Aufhebung Rechtsstaat USA

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Die USA galten lange als ein freiheitliches Land und Fluchtrefugium für viele Europäer des 19. Jahrhunderts.Dies hat sich grundlegend gewandelt, wie wir an Guantanamo beispielhaft sehen können. Diese Schrift klärt auf.

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  • Die Aufhebung des Rechtsstaates in den USA

    Nach dem 11. September 2001 wurden in den USA, von der ffentlichkeit weitgehend unbeachtet, in aller Eile Verordnungen verabschiedet, mit denen sich der Prsident quasi diktatorische Vollmachten angeeignet hat: Nach dem aktuellen Stand kann ein Bewohner der Vereinigten Staaten auf unbegrenzte Zeit, ohne Anspruch auf Kontaktaufnahme zu einem Anwalt und auf eine Gerichtsverhandlung festgehalten werden. Und wenn es zu einem Prozess kommt, findet dieser im Geheimen statt, der Angeklagte hat immer noch kein Recht auf einen Anwalt und er kann auf der Basis von Vermutungen (!), ohne Berufungsmglichkeit zum Tode verurteilt werden. Das letzte Wort hat dabei - man mag es kaum glauben - der Prsident, der ja eigentlich keine Person der Rechtsgewalt ist.

    Damit wurde durchaus erst gemacht: Nach dem 11. September wurden in einer Fahndungswelle rund 1200 Mnner festgenommen, von denen nur etwa hundert unter dem konkreten Verdacht standen, mit Terrorgruppen in Verbindung zu stehen. Die meisten wurden einfach in "vorsorgliche Haft" genommen. Die ffentlichkeit wurde weder ber die Namen noch ber die Anklagepunkte informiert.

    Mit der Installation solcher "Militrgerichte" ist ein zweites Rechtssystem installiert worden, durch das die Rechtsstaatlichkeit jederzeit aufgehoben werden kann und das somit auch gegen die Verfassung verstt. Es wre nach amerikanischem Recht nunmehr sogar mglich, dass ein US-Kriegsschiff an der deutschen Kste vor Anker geht, ein Trupp Elite-Soldaten bersetzt und einen Deutschen festnimmt, der des Terrors verdchtigt wird und dann auf oben beschriebene Weise zum Tode verurteilt wird. Der Willkr sind hier im Prinzip keine Grenzen gesetzt, denn dadurch, dass die Verurteilungen im Geheimen stattfinden, werden sie der ffentlichkeit niemals bekannt, die Rechtsverletzungen knnen schlichtweg nicht kritisiert werden.

    Die Sddeutsche Zeitung weist auch darauf hin, dass der Terrorismus in den neuen Verordnungen so weitlufig definiert wird, dass auch die Blockade oder Besetzung von Infrastrukturen als terroristischer Akt gelten knnen. "Dies wrde allerdings bedeuten, dass nicht nur Krawalle wie die in Genua und Gteborg, sondern auch ziviler Widerstand und sogar die Streiks von Belegschaften unter die Antiterrorgesetzgebung fallen knnten" (SZ).

    Quelle: Sddeutsche Zeitung vom 6. Dezember 2001.