56
ERKUNDUNGEN WALD- Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben

Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

ER

KU

ND

UN

GE

NW

ALD

- Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben

Page 2: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen
Page 3: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

WALD-ERKUNDUNGENAuf vielfältige Weise mit Kindern

den Wald erleben

Page 4: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung 4

Planung eines Waldtages 5

Didaktische und methodische Hinweise 6

Wissenswertes zu Zecken und Fuchsbandwurm 8

SPIEL ZUM KENNEN LERNEN 10Zapfenwerfen 10

SPIELE ZUR GRUPPENBILDUNG 11Arche Noah 11

Blätter ziehen 11

Geräuschememory 11

ANNÄHERUNGEN AN DIE NATUR 12Eigener Platz im Wald 12

Erdfenster 13

SINNESERFAHRUNG AUF VIELFÄLTIGE WEISE 14Sehen – Einmal genau hinschauen 15

Suchmemory 15

Suchaufträge 16

Waldgalerie 16

Mit der Lupe unterwegs 16

Farbpalette 17

Suchbild 17

Spiegellauf 17

Verstecken – Entdecken 18

Kamera 18

Tasten – Den Wald begreifen 19Einem Baum begegnen 19

Blinde Raupe 20

Blinde Karawane 20

Hören – In den Wald lauschen 21Geräusche-Landkarte 21

Heranschleichen 21

Waldkonzert 21

Riechen – Den Wald erschnuppern 22Riechmemory 22

Mit der Nase eines Igels 22

Page 5: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

TIEREN AUF DIE SCHLICHE KOMMEN 23Fledermaus-Spiel 23

Räuber-Beute 24

Tiere raten 24

Gipsabdrücke von Tierspuren 25

Eilenriede 25

Eichhörnchenspiel 26

Eichhörnchenrennen 27

Auf der Pirsch mit dem Insektensauger 28

PFLANZEN ERFORSCHEN 29

Bestimmungsspiel 29

Waldblätter 30

Sockenlauf 31

Einen Baum bauen 32

Baumsäfte hören 34

Wachstum in Etagen 34

Baumhöhenbestimmung 35

Altersbestimmung eines Baumes 35

Rindenfrottage 36

Das Detektivspiel: Baumfahndung 36

Baumkartei 38

Baumbeobachtung 38

ÖKOLOGISCHE ZUSAMMENHÄNGE BEGREIFEN 39

Lebenspyramide 39

Fantasiewald 40

Netz knüpfen 41

Eulen und Krähen 41

ANHANG 42

Bestimmungshilfen 42

Kopiervorlagen 44

Baumfahndung 46

Umweltbildungsangebote 48

Lesenswertes 52

Page 6: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

4

EINLEITUNG Ausflüge mit Kindern gehören zumAlltag von Schulen und Kindertages-stätten. Gemeinsam mit der Lehrkrafterkunden die Kinder verschiedenestädtische Einrichtungen wie dieFeuerwehr, das Verkehrsunternehmenoder den Zoo und lernen dabei vieleDinge aus ihrem Lebensumfeld ken-nen. Auch Vormittage im Wald ge-hören dazu.

Gerade Ausflüge in den Wald tragendem Bewegungsdrang und der Abenteuerlust der Kinder Rechnung.Sie bieten Anlass für vielfältige Ent-deckungen und Erkenntnisse. Beiihren Streifzügen erforschen KinderTiere und Pflanzen und betrachtendiese eingehend, spielen mit Natur-material und können sich dabei verlie-ren oder bauen mit BegeisterungHütten aus Ästen und Zweigen.

Die Natur ist ein wesentlicher Be-standteil des Lebensumfeldes desMenschen und es ist wichtig, denKindern einen Zugang zu ihr zu eröff-nen. Erst so kann die Natur ins Be-wusstsein dringen und ein Element imWertesystem der Kinder werden. Undnur auf diese Weise kann ein Kind dieNatur schätzen lernen.

Ziel dieser Broschüre ist es daher,Erzieherinnen und Erzieher sowieLehrerinnen und Lehrer zu ermutigen,mit Kindern den Wald zu erleben, die Neugierde der Kinder zu nutzenund mit ihnen gemeinsam auf Ent-deckungsreise zu gehen. Um Ihnendie Vorbereitung zu vereinfachen,werden verschiedene Spiele undAnregungen gegeben, die unter-schiedliche Lernziele unterstützen.

Wir wünschen Ihnen und den Kindernviel Spaß beim Erkunden und Aus-kundschaften.

Ihr Team Beratung undKommunikation im FachbereichUmwelt und Stadtgrün

Page 7: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

5

PLANUNG EINESWALDTAGES

Bei der Planung eines Ausfluges inden Wald sind viele Dinge zu beach-ten. Vieles muss bei der Zusammen-stellung der Ausrüstung und bei derInformation für die Eltern und Kinderberücksichtigt werden. Die nachfol-gende Liste kann als "Check-Liste"dienen:

Festlegung des Tagesablaufs:

• Festlegung eines Termins und des Ausflugsortes

• Planung des Tagesablaufs (Zeitkontingent, Pausen etc.)

• Planung der Aktionen (Jahreszeiten berücksichtigen) oder Anwerbung eines Umweltpädagogen

• Festlegung der Betreuungspersonen• Notfallsituationen durchgehen und

Erste Hilfe Kenntnisse auffrischen

Rahmenbedingungen vor Ort abklären:

• Erkundigung beim Förster nach ge-eignetem Waldstück

• Erkundigung nach Jagdsaison (gilt nicht für die Eilenriede)

Klärung der Anreise:

• Weg oder Anfahrt zum Wald klären und vorbereiten

• Fahrplan besorgen• Evtl. Kauf von Fahrkarten für Bus

oder Bahn• Ggf. Bildung von Fahrge-

meinschaften

Mitbestimmung und Einstimmungder Kinder:

• Mitbestimmung bei derAuswahl des Ausflugziels

• Einstimmung auf den Waldtag

Weitergabe von umfassendenInformationen an die Eltern:

• Information bei einem Elternabend,brieflich oder mit Aushang

• Vermittlung des pädagogischen Ziels des Ausflugs

• Information über das Waldstück und den Treffpunkt

• Allergien etc. abfragen (Tipp: Erstellung eines Waldpasses für je-des Kind bei Eintritt in die Kinder-tagesstätte oder Schule)

• Informationen der Eltern über Risiken wie Verletzungsgefahren, Zecke und Fuchsbandwurm

• Kauf von Fahrkarten• Kleidung

• wetterfest, evtl. Regenjacke und –hose und Gummistiefel

• zeckensicher (lange Hose und lange Ärmel)

• feste Schuhe, evtl. Gummistiefel u. Matschhose

• Rucksack• Ersatzwäsche und Handtuch• Sonnenschutz, Hut etc.

• Verpflegung: • müllarm, handgerecht• ausreichend Getränke (im Winter

warme Getränke)• im Sommer möglichst keine

süßen Getränke (Wespengefahr)

Ausstattung:Exkursions-Material (je nachProgramm):

• Naturführer, Bestimmungshilfen• (Becher)Lupen • Insektensauger und Pinsel (zum

Einfangen von Insekten etc.)• Schalen, Gläser, Tüten oder

Stoffbeutel zum Sammeln von Naturmaterialien

• Paketband als Universalhilfsmittel• Papier, Stifte und Schreibunterlage • Werkzeug wie Schnitzmesser,

Scheren, Rosenschere, Draht• Fotoapparat, Fernglas, Kompass

Medizinische Ausrüstung:

• Bei regelmäßigen Aufenthalten im Wald Rettungsdienste mit Karte über Standort informieren (Rettungsleitstelle Telefon 112)

• Erste Hilfe-Tasche, Pflaster• Mückenmittel• Kühlakkus bei Schwellungen und

Insektenstichen• Medikamente der Kinder

(Allergiemittel etc.),• Zeckenpinzette, Zwiebel u. ä. kön-

nen mitgeführt werden, dürfen abernicht von Lehrkräften verabreicht bzw. verwendet werden

• Sonnenschutzmittel

Sonstiges:

• Handy• Übersichtskarte des Waldgebietes• Isomatten oder (beschichtete)

Decke als Sitzgelegenheit• Taschenlampe• Plane zum Spannen (mit Ösen und

Schnur) als Regenschutz oder als Sitzgelegenheit

• Mülltüte für Abfall• Wasser, Waschlappen u. kleines

Handtuch zum Reinigen• Schaufel u. Toilettenpapier• Bollerwagen zum Transport

Page 8: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

6

Zur Gestaltung einer Waldexkursiongibt es eine Vielzahl von Möglich-keiten. Hier finden Sie einigeHinweise, was bei Planung undDurchführung einer Exkursion beach-tet werden sollte.

Formulierung des Ziels:Wenn ein Ausflug in den Wald ge-plant wird, sollte formuliert werden,was die Kinder dabei erfahren und ler-nen können. Das Lernziel sollte je-doch nicht zu hoch angesetzt werden,um die Kinder nicht zu überfordern.Es kann zum Beispiel um die verschie-denen Bäume des Waldes und ihreMerkmale gehen.

Auswahl der Methoden:Es sollte ein möglichst breitesMethodenspektrum eingesetzt wer-den, um das Naturerlebnis auf vielenverschiedenen Ebenen zu ermögli-chen. Dazu gehört, mit spielerischen,handlungsorientierten Formen undmit Sinneserlebnissen auf unter-schiedlichen Wahrnehmungskanälenzu arbeiten, Körpererfahrungen zu er-möglichen, Forschungs- oderSuchaufträge zu stellen und auch dasBedürfnis nach Wissen zu beachten.Geschichten können vorgelesen, eskann gesungen oder eine Handpuppeals Leitfigur eingesetzt werden.

Didaktische Überlegungen:Die vorgestellten Aktionen und Spielesollen Anreiz geben für eine Ausein-andersetzung mit der Natur: Zunächstbestimmt die Lehrkraft Aktionen undSpiele, die die Kinder durchführenkönnen. Dies dient dazu, Begeisterungfür etwas zu wecken, das den Kindernnoch nicht vertraut ist. Wenn derFunke übergesprungen und ihreNeugier geweckt ist, können dieKinder ihre eigenen Naturerfahrungenmachen. Die Lehrkraft sollte sie dabeiunterstützen, Fragen und Anmerkun-gen der Kinder einbinden und sich mitihnen gemeinsam auf die Suche nachAntworten machen. Die Kinder sollten die Gelegenheit ha-ben, ihre Fantasie, Kreativität und dieLust am eigenen Entdecken undErforschen in Muße zu entwickeln.Durch das selbstbestimmte Entdeckenentstehen die nachhaltigsten Natur-erlebnisse. Entscheidend dabei ist,dass den Kindern dafür ausreichendZeit eingeräumt wird. Spaß und Neu-gier dürfen nicht zu kurz kommen,denn sie sind die besten Antriebsfe-dern beim Lernen. Die Kinder sollten an der Verantwor-tung für das Gruppengeschehen be-teiligt werden. Dies fördert diePersönlichkeitsbildung und ist einewesentliche Voraussetzung zumEntstehen eines neuen Umgangs mitunseren natürlichen Lebensgrundla-gen. So können sich Kinder an derPlanung eines Waldtages beteiligenoder festlegen, welche Phänomene inder Natur bzw. im Wald als nächsteserkundet werden sollen.

DIDAKTISCHE UND METHODISCHE HINWEISE

Page 9: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

7

Im Übrigen heißt Naturerfahrungnicht nur Erfahrung von "heiler" Natur.Ebenso kann beeinträchtigte oder zer-störte Natur vor Augen geführt wer-den. Auch dies trägt dazu bei, intakteNatur schätzen zu lernen. Leider las-sen sich Umweltprobleme auch vorOrt entdecken. Wenn lokale Umwelt-probleme als Anknüpfungspunkt die-nen, erscheinen globale weniger ab-strakt.

Zeitplanung:Dadurch, dass den Kindern mehr Zeitzum eigenen Erkunden gegeben wird,dauern die Aktionen oft länger als ge-plant. In diesem Fall ist es sinnvoller,den einen oder anderen Programm-punkt wegzulassen, als das Programmdurchzuziehen, dafür aber aufnahme-fähig zu sein und zu versuchen, aufdas einzugehen, was sich spontanentwickelt.

Persönliche Vorbereitung:Auch wer nicht über eine umfassendenaturkundliche Ausbildung verfügt,braucht keine Angst vor "unbeque-men" Fragen der Kinder haben. Vordem Ausflug sollte sich die Lehrkraftzumindest in groben Zügen über dasWaldstück informieren. Damit kanneinerseits besser den Fragen derKinder begegnet werden und anderer-seits die Aufmerksamkeit auf die eineoder andere Besonderheit des Gebie-tes gelenkt werden. Hilfreich für die Beantwortung vonFragen sind einfache Bestimmungs-bücher. Sie sollten sich auf den heimi-schen Naturraum beziehen und mög-lichst nur die wichtigsten Pflanzen-und Tierarten enthalten; das erleich-tert den Überblick.

Festlegung gemeinsamer Regeln:Vor Beginn der geplanten Aktionensollten miteinander Regeln festgelegtwerden. Dazu gehört unter anderemder Umgang mit Pflanzen und Tieren:• Tote Tiere sind interessant, aber

bitte nicht anfassen!• Gegessen werden nur die von zu

Hause mitgebrachten Lebensmittel, Früchte des Waldes bitte liegen lassen!

• Es sollen keine Pflanzen ausgerissenund Äste abgebrochen und höch-stens Pflanzenteile wie Blätter, Rin-de und Früchte gesammelt werden.

• Abgesehen von Bodenlebewesen sollen keine Tiere gefangen werden.

Page 10: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

8

Die Gefahren im Wald werden vonvielen Eltern und Lehrkräften über-schätzt. Dies liegt vor allem in derUnkenntnis über die tatsächlichenRisiken begründet. So sind Verlet-zungs- oder Vergiftungsgefahren alsrelativ gering einzustufen. Wichtig ist, klare Regeln vor demAusflug in den Wald festzulegen; bei-spielsweise sollte auf den Verzehr vonFrüchten verzichtet werden. Da bei den Themen Zecken undFuchsbandwurm Unsicherheiten auf-treten, wird im Folgenden darauf ein-gegangen. Die Informationen stam-men weitestgehend von den Inter-netseiten www.zecke.de undwww.wald-rlp.de.

ZeckenZecken sind weltweit verbreiteteblutsaugende Parasiten. Sie sitzen amBoden, im Unterholz, an Sträuchernoder Gräsern in einer Höhe bis zu 1,5Metern, wo sie darauf warten, vonWarmblütern abgestreift zu werden.Ist eine Zecke mit Krankheitserregerninfiziert, so kann ein an und für sichharmloser Zeckenstich zur Gefahr fürden Menschen werden. In Deutsch-land haben vor allem zwei durchZecken übertragbare ErkrankungenBedeutung:

Frühsommer-Meningoenzephalitis(FSME)Die Frühsommer-Meningoenzephalitis(FSME) wird durch Viren übertragen.FSME tritt jedoch nur in bestimmtenRegionen auf. In Deutschland sind esvor allem Bayern und Baden-Württemberg, aber auch aus demSaarland, Rheinland-Pfalz, Hessen,Thüringen, Sachsen und Brandenburgwerden vereinzelt FSME-Fälle gemel-det. Es werden spezielle Endemiekar-ten erstellt, die beispielsweise imInternet unter www.zecke.de zu fin-den sind. Sind Reisen in die von FSMEbetroffenen Gebiete geplant wirdempfohlen, weitere Informationeneinzuholen.

BorrelioseDie Borreliose wird von spiralförmigenBakterien, den sogenannten Borrelien,ausgelöst. Die Borreliose tritt in ganzDeutschland auf.

SymptomeDie Symptomatik einer Borreliose istausgesprochen vielschichtig. Einesder wenigen charakteristischen Symptome ist die so genannteWanderröte. Diese ringförmigeHautrötung wird einige Tage bisWochen nach einem Zeckenstich

rund um die Einstichstelle, aber auchan anderen Körperstellen beobachtet.Allerdings tritt die Wanderröte nichtbei allen Borreliose-Patienten auf.Im frühen Stadium einer Borreliosewerden neben dieser typischen Wan-derröte auch Allgemeinsymptome wieAbgeschlagenheit, Fieber- und Kopf-schmerzen beobachtet. Im Stadium 2können die verschiedensten Sympto-me von Hirnhautentzündung überstarke Schmerzen bis hin zu Herzpro-blemen auftreten. Im chronischenSpätstadium der Borreliose werdenhäufig Gelenkentzündungen oder diesogenannte Pergamentpapierhaut beobachtet.

BehandlungsmöglichkeitenWenn eine Hautrötung oder andereder beschriebenen Symptome auftre-ten, sollte unbedingt ein Arzt aufge-sucht werden. Prophylaktisch kann ei-ne Blutuntersuchung frühestens sechsWochen nach dem Zeckenstich durch-geführt werden. Da die Borreliose eine bakterielleErkrankung ist, lässt sie sich prinzipi-ell antibiotisch behandeln. EineImpfung ist bisher nicht möglich.

Wie schützt man sich vorZeckenstichen?Einen gewissen Schutz vor Zeckensti-chen bietet geschlossene Kleidung.Da Zecken hauptsächlich im Unterholzund an Gräsern sitzen, ist es sinnvoll,die Socken über die Hosenbeine zuziehen. Sicheren Schutz kann Klei-dung allein jedoch nicht gewähren.Darüber hinaus können insektenab-weisende Mittel eine Zeit lang helfen. Nach einem Aufenthalt in Zeckenbio-topen sollten die Kinder zudemgründlich nach Zecken abgesuchtwerden.

WISSENSWERTES ZU ZECKEN UND FUCHSBANDWURM

Page 11: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

9

Was ist zu tun, wenn man eineZecke entdeckt?Zur Verhinderung einer Borreliose istes wichtig, eine Zecke so schnell wiemöglich zu entfernen, da davon aus-gegangen wird, dass Borrelien erstnach einer Weile des Saugens in denWirt gelangen.

Man sollte Zecken ganz vorsichtig miteiner feinen Pinzette oder mit einemSkalpell entfernen. Dazu setzt mandicht über der Haut an und zieht bzw.hebelt die Zecke vorsichtig heraus.Wer sich nicht sicher ist, die Zeckerichtig entfernen zu können, sollte ei-nen Arzt aufsuchen.Ist die Zecke entfernt, kann der Arztsie zur Untersuchung auf Borrelieneinschicken.

FuchsbandwurmKreislauf Fuchs – Maus – Fuchs Der nur 2-3 cm lange Fuchsband-wurm lebt im Dünndarm des Fuchses.Mit dem Kot des Fuchses gelangendie Eier des Fuchsbandwurmes in dieUmwelt. Sie können auf Gräsern,Beeren und Pilzen liegen. Die Eierwerden mit der Nahrung von Klein-säugern, meist Mäusen, aufgenom-men. Im Darm der Maus schlüpft eineLarve, durchbohrt die Darmwand undgelangt über den Blutstrom in dieLeber. In einer sogenannten Finneentstehen dort Hunderte neuer Band-wurmanlagen. Dieses tumorartigeGebilde wuchert in die Leber hinein,so dass sich das Organ erheblich ver-größert. Die Maus wird dadurch ge-schwächt und ist eine leichte Beutefür den Fuchs. Im Darm des Fuchsesbildet sich aus jeder Kopfanlage einerwachsener Bandwurm, so dass derKreislauf geschlossen ist. Der erwach-sene Fuchs lässt sich von den Wür-mern in seinem Darm selten stören.Er wirkt in der Regel völlig gesund.

Infektion des MenschenDer Mensch infiziert sich, wenn er dieEier des Fuchsbandwurmes über denMund aufnimmt. Das kann passieren,wenn man Fallobst oder Waldfrüchteisst, die in Bodennähe wachsen.

Die Ansteckungsrate mit demFuchsbandwurm ist jedoch sehr ge-ring. Zahlenangaben aus Frankreich,Süddeutschland und der Schweizschwanken zwischen 0,2 und 14Infektionen pro eine Millionen Ein-wohner. Eine Infektion bedeutet nochlange keine Erkrankung. Das Verhält-nis von Infizierung und tatsächlicherErkrankung wird mit 9:1 angegeben.Die Zahl der durch Fuchsbandwurmerkrankten Menschen liegt z. B. in derSchweiz, wo die Krankheit melde-pflichtig ist, lediglich bei zwei Fällenpro eine Millionen Einwohner undJahr. Die Ansteckungsgefahr ist, ins-besondere wenn man Vorsichtsmaß-nahmen ergreift, sehr gering.

Schutz vor demFuchsbandwurmEs sollten keine toten Tiere angefasstwerden. Waldfrüchte, Pilze und ande-re am Boden wachsende oder liegen-de Früchte können unter Einhaltungvon Vorsichtsmaßnahmen weiterhingegessen werden. Abwaschen alleinebringt jedoch keine hundertprozenti-ge Sicherheit. Um ganz sicher zu ge-hen, sollten die Früchte vor demVerzehr gekocht werden. Ab 60°Cwerden die Eier in wenigen Minutenabgetötet. Anders ist es beim Einfrie-ren; erst bei minus 80°C werden dieEier nach 2 Tagen abgetötet. Nach einem Aufenthalt im Wald soll-ten die Hände gründlich gewaschenwerden.

Page 12: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

10

SPIEL ZUM KENNENLERNEN

ZapfenwerfenZielgruppe:Kinder ab etwa 6 Jahre

Material:große Kiefernzapfen oder kleine Bälle

Die Lehrkraft begrüßt die Gruppe,stellt sich vor und fordert die Kinderauf, sich in einem Kreis aufzustellen.Sie wirft einem Kind einen Kiefern-zapfen oder einen Ball zu und bittetes, sich kurz vorzustellen. Danachwirft dieses Kind den Zapfen weiter.Nachdem sich jedes Kind vorgestellthat, kommt der Zapfen zur Lehrkraftzurück. Beim zweiten Durchgang geht esrückwärts. Das heißt, das letzte Kind,das sich vorgestellt hatte, wirft denZapfen dem Kind zu, von dem es ihnbekommen hat und nennt dabei des-sen Namen. Danach wirft dieses Kindden Zapfen weiter. Nachdem derZapfen beim ersten Kind angekom-men ist, das sich vorgestellt hatte, er-hält die Lehrkraft ihn zurück. Der dritte Durchgang hat einen erhöh-ten Schwierigkeitsgrad, denn dabeikommen zwei Kiefernzapfen oderBälle ins Spiel. Zunächst kommt einZapfen in der gleichen Reihenfolge

wie beim ersten Durchgang ins Spiel,wobei der Werfer den Namen desFängers nennt. Gleich darauf schicktdie Lehrkraft einen weiteren Zapfen inder anderen Reihenfolge auf die Rei-se, das heißt das Kind, das sich zuletztvorgestellt hatte, wirft den Zapfenzum vorletzten Kind usw. und auchhier nennt der Werfer den Namen desFängers. Zum Schluss werden dieZapfen der Lehrkraft zugeworfen.

Variante: Man kann das Spiel nochschwieriger gestalten durch denEinsatz von drei oder vierKiefernzapfen oder durch eine beliebi-ge Reihenfolge beim Zuwerfen.

Page 13: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

11

SPIELE ZUR GRUPPENBILDUNG

Bei großen Gruppen ist es sinnvoll,Kleingruppen zu bilden, um dieIntensität des Naturerlebnisses zuverstärken.

Arche NoahZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Pappkärtchen in Anzahl der anwesen-den Kinder, auf die jeweils ein Tieraufgemalt ist oder der Name einesTieres geschrieben steht.(Kopiervorlagen finden Sie imAnhang. Diese können natürlich vonihnen nach Belieben ergänzt werden.)

Die Tierkarten werden an die Kinderverteilt. Es werden so viele Tierartenausgegeben, wie Kleingruppen gebil-det werden sollen bzw. so vieleKarten der gleichen Sorte, wie Kinderin einer Kleingruppe sein sollen. DieKinder merken sich ihr Tier und ge-ben die Karten zurück. Durch entspre-chende Körperhaltungen, Bewegun-gen und Geräusche müssen sich die"Tiere" zu erkennen geben, um sichden Artgenossen gegenüber bemerk-bar zu machen. Dabei sollen die Kin-der animiert werden, möglichst lautund auffällig zu agieren. Nur sprechenist nicht erlaubt. Das Spiel ist been-det, wenn sich alle Gruppen gefundenhaben.

Blätter ziehenZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Blätter oder Früchte in gleicher An-zahl, wie Kinder anwesend sind, undvon so vielen Pflanzenarten, wieKleingruppen gebildet werden sollen

Für dieses Spiel sollten nur Blättergesammelt werden, die am Standorthäufig vorkommen. Alternativ könnenBlätter aus der Laubstreu verwendetwerden. Die Blätter werden in einenStoffbeutel gelegt und jedes Kindzieht ohne hinzuschauen eines ausdem Beutel. Die Kinder mit dem glei-chen Blatt bilden eine Gruppe.Anschließend können die Kinder erra-ten, von welchem Baum die Blätterstammen und einen entsprechendenBaum in der Umgebung suchen.

GeräuschememoryZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Fotodosen, die mit verschiedenenMaterialien gefüllt sind

Die Fotodosen werden entsprechendder Anzahl der Kleingruppen die ge-bildet werden sollen mit unterschied-lichem Material (Sand, Wasser,Stöckchen, Nadeln etc.) gefüllt. DieLehrkraft gibt jedem Kind eine gefüll-te Fotodose. Ohne zu sprechen undnur indem die Dose geschüttelt wird,sollen sich die Gruppenmitglierder er-kennen und zusammenfinden.

Page 14: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

12

ANNÄHERUNGEN AN DIE NATUR

Eigener Platz im WaldZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Jedes Kind sucht sich einen persönli-chen Platz im Wald, ein Platz, der ihmgefällt, von dem es sich besonders an-gezogen fühlt und wo es sich wohlfühlt. Die einzelnen Plätze sollen so-weit auseinander liegen, dass sich dieKinder nicht gegenseitig stören, aberauch nicht soweit von einander ent-fernt, dass kleinere Kinder Angst be-kommen. Für die Platzsuche soll ge-nügend Zeit eingeplant werden. Essoll möglich sein, verschiedene Plätze"auszuprobieren", indem sich das Kindhinsetzt und die Stimmung auf sichwirken lässt. Am ausgewählten Platz verweilen dieKinder eine vorher festgelegte Zeit. Esist wichtig, den Zeitpunkt der Rück-kehr zu vereinbaren. Entweder wirdmiteinander eine bestimmte Zeit fest-gelegt, oder man ruft die Kinder miteinem akustischen Zeichen zurück. Im Rahmen eines mehrtägigen Be-suchs sollte das Aufsuchen des per-sönlichen Platzes ein fester Bestand-teil des Tagesablaufs sein. Hier kannein Kind ein paar Momente der Ruhe,Stille und Erholung genießen. Dies er-möglicht eine Kontaktaufnahme zurNatur, die in der Gruppe oftmals sonicht hergestellt werden kann.

Wird zum ersten Mal ein eigener Platzim Wald gesucht, könnte die Ein-führung folgendermaßen lauten:„Suche dir einen persönlichen Platz,an dem du dich besonders wohlfühlst.Wenn du deinen Platz gefunden hast,mache es dir bequem. Lege oder set-ze dich auf den Boden oder lehne dichan einen Baum. Sei ganz ruhig undbeobachte eine Weile deineUmgebung.

Mache einfach nichts und lasse dieStimmung auf dich wirken. Bleibe so-lange ruhig dort sitzen, bis du (dasvereinbarte Zeichen einfügen)hörst/siehst." Im anschließendenKreis können die Kinder von ihrenEindrücken berichten.Handelt es sich um einen mehrtägi-gen Aufenthalt, so können dieBeobachtungsaufträge erweitert wer-den. Sie dienen dazu, die Beziehungzum persönlichen Ort zu vertiefen. ImVordergrund steht aber jedes Mal dasGenießen und das Nichtstun. So könn-te die Aufforderung für das zweite Mallauten: "Beobachte deine Umgebungetwas genauer. Gibt es auffälligeKennzeichen? Welche Bäume, Sträu-cher oder andere Pflanzen wachsendort und wie sieht es mit der Be-schaffenheit aus? Welche Geräuschesind zu hören? Riecht es besonders?Welche Bewegungen nimmst duwahr?" Wichtige Beobachtungen kön-nen aufgeschrieben oder aufgezeich-net werden. Und die Frage für dasdritte Mal wäre etwa: "Gibt es etwas,das dir bisher nicht aufgefallen ist?Hat sich etwas verändert?"

Variante: Die Beobachtungen könnenin ein Naturtagebuch eingetragenwerden. Hier können auch Gedankenfestgehalten werden, die den Kinderndurch den Kopf gehen, während sie anihrem Platz sitzen.

Unmittelbare Begegnungen ermögli-chen eine Annäherung an die Naturund machen es möglich, sich als Teilder Natur zu begreifen.

Page 15: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

13

ErdfensterOrt:Waldabschnitt mit möglichst vieltrockenem Laub

Zielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Die Kinder legen sich auf den Wald-boden und schauen in den Himmel.Nun wird eines nach dem anderen mitLaub, Stöckchen und Tannennadelnbedeckt – bis hinauf zum Kopf. Nurdas Gesicht soll frei bleiben. DieKinder sollen selbst entscheiden, obes ihnen Recht ist, wenn einzelneBlätter und Tannennadeln auf ihrGesicht gelegt werden. Diese solltenmöglichst sauber und trocken sein.

In großen Gruppen sollte man zügigarbeiten und die Kinder sich gegen-seitig bedecken lassen. Wenn späterdie ersten aus dem Laub auftauchen,kann man sie von den anderen weg-führen, die noch die Stille des Waldesgenießen. Kinder, die schwätzen oderstören könnten, sollen sich ein wenigabseits hinlegen.

Wenn alle Kinder zugedeckt sind,kehrt Ruhe ein. Die Kinder sollen sichals Teil der Erde wahrnehmen. Sieachten nur auf das Flüstern derBäume, das Flattern der Vögel unddas Rauschen des Windes. Durch dieLaubdecke hindurch können sie aus ihrem Waldzimmer hinausschauenund die Wolken betrachten. Und viel-leicht kommen sogar Tiere heran, dieman sonst nicht zu sehen bekommenwürde.

Die Kinder sollen wissen, dass sie einZeichen bekommen, wenn es Zeit istaufzustehen; so bleiben sie länger un-ter den Blättern liegen, ohne unruhigzu werden. Das Signal sollte gegebenwerden, bevor die Kinder zappeligwerden. Zwanzig Minuten können dieKinder in der Regel in ihremErdfenster interessiert ausharren.

Tipp: Die Kinder werden sich viel lie-ber mit Erde und Blätter bedeckenlassen, wenn sie schon vorher eineWeile auf dem Waldboden gespielthaben und auch Käfer gesehen und indie Hand genommen haben, die spä-ter auf ihnen herumkrabbeln könnten.Die Begegnung mit einem Käfer sollteals etwas Besonderes dargestellt unddie Kinder zu einem Bericht über ihreBegegnung ermuntert werden. (Als Vorbereitung eignet sich die"Pirsch mit dem Insektensauger" auf Seite 28).

Page 16: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

14

SINNESERFAHRUNG AUF VIELFÄLTIGE WEISE

Wir Menschen nehmen unsere Um-welt schwerpunktmäßig über dasSehen wahr. Unterbinden wir dasSehen, so kommen ganz andereSinne ins Spiel, die gezielt eingesetztwerden können – Hören, Riechen,Tasten, Schmecken. Auf einmal neh-men wir Dinge viel bewusster wahrund lassen uns auf neue Eindrückeein.

Die Sinneserfahrungsspiele eignensich auch als Konzentrationsübungen.Die Kinder sind, wenn sie im Waldankommen, noch voll mit den Ein-drücken des Weges oder sind noch inGespräche mit ihren Freunden ver-tieft. Die Spiele fördern ein Einlassenauf das Thema Wald bzw. auf die da-mit verbundenen Naturerfahrungen.

Die Sinneserfahrung über dasSchmecken ist im Wald nicht ganzunproblematisch. Zum einen bedingtdurch den Fuchsbandwurm, mehraber noch durch Verunreinigungenwie beispielsweise Urin von Hunden.Deshalb werden hier keine diesbe-züglichen Aktionen aufgeführt.

Page 17: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

15

Sehen – Einmal genau hinschauen

SuchmemoryZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Bettlaken oder großes Tuch,Naturmaterialien

Dieses Spiel eignet sich sehr gut alsEinstieg in das Thema Wald.

Auf eine Hälfte des Tuches werden biszu zehn Gegenstände die im Wald ge-funden werden können gelegt, einStein, ein Stock, eine Feder, ein Blattetc. Auch ein Stück Müll kann dabeisein. Nach Möglichkeit sollen keinelebenden Pflanzenteile abgezupft wer-den. Mit der zweiten Hälfte desTuches werden die Gegenstände be-deckt. Nachdem sich die Kinder umdas Tuch herum gruppiert haben,

deckt die Lehrkraft das Tuch auf undzeigt ihnen die Gegenstände. DieKinder sollen die einzelnen Dinge be-nennen, damit sie sie sich einprägenkönnen. Dabei kann beispielsweiseschon besprochen werden, von wel-chem Baum das Blatt oder die Fruchtstammt. Alternativ kann man dieKinder die Dinge etwa 30 Sekun-denlang nur betrachten lassen. Danachwerden die Gegenstände wieder zuge-deckt.

Die Kinder bekommen den Auftrag,die gezeigten Dinge in der Umgebungzu suchen. Sie dürfen aber auchBlätter, Früchte oder Rindenstückesammeln, die nicht auf dem Tuch la-gen. Dies macht es in der Schlussbe-sprechung möglich, beispielsweisePflanzenteile von verschiedenenBäumen zu vergleichen. Den Kindernsollte ausreichend Zeit zur Verfügunggestellt werden, damit sie sich auf dieUmgebung einlassen können. Solltenin der Zwischenzeit schon Kinder mitdem kompletten Satz der Gegenstän-de zurück kommen, können diesenoch einmal mit dem Auftrag loslau-fen, einen aus ihrer Sicht ganz beson-deren Gegenstand oder Ort zu findenund diesen bei der Abschlussbespre-chung den anderen Kindern zu zeigen.

Schließlich werden alle Kinder zusam-mengerufen, um sich erneut um dasTuch herum zu versammeln. Das Tuchwird aufgedeckt und jeder einzelneGegenstand wird angesprochen unddie Kinder präsentieren jeweils ihreFunde. Wenn die Kinder das Tuch alsAblageplatz für ihre Funde verwendethaben, können sie alle Gegenständenoch einmal benennen. Bei derBesprechung werden unterschiedlicheBlätter, Früchte oder Rinden vergli-chen. Und die Kinder können raten,von welchem Baum sie stammen.Wenn auch Müll gesammelt wurde,kann deutlich werden, dass immernoch viele Leute unachtsam ihrenAbfall wegwerfen. Hierbei ist es inter-essant, darüber zu sprechen, wie sichdies ändern ließe.

Wenn alle Gegenstände besprochensind, stellt sich die Frage, was damitgeschehen soll. Viele Kinder werdenantworten, dass sie in den Waldgehören. Doch warum ist das so?Wenn die Kinder nicht sofort eineAntwort finden, kann sie die Frage, obsie zu Hause einen Komposthaufenhaben und was darin passiert, auf dierichtige Fährte bringen. Auf demWaldboden liegendes Laub und Holzwerden von Kleinlebewesen, vonPilzen und Bakterien zersetzt. Dabeientsteht Humus, aus dem diePflanzen Nährstoffe beziehen. In die-sem Zusammenhang kann also derNährstoffkreislauf angesprochen wer-den. Zum Schluss bringen die Kinderdie gesammelten Dinge in den Wald,der Müll wird in einer Mülltonne ent-sorgt.

Variante: Die Kinder suchen dieGegenstände entlang einer Weg-strecke, die zurück gelegt werdenmuss. Damit kann der Weg interes-santer gestaltet werden.

Variante: Am Schluss legen die Kinderaus den Gegenständen ein Waldbildnach ihren Vorstellungen. Es kannauch einen Rahmen aus Stöcken be-kommen.

Page 18: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

16

SuchaufträgeZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Pappkärtchen, Stift

Um den Blick zu fokussieren, könnenSuchaufträge, die auf Pappkärtchengeschrieben sind, an die Kinder ver-teilt werden. Darauf steht beispiels-weise "Etwas stacheliges", "Etwas wei-ches", "Etwas rundes", "Etwas, das fürdie Natur wichtig ist" etc. Die Kindergehen in ein Areal des Waldes, dasvorher abgesteckt wurde, und suchennach solchen Gegenständen. Dabeisollen nur Gegenstände gesammeltwerden, die ohne Beschädigung sicherzurück gebracht werden können. Nacheiner vereinbarten Zeit kommen alleKinder zurück und präsentieren ihreFunde. Kleineren Kindern, die nochnicht lesen können, kann man dieSuchaufträge mündlich mitteilen.

Dieses Spiel eignet sich zur Über-brückung längerer Wege. Am Endedes Weges können die gefundenenDinge vorgestellt werden.

WaldgalerieZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:für jede Person ein breites, farbiges,etwa zwei Meter langes Band odervier etwa einen halben Meter langeStöcke

Die Kinder suchen sich jeweils das fürsie schönste und interessanteste "Bild"der Natur in einem als "Galerie" be-grenzten Waldabschnitt. Mit demBand oder den Stöcken geben sie"ihrem Bild" einen Rahmen. Danachführen sie als Aussteller die anderenKinder durch ihre Galerie. Nach derFührung werden die Bilderrahmenwieder entfernt.

Mit der Lupe unterwegsZielgruppe:Kindertagesstätte, Schulklassen

Material:etwa zwei Meter lange Schnüre, großeLupen

Im Wald oder auf einer Wiese suchensich die Kinder ein kleines Areal aus,in dem sie auf dem Boden eineSchnur auslegen. Entlang dieserSchnur beobachten die Kinder mit ei-ner Lupe die Miniaturwelt der Laub-streu. Dabei sollen sie möglichst dichtam Boden beobachten, am besten aufallen Vieren. Mit Fragen kann man dieFantasie der Kinder anregen: "In wel-cher Welt befindest du dich gerade?Wer sind deine Nachbarn? Was ma-chen sie gerade? Arbeiten sieschwer? Wie würdest du dich fühlen,wenn du dieser Käfer wärst? Wie ver-bringt er seinen Tag?"

Page 19: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

17

FarbpaletteZielgruppe:Kindertagesstätte, Schulklassen

Material:Farbpalette aus Pappe, doppelseitigesKlebeband

Farbpaletten werden in der Regel vonMalern benutzt. Sie sind in etwa nie-renförmig und haben ein Loch für denDaumen, so dass man sie besser hal-ten kann. Eine solche Palette wird ausPappe angefertigt und mit doppelsei-tigem Klebeband beklebt. Mit dieserFarbpalette kann man verschiedeneFarbtöne sammeln – entweder unter-schiedliche Grüntöne oder Blüten undBlätter in den verschiedenstenFarben. Dabei ist es nicht notwendig,ganze Blätter und Blüten abzuzupfen.Es reicht, jeweils ein kleines Stück zunehmen und aufzukleben.

SuchbildZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:vier etwa einen Meter lange Stöcke

Auf dem Waldboden wird ein Quadratmit einem Meter Seitenlänge mitStöcken gekennzeichnet. Die Kindermüssen sich das abgesteckte Arealgenau anschauen und einprägen.Danach werden sie weggeführt undmüssen sich mit dem Rücken zum"Suchbild" drehen. Die Lehrkraft ver-ändert einen Gegenstand (Stock,Blatt, Stein etc.) oder nimmt einenGegenstand weg. Die Kinder werdenzurückgerufen und müssen raten, wel-cher Gegenstand verändert wurde. Beigrößeren Gruppen ist es sinnvoll,Kleingruppen zu bilden und mehrereSuchbilder anzulegen.

Variante: Nur ein Kind muss raten unddie anderen verändern einenGegenstand oder aber zwei Gruppentreten gegeneinander an.

Variante: Die Suche wird dadurch er-schwert, dass mehrere Gegenständeentfernt oder verändert werden.

SpiegellaufZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:kleine Spiegel

Mit einem Spiegel ergeben sich ganzneue Perspektiven im Wald. JedesKind erhält einen kleinen Spiegel.Diese sind beispielsweise in einemBaumarkt erhältlich. Wichtig ist, dassdie Kanten nicht scharf sind. Sie kön-nen bei Bedarf mit Klebeband abge-klebt werden. Mit dem Spiegel kön-nen die Kinder den Wald entdecken,es ergeben sich ganz neue Perspekti-ven. Wenn sie den Spiegel unter dieNase halten, müssen sie plötzlichnach unten blicken, um die Baumkro-nen zu sehen. Oder sie halten denSpiegel über ihre Augen, um denBoden zu betrachten. Ganz unge-wohnt ist es, wenn man auf dieseWeise versucht, durch den Wald zugehen. Das gleiche gilt für dasRückwärtslaufen. Mit einem Spiegelkann man auch die Unterseite einesliegenden Baumstammes erkunden,ohne dass man sich bücken muss. Esergeben sich viele Einsatzmöglichkei-ten und ungewöhnliche Perspektiven.

Page 20: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

18

Verstecken – Entdecken Zielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Seil, waldfremde Gegenstände(Flasche, Gabel, Banane etc.)

Entlang eines durch ein Seil abge-steckten Pfades von etwa 20 MeternLänge werden etwa zehn Gegenständeversteckt, die nicht in den Waldgehören. Einige sollten sich deutlichabheben, andere sollten sich so in ih-re Umgebung einfügen, dass man sieschwer davon unterscheiden kann.Die Gegenstände liegen entweder amBoden oder sind bis in Augenhöhe derKinder an Bäumen oder Sträuchernbefestigt. Die Lehrkraft gibt nicht be-kannt, um wie viele Gegenstände essich handelt. Der Anfang und dasEnde des Pfades sollten deutlich ge-kennzeichnet sein. Jedes Kind gehtnun einzeln diesen Pfad entlang undversucht, diese zu entdecken, lässtsich gegenüber den anderen abernicht anmerken, wenn es etwas ge-funden hat.

Nachdem alle den Pfad entlang ge-gangen sind, wird abgefragt, wer ei-nen, wer zwei usw. Gegenstände ge-funden hat. Eines von den Kindern,die die geringste Zahl genannt haben,erzählt, was es gefunden hat, und dieanderen Kinder ergänzen anschlie-ßend, bis die komplette Zahl derGegenstände zusammen gekommenist.

Wenn dies nicht der Fall ist, wird dieWegstrecke noch einmal zurück ge-legt, ohne dass sich die Kinder aus-tauschen. Zum Abschluss gehen alleKinder gemeinsam den Pfad entlang,wobei jeweils auf die verstecktenGegenstände gezeigt wird. Dieses Spiel schärft nicht nur denBlick für Details, sondern macht auchden Sinn von Tarnfarben undAnpassungen in der Tierwelt deutlich.Die Kinder können Tiere nennen, dieeine Tarnfarbe besitzen.

KameraZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Kärtchen, Stifte

Jeweils zwei Kinder tun sich zusam-men. Ein Kind hält die Augen ge-schlossen und spielt die Kamera. Dasandere Kind übernimmt die Rolle desFotografen. Dieser führt seine Kamerazu lohnenswerten Objekten im Wald.Von diesen macht der Fotograf einBild. Dabei bringt er den Kopf des an-deren Kindes in die richtige Positionund betätigt den Auslöser, in diesemFall durch ein Klopfen auf die Schulteroder das Drücken oder Zupfen amOhrläppchen. Nun öffnet die Kameraihre Augen und macht eine Aufnah-me. Nach drei bis fünf Sekundenklopft der Fotograf wieder auf dieSchulter bzw. lässt das Ohrläppchenlos und die Kamera verschließt dieAugen. Auf diese Weise können meh-rere Fotos entstehen. Nach etwa zehnMinuten werden die Rollen getauscht.Nach den beiden Durchgängen soll je-des Kind eine Aufnahme aus seinemGedächtnis auf einem Kärtchen auf-malen.

Page 21: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

19

Tasten – Den Wald begreifen

Einem Baum begegnenZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Augenbinden

Dieses Spiel dient dazu, sich dieMerkmale eines Baums über denTastsinn einzuprägen. Dazu wirdzunächst ein Bereich im Wald abge-grenzt, in dem etwa fünfzig Bäumestehen können. Auch ein Bereich mitBäumen nur einer Art eignet sichdafür. Die Kinder tun sich paarweisezusammen. Nachdem ihnen eineAugenbinde ausgehändigt wurde, ver-bindet eines der beiden Kinder demanderen die Augen und führt esanschließend zu einem Baum. Dabeisollte der Hinweis gegeben werden,dass sehr vorsichtig geführt wird. DasKind befühlt mit verbundenen Augenden Baum und versucht sich so vieleDetails wie möglich einzuprägen. Wiedick ist der Baum? Wie ist seine Borkebeschaffen? Hat er Seitenzweige?Wie ist der Wurzelansatz ausgeprägt?Wenn das Kind meint, seinen Baum zukennen, wird es zum Ausgangspunktzurückgeführt. Vor dem Abnehmender Augenbinde kann das Kind nochein paar Mal im Kreis gedreht werden,um ihm die Orientierung zu erschwe-ren. Aufgabe ist es nun, den Baum ohneAugenbinde wiederzufinden. Diesesgelingt in den allermeisten Fällen.Sollte es einmal jedoch nicht der Fallsein, so sind kleine Hilfestellungen er-laubt. Anschließend werden dem an-deren Kind die Augen verbunden unddas Spiel wiederholt sich.

Wenn alle Durchgänge beendet sind,ist es sinnvoll, über die bei dem Spielgewonnenen Eindrücke zu sprechen.Wie ist es, wenn man nicht sehenkann und sich auf die anderen Sinnebeschränken muss? Wie muss sich einblinder Mensch fühlen? Ist ein Baumwie der andere oder gibt esUnterschiede?

Zum Abschluss der Führung verab-schieden sich die Kinder von "ihrem"Baum. Dadurch wird eine persönlicheBeziehung zu dem Baum hergestellt.

Variante: Die Kinder können ihren"blinden" Partner oder Partnerin auchzu anderen interessanten Gegenstän-den führen. Dabei kann getastet, ge-nauso aber gelauscht oder gerochenwerden.

Variante: Ein Kind erkundet einenWeg und versucht, sich ihn genau ein-zuprägen mit allen Besonderheiten. Ersollte nicht zu lang sein. Am Ende desWeges wird eine Wegmarke platziert,die aus Naturmaterial besteht. ImKreis zurück werden Paare gebildet.Dem Kind, das den Weg erkundet hat,werden die Augen verbunden. Esmuss dem anderen Kind genau denWeg beschreiben, damit es sich orien-tieren kann. Ziel ist es, die Wegmarkezu erreichen.

Page 22: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

20

Blinde RaupeZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Augenbinden

Nachdem sich die Kinder hintereinan-der aufgestellt haben, wird allen eineAugenbinde überreicht. Sie verbindensich die Augen und legen ihre Händeauf die Schultern des Kindes vor ih-nen. Vorne befindet sich die Lehrkraft,die die Raupe langsam und behutsamdurch das Gelände führt. Es geht überLaub, Äste und Baumstämme, durchSenken, über eine Waldlichtung etc.Wichtig dabei ist, dass sich alle Kinderruhig verhalten und alle Sinne schär-fen. So nehmen sie die Geräusche desWaldes war, tasten mit den Füßennach dem Weg und schnuppern nachauffälligen Gerüchen. Die Tour solltenicht zu lang ausgedehnt werden, dadie Kinder wesentlich mehr Eindrückezu verarbeiten haben und viel konzen-trierter gehen müssen als die Lehr-kraft. Die Erfahrungen bei diesemGang durch den Wald werden imAnschluss untereinander ausge-tauscht. Anschließend sollen die Kinder denWeg zurück gehen, den sie meinen,gegangen zu sein. Hilfreich kann da-bei eine Karte sein, die man gemein-sam anfertigt. Darauf wird dieVorstellung die die Kinder von derUmgebung haben dargestellt. DieErfahrungen, die sie über Ohren,Nase, Hände und Füße gemacht ha-ben, werden dabei in Bilder umge-setzt.

Kinder, die keine Augenbinde tragenwollen können die Augen schließenund in unsicheren Momenten öffnen.

Auch mit kleineren Kindern kann mandie "Blinde Raupe" durchführen. Beidiesen ist ganz besonders wichtigdarauf zu achten, ob sich Kinder un-wohl fühlen. Die Wegstrecke solltekürzer sein.

Variante: Man geht den Parcours bar-fuss entlang. Dafür sollte jedoch einGelände ausgewählt werden, das wei-cheres Bodenmaterial aufweist.

Variante: Ein Kind führt ein anderes,dem die Augen verbunden sind.

Blinde KarawaneZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Seil, Augenbinden, evtl. Kiefernzapfenoder anderer zu erfühlender Gegen-stand

Dieses Spiel ist vergleichbar mit"Blinde Raupe". Hier tasten sich dieKinder jedoch einzeln entlang einesSeils durch ein Gelände. Auch hier istwichtig, einen möglichst interessan-ten Parcours auszuwählen. Das Seilwird an Bäumen oder Sträuchern be-festigt.

Variante: An einer Stelle des Seilswird ein Gegenstand wie zum Beispielein Kiefernzapfen befestigt, der zu er-fühlen ist.

Page 23: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

21

Hören – In denWald lauschen

Geräusche-LandkarteZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Pappkärtchen und Stifte

Die Kinder suchen sich im Gelände ei-nen ruhigen Platz zum Hinsetzen, wosie sich gegenseitig nicht stören. DieKinder bekommen ein Pappkärtchenund einen Stift. In die Mitte desKärtchens malen sie ein X – dies istder Standort des Kindes. Als Einstim-mung auf diese Aktion wird denKindern gesagt: "Seid jetzt ganz leise!Schließt die Augen! Atmet tief ein undaus. Lasst alle Muskeln locker. Denktan nichts mehr. Fühlt nur den Boden,auf dem ihr sitzt, spürt die Luft, dieeuch umgibt, und hört auf dieGeräusche um euch herum."Anschließend werden alle Geräuschenotiert bzw. aufgemalt, die zu hörensind. Sie werden entsprechend derRichtung, aus der sie kommen aufdem Kärtchen eingezeichnet. Auf die-se Weise ergibt sich eine Geräusche-Landkarte. Anschließend wird ausge-tauscht, was gehört wurde.

Variante: Die Kinder legen sich aufden Waldboden und strecken beideFäuste nach oben. Jedes Mal, wennein neues Geräusch zu hören ist,strecken sie einen Finger aus undzählen auf diese Weise die Geräusche.

HeranschleichenZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:eine Augenbinde, ein Schatz (z. B. einGlasnugget), eventuell eineWasserpistole

Die Kinder knien sich in einem großenKreis auf den Waldboden. In der Mittesitzt ein Kind, dem die Augen verbun-den sind. Dieses Kind hat einen Schatzwie zum Beispiel einen Glasnugget vorsich liegen. Aus dem Kreis versuchtein Kind, sich möglichst geräuschlosan das Kind in der Mitte heranzu-schleichen, um ihm den Schatz weg-zunehmen. Die Kinder bestimmen ent-weder selbst, wer sich anschleichtoder die Lehrkraft wählt eines aus.Der Schatzhüter muss auf jedesGeräusch genau achten, um den Diebzu erkennen. Dafür ist absolute Ruhenotwendig. Sobald der Schatzhüterein Geräusch hört, zeigt er mit ausge-strecktem Arm in die Richtung, ausder das Geräusch kam. Ist der Armauf den Dieb gerichtet, so erstarrt die-ser und geht in den Kreis zurück. Dies wird solange wiederholt, bis einKind den Schatz stehlen kann. Es wirdanschließend zum Schatzhüter.Alternativ kann mit der Wasserpistolein die Richtung gezielt werden, ausder ein Geräusch kam. Um es demSchatzhüter etwas einfacher zu ma-chen, kann man sich fürdieses Spiel einenPlatz aussuchen, andem trockenesLaub und trocke-ne Zweige lie-gen.

WaldkonzertZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Naturmaterialien aus dem Wald

Im Wald lassen sich viele Materialienfinden, mit denen Geräusche gemachtwerden können. Beispielsweise kön-nen Steine aufeinander geschlagenwerden. Wenn viele Kinder daran be-teiligt sind, kann man sogar einenRegenschauer imitieren. Dazu stellensich die Kinder in einen Kreis undschließen die Augen. Ein Kind steht inder Mitte und drückt den Kindernnacheinander kurz mit einer Hand aufdie Schulter. Dies ist das Startsignalfür das Klopfen mit den Steinen.Dabei können ganz unterschiedlicheRhythmen gewählt werden. DerRegenschauer wird immer heftiger.Schließlich drückt das Kind in derMitte den anderen Kindern wiederkurz auf die Schulter. Dies ist dasSignal, mit dem Schlagen aufzuhören.Langsam hört es auf zu regnen. Auch Stöcke können aneinander ge-schlagen, mit trockenem Laub kanngeraschelt werden und vieles mehr.Aus diesen unterschiedlichenGeräuschen lässt sich ein ganzesOrchester zusammenstellen, mit demein Konzert eingeübt werden kann.

Page 24: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

22

Riechen – Den Wald erschnuppern

RiechmemoryZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:5 bis 7 Filmdosen, duftendes Kraut o. ä., kleine Stücke Baumwollstoffoder Nylonstrumpfhose, Gummiband

Die Filmdosen werden vorab mit ei-nem duftenden Kraut, Blättern, Na-deln, Früchten o. ä. gefüllt und miteinem Stück Baumwollstoff oderNylonstrumpfhose und einemGummiband verschlossen. Danachwerden sie herumgereicht und dieKinder müssen erraten, von welcherPflanze der Duft stammt. Dazu kön-nen die Kinder in die Umgebung aus-schwärmen und die Pflanzen durchReiben an den Blättern o. ä. finden.Mit älteren Kindern kann man zusätz-lich herausfinden, wie die Pflanzeheißt.

Variante: Anstatt der Filmdosen wer-den die Pflanzenteile in ein dünnesTuch eingewickelt und verschnürt.

Mit der Nase eines IgelsZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Leine

Im Wald wird je nach Alter der Kinderund Größe der Kindergruppe ein etwa10 mal 10 bis 20 mal 20 Metergroßes Feld mit einer Leine oderdurch markante Punkte im Geländeabgegrenzt. Die Kinder drehen sichmit dem Rücken zum Feld undschließen die Augen bis auf eines.Dieses Kind sucht in dem Feld einenmarkant riechenden Waldgegenstandwie zum Beispiel harzige Rinde, diees den anderen Kindern unter dieNase hält. Die Kinder prägen sich denGeruch ein, öffnen auf ein Zeichendie Augen und suchen im Feld einenGegenstand, der genauso riecht. Wereinen entsprechenden Gegenstandgefunden hat, bestimmt den nächstenGeruch, nach dem gesucht werdenmuss.

Page 25: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

23

Fledermaus-SpielZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Augenbinden

Einem Kind werden die Augen verbun-den – es ist die Fledermaus (Räuber).Zwei weitere Kinder sind Nachtfalter(Beute). Die anderen Kinder bilden umsie herum einen Kreis von etwa fünfMetern Durchmesser, indem sie sichan den Händen anfassen. Die Fleder-maus muss versuchen, die Nachtfalterzu fangen. Dabei darf der Kreis nichtverlassen werden. Die Fledermausdarf zur Orientierung "Fledermaus" rufen – in Anlehnung an die Ultra-schallwellen, die sie aussendet – unddie Nachtfalter müssen daraufhin un-mittelbar "Nachtfalter" rufen – ent-sprechend dem Wellenecho. Ein ge-fangenes Kind reiht sich in den Kreisein. Die Kinder im Kreis sind Bäume,die um eine Lichtung herum stehen,auf der sich die Jagdszene abspielt.Wenn die Fledermaus den Kreisberührt, rufen die Kinder "Baum".

Handelt es sich um eine größereGruppe von Kindern, kann man dasSpiel variieren und beispielsweisezwei Fledermäuse und vier Nachtfalterin den Kreis schicken. Dauert dasFangen zu lange, kann man den Kreisverkleinern, so dass Räuber und Beutedichter zusammen rücken. Wenn einNachtfalter dennoch geschickt genugist und sich lange Zeit vor der Fleder-maus retten kann, so kann das Spielvorzeitig beendet werden mit demHinweis, dass der Nachtfalter in die-ser Nacht der Fledermaus entkommenist.

Bevor man mit dem Spiel beginnt,kann man mit den Kindern überBegegnungen mit Fledermäusen spre-chen. In der Regel kommen vieleErfahrungsberichte zusammen. Mankann mit den Kindern besprechen,

was die Fledermäuse fressen, wannsie auf die Jagd gehen und wie siesich dabei orientieren. Man kann diessoweit vertiefen, wie auch Wissen beiden Kindern vorhanden ist.

TIEREN AUF DIE SCHLICHE KOMMEN

Page 26: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

24

Räuber – BeuteZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Augenbinden

Dieses Spiel eignet sich dazu, Nah-rungsketten zu verdeutlichen. DieKinder stellen sich in einen Kreis vonetwa fünf Metern Durchmesser auf.Zwei Kinder, denen die Augen verbun-den sind, treten in die Mitte desKreises. Eines der Kinder nennt einRaubtier, das in der Gegend lebt, dasandere ein passendes Beutetier (z. B.Fuchs und Kaninchen). Der Räuberversucht, seine Beute durch Lauschenaufzuspüren und verfolgt sie, bis ersie gefangen hat. Falls eines derKinder zu dicht an den Kreis kommt,klopfen ihm die Kinder im Kreis aufden Rücken. Diese sollten währendder Jagd möglichst ruhig sein. Wenndie Räuber nicht mutig genug sindoder es an Spannung fehlt, empfiehltes sich, den Kreis zu verkleinern. DasSpiel wird realistischer, wenn Räuberund Beute die Tiere, die sie gewählthaben, nachahmen.

Variante: Die Zahl der Räuber undBeutetiere kann erhöht werden, insbe-sondere, wenn es sich um einegrößere Gruppe von Kindern handelt.

Variante: Einem Tier kann eine Glockeumhängt werden, so dass es gezwun-gen ist, seine Jagd- oder Fluchtstra-tegie zu ändern.

Tiere ratenZielgruppe:Schulklassen

Material:Klebeband, Karten mit aufgezeichne-ten Tieren (Kopiervorlagen finden Sieim Anhang)

Die Kinder bilden einen Kreis. Ein Kindstellt sich in die Mitte und bekommteine Tierkarte auf den Rücken gehef-tet. Es dreht sich einmal um seineAchse, damit alle Kinder im Kreis dasTier erkennen können. Nun versuchtdas Kind, herauszubekommen, wel-ches Tier es ist. Dazu kann es Fragenzu seinen Eigenschaften stellen, dievon den anderen Kindern beantwortetwerden müssen. Sie können so vieleFragen stellen, wie sie wollen. AlsAntwort sind jedoch nur "ja", "nein"und "vielleicht" zugelassen. Das heißt,dass die Fragen entsprechend gestelltwerden müssen. Fragen können bei-spielsweise lauten: "Habe ich einFell?", "Bin ich ein Säugetier?", "Kannich schwimmen?", "Habe ich vierBeine?" etc. Wenn das Tier geratenist, kann das nächste Kind in den Kreiswechseln.

Page 27: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

Gipsabdrücke von TierspurenZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Gips, Pappstreifen (etwa 30 cm langund 5 cm breit), Heftklammer

Der zu einem Ring zusammen gehef-tete Pappstreifen wird um denFußabdruck eines Tieres gelegt. Indiesen Ring wird der angerührte Gipsgefüllt. Wenn er angetrocknet ist,kann der Abdruck des Tieres mitge-nommen werden.

Im Wald können immer wiederSpuren von Tieren gefunden werden.Dies können Fraßspuren sein, Tritt-siegel und Reviermarken, Wohnbau-ten und Vogelnester, Exkremente undGewölle, Skelettteile und einigesmehr. Diese sollten nach Möglichkeitin eine Führung einbezogen werden,insbesondere dann, wenn diese vonKindern entdeckt wurden. In diesemZusammenhang wird das Bestim-mungsbuch "Tierspuren und Fährtenin Feld und Wald" von Gerd Ohnsorge,Bernd Scheiba und Karl Uhlenhaut,Naturbuch Verlag, empfohlen.

EilenriedeZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Stöcke oder Pappstücke, Karten mitTiernamen oder –zeichnungen(Kopiervorlagen finden Sie imAnhang)

Dieses Spiel funktioniert wie "Obstsa-lat". Alle Kinder stellen sich in einenKreis und markieren ihren Stehplatzgut sichtbar mit einem Stock, einemStück Pappe o. ä. Zunächst werden alle auf den Karten vorkommendenTierarten vorgelesen, damit sich dieKinder die Tiere einprägen können.

Danach erhält jedes Kind eine Karte.Jeweils vier bis fünf Kinder sollen dasgleiche Tier in Händen halten. DieKinder merken sich das Tier und ge-ben die Karte zurück. Alternativ kannman den Kindern den Namen desTieres ins Ohr flüstern. Gleiche Tieresollten möglichst nicht nebeneinanderstehen. Nun stellt sich die Lehrkraft indie Mitte. Sie spricht zunächst allevorhandenen Waldtiere an und erklärtdas Spiel. Sie erzählt: "Wir sind nunein ganzes Stück durch den Wald ge-gangen. Viele von euch haben sichdabei unterhalten und waren dabeizum Teil recht laut. Das verschrecktso manche Tiere, die dann flüchten.Dies wollen wir bei diesem Spielnachstellen".

Die Lehrkraft, die auch eine Tierkartezieht, bleibt in der Mitte stehen undruft beispielsweise: "Alle Rehe undIgel flüchten!" Sofort verlassen dieRehe und Igel ihren Platz und stür-men auf einen Platz, der gerade voneinem anderen Tier freigemacht wur-de. Das gleiche versucht die in derMitte stehende Lehrkraft. Das Kind,das keinen Platz erwischt hat, bleibtin der Mitte stehen und macht dienächste Ansage. Die Tiere dürfennicht auf den eigenen Platz zurück-kehren; in diesem Fall muss diesesKind in die Mitte wechseln. Es könnenauch drei oder vier Tiere gleichzeitigaufgerufen werden, die dann ihrePlätze tauschen müssen. Wenn"Eilenriede" gerufen wird, müssen alleTiere aufspringen und sich einen neu-en Platz suchen. Anstatt "Eilenriede"zu rufen, kann man auch den Namendes Waldes wählen, der erkundetwird.

25

Page 28: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

EichhörnchenspielZielgruppe:Schulklassen

Material:etwa 15 Bohnen o. ä. je Kind

Eichhörnchen halten eine Winterruhe.Das heißt, sie schlafen nicht denganzen Winter durch, sondern wachenzwischendurch immer wieder auf. In dieser Zeit laufen sie zu ihrenVorratsplätzen, die sie im Herbst an-gelegt haben und an denen verschie-dene Früchte versteckt sind, und stär-ken sich. Dies wird bei dem Spielnachgestellt. Jedes Kind erhält etwa15 Bohnen, die in einem abgestecktenAreal versteckt werden müssen. Eskönnen entweder alle Bohnen an einerStelle versteckt oder die Bohnen aufmehrere Verstecke verteilt werden.Diese Bohnen müssen für den Winterreichen, der von November bis Märzdauert, also genau fünf Monate.

Anschließend kommen alle„Eichhörnchen“ zur Lehrkraft, die erzählt: „Im November bricht derWinter herein. Es fängt schon an zuschneien, aber es noch nicht sokalt, so dass die Eichhörnchenmit zwei Bohnen auskommen."Sofort laufen dieEichhörnchen los und holenaus ihren Verstecken zweiBohnen, die sie bei derLehrkraft abliefern. „DerDezember wird schon käl-ter und die Eichhörnchenbrauchen drei Bohnen."Wiederum laufen dieEichhörnchen los, holendiesmal drei Bohnenund liefern sie wiederab. „Der Januar ist bit-terkalt und dieEichhörnchen brauchen vierBohnen, um ihn zu über-stehen.“ „Der Februarist schon nicht mehrso kalt, aber da dieEichhörnchen vomJanuar noch recht

geschwächt sind, brauchen sie wiedervier Bohnen.“„Der März schließlich ist relativ mildund die Eichhörnchen brauchen nurzwei Bohnen.“ Immer wieder laufendie Eichhörnchen los und holen ihreBohnen. Irgendwann wird das ersteEichhörnchen kommen undnicht alle Bohnen vorwei-sen können, entweder,weil es seineBohnen nichtmehr findenkonnte oderweil sie ihmvon einemanderenEich-hörnchenaus demVersteckgeholt wur

den. In diesem Fall überlebt dieses Eichhörnchen den vorher ausgerufe-nen Monat nicht und scheidet ausdem Spiel aus.

Am Ende des Spiels ist interessant zusehen, wie viele Eichhörnchen denWinter überlebt haben. Auch in derNatur kommt es vor, dass einige

Eichhörnchen - aufgrund einessehr kalten Winters oderweil ihnen Vorräte abhanden

gekommen sind - den Winternicht überleben.

Variante: Ein oder zweiFüchse werden in das Spiel

gebracht. Diese bekommenkeine eigenen Bohnen, son-dern versuchen, Bohnen vonden Eichhörnchen zu steh-len. Sie dürfen allerdings

am Anfang nicht schauen,wo die Eichhörnchen ihreBohnen verstecken. Sie

müssen pro Monat ebensoviele Bohnen bringen wie

die Eichhörnchen. Bei dieser Variantefallen in derRegel noch mehrEichhörnchenaus, es kannaber auch vor-kommen, dassein Fuchs nichtüberlebt.

26

Page 29: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

27

EichhörnchenrennenZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Wenn die Eichhörnchen nach ihrerWinterruhe wieder erwachen, veran-stalten sie ein Wettrennen, um ihreLebensgeister zu wecken. Dazu kniensich die Kinder in einem Kreis hin. DieLehrkraft, die ebenfalls im Kreis sitzt,beschreibt den Streckenverlauf undmacht dazu entsprechende Bewegun-gen. Sie erzählt: "Alle Eichhörnchenversammeln sich am Start und sindschon ganz aufgeregt. Endlich fällt derStartschuss und alle laufen los." DieStrecke hat Kurven und einigeHindernisse sind zu überbrücken.Diese werden von der Lehrkraft je-weils kommentiert: "Und nun kommteine Rechtskurve und gleich darauf ei-ne Linkskurve." Und "Plötzlich kom-men wir an einen Bach, den wir über-springen müssen. Und hüpf! Schonhaben wir den Bach übersprungenund gleich darauf treffen wir auf einenquer liegenden Baumstamm. Undhüpf! Auch dieses Hindernis haben wirgeschafft!" Schließlich kommen dieEichhörnchen an eine Stelle mit vie-len leckeren Früchten, eine guteGelegenheit, um sich zu stärken.Danach geht es umso besser vor-wärts, das Tempo kann gesteigertwerden. Und schließlich kommen alleerschöpft im Ziel an.

Die dazu ausgeführtenBewegungen sind:

Laufen:mit den flachen Händen abwechselnd auf die OberschenkelschlagenSchnell laufen: mit den flachenHänden schnell auf die OberschenkelschlagenRechtskurve: mit dem Oberkörper nach rechts neigenLinkskurve: mit dem Oberkörpernach links neigenHindernis überspringen: denOberkörper aufrichten und mit denHänden eine Wellenbewegung nachvorne machenFrüchte fressen: schmatzendeGeräusche machenAnkunft im Ziel: erschöpft auf demBoden ausstrecken

Page 30: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

28

Auf der Pirsch mit demInsektensaugerZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Insektensauger, Pinsel, Becherlupen,Bestimmungstafeln, weiße Fotoschaleo. ä.

Um Tiere die im Boden und in derLaubstreu leben genauer anschauenzu können, eignet sich eine Becher-lupe sehr gut. Doch wie bekommtman ein solches Tier unbeschadetdort hinein? Die meisten Bodenlebe-wesen sind leicht zerbrechlich undwerden zerdrückt, wenn sie mit zweiFingern angefasst werden. Für ein sol-ches Unterfangen eignet sich einPinsel oder aber ein Insektensauger.Mit ihm werden die Tiere angesaugt.Für den Bau ist folgendes Material er-forderlich:

• eine leere, möglichst durchsichtige Filmdosediese gibt es in jedem Fotoladen kostenlos

• zwei durchsichtige, etwa 12 cmlange Schläucheder Schlauch, mit dem die Tiere angesaugt werden, sollte einen Innendurchmesser von etwa 8 mm haben, der Schlauch, der in den Mund genommen wird, kann einen Innendurchmesser von etwa 6 mm haben

• ein kleines Stück Nylonstrumpf dieses Stück soll ca. 4 cm x 4 cm groß sein

• eine Bohrmaschine mit einem Holz- oder Metallbohrer

Mit der Bohrmaschine bohrt man einLoch in den Deckel und eines in denBoden der Fotodose. In das Loch imDeckel soll der kleine Schlauch pas-sen, in dasjenige im Boden der großeSchlauch. Beide Schläuche müssenfest in den Löchern sitzen. Bevor derkleine Schlauch in den Deckel der

Filmdose gesteckt wird, muss dasStück Nylonstrumpf darüber gestülptwerden. Damit ist der Insektensaugerfertig.

Jetzt lassen sich damit kleine Tiereansaugen. Dabei nimmt man dasEnde des dünnen Schlauches in denMund und saugt daran. Das Ende desdicken Schlauches wird dicht an dasentdeckte Tier gehalten. Das Tiersaust durch den Schlauch und fällt indie Fotodose. Der Nylonstrumpf ver-hindert, dass das Tier in den Mundgelangen kann. Es sollten nur solcheTiere aufgesaugt werden, die kleinersind als der Innendurchmesser desSchlauches. Größere Tiere würdensich am Schlauch verletzen. AuchRegenwürmer und Schnecken solltennicht aufgesaugt werden, sondern mitden Fingern aufgehoben werden. Siewürden wegen ihrer feuchten Haut imSchlauch stecken bleiben. Um dasTier in ein Glas oder eine Becher-lupe zu geben, braucht man nur denDeckel der Filmdose abnehmen unddas Tier herauslassen.

Manchmal muss die Dose ein- oderzweimal aufgestoßen werden, weilsich die Tiere festhalten.Wenn man die Tiere in der größerenGruppe betrachten will, eignet sich ei-ne größere weiße Fotoschale. In dieseSchale kommt ein Blatt oder Rindehinein, damit die Tiere eine Unter-schlupfmöglichkeit haben. Anhand ei-ner einfachen Bestimmungstafel las-sen sich die Namen der Tiere heraus-finden. Außerdem kann festgestelltwerden, welche der Bodentiere räube-risch leben und welche sich vonPflanzenteilen ernähren. Schließlichlässt man die Tiere wieder frei.

Page 31: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

29

PFLANZEN ERFORSCHEN

BestimmungsspielZielgruppe:Schulklassen

Die Lehrkraft sammelt Blätter, Blüten,Samen, Zweige und Rinde vonBäumen und Sträuchern. Es werdenhalb so viele Exemplare gebraucht,wie es TeilnehmerInnen gibt. DieGruppe wird in zwei gleichgroßeGruppen geteilt, die sich in einer Entfernung von etwa zehn Metern ge-genüber stehen. In der Mitte werdendie Gegenstände in einer Reihe aus-gelegt. Beide Gruppen zählen nundurch, so dass es jeweils zwei Kindermit der Nummer eins, der Nummerzwei etc. gibt.

Wenn alles vorbereitet ist, nennt dieLehrkraft den Namen eines Baumesoder eines Strauches, von dem einPflanzenteil in der Mitte liegt.Außerdem wird eine Zahl genannt."Die nächste Pflanze ist eine Birke unddie Zahl ist zwei!" Sofort laufen dieKinder mit der Nummer zwei zurMitte und versuchen, das Pflanzenteilvon der Birke zu finden und an sich zunehmen. Das schnellere Kind nimmtden Gegenstand mit in die Gruppe,wo er betrachtet werden kann. Wennein falsches Pflanzenteil aufgenom-men wird, erhält es die gegnerischeMannschaft. So geht es weiter, bis al-le Pflanzenteile verteilt sind. Sieger-mannschaft ist diejenige, die die mei-sten Pflanzenteile sammeln konnte.

Anschließend stellt jede Mannschaftihre Errungenschaften vor. Außerdemkann in der Umgebung der dazuge-hörige Baum oder Strauch zur ge-naueren Betrachtung aufgesucht wer-den.

Page 32: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

30

Waldblätter

Zielgruppe:Schulklassen

Material:weiße Tücher

Bei dieser Aktion geht es um dieEigenschaften von Blättern als einesder augenfälligsten Unterscheidungs-merkmale zwischen den verschiede-nen Waldpflanzen.

Die Lehrkraft sammelt zehn bis fünf-zehn verschiedene Blätter von Wald-pflanzen. Dabei sollte mindestens dieHälfte von Sträuchern und Bäumensein, die übrigen stammen von krauti-gen Pflanzen wie zum Beispiel Gras,Moos und Farn. Die verschiedenenBlätter werden auf einem weißenTuch ausgebreitet.

Die Kindergruppe teilt sich in Paareauf. Diese erhalten ebenfalls einweißes Tuch und legen es auf denWaldboden. Sie sammeln alle die glei-chen Blätter wie in der "Vergleichs-sammlung". Nachdem die Blatt-sammlungen fertiggestellt sind, wirdmiteinander entschieden, welcheBlätter zu Sträuchern oder Bäumenund welche zu den übrigenWaldpflanzen gehören.

Jedes Paar ordnet die gesammeltenBlätter nun nach diesen drei Gruppen:Baum / Strauch / übrige Waldpflan-zen.

Erweiterung: Um die Voraussetzungfür die nächste Aktion zu schaffen,werden die einzelnen Blätter genaubetrachtet (Beschaffenheit der Ober-und Unterseite, Blattrand etc.).

Es setzen sich jeweils zwei Paare ge-genüber und halten das Tuch so, dassdie Gegenpartei die Anordnung der ei-genen Blätter nicht sieht. Dazu emp-fiehlt es sich, die vordere Hälfte desTuches mit Hilfe von Stöcken hochzu-halten und die Blätter auf der amBoden liegenden Hälfte anzuordnen.Das erste Paar einigt sich auf ein Blattund das andere Paar versucht durchgezielte Fragen herauszufinden, umwelches Blatt es sich handelt. DieFragen sollen sich dabei auf Eigen-schaften der verschiedenen Blätterbeziehen und mit "Ja" oder "Nein" be-antwortet werden können. Fragenkönnen lauten: "Ist der Blattrand ohneEinschnitte?" oder "Ist die Unterseitedes Blattes heller als die Oberseite?"Nachdem ein Blatt enträtselt ist,wechseln die Paare ihre Rollen.

Erweiterung: Die beiden Paare erhal-ten die Aufgabe, für fünf ihrer Blättereinen Fantasienamen zu erfinden. DerName soll einen Bezug zu den Merk-malen des Blattes aufweisen. EineGruppe teilt der anderen alle fünfNamen mit und dann wird versucht,die entsprechenden Blätter herauszu-finden. Anschließend werden dieRollen getauscht.Zum Schluss werden noch einmal diezehn bis fünfzehn Blätter der Vorla-gensammlung der Lehrkraft betrach-tet. Wahrscheinlich kennen einigeKinder bereits die "richtigen" Namender Pflanzen. Gemeinsam wird ver-sucht, möglichst viele der Pflanzenmit Namen zu benennen. Zu jedemBlatt wird ein Kärtchen mit dem allge-mein bekannten Namen sowie allenFantasienamen, welche erfunden wur-den, gelegt. Welcher Name bezeich-net die Pflanze besser: Der Fantasie-name oder der "richtige" Name?

Page 33: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

31

Sockenlauf

Zielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Wollsocken, Lupe, evtl. Binokular,Blumentöpfe, Erde

Die Kinder ziehen sich Wollsocken anund gehen auf Strümpfen ein Stückdurch den Wald. Dabei bleiben vieleSamen an den Socken haften. Ähnlichist das Prinzip bei Tierfellen. EinigeSamen lösen sich nach einiger Zeitwieder und bleiben an anderer Stelleliegen. Die Verbreitung von Samen imWald durch Tiere ist so leicht nach-vollziehbar. Bei nassem Boden könnendie Kinder die Schuhe anbehalten;dann bleibt vieles an der Schuhsohlekleben.

Die haftenden Samen an Strümpfenoder Schuhen werden am Ende desSpaziergangs abgezupft und unter ei-ner Lupe betrachtet. Auf diese Weisekönnen die Kinder sehen, welche un-terschiedlichen Samen es gibt undwelche sich zur Zeit auf dem Wald-boden befinden.

Die Samen können in einemBlumentopf ausgesät werden. Mit etwas Glück wachsen verschiede-ne Pflanzen aus den Samen.

Page 34: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

32

Einen Baum bauenZielgruppe:Schulklassen, ab etwa 10 Jahre

Die Kinder verkörpern verschiedeneTeile eines Baums. Pfahlwurzel,Seitenwurzeln (Lateralwurzel),Hartholz, Xylem, Phloem, Kambiumund Rinde.

Der Hartholzteil ist der innere Kerndes Stamms, er gibt dem Baum Halt.Die Wurzeln verankern den Baum imBoden und nehmen Wasser und diedarin gelösten Stoffe auf. Das Xylemtransportiert das Wasser in die Höhezu den Blättern. Das Phloem bringtdie in den Blättern produziertenNährstoffe zu den übrigen Teilen desBaumes. Das Kambium ist die Wachs-tumsschicht des Baums, das nach in-nen Wasserleitungszellen bzw. –bah-nen (Xylem) produziert und nachaußen Nährstoffleitungszellen bzw. -bahnen (Phloem). Die Rinde schütztden Baum.

Hartholz: Zwei kräftige Kinderschlüpfen in die Rolle des Hartholzes.Sie stehen Rücken an Rücken und ha-ken gegenseitig ihre Arme ein. Siesollen möglichst groß und stark daste-hen. Die Lehrkraft sagt: "Dies ist dasHartholz – der innere Kern, das Rück-grat des Baumes. Es ist die Aufgabedes Hartholzes, den Stamm und dieÄste aufrecht zu halten, so dass dieBlätter genügend Sonnenlicht bekom-men. Das Hartholz ist das älteste Holzdes Baumes. Es ist schon lange tot,aber es ist gut erhalten! Das Hartholzwar einmal lebendig, aber die vielentausend kleinen Röhrchen, die dasWasser nach oben gebracht haben,sind jetzt voller Harz und Gerbstoffe."

Pfahlwurzel: Einige Kinder spielendie Pfahlwurzeln. Sie setzen sich amunteren Ende des Hartholzes hin, mitdem Gesicht nach außen. DieLehrkraft erzählt: "Ihr seid die ganzlangen Wurzeln, die Pfahlwurzeln. Ihrstreckt euch in den Boden hinein –

mehrere Meter tief. Mit der Pfahlwur-zel holt sich der Baum Wasser aus denTiefen der Erde und sie verankert denBaum fest im Boden. Wenn Stürmekommen, dann verhindert die Pfahl-wurzel, dass der Baum von den star-ken Winden umgeblasen wird." DieLehrkraft kann darauf hinweisen, dasses auch Bäume ohne Pfahlwurzelngibt.

Seitenwurzeln: Für diese Wurzeln ei-genen sich besonders gut Kinder mitlangen Haaren, denen es nichts aus-macht, auf dem Boden zu liegen. Die"Seitenwurzeln" legen sich auf denRücken, die Beine zum Stamm hin,den Körper vom Baum weggestreckt.Die Lehrkraft erzählt: "Ihr seid dieSeitenwurzeln. Es gibt Hunderte undTausende von euch. Ihr wachst vomBaum aus nach außen, wie Zweige,aber im Untergrund. Ihr helft mit, denBaum aufrecht zu halten. An eurenSpitzen gibt es winzige Haarwurzeln,die Wasser aus dem Boden aufneh-men."

Die Lehrkraft kniet sich neben eineder "Seitenwurzeln" und breitet dieHaare um ihren Kopf herum aus. Siesagt: "Bäume haben Tausende vonKilometern dieser Haarwurzeln, die je-den Quadratzentimeter Erde be-decken, in denen sie hineinwachsen.Wenn sie spüren, dass Wasser in derNähe ist, wachsen die Zellen dorthinund saugen es auf. Die Spitzen derHaarwurzeln besitzen Zellen, die sohart sind wie ein Sturzhelm." DasSaugen der Haarwurzeln soll durch einGeräusch deutlich gemacht werden.Alle Seitenwurzeln werden aufgefor-dert zu schlürfen.

Page 35: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

33

Xylem: Das Xylem wird durch so vieleKinder gebildet, dass sich ein vollstän-diger Kreis um das Hartholz herumschließt. Sie richten das Gesicht nachinnen und halten sich bei den Hän-den. Dabei muss auf die WurzelnRücksicht genommen werden! DieLehrkraft erzählt: "Ihr seid der Teil desBaumes, der Xylem heißt. Ihr ziehtdas Wasser aus den Wurzeln bis in diehöchsten Zweige des Baumes. Ihrseid die wirksamste Pumpe der Welt,ohne bewegliche Teile. Ihr seid in derLage, Hunderte von Litern Wasser amTag zu heben. Nachdem die Wurzelndas Wasser aus dem Boden geschlürfthaben, ist es eure Aufgabe, dasWasser hoch in den Baum zu bringen."Auch dies wird durch ein Geräuschunterstützt. Wenn die Lehrkraft sagt:"Bringt das Wasser hoch", dann ruftdas Xylem: "Huuuuuuiiiii". Wenn siedies tun, werfen die Kinder die Armehoch.

Nun können Wurzeln und Xylem ge-meinsam proben. Die Lehrkraft ruft:"Lasst uns schlürfen!" und die Wurzelnschlürfen. Das Kommando für dasXylem folgt sofort danach: "Bringt dasWasser hoch!" und das Xylem ruft:"Huuuuiiiii!"

Kambium/Phloem: Eine weitereGruppe von Kindern bildet das Kam-bium und das Phloem. Die Kinder ma-chen einen Kreis um das Xylem, mitdem Gesicht nach innen und einanderbei der Hand haltend. Die Lehrkraftsagt: "An der Innenseite des Baumes,vor euch, ist das Kambium, der Teildes Baumes, der wächst. Jedes Jahrfügt es eine Schicht zum Xylem undPhloem hinzu. Ein Baum wächst vonseinem Stamm aus nach außen, auchvon den Spitzen seiner Wurzeln undZweige."

"Hinter euch, zur Außenseite desBaumes hin, befindet sich dasPhloem. Dieser Teil transportiert dieNahrung, die von den Blättern herge-stellt wird, und bringt sie zu den an-deren Teilen des Baumes. Jetzt ver-wandelt ihr eure Hände in Blätter." DieKinder sollen ihre Arme nach obenund nach außen ausstrecken. Die Hän-de sind die Blätter des Baumes.

Die Lehrkraft sagt: "Lass uns Nahrungmachen!" Darauf hin heben die Kinderihre Arme und flattern mit den Blät-tern, um die Energie der Sonne aufzu-nehmen und Nahrung herzustellen.Anschließend heißt es: "Jetzt bringtdie Nahrung herunter!" und die Kinderrufen "Jiiiiiuuuuh!" Dabei ist das"Jiiiiiuuuuh" ein langanhaltender, ab-steigender Laut. Gleichzeitig gehendie Kinder in die Knie und lassen ihreArme fallen.

Rinde: Die übrigen Kinder spielen dieRinde. Sie bilden einen Kreis um denBaum herum, mit dem Gesicht nachaußen. Die Lehrkraft sagt: "Ihr seiddie Rinde. Ihr schützt den Baum vorGefahren wie Feuer, Insekten, extre-men Temperaturänderungen, aberauch Kinder mit Taschenmessern." Die"Rinde" hebt die Arme wie ein Boxer,mit den Ellbogen nach außen und bei-de Fäuste dicht an der Brust.

Der fertige Baum: Die Lehrkraft gehtnoch einmal mit allen Gruppen dieBewegungen und Geräusche durch,und zwar in dieser Reihenfolge: "Lasstuns schlürfen!", "Lasst uns Nahrungmachen!", "Bringt das Wasser hoch!","Nahrung herunter!"

Angriff eines Borkenkäfers: DieLehrkraft sagt: "Hört ihr diesen hohenTon? Es ist ein ganz gemeiner undhungriger Borkenkäfer. Ich sehe malnach, ob ich ihn aufhalten kann. Wennich nicht zurückkomme, dann müsstihr den Borkenkäfer selbst abwehren."

Die Lehrkraft verschwindet hinter ei-nen Baum und kommt als Borkenkäferzurück. Sie ahmt den Käfer nach, in-dem sie eine finstere Miene aufsetzt,Zweige als Fühler benutzt und mitdem Kopf hin- und herpendelt. DerBorkenkäfer steuert mit seinen Füh-lern und seiner langen Bohrer-Schnauze den Baum an. Er läuft umden Baum herum und tut so, als ob erversucht, die schützende Rinden-schicht zu durchbohren. Die "Rinde"versucht, den Angriff abzuwehren.Während die Lehrkraft als Borkenkäferum den Baum herumgeht, weist siedie anderen drei Gruppen beimSpielen ihrer Rollen an. Sie ruft dieKommandos für alle Baumteile inFolge: "Hartholz, aufrecht und stark!"und "Kräftig sein, Rinde!" (beides nurbeim ersten Mal), "Wurzeln bitteschlürfen!", "Blätter, Nahrung ma-chen!", "Xylem: Wasser hochbringen!"und "Phloem, Nahrung herunter!" Eskönnen mehrere Durchgänge gemachtwerden. Nach der ersten Runde ruftdie Lehrkraft nur die Befehle, ohne dieBaumteile zu nennen. Zum Abschlussapplaudieren sich alle Spieler selbstzu diesem schönen Baum.

Page 36: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

34

Baumsäfte hörenZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Stethoskop

Der Baum ist ein lebendes Wesenganz ähnlich wie wir Menschen. Erernährt sich, er ruht im Winter-, er atmet und ist von "Blut" durchströmt.Zum einen strömt das aus dem Boden

aufgenommene Wasser zu den Blät-tern und zum anderen strömt derNährsaft, der in den Blättern produ-ziert wird, zurück in alle Teile desBaumes und regt das Wachstum an.Die Ströme des Baumes hört man ambesten im Frühjahr, wenn der Saft indie Zweige und Knospen steigt. ZumVergleich können die Kinder den eige-nen Herzschlag hören.

Wachstum in EtagenZielgruppe:Schulklassen

Material:4 Leinen à 6 Meter, Wäscheklammern,4 Karten mit der Bezeichnung derWaldschicht, durchsichtigePlastikbeutel, Klebeetiketten,Filzstifte, Bestimmungsliteratur

Im Wald gibt es neben den Bäumeneine Menge anderer Pflanzen, die wiedie Bäume nur bis zu einer ganz be-stimmten Höhe wachsen: Sträucher,Kräuter und Moose. Entsprechend be-zeichnet man die Schichten einesWaldes als Baumschicht, Strauch-schicht, Krautschicht und Moos-schicht. Je nach Zusammensetzungund Bewirtschaftung des Waldes kanndie eine oder andere Schicht beson-ders ausgeprägt sein oder ganz feh-len. Um diese Schichten zu veran-schaulichen, werden zunächst zwi-schen zwei Bäumen vier Wäschelei-nen übereinander gespannt. An dieoberste sollten die Kinder mit ausge-streckten Armen noch heranreichenkönnen. Jede dieser Leinen stellt eineSchicht innerhalb des Stockwerkbausdes Waldes dar. Die Schichten werdenmit Hilfe von vorgefertigten Karten (1.Baumschicht, 2. Strauchschicht, 3.Krautschicht, 4. Moosschicht) gekenn-zeichnet, indem diese mitWäscheklammern in der richtigen Reihenfolge an den Leinen befestigt werden.

Nun werden in einem nicht zu großenWaldstück charakteristische Teile(Blätter, Blüten, Früchte) von ver-schiedenen Pflanzen jeweils in Tütengesammelt. Dazu muss hin und wie-der ein Blatt oder ein Blüte abge-pflückt werden. Es sollten jedoch kei-ne Zweige oder Äste abgebrochenoder gar ganze Pflanzen ausgerissenwerden!

Die Tüten werden mit Wäscheklam-mern "stockwerkgerecht" angeordnet.Entscheidend für die Zuordnung derPflanzen zu einer Schicht ist die Höheund nicht, welcher Lebensform sie an-gehören. So kann beispielsweise eineBuche in der Baumschicht aber auchin der Strauchschicht oder sogar inder Krautschicht vorkommen. ZurBenennung der Pflanzen ist einBestimmungsbuch hilfreich. Es kön-nen im Vorfeld von der Lehrkraft je-doch auch einfache Karteikarten mitstandorttypischen Pflanzen angefer-tigt werden, um die Bestimmung zuvereinfachen. Die Namen der Pflanzenkönnen auf die Klebeetiketten ge-schrieben werden, die auf die Tütengeklebt werden. Die gesammeltenPflanzenteile können der Grundsteinsein für eine Pflanzenkartei (vgl. Baumkartei).

Page 37: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

35

Baumhöhen-bestimmungZielgruppe:Schulklassen

Für die Bestimmung der Höhe einesBaumes gibt es zwei Methoden.

1. Methode mit Stock

Material:ein Stock, der eine Länge aufweist,die der Armlänge der messendenPerson entspricht, ein Maßband

Beim Messen der Baumhöhe wird derStock senkrecht gehalten. Der Armwird waagerecht ausgestreckt, so dasssich die Hand in einer Linie mit denAugen befindet. Es muss ein solcherAbstand vom Baum gesucht werden,dass über die Stockspitze die Baum-spitze angepeilt werden kann. Ist die-ser Punkt gefunden, wird mit demMaßband der Abstand zum Baum ge-messen. Zu diesem Wert wird dieKörpergröße der messenden Person(bis zur Augenhöhe) hinzugerechnet.Die Summe ergibt die Höhe desBaumes.

2. Methode mit gleichschenkligem Dreieck

Material:ein gleichschenkliges, rechtwinkeligesDreieck, ein Maßband

Über die längste Seite des Dreieckswird der Baumwipfel anvisiert undüber eine andere, die waagerecht ge-halten werden muss, der Baumstammin Augenhöhe. Die Entfernung zumBaum ergibt addiert mit der Körper-größe (bis zur Augenhöhe) der mes-senden Person die Baumhöhe.

Altersbestimmung eines BaumesZielgruppe:Schulklassen

Material:Baumscheibe, Maßband, evtl. BlattPapier und Bleistift oder Stecknadeln

Um die Relation von Baumalter undStammumfang zu veranschaulichen,werden die Jahresringe einer Baum-scheibe gezählt und damit das Alterder Baumscheibe bestimmt. Dazukann man ein Blatt Papier zur Hilfenehmen, dessen eine Ecke an denMittelpunkt der Baumscheibe ange-legt wird. Mit dem Bleistift werden dieJahresringe am Rand des Papiers markiert und schließlich gezählt. Oderman nimmt Stecknadeln, die bei-spielsweise nach jeweils zehn Jahres-ringen in das Holz gesteckt werden.Nachdem das Alter bestimmt wurde,wird mit dem Maßband der Umfangder Baumscheibe gemessen. Nun kön-nen die Kinder das Alter anderer art-gleicher Bäume schätzen.

Generell kann man aus dem Stamm-umfang in etwa auf den Zeitpunktschließen, zu dem der Baum gepflanztwurde:

Die jeweils angegebene Altersspanneist recht weit. Dies liegt daran, dasses schnell- und langsamwachsendeBäume gibt wie zum Beispiel diePappel einerseits oder die Eiche ande-rerseits. Auch die Lebensbedingungenam Standort des Baumes spielen eineRolle. Je besser sie sind, desto breiterkönnen die Jahresringe werden.Anhand der Baumscheibe und derBreite der Jahrringe lassen sich soVermutungen über die Lebensbedin-gungen des Baumes anstellen.

Variante: Die Lehrkraft besorgt eineBaumscheibe von einer Buche oder ei-ner Eiche (langsam wachsend – engeJahresringe) und von einer Weideoder Pappel (schnell wachsend – wei-te Jahresringe). Die Scheiben sollteneinen ähnlichen Umfang besitzen. DieKindergruppe wird in zwei Kleingrup-pen eingeteilt. Die eine Gruppe erhältdie Baumscheibe von der Buche oderder Eiche, die andere Gruppe dieBaumscheibe von der Weide oderPappel. Die Kinder sollen das Alterund den Umfang der Scheiben be-stimmen und erhalten anschließendden Auftrag, das Alter eines von derLehrkraft ausgewählten Baums zu be-stimmen. Die Ergebnisse werdenrecht unterschiedlich ausfallen. DieKinder sollen Überlegungen anstellen,warum dies der Fall ist und könnendabei die beiden Baumscheiben zumVergleich nebeneinander legen.

Stammumfang Keim- oder Pflanzzeit

< 25 cm vor 1-10 Jahren25 – 60 cm vor 10 – 40 Jahren60 – 120 cm vor 40 – 70 Jahren> 180 cm vor über 100 Jahren

Page 38: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

36

RindenfrottageZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Material:Papier, Wachsmalstifte, evtl. mehrereStückeTon

Für die Rindenfrottage wird ein BlattPapier auf die Rinde eines Baumesgelegt. Anschließend fährt man miteinem Wachsmalstift mit nur leich-tem Druck über das Papier. Auf dieseWeise erhält man einen Abdruck vonder Rindenstruktur des Baumes.

Variante: Es wird ein Stück Ton aus-gewalzt und anschließend fest auf dieRinde eines Baumes gepresst.Dadurch erhält man einen plastischenAbdruck von der Rindenstruktur einesBaumes.

Das Detektivspiel:BaumfahndungZielgruppe:Schulklassen

Material:Papier, Stifte, evtl. Arbeitsblätter(Kopiervorlage finden Sie im Anhang)

Bei der Baumfahndung beauftragtman vorher eingeteilte Kleingruppen,sich jeweils einen besonders auffälli-gen Baum auszusuchen und ihn mitallen Sinnen zu erkunden und dieErgebnisse zu notieren. Dazu kann einArbeitsblatt eingesetzt werden. DieBäume sollten bei der "Erkundung"möglichst außer Sichtweite der ande-ren Gruppen stehen, da die anderenGruppen die ausgewählten Bäume an-hand der beschriebenen Merkmalefinden sollen. Die Lehrkraft kann denGruppen Anregungen für die sinnlicheAuseinandersetzung mit "ihrem" Baumgeben, auf die sie selbst nicht kom-men wie zum Beispiel: "Wie fühlensich die Ober- und Unterseite desBlattes an und wie sehen sie aus?""Ist die Belaubung dicht oder locker?""Wie segelt ein Blatt oder eine Fruchtzu Boden, das bzw. die man vorher indie Luft geworfen hat?" Möglich istauch der Vergleich der Gestalt desBaumes mit bekannten Gegenstän-den. Ähnelt der Baum einem Pilz, ei-nem alten, buckligen Männchen odereinem Lolly? Den Umfang desBaumes können die Kinder mit ausge-breiteten Armen messen und auch ei-ne Rindenfrottage kann angefertigtwerden.

Variante: Mit älteren Kinder kann eineumfassendere Untersuchung einesBaums durchgeführt werden und da-mit ein Steckbrief zusammen gestelltwerden. Höhe und Umfang des Baumskönnen gemessen und in etwa dasAlter bestimmt werden. Und es kön-nen Begriffe aus der Morphologie(Blatt-, Fruchtformen etc.) eingeübtwerden.

Page 39: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

37

Wer findet den gesuchten Baum?(Kopiervorlage finden Sie im Anhang)

Seine Heimat ist:_____________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Alter:_____________________________ Rinde:_________________________________

Größe:____________________________ Kronenform: ____________________________

Stamm-Umfang:____________________

Blatt:_____________________________ Frucht:_______________________________

_________________________________ ____________________________________

Besondere Merkmale: _________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Um welche Baumart handelt es sich?

___________________________________________________________________________

Page 40: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

38

BaumkarteiZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Von verschiedenen Baumarten werdenGegenstände wie zum Beispiel einBlatt, eine Frucht und ein Stück Rindebzw. eine Rindenfrottage oder einRindenabdruck gesammelt. Zusätzlichkönnen Zeichnungen oder Fotos vonden Bäumen gemacht werden. DieSammelstücke können in Kartons auf-bewahrt oder auf Pappe aufgeklebtwerden und zu einer Ausstellung zu-sammen gestellt werden, die in derSchule oder der Kindertagesstätteaufbewahrt wird. Auf diese Weise ler-nen die Kinder die Bäume ihrerUmgebung kennen. Diese Sammlungkann durch die bei der Baumfahndung(siehe dort) erstellten Steckbriefe er-gänzt werden.

BaumbeobachtungZielgruppe:Kindertagesstätten, Schulklassen

Bei der Erstellung der Baumkarteihandelt es sich um die Momentauf-nahme eines Baumes. Spannend istes, einen oder mehrere Bäume übereinen längeren Zeitraum zu beobach-ten. Ein Baum verändert sich von Jah-reszeit zu Jahreszeit. Er sieht beiRegenwetter anders aus als bei Son-nenschein, bei Sonnenaufgang andersals bei Sonnenuntergang. Ein Baumkann sehr viele Gesichter haben. Ins-besondere bei jungen Bäumen kannman das Wachstum sehr gut beob-achten. Um einen Vergleich zu verein-fachen, können die Bäume in den ver-schiedenen Situationen fotografiertwerden. Aus den Fotos lässt sich eineinteressante Ausstellung machen.

Page 41: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

39

ÖkologischeZusammenhängebegreifen

Lebenspyramide Zielgruppe: Schulklassen

Material: Zettel, Stifte

Bei diesem Spiel müssen mindestenssechs Kinder mitmachen. Alle Kinderbekommen einen Zettel und einenStift. Auf den Zettel schreiben sie denNamen einer Pflanze oder einesTieres, die bzw. das in der Gegendvorkommt. Nachdem die Lehrkraft die Zettel ein-gesammelt hat, fragt sie: "Wer ver-sorgt die Erde mit Energie?" Die Kin-der antworten: "Die Sonne." Daraufantwortet die Lehrkraft: "Richtig! Undwelches ist die erste Lebensform, diediese Energie nutzt und verwandelt?""Die Pflanzen." Die Lehrkraft: "Wiederrichtig! Jetzt werden wir eine Pyrami-de bauen." Bei der Pyramide kommen die Kinder,die einen Pflanzennamen auf denZettel geschrieben haben, nach unten,weil sich alle Tiere direkt oder indirektvon ihnen ernähren. Alle Pflanzen stel-len sich dicht nebeneinander in eineReihe und gehen auf alle Viere herun-ter. Nun liest die Lehrkraft die Tierna-men vor und die Kinder sagen, ob essich dabei um Pflanzen- oder Fleisch-fresser handelt.

Alle Kinder, die Pflanzenfresser auf ihre Karte geschrieben haben, kniensich in einer Reihe hinter die Pflanzen.Diejenigen, die Fleischfresser aufge-schrieen haben, bilden eine weitereReihe dahinter.Meistens gibt es mehr Kinder in denhöheren Ebenen als unten bei denPflanzen. Denn die meisten Kinderidentifizieren sich eher mit einem Tierals mit einer Pflanze. Allerdings ist esso unmöglich, eine stabile Pyramidezu errichten. Die Pyramide muss des-halb so umgebaut werden, dass sieohne Schwierigkeiten alle ihre Mit-glieder trägt. Das heißt, dass sich eini-ge Tiere in Pflanzen verwandeln müs-sen. Wenn sich die Kinder nicht eini-gen können, wer in eine andere Rolleschlüpft, sucht die Lehrkraft einigevon den auf die Zettel geschriebenenTieren heraus, die sich in Pflanzenverwandeln müssen. Damit eine stabi-le Pyramide entsteht, muss die Zahlder Tiere immer geringer werden, jehöher sie in der Nahrungskette ste-hen. Und so verhält es sich schließlichauch in der Realität. Zum Abschlusswird versucht, eine Pflanze aus derPyramide herauszunehmen. Dabeiwird deutlich, wie wichtig Pflanzensind.

Page 42: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

40

Fantasiewald Zielgruppe:Schulklassen

Material:Papier und Stifte

Mit diesem Spiel lassen sich ökologi-sche Zusammenhänge, Nahrungsket-ten etc. gut verdeutlichen. In diesemFantasiespiel erhält jedes Kind eingroßes Stück "Land", um darauf einenMärchenwald entstehen zu lassen. Umdie Fantasie der Kinder anzuregen,kann die Lehrkraft Vorschläge ma-chen: "Gestaltet euren eigenen Wald.Er soll schön und aufregend sein. Dortkann es Bäume, Tiere, Berge, Schluch-ten, Bäche und vieles mehr geben.Und denkt auch daran, was alleswichtig ist in einem Wald."

Zunächst sollen die Kinder aufschrei-ben, was in ihrem Wald vorkommt,und dann ein Bild malen. Am Schlusswird besprochen, ob der Wald fähigist, sich Jahr für Jahr selbst zu erhal-ten. Sind zum Beispiel alle Glieder derNahrungskette vertreten? Das heißtbeispielsweise: Sind auch Bodenlebe-wesen vorhanden, die für die Humus-bildung zuständig sind? Auch Fakto-ren wie Boden und Klima sollten nichtübersehen werden.

Page 43: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

41

Netz knüpfenZielgruppe:Schulklassen

Material:Wollknäuel oder Schnur

In diesem Spiel wird die wechselseiti-ge Abhängigkeit aller Teile der Naturfür die Kinder deutlich. Sie erfahren,wie Luft, Boden, Pflanzen und Tiere ineinem Lebensnetz miteinander ver-bunden sind.

Die Kinder bilden einen Kreis. DieLehrkraft stellt sich mit einem KnäuelSchnur in der Hand nahe am Rand inden Kreis. Sie fragt: "Wer kann einePflanze nennen, die in dieser Gegendwächst?" Eventuell sagt ein Kind:"Löwenzahn." Darauf hin erhält dasKind den Anfang der Schnur zumFesthalten. Die Lehrkraft fragt weiter:

"Kennt jemand ein Tier, das denLöwenzahn frisst?" "Kaninchen." Nunbekommt das zweite Kind die Schnurzu fassen, so dass sie gut gespannt istzwischen "Kaninchen" und "Löwen-zahn". Das Kaninchen ist mit demLöwenzahn verbunden, weil es ausBlättern sein Mittagessen bereitet. DieLehrkraft fragt weiter: "Und wer fängtsich das Kaninchen, um es zu verspei-sen?" ...

So wird ein Kind nach dem anderenmit der Schnur vernetzt. Es wird deut-lich, dass alle Tiere und Pflanzen mit-einander in Beziehung stehen undvoneinander abhängen. Auch weitereElemente sollen ins Spiel gebrachtwerden wie zum Beispiel Erde undWasser. Schließlich sollen alle Kinderim Kreis in einem symbolischenLebensnetz miteinander verwoben sein.

Eulen und KrähenZielgruppe:Schulklassen

Dieses Spiel eignet sich dazu, neu ge-lernte Begriffe einzuüben. Die Kinderteilen sich in zwei Gruppen, die Eulenund die Krähen, auf und stellen sich inzwei Reihen jeweils einen Schritt hin-ter einer Mittellinie auf. Dazu kann einStrich mit Kreide auf den Boden ge-malt oder eine Rille in den Boden ge-ritzt werden. Fünf Meter hinter jedemTeam wird noch einmal eine Linie aufden Boden gezeichnet, um das jeweili-ge Lager zu markieren. Nun macht dieLehrkraft eine Aussage, die wahr oderfalsch sein kann. Wenn sie richtig ist,jagen die Eulen die Krähen und versu-chen sie zu fangen, bevor sie ihrLager erreicht haben, wo sie sich inSicherheit befinden. Ist sie falsch,versuchen die Krähen die Eulen zufangen. Wer erwischt wird, kommt zuranderen Gruppe.

Wenn die Antwort nicht offensichtlichist, werden einige Eulen und Krähenaufeinander zu laufen und anderezurück ins Lager. Während des Durch-einanders sollte die Lehrkraft ruhigund neutral bleiben und erst, wennsich alles beruhigt hat, die richtigeAntwort bekannt geben.

Die Aussagen können ganz verschie-dene Bereiche ansprechen: Sinnes-eindrücke: "Der Wind weht ausWesten." Oder "Der Wind bläst ausRichtung der Krähen." Wissen: "Ein Laubbaum behält seine Blätterdas ganze Jahr über." Beobachten: "Dieses Blatt hat fünf Spitzen." (nachdem ein Blatt vorgezeigt wurde).Bestimmen:

"Dieser Same stammt von einer Eiche."

Page 44: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

42

ANHANG1

Reg

enw

urm

Grö

ße: 2

-10

cm

7 Er

dläu

fer

Grö

ße: b

is 4

0 m

m

13 R

aubm

ilbe

Grö

ße: 0

,4-1

mm

14 S

child

kröt

enm

ilbe

Grö

ße: 0

,3 m

m15

Rot

e Sa

mtm

ilbe

Grö

ße: 0

,5-5

mm

16 H

ornm

ilbe

Grö

ße: 0

,5-0

,8 m

m17

Spr

ings

chw

anz

Grö

ße: 0

,2-4

mm

18 K

ugel

spri

nger

Grö

ße: 0

,2-4

mm

8 St

eink

riec

her

Grö

ße: b

is 4

0 m

m9

Ass

elG

röße

: 3-1

2 m

m

ernä

hrt

sich

räu

beri

sch

von

Raub

milb

e (1

3), S

prin

gsch

wan

z (1

7),

Kuge

lspr

inge

r (1

8), D

oppe

lsch

wan

z (1

9),

Bein

tast

ler

(20)

ernä

hrt

sich

räu

beri

sch

von

Ench

yträ

e (2

), S

prin

gsch

wan

z (1

7),

Kuge

lspr

inge

r (1

8), A

rtge

noss

enPf

lanz

enfr

esse

r un

d Pa

rasi

t be

iBa

ndfü

ßer

(5)

Para

sit

bei W

eber

knec

ht (

10)

Pfla

nzen

fres

ser

Pfla

nzen

fres

ser

Pfla

nzen

fres

ser

ernä

hrt

sich

räu

beri

sch

von

Raub

milb

e (1

3), S

prin

gsch

wan

z (1

7),

Kuge

lspr

inge

r (1

8), F

rans

enflü

gler

(23

),Ri

nden

laus

(24

)

ernä

hrt

sich

räu

beri

sch

von

Raub

milb

e (1

3), S

prin

gsch

wan

z (1

7),

Kuge

lspr

inge

r (1

8), D

oppe

lsch

wan

z (1

9),

Rind

enla

us (

24)

und

sehr

kle

inen

Flie

genl

arve

n (2

8)

ernä

hrt

sich

räu

beri

sch

von

Rege

nwur

m (

1), E

nchy

träe

(2)

,D

oppe

lsch

wan

z (1

9), B

eint

astle

r (2

0),

Haa

rmüc

kenl

arve

(27

), F

liege

nlar

ven

(28)

ernä

hrt

sich

räu

beri

sch

von

klei

nen

Flie

genl

arve

n (W

eber

knec

ht)

oder

von

klei

nen

Schn

ecke

n (B

rett

kank

er)

2 En

chyt

räe

Grö

ße: e

twa

10 m

m3

Schn

urfü

ßer

Grö

ße: b

is 6

0 m

m4

Saft

kugl

erG

röße

: etw

a 10

mm

10 W

eber

knec

htG

röße

: 4-1

2 m

m11

Bod

ensp

inne

Grö

ße: 2

-4 m

m12

Pse

udos

korp

ion

Grö

ße: 4

mm

Kur

zbei

nige

r B

rett

kank

erG

röße

: 10

mm

5 B

andf

üßer

Grö

ße: e

twa

30 m

m6

Zwer

gfüß

erG

röße

: 2 m

m

Pfla

nzen

fres

ser:

bew

irkt

Hum

inst

offb

ildun

g du

rch

Dar

msy

mbi

onte

n, D

urch

mis

chun

g or

ga-

nisc

her

und

anor

gani

sche

r Su

bsta

nz,

Bode

npor

ung

und

Bode

nlüf

tung

Pfla

nzen

fres

ser:

bew

irkt

Hum

inst

offb

ildun

g du

rch

Dar

msy

mbi

onte

n, D

urch

mis

chun

g or

ga-

nisc

her

und

anor

gani

sche

r Su

bsta

nz,

Bode

npor

ung

und

Bode

nlüf

tung

Pfla

nzen

fres

ser:

bew

irkt

Hum

inst

offb

ildun

g du

rch

Dar

msy

mbi

onte

n, D

urch

mis

chun

g or

ga-

nisc

her

und

anor

gani

sche

r Su

bsta

nzen

Pfla

nzen

fres

ser

Pfla

nzen

fres

ser

Pfla

nzen

fres

ser:

bew

irkt

Hum

inst

offb

ildun

gdu

rch

Dar

msy

mbi

onte

nPf

lanz

enfr

esse

r: b

ewirk

t H

umin

stof

fbild

ung

durc

h D

arm

sym

bion

ten

Bestimmungshilfen

Page 45: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

43

35 N

ackt

schn

ecke

(gro

ße W

egsc

hnec

ke)

Grö

ße: 3

0-15

0 m

m

36 H

ainb

ände

rsch

neck

eG

röße

:H

öhe

bis

22 m

mBr

eite

bis

25

mm

19 D

oppe

lsch

wan

zG

röße

: bis

7 m

m

25 W

anze

Grö

ße: 3

-10

mm

31 L

aub-

und

Mis

tkäf

er (

Larv

e)G

röße

: 25-

45 m

m32

Sch

nellk

äfer

Grö

ße: 7

-15

mm

, Lar

ven

bis

25 m

m33

Lau

fkäf

er(A

bax-

und

Pte

rost

ichu

s-Ar

ten)

Grö

ße: b

is 2

5 m

m, L

arve

n bi

s 30

mm

34 K

urzd

eckf

lügl

erG

röße

: 0,4

-6 m

m

26 S

korp

ions

flie

ge (

Larv

e)G

röße

: 10-

15 m

m27

Haa

rmüc

ke (

Larv

e)G

röße

: 8-1

5 m

m28

Flie

genl

arve

nPi

lzm

ücke

nlar

ve (

Grö

ße: b

is 8

mm

)Sc

hnak

enla

rve

(Grö

ße: 2

5 m

m)

Larv

e de

r Kl

eine

n St

uben

flieg

e(G

röße

: 6 m

m)

29 B

latt

wes

pe (

Larv

e)G

röße

: bis

20

mm

30 A

mei

seG

röße

: 4-1

8 m

m

20 B

eint

astl

erG

röße

: 2 m

m21

Ohr

wur

mG

röße

: 12-

15 m

m22

Wal

dsch

abe

Grö

ße: 1

0 m

m23

Fra

nsen

flüg

ler

Grö

ße: 2

mm

24 R

inde

nlau

sG

röße

: bis

4 m

m

ernä

hrt

sich

räu

beri

sch

von

Spri

ngsc

hwan

z (1

7), K

ugel

spri

nger

(18

)

Pfla

nzen

saug

er

Wur

zelfr

esse

r

Pfla

nzen

fres

ser:

bew

irkt

Dur

chm

isch

ung

von

orga

nisc

her

und

anor

gani

sche

rSu

bsta

nz

ernä

rt s

ich

räub

eris

ch v

on R

egen

wur

m (

1),

Ench

yträ

e (2

), E

rdlä

ufer

(7)

, Sko

rpio

nsfli

e-ge

nlar

ve (

26),

Haa

rmüc

kenl

arve

(27

),Fl

iege

nlar

ven

(28)

, Bla

ttw

espe

nlar

ve (

29),

Kurz

deck

flügl

er (

34)

Pfla

nzen

- un

d Aa

sfre

sser

Pfla

nzen

fres

ser:

bew

irkt

Dur

chm

isch

ung

von

orga

nisc

her

und

anor

gani

sche

rSu

bsta

nz

Pfla

nzen

fres

ser:

bew

irkt

Hum

inst

offb

il-du

ng d

urch

Dar

msy

mbi

onte

n, D

urch

mi-

schu

ng v

on o

rgan

isch

er u

nd a

norg

ani-

sche

r Su

bsta

nz, B

oden

poru

ng,

Bode

nlüf

tung

Pfla

nzen

fres

ser:

bew

irkt

Hum

inst

offb

il-du

ng d

urch

Dar

msy

mbi

onte

n, D

urch

mi-

schu

ng v

on o

rgan

isch

er u

nd a

norg

ani-

sche

r Su

bsta

nz, B

oden

poru

ng,

Bode

nlüf

tung

Pfla

nzen

fres

ser

ernä

hrt

sich

räu

beri

sch

von

Aas

und

von

Hon

igta

u de

r Bl

attlä

use

ernä

hrt

sich

räu

beri

sch

von

Spri

ngsc

hwan

z (1

7)

Pfla

nzen

fres

ser

Pfla

nzen

fres

ser

und

Aasf

ress

er

Pfla

nzen

fres

ser

und

Pfla

nzen

saug

er

Pfla

nzen

fres

ser

ernä

hrt

sich

von

Pilz

en, f

risc

hen

und

verw

esen

den

Pfla

nzen

sow

ie A

as u

ndKo

t; fr

ißt

bei R

egen

ode

r be

i Nac

ht

Unt

erri

cht

Biol

ogie

Nr.

57, 1

981,

Frie

dric

h Ve

rlag

, See

lze

ernä

hrt

sich

von

Blä

tter

n un

dFr

ücht

en

Bestimmungshilfen

Page 46: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

44

KOPIERVORLAGEN

Page 47: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

45

KOPIERVORLAGEN

Page 48: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

46

Baumfahndung Unser Baum steht in der Nähe von:

Und so sieht unser Baum aus, so fühlt er sich an, so hört er sich an und so riecht er (oder zumindest Teile von ihm):

sehen

tasten

hören

riechen

Weitere Hinweise (Umfang, Rindenfrottage, einzelne Pflanzenteile etc.):

Land

esha

upts

tadt

Han

nove

r: „

Wal

d er

kund

en“,

200

4 G

rafik

: ww

w.v

olkm

ann-

graf

ik.d

e

Page 49: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

47

Land

esha

upts

tadt

Han

nove

r: „

Wal

d er

kund

en“,

200

4 G

rafik

: ww

w.v

olkm

ann-

graf

ik.d

e

Wer findet den gesuchten Baum?

Seine Heimat ist:_____________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Alter:_____________________________ Rinde:_________________________________

Größe:____________________________ Kronenform: ____________________________

Stamm-Umfang:____________________

Blatt:_____________________________ Frucht:____________________________

Besondere Merkmale: _________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Um welche Baumart handelt es sich?

___________________________________________________________________________

Page 50: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

48

Umweltbildungs-materialien desFachbereichs Umwelt und StadtgrünDas Team Beratung und Kommunika-tion im Fachbereich Umwelt undStadtgrün stellt Schulen und Kinder-tagesstätten im Stadtgebiet Hannoverzu verschiedenen Themen ein vielfäl-tiges Umweltbildungsangebot mitAktivkisten, Handreichungen,Literatur- und Medienempfehlungen,Ausstellungen, Aktionsmaterialien,Gruppenangeboten und Fortbildungenzur Verfügung.

Aktivkiste Wald Die Aktivkiste Wald gibt Hintergrund-informationen und Anregungen für ei-nen handlungsorientierten Unterrichtsowie für kleine und große Projekte.Sie beinhaltet Bücher, Unterrichtsein-heiten, Literatur- und Medienempfeh-lungen, Internetadressen, CD-ROMs,Spiele und Aktionsmaterialien, diesich sowohl für Kindertagesstätten alsauch für den Primar- und Sekundar-bereich der Schule eignen.

WaldRucksack Der Waldrucksack ist fix und fertig ge-packt für eine Exkursion in den Wald.Er beinhaltet Bestimmungsliteratur,Becherlupen, Insektensauger und vieles mehr. Er bietet Unterstützungbei der Durchführung der in dieserBroschüre beschriebenen Aktionen.

Werkstatt- undFortbildungsangebotFür einen Ausflug in den Wald kanneine Betreuung gebucht werden. ZumProgramm gehören Naturerfahrungs-spiele und die Erkundung von Pflan-zen und Tieren. Bei den Fortbildungenwerden viele dieser Aktion praktischausprobiert und die Organisation vonWaldtagen besprochen.

UMWELTBILDUNGSANGEBOTE

Materialien im WaldRucksack

Im WaldRucksack befinden sich folgende Materialien:

• 15 Insektensauger und 1 Schlauchbürste zum Reinigen

• 10 Becherlupen• 5 Fangzangen• 5 Pinsel• 10 Handlupen• 1 große Schale und 5 kleine

Schalen zum Sammeln von Tieren• 1 Packung durchsichtige Plastik-

tüten und Klebeetiketten zum Sammeln von Naturmaterialien

• 1 weißes Tuch zur Präsentation von Naturmaterialien

• 1 Bestimmungsbuch für Tiere und Pflanzen

• 1 Bestimmungsbuch für Tierspuren

• einfache Bestimmungsliteratur und Experimentiervorschläge

• 1 Becherlupenkartei• 2 Bestimmungstafeln laminiert• 4 Waldschichten-Karten• 5 Wäscheleinen (je 6 Meter)• 25 Wäscheklammern zum

Aufhängen der Becherlupenkar-teikarten oder von Tüten mit Naturmaterial

• 1 Rolle doppelseitiges Klebeband zum Befestigen von Blättern, Blüten etc.

• 1 gleichschenkliges Dreieck und 1 Maßband zur Baumhöhenbe-stimmung

• 1 Baumscheibe und Stecknadeln zur Altersbestimmung

• 1 Packung Buntstifte für die Anfertigung von Rindenfrottagen

• 1 Packung Einmalhandschuhe• 1 Pflanzenpresse• 1 Stethoskop• 1 Fernglas• 12 Fotodosen• 5 Klemmbretter

Page 51: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

49

Darüber hinaus

… bieten wir ein vielfältigesWerkstatt- undFortbildungsprogramm zu verschiede-nen Themen an.

… verleihen wir Aktivkisten zu denThemen Artenvielfalt, Energie,Ernährung, Klimaschutz, Kompost &Boden, Mobilität, Müll & Abfall,Papier, Regenwald und Wasser.

… halten wir einen Rucksack zumThema Wasser bereit, fix und fertiggepackt mit Materialien für einen er-lebnisreichen Vormittag "draußen".

Die Aktivkisten und Rucksäcke stehenallen Einrichtungen im StadtgebietHannover kostenlos zur Verfügung.Die Kisten können vier Wochen, dieRucksäcke zwei Wochen lang ausge-liehen werden.

Sie übernehmen den Transport unddie Verantwortung für die rechtzeitigeund vollständige Rückgabe. DieAktivkisten haben etwa die Größe ei-nes kleinen Umzugskartons.

Bei Interessewenden Sie sich bitte an:

Fachbereich Umwelt und StadtgrünBeratung und KommunikationLangensalzastr. 1730169 HannoverTel. 0511/168-43801Fax 0511/168-42914e-Mail: [email protected]

Page 52: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

50

Waldstation EilenriedeDie Waldstation Eilenriede ergänztdas regionale Angebot der außer-schulischen Umweltbildungseinrich-tungen. Sie vermittelt "Walderlebenzum Anfassen" und richtet ihrenSchwerpunkt auf das Thema "Stadt-wald". Das Werkstattgebäude bietetRaum zum Basteln, zum Malen oderzum Arbeiten mit Holz. Auf demAußengelände gibt es Stationen, andenen wissenswertes über die Bäume,Tiere und Pflanzen der Eilenriede zuentdecken ist.

Besucherinnen und Besucher könnenwählen, ob sie das Gelände selbst er-kunden möchten oder eine fachkundi-ge Führung zu speziellen Themenwünschen. Führungen werden alters-bezogen durchgeführt und auf dieZielgruppe abgestimmt.

Bitte vereinbaren Sie mit uns frühzeitig einen Termin.Eintritt frei, Führungen für Kinder2,00 Euro Erwachsene 3,00 Euro

Kontakt: Waldstation EilenriedeKleestr. 81, 30625 HannoverElisabeth von DrachenfelsTel. 0511 / 53 31 181 oder 0511 / 168-45787 Mobil: 0163 / 31 68 435e-Mail: Elisabeth.vonDrachenfels@hannover-stadt.dewww.waldstation-eilenriede.de

Page 53: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

Kinder erleben Natur und gestal-ten ein Stück Zukunft

Auf einer sieben Hektar großenBrachfläche westlich des Mecklenhei-der Forstes gestalten Kinder ihrenKinderwald: Sie pflanzen Bäume undSträucher, legen Wiesen und Spielbe-reiche an und machen dabei vielfälti-ge Naturerfahrungen. Unterstützt wer-den sie von ErzieherInnen, Umwelt-pädagogInnen, Landschaftsplaner-Innen, KünstlerInnen und Eltern.Träger des Kinderwaldes, der auf eineInitiative des KinderliedermachersUnmada Kindel zurück geht, sind derFörderverein "Kinderwald Hannover" e. V. und die Stadt Hannover.

Informations- und Erkundungsmate-rial wie z. B. ein Werkstatt- undFortbildungsprogramm, ein Veran-staltungskalender oder CD´s derKinderwald-Chöre sind erhältlich.

Es gibt zahlreiche Mitmach-Angebote:• Werkstätten zu den Themen Natur-

erleben, Kunst sowie Bauen und Pflegen

• FerienCard-Aktionen• Jahreszeitenfeste• Projektarbeit mit Kindertagesstätten

und Schulen• Fortbildungen für ErzieherInnen

und LehrerInnen• Kinderwald-Chöre• Trommelgruppe• Kinder- und Jugendgruppen

Kinderwald HannoverAm Pferdeturm 130625 HannoverElisabeth von DrachenfelsTel. 0511/168-45787e-Mail: [email protected]

Auf Anfrage werden betreute Führun-gen über den Naturerlebnispfad sowieverschiedene Werkstätten im Waldoder auf dem Kinderwald-Gelände angeboten. Wenn Sie hierzu einenTermin vereinbaren wollen, wendenSie sich bitte an:

Angelika Liebrecht (Bau- und Pflege-Werkstätten), Tel. 0511/27064014, e-Mail: [email protected]

Udo Büsing (Naturerlebnis- und künst-lerische Werkstätten), Tel. 0511/8039034, e-Mail: [email protected]

51

Page 54: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

52

LESENS-WERTES

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:

Forstliche Bildungsarbeit.Waldpädagogischer Leitfaden nicht nur für Förster.

München, 1998.ISBN 3-00-001292-3

Cornell, Joseph B. 1:

Mit Kindern die Natur erleben.

Verlag an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr, 1991. ISBN 3-927279-97-8

Cornell, Joseph B. 2:

Mit Freude die Natur erleben.

Verlag an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr, 1991.ISBN 3-927279-78-1

CH Waldwochen:

Naturerlebnis Wald. Gemeinsam mitKindern und Jugendlichen im Wald.Verweilen – entdecken – spielen.

Hrsg. und Bezugsadresse: CH Waldwochen, Rebbergstraße, 4800 Zofingen, Schweiz. 1996.

Knirsch, Rudolf R.:

Unsere Umwelt entdecken. Spiele undExperimente für Eltern und Kinder.

Ökotopia-Verlag, Münster, 1991.ISBN 3-925169-34-2

Ohnesorge, Gerd, Bernd Scheibau u. Karl Uhlenhaut:

Tierspuren und Fährten in Feld und Wald.

Naturbuch Verlag, Augsburg, 1995.ISBN 3-89440-126-5

Saudhof, Katrin u. Birgitta Stumpf:

Mit Kindern in den Wald. Wald-Erlebnis-Handbuch. Planung, Organisation und Gestaltung.

Ökotopia-Verlag, Münster, 1998.ISBN 3-931902-25-0

Trommer, G. (Hrsg.):

Natur wahrnehmen mit der Rucksackschule.

Westermann Schulbuchverlag GmbH,Braunschweig 1991.ISBN 3-14-162005-9

Page 55: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen
Page 56: Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben WALD ... · Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren übertragen. FSME tritt jedoch nur in bestimmten Regionen

Der OberbürgermeisterFachbereich Umwelt und StadtgrünBeratung und Kommunikation

Langensalzastr. 17 30169 Hannover0511 168 465960511 168 426060511 168 [email protected]

Svenja Koebe

Udo Büsing

2. Auflage, November 2005

Volkmann Grafik-Designwww.volkmann-grafik.de

Druckerei Pinkvossgedruckt auf 100% Recycling Papier

Telefon

Faxe-Mail

Redaktion

Konzeption und Text

Stand

Gestaltung

Druck

Landeshauptstadt