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28 I 268 I 282 entsprechen sollen, betrachtlich ubersteigt. Diese. Unregel- massigkeiten machen eine haufige Controle unbedingt er- forderlich, um die Werthe der Vergleichsterne mit Sicherheit fur die gewunschte Epoche interpoliren zu konnen. Ich glaube, dass gerade dieser Uebelstand den Kreis der Unter- suchungen, fur welche sich das Photometer eignet, eng be- grenzt, da eine haufige Einstellung der Vergleichsterne in vielen Fallen hochst beschwerlich fallen muss. Die Enipfind- lichkeit nimmt im Beginn der Messungen meist. rasch zu, entsprechend der allmaligen Accomodation des Auges und der Ausdehnung der Pupille, erreicht aber niemals eine Be- I 19~ 50"' 20 0 16 42 21 35 52 22 43 23 34 44 0 40 2 -~ 30.83"" 31.50 31.50 32.70 31.33 31.70 31.77 31.97 32.5 7 32.47 3 1 4 2 4.0 0"" 6.8 3'"" 24.40 I 7.10 25.37 I 6.13 25.50 I 7.20 25.37 1 5.96 24.80 6.97 25.77 6.80 25.53 I 6.17 26.03 5.94 25.50 6.97 blittel 6.6 I " ~ standigkeit, deren man auch nur auf die Dauer weniger Stunden sicher sein konnte. Um den Verlauf dieser Schwankun- gen an emem Beispiele zu veranschaulichen, gebe ich bei- folgend die an 2 Tagen angestellten Beobachtungen zweier Vergleichsterne des Veranderlichen U Cephei, welche sich bei ubrigens gleichmassiger Luftbeschaffenheit uber einen Zeitraum von funf Stunden erstrecken. Spalte I enthalt die Sternzeiten, Spalte 2 und 3 die Mittel der Scalen- ablesungen fur die Sterne in Millimetern (je drei Ein- stellungen), Spalte 4 die Differenz derselben, Spalte 5 ihr 'arithmetisches Mittel. 5 -__ 2 7.4 2 In" 27.95 28.43 29.10 28.35 28.62 28.28 29.00 29.17 28.98 I __- 20h 0" 9 3' 42 21 4 27 22 I9 23 10 33 5' 0 28 47 I '3 20 12 . 28.4sm" 28.43 28.83 30.70 30.13 30.25 29.00 29.33 29.23 31.07 30.70 33.23 30.9 7 30.80 31.27 Da die Zenithdistanz der Sterne am Anfang und Ende 1 Sternen geltend, wenn der Reihen resp. 36O und 29O betrug, so bleibt her Einfluss der Aenderung der n o r m a 1 e n Extinction (0.02~8) voll- kommen unmerklich. Die Maximalschwankungen in den Ab- lesungen betragen 1.8"" und 3.8"", entsprechend einem Helligkeitsunterschied ron 0.3"8 und 0.6~~8, wahrend die in den Differenzen der gleichzeitigen Einstellungen beider Sterne bemerkbaren Abweichungen wesentlich zufalliger Art sind. Zum Schluss glaube ich die Resultate dieser Aus- fuhrungen in folgenden Satzen zusammenfassen zu konnen. Die Bestinimung des Reductionsfactors ist leicht constanten Fehlern ausgesetzt. Die Anwendung von Blenden ist dabei durchaus zu vermeiden, nicht allein, weil die Helligkeit bei einzelnen Objectiven der Oeffnung nicht direct proportional ist, sondern besonders, weil durch dieselben Auffassungs- unterschiede herbeigefiihrt werden. Bei den Messungen selbst muss die Empfindlichkeit des Auges bestandig controlirt werden ; die Annahme der Unveranderlichkeit derselben fur eine liingere Zeitdauer ist im Allgemeinen nicht statthaft. Storende Einflusse machen sich besonders bei schwacheren 21.73"' 22.47 13-47 23.90 24.03 23.60 23.60 23.10 24.1 7 24.47 24.5 7 23.70 23.77 24.87 23.83 3 1415 I 6.70""/ 25.08"" 5.36 ' 26.15 5.96 25.45 6.80 6.10 6.65 5.40 5.50 6.13 6.90 6.23 8.66 7.27 7.03 6.40 ____ 27.30 2 7.08 26.92 26.30 26.58 26.16 27.62 28.90 27.33 27.28 27.58 28.07 .. __ Mittel 6.47"" die Helligkeit des Grundes einen erheblichen Bruchtheil der Gesammtintensitat bildet. Die Grosse der Intensitatsunterschiede, welche sich mit deni Instrumente direct messen lassen, wird durch die Unsicherheit und Unbestandigkeit des Reductionsfactors bedingt ; eine Uebertragung rnit Hulfe verschiedener Blenden aber muss auch in diesem Falle sehr bedenklich erscheinen. Unniittel- bare Verbindung von einander entfernt stehender Sterne bei verschiedener Erleuchtung des Himmelsgrundes kann bei diesem Photometer zu betrachtlichen constanten Fehlern fuhren, wahrend das Zollner'sche Photometer von diesem Uebelstand frei ist. Die photometrischen Werthe verschieden- farbiger Sterne sind im Allgemeinen nicht unmittelbar mit der directen Schatzung vergleichbar. Vorbehaltlich dieser Beschrankungen beweisen auch die hier mitgetheilten Messungen, dass das Wedge-Photo- meter vom Standpunkte der Genauigkeit, welche zur Zeit von photometrischen Messungen gefordert wird, brauchbare Resultate zu liefern vermag und als eine schatzbnre Ver- mehrung unserer Hulfsmittel zu betrachten ist. Potsdam, Kgl. Observatorium 1885 Juli r. Aufforderung betr. Beobachtungen des Comet'en 188 1 111. Herr Dr. de Ball, Sternwarte Ougree bei Luttich, wunscht den Cometen 1881 I11 zu berechnen und bittet um die Veroffentlichung noch ruckstandiger Beobachtungen. KV. Bd. 112. 17

Aufforderung betr. Beobachtungen des Cometen 1881 III

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entsprechen sollen, betrachtlich ubersteigt. Diese. Unregel- massigkeiten machen eine haufige Controle unbedingt er- forderlich, um die Werthe der Vergleichsterne mit Sicherheit fur die gewunschte Epoche interpoliren zu konnen. Ich glaube, dass gerade dieser Uebelstand den Kreis der Unter- suchungen, fur welche sich das Photometer eignet, eng be- grenzt, da eine haufige Einstellung der Vergleichsterne in vielen Fallen hochst beschwerlich fallen muss. Die Enipfind- lichkeit nimmt im Beginn der Messungen meist. rasch zu, entsprechend der allmaligen Accomodation des Auges und der Ausdehnung der Pupille, erreicht aber niemals eine Be-

I

1 9 ~ 50"' 20 0

16 42

21 35 5 2

2 2 43 23 34

44 0 40

2 -~

30.83"" 31.50 31.50 32.70 31.33 31.70 31.77 31.97 32.5 7 32.47

3 1 4

2 4.0 0"" 6.8 3'"" 24.40 I 7.10 25.37 I 6.13 25.50 I 7.20 25.37 1 5.96

24.80 6.97

25.77 6.80

25.53 I 6.17

26.03 5.94

25.50 6.97 blittel 6.6 I " ~

standigkeit, deren man auch nur auf die Dauer weniger Stunden sicher sein konnte. Um den Verlauf dieser Schwankun- gen an emem Beispiele zu veranschaulichen, gebe ich bei- folgend die an 2 Tagen angestellten Beobachtungen zweier Vergleichsterne des Veranderlichen U Cephei, welche sich bei ubrigens gleichmassiger Luftbeschaffenheit uber einen Zeitraum von funf Stunden erstrecken. Spalte I enthalt die Sternzeiten, Spalte 2 und 3 die Mittel der Scalen- ablesungen fur die Sterne in Millimetern (je drei Ein- stellungen), Spalte 4 die Differenz derselben, Spalte 5 ihr

'arithmetisches Mittel.

5 -__

2 7.4 2 In" 27.95 28.43 29.10 28.35 28.62 28.28 29.00 29.17 28.98

I __-

20h 0"

9

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. 28.4sm" 28.43 28.83 30.70 30.13 30.25 29.00 29.33 29.23 31.07 30.70 33.23 30.9 7 30.80 31.27

Da die Zenithdistanz der Sterne am Anfang und Ende 1 Sternen geltend, wenn der Reihen resp. 36O und 29O betrug, so bleibt her Einfluss der Aenderung der n o r m a 1 e n Extinction (0.02~8) voll- kommen unmerklich. Die Maximalschwankungen in den Ab- lesungen betragen 1.8"" und 3.8"", entsprechend einem Helligkeitsunterschied ron 0.3"8 und 0.6~~8, wahrend die in den Differenzen der gleichzeitigen Einstellungen beider Sterne bemerkbaren Abweichungen wesentlich zufalliger Art sind.

Zum Schluss glaube ich die Resultate dieser Aus- fuhrungen in folgenden Satzen zusammenfassen zu konnen. Die Bestinimung des Reductionsfactors ist leicht constanten Fehlern ausgesetzt. Die Anwendung von Blenden ist dabei durchaus zu vermeiden, nicht allein, weil die Helligkeit bei einzelnen Objectiven der Oeffnung nicht direct proportional ist, sondern besonders, weil durch dieselben Auffassungs- unterschiede herbeigefiihrt werden. Bei den Messungen selbst muss die Empfindlichkeit des Auges bestandig controlirt werden ; die Annahme der Unveranderlichkeit derselben fur eine liingere Zeitdauer ist im Allgemeinen nicht statthaft. Storende Einflusse machen sich besonders bei schwacheren

21.73"' 22.47 13-47 23.90 24.03 23.60 23.60

23.10 24.1 7 24.47 24.5 7 23.70 23.77 24.87

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die Helligkeit des Grundes einen erheblichen Bruchtheil der Gesammtintensitat bildet. Die Grosse der Intensitatsunterschiede, welche sich mit deni Instrumente direct messen lassen, wird durch die Unsicherheit und Unbestandigkeit des Reductionsfactors bedingt ; eine Uebertragung rnit Hulfe verschiedener Blenden aber muss auch in diesem Falle sehr bedenklich erscheinen. Unniittel- bare Verbindung von einander entfernt stehender Sterne bei verschiedener Erleuchtung des Himmelsgrundes kann bei diesem Photometer zu betrachtlichen constanten Fehlern fuhren, wahrend das Zollner'sche Photometer von diesem Uebelstand frei ist. Die photometrischen Werthe verschieden- farbiger Sterne sind im Allgemeinen nicht unmittelbar mit der directen Schatzung vergleichbar.

Vorbehaltlich dieser Beschrankungen beweisen auch die hier mitgetheilten Messungen, dass das Wedge-Photo- meter vom Standpunkte der Genauigkeit, welche zur Zeit von photometrischen Messungen gefordert wird, brauchbare Resultate zu liefern vermag und als eine schatzbnre Ver- mehrung unserer Hulfsmittel zu betrachten ist.

Potsdam, Kgl. Observatorium 1885 Juli r .

Aufforderung betr. Beobachtungen des Comet'en 188 1 111. Herr Dr. de Ball, Sternwarte Ougree bei Luttich, wunscht den Cometen 1881 I11 zu berechnen und bittet um

die Veroffentlichung noch ruckstandiger Beobachtungen. KV.

Bd. 112. 17