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Neues Schweizer Design www.atelierpfister.ch Journal 01 Die erste Atelier Pfister Zeitung! Wir freuen uns, sie Ihnen zu überreichen. Im Zeitungsformat deshalb, um Sie regel- mässig und fundiert über die neuesten Entwicklungen unserer Kollektion auf dem Laufenden zu halten – und um die Bilder auf den grossen Seiten in ihrer vollen Kraft wirken zu lassen. Wir bieten mit dieser Zeitung jungen Künstlern eine vom Zürcher Creative Director Beda Achermann geschaffene, experimentelle Plattform. Doch sie ist auch Bühne für internationale Stars wie Cartoon-Künstler Jean-Philippe Delhomme, Fotograf François Halard, Designer Konstantin Grcic, Illustrator François Berthoud oder Bestsellerautor Alex Capus. 2011 sollen weitere Kapitel der Lancie- rungsgeschichte von Atelier Pfister ge- schrieben werden. So haben wir etwa einige unserer Produkte wetterfest gemacht: Schauen Sie auf den Seiten 26/27, wie Sie Ihren Garten mit Möbeln wohnlich machen können. Zusätzlich zu den Kreativen der ersten Kollektion, die bereits an weiteren Objekten tüfteln, hat Kurator Alfredo Häberli vier weitere Designer engagiert: Claudia Caviezel, Annette Douglas, Colin Schaelli und This Weber (S. 4 19). Doch Atelier Pfister steht nicht nur für Design. Folgen Sie den DJ-Tipps von Adrien Rovero, der ausser heissen Fauteuils auch coolen Sound entwickelt. Mit welcher Leidenschaft unsere Macher ihren Produkten Leben einhauchen, erleben Sie übrigens in unseren Videos auf Facebook und YouTube. Und selbstverständlich melden wir auch allgemeine Neuigkeiten über die Schweizer Designszene. Viel Spass beim Lesen! MeiNrAD FLeiSCHMANN, CeO Möbel Pfister AG Das Schweizer Design erlebt einen Höhenflug. Noch selten waren so viele gute Gestalterinnen und De- signer zur gleichen Zeit in unserem Land aktiv. Ob Industriedesign, Grafik, Mode und Textilgestaltung oder Architektur: In den vergange- nen Jahrzehnten wuchs eine neue Generation heran, die Tradition und Erfahrung genauso achtet, wie sie mit Neugier und Entdeckergeist bestehende Lösungen hinterfragt. Sicherlich hat diese Entwicklung auch zur Idee von Atelier Pfister geführt, dessen Kollektion den ho- hen Schweizer Qualitätsanspruch deutlich sichtbar macht. Bei uns hat gutes Design Einzug in den All- tag breiter Bevölkerungskreise ge- funden. Gute Gestaltung wird als Wert anerkannt und darf auch et- was kosten. Die Ausgangslage für diese Entwicklung war bereits ausge- zeichnet, denn die Schweiz blickt auf eine erfolgreiche Designtradi- tion zurück: Gestalter wie Max Bill, Flora Steiger, Willy Guhl, Wilhelm Kienzle, Jürg Bally oder Andreas Christen haben in den vergange- nen 100 Jahren die internationale Reputation des Schweizer Designs mit aufgebaut. Dazu kommen zahlreiche innovative und mutige Firmen wie beispielsweise Embru, BAG, Eternit oder Lehni und neu- erdings Atelier Pfister, die sich of- fen für kreative Entwürfe und Pro- dukte zeigten. Von Bedeutung ist zweifels- ohne auch der Ausbildungsplatz Schweiz. Die Hochschulen und Lehrbetriebe bieten eine Dichte an Qualität und Möglichkeiten, die zu- mindest in Kontinentaleuropa kei- nen Vergleich zu scheuen braucht. Zudem fördert das Bundesamt für Kultur den schweizerischen De- signnachwuchs seit Jahrzehnten ganz gezielt. Die oben beschriebenen Wur- zeln einer hochstehenden Design- kultur vermögen jedoch die Beson- derheit der Designszene Schweiz nicht allein zu erklären. In der Schweizer Designtopografie spie- geln sich weitere Wirklichkeiten des Landes: die verschiedenen kul- turellen Einflüsse, die zum Beispiel in Lausanne anders sind als in Zü- rich, oder die Tatsache, dass ein kleiner Heimmarkt uns seit jeher dazu verpflichtet, den Blick auch ins Ausland zu lenken. Vielleicht ist es gerade diese Verbindung von Kleinteiligkeit und Internationali- tät, welche Designer der jüngeren Generation in so vielen Entwurfs- bereichen schaffen lässt. Auch die Grenzen zwischen den Disziplinen sind durchlässiger geworden. Im selben Büro werden Möbel, Acces- soires, Küchengeräte, aber auch Ausstellungsszenografien gestal- tet. Diese Aufgeschlossenheit führt automatisch zu Befruchtungen: in- nerhalb der Büros, aber auch zwi- schen den bestens vernetzten Ate- liers. Dennoch fällt auf, dass sich kein übergreifender Stil ausma- chen lässt, ganz im Gegenteil. Rein formal gesehen, stehen die Unterschiede der einzelnen Positionen im Vordergrund und zeugen vom Reichtum der aktu- ellen Gestaltung in der Schweiz. Und trotzdem verbindet ein Ele- ment das Schweizer Designschaf- fen von gestern und heute sowie von Genf bis Rorschach: Qualität. Atelier Pfister ONLiNe Im Internet finden Sie jetzt unter www.atelierpfister.ch Informa- tionen, Fotos und Videos über un- sere gesamte Einrichtungskollek- tion und deren Macher sowie Statements von Experten. Die Videoclips laufen auch auf You- Tube und Facebook. Ausserdem können Sie bei uns jetzt Einkaufs- gutscheine gewinnen – im exklu- siven iPhone Foto Contest auf unserer Website (www.pfister.ch/ de/atelierpfister-contest) und auf Facebook. Mit ein bisschen Phan- tasie sind Sie dabei! iPHONe APP Mit unserer kostenfreien Appli- kation aus dem AppStore können Sie zu ihrem eigenen in- nenarchitekten werden. Zuerst schauen Sie sich rund 70 unserer Kollektionsstücke in 3-D an und schiessen dann ein iPhone-Foto ihres raumes, platzieren das von ihnen ins Auge gefasste Möbel an irgendeine Stelle – und sehen ge- nau, wie es zu ihrer einrichtung passen würde. Natürlich kommen Sie mit dieser App auch an infor- mationen zu den Designern, kön- nen e-Mail-Kontakt herstellen und zu Facebook gehen. es fehlt dann einzig noch der Besuch der nächsten Pfister Filiale – die Sie über die App ganz einfach finden. QuALiTäT – DAS LeiTMOTiV CHriSTiAN BräNDLe, Museum für Gestaltung, Zürich S. 2 Ein Labor für Neues François Berthoud: City Guide Mailand S. 3 Häberli / Grcic: Über das Design der Zukunft S. 4 Die neuen Designer S. 20 Wie das Leben so spielt (mit den Möbeln) S. 28 / 29 Überblick über alle Teile S. 30 Die Lieblingsfotos der Macher S. 31 Stefan Burger: «Double Focus» S. 32 25 Fragen an Fulguro und Moritz Schmid Die wichtigsten Ausstellungen Kolumne von Alex Capus Neues Schweizer Design

Atelier Pfister Zeitung 1

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Die grosse Herausforderung im Design heisst Demut. jedes Möbel hat sein eigenes Wesen – und jeder Benutzer seine eigenen Ansprüche.

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Page 1: Atelier Pfister Zeitung 1

Neues Schweizer Design www.atelierpfister.ch

Journal 01

Die erste Atelier Pfi ster Zeitung! Wir freuen uns, sie Ihnen zu überreichen.Im Zeitungsformat deshalb, um Sie regel-mässig und fundiert über die neuestenEntwicklungen unserer Kollektion auf dem Laufenden zu halten – und um die Bilder auf den grossen Seiten in ihrer vollen Kraft wirken zu lassen. Wir bieten mit dieser Zeitung jungen Künstlern eine vom Zürcher Creative Director Beda Achermann geschaffene, experimentelle Plattform. Doch sie ist auch Bühne für internationale Stars wie Cartoon-Künstler Jean-Philippe Delhomme, Fotograf François Halard, Designer Konstantin Grcic, Illustrator François Berthoud oder Bestsellerautor Alex Capus. 2011 sollen weitere Kapitel der Lancie-rungsgeschichte von Atelier Pfi ster ge-schrieben werden. So haben wir etwa einige unserer Produkte wetterfest gemacht: Schauen Sie auf den Seiten 26 / 27, wie Sie Ihren Garten mit Möbeln wohnlich machen können. Zusätzlich zu den Kreativen der erstenKollektion, die bereits an weiterenObjekten tüfteln, hat Kurator AlfredoHäberli vier weitere Designer engagiert:Claudia Caviezel, Annette Douglas, ColinSchaelli und This Weber (S. 4 – 19). Doch Atelier Pfi ster steht nicht nurfür Design. Folgen Sie den DJ-Tipps von Adrien Rovero, der ausser heissen Fauteuils auch coolen Sound entwickelt. Mit welcher Leidenschaft unsere Macher ihren Produkten Leben einhauchen, erleben Sie übrigens in unseren Videos auf Facebook und YouTube. Und selbstverständlich melden wir auch allgemeine Neuigkeiten über die Schweizer Designszene. Viel Spass beim Lesen!MeiNrAD FLeiSCHMANN, CeO Möbel Pfister AG

Das Schweizer Design erlebt einen Höhenfl ug. Noch selten waren so viele gute Gestalterinnen und De-signer zur gleichen Zeit in unserem Land aktiv. Ob Industriedesign, Grafi k, Mode und Textilgestaltung oder Architektur: In den vergange-nen Jahrzehnten wuchs eine neue Generation heran, die Tradition und Erfahrung genauso achtet, wie sie mit Neugier und Entdeckergeist bestehende Lösungen hinterfragt. Sicherlich hat diese Entwicklung auch zur Idee von Atelier Pfi ster geführt, dessen Kollektion den ho-hen Schweizer Qualitätsanspruch deutlich sichtbar macht. Bei uns hat gutes Design Einzug in den All-tag breiter Bevölkerungskreise ge-funden. Gute Gestaltung wird als Wert anerkannt und darf auch et-was kosten. Die Ausgangslage für diese Entwicklung war bereits ausge-zeichnet, denn die Schweiz blickt auf eine erfolgreiche Designtradi-tion zurück: Gestalter wie Max Bill, Flora Steiger, Willy Guhl, Wilhelm Kienzle, Jürg Bally oder Andreas Christen haben in den vergange-nen 100 Jahren die internationale Reputation des Schweizer Designs mit aufgebaut. Dazu kommen zahlreiche innovative und mutige Firmen wie beispielsweise Embru, BAG, Eternit oder Lehni und neu-erdings Atelier Pfi ster, die sich of-fen für kreative Entwürfe und Pro-dukte zeigten. Von Bedeutung ist zweifels-ohne auch der Ausbildungsplatz Schweiz. Die Hochschulen und Lehrbetriebe bieten eine Dichte an Qualität und Möglichkeiten, die zu-mindest in Kontinentaleuropa kei-

nen Vergleich zu scheuen braucht. Zudem fördert das Bundesamt für Kultur den schweizerischen De-signnachwuchs seit Jahrzehnten ganz gezielt. Die oben beschriebenen Wur-zeln einer hochstehenden Design-kultur vermögen jedoch die Beson-derheit der Designszene Schweiz nicht allein zu erklären. In der Schweizer Designtopografi e spie-geln sich weitere Wirklichkeiten des Landes: die verschiedenen kul-turellen Einfl üsse, die zum Beispiel in Lausanne anders sind als in Zü-rich, oder die Tatsache, dass ein kleiner Heimmarkt uns seit jeher dazu verpfl ichtet, den Blick auch ins Ausland zu lenken. Vielleicht ist es gerade diese Verbindung von Kleinteiligkeit und Internationali-tät, welche Designer der jüngeren Generation in so vielen Entwurfs-bereichen schaffen lässt. Auch die Grenzen zwischen den Disziplinen sind durchlässiger geworden. Im selben Büro werden Möbel, Acces-soires, Küchengeräte, aber auch Ausstellungsszenografi en gestal-tet. Diese Aufgeschlossenheit führt automatisch zu Befruchtungen: in-nerhalb der Büros, aber auch zwi-schen den bestens vernetzten Ate-liers. Dennoch fällt auf, dass sich kein übergreifender Stil ausma-chen lässt, ganz im Gegenteil. Rein formal gesehen, stehen die Unterschiede der einzelnen Positionen im Vordergrund und zeugen vom Reichtum der aktu-ellen Gestaltung in der Schweiz. Und trotzdem verbindet ein Ele-ment das Schweizer Designschaf-fen von gestern und heute sowie von Genf bis Rorschach: Qualität.

Atelier PfisterONLiNe

Im Internet fi nden Sie jetzt unter www.atelierpfister.ch Informa-tionen, Fotos und Videos über un-sere gesamte Einrichtungskollek-tion und deren Macher sowie Statements von Experten. Die Videoclips laufen auch auf You-Tube und Facebook. Ausserdem können Sie bei uns jetzt Einkaufs-gutscheine gewinnen – im exklu-siven iPhone Foto Contest auf unserer Website (www.pfi ster.ch/de/atelierpfi ster-contest) und auf Facebook. Mit ein bisschen Phan-tasie sind Sie dabei!

iPHONe APPMit unserer kostenfreien Appli-kation aus dem AppStore können Sie zu ihrem eigenen in-nenarchitekten werden. Zuerst schauen Sie sich rund 70 unserer Kollektionsstücke in 3-D an und schiessen dann ein iPhone-Foto ihres raumes, platzieren das von ihnen ins Auge gefasste Möbel an irgendeine Stelle – und sehen ge-nau, wie es zu ihrer einrichtung passen würde. Natürlich kommen Sie mit dieser App auch an infor-mationen zu den Designern, kön-nen e-Mail-Kontakt herstellen und zu Facebook gehen. es fehlt dann einzig noch der Besuch der nächsten Pfister Filiale – die Sie über die App ganz einfach finden.

QuALiTäT – DAS LeiTMOTiVCHriSTiAN BräNDLe,

Museum für Gestaltung, Zürich

S. 2 Ein Labor für Neues

François Berthoud: City Guide Mailand

S. 3 Häberli / Grcic:

Über das Design der Zukunft

S. 4 Die neuen Designer

S. 20 Wie das Leben so spielt

(mit den Möbeln)

S. 28 / 29 Überblick über alle Teile

S. 30Die Lieblingsfotos

der Macher

S. 31Stefan Burger:

«Double Focus»

S. 3225 Fragen an

Fulguro und Moritz Schmid

Die wichtigsten Ausstellungen

Kolumne von Alex Capus

N e u e s S c h w e i z e r D e s i g n

Page 2: Atelier Pfister Zeitung 1

Neues Schweizer Design www.atelierpfister.ch

2 3P a n o r a m a

Für die zweite Kollektion von Atelier Pfister habe ich eine Reihe weiterer Gestalter eingeladen. Dazu gehört die Textildesignerin Claudia Caviezel, die besonders mit ihrer Farbigkeit, mit ihren collagenartigen Mustern für Über-raschungen sorgt. Sie sprudelt vor Energie und findet in vielen Ländern neue Ideen. Kein Wunder, dass ihre Stoffe aussehen, wie wenn man die ganze Welt durch ein Kaleidoskop sehen würde. Und für Atelier Pfister wagt sie sich zum ersten Mal an einen Möbelentwurf, ein Sofa. Zu den herausragenden Textil-gestalterinnen der Schweiz gehört auch Annette Douglas. Sie ist eine der vielfältigsten, kennt jegliche Art der Textiltechnik und beherrscht sie auf einem Niveau, das ihr immer wieder erlaubt, Grenzen zu überschreiten. Schein-bar mühelos. Für Atelier Pfister entwirft sie mit grossem Schwung eine Kollektion von Vorhängen. Zwischen den Bündner Bergen, Zürich und Miami pendelt Colin Schaelli. Vor allem aber ist er immer wieder in Tokio, dort hat er auch ein Büro. Er fühlt sich in der Grafik, in der Fotografie, im Film und im Design gleich wohl. Seine Inszenierungen und Vorträge sind so bekannt wie hoffent-lich bald sein Studio-tisch (für Klein & Gross) und die Leuchte für Atelier Pfister. This Weber gehört zu den fein-fühligsten Designern der Zürcher Szene. Im Verlauf der letzten Jahre hat er wunderbare Entwürfe gezeichnet, die trotz des Einsat-zes verschiedenster hochentwickel-

ter Technologien nie nach «Technik» aus-sehen, sie kommen geradezu leicht und unbeschwert daher. This Weber entwickelt für Atelier Pfister ganz neuartige Sitz-möbel; als Grund-element hat er eine Kunststoffschale geschaffen, die

vielfältiger nicht einsetzbar sein könnte. Zum Kreis der Kreativen um Atelier Pfister gehören bald auch die Schweizer Künstler François Berthoud und Olaf Breuning. François Berthoud zählt zu den bekanntesten Modeillustratoren der Welt. Kaum eine namhafte Modezeitschrift, die nicht ein Cover oder eine Strecke von

ihm bestellt hätte. Hier in der Schweiz ist er bisher Insidern bekannt. Seit kurzem befindet sich sein Atelier in Zürich und bald werden seine Arbeiten im Museum für Gestaltung zu sehen

sein. Und in der Kollektion von Atelier Pfister. Seine Objekte werden auf genauso besondere Art grafisch und farbig wirken, wie man es von seinen Modeillu-strationen kennt. Den Wahl-New-Yorker Olaf Breuning braucht man in der Kunstszene nicht mehr vorzustellen – dort ist er schon fest etabliert. Umso spannender, dass er jetzt an

Gebrauchsge-genständen für Atelier Pfister arbeitet. Er hat die Bega-bung, sich immer wieder der Heraus- forderung neuer Medien und

Techniken zu stellen und daraus etwas Eigenständiges zu entwi-ckeln. Dabei sind seine Arbeiten humorvoll, hintersinnig, manchmal skurril. Dass der junge Künstler bei Atelier Pfister nicht Kunst, sondern zum ersten Mal Gebrauchs-gegenstände entwirft, passt genau: Unser Projekt verlangt Mut von seinen Machern.

Selbstverständlich sind auch die meisten Gestalter und Gestalterinnen der letzten Kollek-tion wieder dabei. Es wird an Weiterentwicklungen bestehender Möbellinien gearbeitet, an Veränderungen und an Ergänzungen typologischer Art: ein Auszugs-tisch, den man von 1,80 bis auf 3,00 Meter vergrössern kann, neue Leuchten, Spiegel für jede Lage, ein modulares Sofasystem, ein offenes oder geschlossenes Regal, ein Paravent, ein Schuh-regal. Besonders spannend finde ich eine komplett neue Textil- kollektion: Bettbezüge, Zierkissen, Plaids und Vorhänge. Eine Serie von sehr eigenständigen Wohn-accessoires ist ebenfalls in der Entstehung: Dekovasen, Schalen, Kerzenständer, Sammelfiguren. All dies als Erweiterung der Atelier Pfister Kollektion – zu sehen ab Herbst 2011.

Diesen Frühling präsentieren wir einige bereits bestehende Produkte, die nun aber zusätzlich im Aussenbereich eingesetzt werden können. Und für den nächsten Frühling sind Pflanzengefässe, Lounge-Sofas, Tisch und Stuhl in Vorbereitung.

Die Atelier Pfister Kollektion hält fest an ihrem ehrgeizigen Ziel: ein eigensinniges Vergnügen, eine vielfältige Inspiration, eine ästhetische Wohltat im Schweizer Designland zu sein. Und so sieht man es wohl jetzt auch schon von aussen; das angesehene britische Lifestylemagazin «Wallpaper» nennt die Kollektion von Atelier Pfister als ersten Grund, in die Schweiz zu reisen.

François Berthoud

Olaf Breuning

Lampenentwurf von Colin Schaelli

Stuhlentwurf von This Weber

eiN LABOr Für NeueS

ALFreDO HäBerLi, Kurator

Seit unsere ersten Möbel 2010 in die Läden kamen, ist Atelier Pfister ein weithin beachtetes Pionierprojekt

zur unterstützung des Schweizer Designs geworden.

ein Labor für Neues und eine reale Chance für junge Gestalter.

MeiN MAiLAND Der international erfolgreiche Künstler

FrANçOiS BerTHOuD zeichnete für die Atelier Pfister Zeitung seine

besten Tipps zum Ausgehen in der norditalienischen Metropole,

in der er jahrelang gelebt hat.

CiTy GuiDe

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Neues Schweizer Design www.atelierpfister.ch

3 P a n o r a m a

Beim Sport, Jogging etc.:Velvet underground & Nico

Das ist mir natürlich eingefallen, weil ein Song auf dem Album «Run Run Run» heisst. Es steckt aber auch eine persönliche Erfah-rung dahinter: Diese Musik habe ich ent-deckt, als ich eine Fahrradtour in den Hügeln von Providence machte.

Bei der Arbeit:Autechre / Amber

Die Rhythmen sind total introspektiv, ver-mitteln eine sehr besondere Atmosphäre, ganz losgelöst. Diese Musik lässt den Ge-danken freien Lauf.

Zur Entspannung:Jozé González / Veneer

Ruhiger als Jozé, das findet man kaum ...

In der Küche:ella & Louis sing Gershwin

«You like potato and I like potahto, You like tomato and I like tomahto Potato, potahto, Tomato, tomahto.»

Aktuelle Lieblings-CD:My Heart Belongs to

Cecilia Winter / Our Love Will Cut Through everything

MeiNeLieBLiNGSMuSiK

CD-Tipps von Designer und DJ ADrieN rOVerO

DeSiGN iM iNTerNeT

12 Topadressen

www.dezeen.comGestartet Ende 2006, wurde der Blog rasch zu einem der weltweit einflussreichsten für Architektur und Design. www.nytimes.comDie neuesten Trends in Design und Lebens-art aus der Sicht von Redakteuren und Ex-perten der «New York Times». www.okoloweb.czDie 2009 in Tschechien gegründete Website entdeckt die herrlichsten Dinge, vom T-Shirt bis zur Kamera, vom Liegestuhl bis zum Ses-selklassiker. http://r-echos.netSeit 2004 berichtet dieses Online-Magazin über alles, was mit Kunst und Design, mit Wissenschaft und Ökologie zu tun hat. http://sachenmachen.chHier wird über die neuen Entwicklungen in Design, Grafik, Mode und Architektur der Schweiz berichtet. www.swiss-miss.comDas in den USA sehr populäre «visuelle Archiv» der New Yorkerin Tina Roth Eisenberg. die aus Appenzell Ausserrhoden stammt. www.berlindesignblog.deBerlin ist einer der wichtigsten europäischen Brennpunkte für Kunst und alle Spielarten von Design. Jeden Trend findet man in die-sem Blog. www.larevuedudesign.comSeit zwei Jahren ist dieses Web-Magazin eine der wichtigsten frankophonen Quellen für aktuelles Design und aufschlussreichen Kommentaren dazu. www.dexigner.comDas (nicht nur) von Designern am häufigsten angeklickte Designportal Amerikas. www.desiretoinspire.netEine Australierin und eine Kanadierin suchen unentwegt nach dem «perfekten Raum». Seit Ende 2006 beobachtet eine stets wachsende Fangemeinde die Ergeb-nisse ihrer Jagd auf dieser Website. www.hochparterre.chEine der wichtigsten Informationsquellen für Schweizer Design – und zugleich ange-sehene Bewertungsinstanz. www.mocoloco.comUngeheuer reichhaltiges Angebot interes-santer Objekte von zeitgenössischem De-sign über neueste Technik bis zu Kinder-spielzeug.

eiNBLiCKe …Stuhl SiNS

Bei dem von synthesis design entworfe-nen Dreibeiner sieht man rechts die bloss-gelegte Stahlkonstruktion, links die Pols-terung. Flüssiger Schaumstoff, der sich in einer Giessform mit der Stahlkonstruktionverbindet. Der Stuhl steht auf seinem Be-zug, hier in rotem Stoff.

Alfredo Häberli Neuentwicklungen und das Festhalten an bewährten Traditionen schliessen sich nach landläufiger Meinung aus, aber …Konstantin Grcic Das stimmt natürlich nicht, nehmen wir doch nur mal die Grossraumbüros. Überall «open space», keine Wände mehr …A H — Ja, ja, aber dann habe ich in den letzten Jahren immer öfter Mitarbeiter gesehen, die ihre Privatheit retteten, indem sie sich bei der Arbeit Kopfhörer über die Ohren stülpten …K G — Klar, aber solche Probleme führen nicht dazu, dass die neue Bürolandschaft verschwindet, sie wird nur umgestaltet. Man zieht sich nicht wieder zurück in kleine Kammern, die Arbeitsweise wird immer flexibler und der Arbeitsplatz immer mobiler: Man kann seinen Compu-ter quasi überall in der Firma einstöpseln.A H — Und, ganz wichtig, man schafft neue Ruheräume, die als notwendig erkannt worden sind, nicht als Orte der Zeitverschwendung, sondern weil sie im Endergebnis zu mehr Kreativität und Produktivität führen.K G — Man entdeckt sogar ganz neue Funktionen von Räumen. War ein Gang früher nur ein Verbindungsweg, so bekommt er jetzt schon oft eine neue, ganz eigene Bedeutung: Viele können sich bei Gesprächen am Mobiltelefon einfach besser konzentrieren, wenn sie dabei hin- und herlaufen. Also sollte ein dafür benutzter Gang auch entsprechend gestaltet werden.A H — Willst du darauf hinaus, dass die Gestaltung unserer Arbeits- und Wohn-welten immer individueller wird?K G — Ja, die Angst vor einer total gleich-förmig gestalteten Welt industrieller Massenprodukte ist ja nun mindestens seit den 80er Jahren unbegründet. Immer mehr Produkte sind «custom-made», sogar Autos … A H — … auch wenn gerade du die nostalgische Begeisterung für die Oldtimer bei der Mille Miglia sicher verstehen kannst …K G — … natürlich, aber für wen waren diese wunderbaren Karossen? Noch nie gab es so viele Autotypen wie heute, angepasst an unglaublich viele verschie-dene Anforderungen, die die Käufer stellen.A H — Und bei uns im Möbeldesign?K G — Ist es doch ähnlich …

A H — … wenn auch die Entwicklung bei Möbeln naturgemäss nicht so rasant ist wie bei manchen technischen Produkten – aber es stimmt, jeder kann’s sehen, die wachsende Vielfalt ist enorm. In Italien etwa gibt es jetzt nicht mehr nur ein paar grosse Hersteller mit Supermöbeln, es produzieren mittlerweile eine Menge kleiner Betriebe Sachen von bester Qualität.K G — Und: Hohe Funktionalität und gute Gestaltung beginnt nicht mehr erst bei aufwändigen Designobjekten an, sondern schon bei preiswerten Möbeln, die längst nicht mehr «billig» sind, wie sie es früher mal waren.A H — Eben, der elitäre Anspruch, der uns Designern oft unterstellt wird, ist nicht richtig.K G — Manchmal natürlich schon. Und das muss doch auch so sein! Als die ersten Stahlrohrmöbel gemacht wurden, war das sehr revolutionär, elitär, wenn man so will. Die meisten fühlten sich von dem kalten Material abgestossen. Und heute gehören sie bekanntlich ganz selbstverständlich in unsere Einrichtungswelt.A H — Sicher. Aber Design war im Kern nie eine Sache von «Revolution».K G — Nein, sondern von Evolution, die durch technische und gesellschaftliche Veränderungen immer neu angestossen wird.A H — Siehst du einen vorherrschenden Trend im Design?K G — Genauso wenig wie du wahrschein-lich! Es gibt doch so viele gestalterische und technische Möglichkeiten, die alle gegenseitig aufeinander einwirken. Unsere Herausforderung besteht ja nicht darin, den Stuhl oder sonst was neu zu erfinden, sondern unter den sich perma-nent ändernden technischen Voraus-setzungen etwas individuell Besonderes zu schaffen.A H — Nun sind wir ja in Europa und Nordamerika nicht mehr allein mit diesem Anspruch ...K G — Du meinst Länder wie China …A H — … ja oder Indien oder Brasilien, wo sich ungeheuer viel tut.K G — Auch wenn es jetzt so scheint, als würden die Chinesen viel kaputt machen von dem, was sie in ihrer reichen Kulturgeschichte entwickelt haben – in spätestens 20 Jahren werden von dort wieder wichtige Denkanstösse zu uns kommen.A H — In der chinesischen Kunst ist das jetzt schon zu spüren. Aber fürchten tun wir uns nicht vor der Konkurrenz aus den Schwellenländern?K G — Im Gegenteil. Wir finden es doch sehr spannend, welche neuen Möglichkeiten sich da ergeben werden. Unsere eigene, in sich so vielfältige europäische Kultur ist immer noch die reichste. Nirgendwo sonst kann der Designer so frei als Autor in Erscheinung treten.

KONSTANTiN GrCiC uND ALFreDO

HäBerLi üBer DAS DeSiGN

Der ZuKuNFT

THe MAKiNG OF …Atelier Pfister Clip

Das neueste Video über die Designer von Atelier Pfister hat der international bekannte Bieler Fotograf Linus Bill gemacht. Einen Tag filmte er er im Haus von Textildesignerin Claudia Caviezel im Aargau, liess sich von der phänomenalen Farbigkeit ihrer Stoffe inspierieren – und freute sich über die «Nar-renfreiheit», die er als «Filmamateur» bei dieser Arbeit empfand. Amateurhaftes ist auf dem Clip nicht zu sehen, der Spass an der Sache allerdings deutlich: www.atelier-pfister.ch und auf YouTube.

Der «Designer of the year» aus München und der Schweizer

Kurator trafen sich, um die Frage zu klären:

Brechen wir in der Designlandschaft auf zu

ganz neuen ufern oder besinnen wir uns wieder

auf alte, lieb gewonnene Gewohnheiten?

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Neues Schweizer Design www.atelierpfister.ch

P r o g r a m m

Die neuen Designer /Die neue

KollektionANNeTTe DOuGLAS

THiS WeBer COLiN SCHAeLLi

CLAuDiA CAVieZeL

FOTOSMeLANie HOFMANN

LiNuS BiLL

Unsere zweite Kollektion ist gerade in der Entstehung, aber es zeichnet sich schon ab, wohin die Reise geht. Der Kreis der Kreativen um Atelier Pfister wurde erweitert und gerade von den Neuen wollten wir wissen, wie weit sie mit ihren Plänen gekommen sind. Wir haben sie in ihren Studios besucht, um zu hören, wie sich ihre Ideen entwickeln bzw. verändern. Und wir haben die ersten Fotos gemacht von dem, was bis jetzt entstanden

ist: die ersten Skizzen, Stoffproben, Farbmixturen, Muster und Modelle. In jedes Atelier tauchte unser Team ein wie in eine ganz eigene kleine Welt.Mit völlig unterschiedlichenInspirationsquellen, Techniken – und Träumen. Nur eins war allen gemeinsam: die Passionfür absolute Perfektion. Ihr Work in Progress zu betrachten, macht schon jetzt Freude. Und sehr neugierig auf das Endergebnis!

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4 5 A n n e t t e D o u g l a s

ANNeTTe DOuGLAS «uM eiNeN NeueN STOFF Zu eNTWerFeN, BrAuCHT MAN LeiDeNSCHAFT. MiT JeDer FASer.»

Annette Douglas wurde 1971 in der Nähe von Zürich geboren. Die Schweizerin mit britischen Wurzeln arbeitet auf dem Gelände einer alten Spinnerei am Limmatufer an Projekten für Textilien, inneneinrichtung und Architektur. Sie wurde mit einer reihe von Designpreisen in der Schweiz und in Deutsch-land ausgezeichnet.www.douglas-textiles.ch

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inspirationen an der Wand und sorgsam bearbeitete Papiertücher als Modelle:in diesem Atelier arbeitet Annette Douglas an einer Kollektion von Vorhängen.

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«MeiNe eNTWürFe ZeiCHNe iCH NiCHT AuF PAPier – iCH MACHe Sie DAMiT. MeiNe TexTiLieN SiND iNSPirierT VON PAPier. Wie eS SiCH FALTeT, Wie eS GeSCHNiTTeN WerDeN KANN, Wie eS GePräGT iST uND VieLeS MeHr.»

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8 9P r o g r a m m

THiS WeBer «Die GrOSSe HerAuSFOrDeruNG iM DeSiGN HeiSST DeMuT. JeDeS MöBeL HAT SeiN eiGeNeS WeSeN – uND JeDer BeNuTZer SeiNe eiGeNeN ANSPrüCHe.»

Der Zürcher, Jahrgang 1973, begann seine Ausbildung mit einer Mechanikerlehre und studierte dann Industrie- design an der Hochschule für Gestaltung. Schon früh arbeitete This Weber an Projek-ten für Firmen wie Eternit oder Gebrüder Thonet. Ab 2004 betreute er den Bereich Möbeldesign in der Agentur von Hannes Wettstein und eröffnete im April 2010 sein eigenes Atelier. www.thisweber.com

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ein Screenshot von änderungsskizzen (rechte Seite) und zwei Papiermodelle im Massstab 1:5 zeigen verschiedene entwicklungsstadien des entwurfs von This Weber für seine Schalenstühle. unten: Der Designer schaut aus der oberen Luke seiner weissen «Konzept-Kapsel» – in dieser Glasfaserkugel aus den 60er Jahren sind ein Sofa und eine Arbeitsfläche eingebaut.

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«HeMDKrAGeN, SKATeBOArD-POOLS uND SCHNeeWäCHTeN iNSPirierTeN MiCH Zu DieSer SCHALe, iN Die MAN SiCH SeTZeN KANN Wie iN eiNe WeiCHe HüLLe.»

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COLiN SCHAeLLi «Wir MüSSeN LerNeN, KOMPLexeS AuS DeN eiNFACHSTeN iDeeN ZuSAMMeNZuFüGeN – Wie Die JAPANer.»

Das Fundament für seineKarriere legte Colin Schaelli, 30, mit einer Lehre im Architektur- büro von Peter Zumthor und einem Studium an der Hochschule für Gestaltung in Zürich.2009 bekam er den Designpreis als Newcomer, 2010 brachte er seine erste Möbelkollektion heraus. Er lancierte sie in seiner Geburtsstadt Chur und in Tokio, wo er auch ein Büro hat.www.colinschaelli.com

C o l i n S c h a e l l i

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Mal im Massstab 1:1, mal mini: Modelle von Colin Schaellis Leuchte und Studiotisch für Atelier Pfister. Vom Tisch gibt’s auch eine Variation fürs Kinderzimmer.

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«MeiN HöCHSTeS ZieL? eiNeN GANZ GeWöHNLiCHeN GeGeNSTAND Neu erFiNDeN.»

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CLAuDiA CAVieZeL «üBer Die FArBeN STOSSe iCH AuF Die iDeeN Für MeiNe eNTWürFe.»

1977 in Zug geboren, absolvierte sie vor der Matura ein Schuljahr in Kalifornien, studierte Industriedesign in Luzern, machte ein Praktikum beim Trendforschungsbüro von Li Edelkoort in Paris. Als Designerin für Jakob Schlaepfer in St. Gallen schuf sie Stoffe, die es auch auf die Laufstege grosser Modehäuser schafften. www.caviezel.cc

P r o g r a m m

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16 17 C l a u d i a C a v i e z e l

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Die Schneiderpuppe trägt eine Stoffrolle um den Kopf, denn im Moment geht’s nur ums Wohnen: Claudia Caviezel entwickelt aus Farbproben und Musterschnitzeln die entwürfe für eine Textilkollektion rund ums Bett, Zierkissen inklusive.

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«TiNTeNKLeCKSe Zu BuNTeN MuSTerN ArrANGierT Für eiNe KiSSeNSCHLACHT AuF MeiNeM SOFA Bei ATeLier PFiSTer.»

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20 21H o m e S t o r y

Wie das Lebenso spielt(mit den Möbeln)

FOTOSFrANçOiS HALArD

Wir haben uns gefragt: Wie sehendie Möbel von Atelier Pfistereigentlich aus, wenn sie nicht imLaden oder im Fotostudio stehen,sondern bei jemandem zu Hause? Wie sieht eine Wohnung aus, wenn der Besitzer Stücke aus dieserDesignerkollektion in seinebestehende Einrichtung integriert?Unser Fotograf ist auf Spurensuche

gegangen und stellt hier vor, was er bei einem Hausbesuch gesehen hat. Auf dieser Winter- reise hat er übrigens noch eine Entdeckung gemacht: Die neuen Outdoor-Möbel von Atelier Pfister sind durchaus nicht nur für sonnige Sommertage geeignet. Schneekaltes Wetter scheint ihnen nichts auszumachen.

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Linke Seite: kleinen Hocker von eCLéPeNS — Design Adrien Rovero 949.-

Oben: Sofa / BArBerÊCHe — Design Frédéric Dedelley 5 590.–Unten l.: Stuhl / SiNS — Design synthesis design 990.–

unten r.: Tisch / FOrST— Moritz Schmid 750.–; Stuhl / eriZ — Moritz Schmid 499.–

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22 23H o m e S t o r y

Schubladentisch / MeiLeN — Design StauffacherBenz 7 490.–Stuhl / ANDerMATT — Design StauffacherBenz 850.–Stehleuchte / LAViN — Design Jörg Boner 1 086.–

Die KuNST, Die TiSCHe uND STüHLe STrAHLeN LäSST

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Fauteuil mit Hocker / FAHy — Design Nicolas Le Moigne 3 489.–

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24 25H o m e S t o r y

Sessel / WeeSeN — Design Andreas Bechtiger 1 990.–

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Fauteuil mit Hocker / BArBerÊCHe — Design Frédéric Dedelley 4 040.–

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26 27H o m e S t o r y

Oben: Fauteuilgruppe / eCLéPeNS — Design Adrien Rovero 4 595.–Unten: Lounge Chair / LeS MOSSeTTeS — Design Frédéric Dedelley 399.–Rechte Seite: Garderobe / QuArTeN — Design Andreas Bechtiger 499.–

AuCH MöBeL WOLLeN MAL AN Die FriSCHe LuFT

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Schrank DieSSeDesign atelier oï

2 388.–

3 Sofaelemente, 1 Klubtisch ÎLe SAiNT-Pierre

Design atelier oï10 460.–

Einzelelemente ab 2 264.–

2 Sofaelemente, 1 Klubtisch ÎLe SAiNT-Pierre

Design atelier oï5 690.–

Einzelelemente ab 1 856.–

Stehleuchte Le LANDerONDesign atelier oï

699.–

Tischleuchte Le LANDerONDesign atelier oï

499.–

Hocker PrÊLeSDesign atelier oï

249.–

Beistelltisch PrÊLeSDesign atelier oï

299.–

Sessel WeeSeNDesign Andreas Bechtiger

1 990.–

Pendelleuchte LAViNDesign Jörg Boner

ab 149.–

Stehleuchte LAViNDesign Jörg Boner

1 086.–

Tischleuchte LAViNDesign Jörg Boner

238.–

Bett FTANDesign Jörg Boner

2 990.–

Fauteuil mit Hocker BArBerÊCHeDesign Frédéric Dedelley

4 040.–

Sofa BArBerÊCHeDesign Frédéric Dedelley

5 990.–

Garderobe CAriGNANDesign Frédéric Dedelley

199.–

OUTDOOR Lounge Chair

LeS MOSSeTTeSDesign Frédéric Dedelley

399.–

Lounge Chair mit Hocker LeS MOSSeTTeS

Design Frédéric Dedelley2 489.–

Clubtisch Le DAy Design Nicolas Le Moigne

990.–

Fauteuil mit Hocker FAHyDesign Nicolas Le Moigne

3 489.–

Tisch Le LOCLeDesign Nicolas Le Moigne

2 990.–

Teppich ALTreuDesign Lela Scherrer

9 850.–

Kissen ALTreuDesign Lela Scherrer

595.–

Plaid GriNDeLIn weiteren Farben

erhältlich Design Lela Scherrer

495.–

Teppich GrODDesign Lela Scherrer

5 690.–

Schrank AriSDesign Moritz Schmid

7 990.–

Midi-Schrank AriSDesign Moritz Schmid

6 990.–

Herrendiener LiGerZDesign Moritz Schmid

549.–

Garderobe LiGerZ Design Moritz Schmid

599.–

Schubladentisch MeiLeN Design StauffacherBenz

7 490.–

Schubladentisch MeiLeN Design StauffacherBenz

6 690.–

Garderobe LiGerZDesign Moritz Schmid

229.–

Das Angebot von Atelier Pfi ster wird ständig erweitert. Neu für Frühjahr 2011: wetterfeste GartenmöbelDie KOLLeKTiON

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29 D i e K o l l e k t i o n

Pendelleuchte Le LANDerON Design atelier oï

299.–

Garderobe PrÊLeSDesign atelier oï

199.–

Herrendiener PrÊLeSDesign atelier oï

249.–

Wandgarderobe QuArTeNDesign Andreas Bechtiger

249.–

Garderobe QuArTeNDesign Andreas Bechtiger

499.–

Garderobe QuArTeNDesign Andreas Bechtiger

418.–

OUTDOORGarderobe QuArTeN

Design Andreas Bechtiger359.–

Handtuftteppich PierrAFOrTSCHADesign Stéphane Dafflon

1 490.–

Handtuftteppich rueDesign Stéphane Dafflon

980.–

Handtuftteppich FONTDesign Stéphane Dafflon

980.–

Handtuftteppich rueDesign Stéphane Dafflon

495.–

Bett & Zubehör BrOC Design Fulguro

3 418.–

Sideboard Le DAyDesign Nicolas Le Moigne

1 990.–

Highboard Le DAyDesign Nicolas Le Moigne

1 490.–

Trendgeschirr LA JOux Design Fulguro

ab 9.90

Fauteuilgruppe eCLéPeNSDesign Adrien Rovero

12 309.–Einzelelemente ab 949.–

OUTDOORFauteuilgruppe eCLéPeNS

Design Adrien Rovero6 021.–

Einzelelemente ab 468.–

Satztisch POMPAPLeSDesign Adrien Rovero

199.–

Hocker POMyDesign Adrien Rovero

69.–

Ständer POMyDesign Adrien

Rovero199.–

Tisch FOrSTDesign Moritz Schmid

1 090.–

Tisch FOrSTDesign Moritz Schmid

750.–

Beistelltischfamilie GiBLiZ

Design Moritz Schmid399.–

Beistelltischfamilie GiBLiZ

Design Moritz Schmid399.–

Stuhl eriZ Design

Moritz Schmid499.–

Stuhl eriZDesign

Moritz Schmid499.–

Stuhl eriZDesign

Moritz Schmid499.–

Stuhl ANDerMATT Design StauffacherBenz

990.–

Stuhl ANDerMATT Design StauffacherBenz

850.–

Regalset DuLLy Design Sibylle Stœckli

948.–

Hocker OrBe Design Sibylle Stœckli

99.–

Stapelhocker STeG Design StauffacherBenz

358.–

3 Beistelltische, Regal LA TOur-De-PeiLZ

Design Sibylle Stœckli597.–

Stuhl SiNSDesign

synthesis design990.–

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30 31G a l e r i e

MeiN LieBLiNGSFOTO

FuLGurODas Bild entstand bei

einem gemeinsamen Projekt mit dem Fotografen

Geoffrey Cottenceau.

MOriTZ SCHMiDAn einem heissen Morgen

in Mailand fuhr dieses Auto vorbei, voll gepackt mit frischen Blumen.

ANDreAS BeCHTiGerDer Mond kreist um die Erde,

die Erde um die Sonne. «Der nächste Schritt der Bildhauerei

ist Bewegung.» (Calder)

COLiN SCHAeLLiDas war ein Moment,

in dem ich nur noch dachte: Jetzt haue ich ab.

NiCOLAS Le MOiGNeDas habe ich fotografiert beim Shooting

von Tonatiuh Ambrosetti und Daniela Drozmit einem meiner Objekte.

STAuFFACHerBeNZDas Foto von Dani Brefin macht Mut, Schritte ins Unbekannte zu wagen,

sich auf Neues einzulassen.

CLAuDiA CAVieZeLWeisser Kater vor weissem Auto.

Am besten gefällt mir, wie die Augen zum Nummernschild passen.

ATeLier OÏDie allerersten Schritte

zur Renovierung der «Romandie», an der wir beteiligt waren.

ANNeTTe DOuGLASIndian Vibes: Seit Jahren reise ich nach Indien.

Es ist unglaublich intensiv, inspirierend, bereichernd, vibrierend.

FréDériC DeDeLLeyDieser Moosteppich im Ryoanji-Zen-

Garten von Kyoto ist der schönste Dialog zwischen Gärtner und Natur.

SyNTHeSiS DeSiGNAusflug 2010: Wenn man sich schon

«im Kreis» drehen muss, dann am liebsten auf dem Dach des

alten Turiner Fiat-Werks.

ADrieN rOVerOEisrakete: Diese köstliche

Sommererfrischung lag in der grössten Hitze plötzlich vor mir.

THiS WeBerDiese Tür eines Erste-Hilfe-Raums

in einer Produktionshallezieht mich immer wieder an. Wer soll hier

verarztet werden?

Tausende Fotos wandern über ihre Schreibtische, flimmern auf den Bildschirmen der Designer.

Welches Bild ist ihnen besonders im Gedächtnis haften geblieben? Für Atelier Pfister haben sie

ihr Lieblingsmotiv ausgesucht oder es gleich selbst geschossen.

SiByLLe STŒCKLiWie schafft man es,

den Abwasch zu lieben? «Smile-Schwamm» 2010 in Japan.

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31 U n i k a t

STeFAN BurGer: «DOuBLe FOCuS»

1977 in Baden geboren, machte Stefan Burger 2003 seinen Master in Fotografie an der Zürcher Hochschule der Künste. Seine virtuos-hintergründige Art, mit den Möglichkeiten des Bildes zu spielen – auch in Videos,Installationen und Objekten unterschiedlichen Materials –, fasziniert nicht nur Kenner, seine internationalen Ausstellungen ziehen immer mehr Menschen an. Von ihm erschien der Band «sehr sehr dünne suppe» im Basler Merian Verlag.

Design ist häufig 90 Grad um die Ecke gedacht und gebaut wie zum Beispiel diese zeichenhafte Rabatte, die sich vor allem zum hochgestän-derten Anpflanzen der Tulpenzüchtung «Double Focus» eignen soll. Bei den «Double Focus»-Tulpen ist der Blütenkelch mit zwei Eingängen ausgestattet was bei anfliegenden Insekten zu Landeverwirrungen führen

kann. Zu Verwirrungen bei Verkäufern und Käufern führt wiederum, wenn sie jetzt zu Pfister gehen und dort Tulpenzwiebeln und Eckrabatten kaufen wollen. Tun Sie das bitte nicht! Tulpenzwiebeln finden Sie bei der Migros und elegante Eckrabatten können Sie vereinzelt in Genua auf der Strasse antreffen.

SCHWeiZer DeSiGN

Der

ANDereN

ArT

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32R e n d e z - v o u s

19. Feb. – 1. Mai ++ Onorato & Krebs ++ Kriens, Museum im Bellpark ++ Die Foto-grafen Taiyo Onorato und Nico Krebs ar- beiteten mehrere Monate «on the road» in den USA an ihrer Bildserie «The Great Un-real». ++ www.bellpark.chBis 13. März ++ Frank O. Gehry ++ Vitra Design Museum, Weil a. r. ++ Ausstellung der wichtigsten Projekte des Architekten seit 1997 ++ www.design-museum.de/museum/weil/ausstellung/index.php30. März – 3. April ++ Pavillon des Arts et du Design ++ Paris, Tuileries ++ Internati-onal renommiertes Schaufenster für Kunst, Design und Schmuck vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart ++ www.padparis.net7. – 29. April ++ Design Preis Schweiz 2011, Atelier oï ++ La Neuveville, Musée d’Art et d’Histoire ++ Mit dieser Exposition endet die weltweite Serie der «Design Preis-Schweiz»-Ausstellungen. Die Preisverlei-hung selbst findet im November statt, dabei wird erstmals auch der Pfister Interior Design Award vergeben ++ www.designpreis.ch8. – 10. April ++ blickfang ++ Basel, Messe, e-Halle ++ Nach dem erfolgreichen Start 2010 nun die zweite Messe dieser Reihe für Möbel, Leuchten, Wohnaccessoires, Mode und Schmuck ++ www.blickfang.com/Basel/basel.html9. – 17. April ++ Fumetto ++ Luzern ++ 20. Jubiläum des bedeutenden Internatio-nalen Comix-Festivals ++ www.fumetto.ch12. – 17. April ++ Salone del Mobile ++ Mai-land, Messegelände in der City ++ Die Messe der wichtigsten Designer und Möbel-hersteller ++ www.cosmit.it/tool/home.11. – 15. Mai ++ Mille Miglia ++ Brescia – rom und zurück ++ Das schönste Oldtimer-Rennen der Welt ++ www.1000miglia.eu/inglese/home.html

iMPreSSuM

Herausgeber Atelier PfisterGesamtverantwortung Carlos Friedrich Creative Direction Beda Achermann,Alfredo HäberliGestaltung Studio AchermannFotografie François Halard, Melanie Hofmann, Linus Bill Illustration Francois Berthoud,Jean-Philippe DelhommeRedaktion Markus Bucher, Adrian ehrat (Art Direction), Leo Pesch (Text), Beatrice Mächler (Bildredaktion), Noëlle Gertsch, Sylvie Merlo (Atelier Pfister), Bildbearbeitung Visiolink

ABO

Hat ihnen die erste Nummer unserer Atelier Pfister Zeitung gefallen? Dann werden Sie Abonnent! Bestellen Sie über unsere Website www.atelierpfister.ch. Dann schicken wir ihnen jede Ausgabe nach Hause. Kostenlos. Die nächste Zei-tung erscheint Mitte Mai.

01. Wie geht es ihrem Designtraum?F — Pfisterlich!M S — In meinen Träumen geht es meist nicht um Design.02. Welches ist die schönste designteForm, die es gibt?F — Die Flasche.M S — Ein Kreis von Hand gezeichnet, denn jeder ist anders und doch als solcher erkennbar.03. Welches ist die schönste natürliche Form, die es gibt?F — Ein Wassertropfen.M S — Es gibt so viele schöne Formen … Das Schneckenhaus gefällt mir gut.04. Was ist das ärgerlichste Design-stück, das Sie kennen?F — Ein wackliger Tisch.M S — Eine verschweisste Plastikverpackung.05. Welches von ihnen designte Stück gefällt ihrer Mutter am besten?F — Sie ist immer sehr enthusiastisch und nicht sehr objektiv.M S — Hab sie so noch nie gefragt … aber die Leuchte, die ich für Matteo Gonet gestaltet habe, gefällt ihr gut.06. Was gefällt ihnen besonders gut von Fulguro / Moritz Schmid ?F — Er kann Zaubertricks.M S — Ihre Zeichnungen, ob auf Papier oder animiert – diese sehr persönliche Art finde ich gut.07. Auf welches Designstück (allge-mein) sind Sie neidisch?F — Das Fahrrad.M S — Ich erfreue mich lieber an ihnen, als neidisch zu sein.08. Auf was für einem Stuhl sitzt der liebe Gott?F — Die entscheidende Frage!M S — Glauben Sie, er braucht einen Stuhl?09. Haben Sie ein Vorbild — einen Designer oder Künstler?F — Coluche.M S — Es gibt sehr viele, die ich mag.10. Was haben Sie zuletzt gezeichnet?F — Ein Stück Holz, das ein anderes Stück Holz kreuzt. M S — Die Silhouette eines Kruges.11. Was ist der schönste Moment im Design?F — Die Siesta nach der Pasta.M S — Den ersten Prototyp beim Produzenten zu entdecken und ihn in aller Ruhe zu betrachten.12. Sind Designer lustig? F — Zu befangen, um das zu beurteilen.M S — Sollen sie das sein?

13. Was ist die grösste Freude, für Atelier Pfister zu arbeiten? F — Lustige Designer zu treffen.M S — Das Zusammenspiel der verschiedenen Beiträge, ob Möbel, Video oder Foto. Diese Stimmung macht Freude.14. Was macht für Sie «Zuhause» aus? F — Die Schlüssel.M S — Vertrautheit.15. Was bedeutet für Sie schönes Wohnen?F — Dass einer drin wohnt.M S — Genug Raum.16. Fühlen sich Bücher wohler in Designergestellen?F — Ein Feng-Shui-Buch wohl schon.M S — Den Büchern, die ich kenne, ist es egal – dem Leser vielleicht weniger.17. Können Sie sich ihr letztes/ liebstes Designstück in einer Kirche vorstellen?F — Ein Bett in einer Kirche, das ist fast Pflicht.M S — Warum auch nicht?18. Spiegelt ihr Outfit ihr Design wider?F — Die Brille hat Anti-Spiegelungsgläser.M S — Das weiss ich nicht.19. ist Design mehr eingebung oder mehr Arbeit? F — Arbeiten, ohne die Inspiration zu vergessen.M S — Es braucht viel Arbeit.20. Sind Handwerk und moderne Technologie für Sie Gegensätze?F — Nicht mehr als schwei-zerisch und langsam.M S — Nein, sie ergänzen sich gut.21. Denken Sie beim entwerfen in Materialien? F — Taucht man denn ohne Sauerstoff-Flasche?M S — Das Material gehört immer dazu.22. Hören Sie Musik beim Zeichnen? Welche?F — Die Musik der Natur.M S — Ja. Jetzt gerade ein Lied von Christian Kjellvander.23. Woran erkennt man gutes Design?F — Schwierig – wenn es sich gut verkauft? Oder ist es genau andersrum?M S — Nicht am Etikett, denn es ist nicht als solches angeschrieben.24. Was kann Design nicht?F — Einen guten Käse machen.M S — Allen gefallen.25. Was ist ihr liebstes Designzitat? F — «Tennis und Pingpong sind gleich, nur dass beim Tennis die Spieler auf dem Tisch stehen.» Coluche.M S — Ich mag keine Zitate.

25 FrAGeN AN ZWei DeSiGNer

FuLGurO / MOriTZ SCHMiD

WO Der DeSiGNFAN uNBeDiNGT

HiN MuSS

Es gibt Dinge im Leben, die wird man einfach nicht mehr los. Eins meiner allerersten Mö-belstücke in meiner allerersten Wohnung war ein französischer Bistrostuhl mit runder, halbhoher Rückenlehne, den ich in der Olt-ner Heilsarmee-Brockenstube für 12 Fran-ken kaufte. Ich finde ihn ganz hübsch und recht bequem, und ich bilde mir gern ein, dass er über 100 Jahre alt sei. Andererseits lässt er sich nicht unter den Tisch schieben, weil die Armlehnen zu hoch sind, und beim Reinemachen kann man ihn wegen der Armlehnen nicht verkehrtrum auf den Tisch stellen. Kommt hinzu, dass im Sperrholz der Sitzfläche ein böser Spalt klafft. Meinen Jeans und Cordhosen macht das nichts aus, aber wenn ich besser gekleidete Menschen zu Besuch habe, bleiben sie mit ihren Strümpfen und feinem Tuch hängen. So entfernte ich also eines Tages den Stuhl aus meiner Junggesellenbude und brachte ihn zurück in die Brockenstube. Dort stand er eine Weile. Ich besuchte ihn gele-gentlich, setzte mich auf ihn und dachte an die schönen Dinge, die ich mit ihm erlebt hatte. Dann war er plötzlich weg, jemand hatte ihn gekauft. Gut, dachte ich, das Leben geht weiter. Dann lernte ich eine Frau kennen. Wir bezogen eine Wohnung und bekamen Kin-der. Eines Tages kehrte die Frau mit einem hübschen, nur ein ganz klein wenig unprak-tischen Stuhl aus der Brockenstube zurück – es war mein französischer Bistrostuhl, ich erkannte ihn mit aller Sicherheit am klaffen-den Spalt. So stand er wieder an meinem Tisch für ein paar Jahre, wir feierten ein paar wirklich schöne Feste miteinander; dann siegte doch wieder die Vernunft. Wir brach-ten ihn zurück in die Brockenstube, wo er wiederum eine Weile umherstand und dann mit unbekannter Destination verschwand. Vor ein paar Wochen nun unternahm mein erstgeborener Sohn, der nun auch schon 21 Jahre alt ist und vom Vater eine Vorliebe für alten Kram geerbt hat, einen Streifzug durch die Brockenstuben der Stadt. Er kaufte einen alten Medizinball aus Leder, eine Fotografenleuchte aus Aluminium und einen französischen Bistrostuhl, der bis auf einen klaffenden Spalt in der Sitzfläche recht gut erhalten ist. Ich bin sehr glücklich, dass er wieder da ist. Er gehört mir allein. Wenn ich im Hause bin, untersteht sich niemand, darauf Platz zu nehmen. Vielleicht sollte ich das Sperr-holz der Sitzfläche gelegentlich mal ersetzen lassen. Andrerseits: Wär’s dann noch mein Stuhl? Und würde ich ihn beim nächsten Mal in der Brockenstube wiedererkennen?

Alex Capus, 49, ist einer der erfolgreichsten deutschschreibenden Schweizer Autoren – «mit Sinn für Pointen» (NZZ). Gerade ist sein neuer roman «Léon und Louise» er-schienen.

JeAN-PHiLiPPe DeLHOMMe exklusiv für Atelier Pfister

ALexCAPuS

MeiN BeSTeS STüCK