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Dr. Jens Kalke & Prof. Dr. Peter Raschke (ISD, Hamburg) Vortragsthema: Der elterliche Einfluss auf das Konsum- verhalten ihrer Kinder.

auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

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Page 1: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Dr. Jens Kalke & Prof. Dr. Peter Raschke(ISD, Hamburg)

Vortragsthema:

Der elterliche Einfluss auf das Konsum-verhalten ihrer Kinder.

Page 2: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Einflussfaktoren: Konsumverhalten/Sucht

� Soziales Umfeld, sozioökonomische Verhältnisse

� Angebot, Preis, Werbung

� „Image“ der Substanz

� Biologische Faktoren?

� Peer-Group/Freundeskreis

� Eltern, Erziehung

Page 3: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Gliederung des Vortrages

� Ergebnisse Internationaler Studien (→Tabak)

� Analyse der Daten aus der „Gläsernen Schule“

� Fazit und suchtpräventive Konsequenzen

Page 4: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

1. Ergebnisse Internationaler Studien (→Tabak)

Page 5: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Weiland & Keil (1994) –Ergebnisse einer Schüler-Befragung

Anteil aktuell rauchender Jugendlicher in Raucher- und Nichtraucherfamilien (7. und 8. Klasse, N=2000)

14,5

31,7

0

20

40

60

80

100

Raucherfamilien Nicht-Raucherfamilien

Aktuelle Raucher

Page 6: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Vartiainen et al. (1999) –North Karelia Youth Project

Zusammenhang zwischen dem Tabakkonsum Jugendlicher und dem Rauchverhalten von Familienmitgliedern und Freunden

(15jährige Jugendliche, N=966)

34

2,21

2,79 1,31 1,21

FreundeBruderSchwesterVaterMutter

Page 7: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Conrad, Flay & Hill (1992) –Auswertung von 27 Längsschnittstudien

� Einfluss familiäres Rauchen auf Rauchbeginn der Kinder:18 Ja, 8 Nein

� Einfluss familiäre Bindung auf Rauchbeginn der Kinder:6 Ja, 8 Nein

Page 8: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Eickhoff & Zinnecker (2000) –Ergebnisse der Köln-Siegen-Survey

Anteil aktuelle Alkohol- und Zigaretten-konsumenten bei Partner- und Konfliktkindern

(12-16 Jahre, N=841)

38,7

60,6

30

66

0

10

20

30

40

50

60

70

Partnerkinder KonfliktkinderAlkohol Zigarretten

Page 9: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Currie, Hurrelmann et al. (1997) –Zusammenhang „Gesprächsschwierigkeiten“ mit den Eltern und Konsumverhalten der Kinder

Häufiges Alkoholtrinken

Häufiges Rauchen

♀15 Jahre

♂15 Jahre

♀13 Jahre

♂13 Jahre

♀11 Jahre

♂11 Jahre

Starker Zusammenhang

Mittlerer Zusammenhang

Page 10: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Hurrelmann et al. (2003) –Jugendgesundheitssurvey (Daten aus Hessen)

Anteil von Rauchern(mindestens wöchentlich):

� → Restriktiver Erziehungsstil: 6,8%

� → Moderater Erziehungsstil: 15,9%

� → Liberaler Erziehungsstil: 25,3%

Page 11: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Sargent & Dalton (2001) –3-Jahres Längsschnittstudie in Vermont

� Zentrales Ergebnis:

elterliche Ablehnung hat einen stärkeren Einfluss auf das Nichtrauchen der Kinder als das elterliche Rauchen selbst.

Page 12: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Andersen, Leroux et al. (2004) –Befragung von Jugendlichen und ihren Eltern

� Zentrales Ergebnis:

die elterlichen Verhaltensweisen („anti-smoking actions“):

→ das (Nicht-)Rauchen zu Hause klar zu regeln,

→ Nichtraucherzone im öffentlichen Leben zu benutzen,

→ andere zu bitten, nicht in ihrer Gegenwart zu rauchen,

haben einen positiven Einfluss auf das Nichtrauchen der Kinder.

Page 13: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Engels & Willemsen (2004) –Befragung von Jugendlichen und ihren Eltern

� Zentrales Ergebnis:

eine „anti-smoking socializiation“, d.h.

→ elterliche Beobachtung des (Nicht-)Rauchverhaltens der Kinder,

→ kommunikative Reaktionen auf das Rauchen der Kinder,

→ das (Nicht-)Rauchen zu Hause klar zu regeln,

hat einen positiven Einfluss auf das Nichtrauchen der Kinder.

Page 14: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Zwischenfazit aus internationalen Studien

� Rauchverhalten der Eltern:→ geringerer Einfluss

� Familiäre Faktoren: → mittlerer Einfluss

� Elterlicher Umgang mit dem Thema Rauchen: → starker Einfluss

Page 15: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

2. Analyse der Daten aus der „Gläsernen Schule“

Page 16: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Was ist die „Gläserne Schule“?

� Gläserne Schule ist ein suchtpräventives Rahmenprogramm

� Besonderheit: anonyme Klassenbefragung („Konsumprofil“)

� Initiierte Abstinenz (IA) ist ein Baustein der Gläsernen Schule

� Bei der IA handelt es sich um eine zweiwöchige Verzichtsübung

Page 17: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Ablauf der Maßnahme IA

� Befragung (hier: Daten für Analyse erhoben)

� Vermutungsbogen

� Vorstellung des Klassenprofils

� Übung: „Gründe-Wirkungen-Folgen“

� Zweiwöchiger Verzicht

� Abschlussgespräch

Page 18: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Beteiligte Länder der EU-Forschungsprojekte

� Laufzeit: 2000 – 2004

� Beteiligte Länder (Regionen):● Südtirol (I)● Deutsch-dänisches Grenzgebiet (D) ● Innsbruck und Umgebung (A)● Eupen und Umgebung (B) (nur GS II)

Page 19: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Sprachkreise, Zielgruppe und Schultypen

� Beteiligte Sprachkreise:● deutsch (I, D, A, B)● italienisch (I)● französisch (B)● dänisch (D)

� Zielgruppe: Schüler im Alter zwischen 12 und 19 Jahren

� Schultypen: Hauptschule, Realschule, Gymnasien und Berufsschulen

Page 20: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Grunddaten zu den befragten Kindern und Jugendlichen in fünf europäischen Ländern (n = 5.680)

48,4%männlich

51,6%weiblich

Geschlecht

6,0%19 Jahre

12,3%18 Jahre

13,5%17 Jahre

13,4%16 Jahre

14,8%15 Jahre

17,7%14 Jahre

14,6%13 Jahre

7,7%12 Jahre

Alter

30,3%Deutschland

0,9%Dänemark

7,2%Belgien

32,3%Italien

29,3%Österreich

Land

Page 21: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Aktueller Konsum der Schüler (Substanzen, 12- bis 19-jährige Schüler)

aktueller Konsum in % Anzahl Schüler insge-samt

Zigaretten 29 % 5.680

Alkohol 51 % 5.680

Cannabis 10 % 5.680

Ecstasy 1 % 5.680

Kokain* 2 % 2.858

Speed* 1 % 2.863

Bio-Drogen* 2 % 2.863

Lösungsmittel 3 % 5.670

Medikamente 8 % 5.647

Appetitzügler* 2 % 2.856

* = ausschließlich GS II

Page 22: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Zigarettenkonsum nach Alter

Alter in Jahren 12 13 14 15 16 17 18 19 Ge-samt

Anteil aktueller Rau-cher in % 3% 9% 21% 35% 35% 39% 47% 51% 29%

Anzahl der Tage, an denen im Monat ge-raucht wurde im Ø

n.n. 7,8 9,8 14,1 15,1 17,5 18,1 18,7 15,3

Anzahl 414 809 1017 807 838 786 693 316 5680

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12 13 14 15 16 17 18 19Alter der Schüler in Jahren

regelmäßige Raucher aktuelle Probierer früher geraucht nie geraucht

Nikotin: Konsummuster nach Alter (in %)

Page 24: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Alkoholkonsum nach Alter

Alter in Jahren 12 13 14 15 16 17 18 19 Ge-samt

Anteil Konsu-menten in % 7% 12% 29% 54% 70% 82% 83% 82% 51%

Anzahl der Ta-ge, an denen im Monat Alkohol getrunken wird im Ø

3,63 3,60 3,63 5,24 5,00 5,96 6,07 6,58 5,40

Anzahl 414 809 1017 807 838 786 693 316 5680

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12 13 14 15 16 17 18 19Alter der Schüler in Jahren

regelmäßige Trinker aktuelle Probierer früher getrunken nie getrunken

Alkohol: Konsummuster nach Alter (in %)

Page 26: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Cannabiskonsum nach Alter

Alter in Jahren 12 13 14 15 16 17 18 19 Gesamt

Anteil aktueller Cannabiskon-sumenten in %

1% 1% 3% 9% 13% 16% 24% 20% 10%

Anzahl der Tage, an denen im Mo-nat Cannabis konsumiert wur-de im Ø

n.n. n.n. 5,2 5,4 6,0 7,3 6,8 8,1 6,7

Anzahl 414 809 1017 807 838 786 693 316 5680

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12 13 14 15 16 17 18 19

Alter der Schüler in Jahrenregelmäßige Raucher aktuelle Probierer früher geraucht nie geraucht

Cannabis: Konsummuster nach Alter (in %)

Page 28: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Gesundheitliche Gründe für und gegen den Konsum von Tabak, Alkohol und Cannabis (N=2.871)

Gesundheitliche Aspekte Tabak Alkohol Cannabis

Nicht-Konsumenten

Gesundheitsschädigung 90 % 74 % 84 %

Abhängigkeit möglich 62 % 48 % 75 %

Aktuelle Konsumenten

kann nicht verzichten 50 % 8 % 15 %

kein Risiko 25 % 50 % 54 %

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5

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30

15 16 17 18 19Alter der Schüler in Jahren

Anteil der "Verzichtsunfähigen" pro Altersgruppe 54% 50% 57% 60% 60%

ja nein

Konsummotiv ("nicht mehr darauf verzichten können") bei regelmäßigen Rauchern nach Intensität

(Tage/Monat) und Alter

Page 30: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Eigene Erfahrungen als Gründe für und gegen den Konsum von Tabak, Alkohol und Cannabis (N=2.871)

Eigene Erfahrungen Tabak Alkohol Cannabis

Nicht-Konsumenten

bringt persönlich nichts 93 % 84 % 88 %

schlechte Erfahrungen 17 % 24 % 17 %

Aktuelle Konsumenten

bei Stress 67 % 14 % 34 %

mag Rauscherlebnis 47 % 82 %

angenehm 77 % 67 % 90 %

Page 31: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Gründe des Verzichts der Schüler (Mehrfachnennungen, N=1.456)

Gründe Männer Frauen Insgesamt

Experimenteller Verzicht 64 % 72 % 68 %

Problemorientierter Verzicht 61 % 68 % 65 %

Gesundheitliche Gründe 24 % 23 % 22 %

Erneuter, wiederholter Verzicht 12 % 14 % 13 %

Peer-Group-Orientierung 10 % 8 % 9 %

Ablehnung durch Partner/Eltern 11 % 7 % 9 %

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15 16 17 18 19Alter der Schüler in Jahren

häusliche Mitbewohner rauchen nicht häusliche Mitbewohner rauchen

Intensität des Rauchens (Tage/Monat) nach häuslichen Vorbild und Alter

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Alter der Schüler in Jahren

rauchen auch zu Hause rauchen nicht zu Hause

Intensität des Rauchens (Tage/Monat) der regelmäßigen Konsumenten nach dem Ort des Rauches und Alter

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100%

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Alter der Schüler in Jahren

ablehnend indifferent akzeptierend

Anteil der regelmäßigen Raucher nach elterlicher Akzeptanz (ablehnend - indifferent - akzeptierend) (in %)

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0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

ablehnend indifferent akzeptierend

elterliche Akzeptanz

15 16 17 18 19

Anteil der regelmäßigen Raucher nach elterlicher Akzeptanz (ablehnend - indifferent - akzeptierend) (in %)

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-0,5

0,0

0,5

1,0

1,5

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12 13 14 15 16 17 18 19

Alter der Schüler in Jahren

regelmäßig probierend nie

Konsummuster nach dem Grad elterlicher Akzeptanz des Rauchens

(-2 = völlig ablehnend, 0 = indifferent, +2 = völlig akzeptierend)

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100

15 16 17 18 19

Alter der Schüler in Jahren

früher geraucht nie geraucht

Elterliches Verbot als expliziter Grund aktuellen Rauchverzichts (in %)

Page 38: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

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100

Vorbild: ja;Ablehnung: ja

Vorbild: nein;Ablehnung: ja

Vorbild: ja;Ablehnung: nein

Vorbild: nein;Ablehnung: nein

Elterliche Vorbildfunktion und Akzeptanz

15 jährige 16 jährige 17 jährige 18 jährige 19 jährige

Anteil der regelmäßigen Raucher nach elterlichem Vorbild und elterlicher Ablehnung (in %)

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12 13 14 15 16 17 18 19

Alter der Schüler in Jahren

Eltern peer-group

Grad der wahrgenommenen Akzeptanz des Rauchens durch die Eltern und die peer-group

(-2 = völlig ablehnend, 0 = indifferent, +2 = völlig akzeptierend)

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12 13 14 15 16 17 18 19

Alter der Schüler in Jahren

ablehnend indifferent akzeptierend

Anteil der regelmäßigen Raucher nach der Akzeptanz des Rauchens durch die peer-group

(ablehnend - indifferent - akzeptierend) (in %)

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0,0

0,5

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12 13 14 15 16 17 18 19

Alter der Schüler in Jahren

regelmäßig probierend nie

Konsummuster nach dem Grad der Akzeptanz des Rauchens durch die peer-group

(-2 = völlig ablehnend, 0 = indifferent, +2 = völlig akzeptierend)

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0%

20%

40%

60%

80%

100%

12 13 14 15 16 17 18 19Alter der Schüler in Jahren

Eltern: contra; peer-group: contra Eltern: contra; peer-group: nicht contraEltern: nicht contra; peer-group: contra Eltern: nicht contra; peer-group: nicht contra

Normativer Kontext der Ablehnung des Rauchens durch Eltern und peer-group nach Alter (in %)

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12 13 14 15 16 17 18 19

Alter der Schüler in Jahren

Eltern: contra; peer-group: contra Eltern: contra; peer-group: nicht contraEltern: nicht contra; peer-group: contra Eltern: nicht contra; peer-group: nicht contra

Anteil der regelmäßigen Raucher nach dem normativen Kontext von Eltern und peer-group (in %)

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0102030405060708090

100

12 13 14 15 16 17 18 19Alter der Schüler in Jahren

Bei Eltern mit sehr stark ablehnender Haltung: Anteil der peer-group mit ablehnender Haltung

Bei Eltern mit stark ablehnender Haltung: Anteil der peer-group mit ablehnender Haltung

Die Haltung der peer-group bei Eltern mit (sehr) stark ablehnender Haltung bezüglich des Rauchens (in %)

Page 45: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

7. Fazit und suchtpräventive Konsequenzen

Page 46: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Fazit und suchtpräventive Konsequenzen I

� Das Konsumverhalten von Kindern und Jugend-lichen kann weitgehend als Sozialverhalten verstanden werden. Sie orientieren sich stark an ihrem familiären und sozialen Umfeld.

� Neugierverhalten und Genussorientierung sind Auslöser, aber nicht begründende Elemente ihres Konsumverhaltens.

� Der Erfolg von Prävention kann neben einer prinzipiellen Konsumvermeidung genauso im Zeitgewinn – je später, desto besser – sowie in der Vermeidung der Habitualisierung und des exzessiven Konsums liegen.

Page 47: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Fazit und suchtpräventive Konsequenzen II

� Die Eltern sind nicht ohnmächtig gegenüber ihren älter werdenden Kindern. Sie haben mehr Einfluss als sie es vielleicht selber denken.

� Prävention beginnt im Elternhaus und ist eine ständige, aber auch Erfolg versprechende Aufgabe.

� Elterliche Prävention hat starke „Gegner“ in der peer-group, aber die „Gegner“ können auch starke Verbündete sein.

Page 48: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Fazit und suchtpräventive Konsequenzen III

� Nichtrauchen (bzw. Alkoholabstinenz/kontrollierter Umgang) der Eltern allein ist keine hinreichende Voraussetzung dafür, dass sich ein vernünftiges und gesundheitsbewusstes Konsumverhalten der Kinder entwickelt.

� Wichtiger: „Anti-Raucher-Erziehung“

→ Thematisierung des Rauchens (inkl. Verhalten der Peer-Group)

→ Normative Ablehnung des Rauchens inkl. inhaltliche Begründung

→ „Haus-Regeln“ für das (Nicht-)Rauchen

Page 49: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Fazit und suchtpräventive Konsequenzen IV

� Erlernen von gesundheitlichen Verhaltensweisen:→ Nichtgebrauch von Tabakprodukten

→ vernünftiger Umgang mit Alkohol

� Elterninformation, Elterntraining, Selbstverpflichtungen, Pilotprojekte etc. (bislang zu wenig spezifische Maßnahmen)

Page 50: auf das Konsum- Der elterliche Einfluss - ISD Hamburg

Beispiel:Selbstverpflichtungserklärung

Ich unterstütze mein Kind beim Nichtrauchen durch folgende Maßnahmen:

� Ich lobe mein Kind dafür, dass es sich dafür entschieden hat, Nichtraucherin/Nichtraucher sein zu wollen.

� Ich zeige meinem Kind mein Interesse am Wettbewerb. � Ich nehme das Thema Nichtrauchen ernst.� Ich achte darauf, dass mein Kind nicht raucht, und hole

mir gegebenenfalls Unterstützung.� Ich spreche mit meinem Kind darüber, wie es sich

verhalten kann, wenn Freundinnen und Freunde anfangen zu rauchen.

� Ich rauche nicht in der Wohnung und bitte Besucher, hier ebenfalls nicht zu rauchen.

� Ich rauche nur in bestimmten Räumen in der Wohnung. � Ich rauche nicht im Auto.� Ich rauche nicht in Gegenwart meines Kindes.� Ich verzichte in der Zeit selbst auf das Rauchen.� □ …