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Informationen aus der Evangelischen Kirche der Pfalz Nummer 131 · 1/2012 · www.evkirchepfalz.de P 3730 F Kirche zum Klingen bringen Reformation und Musik: Viele Funktionen und zahlreiche Akteure Ich erinnere mich noch gut, als wir Mitarbeiter in der Jugend- arbeit Gottesdienste vorbereitet hatten. Ein Thema war schnell gefunden, eine Aktion zum Mitmachen musste her, und die Musik sollte moderner sein. Statt „Lobe den Herren, den mächtigen König“ lieber „Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer“. Das forderte die Altvorderen heraus. Keyboard statt Orgel, Gitarre statt Geige. So musste ein Gottesdienst klingen. Dann, ich war älter und fehlte auf keinem Kirchentag, konnte ich keine Sacropop-Musikgruppe mehr hören. Schnulzig erschien mir dies und textlich grauenvoll. Statt weicher Schlagerdudelei lieber ein kraftvoller Choral. Ich sehnte mich nach Posaune statt Piepsstimme, Trompete statt Triangel. So musste Kirchenmusik klingen. Nicht erst das Jahr der Kirchenmusik hat mich toleranter gemacht. Ich habe gelernt, dass Kirche ganz unterschiedlich klingt, für jede meiner Stimmungen Stimmen hat, denen ich lauschen kann oder die mich zum Mitmachen einladen. Kir- chenmusik verkündigt, verbindet, tröstet und – was nicht gering zu schätzen ist – unterhält. Das Themenjahr im Rah- men der Reformationsdekade gibt Gelegenheit, die Vielfalt der Musik wahrzunehmen und den vielen zu danken, die die Kirche zum Klingen bringen. Wolfgang Schumacher

aus der Evangelischen Kirche der Pfalz...sehnte mich nach Posaune statt Piepsstimme, Trompete statt Triangel. So musste Kirchenmusik klingen. Nicht erst das Jahr der Kirchenmusik hat

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Page 1: aus der Evangelischen Kirche der Pfalz...sehnte mich nach Posaune statt Piepsstimme, Trompete statt Triangel. So musste Kirchenmusik klingen. Nicht erst das Jahr der Kirchenmusik hat

Informationenaus der Evangelischen Kirche der Pfalz

Nummer�131 · 1/2012 · www.evkirchepfalz.de P 3730 F

Kirche zum Klingen bringen Reformation und Musik: Viele Funktionen und zahlreiche Akteure

Ich erinnere mich noch gut, als wir Mitarbeiter in der Jugend-arbeit Gottesdienste vorbereitet hatten. Ein Thema warschnell gefunden, eine Aktion zum Mitmachen musste her,und die Musik sollte moderner sein. Statt „Lobe den Herren,den mächtigen König“ lieber „Herr, deine Liebe ist wie Grasund Ufer“. Das forderte die Altvorderen heraus. Keyboard stattOrgel, Gitarre statt Geige. So musste ein Gottesdienst klingen.

Dann, ich war älter und fehlte auf keinem Kirchentag,konnte ich keine Sacropop-Musikgruppe mehr hören.Schnulzig erschien mir dies und textlich grauenvoll. Stattweicher Schlagerdudelei lieber ein kraftvoller Choral. Ich

sehnte mich nach Posaune statt Piepsstimme, Trompetestatt Triangel. So musste Kirchenmusik klingen.

Nicht erst das Jahr der Kirchenmusik hat mich tolerantergemacht. Ich habe gelernt, dass Kirche ganz unterschiedlichklingt, für jede meiner Stimmungen Stimmen hat, denen ichlauschen kann oder die mich zum Mitmachen einladen. Kir-chenmusik verkündigt, verbindet, tröstet und – was nichtgering zu schätzen ist – unterhält. Das Themenjahr im Rah-men der Reformationsdekade gibt Gelegenheit, die Vielfaltder Musik wahrzunehmen und den vielen zu danken, die dieKirche zum Klingen bringen. Wolfgang Schumacher

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Inhalt

Neues Gesicht der Kirchenmusik 3Gertie Polith

Musical von Kindern 5Anna Wölfling

Seit 1878 aktiv 6Anna Wölfling

Luther rockt 7Wolfgang Schumacher

Tröstend und vergewissernd 8Christian Schad

Eine Liebeserklärung 10Christine Keßler-Papin

Die Familie spielt mit 11Werner Schilling

Unverwechselbarer Groove 12Werner Schilling

Holz und Blech 13Astrid Böhm/Roland Happersberger

Namen und Nachrichten 14

Streifzüge durch Kirchen der Pfalz 16

ImpressumInformationen für Presbyterien und Mitarbeiter-schaft der Evangelischen Kirche der Pfalz

Redaktion: Wolfgang Schumacher (verantwort-lich), Stefan Bauer, Anke Herbert, Christine Keßler-Papin, Gerd Kiefer, Dr. Martin Schuck, Dorothee Wüst

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Astrid Böhm, Roland Happersberger, Gertie Polith, Christian Schad, Werner Schilling, Anna Wölfling

Titelfoto: Kantorei Landau. Foto: pv

Herausgeber:Evangelische Kirche der Pfalz;Landeskirchenrat – Öffentlichkeitsreferat –Domplatz 5, 67346 Speyer;Telefon: 06232 667-145; Fax: 667-199;[email protected]

Verlag und Herstellung:Verlagshaus Speyer GmbH,Beethovenstraße 4, 67346 Speyer

www.evkirchepfalz.dewww.facebook.com/evkirchepfalz.de

Liebe Leserinnen und Leser,

Kirche klingt. Und sie klingt besondersgut, wenn sie musiziert und singt.Wenn sie jubiliert, statt zu jammern,verlässt sie den Sinkflug und befindetsich im Aufwind – denn Loben ziehtnach oben.

Kein Wunder, dass die Kirchenmusikein Wachstumszweig unserer Kirche ist.Fast 13000 Sängerinnen und Sängersowie Instrumentalistinnen und Instru-mentalisten sind in unserer Landeskir-che in über 450 Chören und Instru-mentalkreisen derzeit aktiv. Damit hatsich die Zahl der Aktiven seit 2003 um15 Prozent erhöht. Hier geschieht einWachsen gegen den Trend. Dazu passt,dass die Zahl der Teilnehmenden ankirchenmusikalischen Veranstaltungensteigt.Was macht die Kirche so anziehend,wenn sie singt und klingt? Es ist dieSchönheit des Glaubens, die in der Mu-sik aufleuchtet. Der Glaube kleidet sichin Töne und Melodien und entfaltet soseine Schönheit. Schon Martin Lutherhat’s gewusst: „Der schönsten undherrlichsten Gaben Gottes eine ist dieMusica.“ Für Luther war das Singen ei-ne zentrale Ausdrucksform des Glau-bens. Das Singen und Sagen, gesunge-nes und gesprochenes Wort, Kirchen-musik und Predigt stehen für ihngleichberechtigt nebeneinander.

Musik verbindet, führt zusammenund stiftet Gemeinschaft; und Kirchen-musik tut das gleich doppelt: Sie stiftetGemeinschaft mit Gott und Gemein-schaft untereinander. Sie führt Men-schen beim Singen, Musizieren undHören zusammen.

Kirchenmusik rührt tiefe Schichtenin uns an. Sie erreicht unser Gemüt. Siespricht den Menschen ganzheitlich an,Gefühl, Verstand und Sinne zugleich.Musik erreicht das Herz des Menschenund berührt seine Seele.

Zugleich ist die Kirchenmusik eineoffene Tür. Sie schließt niemanden aus.Viele Zeitgenossen kommen durch dieMusik mit Glaube und Religion in Be-rührung. Kirchenmusik ist so ein großerSympathieträger der Kirche. Sie sprichtMenschen mit unterschiedlicher Glau-bens- und Lebensprägung an. Geradedarin erweist sich die Kirchenmusik alseine unaufdringlich werbende Missio-narin.

So ist die Musik aus der Kirchenicht wegzudenken! Sie ist wichtig undprofilbildend. Sie stellt ein Glaubens-und Lebenskapital dar, das zunehmendan Bedeutung gewinnt: Der Glaubewird durch Singen lebendig!

Ganz ausdrücklich danke ich allenSängerinnen und Sängern unserer Chö-re, den Organistinnen und Organisten,den Mitgliedern der Instrumentalkreise:Sie sind wunderbare Botschafterinnenund Botschafter des Evangeliums. Siebringen die Gute Nachricht unter dieLeute und sorgen für den guten Ton inunserer Kirche.

„Unsre Kirche klingt /am schönstenwenn sie singt. / In Moll und Dur, Bassund Diskant / Gott loben, das ist unserAmt.“

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Manfred SutterOberkirchenrat

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Jüngstes Pflänzchen im musikalischenGewächshaus ist die Landauer Jugend-kantorei, die Spielwiese für die Teens,die es lieben, wenn ein Paul-Gerhardt-Text auch mal peppig rhythmisiert da-herkommt; was nicht bedeutet, dassStefan Viegelahn bei den Mädels und(wenigen) Jungs die Tugenden intensi-ver Stimmkultur vernachlässigen wür-de. „Uns macht‘s Spaß!“, bekennen dieSchwestern Antonia (13) und Patricia(15) Loll wie aus einem Munde. VollerStolz berichten sie, dass das 2010 ausder Taufe gehobene Ensemble schon

etliche Gottesdienste und im Dezember2011 sogar einen Konzertauftritt be-stritten habe.

Die ganz Kleinen, die „Mini-Mäuse“und „Stiftis“ der Kinderkantorei – zu-sammen wuseln derzeit 70 Küken zwi-schen sechs und elf Jahren allwöchent-lich im Probensaal des Gemeindehausesumher – begeistern wenigstens zwei-mal im Jahr nach vielen ebenso fröhli-chen wie schweißtreibenden Proben,prächtig einstudiert durch ihre LeiterinSusanne Roth-Schmidt, mit biblischenMusicals und Krippenspielen.

Vielstimmig, eine knappe Hundert-schaft stark und von „jung bis weise“gut sortiert, prunkt die Stiftskantoreimindestens zweimal im Jahr (Karfreitagund 3. Advent) mit großer Konzertlite-ratur vor jeweils „vollem Haus“, erfülltaber auch ihre liturgischen Aufgabenim Gottesdienst engagiert und diszipli-niert. Sie ist sozusagen das „Flagg -schiff“ der Landauer Ensembles, ge-schult und gepflegt allwöchentlich fürzwei Stunden und zusätzlich an manchkompaktem Probenwochenende.

Dass auch das semiprofessionelleSüdpfälzische Kammerorchester mitsinfonischem Erweiterungspotenzialparat ist – das einzige „gemeindeeige-ne“ Kammerorchester übrigens in derLandeskirche – ist ein Luxus von un-schätzbarem Wert. Mit Stefan Vie gel -ahn am Pult habe sich die gemeinsameArbeit noch einmal intensiviert, wie

Neues Gesicht der KirchenmusikStefan Viegelahn ist Landaus vielseitiger neuer Bezirkskantor

Seit 2008 hat die Kirchenmusik an der Stiftskirche in Landau wieder einneues Gesicht: Bezirkskantor Stefan Viegelahn, 34 Jahre jung, gebürtigerHesse, ausgebildet an den Musikhochschulen Frankfurt, Hamburg und Stutt-gart, mit Preisen und Stipendien bedacht. Und die Stiftskirchenmusik prospe-riert ungebrochen. Viegelahn ist Nachfolger so erfolgreicher Bezirkskantorenwie dem 2010 verstorbenen Heinz Markus Göttsche und Jochen Steuerwald,dem amtierenden Landeskirchenmusikdirektor.

Die Stiftskantorei Landau spielt mindestens zweimal im Jahr vor vollem Haus. (Foto: pv)

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Peter Leiner, Carlsberg

Als Allererstes fällt mir natürlich Jo-hann Sebastian Bach ein, den ich sehrverehre. Unter den Textdichtern sindmir vor allem Paul Gerhardt und Mar-tin Luther sehr nahe.

Rose Götte, Rodenbach

Der Begriff Kirchenmusik verbindetsich sofort mit den beiden für michwichtigsten Kirchen in meinem Um-feld, der Stiftskirche Landau und derGedächtniskirche Speyer.

Ulrich Sarcinelli,Landau

Kirchenmusik ist für mich ein ganzwesentlicher, bisweilen sogar derwichtigste Zugang zu Kirche und Re-ligion.

� Was verbinden Sie mit der Kirchenmusik?

Annett Sinnwill, die Konzertmeisterin,schwärmt; als Begleitorchester für diegroßen Kantoreikonzerte ebenso wiemit eigenständigem Profil, der Auffüh-rung einer Schubert- oder Beethoven-Sinfonie beispielsweise.

Von der Posaune bis zur OrgelHinzu kommt die Bläserkantorei, 1969von dem damaligen „neupfälzer Nord-licht“ Wilhelm Fitschen gegründet undbis 1982 geleitet. 50 Schüler habe er indieser Zeit ausgebildet und für dieBlechbläser-Crew zum Lobe Gottes re-krutiert, erzählt er. Bis heute ist derTrompeter mit von der Partie, und zwarvoller Begeisterung und Bewunderungdafür, dass Stefan Viegelahn „extra ge-lernt hat, Posaune zu spielen, damit er‚unser Lied‘ singt“. Und wenn das knapp20-köpfige Ensemble in Gottesdiens-ten, beim sommerlichen Turmblasenoder einer Konzert-Matinée seine kom-plette Palette zwischen barockem Ga-brieli-Glanz und Jazz- und Gospel-sound klangmächtig entfaltet, lauschtdas Auditorium gebannt bis begeistert.

Nicht genug mit all den „Pult“-Auf-gaben rund um die Woche, dem Unter-richten der Seminaristen und Orgelschü-ler: Stefan Viegelahn ist obendrein einbrillanter Organist, dem nichts idealerzu Gebote stehen könnte als das pracht-volle neue Rieger-Instrument, eine derPerlen der pfälzischen Orgel-Landschaft.Zweimal pro Jahr organisiert er die je-weils dreiteiligen Zyklen „Landauer Or-gelpunkt“, in der Vorweihnachtszeitwollen zusätzlich sieben Matinéen mit

musikalischem Esprit und Interpretengefüllt werden. Dann konzertiert, beglei-tet und dirigiert der junge Kantor im rei-nen Wortsinn unermüdlich und stets aufhöchstem künstlerischem Niveau. Dashat auch schon manchen Gottesdienstmit einem spontan auflodernden Ap-plaus enden lassen. Gertie Polith

Singen in der Landauer Jugendkantorei: Antonia

und Patricia Loll. (Foto: pv)

� Kirchenmusik in Zahlen

Chor/Kreis 1999 2010

Gemischte Chöre 245 248

Frauenchöre 37 48

Jugendchöre 32 27

Kinderchöre 25 55

Gospelchöre — 23

Posaunenchöre 44 44

Instrumentalkreise 48 67

Gesamtzahl Sänger/Sängerinnen 9337 10800

Gesamtzahl sonstige Musiker/Musikerinnen 1205 1738

Gesamtzahl der kirchenmusikalisch Aktiven 10542 12538

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Der Chor unter der Leitung von Matthi-as Helms probt für das Kinder-Musical„Sag niemals nie zu Ninive“, das dieGeschichte rund um Jona erzählt. Es istbereits das 13. Musical, das der Kinder-chor aufführt. Begonnen hat alles vorzwölf Jahren, als an Pfarrer Helms dieBitte herangetragen wurde, einen Kir-chenchor in der Gemeinde zu gründen.„Da es in den umliegenden Gemeindenaber schon Kirchenchöre gab und wirdiesen Chören die Mitglieder nichtwegnehmen wollten, haben wir uns füretwas Neues entschieden und den Kin-derchor gegründet“, erklärt Helms.

In der Probe üben die Kinder nungemeinsam ein Lied des Musicals ein.Obwohl es erst die dritte Probe für dasMusical ist, können viele Kinder denText schon auswendig mitsingen. An ei-ner Stelle des Stücks hakt es etwas mitdem Rhythmus. Pfarrer Helms klatschtmit den Händen den Takt und wieder-

holt die Stelle so oft, bis es klappt. Daszeigt den musikalischen Anspruch, dener an den Chor hat. „Ich will eine gutemusikalische Basis bei den Kindern le-gen. Deswegen gehe ich von Anfang anauf kleine Fehler und Stolperstellen ein.Seit ich vor ein paar Jahren die Ausbil-dung zum Kinderchorleiter gemacht ha-be, weiß ich noch besser, worauf ichachten muss“, erklärt er.

Deshalb gibt Helms den Kindernwährend der Probe auch professionelleTipps: „Wisst ihr noch, wie man die ho-hen Töne besser singen kann? Manmuss so tun, als würde man sich aufeinen Barhocker setzen“ Helms stehtvom Klavier auf, stellt sich und machtes vor. „Wenn die Stimme nach obengeht, muss der Körper etwas runter ge-hen, so geht es leichter.“

Nach dem gemeinsamen Beginn ge-hen die Kinder in drei Kleingruppen, wosie einzeln ihre Texte lernen. Matthias

Helms bleibt mit den Solisten zurückund übt die Strophen eines Liedes ein.„Das ist nur möglich dank meiner Hel-fer, die mit den anderen Kindern dieTexte üben. Sie sind fast alle ehemaligeChorkinder, die sich nun als Betreuerengagieren.“

Während die Probe in vollem Gangeist, durchsuchen in einem anderenRaum des Gemeindehauses einigeFrauen den Fundus der Kirche nachpassenden Kostümen für alle Kinder.„Insgesamt arbeiten zwischen 70 und100 Personen mit an unserem Musical.Wir haben noch Männer, die sich umdie Kulissen kümmern und für dieTechnik sorgen. Außerdem werden wirbeim Auftritt von einer Band unter derLeitung von Bezirkskantor MauriceCroissant unterstützt“, sagt Helms.

„Die Musical-Aufführung ist somitein Gemeinschaftsprojekt. Und sie er-füllt auch eine Integrationsfunktion“,sagt Pfarrer Helms. „Denn hier singenKinder aus verschiedenen sozialenSchichten miteinander, die sonst keinenKontakt miteinander hätten. Und überdie Kinder bekommen auch kirchenfer-nere Familien mehr Nähe zur Kircheund nehmen gezielter Angebote wahr.“

Am Ende der Probe sitzen alle wie-der in einem Stuhlkreis zusammen. DieKinder werden an die bevorstehendeBibelnacht in der Kirche erinnert:„Denkt an die Anmeldungen, wir brau-chen die Unterschrift eurer Eltern!“Dann beendet Pfarrer Helms die Probemit einem Spiel: „Bis nächste Wochedann!“ Anna Wölfling

Musical von KindernProben für das Projekt „Sag niemals nie zu Ninive“

Gerade eben haben die Jungen und Mädchen noch laut miteinander erzählt,jetzt sind sie mucksmäuschenstill und schauen gebannt auf Pfarrer MatthiasHelms. Dieser verzieht das Gesicht, klopft sich mit den Fingern an den Kopf,schüttelt nacheinander Arme und Beine, zuckt mit den Schultern und mas-siert sich die Ohrläppchen. Die 28 Kinder machen alles konzentriert nach. Essind Lockerungsübungen, mit denen die Probe des protestantischen Kinder-chors Rodalben beginnt.

Zwei Darsteller des Kindermusicals in Rodalben. (Foto: pv)

Annette Postel,Edenkoben

� Was verbinden Sie mit der Kirchenmusik?

Für mich ist Kirchenmusik musikali-sche Heimat. Die großen Oratorienvon Bach, Mozart und Mendelssohnhaben es mir bis heute angetan.

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„Wir besuchen uns alle zwei Jahre ge-genseitig. Im vergangenen Jahr war derChor aus Birmingham bei uns zu Gast.Wir haben musiziert, einen Ausflugnach Trier unternommen und auch ge-meinsam in einem Gottesdienst gesun-gen“, erzählt Vorsitzender Gunter Mörz,der bereits seit 1977 im Chor aktiv ist.„Im Laufe der Jahre haben sich auchFreundschaften untereinander entwi-ckelt, so kommt es immer wieder zuBesuchen einzelner Chormitglieder au-ßerhalb der organisierten Treffen.“

In dem seit 1878 bestehenden Chorsingen derzeit 25 Frauen und achtMänner. Chorleiter Stefan Jahnkewünscht sich deshalb männliche Ver-stärkung: „Da unsere Männerstimmenso schwach besetzt sind, bräuchten wirein paar neue Sänger. Sonst müsstenwir auf dreistimmigen Gesang umstel-

len, und das wäre natürlich schade“.Darum wirbt der Chor um neue Mit-glieder. „Das Wichtigste ist dabei, dasswir unser hohes Niveau halten und ei-ne gute Mischung bei der Auswahl derMusikrichtungen haben“, erklärt Mörz.„Nur so können wir attraktiv für neueMitglieder sein und den Chor erhalten.“

Der mangelnde Nachwuchs zeigtsich auch beim Alter der Sänger: DasDurchschnittsalter des Chors liegt bei 56Jahren. Viele der Mitglieder sind bereitsseit Jahrzehnten im Chor. Die dienstäl-teste Sängerin ist Ute Rapp, sie singtseit über 40 Jahren mit. „In dieser Zeitging es natürlich immer mal wieder Aufund Ab, unter jedem Leiter war es etwasanders“, berichtet sie. „Aber das Singenmacht mir nach wie vor großen Spaßund ich habe es nie bereut, in den Choreingetreten zu sein.“

Auch Gunter Mörz kann Verände-rungen im Laufe der Jahre feststellen:„Früher waren die Chorleiter meist Lai-en, die sich selbst beigebracht haben,wie man einen Chor leitet. In den letz-ten Jahren wird unser Gesangsvereinvon professionellen, studierten Musi-kern geleitet, die mehr musikalischenHintergrund haben und sich auch di-daktisch mehr auskennen. Das trägtdazu bei, dass wir heute ein höheresNiveau haben.“

Der jetzige Leiter Stefan Jahnke, derden Chor 2008 übernommen hat, istSchul- und Kirchenmusiker und leitetden Chor nebenamtlich. Der Chor, dersich als eingetragener Verein organi-siert hat, stellt seine Dienste der Kir-chengemeinde Ernstweiler-Bubenhau-sen zur Verfügung und wird dafür vonder Gemeinde finanziell unterstützt.

Der Chor singt an hohen Feiertagenim Gottesdienst, außerdem bei beson-deren Veranstaltungen wie Hochzeiten.„Je nach Anlass singen wir ganz unter-schiedliche Lieder, von klassischem Kir-chengut bis zu modernen Stücken“,sagt Jahnke. „Bei der Goldenen Konfir-mation sind eher die älteren Stücke ge-fragt, während es bei Silberhochzeitendurchaus etwas moderner zugehendarf. Schließlich hat sich der Verein inseiner Satzung dazu verpflichtet, Lied-gut aus allen Stilepochen zu vertonen.“So hat der Chor im vergangenen Jahrneben den Auftritten im Gottesdienstauch zwei Konzerte gegeben und amDekanatskirchenmusiktag mitgewirkt.

„Wir sind immer offen für neue Pro-jekte und für die Zusammenarbeit mitanderen Chören und Musikgruppen“,sagt Mörz. „Es macht einfach Spaß, mitanderen zu musizieren. Deshalb freuenwir uns schon auf den Landeskirchen-musiktag im Juni in Speyer. Dort sindwir jedes Mal dabei und genießen essehr, zusammen mit rund 1500 Sän-gern zu singen.“ Anna Wölfling

Internationale Beziehungen hat der Evangelische Kirchengesangsverein Ernst-weiler-Bubenhausen: Denn ein Sänger kommt zu jeder Probe aus dem französi-schen Götzenbrück rund 40 Kilometer in den Zweibrücker Stadtteil gefahren.Auch nach England hat der Chor Verbindungen und unterhält seit 35 Jahreneine Partnerschaft mit dem Chor der Carrs Lane Church in Birmingham.

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Der Kirchenchor Ernstweiler-Bubenhausen bei der Probe. (Foto: Steinmetz)

Seit 1878 aktivKirchenchor als Gesangsverein organisiert

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Aus dem schwarzen Gehrock mit pas-sender Weste wurde ein von E-Gitarrendominiertes zweistündiges Werk, dasdie wichtigsten Stationen im LebenMartin Luthers nachzeichnet und inter-pretiert. Inspiriert wurde Jonas Klam-roth vom Luther-Film mit Joseph Fien-nes, der 2003 in den Kinos lief. „Ichfand den Film ziemlich cool“, sagtKlamroth, „denn Luther ist ein total ka-putter Typ. Er sieht den Teufel und hatAngst vor der Hölle. Das passt gut zurRockmusik, und deshalb habe ich mirvorgenommen, den Film sozusagennachträglich zu vertonen.“

Freilich wollten Klamroth und Sieg-fried die Filmerzählung über das LebenLuthers nicht einfach übernehmen,sondern vielmehr eine Art Charakter-studie über den Reformator verfassen.

„Es geht uns vor allem um die persönli-che Entwicklung Luthers”, verrät LeaSiegfried. Und so zeichnet das Musicaldas Leben Luthers seit dem Thesenan-schlag in Wittenberg nach, gefolgt vomVerhör in Worms über die Zeit auf derWartburg bis zum Beginn der Gegenre-formation. „Rebellisch ist er damals ge-wesen, aber auch ein naiver Typ”, socharakterisiert die Autorin den MartinLuther, mit dem die Neuzeit beginnt.

Rund 40 Akteure waren an der Auf-führung des Werkes beteiligt. Sie gabendem Papst ebenso Figur und Stimme wiedem Teufel, nach dem Luther in der be-rühmten Wartburg-Anekdote sein Tin-tenfass wirft. In den Wochen vor der Ur-aufführung steckten die Jugendlichenund jungen Erwachsenen ihre Freizeit indie Probenarbeit für das Musical. Lea

Zwei ausverkaufte Aufführungen, lang anhaltender Beifall, stürmischer Ap-plaus für Martin Luther und Jonas Klamroth, Katharina von Bora und LeaSiegfried. Das Publikum in der Kaiserslauterer Stiftskirche feierte die Urauf-führung eines Musicals über den Reformator. Die Kaiserslauterer Gymnasias-ten Lea Siegfried und Jonas Klamroth hatten die historische Persönlichkeit inein modernes Gewandt gekleidet, sozusagen dem „Lutherrock“ eine neue Be-deutung gegeben.

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Siegfried als Regisseurin und JonasKlamroth als musikalischer Leiter hattenbei der szenischen und musikalischenUmsetzung alle Hände voll zu tun.

Die 16 Songs, von Jonas Klamrothkomponiert, wurden von einer zehn-köpfigen Band mit ungewöhnlicher Be-setzung gespielt: Neben zwei E-Gitar-ren und zwei Keyboards waren auchCello, Geige und Fagott vertreten. In-spirieren ließ sich Klamroth vom Pro-gressiv Rock, wie ihn beispielsweise dieKaiserslauterer Gruppe „Vanden Plas”spielt. Der Komponist selbst ist Fan deramerikanischen Band „Dream Theater“und der finnischen Gruppe „Nightwish“.

Dass sich die Mühen der an der Pro-duktion beteiligten Schülerinnen undSchüler gelohnt haben, zeigen die posi-tiven Pressekritiken ebenso wie die Re-aktionen der Zuschauer. Selbst Großel-tern und Eltern, deren Musikgeschmacknormalerweise nicht im Bereich vonMetal oder Rock liegt, hätten Lob ge-zollt, sagt Jonas Klamroth rückblickend.Nur eine Musiklehrerin habe es vorge-zogen, aus Lautstärkegründen ihrenPlatz zu wechseln, „da sonst ihr Herz-schrittmacher nicht mehr mitgemachthätte“. Und „ein etwas zu freizügigerTeufel“ habe nicht bei allen Gefallengefunden, sagt Klamroth.

Weiterspielen wollen die jungenFrauen und Männer um Lea Siegfriedund Jonas Klamroth gerne. Indes, derGroßteil der Schüler hat jetzt Abiturgemacht, das Studium oder die Berufs-wahl führen nun in alle Himmelsrich-tungen, so dass die Truppe nur schwerzusammenzuhalten ist. Im April jedochwird es noch zwei Aufführungen geben:am 20. und 21. April wird das Rockmu-sical Luther in der Burgkirche in BadDürkheim aufgeführt. Und Jonas Klam-roth hat dazu ein neues Lied geschrie-ben. Der Komponist, der sein Werkdemnächst auch den Profis des Pfalz-theaters präsentieren will, würde sichfreuen, „wenn unser Werk auch vonanderen Ensembles aufgeführt wird“.Wer das Luther-Musical nicht mehr se-hen kann, dem bleiben noch eine CDmit allen Liedern und eine geplanteAufnahme der Aufführung in Bad Dürk-heim, die dann auf DVD erhältlich seinwird. Wolfgang Schumacher

Musicalszene mit Martin Luther und Katharina von Bora. (Foto: view)

Luther rocktAbiturienten schreiben Musical über den Reformator

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Tröstend und vergewisserndSeit es christliche Gemeinden gibt, wird musiziert – das ist ein Kennze

enn wir in diesem Jahr derKirchenmusik besondereAufmerksamkeit schenken,

dann wenden wir uns damit einemKennzeichen von Kirche zu, das vonAnfang an zu ihr gehört. Im bewusstenAnschluss an den Gottesdienst Israelswird das Singen gepflegt, seit es christ-liche Gemeinden gibt. Die Musik ist so-mit zuerst Christusträgerin. Sie verleihtdem Evangelium eine „tragende Stim-me“. Hier liegt die Hauptlinie derchristlichen – und speziell der reforma-torischen Würdigung der Musik. Siekann die Verkündigung des Evangeli-ums stützen, das Bekennen tragen unddas Beten vertiefen. Deshalb macht sich Martin Luther ab1523 daran, Psalmen umzudichten undzu vertonen, altkirchliche Hymnen insDeutsche zu übersetzen, biblische Er-zähllieder zu schreiben – und geistlicheKinderlieder zu verfassen. „Davon ichsingen und sagen will …“, textet MartinLuther in seinem wohl berühmtestenWeihnachtslied „Vom Himmel hoch,da komm ich her“ – und erhebt damitdie Kirchenmusik, fast im Vorüberge-hen, zu einem zentralen Medium derVerkündigung. Das Evangelium ist ebenkein papiernes Lesewort, nicht pure In-formation über ein längst vergangenes,historisches Geschehen; sondern, wieLuther sagt: „viva vox evangelii“, „le-bendige Stimme des Evangeliums“,mündlicher Zuruf und aktueller Zu-spruch, der uns zu Herzen gehen will.Dabei macht die Musik, wie Luthersagt, „den Text lebendig“. Als klingen-des, sinnliches Wort lädt die Kirchen-musik Menschen zum Glauben ein,tröstet und vergewissert.

Affinität zum EvangeliumSo hat nicht nur das Evangelium einehohe Affinität zur Musik, sondern auchumgekehrt: die Musik eine innere Affi-nität zum Evangelium. „Willst du einen

Betrübten fröhlich machen, einen fre-chen wilden Menschen zäumen, dass ergelinde werde, einem Zaghaften Mutmachen, einen Hoffärtigen demütigenund dergleichen, was kann besser dazudienen, denn diese hohe, teure, werteund edle Kunst?“, fragt Luther. Und erantwortet: „Musica ist die beste Labsaleinem betrübten Menschen, dadurchdas Herz wieder zum Frieden erquicktund erfrischt wird.“ Es ist diese heilma-chende und Frieden stiftende, wahrhafttherapeutische Wirkung der Musik, diesie für ihn in eine ganz natürliche Nähezum Religiösen rückt. „Ich liebe dieMusik“, sagt Luther, „weil sie ein Ge-schenk Gottes (ist) und nicht nur der

Menschen; weil sie die Seelen fröhlichmacht, weil sie den Teufel verjagt, weilsie unschuldige Freude weckt. Darübervergehen Zornwandlungen, die Begier-den, der Hochmut. Ich gebe der Musikden ersten Platz nach der Theologie.“

Im gemeinsamen Singen und Musi-zieren verwirklicht sich geradezuexemplarisch das Priestertum allerGlaubenden. Martin Luther legt be-wusst der Gemeinde das Lied in denMund – und macht sie damit auch imGottesdienst mündig. Er sagt: „Die Mu-sik hilft sehr wohl zur Andacht. Son-derlich, wo die Gemeinde mitsingt undes fein ernstlich zugehet.“ Die Refor-mation war ihrem innersten Wesen

Die Evangelische Jugendkantorei gehört zu den herausragendsten Chören der Pfalz. (Foto: VAN)

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Fortbildungen Öffentlichkeitsarbeit2012

Für Beschäftigte und Ehrenamtliche im Bereich der Kirchengemeinden sind diese Fortbildungen im Jahr 2012 nochmals kostenlos.Ab 2013 wird eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 15 € pro Seminar erhoben.

Bitte melden Sie sich beim Öffentlichkeitsreferat zu den Kursen an: Tel. 06232 667-145, Fax: 06232 667-199, E-Mail: [email protected]

GemeindebriefgestaltungReferent: Thomas Koblischke

Anhand eines Schulungskonzepts erlernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die meist unbekannten Möglichkeiten von Wordoptimal zur Gemeindebriefgestaltung einzusetzen. Über ein eigens hierfür entwickeltes Layout werden viele Gestaltungsmöglich-keiten mit Word vermittelt.

Seminar 1Gestalten mit Word 2010

Dieses Seminar umfasst auch das Arbeiten mit Word 2007 und erklärt den Umstieg von Word 2003. Lernen Sie die neue Strukturvon Word kennen und die deutlich kürzeren Wege zur optimalen Gestaltung. Word-Grundkenntnisse werden vorausgesetzt.

Seminar 2Gestalten und Organisieren mit Word 2010

Dieses Seminar umfasst auch das Arbeiten mit Word 2007 und erklärt den Umstieg von Word 2003. Lernen Sie das neue wesent-lich einfachere und schnellere Erstellen von Dokumentvorlagen, Formatvorlagen und frei gestalteten Layoutvorlagen. Fügen SieIhre Vorlagen mit wenigen Klicks oder Tastenkombinationen einfach in Ihr Dokument. Noch nie war ein Gemeindebrief schnellererstellt. Voraussetzung ist die Teilnahme am Seminar 1 oder fundierte Word-Kenntnisse.

Seminar 3Optimales Nutzen von Word 2010

Dieses Seminar umfasst auch das Arbeiten mit Word 2007 und erklärt den Umstieg von Word 2003. Dieses Seminar knüpft an dieSeminare 1 und 2 an. Sie lernen unter anderem, Ihr Dokument für den „Anschnitt“ anzulegen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den äu-ßeren und den inneren Seitenrand optimieren. Jede Menge neue Tipps und Tricks werden den Umgang mit Word beschleunigen.Außerdem geben wir Antworten auf die meistgestellten Fragen. Voraussetzung ist die Teilnahme am Seminar 2.

Seminar 4Lösungsseminar

Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bisheriger Word-Seminare. Dieses Seminar geht auf ihre Erfahrungen ein. Nennen Sie unsim Vorfeld Ihre Wünsche von besonderen Gestaltungen, Ihre Schwierigkeiten beim Arbeiten mit Word und bringen Sie Ihre ge-druckten Exemplare mit, um über sie zu sprechen. Nennen Sie uns die Tricks, die Sie beim Arbeiten herausgefunden haben. Wirverraten Ihnen weitere Tricks.

Sicher vermissen Sie Funktionen in Word, oder es tauchen bestimmte Probleme auf, die das Arbeiten unangenehm machen. Meistsind es nur Kleinigkeiten, die einem den Spaß nehmen.

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www.evkirchepfalz.de

Sie haben in anderen Publikationen interessante Layouts gesehen, wissen aber nicht, wie Sie diese in Word umsetzen können.

Sie möchten Ihren Gemeindebrief in der Gruppe besprechen, um ihn zu optimieren.

Senden Sie uns vorab Ihre Wünsche und Probleme zu, damit wir uns für das Seminar vorbereiten können.

Bringen Sie außerdem Ihre Problemfälle mit: gedruckt, auf einem USB-Stick, auf CD und/oder auf Ihrem Laptop.

Selbstverständlich steht jedem Teilnehmer ein PC zum Nachvollziehen der Problemlösungen zur Verfügung.

Die Ergebnisse aus den bisherigen Lösungsseminaren finden Sie hier: http://www.gemeinde-werkstatt.de/loesungsseminar.html.

Unsere Adresse:[email protected] Straße 460326 Frankfurt069 73997484

Die Seminare finden jeweils von 9 bis 17 Uhr statt. Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf Personen begrenzt.

Termine:

Seminar 1: Freitag, 9. März Bosenbach (Dekanat Lauterecken):Seminar 2: Freitag, 16. März Gemeindesaal (Anbau hinter prot. Kindergarten)Seminar 3: Freitag, 23. März Felsstraße 4, 66887 BosenbachEs besteht die Möglichkeit eines Mittagessens vom Kindergarten zum Selbstkostenpreis. Anmeldung erforderlich.

Seminar 1: Freitag, 17. August FrankenthalSeminar 2: Freitag, 24. August Dathenushaus, Gartensaal im EGSeminar 3: Freitag, 31. August Kanalstraße 6, 67227 Frankenthal

Seminar 4: Freitag, 19. Oktober Speyer:Landeskirchenrat, großer SitzungssaalDomplatz 5, 67346 SpeyerEs besteht Parkmöglichkeit auf dem Gelände.

Schreiben für die LokalpresseReferentin: Christine Keßler-Papin

Der Kontakt zu den lokalen Medien gehört für Gemeinden zur Öffentlichkeitsarbeit. Wichtigstes Transportmittel der Informationenist die Pressemeldung. Damit sie nicht im Papierkorb der Redaktionen landet, muss die Pressemeldung vollständig, verständlichund flüssig geschrieben sein. Mit professioneller Unterstützung einer Journalistin wird im Seminar anhand konkreter Beispiele dasSchreiben für die Lokalpresse geübt.

Das Seminar findet von 17 bis 20 Uhr statt.

Termin:

Freitag, 29. Juni Speyer:Landeskirchenrat, Sitzungssaal EGDomplatz 6, 67346 SpeyerEs besteht Parkmöglichkeit auf dem Gelände.

Fortbildungen Öffentlichkeitsarbeit

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www.evkirchepfalz.de

SchaukastenseminarReferenten: Anne und Friedhelm Völlm

Schaukästen sollten die Visitenkarte einer Kirchengemeinde sein und werden leider oft nur als nicht sehr einladende Zettelkästengenutzt. Der Schaukasten ist ein Medium, das in seiner Wirkung nicht zu unterschätzen ist und bietet relativ einfache Möglich-keiten zur Information, Kommunikation und Werbung.

Der Kreativ-Workshop vermittelt sowohl Grundlagen der Schaukastengestaltung mit vielen Hinweisen zu Materialien und Beispie-len aus der Praxis wie auch praxisorientiertes Arbeiten.

Lassen Sie sich auf einen spannenden und aktiven Tag ein, und gehen Sie mit vielen – auch bereits umgesetzten – Ideen nachHause.

Die Seminare finden jeweils von 10 bis 17 Uhr statt. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen begrenzt.

Termine:

Einsteiger: Donnerstag, 3. Mai Speyer:Fortgeschrittene: Freitag, 4. Mai Landeskirchenrat, großer Sitzungssaal

Domplatz 5, 67346 SpeyerEs besteht Parkmöglichkeit auf dem Gelände.

Einsteiger: Donnerstag, 18. Oktober Bosenbach (Dekanat Lauterecken):Fortgeschrittene: Freitag, 19. Oktober Gemeindesaal (Anbau hinter prot. Kindergarten)

Felsstraße 4, 66887 BosenbachEs besteht die Möglichkeit eines Mittagessens vom Kindergarten zum Selbstkostenpreis. Anmeldung erforderlich.

Fotografie in der ÖffentlichkeitsarbeitReferent: Klaus Landry

In diesem Seminar erfahren Sie Grundsätzliches zum Thema Fotoausrüstung, Bildaufbau, Porträtfoto, Gruppenfoto. Über die Defi-nition einer Bildaussage lernen Sie im praxisorientierten Teil das Fotografieren unter verschiedenen Gesichtspunkten, z.B. mit undohne Blitzgerät, unterschiedlichen Brennweiten und Lichtbedingungen. Sie erhalten auch Einblicke in die Bildbearbeitung und -archivierung und Informationen zu Bildrechten.

Die Seminare finden jeweils von 10 bis 16 Uhr statt.

Termine:

Freitag, 11. Mai Speyer:Landeskirchenrat, großer SitzungssaalDomplatz 5, 67346 SpeyerEs besteht Parkmöglichkeit auf dem Gelände.

Freitag, 7. September Frankenthal:Dathenushaus, Gartensaal im EGKanalstraße 6, 67227 Frankenthal

Fortbildungen Öffentlichkeitsarbeit

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www.evkirchepfalz.de

Anmeldung zu Fortbildungen Öffentlichkeitsarbeit 2012GemeindebriefgestaltungSeminar 1: Freitag, 17. August �Seminar 2: Freitag, 24. August �Seminar 3: Freitag, 31. August �Frankenthal

Seminar 4: Freitag, 19. Oktober �Speyer

Schreiben für die LokalpresseFreitag, 29. Juni �Speyer

SchaukastengestaltungEinsteiger: Donnerstag, 3. Mai �Fortgeschrittene: Freitag, 4. Mai �Speyer

Einsteiger: Donnerstag, 18. Oktober �Fortgeschrittene: Freitag, 19. Oktober �BosenbachMittagessen zum Selbstkostenpreis �

Fotografie in der ÖffentlichkeitsarbeitFreitag, 11. Mai �Speyer

Freitag, 7. September �Frankenthal

Absender:

Telefon/E-Mail

Fortbildungen Öffentlichkeitsarbeit

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nach eine Singbewegung! Neben derBibel wurde das Gesangbuch zur wich-tigsten Quelle der protestantischen Ge-meinden. Viele, vielleicht die meistenaus der Anhängerschaft Luthers, habensich in den neuen Glauben nicht bloßhineingedacht, sondern sie haben sichhingebungsvoll in ihn hinein gesungen.Und heute ist es nicht anders: In denChören oder Gospelgruppen erreichtdas Evangelium uns gerade dann mitHaut und Haaren, wenn wir, wie Luther1523 dichtet, „getrost und all in einmit Lust und Liebe singen“ (EG 341, 1).Musik und Lieder, sie rütteln auf, sietrösten und ermutigen; und: Sie sindeine Intensivform des Dankens – Gott

zugewandt: „mit Herzen, Mund undHänden“.

Polyphonie des Heiligen GeistesWelches Signal könnte von diesem„Jahr der Kirchenmusik“ ausgehen? Zu-nächst, dass wir würdigen und öffent-lich wertschätzen, was jahraus, jahreinan Musik in unseren Kirchen erklingt. Inkeinem anderen Arbeitszweig sind soviele Menschen aller Generationen inKirche und Gemeinde aktiv. Kirchenmu-sik verbindet und integriert Kinder-, Ju-gend-, Erwachsenen- und Seniorenar-beit. In dieser hohen Zahl ehrenamtlichBeteiligter wird hör- und sichtbar, dasswir als Kirche der Reformation davonleben, dass sich mündige Christenselbstbewusst mit ihren Gaben einbrin-gen. Dass es angesichts der Unter-schiedlichkeit gelebter Glaubensstileund musikalischer Prägungen auch zuKonflikten um die Fragen der Musik inder Kirche kommen kann und kommenmuss, ist eine Selbstverständlichkeit.Für uns als Verantwortungsträger solltebei den notwendigen Klärungsprozessenleitend sein, die kirchenmusikalischeAusrichtung einer Gemeinde, eines Kir-chenbezirks, ja, der Landeskirche insge-samt, nicht den Vorlieben Einzelner zuüberlassen, sondern gemeinsam für eindifferenziertes Angebot zu werben, dasbewusst Raum lässt für unterschiedli-che Prägungen und Stile. Das Evangeli-um ist umfassender, als dass es nur ineiner Tonart und in einem Stil ein Echohaben könnte. Deshalb werbe ich fürgrößtmögliche Vielfalt in gegenseitigerAbstimmung und Kooperation.

Ich finde es gut, dass zusammen mitdem diesjährigen Landeskirchenmusik-tag wieder ein Kinderchortag und einBand- und Chorfestival stattfindenwerden. Es ist die besondere Chanceder Kirchenmusik, mit ihren vielfältigenErscheinungsformen Menschen unter-schiedlicher Milieus zu erreichen. Überdie Mitwirkenden strahlt Kirchenmusiknicht nur in deren unmittelbares Um-feld hinein aus, sondern sie schafftauch Verbindungen zu Menschen, dieuns eher fern stehen oder die über-haupt nur über diese Brücke einen Be-zug zur Kirche haben. Wir brauchen dieVielfalt! Sie ist für mich Ausdruck der

Polyphonie des Heiligen Geistes. Über90 Prozent der musikalischen Aktivitä-ten werden in unserer Landeskirche vonneben-, bzw. ehrenamtlich engagiertenKirchenmusikerinnen und Kirchenmusi-kern getragen. Sie bilden die Basis, in-dem sie das musikalische Leben in un-seren Gemeinden flächendeckend undengmaschig gestalten. Im EKD-Ver-gleich nehmen wir, was die Relationder hauptamtlichen Kantorenstellenzur Gemeindegliederzahl angeht, nachwie vor die Schlussposition ein. Umsowichtiger ist die Aufgabe der Aus- undFortbildung, damit es auch in ZukunftChorleiter und Organistinnen gibt, undMenschen, die die vielen Instrumental-gruppen zu leiten in der Lage sind. Eh-renamtlich Mitwirkende zu motivieren,Begabungen ausfindig zu machen undzu fördern und musikalische Netzwerkezu knüpfen, dies wird zu den wichtigs-ten Zukunftsaufgaben der hauptamtli-chen Kantorinnen und Kantoren gehö-ren. Sie darin zu unterstützen – unddamit die Qualität der Kirchenmusik inder Fläche zu sichern, darin sehe ich ei-ne zentrale Herausforderung des „Jah-res der Kirchenmusik“, die uns alle mit-einander betrifft.

d eichen von Kirche

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� Der Autor:

Kirchenpräsident Christian Schad hatteschon in seiner Kindheit intensive Chor-erfahrungen. Die Eltern nahmen denSechsjährigen mit zu Proben des Kir-chenchors an der Apostelkirche in Lud-wigshafen. Der Sohn blieb – und mach-te „Karriere“: Vom Sopran über den Altbis zum Bass. „Das hat mich tief ge-prägt. Ich habe erfahren, wie MusikGlaube vermitteln kann“, sagt Schad,der noch als Oberkirchenrat Mitgliedder Stiftskirchenkantorei seiner Hei-matgemeinde Landau war. Seit er Kir-chenpräsident ist, fehlt dafür zwar dieZeit. Aber hin und wieder nimmt er siesich doch und verstärkt dann mit seinerBassstimme die Landauer Kantorei.

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Die pfälzische Chorgemeinschaft, dieim vergangenen Jahr ihr 60-jährigesBestehen feierte, fordert von ihren Mit-gliedern erhebliche Einsatzbereitschaft.Andererseits: Der hohe Anspruch wirdbelohnt, sagt Lara. „Jede einzelne Probemacht richtig Spaß, ist sehr effizientund bringt unwahrscheinlich viel.“ Ge-rade haben Lara und ihre Sängerkolle-ginnen und –kollegen eine Freizeit aufdem Liebfrauenberg im Elsass hintersich. Während der Probenphasen, diedrei Mal im Jahr stattfinden, wird hartgearbeitet, sieben Stunden Singen täg-lich. Freie Zeit bleibt da wenig.

Die jungen Leute studieren zurzeitdie Johannes-Passion des norwegischenKomponisten und Kirchenmusikers KjellMørk Karlsen ein. Die Jugendkantoreiführte das Werk am 25. Februar in derSpeyerer Dreifaltigkeitskirche zum Auf-takt des Jahres der Kirchenmusik auf.Weitere Konzerttermine folgen Schlagauf Schlag: 24. März Albersweiler, 25.März Bad Dürkheim, 24. April Empfangder Evangelischen Kirchen in Saarbrü-cken, im August Konzertreise nach Po-

len, dazu weitere Aufführungen mitverschiedenem Programm das Jahr über.

Kein leichtes Pensum für Lara, dienach dem Abitur Musik studieren möch-te, bereits eine Chorleiterausbildung ab-solviert hat und seit eineinhalb Jahrenden Singkreis Carlsberg im KirchenbezirkGrünstadt leitet. Irgendwann sei sie aufdie Evangelische Jugendkantorei, vonder sie bis dahin noch nie gehört habe,angesprochen worden, erzählt sie. Manlernte sich kennen und Lara, die aucheine Passion für Popmusik hat, fand denChor mit dem klassischen kirchenmusi-kalischen Repertoire „cool“. Jetzt ver-stärkt sie dort die Sopranstimmen.

Als „Talentschmiede“ und „funktio-nierendes Netzwerk mit Ausstrahlungauf die Basis“ versteht Chorleiter Jo-chen Steuerwald die pfälzische Ju-gendkantorei. Die Mitglieder, Eingangs-alter 16 bis 25, die meisten Schülerund Studenten, bringen alle kirchen-musikalische Praxiserfahrung mit. DerChor sei „sängerische Elite im gutenSinn“, betont der Landeskirchenmusik-direktor. Seit mehr als 15 Jahren leitet

er die „Juka“. In der Jubiläumsbroschürehat er anstelle eines Geleitwortes eine„Liebeserklärung“ an die Sechzigjährigegeschrieben: „Die Menschen, die mitdir zu tun haben, verzauberst und fas-zinierst du auf letztlich unerklärlicheArt und Weise.“

Steuerwald erarbeitet mit der 1951vom damaligen Landeskirchenmusikdi-rektor Adolf Graf gegründeten Evangeli-schen Jugendkantorei drei bis vier Pro-gramme pro Jahr. Der Chor singt in Got-tesdiensten und Konzerten in der Pfalzund darüber hinaus. Während der ein-wöchigen Arbeitsfreizeiten erhalten dieChormitglieder individuelle Förderungdurch Einzel- und Gruppenstimmbil-dung, Gehörbildung, Blattsingen, Musik-theorie, Dirigierunterricht, Körperarbeitund Kammermusikspiel. In dezentralenRegionalproben wird das Programmdann in kleinen Gruppen weiter vertieft.Jochen Steuerwald, der selbst als 16-Jähriger zur Jugendkantorei kam, emp-findet die Chorarbeit als pures Vergnü-gen. Er und seine Frau Vera, Musikpäda-gogin und für die Stimmausbildung derjungen Sänger zuständig, haben sich inder Jugendkantorei kennengelernt.

Das Repertoire des Chors reicht vonder Renaissance bis in unsere Tage;zeitgenössische Musik bildet einenwichtigen Schwerpunkt, sagt Steuer-wald. Neben anspruchsvollen A-Cap-pella-Programmen werden oratorischeWerke aller Epochen aufgeführt, bei-spielsweise das Oratorium „Golgotha“von Frank Martin. Regelmäßige Kon-zertreisen, Rundfunk- und Tonträger-aufnahmen dokumentieren die musika-lische Arbeit des Ensembles. Die Ju-gendkantorei war mehrfach Preisträge-rin bei nationalen und internationalenWettbewerben, zuletzt beim DeutschenChorwettbewerb in Kiel.

Wie Hochleistungssportler müsstendie Sänger ständig im Training sein. Da-zu gehöre auch eine gewisse Bühnen-präsenz, damit sie „auch bei der älterenDame in der 24. Reihe ankommen“, sagtSteuerwald. Er selbst hält sich mit „einbisschen Sport“ (zweimal in der WocheSchwimmen und Wandern) körperlichfit für seine geliebte „Juka“: „Wenn esdiesen Chor nicht gäbe, wäre ich heutenicht hier.“ Christine Keßler-Papin

Auf Facebook steht bei Lara Büchner unter Aktivitäten und Interessen „Sin-ging“ und „I love music“. Außerdem steht da noch „Chor“. Für die 19-jährigeAbiturientin aus Grünstadt ist Musik aber viel mehr als nur Interesse – sie istTeil ihres Lebens. Lara teilt diese Leidenschaft mit rund 80 jungen Menschen,die einen Großteil ihrer Freizeit der Evangelischen Jugendkantorei widmen.

Blickt auf eine 60-jährige Geschichte zurück: Die Evangelische Jugendkantorei. (Foto: pv)

Eine LiebeserklärungDie pfälzische Jugendkantorei versteht sich als Elite

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Dass dennoch häufig von „den Posau-nen“ gesprochen wird, nehmen die Blä-ser von Trompeten, Hörnern und Tubengelassen. In Altdorf ist der Posaunen-chor seit vielen Jahren eine feste Größe.Notarzt Gerno von Nida hat als Jugend-licher mit der Trompete angefangen,spielt inzwischen außer Waldhorn alleInstrumente, lernt zurzeit noch Tubaund hat auch seine drei Töchter in dierund zwei Dutzend Bläser starke Ge-meinschaft integrieren können. Bei demhohen zeitlichen Aufwand und seinerberuflich bedingt geringen Freizeit kön-ne er sein Hobby ohne familiären Rück-halt nicht ausüben, sagt der Mediziner.

Über die Hälfte des Chors sind Ju-gendliche oder Kinder, die zusätzlich imeigenständigen Jugendchor der protes-tantischen Kirchengemeinde Altdorfspielen. So wie auch von Nidas Töchter,die 17-jährigen Zwillinge Valerie undChristina. Die 21 Jahre alte Tochter An-na muss wegen ihres Studiums zurzeitetwas kürzer treten, kann aber jederzeit

wieder einsteigen oder bei Auftrittenkurzfristig einspringen. „Bei uns schei-det niemand aus“, erklärt Gerno von Ni-da die Tatsache, dass der Posaunenchorauf dem Papier zwar rund 40 Musizie-rende, aber zurzeit nur 25 Aktive zählt.

Der Chorleiter gibt seit 1994 beimPosaunenchor den Ton an. Ehefrau An-nette steht häufig zum Fahrdienst be-reit und steuert bei den einwöchigenChorproben in einem Selbstversorger-heim am Vierwaldstättersee die Ver-pflegung bei. Die Freizeiten sind be-liebt, denn sie fördern den Zusammen-halt der Blechbläser-Gemeinschaft.

Der Altdorfer Posaunenchor hat imJahr rund 30 Auftritte, überwiegend beiGottesdiensten, und besitzt eine eigen-ständige Posaunen-Literatur mit gro-ßem Repertoire an kirchlichen undweltlichen Liedern. Auch Stücke derGenres Pop und Swing gehören dazu.Auf dem Neustadter Weihnachtsmarktund bei Konzerten zeigen die Altdorferihre enorme Bandbreite. Einmal im Jahr

geben sie gemeinsam mit den vier an-deren Posaunenchören aus der Süd-pfalz (Edenkoben, Landau, Lustadt undRohrbach) ein Bezirkskonzert.

Um die Zukunft der Blechbläser-Chöre ist es Traugott Baur nicht bange.Der Landesposaunenwart bildet im Lan-desverband der Posaunenchöre in derPfalz selbst einen Jugendchor aus. Seit1976 besteht zudem das Bläserensem-ble des Pfälzischen Posaunendienstes.Unter der Leitung von Kirchenmusikdi-rektor Baur musizieren in der heutigenBesetzung vier Bläserinnen und zehnBläser (sieben Trompeten, ein Horn, fünfPosaunen und eine Tuba). Der PfälzischePosaunendienst ist ein Auswahlchor,dessen Aufgabe darin besteht, das WortGottes musikalisch zu verkünden.

Unter dieser Zielsetzung nimmt dieFormation an Landesposaunentagen,regionalen Posaunentagen, Landeskir-chenmusiktagen, Kirchentagen undnicht zuletzt bei Gottesdiensten undKonzerten in der gesamten Pfalz teil.Auch über die pfälzischen Grenzen hi-naus, im gesamten Bundesgebiet undim benachbarten Ausland, werden Kon-zerte veranstaltet. Mit seiner Musikversucht das Ensemble, die Bläser ausden Posaunenchören zu motivieren undihnen neue Posaunenchorliteratur bei-spielhaft vorzustellen. Werner Schilling

40 Posaunenchöre gibt es in der pfälzischen Landeskirche. Der Name entstand,weil in einem der ersten Chöre die Posauneninstrumente gegenüber den Trom-peten und Hörnern tonangebend waren. Das hat sich laut LandesposaunenwartTraugott Baur „aber relativ schnell zu Ungunsten der Posaunen verändert“.

Alle Altersgruppen vertreten: Bläserinnen und Bläser des Posaunenchors Altdorf. (Foto: pv)

Die Familie spielt mitEin Notarzt gibt im Posaunenchor Altdorf den Ton an

� Neuer Jugendposaunenchor

Die Evangelische Kirche der Pfalz hateinen neuen Jugendposaunenchor.Dem Ensemble gehören etwa 20 Ju-gendliche im Alter von zwölf bis 20Jahren aus der ganzen Pfalz an. DieLeitung hat Greta Baur. Die Blechblä-ser musizieren auch beim Empfangdes Kirchenpräsidenten zum „Jahr derKirchenmusik“ am 16. März, 19 Uhr,in der Alten Eintracht in Kaiserslau-tern. Außerdem treten sie am Sams-tag, 21. April, 19 Uhr, anlässlich der„Langen Nacht der Museen“ in derMannheimer protestantischen Frie-denskirche auf. Informationen im Internet unterwww.posaunenarbeitpfalz.de. lk

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Bährs Favorit ist zurzeit Mark Hayes.Der Komponist, Arrangeur und Musikerbeherrscht etwas, was Bähr zu wahrenLobeshymnen hinreißen kann: Cross over– eine Stilrichtung, bei der Sacropopmit klassischen Chorälen korrespon-diert. Wenn Bähr auf sein Lieblingsthe-ma angesprochen wird, kann es passie-ren, dass er spontan ein Spiritual an-stimmt. Beispielsweise, um zu demons-trieren, wie ein Falsett funktioniert.Oder der unverwechselbare Grooveafro-amerikanischer Musik. Bähr istVollblutmusiker, und er stammt aus ei-ner Familie von Vollblutmusikern: VaterTraugott Bähr gründete den MußbacherPosaunenchor, Bruder Alexander Bährhat die Leitung vom Vater übernommenund rief die Mußbacher „NeW-BrassBigband“ ins Leben. Frau Sonja singt bei„Christcendo“ mit, beide Kinder spielenMusikinstrumente. Pfälzer Protestantenist auch der ebenfalls musikbegeisterteGroßvater Johannes Bähr bekannt, Na-mensgeber für das „Pfarrer-Johannes-Bähr-Haus“ in Mutterstadt.

45 Sängerinnen und Sänger zählenzur Stammbesetzung von „Christcendo“:Bass-, Tenor- Sopran-, Altstimmen –

und eine „Tenorette“. Chormitglied PetraDepper-Koch beherrscht diese Stimmla-ge. Alle zwei Jahre steht ein Konzert aufdem Programm, außerdem begleiten dieSänger Gottesdienste und Benefizveran-staltungen, nehmen am Band- undChorfestival der Landeskirche sowie anbundesweiten Gospelkirchentagen teilund eröffnen in diesem Jahr das Neu-stadter „Winestock-Festival“.

Nächstes Jahr wird „Christcendo“ 25und ist somit jünger als die meisten sei-ner Mitglieder. Es sind Lehrer, Polizisten,Hausfrauen, Banker, Rentner, durch-schnittlich um die 45 Jahre alt, die sichan jedem ersten und dritten Sonntag imMonat im Mußbacher protestantischenGemeindehaus zur Probe treffen. „Wirsingen nichts, was älter ist als wirselbst“, habe sich der Chor einmal vor-genommen, sagt Bähr. Der Vorsatz hatsich als undurchführbar erwiesen. Diemeisten Spirituals stammen schließlichaus der Zeit der Sklaverei in Amerika.

Gospelmusik hat eine tiefe Emotio-nalität, auf die sich die Sänger einlassenmüssen. „Der Rhythmus überträgt sichauf den ganzen Körper. Es wird aus demBauch heraus gesungen“, sagt Bähr und

gibt eine kleine Kostprobe. Etwas, das ersich früher nicht getraut hätte. Erst imGesangsunterricht vor 15 Jahren lernteer den richtigen Umgang mit dem Fal-sett, dieser besonderen Form, diemenschliche Stimme zu benutzen, dievor allem von schwarzen Jazz- und Pop-sängern beherrscht wird.

„Im engeren Sinne wird unter Gospeldie Kirchenmusik afroamerikanischerGemeinden verstanden, die sich durchJazz- und Blueseinflüsse auszeichnet. Inweiterem Sinn wird der Begriff auch fürchristliche Musik im angelsächsischenRaum bis hin zu christlicher Popmusikim Allgemeinen verwendet“, steht beiWikipedia. Für Bähr gibt es in der pfälzi-schen Landeskirche noch Entwicklungs-bedarf. „Es fehlen Lehrgänge, um sichzum Popularmusiker ausbilden zu las-sen“, sagt der 45-Jährige. Bei den Kon-firmanden gebe es viele talentierte Ju-gendliche, die sich aber von der klassi-schen Kirchenmusik mit ihren altertüm-lichen Texten wenig angesprochen fühl-ten. „Wenn wir diesen jungen Menschennichts anbieten, gehen sie uns verloren.“

Die Mitglieder von „Christcendo“stimmen sich derweil auf ihr 25-jährigesJubiläum 2013 ein. Ein gemeinsamesKonzert mit der „NeW Brass Bigband“sei geplant, sagt Bähr. Am Programmwerde schon gefeilt. Vielleicht heißt dasZauberwort ja wieder Crossover – „zumBeispiel mit der Jazzversion von HändelsHalleluja“. Christine Keßler-Papin

Unverwechselbarer GrooveGospelchor „Christcendo“ ist Markenzeichen kirchlicher Popularmusik

„Gospel ist nicht der Sound, der Klang – es ist die Botschaft. Wenn es vonJesus Christus handelt, ist es Gospel.“ Der Satz stammt von Edwin Hawkins,der sich mit seinem Welthit „Oh Happy Day“ längst einen Platz im Himmelchristlicher Popularmusik gesichert hat. Auch für Jochen Bähr, Stimme undChef des Chors „Christcendo“ aus Neustadt-Mußbach, ist Gospelmusik eineBotschaft und Hawkins einer der ganz Großen. Aber nicht der Größte.

Stimmen sich auf ihr 25-jähriges Jubiläum ein: Der Gospelchor „Christcendo“ in Neustadt-Mußbach. (Foto: pv)

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„Con Brio“, das heißt „mit Schwung“,auf Pfälzisch „mit Schmackes“. So er -klären die Mitglieder der Flötengruppe„Con Brio“ aus Steinwenden bei Kaisers-lautern lachend ihren Namen. ZehnFrauen treffen sich seit einem Jahr im-mer montags mit ihren Blockflötenzum Proben im Protestantischen Ge-meindehaus. Dabei, so die ursprünglicheIdee, wollten sie eigentlich nur ab undzu Samstags zum Kaffetrinken zusam-menkommen und dabei ein wenig musi-zieren.

Doch dann hatten sie erste Auftritteund regelmäßige Proben wurden einge-führt, erzählt Judith Schäfer. Die Pfar-rersgattin leitet die Gruppe, ist Musik-lehrerin für Blockflöte und Klavier. Eini-ge „Con-Brio“-Frauen haben bei ihr dasFlötespielen erlernt, andere haben alteKenntnisse reaktiviert, als sie zu derGruppe gestoßen sind. Munter wech-

seln die Frauen die Register, spielenmehrere Instrumente von Bass- undTenor- bis zur Alt-, Sopran- und Sopra-nino-Blockflöte. Der Stolz der Gruppeist die Bassflöte, die sie sich gemein-sam von Auftrittserlösen gekauft ha-ben. Und nun sparen sie auf eine Sub-bass-Blockflöte.

Ein dicker Ordner ist bereits ange-füllt mit Noten für das Ensemble, Stü-cke von klassisch bis modern. Bishertreten sie vor allem in Gottesdienstenauf, haben Gemeinschaftskonzerte ge-staltet und beim Frauenfrühstück ge-spielt. Um für verschiedene Anlässeeinsetzbar zu sein, bauen sie ein buntesRepertoire auf und scheuen auch nichtdavor zurück, etwa ein Medley aus der„West Side Story“ mit dem weichenKlang der Blockflöten zu intonieren.

Dem Vorurteil, Blockflöte zu spielensei etwas für Kinder, treten sie selbstbe-

wusst entgegen. Ein Klangvolumen wieetwa eine Trompete haben die Holz ins -tru mente nicht zu bieten, doch, so be-teuern die Frauen, hätten sie bisher nurpositive Resonanz auf ihre Auftritte be-kommen, erzählt Judith Schäfer.

Nicht nur das Klangvolumen ist beider „New Brass Bigband“ in Mußbachausschlaggebend. Die rund 20 Aktivenzwischen 16 und 62 Jahren spielen Re-naissance-Tänze im Big-Band-Sound,Bach-Melodien, über die sich Jazz-Im-provisationen schichten. Das innerhalbder Landeskirche einmalige Ensembleist eine Ausgründung aus dem Mußba-cher Posaunenchor, wie AlexanderBähr, der vor fast 20 Jahren den Anstoßdazu gab, berichtet.

Die Familie Bähr ist in der kirchli-chen Musik in diesem NeustadterWeindorf nicht irgendwer: In drei Ge-nerationen war oder ist sie im Posau-nenchor aktiv; Vater Traugott Bähr hatihn gegründet, Alexander Bähr leitetihn heute. Die musikalischen Möglich-keiten eines solchen Ensembles sindfreilich beschränkt. Alexander Bähr ge-lüstete es nach mehr, er hatte in derSchul-Bigband gleichsam Blut geleckt.Und er wusste auch, wo kirchlich inte-ressierte Musiker waren, deren blasmu-sikalische Ambitionen sich noch nichtso richtig erfüllt hatten. Saxofonistenbeispielsweise, die bisher kirchenmusi-kalisch kaum verwendungsfähig waren.

Ehrgeizig nahm man sich vor, be-reits zum zweiten Weihnachtsfeiertag2003 konzertreif zu sein. Das gelang,und man ist es seither zu diesem Ter-min alljährlich, und bald gab es auchschon eine CD.

Die „New Brass Bigband“ unter derprofessionellen Leitung des JazzersRalph „Mosch“ Himmler ist weit he-rumgekommen: Seit 2007 trat sie beijedem Kirchentag auf, meist an promi-nenter Stelle. 2012 wird sie in Mann-heim beim Katholikentag spielen. Alledie Spaß am Musizieren haben und dieihr Instrument schon beherrschen, sindwillkommen. Bähr: „Wo Schulbandsnicht mehr weiterkommen, setzen wiran!“ Astrid Böhm/Roland Happersberger

Holz und BlechInstrumentalensembles gehen neue Wege

Mit Schwung und Swing musizieren in der Landeskirche zwei Ensembles, dieHolz- und Blechblasinstrumente so zum erklingen bringen, dass man den fri-schen Wind in der pfälzischen Instrumentalchorarbeit bei jedem Ton spürt.„Con Brio“ ist die Flötengruppe der Kirchengemeinde Steinwenden, die „NewBrass Bigband“ ein Ensemble der Kirchengemeinde Mußbach.

Bringen sich und anderen die Flötentöne bei: „Con Brio“ aus Steinwenden (Foto: Böhm)

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Namen und Nachrichten

Im Gespräch: Vizepräsident Thies Gundlach (links) mit Kirchenpräsident Christian Schad. (Foto: lk)

Handbuch Musik.Grundlagen, Methoden und Ideen fürMusik in Schule und Gemeinde präsen-tiert ein von Peter Bubmann und Mi-chael Landgraf erarbeitetes Handbuch,das im Calwer-Verlag, Stuttgart, er-schienen ist. Das Buch zeigt die Bedeu-tung von Musik in religionspädagogi-schen Arbeitsfeldern und stellt einenausführlichen Katalog geeigneter Lie-der und Musikstücke zur Verfügung.

In einem umfangreichen Methoden-teil gibt es eine Fülle praktischer Anre-gungen an die Hand, mit denen Musikauf kreative Weise von der Grundschulebis zur Erwachsenenbildung eingesetztwerden kann sowie Kataloge geeigne-ter Musikstücke und Einzelartikel zubesonderen Schwerpunkten. Das Hand-buch „Musik in Schule und Gemeinde“wendet sich an alle, die im Unterrichtund in der Bildungsarbeit tätig sind. Ei-ne musikalische Ausbildung wird nichtvorausgesetzt. Das Handbuch infor-miert unter anderem über Musik in derreligionspädagogischen Praxis, Musik-kulturen und Lebensführung, Kult, Starsund Kommerz und bietet geeignete Lie-der und Musikstücke für den Einsatz imUnterricht. lk

Peter Bubmann und Michael Landgraf(Hrsg): Musik in Schule und Gemeinde,Stuttgart (Calwer) 2006. 484 Seiten, ge-bunden, mit vielen Abbildungen; ISBN978-3-7668-3929-9; Preis: 25 Euro.

Bedeutung des Landeskirchenprinzips

Einen „gelingenden Föderalismus“ hat der Vizepräsident des Kirchenamtes derEvangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thies Gundlach, in Landau gefordert.Dabei käme man nicht umhin, die Zahl und die Größe der Landeskirchen zu redu-zieren, da niemand mehr „den Provinzialismus der kleinen Einheiten“ wolle, sagteGundlach bei einer Tagung der Mitglieder kirchlicher Gerichte der EvangelischenKirche der Pfalz. Kirchenpräsident Christian Schad betonte, dass „eine starke EKDstarke Landeskirchen braucht“.

Schad zeigte sich davon überzeugt, dass sich die Stärke einer Landeskirchenicht nur in einer möglichst großen Zahl von Gemeindemitgliedern oder möglichsthohen Kirchensteuereinnahmen dokumentiere, sondern auch in der Nähe zu denMenschen. Der Kirchenpräsident erinnerte daran, dass im Gebiet der Pfalz und derSaarpfalz rund 90 Prozent der deutschen Bevölkerung einer der beiden großenKirchen angehöre. Der hohe Grad der Kirchenbindung sei auch Resultat einermenschennahen und partizipatorischen Kirche. Der Vizepräsident des Kirchenam-tes betonte, dass das Reformpapier der EKD nach neuen „Plausibilitäten für dasLandeskirchenprinzip“ suche. Bekenntnisfragen, mit denen das landeskirchlichePrinzip einmal begründet worden sei, spielten heute keine grundlegende Rollemehr. Die internen Differenzen dürften nicht zu wichtig gemacht werden. lk

Vorstand und Geschäftsführung derLandesvereinigung Unternehmerver-bände Rheinland-Pfalz (LVU) und dieLeitung der Evangelischen KirchenPfalz, Hessen und Nassau sowie Rhein-land haben sich am 7. Februar in Mainzzu einem Spitzengespräch getroffen.

Themen waren die gesellschaftlicheLage und die europäische Schuldenkrise,der Fachkräftemangel sowie Energie undKlimaschutz. Die Kirchen waren vertre-ten durch die Kirchenpräsidenten Dr.Volker Jung und Christian Schad sowie

Präses Dr. Nikolaus Schneider, die LVUdurch Präsident Dr. Gerhard F. Braun, Vi-zepräsident Hans-Carsten Hansen, Ger-hard Eder und Dr. Eduard Kulenkamp.

„Der Dialog zwischen Wirtschaftund Kirche ist seit Jahrzehnten ein fes-ter Bestandteil der LVU-Arbeit gewor-den“, sagte LVU-Präsident Gerhard F.Braun. Kirchenpräsident ChristianSchad bezeichnete den Fachkräfteman-gel im Bereich der Kindertagesbetreu-ung und der Pflege als „eine der großenaktuellen Herausforderungen“. lk

Spitzengespräch zwischen Kirchen und Unternehmerverbänden

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Unterlagen gesuchtDie Evangelische Kirche der Pfalz arbei-tet ihre Geschichte in der Zeit des Na-tionalsozialismus auf. Geplant sind einHandbuch zur Geschichte der Landes-kirche während der Jahre 1933 bis1945 und eine Aufbereitung von Kern-themen für den Geschichts- und Religi-onsunterricht. Das Zentralarchiv derEvangelischen Kirche der Pfalz unter-stützt das Projekt und hält Unterlagenaus der Verwaltung und aus Nachläs-sen für die Forschung bereit.

Um die Materialbasis zu verbessern,wird auch nach Unterlagen aus privaterHand gesucht. Dazu zählen Fotos, Ta-gebuchaufzeichnungen, Briefe, Plakateoder Drucksachen im weitesten Sinne.Voraussetzung ist ein Bezug zur Lan-deskirche. Das Archiv nimmt die Unter-lagen als Schenkung entgegen, kannaber auch Kopien anfertigen und dieOriginale dann zurückgeben.

Hinweise und Informationen nimmtdas Zentralarchiv der EvangelischenKirche der Pfalz, Telefon: 06232 /667-182, Mail: [email protected],entgegen. lk

Themenhefte MusikMit den Themenheften „Notenbiblio-thek“ und „Musik und Kirche“ infor-miert die Bibliothek- und Me dien zent -rale der Landeskirche über den Bestandan ausleihbaren Büchern und Materia-lien zum Jahr der Kirchenmusik. DasHeft „Notenbibliothek“ ist ein kompak-ter, nach Komponisten geordneter Ka-talog des Notenmaterials der Landes-kirche. Die Notenbibliothek besteht ausrund 1000 Werken vorwiegend geistli-cher Musik mit 100000 Notenblättern.Das Heft „Musik und Kirche“ gibt eineÜbersicht über grundlegende Nach-schlagewerke bis hin zu Biografien be-rühmter Komponisten und Liederdich-ter. Außerdem ist eine Auswahl audio-visueller Medien zum Jahresthema an-gefügt. Bibliothek- und Medienzentra-le, Telefon: 06232 /667-415, E-Mail:[email protected]. lk

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Namen und Nachrichten

JubiläenOberbibliotheksrätin i. K. Traudel Him-mighöfer hat am 1. März 2012 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum gefeiert.Himmighöfer studierte EvangelischeTheologie, Germanistik und Pädagogikfür das Lehramt an Gymnasien. IhreDissertation schrieb sie während einesStipendiums am Institut für Europäi-sche Geschichte in Mainz. 1992 legteHimmighöfer die Staatsprüfung für denHöheren Dienst an wissenschaftlichenBibliotheken ab und wurde Leiterin derBibliothek, 1994 übernahm sie zudemdie Medienzentrale. Im Verkündigungs-dienst ist Himmighöfer seit 2002 alsPrädikantin tätig.

Elfi Herbel, Mitarbeiterin in der IT-Abteilung des Landeskirchenrates, hatam 17. Februar 2012 ihr 25-jährigesDienstjubiläum begangen. Herbel istseit Februar 1987 als Verwaltungsan-gestellte bei der Landeskirche beschäf-tigt und war zunächst im Personal-und Rechtsdezernat zur Dienstleistungzugewiesen und mit IT-Aufgaben be-auftragt.

Sonja Holzmayr hat am 26. Februar2012 ihr 25-jähriges Dienstjubiläumgefeiert. Holzmayr ist seit Februar 1987als Verwaltungsangestellte bei der Lan-deskirche beschäftigt und seit ihrerEinstellung dem Bereich kirchenge-meindliches Bauen im Finanzdezernatzur Dienstleistung zugewiesen. ��lk

GemeindebriefwerkstattDie Gemeindebriefwerkstatt im Intranetder Landeskirche ist ein Service von Ge-meindebriefredaktionen für Gemeinde-briefredaktionen, das heißt, eigene Bei-träge können sowohl zur Veröffentli-chung bereitgestellt als auch fremdeBeiträge abgerufen werden. DieserDienst steht allen Redaktionsmitgliedernoffen, Ihre persönlichen Zugangsdatenerhalten Sie unter: [email protected]. Ihre Texte und Bilder schi-cken Sie uns bitte per E-Mail: ö[email protected]. lk

Linkwettbewerb für KirchengemeindenEin professionelles Filmportrait über Ih-re Kirchengemeinde oder Ihren Kir-chenbezirk im Wert von 5000 Euro istder Preis eines Link-Wettbewerbs, dendas Öffentlichkeitsreferat der Landes-kirche mit dem Internetportal „pfalz-bewegt.de“ auslobt.

Alles, was Sie als Internetverant-wortliche der Kirchengemeinde oder desKirchenbezirks tun müssen, ist, vom 1.bis 30. April 2012 möglichst viele Linksvon Einrichtungen, Vereinen, Betrieben,Hotels/Gaststätten etc. oder Privat-Homepages aus dem Bereich Ihrer Kir-chengemeinde zu „pfalz-bewegt.de“und zu „www.evkirchepfalz.de“ zu ge-nerieren. Der Sieger wird unter den Ge-meinden ausgelost, die je über zehnLinks dokumentieren können.

Was ist zu tun? Ihre Kirchengemein-de oder Ihr Kirchenbezirk und die vonIhnen angesprochenen Einrichtungen,Vereine etc. bauen einfach die Adressen„www.pfalz-bewegt.de“ und „www.evkirchepfalz.de“ auf ihrer jeweiligenWebsite ein. Gerne können Sie auch dasbereits gestaltete Banner von„www.pfalz-bewegt.de“ und das Logoder Landeskirche dafür verwenden.

Die Ergebnisse des Wettbewerbswerden im Mai von „pfalz-bewegt.de“und „evkirchepfalz.de“ veröffentlicht.Fragen zum Wettbewerb beantwortendas Filmportal [email protected] oder das Öffentlichkeitsreferatder Landeskirche, ö[email protected]. Der Rechtswegist ausgeschlossen.

Kirchenportraits von „pfalz-be-wegt.de“ und Themenfilme zum Jahrder Taufe und der Kirchenmusik sindauf der Homepage der Landeskirchewww.evkirchepfalz.de zu sehen. lk

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Evangelische Kirche der Pfalz, Landeskirchenrat, Öffentlichkeitsreferat, Domplatz 5, 67346 Speyer/Rhein P 3730 FPostvertriebsstückGebühr bezahlt

Heimat | Kirche | Pfalz

Friedenskirche LudwigshafenDie Friedenskirche, 1931/32 nach Plänen der Architekten KarlLatteyer und Hans Schneider als Rundkirche errichtet, gilt mitihrer Gestaltung als markantes Beispiel für den protestanti-schen Kirchenbau zwischen den Weltkriegen. Der Bau ent-stand auf einem runden Grundriss von 35 Metern Durchmes-ser. Die Halle besteht aus einer 13 Meter hohen Eisenbeton-konstruktion mit zwölf Rippen. Die Höhe betrug ursprünglichbis zur Kreuzspitze 54,40 Meter. Von der Innenausstattungwar das in Freskotechnik ausgeführte Golgatha-Altarbild desMalers Max Slevogt von herausragender Bedeutung.

1943/44 wurde die Kirche durch Bombenangriffe schwerbeschädigt und 1954/55 neu errichtet. Der ursprünglich zwölfMeter hohe Glockenturm wurde dabei um drei Meter verkürzt.Das den Bombenangriffen zum Opfer gefallene Slevogt-Freskokonnte nicht wiederhergestellt werden. An seiner Statt wurdedas von Harry MacLean gestaltete Altarbild als Mosaik ausge-führt. Die Kirche ist heute Gemeinde- und Kulturkirche.

Friedenskirche, Leuschnerstraße 56, 67063 Ludwigshafen. Be-sichtigungen nach Vereinbarung über Telefon 0621/695435.(Mehr über evangelische Kirchen der Pfalz in: SteffenSchramm [Hg.], Räume lesen, 160 Seiten, Verlagshaus Spey-er, 2008, 18,90 Euro)

Info-Coupon� Ich wünsche Zugang zur Gemeindebriefwerkstatt

Das Öffentlichkeitsreferat schickt Ihnen gerne folgende Informationen zu:

� Broschüre „Die Taufe“

� Prot. Pfalz Texte 19

Strategiepapier der

Landeskirche

� Broschüre

„Auf dem Weg zur

kirchlichen Trauung“

� Broschüre

„Die Bestattung“

� Broschüre

„miteinander glauben

leben“ (Porträt)

� Broschüre

„muthig voranzuschreiten“

(Geschichte)

� „Heimat | Kirche | Pfalz“ –

neue Plakatserie A3

� „Heimat | Kirche | Pfalz“ –

neue Plakatserie A4

� „Heimat | Kirche | Pfalz“ –

neue Klappkarten

� „Heimat | Kirche | Pfalz“ –

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