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Auraria Magazin 9. Juni 2012

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Die Endphase der Technokratie. Die Installation des weltweiten „intelligenten Stromnetzes“

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http://veraxinstitut.chOrientierung in einer Zeit der Beliebigkeit

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SchriftleitungDr. Martin Erdmannemail: [email protected]

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Inhaltsangabe

Die Endphase der Technokratie ................................................................... 4Europäische Banken erwarten Finanzstütze aus Amerika ................................................................. 12Umweltschutzreligion ................................................................. 12

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von Patrick Wood

Einführung

Das apokalyptische Pferd der neuen Weltordnung ist nicht der Kommunismus, Sozialismus oder Faschismus – es ist die Technokratie.

Die Entwicklung und Realisierung der „Intelligenten Stromnetz“-Technologie in den USA setzt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit fort. Dabei geht es um die Ausstattung des Stromnetzes mit digitalen Stromzählern, die über Funksignale verbunden sind. Das „Intelli-gente Stromnetz“ wird zwar seit vielen Jahren von der amerikanischen Regierung geplant, aber erst kürzlich machte die öffentliche Hand es mit massiven Geldspritzen möglich. Das als „Umweltschutzmaßnahme“ bezeichnete Konzept wurde stillschweigend in das Wirtschafts-förderpaket von Präsident Obama aufgenommen, das der amerikanische Kongress zur Stüt-zung der Binnenwirtschaft 1999 beschlossen hatte.

Diese lukrativen Zuwendungen lockten viele Firmen an, die das gesamte Spektrum der öffentlichen Versorgungsbetriebe von digitalen Messgeräte-Herstellern bis zu Lieferanten von Überwachungssoftware umfasste. Globale Firmen wie IBM, GE und Siemens beteiligen sich besonders aktiv im Aufbau eines die westliche Welt umspannenden Kommunikationssystems, das dank eines integrierten Überwachungssystems die Stromversorgung gewährleisten soll. Dieses Projekt trägt im Allgemeinen die Bezeichnung „Intelligentes Stromnetz“ [englisch „Smart Grid“].

Befürworter des „Intelligenten Stromnetzes“ behaupten, es würde den Verbraucher besser befähigen, seinen Energieverbrauch zu verringern und damit Kosten zu sparen. Da der Energiebedarf in verschiedenen Märkten über kontinentale Ländergrenzen hinweg ausbalanciert werden würde, könnte die Stromproduktion und -verteilung effizienter geregelt werden.

Die Befürworter verraten jedoch nie, wo und wie das „Intelligente Stromnetz“ eingerichtet werden wird, noch welchem eigentlichen Zweck dies alles dient; sie wiederholen einfach die Mantras des effizienten Stromverbrauchs, als ob sie wüssten, worüber sie sprechen.

Die Endphase der

Technokratie

Die Installation des weltweiten„intelligenten Stromnetzes“

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Vielleicht haben die meisten von ihnen wirklich keine Vorstellung davon, was die Vorreiter der Technokratie schon seit fast einem Jahrhundert als Zukunftsvision einer zentralistisch regulierten Energiepolitik schwarz auf weiß niedergeschrieben haben.

Die Technokratie ist ein totalitäres Regierungssystem, in dem Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker alle Aspekte des persönlichen und zivilen Lebens überwachen und kontrollieren – ökonomisch, sozial und politisch. Hier liegt die wirkliche Gefahr: Wer sind diese in ihre Ämter berufene – nicht demokratisch gewählte – Kontrolleure, und warum sollte jemand glauben, dass sie wohlwollende Herrscher anstatt despotische Tyrannen seien? Die Bürger westlicher Staaten räumen der zivilen Freiheit und persönlichen Würde einen großen Stellenwert ein, die eine rechtsstaatliche Verfassung gewährleistet. Sie würden nicht zögern, die klammheimlich durchgeführte Machtübernahme der Technokraten abzulehnen, wenn sie nur besser darüber informiert wären. Die meisten Amerikaner stellten sich zum Beispiel der Einführung einer Technokratie in den 1930er Jahren vehement entgegen, als ihnen bewusst wurde, was dies für jeden einzelnen Staatsbürger und für die Gesellschaft als Ganzes bedeuten würde.

Als die Soziologen vor 30 Jahren die politischen und ökonomischen Strukturen untersuchten, die eine kleine Machtelite kontrollierte, folgten sie einfach der Spur des Geldes. In unserer Zeit muss die Recherche-Methode etwas abgewandelt werden: jetzt gilt es, der Spur der Energieerzeugung und -verteilung zu folgen.

Bedingungen zur Einführung der TechnokratieDie Organisation Technocracy, Inc. forderte 1932 die Abschaffung des auf Geldwährungen fundierten Wirtschaftssystems und die Einführung eines Rechnungswesens, das sich aus Energieeinheiten zusammensetzt. Dieses neue System würde minutiös jedes menschliche Handeln, bei dem Energie verbraucht wird, kontrollieren, sodass genau berechnet werden kann, wie viel Strom erzeugt werden muss beziehungsweise wo und wann die vorhandene Strommenge, sofern sie die Nachfrage nicht flächendeckend befriedigen kann, optimal verteilt wird. Scott Howard und M. King Hubbert1 stellten die Bedingungen für ein erfolgreiches System der Energiekontrolle auf. In ihrer Publikation Technocracy Study Source beschrieben sie die Voraussetzungen für die erfolgreiche Einführung der Technokratie:

1. kontinuierliches Aufzeichnen des gesamten Stromverbrauchs rund um die Uhr,

2. akribisches Ausbalancieren der Erzeugung und des Verbrauchs von Strom anhand der ermittelten Daten,

3. detailliertes Erstellen eines Inventars aller unter Verwendung von Energie erzeugten Produkte,

4. spezifische Kategorisierung aller Güter im Hinblick auf den Ort der Produktion und des Verbrauchs,

5. permanente Überwachung des Stromverbrauchs aller Menschen,

6. Erstellung eines differenzierten Profils, das auf den Energieverbrauch eines jeden Men-schen zugeschnitten ist.2

1 Hubbert war ein junger Geophysiker, der später der modernen Umweltschutzbewegung mittels sei-ner „Peak Oil Theory“ den intellektuellen Rückhalt lieferte.2 Scott, Howard et al, Technocracy Study Source, S. 232.

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Die Technologie existierte 1932 natürlich noch nicht, um diese Bedingungen zu erfüllen. Es ist jedoch interessant zu bemerken, dass die Geschäftsführung der Technocracy-Organisation aufs Beste mit der Computertechnologie vertraut war, die bis dahin von dem Weltkonzern IBM entwickelt war. Sie sahen eine Zeit voraus, in der das nötige Mindestmaß des technologischen Fortschritts erreicht sein würde, um die Vorgabe der totalen Kontrolle über die Erzeugung und den Verbrauch von Energie zu erfüllen.

Der Entwicklungsstand der Technologie ist nun so weit fortgeschritten, dass die Zukunftsvisionen der frühen Technokraten praktisch umgesetzt werden können. Man gibt dem Projekt den beschönigenden Namen „intelligentes Stromnetz“. Das erklärte Ziel der angloamerikanischen Machtelite ist, eine modernisierte Variante der historischen Technokratie einzuführen, die das Leben der US-Bürger, des gesamten amerikanischen Kontinents und der gesamten Welt beeinflusst. Jemand könnte den Einwand erheben, dass es reiner Zufall sei, dass die technischen Voraussetzungen zur Einführung der Technokratie mit der Entwicklung des „Intelligenten Stromnetzes“ übereinstimmen. Dass dem nicht so ist, wird bei einer genauen Betrachtung der Entstehungsgeschichte der Technokratie und der Verbreitung ihrer Ziele deutlich. Als Gründe für die Umsetzung einer technokratischen Gesellschaftsordnung werden heute dieselben Argumente wie in den 1930er Jahren vorgeschoben, zum Beispiel die Förderung der Energieeffizienz, das Ausbalancieren der Stromlast, die Fairness den Verbrauchern gegenüber und die Minderung der Armut und des Hungers. Aber die vorgegaukelte Besorgnis für die Menschen, die in den unterentwickelten Ländern in Armut leben und unter Hunger leiden, klingt hohl, denn die Technokratie ist an keine Moralvorstellung gekoppelt. Die eingesetzten Mittel – die wissenschaftliche Methode und der technologische Prozess – rechtfertigen den Zweck, was auch immer am Ende herauskommen wird.

Die GlobalisierungAuf dem nordamerikanischen Kontinent wird das „Intelligente Stromnetz“ in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko eingeführt. Die Ingenieure arbeiten an der Aufstellung gemeinsamer Normen, die es erlauben, das gesamte Stromnetz in einem einzigen, vereinten „Intelligenten Stromnetz“ zusammenzufügen. Darüber hinaus wurde eine ernst zu nehmende Initiative ins Leben gerufen, die sich darum bemüht, ein globales „Intelligentes Stromnetz“ einzurichten, das alle Kontinente auf der Erde miteinander umspannt.

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Die Global Energy Network Institute (GENI) präsentiert die sogenannte Dymaxion™ Landkarte der Welt aus der Vogelperspektive, die das gegenwärtig eingerichtete globale Netzwerk aufzeigt. Das einzige Gebiet der Erde, das davon unberührt bleibt, ist die Antarktis. Die gelben Linien stellen Starkstromleitungen dar, die große Energiemengen von einem Kontinent zum anderen transportieren können.

Die Umsetzung des GENI-Projekts nimmt Fahrt auf, denn der tibetanische Dalai Lama, der anglikanische Erzbischof Desmond Tutu, der amerikanische Senator James Jeffords (I-VT3) und der Direktor des Umweltschutzprogramms der Vereinten Nationen Noel Brown empfehlen es enthusiastisch. Ihnen gesellen sich Regierungsvertreter von Kanada, Neuseeland, China, der Schweiz und einigen anderen Ländern hinzu.

Das Wesen des globalen Netzwerkes wird auf der Terrawatts-Webseite näher beschrieben:

„Ein neues weltweites Netzwerk entsteht vor unseren Augen. Es ist ein globales Energienetzwerk, und wie das Internet wird es unsere Kultur, Gesellschaft und die Art unseres Geschäftemachens verändern. Wichtiger noch wird die Vorgehensweise sein, Energie zu konsumieren, umzuwandeln und auszutauschen. […] Es gibt kein Energieversorgungs-, sondern ein Energieverteilungsproblem, und die sich anbietende Lösung ist ein neues weltweites Stromnetz.“4

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, das Konzept eines „Netzwerkes der Dinge“ zu verstehen. Wie das weltweite Internet Menschen zum Beispiel über E-Mail, Videos, Webseiten und Facebook verbindet, so wird das „Netzwerk der Dinge“ viele Objekte miteinander verbinden, wie Thermostat, Haushaltsgeräte, Stromzähler, Kraftwerküberwachungssysteme, Datensysteme und sonstige Überwachungssysteme. Dadurch soll die automatische Ausbalancierung der Belastung und des Verbrauchs des gesamten Stromnetzes kontrolliert werden. Sind einmal die Software-Programme und Rechenvorgänge (Algorithmen) einsatzfähig, wird dieses Netz automatisch funktionieren, ohne dass eine breitflächige Überwachung durch Menschen geschehen muss.

Der Anfang des globalen „Intelligenten Stromnetzes“Die GENI-Webseite nennt den mittlerweile verstorbenen R. Buckminster Fuller (1895-1983) als Inspirator und Ingenieur des globalen Stromnetzes. In seinem 1982 veröffentlichten Buch Critical Path schrieb Fuller Folgendes:

„Dieses weltweite Stromnetz mit seinem Vorzug, alles miteinander zu integrieren, wird fähig sein, Stromenergie überall, an jeden, zu jeder Zeit und zu einem einheitlichen Preis zu verteilen. Dadurch wird ein weltumspannendes, einheitliches Kosten- und Preisgestaltungssystem für alle Güter und Dienstleistungen eingerichtet, das realistisch auf dem Rechnungswesen des Universums, das die Zeiteinheiten bei der Übertragung von Energie berechnet, beruht.“

Weiter schreibt Fuller im Glauben an das Gute im Menschen: „In diesem kosmisch einheitlichen und weitverbreiteten Energiewertesystem für die gesamte Menschheit wird die Berechnung für erbrachte Arbeitsleistungen in Kilowattstunden, Wattstunden und Wattsekunden ausgedrückt. Das grundlegende Kriterium der Kostenermittlung werden Kilowattstunden sein. Diese gleichförmigen Berechnungsgrundlagen des Energieverbrauchs werden alle in der Welt befindlichen Geldsysteme ersetzen. Denn diese sind höchst diversen und spezifischen 3 Independent, Vermont (unabhängiger Abgeordneter aus dem Bundesstaat Vermont).4 http://terrawatts.com/

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Risiken ausgesetzt, die von unterschiedlichen Meinungen herrühren und der Manipulation von den höchsten Machtinstanzen ausgesetzt sind. Das Zeit-Strom-Rechnungswesen wird alle Ungleichheiten abschaffen, die jetzt im willkürlich durchgeführten internationalen Transport von Gütern bestehen. Die Ungleichheiten bestehen in den von Bankiers erfundenen ökonomischen Machtstrukturen und in dem internationalen Rechnungswesen für die Handelsbilanz. Es wird alle trickreichen Bank- und Aktienausbeutungsaktionen abschaffen, die durch die Tätigkeiten aufgrund der bestehenden Zeitzonen verursacht werden. Diese sind allen zu jeder Zeit schlafenden zwei Milliarden Menschen unbekannt.“

Diese Erwägungen sollten sich so anhören, als sei man mit ihnen schon vertraut. Es ist ein unverblümter Rückgriff auf die in den 1930er Jahren vielbeachtete Technokratie. Der einzige Unterschied zu der damaligen Situation ist, dass sie jetzt nicht mehr nur auf einem Kontinent, sondern auf der ganzen Welt angewandt wird. Der Strom wird an alle gleich verteilt, und das auf herkömmlichen nationalen Währungen basierende Geldzeichensystem wird mit einem „Zeit-Strom-Weltrechnungswesen“, das auf Kilowattstunden, Wattstunden und Wattsekunden basiert, ausgetauscht.

Es gibt keinen Beleg dafür, dass dieses System jemals funktionieren wird. Aber von diesem Unsicherheitsfaktor lassen sich die globalen Eliten nicht zurückhalten, die ehrgeizigen Ziele dieser globalen Initiative zu verwirklichen. Als Beispiel dienen uns die auf dem World Economic Forum in Davos (Schweiz) diskutierten Themen.

Das World Economic Forum und der Klimawandel Wenn ein Skeptiker die Seriosität von Organisationen, wie Terrawatts und GENI, hinterfragt, sollte er in Betracht ziehen, dass sich der größte Teil des elitären World Economic Forums (WEF) hinter diese Initiative stellt. Den Initiatoren des Forums gelang es, die Förderung des „Intelligenten Stromnetzes“ mit der Reduzierung von Kohlenstoffemissionen zu verbinden, und sie haben damit einen – wie sie meinten – möglichen Weg vorgezeichnet, um die globale Erwärmung zu bekämpfen.

Das 1971 gegründete World Economic Forum trifft sich jährlich im abgelegenen Ort Davos. Die meisten Teilnehmer sind leitende Funktionäre einer globalen Elite. Im Januar 2011 präsentierte das WEF einen wichtigen Fortschrittsbericht unter der Bezeichnung „Energy Industry Partnership Programme“. Dort ist Folgendes zu lesen:„Accelerating Successful Smart Grid Pilots“ – ein Bericht des World Economic Forums –, der in Zusammenarbeit mit Accenture und Industrieexperten entwickelt wurde, weist auf die Wichtigkeit von Intelligenten Stromnetzen als wesentlicher Aspekt in der Verwirklichung einer Wirtschaftsordnung hin, die ein Minimum an Kohlendioxid produziert und den ständig wachsenden Energiebedarf abdeckt. Über 60 Interessenten aus Wirtschaft und Politik beteiligten sich am „Accelerating Successful Smart Grid Pilots“-Bericht, um die Faktoren zu identifizieren, die für Erfolg oder Misserfolg der „Intelligenten Stromnetz“-Pilotprojekte bestimmend sind. […] Es ist nun möglich, die nächste Entwicklungsphase zur Einführung eines Kohlenstoff-Energiesystems anzustoßen. Erfolgreiche „Intelligente Stromnetz“-Pilotprojekte werden ein entscheidender Schritt in diesem Prozess sein.“

Mark Spelman, weltweiter Strategieleiter bei Accenture, nahm 2010 an dem Workshop für Intelligente Stromnetze des WEF teil. Als ihm die Frage gestellt wurde, welchen Beitrag das Intelligente Stromnetz in den nächsten 30 Jahre leisten würde, erwiderte Spelman: „Intelligente Stromnetze sind absolut grundlegend, wenn wir einige unserer Klimawandelziele erreichen

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möchten. Intelligente Stromnetze sind der Klebstoff, sie sind das Strominternet der Zukunft, und sie sind die zentrale Komponente, die die Nachfrage und das Angebot [an Energie] zusammenbringen werden.“

Spelman bezeichnet sich selbst nicht als Technokrat, aber er ist in der Sprache der Technokratie meisterhaft bewandert.

Die Schlüsselpostion der IEEE-Vereinigung

Das globale Stromnetz beziehungsweise „Intelligente Stromnetz“ wird nach Vorgabe allgemein akzeptierter technischer Normen operieren, die die Ströme an Daten und Strom miteinander passend (kompatibel) machen. Wer wird diese Normen aufstellen? Die Antwort lautet: Das „etablierte“ Institute of Electrical and Electronics Engineers, abgekürzt IEEE.

Das IEEE behauptet, dass es „die in der Welt größte professionelle Vereinigung ist, die sich darum bemüht, die technologische Innovation zum Wohle der Menschheit zu fördern“. Die Vereinigung wurde 1884 gegründet und ist seit Thomas Edisons Erfindung der Glühbirne damit beschäftigt, die Normen und die Entwicklung des Stroms festzulegen. Heute ist die IEEE eine gigantische Organisation mit weltweit 395000 Mitgliedern in 160 Ländern, und sie verfügt über schätzungsweise 900 im Gebrauch befindlichen Normen in verschiedenen Bereichen der Elektronik.

Laut eigenen Angaben auf der Webseite „Intelligentes Stromnetz“ macht die IEEE ihren Anspruch auf alles, was in Bezug zur globalen Strominitiative steht, unmissverständlich geltend:

„Es gibt keine globale Organisation, die die Transformation der Stromsysteme überwacht – es ist ein großes Unternehmen und steckt noch in den Kinderschuhen. Mit unseren 38 Gesellschaften und sieben Ratsversammlungen ist die IEEE positioniert, der „Intelligenten Stromnetz“-Initiative vorzustehen. Durch diese Gremien und unsere 395000 Mitglieder, die weltweit in den akademischen und privaten Sektoren arbeiten, berührt die IEEE fast jeden Aspekt des „Intelligenten Stromnetzes. […] Wir setzen unser starkes Fundament und unsere enge Zusammenarbeit effizient ein, um Normen zu entwickeln und beste Vorgehensweisen anderen mitzuteilen, Berichte über Entwicklungen zu veröffentlichen und sich darauf beziehende Ausbildungsangebote anzubieten, um das „Intelligente Stromnetz“ zu fördern. Wir befinden uns an der Spitze fortgeschrittener Technologie und fördern erfolgreiche Entwicklungsprojekte in aller Welt. Wir arbeiten Hand in Hand mit anderen führenden Organisationen, um geeignete Richtlinien für das „Intelligente Stromnetz“ aufzustellen. So können wir den Erfolg sicherstellen.“

Die unverhohlene Prahlerei der IEEE ist nicht unbegründet: Sie ist tatsächlich die einzige globale Organisation, die zur Umsetzung dieser monumentalen Aufgabe fähig ist. Wenn sie vor der Herausforderung steht, das globale Stromnetz zu vereinigen, sollten 395000 Ingenieure genug sein, um die Mission zu erfüllen.

Eine IEEE-Studie der Northern Illinois University bemerkte auf ihrer „Selbstdarstellungs“-

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Webseite5 folgendes: „Der IEEE ist es gelungen, Technokraten aus aller Welt an einen einzigen Tisch [engl.: Plattform] zusammenzubringen.“ Das entspricht sicherlich den Tatsachen.

ZusammenfassungDie Technokratie ist ein kollektives, utopisches, politisch-ökonomisches System, das durch Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker geleitet wird. Das Potenzial ist vorhanden, die Bevölkerung weit mehr zu unterdrücken und zu kontrollieren, als es noch unter dem Kommunismus, Sozialismus oder Faschismus möglich war. Ohne das „Intelligente Stromnetz“ wird es sicherlich keine Herrschaft der Technokratie geben.

Fassen wir die wichtigsten Gedanken zusammen:

1. Die Gründung der Firma Technocracy, Inc. war die Geburtsstunde eines auf Energie basierten politisch-ökonomischen Models, das hinter der nationalen, regionalen, konti-nentalen und globalen Initiative des „Intelligenten Stromnetzes“ steht.

2. R. Buckminster Fuller, ein Technokrat par excellence, war einer der Pioniere, die die Verwirklichung eines globalen Stromnetzes in Angriff nahmen. Man nennt es jetzt das neue weltweite Netzwerk des Stroms.

3. Alle ursprünglichen Voraussetzungen, die Technocracy, Inc. für ein auf Strom basieren-des System für notwendig erachtete, sind nun erfüllt.

4. Globale Organisationen, wie das World Economic Forum und die IEEE Stardards Or-ganization, stellen sich ganz und gar hinter das weltweite „Intelligente Stromnetz“ und setzten sich für dessen Verwirklichung ein.

5. Die Befürworter des weltweiten „Intelligenten Stromnetzes“ und die Agitatoren der glo-balen Bewegung des Klimawandels arbeiten häufig zusammen.

Es ist noch nicht deutlich sichtbar, wer die unterschiedlichen Facetten des globalen „Intelligenten Stromnetzes“ überwachen wird. Der noch nicht deutlich ausgesprochene Vorschlag wird wohl sein, dass es die gleichen Ingenieure und globalen Firmen sein werden, die ihn gegenwärtig entwickeln. Es werden keine Angaben in der Fachliteratur über einen Plan gemacht, dass zukünftige System des „Intelligenten Netzwerks“ unter die Aufsicht einer politischen Instanz zu stellen, die sich um das Wohlergehen der Weltbevölkerung kümmert.

Die negativen Aspekte des „Intelligenten Stromnetzes“ werden nur selten erwähnt. Als Beispiel könnten wir die Cybersicherheit erwähnen. Stellen Sie sich einen technisch versierten Kriminellen vor, der sich illegal Zugriff zu Ihren Energieprofildaten beschafft, indem er Einsicht gewinnt in die Computer der lokalen Energiestation. Nach einer Analyse ihres Stromverbrauchs weiß er, wann sie zuhause sind oder nicht, wann sie wach sind oder schlafen, ob sie ein Sicherheitssystem eingeschaltet oder ausgeschaltet haben. Mit dieser Information ausgerüstet, würden ihr Eigentum und ihre persönliche Sicherheit unter der Kontrolle des Kriminellen stehen.

5 http://www.niu.edu/ieee/aboutus/index.shtml

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Mit dem exponentiellen Anstieg der Initiativen, das „Intelligente Stromnetz“ weltweit einzurichten, ist es zweifelhaft, ob diese Initiative in ihrem Fortschreiten aufgehalten werden kann, besonders weil sie so eng mit der Klimaschutzbewegung zusammenarbeitet und mit der nachhaltigen Entwicklung der UN-Agenda 21 in direkter Beziehung steht.

In den Vereinigten Staaten eskaliert die Entwicklung des „Intelligenten Stromnetzes“ ohne irgendwelche Überwachung oder Beteiligung des Parlaments; in anderen Worten: es wird ausschließlich kraft eines Beschlusses der Regierung eingeführt. In anderen Ländern trifft man die gleiche Situation an.

Die ursprüngliche Firma Technocracy, Inc. war zeitweise erfolgreich, weil eine bittere Wirtschaftsdepression herrschte. In einer zweiten großen Wirtschaftsdepression werden Aufrufe hörbar werden, die die Abschaffung des Kapitalismus fordern und sich für die Einführung eines neuen sozialistischen Wirtschaftssystems aussprechen. Das einzige System, das bereitsteht, eingeführt zu werden, ist die Technokratie, und ihre Infrastruktur ist das neue weltweite Netzwerk der Energie. •

RessourcenExplaining Smart Grid, World Economic Forum video, 2011

IEEE & „Intelligenten Stromnetz“ website, http://smartgrid.ieee.org

Smart Grid News website, http://www.smartgridnews.com

Global Energy Network: Emergence of the Next „World Wide Web presentation”, TerraWatts

The Enernet video presentation, Bob Metcalfe, founder of 3Com and co-inventor of Ethernet

Terrawatts website, http://www.terrawatts.com

Global Energy Network Institute website, http://www.geni.org

Technocracy Study Course, Hubbert & Scott, 1934

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Europäische Banken erwarten Finanzstütze aus AmerikaDienstag, 7. August 2012

Im Hinblick auf die Finanzkrise in Europa zogen amerikanische Finanzexperten den Schluss, dass die finanzielle Stützung des europäischen Bankensystems durch die amerikanische Zentralbank nicht mehr eine Eventualität, sondern nur noch eine Frage der Zeit und der Vorgehensweise sei. Zeitungen und Nachrichtensendungen sind voll von Berichten, die auf die schrecklichen Konsequenzen eines Zusammenbruchs des Euros hinweisen. Die wirtschaftliche Unterstützung Europas sei der einzige Weg, um eine weltweite Wirtschaftsdepression zu verhindern. Diese Behauptungen sind aber nichts weiter als Angstmacherei. Die 2008 in Amerika ausgelöste Finanzkrise hat ähnliche Stimmen aus dem Bankenmilieu laut werden lassen. …

UmweltschutzreligionMittwoch, 8. Augusts 2012

Die Religion des Erderwärmungskultes wurzelt in einer früheren Version des sozialistischen „Evangeliums“, an das die wahren Anbeter zunächst glaubten und dass sie jetzt mit einer anderen Version ausgetauscht haben. Ich meine, dass es kein Zufall ist, dass der Umweltschutz-Kult zur gleichen Zeit entstanden ist, als der frühere Glaube an die Planung einer Staatsökonomie der pragmatischen Macht des Marktplatzes als Erzeuger des materiellen Wohlstands nicht mehr widerstehen konnte. Der Umweltschutz bot sich denjenigen als Alternative an, die ihren Ehrgeiz hauptsächlich darauf richteten, das Leben und den Besitz ihrer Mitmenschen zu kontrollieren. …