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ATABAL DE NICARAGUA Städtepartnerschaft Kreuzberg - San Rafael del Sur Die Städtepartnerschaft zwischen Berlin Friedrichshain-Kreuzberg und San Rafael del Sur ist voller Leben. Das hat wesentlich mit der erfolgrei- chen Zusammenarbeit zwischen der StäPa und dem Centro de Desarrollo Rural (Zentrum für Ländliche Ent- wicklung, CEDRU) zu tun. Als Einwohner von San Rafael del Sur kann ich, Rafael Silva, CEDRU- Geschäftsführer, sagen, dass dieser Ort ohne die Zusammenarbeit zwi- schen der StäPa und CEDRU nicht derselbe wäre. Das Wohlergehen der Bevölkerung liegt selbstverständ- lich in der Verantwortung des Staa- tes. In einem verarmten Land wie Nicaragua aber ist der Mangel an menschlichen und materiellen Res- sourcen auf allen Ebenen der staat- lichen Institutionen offensichtlich. Das schließt die Munizipalregierung von San Rafael del Sur ein. Aus die- sem Grunde ist die Unterstützung durch Nichtregierungsorganisatio- nen fundamental wichtig, um die in- stitutionelle Lücke zu schließen und die grundlegenden Bedarfe zur För- derung der Entwicklung zu ergän- zen. Und dies tun sie wahrscheinlich auf effektivere Weise als der enorme Staatsapparat. Gemeinsam viel bewegt Im Laufe von 18 Jahren haben CEDRU und StäPa ein Tandem gebil- det, das in erster Line das Verständ- nis und die Partnerschaft zwischen Winter 2013 Nr. 82 Inhalt · Dengue-Epidemie · Neue Projekte · Pipitos · Sommerfest · Spendenaktion Mit Optimismus in die Zukunft Der gemeinsame Kampf gegen die Armut in San Rafael del Sur Demonstration der Schüler_Innen aus San Rafael del Sur für eine saubere Umwelt im August 2013

ATABAL DE NICARAGUA - staepa-berlin.de · ein Dengue-Schock-Syndrom (DSS) auftreten, die beide zum Tode führen können. Bislang gibt es gegen die Er - krankung weder eine Impfung

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ATABAL DE NICARAGUAStädtepartnerschaft

Kreuzberg - San Rafael del Sur

Die Städtepartnerschaft zwischen Berlin Friedrichshain-Kreuzberg und San Rafael del Sur ist voller Leben. Das hat wesentlich mit der erfolgrei-chen Zusammenarbeit zwischen der StäPa und dem Centro de Desarrollo Rural (Zentrum für Ländliche Ent-wicklung, CEDRU) zu tun.

Als Einwohner von San Rafael del Sur kann ich, Rafael Silva, CEDRU-Geschäftsführer, sagen, dass dieser Ort ohne die Zusammenarbeit zwi-schen der StäPa und CEDRU nicht derselbe wäre. Das Wohlergehen der Bevölkerung liegt selbstverständ-lich in der Verantwortung des Staa-

tes. In einem verarmten Land wie Nicaragua aber ist der Mangel an menschlichen und materiellen Res-sourcen auf allen Ebenen der staat-lichen Institutionen offensichtlich. Das schließt die Munizipalregierung von San Rafael del Sur ein. Aus die-sem Grunde ist die Unterstützung durch Nichtregierungsorganisatio-nen fundamental wichtig, um die in-stitutionelle Lücke zu schließen und die grundlegenden Bedarfe zur För-derung der Entwicklung zu ergän-zen. Und dies tun sie wahrscheinlich auf effektivere Weise als der enorme Staatsapparat.

Gemeinsam viel bewegtIm Laufe von 18 Jahren haben

CEDRU und StäPa ein Tandem gebil-det, das in erster Line das Verständ-nis und die Partnerschaft zwischen

Winter 2013Nr. 82

Inhalt· Dengue-Epidemie· Neue Projekte· Pipitos· Sommerfest· Spendenaktion

Mit Optimismus in die ZukunftDer gemeinsame Kampf gegen die Armut in San Rafael del Sur

Demonstration der Schüler_Innen aus San Rafael del Sur für eine saubere Umwelt im August 2013

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EditorialMit dieser Weihnachts-Ausgabe des Atabal versenden wir auch den StäPa-Kalender 2014. Er be-fasst sich mit der für August 2014 geplanten Nicaragua-Rundreise. Die Fotos geben schon einmal ei-nen Vorgeschmack auf die land-schaftlichen Schönheiten Nica-raguas. Wir hoffen, dass auch dieser Kalender wieder in vielen Wohnungen und Büros einen Platz finden wird. Und vielleicht wird er die eine oder den anderen dazu animieren, (wieder) einmal dieses herrliche Land zu besuchen.Wir wünschen allen, die unseren Verein und seine Arbeit für San Rafael unterstützen, ein gutes und friedliches Jahr 2014.Das StäPa-Team

Der erweiterte Vorstand trifft sich jeden Donnerstag um 18.30 Uhr in unserem Büro (s.u.). Plena zu spe-ziellen Themen finden in der Regel am ersten Donnerstag im Monat um 19.30 Uhr ebenfalls im Büro statt. Ort und Zeit können jedoch gelegentlich abweichen. Daher empfiehlt sich ein vorheriger An-ruf.

ImpressumHerausgeberVerein zur Förderung der Städtepartnerschaft Kreuzberg - San Rafael del Sur e.V.

PostanschriftPostfach 44 06 4912006 Berlin

BüroMüllenhoffstr. 1710967 Berlin

Telefon030/ 61 20 91 65

[email protected]

homepagewww.staepa-berlin.de

V.i.S.d.P.Elke Hokamp (Adresse beim He-rausgeber)

Drucktrigger.medien.gmbh, Berlin

Redaktion Tilo Ballien, Philipp Kandler, Erich Köpp

Friedrichshain-Kreuzberg und San Rafael del Sur gestärkt hat, die nun schon seit 27 Jahren besteht. Und gleichzeitig haben wir gemeinsam dazu beigetragen, die Lebensum-stände der gesamten Bevölkerung des Municipios San Rafael del Sur sichtlich zu verbessern, insbesonde-re der schwächsten Gruppen wie die der Frauen, der Kinder und der Be-wohner_innen der ländlichen Gebie-te, in denen sich die extreme Armut konzentriert.

Ich werde nicht alle die Projekte und Aktivitäten aufzählen, die wir von CEDRU und StäPa realisiert ha-ben, denn die Mehrheit von Euch / Ihnen kennen sie, und ich würde sämtliche ATABAL-Ausgaben des kommenden Jahres benötigen, um das zu tun. Im Versuch, sie in kurzen Sätzen zu resümieren, will ich nur deutlich sagen, dass wir gemein-sam und der Zusammenarbeit aller Bereiche den Zugang vieler Famili-en zu wesentlichen Dienstleistun-gen wie Trinkwasser und Hygiene garantieren können. Wir haben die Infrastruktur und die Qualität der Grundschulbildung verbessert, da-mit mehr Kinder in den Schulen ver-bleiben und wenigstens die gesamte Grundschule durchlaufen. So können sie den Generationen übergreifen-den Teufelskreis aus mangelnder Bildung und Armut durchbrechen. Dies war ein direkter Beitrag zu zwei der vielfältigen, strukturellen Indi-katoren, mit denen man die Armut bemisst.

Ich darf nicht vergessen, was wir auch in den Bereichen der Krank-heitsprävention geleistet haben, wo wir daran gearbeitet haben, die Kindersterblichkeit zu vermindern, die Gesundheit der Mütter zu ver-bessern und den Kampf gegen HIV/AIDS, gegen Malaria, Dengue und andere vermeidbare Krankheiten zu führen. All dies, ohne die Gleichheit der Geschlechter, den Schutz der Umwelt und die Förderung der akti-ven Beteiligung der Bevölkerung aus dem Blick zu verlieren.

Arm, aber nicht mehr die ÄrmstenSan Rafael del Sur befindet sich

auf der nicaraguanischen Landkar-te der Armut nicht mehr unter den Ärmsten. Zweifellos hat unsere Ar-beit dazu beigetragen.

Dennoch leben, so die offiziellen Zahlen, noch immer 38,1% der Bevöl-kerung von San Rafael del Sur unter den Bedingungen extremer Armut, insbesondere in den ländlichen Ge-bieten. Diese Daten ordnen das Mu-nicipio unter „mittlerer Armut“ ein. Es bleibt also noch viel zu tun.

Wir sind uns darüber im Klaren, dass dies ein Prozess ist, in dem un-sere gemeinsamen Anstrengungen, zusammen mit den Bemühungen der anderen öffentlichen und privaten Bereiche, die ebenfalls daran arbei-ten, ein Beitrag dazu sind, die Le-bensbedingungen der Bevölkerung nicht nur in San Rafael del Sur oder in Nicaragua, sondern in vielen wei-teren, verarmten Teilen der Welt zu verbessern. Das macht uns Mut und

Ausgabe von Saatgut an Begünstigte

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ermuntert uns, auf lokaler Ebene un-seren Kampf gegen die Armut fort-zusetzen.

Gemeinsam stark

Glücklicherweise sind wir in die-sem Kampf gegen die Armut nicht allein. Wir können auf den Rückhalt aller Mitglieder und Freund_innen der StäPa zählen, ebenso auch auf die Unterstützung weiterer Organi-sationen der Entwicklungszusam-menarbeit.

Auf lokaler Ebene haben wir die Unterstützung der CEDRU-Mitglie-der und ihres Netzwerks ehrenamt-licher Promotor_innen, die daran ar-beiten, aus San Rafael del Sur einen besseren Ort für alle zu machen. Wir können auch mit dem Rückhalt aller weiteren lokal Aktiven rechnen. Das sind alle Institutionen und Organisa-tionen, die in San Rafael del Sur prä-sent sind.

Wir haben außerdem die Unter-stützung und die Anerkennung der gesamten Bevölkerung dieses Mu-nicipios, insbesondere der Ärmsten, denen wir im Laufe dieser Jahre in vielen, von uns durchgeführten Pro-jekten Vorrang eingeräumt haben. Sie befinden sich heute in besseren Lebensumständen als früher, bevor die Städtepartnerschaft zwischen Friedrichshain-Kreuzberg und San Rafael del Sur, die StäPa und CEDRU so viele Projekte zur Förderung der Entwicklung dieser nicaraguani-schen Region ermöglichten.

¡Adelante! – Weiter voran!

Wir haben es gut gemacht. Wir fühlen uns dieser Aufgabe verpflich-tet. Daher führen wir jede noch so kleine Aktion zur Verbesserung der Lebensumstände der örtlichen Bevölkerung mit all unserer Kraft durch. Deshalb waren wir so effizi-ent und effektiv, und deshalb haben wir die Hochachtung der gesamten Bevölkerung und der lokal Aktiven. Die geernteten Früchte sind unsere hauptsächliche Motivation für die Fortsetzung dieser gemeinschaftli-chen Arbeit zwischen StäPa und CE-DRU.

Dafür müssen wir weiterhin auf die Unterstützung durch die Mit-

glieder und Freund_innen der StäPa und durch die offizielle Partnerschaft zwischen unseren Bevölkerungen zählen können. Denn Eure / Ihre Mü-hen sind nicht vergeblich gewesen. Gemeinsam mit Euch / Ihnen können wir dazu beitragen, dass die bäuer-

lichen Familien und die am meisten Verarmten, die an diesem schönen, tropischen Ort leben, optimistisch in die Zukunft blicken, und dass die Kinder glücklich und gesund zur Schule gehen.

Rafael Silva García

Team CEDRU ohne Chilo

Aufforstungsaktion

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Während wir uns in Deutschland allmählich auf friedliche und ent-spannte Weihnachtstage vorberei-ten, wächst in San Rafael del Sur die Angst vor einer außergewöhnlichen Ausbreitung des Denguefiebers, mit dessen Virus in den letzten Wochen immer mehr Menschen in Nicaragua infiziert wurden.

Was ist Dengue?

Es existieren vier verschiedene Serotypen (Untergruppen) des Vi-rus, das, wie auch bei der deutlich weniger gefährlichen Malaria, durch den Stich einer Stechmücke (Aedes aegypti) übertragen wird und in tropischen und subtropischen Ge-bieten verbreitet ist. Bei Denguefie-ber handelt es sich um die sich am schnellsten ausbreitende, virale, von Moskitos übertragene Krankheit; die Fallzahlen haben sich von 1960 bis 2010 verdreißigfacht.

Die Krankheit äußert sich häu-fig mit unspezifischen Symptomen

oder solchen, die einer schweren Grippe ähneln; es kann aber auch zu inneren Blutungen kommen. Bei einem schweren Krankheitsverlauf können ein sogenanntes „Hämorrha-gisches Denguefieber“ (DHF) oder ein Dengue-Schock-Syndrom (DSS) auftreten, die beide zum Tode führen können. Bislang gibt es gegen die Er-krankung weder eine Impfung noch eine spezifische antivirale Behand-lung. Zur Vermeidung einer Infektion können nur präventive Maßnahmen ergriffen werden: Die radikale Ver-nichtung der Überträger des Virus und ihrer Larven.

Epidemie in ganz MittelamerikaDas Auftreten des Denguefiebers

in Nicaragua ist nicht neu, aber das diesjährige Ausmaß ist erschre-ckend hoch. Landesweit wurden bis Ende Oktober über 5.200 Fälle von Denguefieber gemeldet, es muss je-doch davon ausgegangen werden, dass die tatsächliche Anzahl an Infi-zierten deutlich höher ist, statistisch aber nicht korrekt erfasst wurde. Im

benachbarten Costa Rica wurden im laufenden Jahr, bei vergleichba-rer Bevölkerungszahl, bereits knapp 42.000 Fälle gemeldet, im nördlich angrenzenden Honduras 32.000.

Die Situation in San Rafael del Sur

Im Department Managua, zu dem San Rafael del Sur gehört, wurden im Jahr 2013 bis Mitte Oktober 1.200 Fälle von Dengue diagnostiziert, 13 davon mit tödlichem Ausgang (10 der Verstorbenen sind Kleinkinder und Jugendliche bis 15 Jahre). 81 dieser eindeutig diagnostizierten Fälle und weitere 340 Verdachtsfälle wurden im Gesundheitszentrum von San Rafael del Sur erfasst, 15 diag-nostizierte Fälle und 270 Verdachts-fälle im kleineren Gesundheitszen-trum des Küstenortes Masachapa. Und nahezu täglich werden neue Fälle gemeldet, zuletzt in La Galli-na. Die Angabe des Gesundheits-ministeriums in Managua Anfang

In San Rafael del Sur grassiert das DenguefieberNotstand in allen zentralamerikanischen Staaten

Die Desinfektion der Häuser mutet martialisch an - tödlich nur für die Moskitos und anderes Ungeziefer

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Oktober, eine weitere Ausbreitung der Dengue sei unter Kontrolle, war offensichtlich voreilig. In den letzten Wochen ist die Infektionsrate über-proportional gestiegen, 7 der 13 To-ten des Jahres fallen in diesen Zeit-raum.

Bei von den Mitarbeiter_innen der Gesundheitszentren in Teilen des Landkreises San Rafael del Sur nach dem Zufallsprinzip durchge-führten Stichproben wurde in 15% der Trinkwasservorräte der Häuser das Vorkommen von Moskitolarven der Art Aedes aegypti, potenzieller Wirt der Dengue, nachgewiesen. Es ist sicher, dass sich dieser Prozent-satz bei genauerer Untersuchung noch erhöht. Da in vielen dörflichen Gemeinden nur für wenige Stunden am Tag Zugang zu sauberem Trink-wasser besteht, wird dieses in der Regel in großen Tonnen ge-speichert, die sich als sehr geeignete Brut-stätten für die Larven erweisen. Diese brau-chen nur vierzehn Tage, um sich zu den Stechmücken zu ent-wickeln.

U r s a c h e n b e -kämpfung

Um die insbeson-dere für Kinder ge-fährliche Epidemie nachhaltig einzudäm-men, ist daher drin-gend eine kurzfris-tige, den gesamten Landkreis einbezie-hende Kampagne der Gesundheitszentren erforderlich, in deren Rahmen ausnahms-los alle Haushalte mit Insektiziden (Cybermetrin) zur Vernichtung der Stechmücken desinfiziert und die häuslichen Trinkwassertonnen mit chemischen Larviziden (Pyriproxy-fen) versehen werden, die eine Re-produktion der Larven zu weiteren Generationen von Stechmücken ver-hindern. Grundsätzlich können sich die Larven in jedem kleinsten Was-serreservoir zu Stechmücken entwi-ckeln, und wegen der bis Ende des Jahres anhaltenden Regenzeit be-

stehen auch in der häuslichen Umge-bung in Pfützen und Sperrmüll wie Autoreifen, offenen Kanistern und Flaschen oder auch nur Plastikpla-nen potenzielle, aber leicht vermeid-bare Brutstätten. Da die Larven da-rüber hinaus trockenresistent sind, können sie auch längere Zeit ohne Wasser überleben und zu einem spä-teren Zeitpunkt wieder aktiv wer-den. Für eine effektive Bekämpfung sind daher auch eine umfassende Beseitigung des Sperrmülls und eine Desinfektion der häuslichen Umge-bung erforderlich.

Gegenmaßnahmen brauchen unsere Unterstützung

Inzwischen hat die Regierung auf die epidemiehafte Entwicklung der

letzten Wochen reagiert und den Gesundheitsnotstand für das Land ausgerufen. Alle Kommunen sind aufgefordert, verstärkte Präventiv-maßnahmen einzuleiten. Allerdings sind diese angesichts dieser zusätz-lichen Maßnahmen zum Ende des Haushaltsjahres in der Regel finanzi-ell hoffnungslos überfordert.

In dieser Situation haben Bürger-meister Noel Cerda und die Direktor_innen der beiden Gesundheitszen-tren den Verein um Unterstützung

gebeten, und wir haben uns bereit erklärt, sofort in Kooperation mit CE-DRU und den Gesundheitszentren möglichst umfassende Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des Fiebers in San Rafael del Sur durch-zuführen, obwohl auch wir damit, trotz Förderung durch die LEZ (Lan-desstelle für Entwicklungszusam-menarbeit), an finanzielle Grenzen stoßen.

Das zentrale Gesundheitszentrum von San Rafael del Sur und die klei-nere Filiale im Küstenort Masachapa sind zuständig für die medizinische Versorgung von 49 Gemeinden des Landkreises mit 9.413 Haushalten und 42.427 Einwohner_innen (Stand 2012). Um zu gewährleisten, dass die Mitarbeiter_innen der Gesund-heitszentren auch während der jähr-

lichen (gerade aktuellen) Regenzeit ausnahmslos alle teilweise nur über Sandpisten erreichbaren Gemeinden aufsuchen können, wird für beide Gesundheitszentren je ein gelände-gängiges, dreirädriges Motorrad mit Kastenaufbau zum Transport von Personal und Medikamenten ange-schafft. Mit ihnen können Mitarbei-ter_innen der Gesundheitszentren unverzüglich auf Verdachtsfälle von Denguefieber in den einzelnen Ge-meinden reagieren, und Betroffene

Karikatur aus der nicaraguanischen Tageszeitung El Nuevo Diario

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sind nicht länger darauf angewiesen, selbstständig in bereits geschwäch-tem Zustand den manchmal schwie-rigen Weg in die Zentren auf sich zu nehmen. Mit den Motorrädern wird auch die kurzfristige Verteilung der Larvizide in den Gemeinden über-nommen.

Was wird konkret getan?

Die Bekämpfung der Überträger des Denguefiebers erfolgt in zwei Stufen. Die Desinfektion der Haus-halte mit einem Gemisch aus Cy-bermetrin und Diesel zielt auf die Ausrottung der vorhandenen Stech-mücken. Die Desinfektion der Trink-wasserreservoirs der Haushalte mit Pyriproxyfen tötet die sich dort entwickelnden Larven der Aedes aegypti ab. Beide Aktionen zur Des-infektion werden im November und Dezember zweimal durchgeführt, um ein möglichst sicheres und nach-haltiges Ergebnis zu erzielen. Die Gesundheitszentren verfügen noch über Bestände des Cybermetrin, nicht jedoch über die erforderlichen Mengen an Pyriproxyfen. Daher wer-

den in der nahen Hauptstadt Mana-gua ausreichende Einheiten dieses Desinfektionsmittels beschafft und von den Mitarbeiter_innen der Ge-sundheitszentren und / oder den eh-renamtlichen Gesundheitshelfer_in-nen an alle Haushalte der einzelnen Gemeinden verteilt.

Alle Haushalte erhalten infor-mative Flyer und persönliche Bera-tung zu Präventivmaßnahmen und Symptomen. Die ehrenamtlichen Gesundheitshelfer_innen der ein-zelnen Dörfer werden zu Beginn der Kampagne in einem Tagesworkshop noch einmal gezielt zu den notwen-digen Maßnahmen zur Vermeidung von Dengue und über erste Sympto-me einer Infektion geschult. Für ihre Arbeit von Haus zu Haus werden sie mit einem Basispaket an „Werkzeu-gen“ ausgestattet, die ihnen auch eine umfassende statistische Er-fassung der Hausbesuche und der durchgeführten Einzelmaßnahmen ermöglicht (Rucksack, Taschenlam-pen, stabile Schreibunterlage, Notiz-hefte, Bleistifte, Plastiklöffel á 5 gr.).

Angesichts einer veralteten Bü-rotechnik werden die zwei Gesund-heitszentren mit jeweils einem leis-

tungsfähigen Computer ausgestattet, um eine angemessene statisti-sche Analyse und orga-nisatorische Strukturie-rung der Kampagne zu erzielen.

Mit angemieteten LKW wird in allen Ge-meinden der Sperrmüll der häuslichen Umge-bung abgefahren, der als Brutstätte für die Moski-tolarven in Frage kommt.

Zum zusätzlichen Schutz der im Falle ei-ner Infektion besonders gefährdeten Zielgrup-pen der Schwangeren und Neugeborenen mit Dengue (und Malaria) werden über die Ge-sundheitszentren an die entsprechenden Fami-lien 1000 imprägnierte Moskitonetze verteilt.

Akut und voraus-schauend helfen

Die geplanten Maßnahmen sind das Optimum, mit dem zeitnah re-agiert werden kann, um eine weite-re Ausbreitung des Denguefiebers zu verhindern. Ob wir sie auch in vollem Umfang finanzieren können, wissen wir zu Redaktionsschluss noch nicht.

Aber wir wollten nicht zuschau-en, wie immer mehr Menschen auch in San Rafael del Sur am gefährli-chen Fieber erkranken. Mit der An-schaffung der Motorräder und dem Aufbau einer analytischen Statistik werden auch längerfristig günstige-re Voraussetzungen für eine effekti-vere Bekämpfung der Epidemie ge-schaffen.

Ein Restrisiko ist jedoch niemals auszuschließen, da auch bei entspre-chenden präventiven Maßnahmen in und um die Haushalte nicht alle potenziellen Brutstätten wie etwa Teiche oder Flussläufe beseitigt oder mit chemischen Larviziden versehen werden können. Es ist daher durch-aus vorstellbar, dass auch zukünftig ähnliche Folgeprojekte zur Präventi-on erforderlich werden.

Erich Köpp

Ulf Knecht im Sommer 2012 bei der Übergabe von Moskitonetzen an Vertreter_innen der Gesund-heitszentren

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Beinahe ein Jahr in einen Atabal-Ar-tikel zu fassen, ist nicht leicht. Fast drei Monate liegt meine Rückkehr aus San Rafael del Sur nun zurück, und an Erinnerungen fehlt es nicht. Im Gegenteil, vielmehr ist es schwer, diese zu ordnen und in klare Worte zu fassen.

Jeder erlebt die Zeit in einem zunächst fremden Land anders, so möchte ich einfach von meinen per-sönlichen Erfahrungen berichten. In meinen elf Monaten in San Rafael hat mir die Städtepartnerschaft etwas ermöglicht, was ich nicht mehr mis-sen möchte: Bei den Pipitos, der Or-ganisation von Eltern mit behinder-ten Kindern, eine Reihe von Kindern und Jugendlichen kennen zu lernen, die mich mehr gelehrt haben, als ich ihnen je hätte beibringen können, Menschen, an die ich jeden Tag den-ke und die ich sicher nicht vergessen werde.

Natürlich war nicht immer alles einfach; wie sagt man so schön? Al-ler Anfang ist schwer. Damit meine

ich noch nicht einmal, sich an die Lebensbedingungen zu gewöhnen. Sehr schnell war es für mich völlig normal, dass nur jeden zweiten Tag Wasser aus dem Wasserhahn kam – für die restlichen Tage hieß es „Ei-merdusche“. Wäsche mit der Hand zu waschen, wurde sogar zu einer geliebten Beschäftigung.

Eine der größten Herausforderun-gen für mich war jedoch, dass ich kaum Spanisch sprach, als ich nach Nicaragua kam. Mit Englisch kommt man dort allerdings nicht weit, deshalb war ich froh, anfänglich Spanischstunden von meiner acht-jährigen Gastschwester Imara zu be-kommen. Noch jetzt darf ich mir von Freunden aus anderen spanischspra-chigen Ländern anhören, dass mein Spanisch pures „Nica-Spanisch“ sei, von einer Freundin aus Managua so-gar, dass ich nicht nur „Nica- Spa-nisch“ spreche, sondern „wie die Ni-cas vom Land“ rede. Das stört mich allerdings keineswegs.

Meine ArbeitAls ich zu arbeiten begann, ver-

brachte ich zunächst die meiste Zeit im Kunstraum, wo ich mich so-fort wohl fühlte. Von Vorteil war für mich, dass beim Basteln und Spielen die Sprache gar nicht so wichtig ist. Kinder verstehen auch ohne Worte, sie nehmen Zuneigung und Inter-esse auch über ein simples Lächeln oder ein Lied wahr. Als ich mit der Sprache besser zurecht kam, konnte ich endlich mehr über die Lebens-umstände und Schicksale der Men-schen in Erfahrung bringen, und gleichzeitig war es auch einfacher, die Initiative in manchen Bereichen zu ergreifen. Es galt nun, sich inten-siv in die Projekte einzuarbeiten, die die Städtepartnerschaft zusammen mit den früheren Freiwilligen bei den Pipitos aufgebaut hatte, und neue Ideen umzusetzen.

Während meiner gesamten Zeit in Nicaragua hat es mir an Unterstüt-zung durch die StäPa niemals ge-mangelt. An erster Stelle von Franz,

Mein Herz ist noch in San RafaelLisa Straußberger über ihr Weltwärts-Jahr bei den Pipitos

Liaa mit einem ihrer liebgewonnenen Kinder und dessen Mutter

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der vor Ort stets ein offenes Ohr für mich hatte, der, wo er konnte, half, und auch die Truppe in Berlin, die mir ihr ehrliches Engagement für die Pipitos gezeigt hat. Immer genoss ich, wie ich empfand, ihr vollstes Vertrauen, ob es darum ging, Hörge-räte für fünf Jugendliche anzuschaf-fen, einen Therapietag pro Woche mehr einzuführen, oder mehr Geld im Milchprojekt für die Kinder einzu-setzen.

Bei den Pipitos war stets etwas los, es war schön zu sehen, dass mehr Familien auf die Pipitos auf-merksam werden und die Hilfe in Anspruch nehmen möchten. Dabei geht es nicht nur um die Physiothe-rapie – sie ist für die Kinder enorm wichtig – es geht auch um einen Ort, wo die Kinder trotz ihrer Behin-derung unbeeinflusst spielen und kreativ sein können. Für viele Fami-lien, vor allem aus den umliegenden Dörfern, ist es schwer, Abwechslung in ihrem Alltag zu haben, „mal raus-zukommen“. Umso mehr Spaß mach-te es mir, Ausflüge zu organisieren. So fuhren wir im großen Bus nach Managua in einen Spielpark, waren dort auch bei der Pferde- und in Ma-sachapa zur Wassertherapie.

Das Schulprojekt

Zusammen mit vielen fleißigen Händen haben wir einige Räume bei den Pipitos gestrichen. Unter ande-rem ein Klassenzimmer: Dieser Raum hat für mich eine besondere Bedeu-tung, und an dieser Stelle möchte ich nicht nur von meinen Erfahrungen,

sondern auch von meinen Wünschen erzählen.

Es geht um das Fortbestehen ei-nes Projektes, das im Februar 2013 ins Leben gerufen wurde. Für Kinder mit Behinderung in Nicaragua ist es oft sehr schwer, eine reale Chance auf Bildung zu erhalten. Sie gehen in Regelschulen, wo sie teilweise von den Lehrern wieder heimgeschickt werden, da die Klassen zu groß sind, um den besonderen Be-dürfnissen der Kinder nachzukommen. Mit dem Schulprojekt wird den Kindern ermöglicht, in ih-rem eigenen Tempo und in einem angenehmen Umfeld zu lernen. Dazu findet zweimal pro Woche Unterricht mit einer Leh-rerin im neuen Klassen-zimmer bei den Pipitos statt.

Bereits zweimal durf-te ich über Skype mit den Schulkids und ih-ren Müttern sprechen. Zu zwölft haben sie das komplette Internetkaf-fee gefüllt, um mir voller Begeisterung von ihren Erfolgen zu erzählen. Es freut mich, welch große Fortschritte die Kinder machen, wie fröhlich sie sind, auch Schreiben und Lesen lernen zu dürfen; besonders freue ich mich über die kleine Antone-la, sie ist schwerhörig und beginnt dank eines

Hörgerätes und des Trainings im Unter-richt nun zu sprechen. Mein großes Anliegen ist, dass das Projekt auch weiterhin von der Stäpa unterstützt werden kann.

Vielleicht merkt man, wie ich noch in Erinnerungen schwel-ge. Ein Stück Nica-ragua habe ich mir sogar in meinem jetzi-gen Alltag im Studen-tenwohnheim in Gent bewahrt. So kommen meine liebsten Mit-bringsel, mein Wasch-

brett und ein Stück Handwaschsei-fe, hier fast täglich zum Einsatz. Im Gegenzug habe ich ein Stück Herz in San Rafael gelassen. Ich wünsche meinen Pipitos von Herzen alles Gute für die Zukunft (ich hoffe, sie bald besuchen zu können) und auch der Städtepartnerschaft in ihren vielen Projekten, die sie für die Menschen in San Rafael umsetzt!

Lisa Sraußberger

Ausgestaltung des neuen Klassenzimmers durch eine der Mütter der Pipitos

Die Pipitos bei der Wassertherapie in Masachapa

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Wie bereits in der Sommerausga-be berichtet, bekundeten sowohl un-ser ehemaliger Bürgermeister Franz Schulz, als auch Noel Cerda großes Interesse an einer Zusammenarbeit im Rahmen des Pilotprojekts „Nach-haltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“.

Das neue vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Projekt ermöglicht erstmals Kommu-nen, die sich entwicklungspolitisch engagieren möchten, für konkrete Partnerschaftsvorhaben eine finan-zielle Unterstützung bis zu maximal 50.000 Euro zu beantragen. In inten-siver Zusammenarbeit mit der Fach-promotorin für Kommunale Entwick-lungszusammenarbeit und mit der Partnergemeinde in Nicaragua erar-beiteten Vertreter des Bezirksamtes einen konkreten Projektvorschlag, um erstmals in direkter Kooperation der beiden Verwaltungen ein Part-nerschaftsprojekt durchzuführen.

Der Antrag mit dem Titel „För-derung politischer Partizipation auf kommunaler Ebene durch Ein-richtung eines Begegnungszent-rums“ wurde zum 14. August ein-gereicht und Anfang Oktober in voller Höhe (50.000 Euro bei einer Gesamtprojektsumme von 62.500 Euro) bewilligt!

Durch das Projekt wird die be-stehende Partnerschaft um Themen erweitert, die beide Gemeinden in gleicher Weise betreffen: Kommuna-le Daseinsvorsorge, politische Parti-zipation und Inklusion bislang mar-ginalisierter Bevölkerungsgruppen. Konkrete Fragen wie die Motivierung von Jugendlichen zu bürgerlichem Engagement, das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedli-chen Fähigkeiten und Potenzialen in der Gesellschaft, aber auch der Umgang mit klassischen innenpo-litischen Fragen wie Migration und Entwicklung können hierbei eine Rolle spielen.

In bilateralen Fachgesprächen zwischen Expert_in-nen beider Kommu-nen wird es einen in-tensiven Austausch von Erfahrungen ge-ben, und gemeinsam werden Lösungsstra-tegien und Hand-lungsmöglichkeiten in den genannten Themenbere ichen erarbeitet. Mit einer solchen von Partizi-pation auf Augenhö-he gekennzeichne-ten Zusammenarbeit geht die Städtepart-

nerschaft einen neu-en, zeitgemäßen Weg zu einer echten Part-nerschaft, in der sich beide Seiten gleicher-maßen „entwickeln“.

Neben dem Fach-austausch wird durch die bewilligten Mittel der Um- und Ausbau des alten Marktes in San Rafael del Sur in ein Nachbarschafts- und Begegnungszen-trums finanziert. Der gesamte Komplex wird barrierefrei ge-baut und für Jung und Alt, sowie Men-schen mit und ohne Behinderung als Ort des sozialen Mitei-

nanders und des politischen Aus-tauschs dienen. Neben zahlreichen Workshops zu politischer Partizipa-tion, Bürgerrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit werden Freizeit-möglichkeiten aus dem Kunst-, Kul-tur- und Sportbereich angeboten.

Für den Verein fallen im Rahmen dieses Projekts keine Kosten an, da sich der Bürgermeister in San Rafa-el del Sur, Noel Cerda, bereiterklärt hat, eigene Haushaltsmittel zur Ver-fügung zu stellen. Das ist eine neue Situation und für die Entwicklung unserer Partnerschaft ein wichtiger Schritt hin zu einer gleichberechtig-ten Zusammenarbeit.

Helena Jansen

Jetzt geht‘s los mit dem „Alten Markt“Die direkte Zusammenarbeit der Gemeindeverwaltungen beginnt

So sieht der Alte Markt zur Zeit aus

Noel Cerda und Franz Thoma bei ersten Planungen mit der Architektin im August 2012

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Das schulische Bildungssystem in der Region San Rafael del Sur beschränkt sich auf das allgemeine schulische Bildungsangebot in Grundschule und Secundaria (Oberschule). Ledig-lich die sechsjährige Grundschule ist obligatorisch, die fünfjährige Sekun-darschule wird mit einem sogenann-ten Bachelor-Zeugnis abgeschlossen und berechtigt zur Aufnahme eines Studiums.

Beide Schultypen vermitteln, mit Deutschland vergleichbar, den Er-werb der bekannten Kulturtechniken und Allgemeinbildung. Nur in weni-gen größeren Städten Nicaraguas haben Jugendliche die Möglichkeit, eine Berufsschule zu besuchen und einen qualifizierten Berufsabschluss zu erwerben, der ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich erhöht

und damit zu ihrer Existenzsiche-rung beiträgt. Der wachsende Bedarf der nicaraguanischen Wirtschaft an qualifizierten Arbeitskräften kann auf diese Weise nicht gedeckt wer-den.

Auch in San Rafael del Sur beste-hen entsprechende Ausbildungs-angebote nur in sehr beschränktem Maße. Privatwirtschaftlich organi-sierte Fortbildungen in einzelnen Berufsfeldern werden nur im tou-ristischen Umfeld von den wenigen größeren Hotels am Pazifikstrand der Region angeboten. Diese bilden Jugendliche in Crash-Kursen als Kö-chinnen und Köche oder als Service-personal aus. Der Großteil der in San Rafael del Sur tätigen qualifizierten Arbeitskräfte stammt daher nicht aus der Region, während gleichzei-

tig die Arbeitslosenquote unter lo-kalen Jugendlichen und jungen Er-wachsenen sehr hoch ist.

Zurzeit keine Chance

Im Jahr 2007 wurde in San Rafael del Sur damit begonnen, in das Cur-riculum der Sekundarschule auch Angebote einer beruflichen Bildung im Technikbereich zu integrieren. Schüler_innen der Secundaria, die das dritte Jahr erfolgreich abge-schlossen haben, können sich dann für eine zusätzliche dreijährige tech-nische Ausbildung entscheiden, die parallel zur allgemeinen Bildung an-geboten wird. Sie verbringen also ein Jahr mehr auf der Schule und erhal-ten neben ihrem Bachelor-Zeugnis auch ein erweitertes Zeugnis, das

Neue Perspektiven für JugendlicheProjekt „Technische Berufsausbildung in San Rafael del Sur“

Die beiden Berufsschullehrer auf dem Gelände wo die Halle errichtet wird. Die ersten Stützpfähle stehen schon.

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ihnen die erfolgreiche Ausbildung zur/m KFZ-Techniker_in bescheinigt.

Diese technische Zusatzausbil-dung wurde bis 2011 in von der Bau-firma Nicalit zur Verfügung gestell-ten Räumen in El Salto angeboten. Seit 2012 nutzt die Baufirma die Räu-me jedoch für ihren eigenen Betrieb, so dass seitdem keine Räumlichkei-ten mehr für die technische Aus-bildung zur Verfügung stehen. Die vorhandenen Maschinen und Werk-bänke wurden auf dem Gelände der Secundaria in einem Schuppen ein-gelagert, eine Ausbildung fand aber in den vergangenen zwei Jahren nicht mehr statt. Die beiden Berufs-chullehrer der Secundaria werden im normalen Unterricht eingesetzt, obwohl zum Schuljahresbeginn 2013 insgesamt 67 Schüler_innen Interes-se an einer technischen Ausbildung bekundeten, sieben von ihnen weib-lichen Geschlechts.

Angesichts der allgemein prekä-ren Situation sieht sich die lokale Abteilung des Bildungsministeriums MED nicht in der Lage, die techni-sche Ausbildung an der Secundaria wieder aufzunehmen. Es fehlen ge-eignete Räume, in denen die Aus-zubildenden praktische Kenntnisse erwerben können. Alle verfügbaren Mittel fließen in die Ausstattung der Grundschulen und der Secundaria.

Das Projekt

Das MED hat den Ver-ein daher über unseren Projektpartner CEDRU um Unterstützung gebe-ten, da der Verein schon häufiger schulische Pro-jekte in Form von Neu-bauten oder Fortbildun-gen des Lehrpersonals gefördert hat. Wir ha-ben die Projektidee gern aufgegriffen, denn als Verein diskutieren wir schon seit vielen Jah-ren die Notwendigkeit der Einrichtung einer Berufsschule in unserer Partnergemeinde.

Hier bietet sich nun ein realistischer Ansatz, einen nachhaltigen Ein-stieg in die berufliche Ausbildung von Jugend-lichen in San Rafael del Sur zu fördern. Es ist vorstellbar, das Ange-bot an Berufsbildern nach und nach zu erwei-tern und dann auch verstärkt jungen Frauen eine qualifizierte Ausbildung in Berufsfeldern zu ermöglichen, die ihnen eine Arbeitsaufnahme jenseits der traditionellen Einsatzorte Küche und Haushalt oder im informellen

Sektor ermöglicht.Im Rahmen des bereits begonnen

Projekts wird also auf dem Gelän-de der Secundaria eine kleine Hal-le erbaut, in der die handwerkliche Ausbildung in KFZ-Technik erfolgen kann. Die eingelagerten Maschinen und Werkbänke der ehemaligen Aus-bildungsstätte werden wieder auf-gestellt und durch weitere kleinere Maschinen und Werkzeuge ergänzt: Bohr- und Fräsmaschinen, elektroni-sche Messgeräte, Schweißapparatu-ren. Zwei Berufsschullehrer für den Fachunterricht stehen bereit, und die Nachfrage der Jugendlichen an der Teilnahme der zusätzlichen Qua-lifizierungsmaßnahme ist groß. Die Absolvent_innen der ersten Jahr-gänge seit 2009 haben eine Arbeit in lokalen Fabriken oder Werkstätten gefunden oder ein weiterführendes Studium aufgenommen.

Wir gehen davon aus, dass das Projekt eine deutliche Signalwirkung für die Gemeinde haben wird, inten-siver in die berufliche Qualifizierung von Jugendlichen zu investieren und einen wirksamen Beitrag zum Ab-bau der Jugendarbeitslosigkeit in San Rafael del Sur zu leisten.

Erich KöppMit einer Ausbildung verbessern sich die Chancen auf einen Arbeitsplatz

Mit einer guten Ausbildung gibt es neue Perspektiven

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Allmählich ist es schon liebgewonne-ne Tradition, gemeinsam mit unseren Freund_innen von KATE e.V ein ASA-Süd-Nord-Projekt durchzuführen.

Zum vierten Mal werden, wenn alles klappt, auch im nächsten Jahr zwei deutsche und zwei nicaragu-anische ASA-Teilnehmende unsere Büroräume für drei Monate mit ihren Recherchen und Diskussionen und Vorbereitungen beleben, ehe sie in spanischsprachige Berliner Schu-len ausschwärmen und dort von ihnen entwickelte Unterrichtsein-heiten mit entwicklungspolitischen Inhalten durchführen. Immer wird schwerpunktmäßig einer der vielen verschiedenen Aspekte des Klima-wandels vertieft dargestellt und mit den Schüler_innen diskutiert. „Es-sen macht hungrig – Der globalen Ernährung auf der Spur“ ist diesmal das Thema. Aber das ist nur eine grobe Vorgabe für die Vier.

Erst heißt es, umfassend zu re-cherchieren, bis sich die Gruppe auf den konkreten Inhalt ihres Unter-richtsangebots konzentrieren kann. Was ist eigentlich unter Ernährungs-sicherheit zu verstehen, was unter Ernährungssouveränität, und wie unterscheiden sie sich? Welchen Einfluss hat Politik auf die globali-sierte Lebensmittelproduktion? Und ist nicht auch das Konsumverhalten jedes/r Einzelnen relevant dafür, was, wo und wie für unsere globale

Ernährung pro-duziert wird?

Und die ASA-Teilnehmenden werden sich die Frage stellen müssen, wie sie ein solch kom-plexes Thema a l t e r s g e re c h t und methodisch spannend dar-stellen können. Für die Schü-ler_innen im glo-balen Norden, aber auch, und dann vielleicht

ganz anders, für die Schüler_innen

im globalen Süden. Denn nach drei Monaten in Berlin wird das ASA-Team weitere drei Monate an Schu-len in San Rafael del Sur und mit Jugendgruppen im Departamento Boaco in Nicaragua verbringen. Ha-ben die Auswirkungen der globali-sierten Lebensmittelproduktion dort vielleicht einen ganz anderen Einfluss auf die Menschen als hier bei uns? Macht das Es-sen dort eventu-ell sogar hung-rig, während unsere größte Sorge hier der Preisvergleich im Überangebot ist?

Aber im Rahmen eines ASA-Nord-Süd-Projekts gibt es noch viel mehr zu lernen. Da treffen vier jun-ge Menschen aus sehr unter-s c h i e d l i c h e n Ländern und Ku l tu rk re i sen aufeinander, die sich erst einmal gegenseitig ken-

nen lernen, austauschen, akzeptie-ren und als Team zusammenfinden müssen. Die Kompetenzen und Er-fahrungen, die sie mitbringen, kön-nen ganz unterschiedlich und uner-wartet sein. Und natürlich muss erst einmal der nahezu unvermeidliche Kulturschock überwunden sein, ehe es an die inhaltliche Arbeit geht.

Für die nicaraguanischen Teil-nehmenden ist es oft der erste Auf-enthalt im Ausland, in einem „eisig kalten“ Land übrigens, wenn sie Anfang April hier eintreffen, in ei-ner fremden Stadt mit einer fremden Sprache und einer ganz anderen Le-bensweise. Den Deutschen fällt es häufig viel leichter, sich drei Monate später sprachgewandt im sonnigen Süden zu orientieren, aber auch sie werden die vielen Unterschiede im alltäglichen Leben bestaunen, eini-ges lieben lernen, anderes stoisch ertragen, aber unvermeidlich eine neue Sichtweise auf ihr hiesiges Le-ben gewinnen.

Erich Köpp

Essen macht hungrig?ASA-Süd-Nord 2014 auf den Spuren der globalen Ernährung

Das ASA-Team 2013

Das ASA-Team beim Unterricht in San Rafael del Sur

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Glück darf man ja auch in einem durchwachsenen Sommer mal ha-ben: Der Abend des 9. Augusts war warm, das Wetter insgesamt freund-lich. Ideal für ein Sommerfest, das sich alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter_innen und Unterstüt-zer_innen des Vereins zu recht ein-mal verdient hatten. Vielleicht wird ja eine Tradition daraus?

Viele Mitglieder und Freund_in-nen unseres Vereins füllten unsere Büroräume und vor allem die geräu-mige Terrasse. Hier sorgten ein gut bestückter Grill und eine vielfältige Salattheke dafür, dass das leibliche Wohl der Feiernden nicht zu kurz kam; dazu Wein, Bier, Säfte oder von „Ali“ liebevoll und gekonnt herge-stellte Mojitos.

Nachdem unser 2. Vorsitzender Ulf Knecht unseren langjährigen Mitarbeiter Tilo Ballien noch einmal offiziell gewürdigt und in den Ruhe-

stand verabschiedet hatte, wurde es ein schöner, langer Abend mit vielen interessanten Gesprächen. Hier eini-ge fotografische Impressionen:

¡Viva la StäPa!Sommerfest der StäPa in der Müllenhoffstraße

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1985 im Mai bin ich zum ersten Mal mit einer Brigade für 4 Wochen nach Nicaragua gefahren. Ich war sehr daran interessiert, das Land und die Menschen kennenzulernen, die sechs Jahre zuvor mit einer Re-volution den Diktator Somoza aus dem Land gejagt hatten. In Las Pi-las, ca. 70 km südlich von Managua, war ich beim Bau einer Krankensta-tion beschäftigt. Frühstück, Mittag-essen und Abendbrot gab es bei einer Bauernfamilie in der Nähe. Die Bewohner_innen haben uns damals mit beispielloser Gastfreundschaft aufgenommen. Wir haben uns am großen Tisch auf der Terrasse unter-halten, und wir Deutschen haben auf

Wunsch der Familie auch deutsche Volkslieder vorgesungen. An den freien Wochenenden sind wir auch an den Strand oder in die Hauptstadt Managua gefahren.

Ich war vom Land und den Men-schen dort so begeistert, dass ich 1987 wieder mit einer Brigade in die-ses schöne Land gefahren bin, aber diesmal mit der neu gegründeten Städtepartnerschaft Kreuzberg San Rafael del Sur. Diesmal wohnten wir in einer Finca, die ein Anhänger So-mozas verlassen hatte, unweit der Partnerstadt an der Straße Richtung Masachapa. Wir waren gekommen, um beim Bau eines Jugendfreizeit-heims mit anzupacken. Anders als

zwei Jahre zuvor waren wir Deut-schen auf der Finca unter uns, ver-sorgten uns selbst und hatten des-halb nicht so häufig den direkten Kontakt mit den Einwohner_innen. Dennoch wurden wir herzlich emp-fangen und bekamen Gelegenheit, Reisen in das Landesinnere zu ma-chen, nach Solentiname, Granada und Leon.

Ein drittes und letztes Mal war ich, wieder im Auftrag des Vereins, 1988 für weitere 4 Wochen in Nica-ragua, diesmal in Ticuantepe in der Nähe von Managua, um beim Bau ei-ner Nähkooperative zu helfen. Nach-dem dort allerdings gerade der Bür-germeister seine Ehefrau erschossen hatte, war die Stimmung leider sehr gedämpft. Ich wohnte im Haus ei-ner netten Familie. Die Eltern waren tagsüber berufstätig und auch die Kinder außer Haus. So hatte ich nur spätabends Kontakt mit ihnen. Den-noch gab es auch hier Gelegenheit, bei Ausflügen weitere interessante Städte und Regionen in Nicaragua kennenzulernen.

Ich bin von Anfang an im Städ-tepartnerschaftsverein dabei und kann mich nur bei allen Aktiven für die empfangenen Anregungen und Initiativen hinsichtlich der Unter-stützung der Menschen in Nicara-gua herzlich bedanken.

Fritz Blöcher

Spenden statt GeschenkeRevolutionsromantik zum 70. Geburtstag von Fritz Blöcher

Als Freund und Vertreter des Vereins hatte ich die Ehre, zum 70. Geburtstag von Fritz Blöcher eingeladen zu sein. Er gab mir damit die Möglichkeit, seine Bekannten und die seiner Frau Regine kennen zu lernen. Eine bunte

Mischung aus Theater, Politik und dem alten Berufsleben genoss den spät sommerlichen Abend im Tempelhofer Garten und machte die Nachbarschaft mit revolutionären Arbeiterliedern auf die Feier aufmerksam. Auch ich fühlte mich an meine Zeit der Lagerfeuerromantik erinnert. Es ist schön, wenn Menschen wie Fritz auch in reiferen Jahren ihre persönliche Identität anderen erfahrbar machen.

Fritz wollte keine Geschenke, sondern stellte ein großes Sparschwein für die Gäste auf, die damit die Vereinsar-beit unterstützen konnten. So bedanken wir uns für eine Sammlung von ca. 350 €, die er vornehmlich für das Mehr-generationenzentrum in San Rafael del Sur, eingesetzt haben möchte.

Alles Gute Compañero Fritz, bleib gesund und wir würden uns freuen, dich bei der Bürgerreise nächstes Jahr in Nicaragua zu sehen.

Ulf Knecht, 2. Vorsitzender der StäPa

Nicaragua lässt ihn nicht losFritz Blöcher ist von Anfang an dabei

Regine und Fritz Blöcher, wie wir sie seit vielen Jahren kennen

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Über das Interesse an der Nicaragua-reise im August 2014, die wir im letz-ten Atabal angekündigt haben, freu-en wir uns sehr.

Für alle, die sich auch dafür in-teressieren, (vielleicht nach vielen Jahren wieder) einmal in dieses wunderschöne Land zu reisen, Pro-jekte der Stäpa und anderer Nica-raguavereine kennen zu lernen, am Pazifik auszuspannen und durch tropische Nebelwälder zu wandern, tropische Tiere und Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung zu bestau-

nen, atemberaubende Landschaften zu genießen und mit freundlichen Menschen in Kontakt zu kommen, haben wir eine gute Nachricht: Es sind noch Plätze frei! Wer also sei-nen Urlaub 2014 noch nicht geplant und Interesse hat, ihn in Nicaragua zu verbringen, sollte uns bald ihr / sein Interesse in einer kurzen Mail an [email protected] mitteilen.

Termine:

Hinweis für alle Interessierten:

Da das Bezirksamt Fried-richshain-Kreuzberg im Juli 2014 eine Delegationsrei-se nach San Rafael del Sur plant, haben wir unsere Reise um eine Woche nach hinten verschoben, um bei den Terminen in unserer Partnergemeinde keine Engpässe zu riskieren.

Der neue Reisezeitraum ist jetzt 2. August bis 16. August 2014 (Verlängerung bis 23. August)

Die Infoveranstaltung zur Reise findet am 26. No-vember 2013 um 19:00 Uhr im Büro der Stäpa in der Müllenhofstraße 17 statt.

Sie richtet sich an alle In-teressierten der Reise und soll ein erstes Kennenler-

nen ermöglichen. Wir wollen Euch / Ihnen das geplante Programm im Detail vorstellen und einige allge-meine Hinweise für Reisen nach Nicaragua geben (z. B. Flüge, Versi-cherung, Reisemedizin). Außerdem wird es viel Raum für eure konkreten Fragen geben.

Allen, die an diesem Tag keine Zeit haben, schicken wir gerne eine Zusammenfassung des Abends zu. Wir bitten dafür um eine kurze Mail an [email protected].

Die AG-Reise

Nicaragua-Reise 2014:Es sind noch Plätze frei

Achtung bei Überweisungen von Spenden!SEPA = Single Euro Payments Area

Mit SEPA, dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, werden auch in Deutschland neue, europaweit einheitli-che Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Überweisungen, Lastschriften) eingeführt. Sie sind für Euro-Zahlungen in den 28 EU-Staaten, Island, Liechtenstein, Norwegen sowie Monaco und der Schweiz nutzbar.

Mit SEPA wird zukünftig der Euro-Zahlungsverkehr in Europa vereinheitlicht. Jeder Kontoinhaber, ob Privat-person, Unternehmen oder Verein, ist von der Umstellung auf SEPA betroffen. In der „Verordnung Nr. 260/2012 zur Festlegung der technischen Vorschriften und der Geschäftsanforderungen für Überweisungen und Lastschriften in Euro“ (SEPA-Verordnung) ist der 1. Februar 2014 als verbindlicher Auslauftermin für die nationalen Zahlverfah-ren für Überweisungen und Lastschriften in den Euroländern festgelegt. Ab diesem Zeitpunkt werden die natio-nalen Überweisungs- und Lastschriftverfahren durch die SEPA-Zahlverfahren ersetzt.

Die bestehenden Lastschriften, die dem Verein zum Einzug des Mitgliedsbeitrages oder einer Spende erteilt wurden, behalten ihre Gültigkeit. Jeder, der dem Verein eine Einzugsermächtigung erteilt hat, erhält in den nächsten Wochen eine Information von uns über die Änderung der vorliegenden Einzugsermächtigung in ein SEPA-Basis-Lastschriftmandat und die zukünftigen Einzugstermine.

Heike Hühns-Krieger

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Spendenkonto:Postbank BerlinBLZ 100 100 10Konto 46 48 05 104Ihre Spenden sind steuerlich für Sie absetzbar.Bitte vergessen Sie nicht Ihren Absender auf dem Überweisungsträger anzugeben, damit wir Ihnen eine Spen-denbescheiniung zusenden können.

Seit vielen Jahren arbeitet unser Verein in Zusammenarbeit mit CE-DRU und dem Bildungsministerium aktiv daran, die Bildungssituation in San Rafael del Sur zu verbessern. Das betrifft sehr umfassend die schulische Bildung, aber auch au-ßerschulische Fortbildungen für ver-schiedene Bevölkerungsgruppen zu

zahlreichen Themenbereichen.Diese Arbeit manifestiert sich in

zahlreichen Schulbauten, der Aus-stattung der Schulen, Fortbildungen für die Lehrer_innen, Unterstützung des Unterrichts durch Weltwärts-Freiwillige, der Einführung von be-sonderem Unterricht für die behin-derten Kinder der Pipitos usw.

Erstmals unterstützen wir nun auch die berufliche Ausbildung jun-ger Menschen, indem wir mithelfen, die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Mit Euren / Ihren Spenden wurde all das möglich. Dafür möchten wir sehr herzlich danken und wünschen ein gutes neues Jahr 2014.

Lernen macht Freude.StäPa verbessert Zukunftschancen junger Menschen