ihre Fragen vonExperten beantwortet. Sie haben eine Frage? Dann schreiben Sie uns:

Crossmed … der Patientenverlag, Stichwort „Patientenfrage“Unterer Schrannenplatz 5, 88131 LindauE-Mail: [email protected]

1. Hilfestellung durch Angehörige

Frage:Mein Mann hat vor etwa einem halben Jahr die DiagnoseCOPD, Stadium D erhalten mit dem Hinweis, dass er mög-licherweise bald eine Sauerstofftherapie benötige. Seit-dem zieht er sich von Familie und Freunden zurück. Dieverordneten Medikamente nimmt er ein, will aber überseine Erkrankung nicht sprechen. Was kann ich tun, umihm zu helfen?

Antwort:Nach der Diagnose COPD empfinden Patienten häufigSchuldgefühle – vor allem im Zusammenhang mit demThema „Ungesunder Lebensstil“. Kritik von außen verstärktdie Luftnot der Patienten. Kommt eine Neigung zur Selbst-beschuldigung dazu, ist der soziale Rückzug vorprogram-miert. Durch eine Langzeit-Sauerstofftherapie lässt sich dieKrankheit endgültig nicht mehr verheimlichen. Blicke vonUnbeteiligten werden als stigmatisierend erlebt – dem willman sich nicht aussetzen. Dazu kommt ein zweiter Aspekt:die individuellen Bewältigungs-Strategien (= Coping). Män-ner neigen im Allgemeinen zu einem handlungsbezogenenCoping-Stil: sich selbst bestätigen, kämpfen, kontrollieren.Doch was tun, wenn diese Aktivitäten nicht zum Ziel führen?Dann erfolgt meist der Rückzug. Frauen wählen in der Regelgefühlsbezogene Coping-Strategien: ablenken, sich mittei-len, soziale Unterstützung suchen. Jetzt verstehen Sie einwenig die Hintergründe für den Rückzug Ihres Mannes –und auch Ihren eigenen Wunsch, ihn aus dem Schnecken-haus zu locken. Verständnis ist bereits der erste Schlüssel zurVeränderung. Drängen, Kritik und Vorwürfe verbieten sich –was aber können Sie tun?• Es gibt inzwischen gute Informationsmaterialien zur Krankheitsbewältigung bei COPD (z. B von COPD-Deutschland e.V.). Vielleicht schaut Ihr Mann ja mal in eine Broschüre, die „zufällig“ auf dem Couchtisch liegt.

• Vielen Menschen fällt es schwer, über ihren Seelenzu-stand zu sprechen. Übung macht auch hier den Meister!Suchen Sie günstige Gelegenheiten und eröffnen Sie dieGespräche, indem Sie zunächst etwas von sich mitteilen

• … und dann: einfach nur zuhören! Offene Ohren und einoffenes Herz (ohne Meinungen, Ratschläge und Urteile)sind die kostbarsten Geschenke, die Sie machen können.

• Zeigen Sie Ihrem Mann immer wieder, wie wichtig seine(An-)Teilnahme für Familie und Freunde ist.

• Unterscheiden Sie klug zwischen Entlastung und Ent-mündigung. Entwickeln Sie gemeinsam eine Strategie, die den Alltag vereinfacht, damit Kraft für die schönen Seiten des Lebens bleibt. Doch Vorsicht: Machen Sie nichtzu viel für ihn. Ein sinnvolles Maß an Alltagsaufgaben dient der Selbstachtung und stärkt das Selbstwertgefühl.

• Und immer wieder: Vermitteln Sie Zuversicht und Hoff-nung – wenn´s passt, mit einer Prise Humor. „Die Sau-erstofftherapie schafft, was ich mir schon immer ge-wünscht habe: Endlich habe ich Dich an der langen Leine!“

Wenn sich dauerhafte Niedergeschlagenheit und Appetit-losigkeit zum sozialen Rückzug gesellen, sollten Sie aller-dings (fach)ärztlichen Rat für Ihren Mann suchen.

Monika Tempel Konsiliar/Liaisonärztin Psychosomatikund Psychoonkologie, Pain Care Mana-ger (Univ.)Klinik Donaustauf, Zentrum für Pneu-mologie, Psychosomatische Medizin,Psychotherapie und zertifiziertes Wea-ningzentrum

Patienten fragen – Experten antworten

„Der Nächste bitte!“ Ihre Rechte und Möglichkeiten im Gesundheitssystem.www.vfa-patientenportal.deEin Internetportal rund um Patientinnenund Patienten und ihre Versorgung.

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60 COPD in Deutschland 4 I 2015

2. Umversorgung bei Sauerstofftherapie

Frage: Bei einem Telefonat mit meiner Krankenkasse über eineganz andere Thematik, informierte mich meine Sachbe-arbeiterin beiläufig, dass ich auch bald von Flüssigsauer-stoff auf einen Konzentrator umgestellt würde. Nun binich verunsichert. Sollte oder muss ich etwas tun?

Antwort:Bei der Auskunft der Sachbearbeiterin kann man nichterkennen, ob sie meint, dass ein mobiler Sauerstoffkon-zentrator oder ein sogenanntes Homefill System gegendas Flüssigsauerstoffgerät ausgetauscht werden oder obauf einen stationären Konzentrator gewechselt werdensoll. Eine Umversorgung von einem mobilen Sauerstoff-system auf einen Sauerstoffkonzentrator kann nur ärzt-lich indiziert vorgenommen werden. Daneben muss beider Umversorgung von Flüssigsauerstoff auf ein ande-res mobiles System vorher medizinisch geprüft sein, dassdas alternative Gerät und der Patient die Voraussetzun-gen für eine veränderte Versorgung erfüllen.

Liegt eine relevante Belastungshypoxämie (erniedrigter Sau-erstoffgehalt im arteriellen Blut) als gehstreckenlimitieren-der Faktor vor, ist die Versorgung mit einem mobilen Systemgegeben. Die Versorgung mit einem stationären Sauerstoff-konzentrator ist in einem solchen Fall sinn- und nutzlos unddarf nicht durchgeführt werden. Grundsätzlich sind aberauch die individuellen Erfordernisse zu berücksichtigen.

So haben mobile Konzentratoren in vielen Fällen eineAtemzugsteuerung. Diese muss vor Verordnung ausge-testet werden, da viele Patienten die Atemzusteuerungnicht auslösen können. Aber auch demandfähige Patien-ten sind für so eine Versorgung nur geeignet, wenn sieweniger als 4 l/min O2 benötigen. Ähnliches gilt auch fürdie Homefill Systeme mit ihren füllbaren Stahlflaschen.

Auch bei den stationären Konzentratoren gibt es eineobere Flussmenge, die bei ca. 6 l/min liegt. Somit dürfendiese bei Patienten mit schwerer Hypoxämie und höhe-rer O2-Erfordernis nicht verwendet werden.

Zusammenfasend heißt das, dass Patienten mit einemhohen O2-Bedarf von >6 l/min und solche, die mobil >4l/min benötigen bzw. nicht demandfähig sind, nur mitFlüssigsauerstoff versorgt werden dürfen – egal, wie diekostengünstigere Version aussieht.

Prof. Dr. med. Rainer WillyHauckInternist, Pneumologe, Kardio-loge, AllergologeChefarzt Klinik für Pneumologieund BeatmungsmedizinVorstand Deutsche Sauerstoff-Liga e.V.Klinikum Altötting

Patienten fragen - Experten antworten

Medizin auf höchstem Niveau

Klinik Löwenstein gGmbH, Geißhölzle 62, 74245 LöwensteinTelefon 07130 / 15-0, E-Mail [email protected]

Dieses Jahr wurden wir erneut als Lungenkrebszentrum der

Pneumologie

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Onkologie

Palliativmedizin

Thorax- und Gefäßchirurgie

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Als eines der größten Fachzentren für Pneumologie, Thorax- und Gefäßchirurgie und pneumologische Onkologie in Baden-Württemberg bieten wir jährlich rund 8.000 Patienten eine bestmögliche Versorgung und Betreuung.

-tätsstandards bei der Diagnostik und Behandlung pneumologischer und onkologischer Erkrankungen und erzielen wegweisende Erfolge.

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COPD2015 4 L3_Layout 1 15.11.2015 11:32 Seite 60

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In einem neuen Design, mit neuem Konzept und hoherFunktionalität präsentiert sich die neue Internet-Präsenzdes COPD-Deutschland e.V.

Wir freuen uns, Ihnen nach wochenlanger, technischer, op-tischer und vor allem inhaltlicher Überarbeitung, von nunan unsere aktuelle Homepage präsentieren zu können.

Sie zeichnet sich durch eine übersichtliche Struktur undeiner Fülle neuer ausführlicher Informationen aus, die wirallen Betroffenen, Angehörigen und Interessierten zur Ver-fügung stellen.

Die überarbeitete Menüstruktur sowie eine benutzer-freundliche Oberfläche, mit der Sie schnell und unkompli-ziert einen Einblick in unser Leistungsspektrum sowieZugriff auf die angebotenen Informationen erhalten, wirdvon nun an zu einer noch besseren Orientierung innerhalbder Webseite beitragen. Alle Informationen sind jetzt ge-bündelt und strukturiert abrufbar und durch verschiedeneNavigationsmöglichkeiten zu erreichen.Neben vielen kleinen und großen Neuigkeiten gibt es aufunserer Homepage auch einige wesentliche Veränderun-gen, welche unsere Seite benutzerfreundlicher, informati-ver und vor allem übersichtlicher machen.

Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Erkunden unsererHomepage.

Jens Lingemann1. Vorsitzender

COPD - Deutschland e.V. Der Verein wurde im Jahr 2006gegründet und als gemeinnütziganerkannt.

Der Verein leistet Hilfe zurSelbsthilfe und setzt die Schwer-punkte in seiner Arbeit auf dieVerbesserung der Lebensqualitätder Betroffenen sowie deren An-

gehörigen. Der COPD-Deutschland e.V. bietet Hilfe fürAtemwegserkrankte, schafft gesundheitsförderliche Umfel-der, unterstützt gesundheitsbezogene Projekte und For-schungen, er versucht die Selbstbestimmung undEigenkompetenz des Einzelnen zu stärken und fördert dieKooperation zwischen Betroffenen, den Fachmedizinern,Krankenhäusern und Rehakliniken.

Insbesondere unterstützt der Verein die mit ihm verbunde-nen Selbsthilfegruppen und Institutionen, die mit seinerZielsetzung im Einklang stehen, bei ihrem Aufbau und inihrer Arbeit.

Der Verein bietet Informationsveranstaltungen an, diedurch fachmedizinische Beteiligung ein breites Spektrumder neuesten Erkenntnisse über die Erkrankung in der Öf-fentlichkeit verbreiten. Hier ist vor allem das „SymposiumLunge „ zu nennen, welches seit acht Jahren in Hattin-gen/NRW stattfindet. Es handelt sich dabei um einen Fach-kongress für Patienten, welcher sich eines hohen -mittlerweile auch internationalen- Stellenwertes bei Pa-tienten und Medizinern erfreuen kann. Im Jahr 2015 be-suchten mehr als 2.600 Betroffene, Interessierte und Ärzteden Kongress.

Die Mitglieder des Vereins sind überwiegend selbst Be-troffene. Menschen, die an der chronisch obstruktivenLungenerkrankung COPD, Lungenemphysem, Alpha-1-Antitrypsinmangel oder Lungenfibrose erkrankt sind,bzw. sich einer Langzeit-Sauerstofftherapie oder Nicht-invasiven Beatmung unterziehen, können sich auf derneuen Webseite des COPD-Deutschland e.V. über dieoben genannten Krankheitsbilder, Therapieoptionen, An-gebote der Selbsthilfe und vieles mehr informieren.Es besteht die Möglichkeit, die mittlerweile 21 vom Vereinherausgegebenen Patientenratgeber sowie die 5 Kongress-zeitschriften und andere Fachzeitschriften kostenlos onlinezu lesen oder gegen Erstattung der Porto- und Verpak-kungskosten zu bestellen. Die zurückliegenden Symposienwurden gefilmt und auf DVD festgehalten. Nähere Infor-mationen dazu finden Sie auf unserer Homepagewww.copd-deutschland.de.

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www.copd-deutschland.de

COPD-Deutschland e.V. stellt neue Homepage vor

Selbsthilfe

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62 COPD in Deutschland 4 I 2015

Regional aktive Selbsthilfegruppen der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD DeutschlandTelefon 0 23 24 - 99 90 00, Telefax 0 23 24 - 68 76 82,www.lungenemphysem-copd.de, [email protected]

Baden-Württemberg

Neckar-Franken/HeilbronnNordbaden/BruchsalNordbaden/KarlsruheNordschwarzwald/Bad TeinachNordschwarzwald/HorbNordschwarzwald/PforzheimSüdwestbaden/Freiburg

Bayern

Oberbayern/MünchenNiederbayern/StraubingOberpfalz/Regensburg

Berlin

Berlin-BuchBerlin-CharlottenburgBerlin-FriedrichshainBerlin-NeuköllnBerlin-ReinickendorfBerlin-Treptow-KöpenickBerlin-Zehlendorf

Brandenburg

Brandenburg/Cottbus

Land Bremen

Bremen

Hamburg

Nord/Hamburg-BarmbekNord/Hamburg-Bergedorf

Hessen

Nordhessen/Bad Sooden AllendorfNordhessen/KasselOsthessen/SchlüchternRhein-Main/DarmstadtRhein-Main/FrankfurtRhein-Main/LangenRhein-Main/Rüsselsheim

Niedersachsen

Emsland/HaselünneEmsland/LingenMittelweser/NienburgNordheide/BuchholzOsnabrücker Land/OsnabrückOstniedersachsen/WittingenSüdniedersachsen/Göttingen

Nordrhein-Westfalen

Bergisches Land/EngelskirchenNiederrhein/MönchengladbachOstwestfalen-Lippe/HerfordRuhrgebiet/DuisburgRuhrgebiet/HattingenRuhrgebiet/RecklinghausenSauerland/Balve

Rheinland-Pfalz

Mittelrhein-Wied/NeuwiedSüdwestpfalz/PirmasensWesterwald/AltenkirchenWestpfalz/Kaiserslautern

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Saarland/Riegelsberg

Sachsen

Sachsen/Hohenstein-Ernstthal

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Schleswig-Holstein/FehmarnSchleswig-Holstein/Rendsburg

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HERAUSGEBER

Online-Akademie und Patienten-Biblio-thek® (OAKAD) gemeinnützige GmbHUnterer Schrannenplatz 5 - 788131 [email protected]

MEDIENPARTNER

Patientenorganisation Lungenemphy-sem-COPD Deutschland Lindstockstr. 3045527 HattingenTelefon 02324 – 999000Telefax 02324 - [email protected]

COPD – Deutschland e.V.Fabrikstrasse 3347119 DuisburgTelefon 0203 – [email protected]

Verlag, Anzeigenvertrieb, GestaltungCrossmed® GmbH Unterer Schrannenplatz 5 – 788131 [email protected]

GeschäftsführungAnzeigenverwaltungIngo K.-H. TitscherTelefon 08382-409234Telefax [email protected]

RedaktionsleitungSabine HabichtTelefon 08382-409234Telefax [email protected]

LektoratCoruelia Caroline Funke M.A.typoscriptum medicinae, Mainz

VersandleitungSigrid Witzemann, Lindau und Bregenz

Verteilte Auflage 30.000 Stück an ca.7.000 Ärzte, Kliniken, Apotheken, Pa-tientenkontaktstellen, Gesundheitsäm-ter, Geschäftsstellen von Krankenkassen,Bibliotheken, der Patienten-Bibliothek®sowie ca. 650 Sammelbesteller / Gruppender Patientenorganisation Lungenemphy-sem-COPD Deutschland und ca. 700Lungensportgruppen in Deutschland.

Online Ausgabe: 30.000 Lesungen bei täglich über 800 GoogleAdwordsKlicks auf www.patienten-bibliothek.de

Druck:Holzer Druck und Medien GmbH & Co. KGFriedolin-Holzer-Str. 2288171 Weiler im Allgäuwww.druckerei-holzer.de

AusgabeWinter 2015/2. Jahrgang

Erscheinungsweise4 x jährlichNächste Ausgabe Frühjahr 01. März 2016

Schutzgebühr pro HeftDeutschland 2,50 Euro, Ausland 4,50 Euro

Bildnachweise:Deckblatt © Photographee.eu, S. 7 iKOMM, Jaeger, S. 8 ro-bert6666 - Fotolia.com, S. 9 pathdoc, S. 11 pico, S. 12 Deut-sches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Rote Reihe, S. 17ralwel, freshidea - Fotolia.com, S. 27 – 30 Dr. phil. Oliver Göhl,Heidelberg, S. 31 – 32 Prof. Dr. Erich Stoelben, Köln, S. 34 –37 COPD – Deutschland e.V. S. 39 ERS, S. 40 alphaspirit, S. 43Healthy Lungs for Life, S. 44 psdesign, S. 45 Gina Sanders,Master Screen, S. 46 und 48 Schön Klinik BerchtesgadenerLand, Schönau am Königssee, S. 50 Fotos Michaela Frisch,Espan-Klinik, Bad Dürrheim, Karrikaturen Patienten-Biblio-thek, Martin Seifert, S. 53 exclusive-design, S. 54 5second, S.56 Ursula Krütt-Bockemühl, Augsburg, S. 61 COPD – Deutsch-

land e.V.

HinweiseDie namentlich gekennzeichneten Bei-träge geben die Meinung des jeweiligenAutors wieder. Anzeigen müssen nicht dieMeinung der Herausgeber wiedergeben.

Für unverlangt eingesandte Manuskripteund Fotos wird keine Haftung übernommen. Eine Verwertung einschließlich desNachdrucks der in der Zeitschrift ent-haltenen Beiträge und Abbildungensowie deren Verwertung und/oder Ver-vielfältigung – z. B. durch Fotokopie,Übersetzung, Einspeicherung und Verar-beitung in elektronische Systeme oderDatenbanken, Mailboxen sowie für Ver-vielfältigungen auf CD-ROM – ohneschriftliche Einwilligung des Verlages istunzulässig und strafbar.

Alle Rechte der vom Verlag Crossmedkonzipierten Anzeigen und Beiträge lie-gen beim Verlag. Die Informationen/Bei-träge der Patientenzeitschrift COPD inDeutschland können das Gespräch mitdem Arzt sowie entsprechende Untersu-chungen nicht ersetzen. Die Patienten-zeitschrift COPD in Deutschland - dientder ergänzenden Information.

Impressum

4 I 2015 COPD in Deutschland 63

Vorschau Frühjahrsausgabe

Lunge und Herz … Interviews, Übersichten, aktuelleDaten

Lungenkrebs… Interviews, Übersichten, neuediagnostische und therapeutischeMöglichkeiten

Sekretmobilisation… praktische Anleitungen… Hilfsmittel, Besonderheiten, Tipps

Reisen und Reha… neue Möglichkeiten und Angebote… mit Langzeit-Sauerstofftherapie

Alpha-1-Antitrypsinmangel… eine aktuelle Übersicht… persönliche Einblicke

Die Frühjahrsausgabe der Patien-tenzeitschrift COPD in Deutschland erscheint am 01. März 2016

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www.Patienten-Bibliothek.de

Ratgeber, Informationsfolder und Patienten-Zeitschriften der Patienten-Bibliothek entstehen in engen Kooperationen und unter fach-lich kompetenter Beratung. Das Angebot umfasst derzeit 130 Medien, wird kontinuierlich erweitert, Neuauflagen stetig aktualisiert.

Über das Bestellsystem der www.Patienten-Bibliothek.de können Selbsthilfekontaktstellen, Ärzte, Kliniken, Therapeuten, Apotheken, Sa-nitätshäuser etc. die vorliegenden Ratgeber und Zeitschriften zur Weitergabe an Patienten kostenfrei und in erforderlicher Anzahl an-fordern. Fragen Sie bei Ihrem Arzt, Apotheker, Therapeuten,Kontaktstelle oder Ihrer Klinik nach, sicher bestellt man dort gerne für Sie.

Therapieverzichtdie Rolle der Patientenverfügung

Chirurgie zwischenFaszination, Mut und Demut

Arzt und Patient im Gespräch, die Patienten-Bibliothek informiert aktuell,

Deutschland 2,50 E Patientenzeitschrift CHIRURGIEkostenfrei bei Ihrem Hausarzt,der Apotheke und in der Klinik

Chirurgie 2014Der Digitale OP

Patientenzeitschrift zum Deutschen Chirurgie Kongress, Berlinin Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Ihr persönliches Exemplar zum mitnehmen Herbst 2014

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Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Frühjahr 2015

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Allergie, Asthma, ImmunologiePatientenzeitschrift zum Deutschen Allergie Kongress, Wiesbaden in Kooperation mit: Deutsche Gesellschaft für Allergologie undKlinische Immunologie, Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin und Ärzteverband Deutscher Allergologen

Wenn die Haut brennt ...

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COPD in DeutschlandPatientenzeitschrift für Atemwegs- und Lungenerkrankungenkostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik

Reisen mit Sauerstoff

COPD in DeutschlandMit Berichten vom 7. Patientenforum Lunge des Lungeninfor-mationsdienstes und der European Lung Foundation, München

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LUCKY...mit einer gesunden Schilddrüse

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Informationen für Kinder und Jugendliche

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Rauchen: Hauptursache für COPD und Lungenemphysem- erfolgreiche Wege rauchfrei zu werden -

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Osteopathische Therapie / Osteopathische Verfahren- integrativer Bestandteil der Manuellen Medizin -

Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM)und dem Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V.

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Die drei DGMM Seminare

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VV II TT AA LL PP II LL ZZ EE... Kraft aus der Natur

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Informationen für Interessierte

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Die Mistel.... in der integrativen Tumortherapie

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Wenn Magen und Darmverstimmt sind... Meteorismus und Flatulenz

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Zecken-Borreliosevermeiden - erkennen

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Informationen für Betroffene und Interessierte

EHLERS-DANLOS-Syndrom...Akrobaten wider Willen

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Nicht-invasive Beatmung

BiPAP bei COPD und LungenemphysemWas ist notwendig, was ist medizinisch sinnvoll?

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Blasenkrebs…frühzeitig erkennen und behandeln

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Informationen für Betroffene und Interessierte

Herausgegeben von der Patienten-Bibliothekgemeinnützige GmbH

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Alpha-1-Antitrypsin-Mangel... eine Wikinger-Krankheit ?

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Freude erleben - trotz

Alzheimer

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Informationen für Betroffene und Interessierte

Antibiotika - notwendig ja...aber wann ?

Viren oder Bakterien

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