Ein Grafikdesigner berichtet von seinem Weg in die Selbstständigkeit

Auf eigenen Füßen

03 Einleitung:OffenfürneueHerausforderungen

04 ErsteSchritte

11 AlleseineFragedesGeldes

16 PerformanceineigenerSache

18 GeschäftserfolgmitVerstärkung

20 ZuguterLetzt:Sonicht!

22 DasUnternehmenSage

23 Impressum

Inhaltsangabe

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Jonas M.* berichtet: „Fünf Jahre im Agenturgeschäft sind genug. Obwohl – es war eine schöne, spannende Zeit. Als Art Director habe ich zahlreiche Kunden betreut, für bekannte Marken und interessante Produkte gearbeitet und meine kreativen Fähigkeiten praxisgerecht ausgebaut. Und natürlich auch gutes Geld verdient.

Doch jetzt fühlte ich mich bereit, mich neuen Herausforderungen zu stellen. In einer anderen Firma? An einem anderen Ort? In einer anderen Branche? Eher nicht. Ich meine, das ganz große Abenteuer wartet in der Selbständigkeit. Unabhängig sein, aus eigener Kraft erfolgreich vorankommen, den Freiraum nutzen, um innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen.

Was ich im ersten Überschwang nicht bedacht hatte: Sich selbständig zu machen erfordert eine gründliche, zeitintensive Vorbereitung. Dazu braucht man eine klare, zielführende Strategie, die Schritt für Schritt abgearbeitet werden muss. Mit anderen Worten: Es gibt viel zu tun, bevor die neue Firma starten kann.

Haben Sie Lust, mich auf dem Weg in die Selbständigkeit zu begleiten? Dann erzähle ich Ihnen, wie es mit meinen Plänen weiterging. Ich wünsche Ihnen eine unterhaltsame Lektüre mit zahlreichen neuen Erkenntnissen, die Sie persönlich weiterbringen.

Einleitung: Offen für neue Herausforderungen

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Wie der Gründungsmonitor der KfW-Bankengruppe ermittelt hat, beträgt die durchschnittliche Vorbereitungszeit von der Idee bis zum Start rund sieben Monate. Na ja – bei mir ging die Sache etwas schneller. Nach knapp drei Monaten hatte ich es geschafft und konnte Kunden, Geschäftspartner und Weggefährten zur Gründungsparty einladen. Doch bis dahin stand jede Menge Arbeit auf der Agenda.

Zunächst musste ich genau überlegen, wie ich mich im Wettbewerb positionieren wollte. Denn eines war klar: Ohne überzeugende Geschäftsidee würde die angestrebte Selbständigkeit nicht funktionieren. Also galt es, zwei entscheidende Fragen zu beantworten. „Was habe ich an besonderen Leistungen zu bieten und was mache ich besser als andere?“

Ein Blick auf die Entwicklung meines Marktsegments „Grafikdesign“ lieferte aufschlussreiche Informationen über die aktuelle Konkurrenzsituation So erfuhr ich, dass sich immer mehr Gründer als Freelancer vorzugsweise im Dienstleistungssektor selbständig machen. Davon wechselt über die Hälfte aus bestehenden Arbeitsverhältnissen in die Unabhängigkeit. Was mich persönlich überraschte: 2014 lag der Bereich Webdesign auf Platz Vier im Ranking der zehn Top-Gründungsprojekte in freiberuflichen Tätigkeitsfeldern.

Nun hielt ich es aber nicht für opportun, mich in den wachsenden Pulk von Webdesignern einzureihen. Aus einem einfachen Grund. Je größer das Angebot an vergleichbaren Leistungen im Markt wird, desto schwieriger fällt es, sich von der Masse abzugrenzen. Deshalb beschloss ich, mich auf das zu konzentrieren, was ich wirklich gut kann: Innovative Lösungen im Industrie-Design entwickeln und gestalten. Hier hatte ich nachweislich Erfahrung; hier war ich in der Lage, erfolgreich realisierte Objekte zu präsentieren. Und ich kannte die Zielgruppe, aus der meine künftigen Auftraggeber kommen sollten.

Erste Schritte

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Damit war der erste Schritt getan. Jetzt hieß es, meine Geschäftsidee strategisch zu unterfüttern. Denn ich brauchte eine solide, nachvollziehbare Grundlage, um das Projekt „Industrie-Design“ zu planen und zu verwirklich.

Wozu ein Businessplan gut istVielfach herrscht die Meinung vor, ein Businessplan würde nur benötigt, wenn man bei einer Bank einen Existenzgründungs-Kredit beantragen oder einen externen Geldgeber gewinnen möchte. Ich finde, das ist zu kurz gedacht. Eine Vorlage, die alle relevanten Punkte enthält und dazu Fakten sowie realistische Prognosen liefert, gibt eine wertvolle Orientierungshilfe für das eigene Vorgehen. Damit steht Ihnen ein Leitfaden zur Verfügung, an dem sich nicht allein der Stand des Fortschritts ablesen lässt, sondern auch Fehleinschätzungen deutlich werden.

Damit diese Checkliste den gewünschten Nutzen bringt, sollten Sie ehrlich und ohne Beschönigung die aktuelle Ist-Situation, die Ziele und Perspektiven sowie das Konzept beschreiben, mit dem Sie als Existenzgründer die gestellten Aufgaben erreicht wollen.

Natürlich wird jeder Businessplan abhängig von der jeweiligen Geschäftsidee im Detail variieren, doch generell gehören folgende Inhalte zum Standard eines tragfähigen Unternehmenskonzepts:

Geschäftsidee• Art und Nutzen der Dienstleistung oder des Produktes, die Sie auf den

Markt bringen möchten

• Service und Mehrwert, den Sie im Vergleich zum Wettbeerb bieten können

• Gründe, weshalb sich ein potentieller Kunde für Ihr Angebot entscheiden sollte

Persönliche Voraussetzungen• Vorhandene Fähigkeiten, Branchenkenntnisse und notwendige

Qualifikationen, um den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen

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• Defizite, die eine erfolgversprechende Existenzgründung erschweren und beseitigt werden müssen

• Finanzielle Verpflichtungen

• Körperliche Fitness und Vorsorge, wer Ihnen bei Krankheit oder Unfall hilft

• Unterstützung von Familie und Partner in der Gründungsphase

Absicherung und Altersvorsorge• Notwendige Versicherungen für Ihren Betrieb und Ihre Familie

• Ermittlung, welche Krankenversicherung und welche Altersversorgung für Sie als selbständigen Unternehmer in Frage kommen

Marktanalyse• Zielgruppe und Maßnahmen, wie Sie diesen Personenkreis erreichen

wollen

• Marktpotenzial und Größe der Zielgruppe

• Regionales, bundesweites oder internationales Engagement

• Bereits bestehende Kundenkontakte

• Kosten für Marketingaktivitäten

• Betriebsvergleichszahlen für Ihr Marktsegment

Wettbewerbssituation• Klärung, ob Sie als einziger Anbieter in einem neuen Markt auftreten

oder als ein weiterer Dienstleister/Produzent in ein bereits etabliertes Absatzgebiet einsteigen

• Analyse, wer Ihre Wettbewerber sind und was diese im Vergleich zu Ihnen besser oder schlechter können

• Preis-Leistungs-Verhältnis etwa im Servicebereich – sind Sie günstiger?

• Möglichkeiten eruieren, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern – beispielsweise, indem Sie die Vorteile und den Nutzen für Ihre Zielgruppe optimieren

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Organisation, Betriebsmittel und Mitarbeiter• Rechtsform Ihres Unternehmens

• Alleiniger Inhaber oder im Verbund mit Partnern

• Ablauf der Betriebsprozesse

• Equipment, das Sie für die Herstellung Ihre Produktes oder die Bereitstellung Ihrer Dienstleistung benötigen

• Vertriebskonzept und Logistik

• Auswahl der Lieferanten, bei denen Sie zusätzliche Leistungen oder Werkstoffe kaufen wollen

• Personalplanung unter dem Aspekt, wie viele Mitarbeiter mit welchen Qualifikationen Sie ab wann brauchen.

Standortkriterien• Voraussetzungen, die der Standort unbedingt erfüllen muss

• Verkehrsanbindung und Kundenstruktur im Einzugsgebiet

• Gewerbefläche oder Büroräume, die Sie benötigen

• Mietpreise am möglichen Standort

• Geeignete Standorte bereits im Fokus oder noch nicht gefunden

Blick in die Zukunft• Ziele, Zeitraum und Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Vorhaben erreichen

wollen

• Mutmaßliche Entwicklung der gewählten Branche, der Wettbewerbssituation und der Nachfrage nach Ihrem Angebot

• Strategie für den worst case, falls Ihre Geschäfte über einen längeren Zeitraum schlecht laufen

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Kostenkalkulation und Gewinnerwartung• Aufstellung der Kosten, die Sie für die Existenzgründung veranschlagen

• Finanzierungsplan inklusive alternativer Finanzierungsmodelle

• Gewinnerwartung im den ersten Jahren und Antwort auf die Frage, wie der gewünschte Umsatz und Ertrag erzielt werden kann

• Liquiditätsplan

Kompetenter Rat zum NulltarifÜbrigens: Mir haben die kostenlosen Beratungsstellen in meiner Stadt und der lokalen Industrie- und Handelskammer sehr geholfen, wichtige Informationen über den Standort, die Konkurrenzsituation in der Region und die mögliche Anzahl künftiger Kunden zu bekommen. Ebenso lohnt sich die Kontaktaufnahme mit Berufs- oder Branchenverbänden. Auch hier bekommen Sie nützliche Hinweise und Daten, die Ihnen wichtige Rückschlüsse für die Standortwahl, Ihr Marketing und Leistungsportfolio sowie den erforderlichen Investitionsbedarf ermöglichen. Darüber hinaus finden Sie dort auch sachkundige Ansprechpartner, die Ihnen im Dschungel der Pflichten und Vorschriften Orientierungshilfe bieten. Angefangen bei den erforderlichen Behördengängen über die für Sie beste Rechtsform bis hin zur Gestaltung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Unterstützung vom AmtEs muss nicht immer die Arbeitslosigkeit sein, die Menschen veranlasst, eine eigene Firma zu gründen. 2014 wechselten 55 Prozent der Gründer aus bestehenden Arbeitsverhältnissen in die Selbständigkeit. Da stellt sich sofort die Frage: Erhält man trotzdem Unterstützung von der Arbeitsagentur?

Ich habe mich schlau gemacht. Der Zuschuss zur Existenzgründung ist eine feine Sache. Denn theoretisch zahlt die Arbeitsagentur jungen Unternehmern sechs Monate lang das individuelle Arbeitslosengeld I zuzüglich 300 Euro obendrauf, Diese Zusatzpauschale von 300 Euro können Sie um weitere neun Monate verlängern, sofern Ihre neue Firma erfolgreich

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angelaufen ist. Der Haken dabei: Während es früher einen Rechtsanspruch auf den Gründungszuschuss gab, liegt die Entscheidung über die Genehmigung heute im Ermessen des zuständigen Sachbearbeiters.

Also bei Ablehnung keine Chance? Doch! Allerdings müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein.

Der Gründungszuschuss wurde seinerzeit eingeführt, um Arbeitslosen die Möglichkeit zu geben, durch eine Existenzgründung wieder in Lohn und Brot zu kommen. Aus diesem Grund muss ein Anspruch auf Arbeitslosengeld vorliegen, den Sie als Antragsteller nachzuweisen haben. Auf der sicheren Seite befinden Sie sich, wenn Sie innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens 12 Monate lang abhängig beschäftigt gewesen sind und folglich ein Jahr in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Und: Der Anspruch auf Arbeitslosengeld muss noch 150 Tage oder länger gelten. Doch damit nicht genug. Um das begehrte Startkapital vom Staat zu erhalten, sind Sie gezwungen, die Tragfähigkeit Ihres Businessplans schlüssig darzulegen und Kenntnisse in dem Bereich, in dem Sie sich selbständig machen möchten, glaubhaft zu beweisen. Denn die Arbeitsagentur hat verständlicherweise keinerlei Interesse daran, Geld in ein Projekt zu stecken, das keine Aussicht auf Erfolg hat und Sie schnell wieder zurück in die Arbeitslosigkeit katapultiert.

Etwas schwieriger wird es, wenn Sie Ihre neue Existenz aus einem bestehenden Job heraus aufbauen wollen. Denn einen direkten Übergang von einer gesicherten Beschäftigung in eine geförderte Selbständigkeit sieht der Staat nicht vor.

Aber wie meistens im Leben findet sich auch hier eine Hintertür. Es reicht, einen Tag arbeitslos zu sein, um den Gründungszuschuss zu beantragen. Praktisch heißt das: Bereits unmittelbar nach der Kündigung melden Sie sich als arbeitssuchend und nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses als arbeitslos. Sobald Ihr Arbeitslosengeld bewilligt wurde, ist der Weg zum Gründungszuschuss frei.

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Wenn Sie Ihren Job jedoch selbst kündigen, wird Ihr Arbeitslosengeld für drei Monate gesperrt. Sozusagen als Strafe, denn Sie haben den Verlust Ihrer Anstellung schließlich selbst verschuldet. Sobald die Sperrfrist abgelaufen ist und Sie sich hauptberuflich selbständig machen, können Sie die Förderung ganz normal ausgezahlt bekommen.

Sie haben keine Lust zu warten? Auch für diesen Fall kenne ich eine Lösung. Es steht Ihnen offen, die Sperre auf den Gründungszuschuss anrechnen zu lassen. Dieser wird dann sofort fällig, aber drei Monate weniger gezahlt. Gut zu wissen: Gründungszuschüsse von Arbeitsamt sind steuerfrei und brauchen nicht zurückgezahlt zu werden.

Weitere Fördermittel im TopfExistenzgründer, Start-ups und junge Unternehmer werden in Deutschland von Staat und Förderbanken besonders unterstützt. Da das Spektrum weit gefasst ist, stehen zahlreiche Fördermittel in unterschiedlicher Form und Höhe bereit. Unter anderem als vergünstigte Kredite, Bürgschaften, Zuschüsse oder Venture Capital, das über High-Tech-Gründerfonds, Beteiligungsgesellschaften oder private Geldgeber ausgegeben wird.

Zu den klassischen Finanzierungsmöglichkeiten zählen sicherlich die Gründerkredite der KfW. Diese Gelder werden über die Hausbank beantragt und in der Regel für Betriebsmittel und Investitionen eingesetzt. Wie zum Beispiel der „ERP-Gründerkredit- StartGeld“, über den der gesamte Fremdfinanzierungsbedarf bis maximal 100.000 Euro läuft. Einzige Einschränkung: Der Aufwand für Betriebsmittel darf 30.000 Euro nicht übersteigen. Die Laufzeit des Darlehens beträgt maximal zehn Jahre mit festem Zinssatz.

Was aber, wenn die nötigen Sicherheiten für eine Kreditaufnahme fehlen? Einen Ausweg bieten hier Bürgschaftsbanken, bei denen Existenzgründer trotz unzureichenden Sicherheitsleistungen eine Darlehensbürgschaft beantragen können.

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Selbständig zu sein bedeutet zunächst einmal, eine Menge Geld in die Hand zu nehmen. Da müssen Investitionen getätigt, laufende Versicherungen und andere Verpflichtungen bedient und die private Lebensführung finanziert werden. Nicht jeder kann zu diesem Zweck auf eine Erbschaft oder ein üppiges Guthaben auf dem Sparbuch zurückgreifen. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Einnahmen aus selbständiger Tätigkeit häufig unter dem gewohnten Gehalt aus der bisherigen Festanstellung liegen.

Wie einschlägige Branchenstatistiken ausweisen, müssen viele freiberufliche Kollegen im Jahr mit etwa 30.000 Euro auskommen und davon noch Ausgaben für Krankenversicherung und Altersvorsorge bestreiten.

Erfahrungswerte besagen, dass ein Eigenkapital von rund 15 Prozent der gesamten Anfangskosten als Rücklage eingeplant werden sollte. Dieses Geld dient beispielsweise für notwendige Anschaffungen, Steuern, Personal, Miete und Versicherungen. Es kann aber durchaus sein, dass der veranschlagte Betrag zur Finanzierung der Existenzgründung nicht ausreicht. Also führt kein Weg daran vorbei, sich im Vorfeld genau über den künftigen Kapitalbedarf klar zu werden und sich zu überlegen, wie und wo das nötige Startgeld zu beschaffen ist.

Ein präziser Finanzplan als BasisOhne ausreichenden Umsatz gibt es keinen Gewinn. Sicherlich eine betriebswirtschaftliche Binsenweisheit, trotzdem nicht weniger wichtig. Bei meinem Start in die Selbständigkeit habe ich mich an eine einfache Rechnung gehalten.

Als erstes wurde der Mindestgewinn berechnet, den ich unbedingt zur Deckung meines Lebensunterhaltes brauche. Darauf folgte die Addition der

Alles eine Frage des Geldes

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voraussichtlichen Kosten. Aus der Gegenüberstellung beider Positionen konnte ich ersehen, welchen Umsatz ich wenigstens erwirtschaften muss. Um eine realistische Umsatzprognose aufzustellen, sollten Sie sich genau wie ich von phantasievollen Blütenträumen verabschieden. Die Villa am See, der Sportwagen und die Luxusausstattung im Büro müssen warten, denn hohe Kosten und ein aufwändiger privater Lebensstil verschärfen die Notwendigkeit, sofort aus dem Stand heraus auf Dauer beträchtliche Gewinne zu erzielen. Gelingt dies nicht oder bleibt der Ertrag sogar für längere Zeit deutlich unter dem angestrebten Ergebnis, wird die schöne, neue Selbständigkeit bald ein Ende haben.

Mit einer Prognose allein ist es jedoch nicht getan. Denn jetzt gilt es herauszufinden, wie viel Umsatz tatsächlich erzielt werden kann. Die Analyse von Standort und Wettbewerb liefert in diesem Zusammenhang hilfreiche Daten. Auch die Kapazität des geplanten Unternehmens und die Zahl der Arbeitskräfte spielen eine bedeutende Rolle. Beide Faktoren sollten auf die Betriebsgröße abgestimmt sein, wobei es ratsam ist, als Existenzgründer erst einmal „klein“ anzufangen. Laufen die Geschäfte später gut, können Sie immer noch daran denken, Ihre Firma bedarfsgerecht zu erweitern. Freuen Sie sich, wenn der erzielbare Umsatz spürbar über den erforderlichen Einnahmen liegt. In diesem Fall steht Ihnen genügend finanzieller Spielraum zur Verfügung, um die Voraussetzungen für einen langfristigen Geschäftserfolg zu sichern: Rücklagen, Substanzerhalt und Wachstum.

Wenn Ebbe in der Kasse drohtZu einer soliden Finanzplanung gehört außerdem ein Liquiditätskonzept – ein Strategiepapier, mit dem Sie Ihre Zahlungsfähigkeit kontrollieren und Fehlentwicklungen vermeiden können. Aus Expertensicht geraten nämlich zahlreiche Jungunternehmer im dritten Jahr in eine böse Liquiditätsfalle, da zu diesem Zeitpunkt erstmals Tilgungszahlungen für öffentliche Darlehen sowie Nach- und Vorauszahlungen für Einkommens- und gegebenenfalls Gewerbesteuer anfallen.

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Sie haben nun zwei Optionen, um diese Hürde erfolgreich zu umgehen. Zum einen können Sie rechtzeitig entsprechende Kapitalreserven bilden oder aber Ihren Kreditrahmen bei der Bank aufstocken. Auch für diese Verhandlungen ist ein überzeugender Liquiditätsplan eine unverzichtbare Basis.

Wie viel eine Arbeitsstunde wert istOb Grafiker, Texter, Fotografen oder Werbeleute: Zahlreiche Freelancer im Dienstleistungsbereich tendieren dazu, sich unter Wert zu verkaufen. Meist aus Angst, mit einem vermeintlich zu hohen Satz nicht konkurrenzfähig zu sein. Schlimm wird es, wenn der Stundensatz so niedrig ausfällt, dass Sie davon weder die laufenden Kosten decken noch Rücklagen für Auftragsausfälle, Krankheit, Urlaub oder die Altersvorsorge bilden können.

Nun bringt es nicht weiter, sich auf einem Honorar-Niveau zu bewegen, das unter Ihren Ausgaben liegt. Das Problem dabei: Wie kalkuliert man einen vernünftigen Stundensatz im Spannungsfeld zwischen den Vorstellungen der Kunden, dem Preis der Konkurrenz und dem persönlichen Geldbedarf, um die eigenen Selbstkosten zu finanzieren?

Klar, wie hoch letztendlich der Stundensatz angesetzt wird, bleibt jedem selbst überlassen. Aber rechnen Sie bitte gründlich. Denn die Formel Wunschhonorar mal 12 Monate geteilt durch 365 Tage geteilt durch 8 Arbeitsstunden pro Tag geht nicht auf.

Zum einen arbeiten Sie bestimmt keine 365 Tage im Jahr. Neben Wochenenden und Feiertagen, Urlaub und anderen arbeitsfreien Zeiten gibt es – leider – auch immer wieder durch Auftragsflaute bedingte Leerläufe. Konsequenz: Die unproduktiven Tage müssen in Ihrem Stundensatz berücksichtigt werden. So bleiben im Schnitt monatlich noch 17,5, im gesamten Jahr noch 211 reguläre Arbeitstage übrig.

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Zum zweiten ist zu berücksichtigen, dass ein angestellter Grafiker zu seinem Salär zusätzlich den etwa hälftigen Arbeitgeberanteil für die Sozialversicherung erhält. Für diese Kosten müssen Selbständige selbst aufkommen.

Nun betrachten wir mal die Ausgabenseite. Hier geraten wir als Freiberufler per se gegenüber einem Festangestellten in einem vergleichbaren Job ins Hintertreffen. Denn während der Kollege alles, was er am Arbeitsplatz benötigt, vom Arbeitgeber kostenlos gestellt bekommt, muss unsereins diese Kosten selbst bezahlen. Dazu zählen unter anderem die Miete, Heizung und Strom, Büromaterial, Telefon, Anschaffung und Reparatur von Geräten, Aufwendungen fürs Auto und etliches mehr – wobei die Kosten, die wir einem Kunden gar nicht in Rechnung stellen können, bei dieser Aufstellung noch unberücksichtigt geblieben sind. Etwa die Zeit, die wir für administrative Aufgaben, Buchhaltung, Kundenakquise und Marketingmaßnahmen benötigen. Dafür sollten wir etwa ein Drittel der verfügbaren echten Arbeitszeit veranschlagen. Damit schrumpft die Zahl der produktiven Arbeitstage im Monat auf 11,7.

In dem bis dahin berechneten Stundensatz ist noch kein Cent Gewinn enthalten, den Sie aber unbedingt brauchen. Wie sonst wollen Sie die Rücklagen bilden, um die eine oder andere Durststrecke zu überstehen? Ein Gewinn von 15 Prozent auf den Umsatz wäre als Kalkulationsgrundlage sinnvoll. Und vergessen Sie nicht, die Mehrwertsteuer von aktuell 19 Prozent hinzuzurechnen.

Gut versichert und versorgtAls Selbstständiger sind Sie nicht mehr automatisch Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse. Deshalb ist es höchste Zeit, aktiv zu werden. Ob Sie bei Ihrer bisherigen Krankenkasse einen Antrag stellen, um dort freiwillig weiter versichert zu bleiben, oder ob Sie in eine private Krankenversicherung wechseln möchten, will sorgfältig überlegt sein. Beim Vergleichs-Check der Anbieter sollte nicht allein der Preis entscheidend sein. Mir hat zu denken gegeben, dass mir nach einen Beitritt in eine PKV

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der spätere Zugang in eine Gesetzliche normalerweise versperrt bleibt. Aber wie gesagt: Sie haben die Wahl.

Ebenso bei der Altersvorsorge. Unter anderem besteht die Möglichkeit, sich als künstlerisch Tätiger – was ein Grafiker durchaus von sich behaupten kann – über die Künstlersozialkasse kranken- und rentenversichern zu lassen. Sie bekommen dann die Hälfte der fälligen Beiträge bezuschusst und sind damit einem Angestellten gleichgestellt. Vor allem für die Anfangszeit, in der die Honorare erfahrungsgemäß noch nicht so üppig ausfallen, kann diese Form der Vorsorge sinnvoll sein. Eine Alternative bietet die Absicherung über ein berufsständisches Versorgungswerk.

Seit ich mich in Freelancer-Kreisen umgehört habe, weiß ich, dass kreative Arbeiter ganz schnell durch unzufriedene Kunden mit teuren Schadenersatzansprüchen in eine finanzielle Schieflage geraten können. Das passiert mir nicht, habe ich mir geschworen, und eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen.Denn eine solche Assekuranz übernimmt die Kosten für die Regulierung entstandener Schäden.

Sollten Sie ein externes Büro angemietet haben, in dem teure Computer und andere Gerätschaften untergebracht sind, wäre auch eine Inventarversicherung eine denkbare Option. Hierdurch sind Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Einbruchdiebstahl gedeckt. Haftpflicht- wie Inventarversicherungen können Sie übrigens steuerlich voll als Betriebsausgabe absetzen.

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Der Erfolg kommt nicht von alleine. Man muss etwas dafür tun. Und zwar so früh wie möglich. Priorität im Vorfeld meiner Existenzgründung hatte die Wahl des geeigneten Standorts. Sicher – auch Bill Gates musste anfangs in einer Garage an seiner Software tüfteln, bevor er groß beim IBM-Konzern ins Geschäft kam und sich einen tollen Firmensitz leisten konnte. Aber diese Vorstellung brachte mich nicht wirklich weiter.

Home Office pro und contraDer Gedanke, zuhause bei freier Zeiteinteilung und ungestört in aller Ruhe arbeiten zu können, hat etwas Verführerisches. Dazu kommt der geldwerte Vorteil, weil beim Home Office eine zusätzliche Miete entfällt – gerade für Existenzgründer ein wichtiges Kriterium. Ein Rechner ist sowieso vorhanden, der sich bei Bedarf mit entsprechender Software für anspruchsvolle Gestaltungsarbeiten hochrüsten lässt. Die fertigen Entwürfe könnten – der modernen Technik sei Dank – problemlos per E-Mail an den Auftraggeber übermittelt werden.

Andrerseits: Die Home-Office-Idee hat auch Schwachstellen. So hinterlässt ein privates Arbeitszimmer zwischen Wohnstube und Küche bei einem offiziellen Kundenbesuch meist keinen professionellen Eindruck. Fatal, wenn sich dieser Anschein auf meine Person übertragen würde. Und sollte ich bei wachsender Auftragslage den einen oder anderen Mitarbeiter ins Boot holen wollen, dann wäre bald kein Platz mehr zum Arbeiten vorhanden.

Also fasste ich den Entschluss, ein externes Büro anzumieten. Aber wo? Die Standortwahl hängt von zahlreichen betriebswirtschaftlichen Erwägungen ab. Mietpreis, Kündigungsrecht, Größe und Lage der Geschäftsräume,

Performance in eigener Sache

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Erreichbarkeit , Kundennähe, Wettbewerbsbedingungen: Dies alles sollte in die Entscheidungsfindung einfließen. Natürlich spielt die Frage, ob am Standort geeignete und bezahlbare Mitarbeiter rekrutiert werden können, ebenfalls eine bedeutsame Rolle. Nach einigem Suchen hatte ich mein künftiges Büro gefunden und ging nun daran, gezielt etwas für das Marketing in eigener Sache zu unternehmen.

Präsent in Netz und MarktEine zentrale Herausforderung, der sich jeder Jungunternehmer stellen muss, ist die erfolgreiche Kundenakquise. Voraussetzung dafür: Damit Sie von Ihrer gewünschten Zielgruppe als glaubhaft und überzeugend wahrgenommen werden, brauchen Sie für Ihre Unternehmung ein seriöses Erscheinungsbild. Dazu gehören unter anderem ein einprägsames Logo und natürlich eine interessante Website, eines der wirkungsvollsten Marketinginstrumente überhaupt. Denn ohne Internetpräsenz stehen Selbständige rasch auf verlorenem Posten. Nutzen Sie Ihre Homepage deshalb gezielt als Plattform, um Ihr Leistungsspektrum vorzustellen, aktiv Kundenkontakte zu knüpfen und sich im Markt bekannt zu machen.

Zusätzlich steht Ihnen über das Online-Marketing der Weg offen, direkt mit Ihren potentiellen Auftraggebern zu kommunizieren. Etwa via E-Mail oder über Social Media. Eine erfolgversprechende Gelegenheit, mögliche neue Kunden zu treffen, ergibt sich auch auf Messen und Ausstellungen. Oder Sie laden selbst zu einer Präsentation, einem Vortrag oder Workshop in Ihren Geschäftsräumen ein. Ich zum Beispiel habe zum Start eine Party für einen ausgewählten Personenkreis gegeben und bei diesem zwanglosen Come-together erste wichtige Geschäftsbeziehungen aufgebaut.

Außerdem können Sie nach Belieben auf die klassischen Tools im Marketing zurückgreifen. Mailings, Flyer, Anzeigen etc. Übrigens halte ich in diesem Zusammenhang eine kontinuierliche PR-Arbeit für äußerst effizient. Deshalb empfehle ich, beizeiten mit den Redaktionen von Lokalpresse und einschlägigen Fachzeitschriften Verbindung aufzunehmen.

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Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Vor knapp dreieinhalb Jahren als Einzelkämpfer in die Selbständigkeit gestartet, habe ich inzwischen in der Kundenlandschaft an Boden gewonnen und stehe nun sicher auf eigenen Füßen. Dank gut gefüllter Auftragsbücher sind mittlerweile vier Mitarbeiter in meinem Atelier für Industrie-Design beschäftigt. Zudem plane ich, kurzfristig einen Ausbildungsplatz für Nachwuchs-Grafiker einzurichten.

Selbstverständlich erfordern wachsende Aufgaben auch mehr Einsatz, Manpower und vor allem Expertise. In meinem Fall war Kompetenz besonders im kaufmännischen Bereich gefragt. Daher habe ich von Anfang an auf einen riskanten Selbstversuch verzichtet und gleich erfahrene Experten an Bord geholt: Das Team von Sage Business Cloud, bekannt als Partner von Kleinunternehmen und Existenzgründern im Bereich Online-Buchhaltung. Warum ich diese Wahl getroffen habe? Aus guten Gründen.

So geht Buchhaltung ganz einfachDas wünscht sich jeder Unternehmer: So wenig Zeit wie möglich für Rechnungslegung, Buchhaltung und Löhne aufwenden, trotzdem Kosten sparen und die volle Kontrolle über das eigene Geschäft behalten.

Sage Business Cloud macht’s möglich. Als Teil der international aufgestellten Sage Group, mit über sechs Millionen Kunden weltweit drittgrößter Anbieter kaufmännischer Lösungen, haben sich die Frankfurter darauf spezialisiert, für Start-ups, Freiberufler und kleine Firmen Software für die Erledigung der Buchhaltung sowie der

Geschäftserfolg mit Verstärkung

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Lohn- und Gehaltsabrechnung anzubieten. Maximal benutzerfreundlich, mit integriertem Online-Banking und einem Höchstmaß an Sicherheit dank autorisierter Steuerberatung. Und noch etwas hat mich überzeugt: Über 115.000 Kunden in vielen Ländern vertrauen bereits auf diesen hilfreichen Onlinedienst. Wir auch.

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Bleiben wir realistisch: Nicht immer geht alles glatt beim Start in die Selbständigkeit. Manches Mal kommt etwas Unvorhersehbares dazwischen, manches Mal ist man selber schuld, wenn das eine oder andere nicht so klappt wie geplant. Aber Fehler sind dazu da, um daraus zu lernen. Noch besser: Fehler von vorneherein zu vermeiden. Beispielsweise diese:

• Investieren ohne gesicherte Finanzierung

• Ausgaben zu niedrig und Umsätze zu hoch ansetzen

• Keine Finanz- und Liquiditätspläne erstellen

• Alle privaten Ausgaben über den Betrieb laufen lassen

• Nur auf Großaufträge warten

• Sich nicht an die Strategie im Businessplan halten

• Den falschen Geschäftspartner wählen

• Auf wichtige Verträge verzichten oder Vereinbarungen ungeprüft unterschreiben

• Den Wettbewerb kopieren

• Keinen Expertenrat einholen

• Nur mit einer Bank zusammenarbeiten

• Sich nicht um Steuern und Versicherungen kümmern

• Keine Ordnung in der Belegablage halten

• Unangenehmes aufschieben statt schnell zu erledigen

• Alles glauben und auf die Bonität von Kunden und Lieferanten vertrauen

• Mitarbeiter unzureichend informieren, niemals loben und nicht leistungsgerecht bezahlen

• Jeden Auftrag trotz fehlender Expertise annehmen

Zu guter Letzt: So nicht!

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• Eine unrealistische Kostenrechnung aufstellen

• Mahnungen, Beschwerden und Kundenwünsche unbeachtet lassen

• Zusagen nicht einhalten

Diese Do-not-Liste lässt sich natürlich weiter ausbauen. Sicher fällt Ihnen dazu noch einiges ein. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Zeit und gutes Gelingen bei allem was Sie sich vorgenommen haben.“

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