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ASSISTENZSYSTEME MIT AUGMENTED REALITY Welche Innovationen, welche Technik-Highlights kennzeichnen aus heutiger Sicht das Fahrzeug der Zukunft? Auf jeden Fall Fahrerassistenzsysteme, beispielsweise der Stop-and-go-Assistent, der das teilautonome Fahren jetzt in der neuen S-Klasse von Mercedes-Benz erlebbar macht. Erlebbar sind auch beeindruckende 3D-Visualisierungen, die mittels Augmented-Reality-Technik vom Cockpit in die Frontscheibe projiziert werden. Beides unterstützt den Fahrer und ist miteinander vernetzt. Die Bandbreite von Fahrerassistenz- systemen (FAS) ist facettenreich und groß. Größer als im Titelthema dieser Ausgabe der ATZelektronik kann das Spektrum kaum sein: einerseits mit den Techniken und Rahmenbedingun- gen, die den Weg zum automatisierten Fahren ebnen, wie sie im Interview mit Professor Dr. Ralf G. Herrtwich, unter anderem Leiter FAS-Vorausent- wicklung bei Daimler, herausgearbei- tet werden. Andererseits, am anderen Ende des FAS-Spektrums, beschäfti- gen sich Entwickler mit 3D-Visualisie- rungen, die über die kommende Gene- ration von Head-up-Displays (HUD) hinausgehen und den Fahrer unter- stützen, mit Augmented-Reality(AR)- Technik. Zwischen beiden Themenbereichen gibt es dennoch eine inhaltliche Brü- cke. Denn automatisiertes Fahren kann nur dann gelingen, wenn der Fahrer in verkehrskritischen oder sehr komple- xen Situationen die Kontrolle über das Fahrzeug wieder übernehmen kann. Wie macht man ihn darauf aufmerk- sam? Wie holt man ihn zurück, wie Experten sagen „zurück in den Loop“? Mit bestmöglicher Visualisierung. Herrtwich spricht über ein bei Daim- ler entwickeltes System „6D-Vision“. Zur räumlichen Erfassung können hier bei- spielsweise querende Passanten früh- zeitig detektiert werden, und die AR- HUD-Visualisierung warnt den Fahrer. Augmented-Reality-Technik liefert beispielsweise Continental für HUDs. Der Zulieferer arbeitet daran, die heute etablierte HUD-Anzeige im Nah- feld um eine zweite, deutlich größere HUD-Anzeige im Fernbereich zu ergänzen. Damit ist es möglich, die reale Ansicht der Straße vor dem Fahr- zeug kontaktanalog (also für den Fah- rer optisch passgenau) mit virtuell erzeugten Hinweisen transparent zu überlagern. Das Cockpit der Zukunft ist nicht nur digital, es vernetzt und kombiniert auch mehrere Displays miteinander, beschreibt das Münchner Unternehmen RTT. Die Projektionen in die Front- scheibe, die Augmented-Reality-Head- up-Displays heute prototypisch zeigen, können künftig auch auf dem gesamten Instrumententräger sowie auf den Sei- tenscheiben abgebildet und interaktiv bedient werden. Dafür sind neuartige und intelligente Trackingsysteme not- wendig. RTT nutzt solche Systeme und damit die Kerntechnologie für 3D-Visualisierung. Was heute noch in der AR-Präsentati- onstechnik eindrucksvoll gelingt, wird künftig Teil von umfassend vernetzten Fahrerassistenzsystemen. In der FAS- Thematik betritt RTT heute zwar Neu- land, liefert aber als Augmented-Rea- lity-Spezialist mit dem Technologie- transfer ins Cockpit interessante und hilfreiche neue Aspekte. 248 Head-up-Display – die nächste Generation mit Augmented-Reality-Technik Jochen Blume, Thorsten Alexander Kern, Pablo Richter [Continental] 254 „Keine unüberwindbaren Hürden beim automatisierten Fahren“ Interview mit Ralph G. Herrtwich [Daimler] 258 Augmented Reality – Transfer von Präsentations- techniken ins Cockpit Christof Groenegress, Stephan Ritz [RTT] BILD © Daimler TITELTHEMA ASSISTENZSYSTEME 246

Assistenzsysteme Mit Augmented Reality

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Page 1: Assistenzsysteme Mit Augmented Reality

ASSISTENZSYSTEME MIT AUGMENTED REALITYWelche Innovationen, welche Technik-Highlights kennzeichnen aus heutiger Sicht das Fahrzeug der Zukunft?

Auf jeden Fall Fahrerassistenzsysteme, beispielsweise der Stop-and-go-Assistent, der das teilautonome

Fahren jetzt in der neuen S-Klasse von Mercedes-Benz erlebbar macht. Erlebbar sind auch beeindruckende

3D-Visualisierungen, die mittels Augmented-Reality-Technik vom Cockpit in die Frontscheibe projiziert werden.

Beides unterstützt den Fahrer und ist miteinander vernetzt.

Die Bandbreite von Fahrerassistenz-systemen (FAS) ist facettenreich und groß. Größer als im Titelthema dieser Ausgabe der ATZelektronik kann das Spektrum kaum sein: einerseits mit den Techniken und Rahmenbedingun-gen, die den Weg zum automatisierten Fahren ebnen, wie sie im Interview mit Professor Dr. Ralf G. Herrtwich, unter anderem Leiter FAS-Vorausent-wicklung bei Daimler, herausgearbei-tet werden. Andererseits, am anderen Ende des FAS-Spektrums, beschäfti-gen sich Entwickler mit 3D-Visualisie-rungen, die über die kommende Gene-ration von Head-up-Displays (HUD) hinausgehen und den Fahrer unter-stützen, mit Augmented-Reality(AR)-Technik.

Zwischen beiden Themenbereichen gibt es dennoch eine inhaltliche Brü-cke. Denn automatisiertes Fahren kann nur dann gelingen, wenn der Fahrer in verkehrskritischen oder sehr komple-xen Situationen die Kontrolle über das Fahrzeug wieder übernehmen kann. Wie macht man ihn darauf aufmerk-sam? Wie holt man ihn zurück, wie Experten sagen „zurück in den Loop“? Mit bestmöglicher Visualisierung.

Herrtwich spricht über ein bei Daim-ler entwickeltes System „6D-Vision“. Zur räumlichen Erfassung können hier bei-spielsweise querende Passanten früh-zeitig detektiert werden, und die AR-HUD-Visualisierung warnt den Fahrer.

Augmented-Reality-Technik liefert beispielsweise Continental für HUDs. Der Zulieferer arbeitet daran, dieheute etablierte HUD-Anzeige im Nah-feld um eine zweite, deutlich größere HUD-Anzeige im Fernbereich zu ergänzen. Damit ist es möglich, die reale Ansicht der Straße vor dem Fahr-zeug kontaktanalog (also für den Fah-rer optisch passgenau) mit virtuell erzeugten Hinweisen transparent zu überlagern.

Das Cockpit der Zukunft ist nicht nur digital, es vernetzt und kombiniert auch mehrere Displays miteinander, beschreibt das Münchner Unternehmen RTT. Die Projektionen in die Front-scheibe, die Augmented-Reality-Head-up-Displays heute prototypisch zeigen, können künftig auch auf dem gesamten Instrumententräger sowie auf den Sei-tenscheiben abgebildet und interaktiv bedient werden. Dafür sind neuartige und intelligente Trackingsysteme not-wendig. RTT nutzt solche Systeme und damit die Kerntechnologie für 3D-Visualisierung.

Was heute noch in der AR-Präsentati-onstechnik eindrucksvoll gelingt, wird künftig Teil von umfassend vernetztenFahrerassistenzsystemen. In der FAS-Thematik betritt RTT heute zwar Neu-land, liefert aber als Augmented-Rea-lity-Spezialist mit dem Technologie-transfer ins Cockpit interessante und hilfreiche neue Aspekte.

248 Head-up-Display – die nächste Generation mit Augmented-Reality-TechnikJochen Blume, Thorsten Alexander Kern, Pablo Richter [Continental]

254 „Keine unüberwindbaren Hürden beim automatisierten Fahren“Interview mit Ralph G. Herrtwich [Daimler]

258 Augmented Reality – Transfer von Präsentations-techniken ins CockpitChristof Groenegress, Stephan Ritz [RTT]

BILD © Daimler

Welche Innovationen, welche Technik-Highlights kennzeichnen aus heutiger Sicht das Fahrzeug der Zukunft?

3D-Visualisierungen, die mittels Augmented-Reality-Technik vom Cockpit in die Frontscheibe projiziert werden.

die nächste Generation mit Augmented-Reality-TechnikJochen Blume, Thorsten Alexander

Hürden beim automatisierten

Transfer von Präsentations-

TITELTHEMA ASSISTENZSYSTEME

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247 04I2013 8. Jahrgang