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Aus der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Direktor: Prof. Dr. J. Kornhuber
Die Bedeutung individueller Sinnkonstruktion
für die psychische Gesundheit
am Beispiel depressiver Patienten
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der Doktorwürde
an der Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
vorgelegt von
Doris Dimpfl
aus
Nürnberg
Gedruckt mit Erlaubnis der
Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Schüttler
Referent: Prof. Dr. med. S. Bleich
Koreferent: PD Dr. med. T. Hillemacher
Tag der mündlichen Prüfung: 12. Mai 2010
Widmung
Meinen Eltern
Inhaltsverzeichnis:
1. Zusammenfassung 1
1.1. Zusammenfassung in deutscher Sprache 1
1.2. Summary 3
2. Einleitung 5
3. Material und Methoden 10
3.1. Stichprobe 10
3.2. Erhebungsinstrumente 10
3.2.1. Soziodemographische Daten 11
3.2.2. Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenz-Test (MWT-B) 11
3.2.3. Psychisches Wohlbefinden und Lebensqualität 12
3.2.3.1. Short Form 36 Health Survey Questionnaire (SF-36) 12
3.2.3.2. Satisfaction With Life Scale (SWLS) 13
3.2.3.3. Gesundheitsgefühl 13
3.2.4. Symptomschwere 14
3.2.4.1. Brief Symptom Inventory (BSI) 14
3.2.4.2. Beck-Depressions-Inventar (BDI) 14
3.2.5. Bewältigungsressourcen 15
3.2.5.1. Sense of Coherence Scale – Leipziger Kurzskala
(SOC-L9) 15
3.2.5.2. Coping Inventory for Stressful Situations (CISS) 17
3.2.6. Fragen zur individuellen Sinnkonstruktion 17
3.2.6.1. Sinninhalte 18
3.2.6.2. Sinnstruktur 20
3.2.6.3. Beispiel 21
3.2.6.4. Raterübereinstimmung 23
3.3. Anmerkungen zur statistischen Auswertung 24
4. Ergebnisse 26
4.1. Patientenkollektiv: Diagnosen 26
4.2. Soziodemographische Daten 27
4.2.1. Alter und Ausbildungszeit 27
4.2.2. Geschlechterverteilung 28
4.3. Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht 29
4.3.1. Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht innerhalb der
Patientenstichprobe 29
4.3.2. Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht innerhalb der
Gruppe der Gemeindemitglieder 29
4.3.3. Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht innerhalb der
gesamten Stichprobe 30
4.4. Gruppenunterschiede 31
4.4.1. Verbale Intelligenz 31
4.4.2. Indikatoren für psychische Gesundheit 32
4.4.2.1. Psychisches Wohlbefinden und Lebensqualität 32
4.4.2.2. Symptomschwere 34
4.4.2.3. Bewältigungsressourcen 35
4.4.3. Individuelle Sinnkonstruktion 37
4.4.3.1. Sinninhalte: Häufigkeitsverteilung 37
4.4.3.2. Sinnstruktur 41
4.5. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und psychischer Ge-
sundheit 42
4.5.1. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und Alter, Ausbi-
dung und verbaler Intelligenz 42
4.5.2. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und psychischem
Wohlbefinden und Lebensqualität 44
4.5.3. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und Symptom-
Schwere 45
4.5.4. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und Bewältigungs-
ressourcen 46
4.6. Varianzaufklärung der allgemeinen Lebenszufriedenheit 47
5. Diskussion 50
5.1. Stärken und Schwächen der Studie 50
5.1.1. Stärken der Studie 50
5.1.2. Schwächen der Studie 51
5.2. Diskussion der Ergebnisse 51
5.2.1. Probandenkollektiv 51
5.2.1.1. Patientenkollektiv 51
5.2.1.2. Gemeindemitglieder 52
5.2.2. Indikatoren für psychische Gesundheit 52
5.2.3. Verbale Intelligenz 53
5.2.4. Individuelle Sinnkonstruktion 54
5.2.4.1. Raterübereinstimmung 54
5.2.4.2. Sinninhalte 54
5.2.4.3. Sinnstruktur 56
5.2.4.4. Anwendbarkeit der Sinnerhebungsmethode bei psy-
chiatrischen Patienten 59
5.2.5. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und psychischer
Gesundheit 60
5.3. Implikationen für die Klinik 62
6. Literaturverzeichnis 65
7. Abkürzungsverzeichnis 70
8. Vorveröffentlichungen 72
9. Anhang 73
9.1. Fragebogen zur Erfassung soziodemographischer Daten,
psychischer Gesundheit und verbaler Intelligenz 73
9.2. Fragebogen zur Erfassung individueller Sinnkonstruktion 95
10. Danksagung 99
11. Lebenslauf 100
1
1. Zusammenfassung
1.1. Zusammenfassung in deutscher Sprache
Hintergrund und Ziele:
In den vergangenen Jahren befassten sich zahlreiche Autoren mit dem The-
ma „Sinn im Leben“. Von besonderem Interesse sind die Auswirkungen auf
das psychische Wohlbefinden. Gruß und Pöhlmann entwickelten 2004 eine
neue Methode zur Erfassung von Sinn, deren optimierte Form in der folgen-
den Studie Verwendung fand. Im Mittelpunkt der Arbeit stand die Frage, in-
wieweit an Depression erkrankte Patienten Inhalte nennen können, die dazu
beitragen, dass sie ihr Leben als sinnvoll erleben, und bis zu welchem Grad
diese Sinninhalte zu einem System verbunden werden können. Weiterhin
wurde untersucht, ob und inwiefern sich Unterschiede in der Sinnkonstruktion
von Patienten und einer gesunden Vergleichsstichprobe ergeben. Schließlich
wurden Zusammenhänge zwischen Sinnkonstruktion und Indikatoren von
psychischer Gesundheit ermittelt.
Methoden:
Neben soziodemographischen Daten wurden psychisches Wohlbefinden und
Lebensqualität (SF-36, SWLS), Symptomschwere (BSI, BDI), Bewältigungs-
ressourcen (SOC-L9, CISS), verbale Intelligenz (MWT-B) und individuelle
Sinnkonstruktion erfasst.
Auf diese Weise wurden Daten von 30 Patienten und 42 gesunden Mitglie-
dern einer Kirchengemeinde berücksichtigt und mit dem Statistikprogramm
SPSS für Windows 13.0 analysiert.
Ergebnisse und Beobachtungen:
Die Analyse der Daten zeigte, dass Patienten über eine geringere Lebens-
qualität, weniger Lebenszufriedenheit und ein schlechteres Gesundheitsge-
fühl verfügten. Sie waren psychisch stärker belastet, litten unter mehr de-
pressiven Symptomen und verfügten über ein niedrigeres Kohärenzgefühl als
2
die Vergleichsprobanden aus der Kirchengemeinde. Während bei Patienten
häufiger der emotionsorientierte Bewältigungsstil zu finden war, wandten
Gemeindemitglieder eher den problemorientierten Bewältigungsstil an. Be-
züglich der verbalen Intelligenz zeigten sich keine signifikanten Gruppenun-
terschiede.
Die Auswertung der Sinnkonstruktion ergab folgende Ergebnisse: Patienten
nannten signifikant häufiger Elemente aus dem Bereich Wohlbefinden, Ge-
meindemitglieder hingegen Inhalte mit Bezug zu Selbstwirksamkeit oder
Glaube. Auch in den Variablen, die zur Erfassung der individuellen Sinnkon-
struktion entwickelt wurden, zeigten sich signifikante Unterschiede: Gesunde
Probanden konnten ihre Sinnelemente in höherem Maße zu einem differen-
zierten, kohärenten und erfüllten Netzwerk verbinden. Darüber hinaus zeig-
ten sich Zusammenhänge zwischen den oben beschriebenen Variablen und
den Komponenten psychischer Gesundheit.
Praktische Schlussfolgerungen:
Die Studie zeigte, dass das hier angewandte Instrument dazu beitragen
kann, Sinn bei Patienten, die an depressiven Erkrankungen leiden, in effekti-
ver und aussagekräftiger Weise zu erfassen.
Die Auswertung des Fragebogens kann relativ schnell erfolgen und ist somit
im klinischen Alltag praktikabel. Dass individuelle Sinnsysteme einen Beitrag
zur psychischen Gesundheit leisten, konnte ebenfalls bestätigt werden.
Durch Anwendung der Sinnerhebungsmethode könnte bei der Behandlung
von Depressionen auf individuelle Sinnsysteme eingegangen und das Be-
wusstsein für eigene Sinnerfahrungen gestärkt werden.
3
1.2. Summary
Background and Goals
In the past years numerous authors have written about the topic of “the
meaning of life.” Its effects on the mental well-being are of particular interest
to a lot of these studies. In 2004, Gruß and Pöhlmann developed a new me-
thod to collect data about “meaning.” An optimized form of this method was
used in the following study. The focus of this study was the question in how
far depressive patients are able to formulate ideas in order to experience
their lives as meaningful. Another question was how these ideas can be or-
ganized to a system. Further examinations were made to determine whether
there are differences in the construction of meaning comparing patients to
healthy test subjects. Finally, connections between the construction of mean-
ing and indicators of mental health were determined.
Methods
Apart from social and demographic data, further data was collected regarding
mental well-being and quality of life (SF-36, SWLS), severity of symptoms
(BSI, BDI), coping strategies (SOC9-L, CISS), verbal intelligence (MWT-B)
and individual construction of meaning. Thus, data of 30 patients and 42
healthy members of a congregation was collected and analyzed with SPSS
for Windows 13.0.
Results and Observations
The analysis of the data showed that patients had a lower quality of life, were
less satisfied with their lives, and had a more negative self-image regarding
their health. In comparison to the members of the congregation, they were
mentally stressed, suffered from more depressive symptoms and had a lower
sense of coherence. While patients tended to use emotion oriented coping
strategies, the members of the congregation used problem oriented coping
strategies. Regarding verbal intelligence, no significant differences were
found.
4
The analysis of the construction of meaning delivered the following results:
Patients more frequently named elements related to well-being; members of
the congregation, however, named elements concerning faith or self-efficacy.
The variables which were developed to collect the individual construction of
meaning also showed significant divergences: Healthy test subjects were
better able to connect their elements of meaning into a differentiated and the
coherent network. Furthermore, connections between the variables and
components of mental health were found.
Practical Deductions
The study showed that the applied method of collecting “meaning” in patients
suffering from depression can effectively contribute to the illumination of deep
structure of the personal complex of existence.
The analysis of the survey can be done relatively quickly and is therefore
workable in day to day situations. It could also be confirmed that individual
systems of meaning contribute to mental health.
In treatment of depressions, the application of the method could help to ad-
dress individual systems of meaning as well as strengthen the awareness of
the individual perception of meaning.
5
2. Einleitung
Depression ist eine häufige psychische Störung, die sich durch depressive
Stimmung, Verlust von Interessen oder Freude, Schuldgefühle oder geringes
Selbstwertgefühl, gestörten Schlaf oder Appetit, wenig Antrieb und geringes
Konzentrationsvermögen äußert. Diese Probleme können rezidivierend auf-
treten, chronifizieren und zu beträchtlichen Einschränkungen der individuel-
len Leistungsfähigkeit im Alltag führen. Weltweit leiden ca. 121 Millionen
Menschen unter Depressionen und für 850000 Menschen pro Jahr enden sie
durch Suizid. Weniger als 25% der Betroffenen werden adäquat behandelt
(World Health Organisation, 2007). Die erbliche Komponente bei Depressio-
nen beträgt etwa 31-42% (Sullivan et al., 2000). Zahlreiche Gene, die für die
Entwicklung einer Depression eine Rolle spielen, wurden bereits identifiziert.
Jedoch konnte eine genetische Konstellation, die diese Erkrankung aus-
macht, bisher nicht ausfindig gemacht werden (Ebmeier et al., 2006).
Neuere Studien ergaben eine Verminderung des hippocampalen Volumens
bei Patenten mit Depressionen. Bei Gesunden unterliegt diese Hirnregion der
ständigen Synthese neuer Neuronen, die bei an Depression Erkrankten ver-
mindert zu sein scheint (Bremner et al., 2000; Campbell et al., 2004; Czéh et
al., 2001; Mervaala et al., 2000; Sheline et al., 1996; Sheline et al., 1999;
Steffens et al., 2000). Die Synthese neuer Neuronen in der Hippocampus-
Region kann durch die Behandlung mit Antidepressiva wie Selektive Seroto-
nin-Wiederaufnahme-Hemmer und Elektrokonvulsionstherapie (Brezun &
Daszuta, 1999; Brezun & Daszuta, 2000; Duman, 2004; Malberg et al.,
2000), aber auch durch körperliche Ertüchtigung (Ernst et al., 2006) angeregt
werden. Bei der vermehrten Neurogenese scheint eine erhöhte serotonerge
Aktivierung und der „brain-derived neurotrophic“-Faktor (BNF) eine Rolle zu
spielen (Ernst et al., 2006; Mattson et al., 2004). Diese neuen Erkenntnisse
sind jedoch noch nicht ausgereift und bedürfen weiterer Studien.
Insgesamt ist die Entwicklung einer Depression ein multifaktorielles Gesche-
hen, bei dem neben Alter, Geschlecht und familiärer Disposition sehr viele
andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen.
6
Dass das Vorhandensein von tragfähigen Sinnorientierungen die Bewälti-
gung extremer Situationen erleichtert, ist spätestens seit den Arbeiten Viktor
E. Frankls (1954; 1981; 1986; 1994; 2002) bekannt. Frankl, der als Gefange-
ner im Konzentrationslager mit der Frage nach Sinn auf brutalste Weise kon-
frontiert wurde, entwickelte aus seinen Erfahrungen eine eigene Form der
Therapie. Ziel dieser Logotherapie ist es, Menschen zu helfen, Sinn in ihrem
Leben zu entdecken. Auch der Salutogenese-Ansatz von Aaron Antonovsky
(1993; 1997; Antonovsky & Sagy, 1986) betrachtet die Sinnhaftigkeit der ei-
genen Existenz als wesentlichen salutogenen Faktor. Antonovsky stellte sich
die Frage, was einen Menschen trotz des Vorhandenseins von Stressoren
gesund hält. Aus seinen Beobachtungen schloss er, dass Menschen, die ein
hohes Kohärenzgefühl haben, Stress besser bewältigen können. Das Kohä-
renzgefühl definierte er als eine globale Orientierung, die ausdrückt, in wel-
chem Ausmaß man ein Gefühl des Vertrauens hat, dass die Dinge, die sich
im Lauf des Lebens ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind
und einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um mit diesen Dingen um-
zugehen und sie bewältigen zu können.
In den letzten Jahren befassten sich weitere Autoren mit dem Thema „Sinn“.
Eine einheitliche Definition zu finden, scheint jedoch nicht einfach zu sein.
Für Reinhard Tausch (2004) ist Sinn die Bedeutung oder Bewertung, die
man bei einer Tätigkeit, einem Geschehen oder Ereignis wahrnimmt, erlebt
oder herstellt oder dem Geschehenen bzw. der Tätigkeit gibt. Auhagen
(2000) fasste die Definitionen verschiedener Autoren zu „Sinn des Lebens“
zusammen. Danach ist Sinn ein theoretisches Konzept, das Betrachtungen,
verschiedene Arten der Wahrnehmung und/oder Bedeutungszusammenhän-
ge in Bezug auf das menschliche Leben im Allgemeinen, zum eigenen Leben
oder zu Teilen dessen berücksichtigt.
Verschiedene Instrumente zur Erfassung von Sinn im Leben wurden entwi-
ckelt und eine Auswahl davon soll hier kurz vorgestellt werden:
Crumbaugh und Maholick (1964) entwickelten den „Purpose in Life“-
Fragebogen (PIL) zur psychometrischen Messung von Sinn im Leben. Die
Skala besteht aus 20 Items, die auf einer Sieben-Punkte-Skala beantwortet
7
werden sollen, zum Beispiel: „Normalerweise bin ichO sehr stark gelangweilt
(1) O überschwänglich und enthusiastisch (7)“.
Ein weiteres Instrument stellt der von Battista und Almond (1973) ent-
wickelte „Life Regard Index“ (LRI) dar. „Positive Life Regard“ wurde von den
Autoren definiert als der Glaube einer Person, einen Lebensrahmen oder
Lebensziele, die ihm Verständnis für sein Dasein liefern, auch erfüllen zu
können. Daher lässt sich der LRI in zwei Subskalen unterteilen: „Framework“,
welche die Fähigkeit des Einzelnen misst, sein Leben in einem Kontext zu
sehen und für sich daraus Lebensziele, Lebenssinn oder Lebenssicht abzu-
leiten. „Fulfilment“ erfasst wiederum den Grad, in dem der Einzelne seinen
Lebensrahmen oder seine Lebensziele als erfüllt oder als im Erfüllungspro-
zess befindlich betrachtet. Der LRI besteht aus insgesamt 28 Items mit Fünf-
Punkte-Skalen, von denen je 14 der Subskala „Framework“ und „Fulfilment“
zugeordnet werden können.
Als drittes Instrument soll die „Sense of Coherence (SOC) Scale“ von
Antonovsky (1993; 1997) erwähnt werden, deren verkürzte Version SOC-L9,
entwickelt von Schumacher et al. (2000), in dieser Studie Verwendung fand.
Die Originalversion besteht aus 29 Items, die sich in drei verschiedene Sub-
skalen unterteilen lassen: Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit.
Antonovsky beschreibt das Kohärenzgefühl als dispositionelle Bewältigungs-
ressource, die Menschen widerstandsfähiger gegenüber Stressoren macht
und damit zur Aufrechterhaltung und Förderung der Gesundheit beiträgt.
De Vogler und Ebersole (1980) entwickelten einen Fragebogen, in
dem Psychologie-Studenten nach den drei wichtigsten Sinnelementen ihres
Lebens befragt wurden. Die genannten Sinnelemente wurden anschließend
in folgende Kategorien eingeordnet: „Understanding“, „Relationship“, „Ser-
vice“, „Belief“, „Expression“, „Obtaining“, „Growth“ und „Existential
Hedonistic“. Die Auswertung ergab folgende Häufigkeitsverteilung: 36%
„Relationship“, 14% „Service“, 13% „Growth“, 12% „Belief“, 10% „Existential
Hedonistic“, 6% „Obtaining“, 4% „Expression“, 2% „Understanding“, 5%
„Miscellaneous“. Nur 5% gaben an, keinen Sinn in ihrem Leben zu sehen.
Mehrere Studien der vergangenen Jahre zeigten, dass Sinn im Leben mit
psychischem Wohlbefinden korreliert. Menschen, die ihr Leben als sinnvoll
8
wahrnehmen, sind psychisch gesünder als Menschen, die keinen oder wenig
Sinn in ihrem Leben sehen. Zika und Chamberlain (1992) stellten die höchs-
ten Korrelationen zwischen dem „Purpose in Life“-Fragebogen und psychi-
schem Wohlbefinden fest. Für den „Life Regard Index“ und die „Sence of
Coherence Scale“ zeigten sich mäßige Korrelationen. Weitere Studien erga-
ben ebenfalls Korrelationen zwischen Sinn im Leben und psychischem
Wohlbefinden (Debats, 1996; Shek, 1992).
Pöhlmann et al. (2006) verglichen Ergebnisse von Theologie-Studenten mit
denen von Naturwissenschafts-Studenten. Die Studenten wurden gebeten,
Sinnelemente zu nennen, die das Leben für sie sinnvoll machen. Diese Ele-
mente wurden anschließend in ein an De Vogler und Ebersole (1980) ange-
lehntes Kategoriensystem eingeordnet. Zudem sollten die Probanden be-
schreiben, wie die genannten Sinnelemente untereinander zusammenhän-
gen. Daraus wurde von den Autoren ein Sinnnetz gebildet und es wurden
folgende Variablen zur Beschreibung entwickelt:
- Zugänglichkeit entspricht der Anzahl der genannten Sinnelemente,
- Differenzierung steht für die Anzahl der verschiedenen Kategorien,
denen die genannten Sinnelemente zugeordnet werden,
- Elaboriertheit entspricht der Anzahl der Verknüpfungen zwischen den
Sinnelementen und
- Kohärenz beschreibt, inwiefern sich die einzelnen Sinnelemente zu
einem kohärenten Ganzen zusammenfügen.
Die Studenten bearbeiteten zusätzlich Fragebögen zur Ermittlung verschie-
dener Faktoren psychischer Gesundheit. Die Auswertung der Fragen nach
Sinnelementen und Sinnkonstruktion ergab folgende Ergebnisse: Am häu-
figsten wurden sowohl in der Gruppe der Theologie- als auch in der Gruppe
der Naturwissenschafts-Studenten Sinnelemente aus der Kategorie Bezie-
hung genannt. Als wichtigstes Sinnelement nannten Theologen den Glauben
am häufigsten und Naturwissenschaftler Beziehung und persönliches Wohl-
befinden. Die Auswertung der Fragebögen zeigte positive Korrelationen von
Kohärenzgefühl und Lebenszufriedenheit mit Differenzierung, Elaboriertheit
und Kohärenz des Sinnnetzes. Depressive Symptomatik korrelierte negativ
mit Elaboriertheit und Kohärenz, zwischen Angst und Elaboriertheit bestan-
9
den ebenfalls negative Zusammenhänge. Zwischen dem Ausmaß globaler
physischer Gesundheit und Elaboriertheit und Kohärenz zeigten sich wiede-
rum positive Zusammenhänge.
In der folgenden Studie wurde das von Gruß und Pöhlmann (2004) entwi-
ckelte Kategoriensystem in weiterentwickelter Form verwendet.
Zielsetzungen der Arbeit:
• Im Mittelpunkt der Arbeit stand die Frage, inwieweit Patienten Inhalte
nennen können, die dazu beitragen, dass sie ihr Leben als sinnvoll er-
leben und bis zu welchem Grad diese Sinninhalte zu einem System
verbunden werden können.
• Die Erprobung der Sinnerhebungsmethode bei psychiatrischen Pati-
enten sollte zu deren Validierung und Verbesserung beitragen.
• Ein möglichst ökonomisches Instrument und somit eine Vereinfachung
des Kategorie- und Auswertungsschemas wurde angestrebt.
• Zudem sollte ermittelt werden, ob Zusammenhänge zwischen Sinn-
konstruktion und Intelligenz bestehen.
• Es wurde angenommen, dass Patienten zwar Sinninhalte nennen
können, aber im Vergleich zu einer gesunden Vergleichsstichprobe
größere Schwierigkeiten haben, diese zu einem differenzierten, elabo-
rierten, heterogenen und kohärenten System zu verknüpfen.
• Schließlich sollten Zusammenhänge zwischen Sinnkonstruktion und
Indikatoren von psychischer Gesundheit ermittelt werden. Von beson-
derem Interesse war dabei, ob individuelle Sinnsysteme einen Beitrag
zur Lebenszufriedenheit leisten.
10
3. Material und Methoden
3.1. Stichprobe
Von 39 Patienten der offenen Stationen der Psychiatrischen und Psychothe-
rapeutischen Klinik der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen wurden
Daten per Fragebogen erhoben. Sechs Probanden wurden von der Auswer-
tung ausgeschlossen, da sie im Beck-Depressions-Inventar keine klinisch
relevante depressive Symptomatik angaben, sowie drei weitere Patienten,
die 65 Jahre oder älter waren. Als Vergleichsgruppe füllten 44 Mitglieder ei-
ner Kirchengemeinde den Fragebogen aus. Zwei Probanden wurden auf-
grund klinisch auffälliger Werte im Beck-Depressions-Inventar (BDI) ausge-
schlossen.
Die Probanden wurden mündlich und schriftlich über die Studie aufgeklärt,
ihre Daten zur Wahrung der Anonymität verschlüsselt. Die Teilnahme an der
Studie war freiwillig.
3.2. Erhebungsinstrumente
Die von den Probanden zu bearbeitenden Fragebögen setzen sich wie
folgt zusammen:
1. Soziodemographische Daten
2. Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenz-Test-B (MWT-B)
3. Psychisches Wohlbefinden und Lebensqualität
- Short Form 36 Health Survey Questionnaire (SF-36)
- Satisfaction With Life Scale (SWLS)
- Frage zum subjektiven Gesundheitsgefühl
4. Symptomschwere
- Brief Symptom Inventory (BSI)
- Beck-Depressions-Inventar (BDI)
11
5. Bewältigungsressourcen
- Sense of Coherence Scale – Leipziger Kurzskala (SOC-
L9)
- Coping Inventory for Stressful Situations (CISS)
6. Fragen zur individuellen Sinnkonstruktion
3.2.1. Soziodemographische Daten
Folgende soziodemographischen Daten wurden erhoben: Geschlecht, Alter,
Familienstand, Anzahl der Kinder, Wohnform, Schulabschluss, absolvierte
Schuljahre, Dauer der Ausbildung, derzeitiger Berufsstand und Berufsbe-
zeichnung.
3.2.2. Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenz-Test (MWT-B)
Beim MWT-B (Lehrl, 1995) handelt es sich um einen Leistungstest zur Mes-
sung des allgemeinen Intelligenzniveaus. Eine Wissensstichprobe wird zur
Abschätzung des Intelligenzniveaus erhoben. Die Testperson soll aus fünf
Begriffen herausfinden, welches Wort wirklich existiert. Bei den vier anderen
Begriffen handelt es sich um fiktive Neukonstruktionen.
Beispiel:
Ferindo – Inferno – Orfina – Firanetto – Imfindio
Die 37 Items sind gemäß ihres Schwierigkeitsgrades angeordnet. Die Ge-
samtzahl der richtig angekreuzten Zeilen wird mit den Leistungen einer re-
präsentativen Stichprobe deutschsprachiger Erwachsener von 20 bis 64 Jah-
ren (n=1952) verglichen, daraus werden Standardnormen (IQ, Standardwert
und Prozentrang) ermittelt. In der vorliegenden Studie wurde dieser Intelli-
genz-Test eingesetzt, da ausführlichere Tests Patienten, die an Depression
erkrankt sind, in ihrer derzeitigen Situation nicht zumutbar gewesen wären.
12
3.2.3. Psychisches Wohlbefinden und Lebensqualität
3.2.3.1. Short Form 36 Health Survey Questionnaire (SF-36)
Im Fragebogen zum Gesundheitszustand (SF-36, Bullinger & Kirchberger,
1998) werden die am häufigsten verwendeten Konzepte zur gesundheitsbe-
zogenen Lebensqualität in acht Subskalen und einer Einzelfrage zusammen-
gefasst. Diese lassen sich wiederum in die Bereiche „körperliche Gesund-
heit“ und „psychische Gesundheit“ unterteilen. In der Einzelfrage wird der
derzeitige Gesundheitszustand mit dem im vergangenen Jahr verglichen. Die
verschiedenen Subskalen sind im Folgenden dargestellt:
- Körperliche Funktionsfähigkeit (zehn Items; Beispiel: „Wie stark sind
Sie durch Ihren derzeitigen Gesundheitszustand beim Treppensteigen
beeinträchtigt?“)
- Körperliche Rollenfunktion (vier Items)
- Körperliche Schmerzen (zwei Items)
- Allgemeine Gesundheitswahrnehmung (fünf Items)
- Vitalität (vier Items)
- Soziale Funktionsfähigkeit (zwei Items)
- Emotionale Rollenfunktion (drei Items)
- Psychisches Wohlbefinden (fünf Items)
- Veränderungen der Gesundheit (ein Item)
Der Proband soll für jedes Item die Antwortalternative wählen, die seinem
Empfinden am nächsten kommt. Dabei variieren die Antwortmöglichkeiten
von „Ja - Nein“ bis zu sechsstufigen Antwortskalen. Die Angaben über die
Beantwortungsdauer der insgesamt 36 Items bewegen sich zwischen fünf
und 15 Minuten und die Anwender berichten von einer hohen Akzeptanz
durch die Patienten. Die Auswertung erfolgt über die Addition der angekreuz-
ten Werte pro Skala, wobei für einige Skalen spezielle Gewichtungen einbe-
zogen werden. Bei der Auswertung der Skalen auf höherer Abstraktions-
ebene – den psychischen und körperlichen Summenwerten – gibt ein Com-
puterprogramm die Berechnungsgrundlage vor, die einzelnen Items werden
über die Skalen hinweg gewichtet sowie transformiert und ein Skalenwert
zwischen null und 100 konstruiert.
13
3.2.3.2. Satisfaction With Life Scale (SWLS)
Die Satisfaction With Life Scale wurde von Diener, Emmons, Larsen und
Griffin (1985) entwickelt.
Sie steht im Kontext zur Theorie des subjektiven Wohlbefindens (Subjective
Well-Being SWB), das sich aus einer affektiven oder emotionalen und einer
kognitiv-evaluativen Komponente zusammensetzt. Die affektive oder emotio-
nale Komponente besteht aus den Teilkomponenten „Positiver Affekt“, „Ne-
gativer Affekt“ sowie „Glück“ (als längerfristiger, positiver affektiver Zustand).
Die kognitiv-evaluative Komponente lässt sich wiederum in bereichsspezifi-
sche und globale Lebenszufriedenheit unterteilen. Die Satisfaction With Life
Scale dient ausschließlich der Messung der globalen Lebenszufriedenheit.
Fünf Aussagen (Beispiel: „Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
würde ich kaum etwas ändern.“) sollen auf einer siebenstufigen Ratingskala
(1=stimme überhaupt nicht zu – 7=stimme völlig zu) beurteilt werden. Die
vom Probanden markierten Werte werden anschließend zu einem Summen-
wert aufaddiert, der als Maß der globalen Lebenszufriedenheit interpretiert
werden kann.
3.2.3.3. Gesundheitsgefühl
Hinsichtlich ihres Gesundheitsgefühls beurteilen die Probanden die Aussage
„Ich fühle mich zur Zeit völlig gesund“ auf einer Skala von 1 (=stimme über-
haupt nicht zu) bis 7 (=stimme völlig zu). Die Aussage ist sehr allgemein ge-
halten, wodurch unklar ist, welche Gesundheitsdefinition die Probanden der
Beantwortung der Frage zugrunde legen. Ihre Einschätzung kann sich inhalt-
lich auf ein körperliches, psychisches oder aber ganzheitliches Gesundheits-
verständnis beziehen. Dennoch gibt der Wert einen Überblick über die sub-
jektive Einschätzung der eigenen Gesundheit.
14
3.2.4. Symptomschwere
3.2.4.1. Brief Symptom Inventory (BSI)
Beim BSI (Franke, 2000) handelt es sich um eine Kurzform der SCL-90-R
(Symptom-Check-List-90-R), die ein Instrument zur Erfassung subjektiver
Beeinträchtigung durch körperliche und psychische Symptome darstellt. Das
BSI besteht aus 53 Items, hinsichtlich derer auf einer Likertskala von 0
(=überhaupt nicht) bis 4 (=sehr stark) Aussagen zur Symptomschwere ge-
macht werden. Es wird die psychische und körperliche Symptombelastung
der vergangenen sieben Tage auf folgenden Skalen erfasst:
- Somatisierung (Beispiel: „Übelkeit oder Magenverstimmungen“)
- Zwanghaftigkeit
- Unsicherheit im Sozialkontakt
- Depressivität
- Ängstlichkeit
- Aggressivität/Feindseligkeit
- Phobische Angst
- Paranoides Denken
- Psychotizismus
Zusätzlich können drei globale Kennwerte berechnet werden:
- Der Global Severity Index (GSI) misst die grundsätzliche psychische
Belastung,
- der Positive Symptom Distress Index (PSDI) erfasst die Intensität der
Antworten,
- der Kennwert Positive Symptom Total (PST) gibt Auskunft über die
Anzahl der Symptome, bei denen eine Belastung vorliegt.
3.2.4.2. Beck-Depressions-Inventar (BDI)
Das BDI ist ein Selbstbeurteilungsinstrument, bestehend aus 21 Items im
Multiple-Choice-Format, das das Ausmaß depressiver Symptomatik erfasst
(Beck et al., 1961; Hautzinger et al., 2005). Jedes dieser 21 Items beinhaltet
15
ein typisches depressives Symptom. Folgende Symptombereiche werden
abgedeckt:
- Dysphorie - Rückzug und Isolation
- Pessimismus - Entschlussunfähigkeit
- Versagen - Negatives Körperbild
- Unzufriedenheit - Arbeitsunfähigkeit
- Schuldgefühle - Schlafstörungen
- Strafbedürfnis - Ermüdbarkeit
- Selbsthass - Appetitverlust
- Selbstanklagen - Gewichtsverlust
- Selbstmordimpulse - Hypochondrie
- Weinen - Libidoverlust
- Reizbarkeit
Für jedes dieser Items soll der Befragte unter vier Aussagen (0=Symptom
nicht vorhanden, 1=leichte Ausprägung, 2=mäßige Ausprägung, 3=starke
Ausprägung) das für die letzten sieben Tage am ehesten zutreffende aus-
wählen. Die ausgewählten Aussagen werden zu einem Summenwert aufad-
diert, der die Schwere der gegenwärtigen depressiven Symptomatik darstellt.
Je Gruppe geht nur der höchste angekreuzte Wert in den Summenwert ein.
Ein Wert größer zehn Punkte gilt als erhöht, ein Wert größer 17 spricht für
klinische Relevanz.
3.2.5. Bewältigungsressourcen
3.2.5.1. Sense of Coherence Scale – Leipziger Kurzskala (SOC-
L9)
Das von Antonovsky (1993; 1997; Antonovsky & Sagy, 1986) entwickelte
Modell der Salutogenese als Gegensatz zur Pathogenese rückt die Frage in
den Mittelpunkt, was Menschen trotz vorhandener Belastungen und Stresso-
ren gesund erhält. Antonovsky definierte das Kohärenzgefühl als
dispositionelle Bewältigungsressource gegenüber Belastungssituationen,
wobei es sich um eine globale Orientierung handelt, die ausdrückt, in wel-
chem Maß man das Vertrauen besitzt, dass die eigene Umwelt vorhersagbar
16
ist und dass die Dinge sich wahrscheinlich so entwickeln werden, wie man es
vernünftigerweise erwarten kann. Je höher die Ausprägung des Kohärenzge-
fühls, desto psychisch gesünder sollte der Mensch sein.
Gemäß Antonovsky setzt sich das Kohärenzgefühl aus folgenden, miteinan-
der verbundenen Komponenten zusammen:
a. Verstehbarkeit
b. Handhabbarkeit
c. Sinnhaftigkeit.
Der von ihm 1983 entwickelte Fragebogen – die “Sense of Coherence Scale”
– besteht aus 29 Items und dient der Erfassung des Kohärenzgefühls.
2000 wurde mit der Leipziger Kurzskala von Schumacher et al. (2000) eine
ökonomisch einsetzbare Kurzskala zur Messung des Kohärenzgefühls entwi-
ckelt, die auch in dieser Studie verwendet wurde. Item-Anzahl und Beispiele
für die drei Komponenten sind in untenstehender Tabelle zusammengefasst.
Tabelle 1: Sense of Coherence Scale – Leipziger Kurzskala (SOC-L9):
Komponenten, Item-Anzahl und Beispiele
Komponente des
Kohärenzgefühls
Item-
Anzahl
Beispiel
Verstehbarkeit 2 Wie oft sind Ihre Gedanken und Gefühle ganz
durcheinander? (1=sehr oft – 7=sehr selten oder
nie)
Handhabbarkeit 3 Viele Leute – auch solche mit einem starken Cha-
rakter – fühlen sich in bestimmten Situationen als
traurige Verlierer. Wie oft haben Sie sich in der
Vergangenheit so gefühlt? (1=sehr oft – 7=sehr
selten oder nie)
Sinnhaftigkeit 4 Die Dinge, die Sie täglich tun, sind für SieO
(1=eine Quelle tiefer Freude und Befriedigung –
7=eine Quelle von Schmerz und Langeweile)
Die neun Items bestehen aus Fragen oder unvollständigen Sätzen. Der Pro-
band soll auf einer Skala von eins bis sieben diejenige Antwort wählen, die
17
seinem Empfinden am nächsten kommt. Zur Erfassung des Kohärenzgefühls
ist der Gesamtwert von besonderem Interesse.
3.2.5.2. Coping Inventory for Stressful Situations (CISS)
Das CISS (Coping Inventory for Stressful Situations) wurde von Endler und
Parker (1990) entwickelt und stellt eine Messmethode zur Unterscheidung
verschiedener Bewältigungsstile in Stress-Situationen dar. Es besteht aus 48
Items, die sich auf drei Haupttypen von Bewältigungsstrategien mit jeweils 16
Items verteilen:
- Problemorientierte Bewältigung (Beispiel: „Ich konzentriere mich auf
das Problem, um eine Lösung zu finden.“)
- Emotionsorientierte Bewältigung (Beispiel: „Ich beschäftige mich mit
meinen Sorgen und Problemen.“)
- Vermeidungsorientierte Bewältigung, die zusätzlich unterteilt wird in
• zerstreuungsorientiert (Beispiel: „Ich kaufe mir etwas.“) und
• sozial-ablenkungs-orientiert (Beispiel: „Ich besuche einen
Freund“).
• Drei der 16 Items erfassen allgemein vermeidendes Verhalten.
Die 48 Aussagen des Fragebogens werden auf einer fünfstufigen Ratingska-
la (1=trifft überhaupt nicht zu – 5= trifft genau zu) bewertet.
Viele Studien gaben Hinweise darauf, dass problemorientiertes Coping nega-
tiv mit depressiver Symptomatik korreliert, während emotionsorientiertes
Coping mit psychopathologischen Merkmalen zusammenhängt (McWilliams
et al., 2003).
3.2.6. Fragen zur individuellen Sinnkonstruktion
Wie bereits beschrieben wird davon ausgegangen, dass Sinn im Leben einen
wichtigen Beitrag für die psychische Gesundheit leistet. Zur Erhebung der
individuellen Sinnkonstruktion wurde die in Anlehnung an De Vogler und
Ebersole (1980) von Gruß und Pöhlmann (2004) abgeleitete Methode zur
Erfassung individueller Sinnkonstruktion in weiterentwickelter Form ange-
wandt.
18
Die Probanden erhielten vier Aufgaben zur Bearbeitung: Zunächst wurden
sie gebeten, Dinge zu nennen, die ihr Leben für sie sinnvoll machen. Dabei
gab es keine Vorgabe, wie viele Dinge zu nennen sind, dies blieb jedem Pro-
banden selbst überlassen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde eine Zeit
von fünf Minuten zur Beantwortung der Frage festgelegt. Im zweiten Schritt
sollten die genannten Sinninhalte von den Probanden nach ihrer Wichtigkeit
geordnet bzw. durchnummeriert werden. Für diese Frage wurde eine Zeit
von zwei Minuten festgelegt. Als dritte Aufgabe sollten die Probanden beste-
hende Zusammenhänge zwischen den einzelnen Sinnelementen beschrei-
ben. Dies konnte stichpunktartig oder ausformuliert geschehen. Für diese
Aufgabe standen den Probanden wiederum fünf Minuten zur Verfügung. Ab-
schließend sollte auf einer siebenstufigen Skala eingeschätzt werden, inwie-
weit die wichtigsten fünf Sinnelemente im Leben der Probanden schon erfüllt
bzw. vorhanden sind (1=noch nicht vorhanden – 7=100% erfüllt). Der letzte
Punkt wurde zur ursprünglichen Methode von Gruß und Pöhlmann 2004 hin-
zugefügt, da sich gezeigt hat, dass von den Probanden häufig ideale Sinnin-
halte beschrieben werden, die möglicherweise in der aktuellen Situation noch
nicht in der Form bestehen.
Die Auswertung der Sinninhalte erfolgte durch zwei unabhängige Rater.
3.2.6.1. Sinninhalte
Die Auswertung der Sinninhalte erfolgte nach dem an De Vogler und
Ebersole (1980) angelehnten, von Gruß und Pöhlmann (2004) dargestellten
Schema in weiterentwickelter Form.
Die von den Probanden genannten Sinnelemente wurden inhaltlich folgen-
den Kategorien zugeordnet:
- Beziehung: Sinnelemente, die die Art der Beziehung thematisieren,
das heißt auf inhaltliche Aspekte wie Familie, Partner, Freunde abzie-
len. Es werden aber auch Elemente berücksichtigt, die Beziehungs-
funktionen wie Affiliation oder Intimität ausdrücken, das heißt das
Eingebundensein in ein soziales Netz, Gegenseitigkeit, Selbstöffnung
und Sicherheit, Geborgenheit bzw. Unterstützung in einer Beziehung.
Beispiel: „Partnerschaft“.
19
- Altruistische Orientierung/Soziales Engagement: Sinnelemente, die
eine altruistische Orientierung ausdrücken oder sich auf eine generelle
Hilfsbereitschaft (soziales Engagement) anderen gegenüber beziehen.
Beispiel: „Mich für andere Menschen einsetzen“.
- Lebensaufgabe: Sinnelemente, die mit Studium, Beruf oder einer ver-
gleichbaren Tätigkeit zu tun haben.
Beispiel: „Mein Studium und die Erkenntnisse dadurch“.
- Persönliches Wohlbefinden: Hierunter fallen Sinnelemente, die die
Wertschätzung des Lebens beinhalten, sich auf Spaß und Genuss be-
ziehen bzw. Empfindungen beschreiben oder aber einen klaren ge-
sundheitlichen Bezug haben.
Beispiel: „Freude an Musik“.
- Materialität: Sinnelemente, die materielle Aspekte – Objekte oder
Vermögenswerte – beinhalten.
Beispiel: „Geld“.
- Ziele: Sinnelemente, die einen Bezug zur Zukunft haben, z.B. in Form
von Zielen formuliert sind.
Beispiel: „Tiefer in Wissensgebiete einsteigen, die mich interessieren“.
- Selbstwirksamkeit: Sinnelemente, die Potentialität oder Selbstwirk-
samkeit ausdrücken.
Beispiel: „Das Gefühl, gebraucht zu werden, Aufgaben zu haben“.
- Glaube: Sinnelemente, die eine Form des Glaubens ausdrücken, die-
ser kann religiöser oder aber auch sozial-politischer Art sein.
Beispiel: „Glaube an Gott, Tun des Willens Gottes“.
- Vermischtes: Sinninhalte, die keiner der anderen Kategorien zugeord-
net werden können.
Beispiel: „Fortpflanzung“.
Außerdem wurden folgende Regeln zur Vereinfachung der Zuordnung fest-
gesetzt:
- Enthält ein genanntes Sinnelement mehrere Kategorien, wird es nach
dem erstgenannten eingeordnet.
Beispiel: „Für andere da sein, aber auch einfach die schönen Dinge
für mich genießen“ enthält ein Sinnelement aus der Kategorie „Altruis-
20
tische Orientierung/Soziales Engagement“ und ein Sinnelement aus
der Kategorie „Persönliches Wohlbefinden“. Da „Für andere da sein“
als erstes genannt wird, wird dieses Sinnelement der Kategorie „Altru-
istische Orientierung/Soziales Engagement“ zugeordnet.
- Sinnelemente, die gegenseitiges Geben und Nehmen in Bezug auf
Mitmenschen ausdrücken, werden unter die Kategorie „Beziehung“
eingeordnet.
Beispiel: „Die Liebe, die ich von Menschen bekomme und Menschen
geben kann“.
- Sinnelemente, die Geben in Bezug auf Familie, Partnerschaft oder
Freundeskreis ausdrücken, fallen ebenfalls unter die Kategorie „Be-
ziehung“.
Beispiel: „Meine Familie macht mein Leben für mich sinnvoll, da ich für
sie da sein kann, wenn sie mich brauchen.“
- Sinnelemente, die ein Geben in Bezug auf Mitmenschen außerhalb
der Familie, Partnerschaft oder des Freundeskreises ausdrücken,
werden der Kategorie „Altruistische Orientierung/Soziales Engage-
ment“ zugeordnet.
Beispiel: „Liebe schenken, Mut und Aufbauung anderer Menschen för-
dern“.
3.2.6.2. Sinnstruktur
Basierend auf den von den Probanden beschriebenen Beziehungen zwi-
schen den Sinninhalten wurden die Sinnkonstruktionen grafisch in Form von
Netzwerken dargestellt. Mithilfe dieser Netzwerkdarstellung wurden als struk-
turelle Merkmale der individuellen Sinnkonstruktionen folgende Parameter
zur Beschreibung herangezogen:
- Zugänglichkeit: Anzahl der genannten Sinninhalte. Sie beschreibt, wie
gut die Sinnelemente einer Person abrufbar sind.
- Differenziertheit: Anzahl der verschiedenen Kategorien, in die sich die
Sinninhalte im Sinnnetz einordnen lassen. Sie spiegelt wider, wie he-
terogen die sinnstiftenden Inhalte des Probanden sind. Sinninhalte, die
unter „Vermischtes“ eingeordnet werden, wurden nicht berücksichtigt.
Die Variable Differenziertheit wird nicht aus den in Aufgabe eins ge-
21
nannten Sinnelementen ermittelt. Für ihre Ermittlung wird das in Auf-
gabe drei zu beschreibende Sinnnetz herangezogen. Das heißt, wenn
dort weniger Sinnelemente genannt werden als in Aufgabe eins gehen
auch nur diese in die Differenziertheit mit ein. Ebenso verhält es sich
bei Nennung von zusätzlichen Sinnelementen in Aufgabe drei. Auch
die zusätzlich genannten gehen dann in die Berechnung der Differen-
ziertheit mit ein, da davon ausgegangen wird, dass es sich bei diesen
ebenfalls um wichtige Sinninhalte handelt, die der Proband bei Bear-
beitung der Aufgabe eins nicht abrufen konnte.
- Elaboriertheit: Anzahl der Verknüpfungen, die der Proband zwischen
seinen Sinnelementen herstellen kann. Der Wert soll einen Anhalt da-
für geben, wie stabil das Sinnnetz ist und ob es beim Wegfall eines
einzelnen Sinnelementes weiter bestehen kann oder in sich zusam-
menbricht.
- Heterogenität: Anzahl der Verknüpfungen zwischen unterschiedlichen
Sinnkategorien. Auch dieser Wert soll, ähnlich der Elaboriertheit, einen
Anhalt für die Stabilität des Sinnnetzes geben. Diese Variable wurde
deshalb zusätzlich berücksichtigt, da bei Wegfall eines Sinnelementes
aus einer Kategorie in vielen Fällen auch andere Sinnelemente aus
derselben Kategorie nicht mehr zutreffen, zum Beispiel fallen bei
Geldmangel oft auch sämtliche andere Sinnelemente der Kategorie
„Materialität“ weg.
- Kohärenz: Verhältnis zwischen Elaboriertheit und Zugänglichkeit. Zur
Berechnung wird die Elaboriertheit durch die Zugänglichkeit dividiert.
Diese Variable beschreibt die Kohärenz bzw. die Dichte des individuel-
len Sinnnetzes, also das Verhältnis von Anzahl der Verknüpfungen zu
abrufbaren Sinnelementen. Je höher das Ergebnis ist, desto enger
konnten die genannten Sinninhalte verknüpft werden.
3.2.6.3. Beispiel
In Aufgabe eins und zwei wurden vom Probanden folgende Sinnelemente
genannt und in folgender Reihenfolge nach Wichtigkeit geordnet:
1 Familie
2 Freunde
22
3 Anerkennung zu bekommen
4 Spaß haben, weggehen
5 etwas leisten (in der Schule oder auch daheim)
6 Neues kennen lernen
7 anderen helfen
Die von uns vorgenommene Einordnung in die verschiedenen Sinnkatego-
rien kommt zu folgendem Ergebnis:
Beziehung
1 Familie
2 Freunde
Altruistische Orientierung/Soziales Engagement
7 anderen helfen
Persönliches Wohlbefinden
4 Spaß haben, weggehen
Ziele
6 Neues kennen lernen
Selbstwirksamkeit
3 Anerkennung zu bekommen
5 etwas leisten (in der Schule oder auch daheim)
Es wurden keine Sinnelemente zu den Kategorien „Lebensaufgabe“, „Mate-
rialität“ und „Glaube“ genannt.
Die Frage nach den Zusammenhängen zwischen den Sinnelementen (Auf-
gabe drei) wurde wie folgt beantwortet: „Für mich gehören die Punkte zwei
und vier zusammen, da ich mit meinen Freunden Spaß haben kann, den ers-
ten Punkt würde ich mit ‚Anerkennung bekommen’ verbinden, aber auch mit
‚anderen helfen’. Den Punkt zwei würde ich ebenfalls mit sieben verbinden.
Den fünften Punkt sehe ich unabhängig von anderen.“
Das von uns aus den Aussagen des Probanden erstellte Sinnnetz ist Abbil-
dung 1 zu entnehmen:
23
Abbildung 1: Beispiel eines Sinnnetzwerkes
Bez=Beziehung, Wohl=Persönliches Wohlbefinden, AltrOr/SozE=Altruistische Ori-
entierung/Soziales Engagement, Sewi=Selbstwirksamkeit. Die Zahlen in Klammern
stehen für die vom Probanden gebildete Wichtigkeits-Rangfolge.
Die berechneten Parameter zur Beschreibung des Sinnnetzes sind demzu-
folge:
- Zugänglichkeit: 7 (In Aufgabe eins wurden insgesamt sieben Sinnele-
mente genannt.)
- Differenziertheit: 4 (Die in Aufgabe drei genannten Sinnelemente las-
sen sich in vier verschiedene Kategorien einordnen. Der in Aufgabe
eins genannte Punkt „Neues kennen lernen“ wurde in Aufgabe drei
nicht mehr genannt und geht deshalb nicht in die Differenziertheit mit
ein.)
- Elaboriertheit: 4 (Es wurden vier Verknüpfungen zwischen den ver-
schiedenen Sinnelementen beschrieben.)
- Heterogenität: 4 (Es bestehen vier Verknüpfungen zwischen Elemen-
ten verschiedener Kategorien.)
- Kohärenz: 0,57 (Quotient aus Elaboriertheit=4 und Zugänglichkeit=7)
3.2.6.4 Raterübereinstimmung
Die Fragebögen zur Sinnkonstruktion wurden von zwei unabhängigen Ratern
ausgewertet.
Es fanden sich folgende Übereinstimmungen bezüglich der Sinninhalte:
- Beziehung: 91,4%
- Altruistische Orientierung/Soziales Engagement: 70,2%
- Lebensaufgabe: 80%
Bez (2)
Sewi (3)
Wohl (4)
AltrOr/SozE (7)
Bez (1)
Sewi (5)
24
- Wohlbefinden: 91,7%
- Materialität: 80%
- Ziele: 59%
- Selbstwirksamkeit: 56,5%
- Glaube: 90,9%
Bei Zusammenfassung der Kategorien „Ziele“ und „Selbstwirksamkeit“ ergab
sich hierfür eine Übereinstimmung von 70,5%.
Insgesamt wurde für die Sinninhalte eine Raterübereinstimmung von 90,9%
erzielt.
Für die Variablen zur Beschreibung der Sinnstruktur fanden sich folgende
Übereinstimmungen:
- Zugänglichkeit: 100%
- Differenziertheit: 91,7%
- Elaboriertheit: 80,0%
- Heterogenität: 80,1%
Zusammengefasst ergab sich für die Variablen zur Beschreibung der Sinn-
struktur (Zugänglichkeit, Differenziertheit, Elaboriertheit und Heterogenität)
eine Übereinstimmung von 88,0%.
3.3. Anmerkungen zur statistischen Auswertung
Die Auswertung orientierte sich an den in der Einleitung beschriebenen Fra-
gestellungen. Die Datenanalysen wurden mit dem Statistikprogramm SPSS
für Windows 13.0 durchgeführt. Für die Überprüfung der Fragestellungen
wurde jeweils ein Signifikanzniveau von α=0,05 zugrunde gelegt. Die meisten
Daten lagen zur Auswertung auf Intervallskalen- oder Ordinalskalen-Niveau
vor. Als gegeben vorausgesetzt wird die Tatsache, dass bei Korrelationen
keine kausalen Schlüsse gezogen werden können. Im Ergebnisteil wird nicht
mehr gesondert darauf hingewiesen. Jegliche Erläuterungen der Zusam-
menhänge sind nicht im Sinne von Kausalität zu interpretieren.
25
Um einen Überblick über die Verteilung der Daten zu erhalten, wurden für die
intervallskalierten Variablen Mittelwerte und Standardabweichungen berech-
net und die Normalverteilungsannahme mit dem „Kolmogorov-Smirnov“-Test
überprüft. Auf die genaue Darstellung dieser Ergebnisse wurde aus Gründen
der Übersichtlichkeit verzichtet. Bei den Gruppenvergleichen wurden für alle
normalverteilten Variablen T-Tests für unabhängige Stichproben berechnet,
für nicht normalverteilte oder ordinalskalierte Variablen wurde der „Mann-
Whitney U“-Test durchgeführt. Dies ist im Ergebnisteil jeweils gekennzeich-
net. Zusammenhänge zwischen den Variablen wurden anhand von Pearson-
Korrelationen ermittelt.
26
4. Ergebnisse
4.1. Patientenkollektiv: Diagnosen
Die in die Studie eingeschlossenen 30 Patienten litten unter in Tabelle 2 und
Abbildung 2 dargestellten, nach ICD-10 klassifizierten Krankheiten.
Tabelle 2: Diagnosen in der Patientenstichprobe
Diagnose (ICD-10-Klassifikation) Patienten (n=30)
Mittelgradige depressive Episode (F32.1) 8 (26,7%)
Schwere depressive Episode (F32.2) 7 (23,3%)
Rezidivierende depressive Störung, ge-
genwärtig mittelgradige Episode (F33.1) 5 (16,7%)
Rezidivierende depressive Störung,
gegenwärtig schwere Episode (F33.2) 7 (23,3%)
Dysthymia (F34.1) 3 (10,0%)
Abbildung 2: Diagn
4.2. Soziodemogra
4.2.1. Alter und Au
Es wurde überprüft,
lich des Alters und
Gemeindemitgliedern
stellt:
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
26,70%
F32
27
iagnosen-Verteilung in der Patientengrupp
mographische Daten
nd Ausbildungszeit
prüft, ob innerhalb der Stichprobe (n=72) Unte
und der Ausbildungszeit zwischen den Pat
iedern bestanden. Die Ergebnisse sind in T
,70%
23,30%
16,70%
23,30%
10%
F32.1 F32.2 F33.1 F33.2 F34.1
gruppe
Unterschiede bezüg-
n Patienten und den
in Tabelle 3 darge-
28
Tabelle 3: Gruppenunterschiede in den soziodemographischen Variab-
len: Mittelwerte (M), Standardabweichungen (SD) sowie die Überprü-
fung der Unterschiedshypothese
Stichprobe M SD T df p
Alter Gemeinde
Patienten
36,7
43,3
9,6
13,6 -2,308 49,03 0,025
Ausbil-
dungszeit
Gemeinde
Patienten
17,6
14,2
3,5
3,1 4,228 70 0,001
Anmerkungen: Die Mittelwerte beziehen sich auf 42 Gemeindemitglieder
und 30 depressive Patienten. Es wurde zweiseitig getestet, α=0,05.
Das durchschnittliche Alter der Patienten war mit 43,3 Jahren signifikant hö-
her als das durchschnittliche Alter der Gemeindemitglieder mit 36,7 Jahren.
Die durchschnittliche Ausbildungszeit betrug bei den Gemeindemitgliedern
17,6 Jahre und war somit signifikant höher als die durchschnittliche Ausbil-
dungszeit der Patienten mit 14,2 Jahren.
4.2.2. Geschlechterverteilung
Innerhalb der Datenanalyse wurde überprüft, ob in der Stichprobe (n=72)
Unterschiede in der Geschlechterverteilung vorlagen. In die Patientenstich-
probe wurden 20 Frauen und zehn Männer eingeschlossen. In die Gruppe
der Gemeindemitglieder wurden 21 Männer und 21 Frauen eingeschlossen.
Trotz dieses Geschlechterungleichgewichts bestand nach dem Chi-Quadrat-
Test kein signifikanter Geschlechtsunterschied zwischen beiden Gruppen
(Chi-Quadrat-Wert 1,98).
29
4.3 Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht
4.3.1. Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht innerhalb der
Patientenstichprobe
Die folgende Tabelle zeigt, dass innerhalb der Patientenstichprobe Männer
eine signifikant längere Ausbildungszeit hatten als Frauen.
Tabelle 4: Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht innerhalb der
Patientengruppe: Mittelwerte (M), Standardabweichungen (SD) sowie
die Überprüfung der Unterschiedshypothese
Stichprobe M SD T df P
Ausbildungszeit Männer
Frauen
15,85
13,30
2,89
2,98 2,234 28 0,034
Anmerkungen: Die Mittelwerte beziehen sich auf zehn Männer und 20 Frau-
en. Es wurde zweiseitig getestet, α=0,05.
4.3.2. Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht innerhalb der
Gruppe der Gemeindemitglieder
Innerhalb der Gemeindemitglieder zeigten sich bezüglich folgender Variablen
signifikante Geschlechtsunterschiede:
30
Tabelle 5: Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht innerhalb der
Gruppe der Gemeindemitglieder: Mittelwerte (M), Standardabweichun-
gen (SD) sowie die Überprüfung der Unterschiedshypothese
Stichprobe M SD T bzw. Z df P
SF-36 - körperliche
Summenskala
Männer
Frauen
56,28
53,41
3,49
5,57 2,007 b 40 0,052
SF-36 - Gesund-
heitsveränderung
Männer
Frauen
3,14
2,48
0,48
0,75 -3,119 a - 0,02
Zugänglichkeit Männer
Frauen
5,48
7,00
1,25
2,67 2,373 b 40 0,023
Anmerkungen: Die Mittelwerte beziehen sich auf 21 Männer und 21 Frauen. Es
wurde zweiseitig getestet, α=0,05. a: Mann-Whitney U-Test, b: T-Test.
Im Fragebogen zum Gesundheitszustand – körperliche Summenskala und
Gesundheitsveränderung erzielten männliche Probanden höhere Punktzah-
len als weibliche. Dagegen nannten Frauen signifikant mehr Sinninhalte als
Männer.
4.3.3. Unterschiede in Abhängigkeit vom Geschlecht innerhalb der
gesamten Stichprobe
Innerhalb der gesamten Stichprobe ergaben sich Geschlechtsunterschiede
lediglich für die Ausbildungszeit, was auf die Patientenstichprobe zurückzu-
führen ist. Der Unterschied wird in Tabelle 4 veranschaulicht.
Tabelle 6: Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Mittelwerte (M),
Standardabweichungen (SD) sowie die Überprüfung der Unterschieds-
hypothese
Stichprobe M SD T df P
Ausbildungszeit Männer
Frauen
17,5
15,1
3,2
3,9 2,839 70 0,006
Anmerkungen: Die Mittelwerte beziehen sich auf 31 Männer und 41 Frauen.
Es wurde zweiseitig getestet, α=0,05.
4.4 Gruppenunters
4.4.1. Verbale Intel
Tabelle 7 und Abbil
und Patienten in ihre
Tabelle 7: Verbale I
tienten: Mittelwerte
Unterschiedshypoth
MWT-B (IQ)
Anmerkungen. Die
30 Patienten. Es wu
Abbildung 3: Verba
Patienten: Mittelwer
n.s.=nicht signifikant, IQ
Im Mehrfachwahl-Wo
Unterschiede zwisch
Der MWT-B wurde in
ne und 13 mit Aufsic
bzw. 25. Zwischen
Unterschiede.
0
50
100
150
MW
IQ
31
unterschiede
e Intelligenz
Abbildung 3 stellen dar, inwieweit sich Gem
n ihrer verbalen Intelligenz (MWT-B) unterschie
bale Intelligenz (MWT-B) der Gemeindemitg
werte (M), Standardabweichung (SD) und Ü
ypothese
Stichprobe M SD T
Gemeinde
Patienten
117,0
120,3
14,5
14,6 -
. Die Mittelwerte beziehen sich auf 42 Gemeinde
Es wurde zweiseitig getestet, α=0,05.
Verbale Intelligenz (MWT-B) der Gemeinde
telwerte
ant, IQ=Intelligenzquotient.
Wortschatz-Intelligenz-Test zeigten sich kei
wischen Gemeindemitgliedern und Patienten.
rde innerhalb der Patientenstichprobe von 17
ufsicht bearbeitet, bei den Gemeindemitgliede
chen diesen Gruppen bestanden jeweils kein
MWT-B
Gemeinde
Patienten
n.s.
Gemeindemitglieder
rschieden.
emitglieder und Pa-
nd Überprüfung der
df P
- n.s.
eindemitglieder und
eindemitglieder und
keine signifikanten
nten.
on 17 Probanden oh-
tgliedern waren es 17
ls keine signifikanten
32
4.4.2. Indikatoren für psychische Gesundheit
4.4.2.1 Psychisches Wohlbefinden und Lebensqualität
In Tabelle 8 und Abbildung 4 sind die Gruppenunterschiede zwischen Patien-
ten und Gemeindemitgliedern bezüglich der Lebensqualität (SF-36), der Le-
benszufriedenheit (SWLS) und des subjektiven Gesundheitsgefühls darge-
stellt.
Tabelle 8: Lebensqualität, Lebenszufriedenheit und Gesundheitsgefühl
der Gemeindemitglieder und Patienten: Mittelwerte (M), Standardabwei-
chungen (SD) sowie die Überprüfung der Unterschiedshypothese.
Stichprobe M SD T bzw. Z df P
SF-36 – körper-
liche Summen-
skala
Gemeinde
Patienten
54,8
43,7
4,8
9,7 5,837 b 39,33 0,001
SF-36 –
psychische
Summenskala
Gemeinde
Patienten
48,5
20,6
8,6
5,9 16,434 b 69,90 0,001
SF-36 – Ge-
sundheits-
veränderung
Gemeinde
Patienten
2,8
3,9
0,7
1,0 -4,341 a - 0,001
SWLS Gemeinde
Patienten
26,6
18,2
5,0
7,1 5,518 b 48,75 0,001
Gesundheits-
gefühl
Gemeinde
Patienten
5,6
1,7
1,4
1,2 -6,792 a - 0,001
Anmerkungen. Die Mittelwerte beziehen sich auf 42 Gemeindemitglieder und 30
Patienten. Es wurde zweiseitig getestet, α=0,05. a: Mann-Whitney U-Test, b: T-
Test.
Abbildung 4: Leben
fühl der Gemeindem
SF körp.=SF-36–körp
menskala, SF Verän.
Life Scale, Ges.gef.=
Es gilt zu beachten, d
und Patienten jeweil
vergleichen. Zwische
anhand des Diagra
Punktzahl der versch
für die nachfolgenden
Wie in Tabelle 8 und
Unterschiede zwisch
schätzten die Geme
sche Gesundheit al
Gesundheitsgefühl w
ausgeprägt als bei de
0
10
20
30
40
50
60
SF körp.
Punktzahl
p=0,00
33
Lebensqualität, Lebenszufriedenheit und G
indemitglieder und Patienten: Mittelwerte
körperliche Summenskala, SF psych.=SF-36
erän.=SF-36–Gesundheitsveränderung, SWLS=
ef.=Gesundheitsgefühl.
hten, dass das Diagramm nur dazu dient, Gem
jeweils in dem Ergebnis eines Fragebogens
ischen den verschiedenen Fragebögen kann
iagramms angestellt werden, da die maxim
verschiedenen Fragebögen variiert. Diese Ta
enden Abbildungen zu berücksichtigen.
8 und Diagramm 4 ersichtlich, zeigten sich jew
zwischen Patienten und Gemeindemitglied
emeindemitglieder sowohl ihre körperliche a
eit als besser ein, auch die Lebenszufriede
fühl waren bei den Gemeindemitgliedern s
bei den Patienten.
SF psych. SF Verän. SWLS Ges.gef
=0,001p=0,001
p=0,001
p=0,001
p=0,001
und Gesundheitsge-
36–psychische Sum-
LS=Satisfaction With
t, Gemeindemitglieder
gens miteinander zu
kann kein Vergleich
maximal erreichbare
se Tatsache ist auch
ch jeweils signifikante
itgliedern. Im SF-36
iche als auch psychi-
ufriedenheit und das
ern signifikant höher
es.gef.
Gemeinde
Patienten
0,001
34
4.4.2.2. Symptomschwere
Tabelle 9 und Abbildung 5 stellen dar, inwieweit sich Gemeindemitglieder
und Patienten in Beeinträchtigungsschwere (BSI) und Depressivität (BDI)
unterschieden.
Tabelle 9: Beeinträchtigungsschwere und Depressivität der Gemeinde-
mitglieder und Patienten: Mittelwerte (M), Standardabweichungen (SD)
und Überprüfung der Unterschiedshypothese
Stichprobe M SD T bzw. Z df P
BSI – psy-
chische Be-
lastung (GSI)
Gemeinde
Patienten
48,6
75,6
12,3
5,7 -6,951a - 0,001
BDI Gemeinde
Patienten
3,7
26,9
3,3
8,8 -13,740 b 35,017 0,001
Anmerkungen. Die Mittelwerte beziehen sich auf 42 Gemeindemitglieder und 30
Patienten. Es wurde zweiseitig getestet, α=0,05. a: Mann-Whitney U-Test, b: T-Test.
Abbildung 5: Beein
der Gemeindemitgli
BSI psy.=BSI – psychis
Aus Tabelle 9 und D
höhere depressive S
waren als Gemeinde
Tests klinisch relevan
4.4.2.3. Bewä
In Tabelle 10 und Ab
enten und Gemeind
und des Bewältigung
0
10
20
30
40
50
60
70
80
BSI psy
Punktzahl
p=0,
35
Beeinträchtigungsschwere (BSI) und Depr
mitglieder und Patienten: Mittelwerte
sychische Belastung.
und Diagramm 5 geht hervor, dass Patienten
sive Symptomatik aufwiesen und psychisch
eindemitglieder. Die Werte der Patienten w
elevant.
Bewältigungsressourcen
nd Abbildung 6 sind die Gruppenunterschiede
meindemitgliedern bezüglich des Kohärenzge
tigungsmusters (CISS) dargestellt.
SI psy. BDI
Gemeinde
Patienten
p=0,001
p=0,001
Depressivität (BDI)
ienten eine signifikant
isch stärker belastet
ten waren in beiden
chiede zwischen Pati-
enzgefühls (SOC-L9)
einde
nten
Tabelle 10: Kohäre
mitglieder und Pati
sowie die Überprüfu
Stich
SOC-L9 Gem
Patie
CISS – pro-
blemorientiert
Gem
Patie
CISS – emo-
tions-
orientiert
Gem
Patie
Anmerkungen. Die Mit
Patienten. Es wurde zw
Abbildung 6: Kohär
der Gemeindemitgli
CISS-pro.=CISS–probl
Wie in Tabelle 10 un
über ein signifikant h
Bewältigungsstils in
mitgliedern signifikan
0
10
20
30
40
50
60
SOC-L9
Punktzahl
p=0,00
36
ohärenzgefühl und Bewältigungsmuster
Patienten: Mittelwerte (M), Standardabwe
rprüfung der Unterschiedshypothese
Stichprobe M SD T d
Gemeinde
Patienten
50,2
30,4
6,6
10,0 9,501 46,
Gemeinde
Patienten
3,8
3,2
0,4
0,7 4,522 70
Gemeinde
Patienten
2,5
3,2
0,4
0,5 -5,993 70
ie Mittelwerte beziehen sich auf 42 Gemeindemi
rde zweiseitig getestet, α=0,05.
ohärenzgefühl (SOC-L9) und Bewältigung
mitglieder und Patienten: Mittelwerte
problemorientiert, CISS-emo.=CISS–emotionsorie
10 und Diagramm 6 zu sehen, verfügten Gem
ikant höheres Kohärenzgefühl als Patienten.
in belastenden Situationen fällt auf, dass
nifikant häufiger der problemorientierte Bewä
L9 CISS-pro. CISS-emo.
=0,001
p=0,001
p=0,001
der Gemeinde-
abweichungen (SD)
df P
46,727 0,001
70 0,001
70 0,001
demitglieder und 30
gungsmuster (CISS)
nsorientiert.
n Gemeindemitglieder
nten. Hinsichtlich des
dass bei Gemeinde-
Bewältigungsstil zum
Gemeinde
Patienten
37
Tragen kam, während Patienten signifikant häufiger den emotionsorientierten
Bewältigungsstil anwandten.
4.4.3. Individuelle Sinnkonstruktion
4.4.3.1. Sinninhalte: Häufigkeitsverteilung
In Tabelle 11, Abbildung 7 und 8 finden sich die Häufigkeitsverteilung aller
Sinninhalte sowie die Verteilung der drei wichtigsten Sinnquellen der Ge-
meindemitglieder und Patienten.
Tabelle 11: Häufigkeitsverteilung aller Sinninhalte sowie Verteilung der
drei wichtigsten Sinnquellen der Gemeindemitglieder und Patienten:
prozentuale Angaben
Alle Sinnquellen (%)
Drei wichtigste Sinnquel-
len (%)
Gemeinde Patienten Gemeinde Patienten
Beziehung 32,8 32,4 34,1 47,2
Altruistische Orien-
tierung/Soziales En-
gagement
11,1 4,8 12,7 1,1
Lebensaufgabe 8,8 6,7 4,8 3,4
Wohlbefinden 10,7 41,4 5,5 34,8
Materialität 0,8 1,4 0,8 -
Ziele 9,5 8,6 4,8 6,7
Selbstwirksamkeit 8,4 2,8 7,9 3,4
Glaube 17,9 1,9 29,4 3,4
Abbildung 7: Häufi
glieder und Patiente
Bez=Beziehung, AltrO
Leau=Lebensaufgabe,
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
Bez AltrOr/
Häufigkeit
38
Häufigkeitsverteilung aller Sinninhalte der
tienten
AltrOr/SozE=Altruistische Orientierung/Soziale
gabe, Mat=Materialität, Sewi=Selbstwirksamkeit.
ltrOr/SozE Leau Wohl Mat Ziele Sewi Glaube
der Gemeindemit-
oziales Engagement,
.
Gemeinde
Patienten
Abbildung 8: Häufig
Gemeindemitgliede
Bez=Beziehung, AltrO
Leau=Lebensaufgabe,
Tabelle 12 und Abbi
Sinnelementen pro K
meindemitgliedern un
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
50%
Bez AltrOr/
Häufigkeit
39
Häufigkeitsverteilung der drei wichtigsten S
lieder und Patienten
AltrOr/SozE=Altruistische Orientierung/Soziale
gabe, Mat=Materialität, Sewi=Selbstwirksamkeit.
Abbildung 9 stellen die durchschnittlich gena
pro Kategorie und signifikante Unterschiede
ern und Patienten dar.
ltrOr/SozE Leau Wohl Mat Ziele Sewi Glaube
sten Sinninhalte der
oziales Engagement,
.
genannte Anzahl an
chiede zwischen Ge-
Gemeinde
Patienten
Tabelle 12: Durchs
meindemitgliedern
gen (SD) und Überp
Altruistische Or
Soziales Engagem
Wohlbefinden
Selbstwirksamkeit
Glaube
Anmerkungen: Die
30 Patienten. Es wu
Abbildung 9: Durc
Gemeindemitgliede
AltrOr/SozE=Altruistisc
Sewi=Selbstwirksamke
Patienten nannten
finden“, Gemeindem
„Glaube“. Auch bezo
Elemente aus dem
ment“.
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
AltrOr/SozE
p=0,074
40
rchschnittlich genannte Anzahl an Sinnin
dern und Patienten: Mittelwerte (M), Stand
Überprüfung der Unterschiedshypothese
Stichprobe M SD Z
Orientierung/
agement
Gemeinde
Patienten
0,7
0,3
1,0
0,7 -
Gemeinde
Patienten
0,7
2,9
1,0
2,1 -
keit Gemeinde
Patienten
0,5
0,2
0,8
0,6 -
Gemeinde
Patienten
1,1
0,1
0,8
0,3 -
: Die Mittelwerte beziehen sich auf 42 Gemeinde
wurde zweiseitig getestet, α=0,05.
Durchschnittlich genannte Anzahl an Sin
liedern und Patienten: Mittelwerte
uistische Orientierung/Soziales Engagement, Wo
samkeit
ten signifikant häufiger Elemente aus dem B
emitglieder aus den Bereichen „Selbstw
bezogen sich Gemeindemitglieder tendenzi
dem Bereich „Altruistische Orientierung/So
SozE Wohl Sewi Glaube
p=0,001
p=0,028
p=0,001
inninhalten von Ge-
Standardabweichun-
Z P
-1,787 0,074
-5,083 0,001
-2,196 0,028
-5,752 0,001
eindemitglieder und
Sinninhalten von
t, Wohl=Wohlbefinden,
em Bereich „Wohlbe-
bstwirksamkeit“ und
denziell häufiger auf
ng/Soziales Engage-
Gemeinde
Patienten
41
4.4.3.2. Sinnstruktur
Die folgende Tabelle und Abbildung zeigen die Unterschiede der Parameter
zur Beschreibung des Sinnnetzes zwischen Gemeindemitgliedern und Pati-
enten.
Tabelle 13: Sinnstruktur als Indikator der Sinnkonstruktion der Ge-
meindemitglieder und Patienten: Mittelwerte (M), Standardabweichun-
gen (SD) und Überprüfung der Unterschiedshypothese
Stichprobe M SD T df P
Zugänglichkeit Gemeinde
Patienten
6,2
7,0
2,2
2,9 -1,332 70 n.s.
Differenziertheit Gemeinde
Patienten
4,3
3,2
1,4
1,4 3,20 70 0,002
Elaboriertheit Gemeinde
Patienten
5,4
4,4
3,8
3,1 1,214 70 n.s.
Heterogenität Gemeinde
Patienten
4,8
3,6
3,3
2,7 1,589 70 n.s.
Kohärenz Gemeinde
Patienten
0,9
0,6
0,5
0,4 2,098 70 0,039
Erfülltheitsgrad Gemeinde
Patienten
5,4
4,4
0,9
1,4 3,266 47,187 0,002
Anmerkungen: Die Mittelwerte beziehen sich auf 42 Gemeindemitglieder und
30 Patienten. Es wurde zweiseitig getestet, α=0,05; n.s.=nicht signifikant.
Abbildung 10: Sinn
meindemitglieder u
ZUG=Zugänglichkeit,
HET=Heterogenität, KO
In den Variablen Diff
den sich beide Grupp
den sich bei den Gem
4.5. Zusammenhä
Gesundheit
4.5.1. Zusammenh
dung und v
Die folgende Tabelle
Ausbildung und verba
0
1
2
3
4
5
6
7
8
ZUF DI
Punktzahl
n.s.
p=
42
Sinnstruktur als Indikator der Sinnkonstr
der und Patienten: Mittelwerte
keit, DIFF=Differenziertheit, EL
ität, KOH=Kohärenz, ERF=Erfülltheitsgrad, n.s.=ni
Differenziertheit, Kohärenz und Erfülltheitsg
Gruppen signifikant voneinander. Für alle drei
n Gemeindemitgliedern höhere Werte.
menhänge zwischen Sinnstruktur und
dheit
menhänge zwischen Sinnstruktur und
und verbaler Intelligenz
abelle stellt Zusammenhänge zwischen Sinnst
verbaler Intelligenz dar.
DIFF ELA HET KOH ERF
p=0,002
n.s.n.s.
p=0,039
p=0,002
onstruktion der Ge-
ELA=Elaboriertheit,
nicht signifikant.
theitsgrad unterschie-
le drei Parameter fan-
r und psychischer
und Alter, Ausbil-
innstruktur und Alter,
Gemeinde
Patienten
43
Tabelle 14: Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und Alter, Ausbil-
dung und verbaler Intelligenz
ZUG DIFF ELA HET KOH ERF
Alter - -0,334** -0,293* -0,249* -0,326* -
Ausbildung - - - - - -
Verbaler IQ - - - - 0,252* -
Anmerkungen: ZUG=Zugänglichkeit, DIFF=Differenziertheit, ELA=Elaboriertheit,
HET=Heterogenität, KOH=Kohärenz.
Die Korrelationen beziehen sich auf die gesamte Stichprobe (n=72).
Signifikanzniveau: *=p≤0,05; **=p≤0,01; ***=p≤0,001.
Alter korrelierte negativ mit Differenziertheit, Elaboriertheit, Heterogenität und
Kohärenz. Je höher der Intelligenzquotient, gemessen mittels MWT-B, war,
desto kohärenter stellte sich das Sinnnetz dar.
Angesichts der bestehenden Zusammenhänge zwischen Alter bzw. verbaler
Intelligenz und Sinnstruktur wurden die beiden Variablen im Rahmen partiel-
ler Korrelationen kontrolliert.
4.5.2. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und psychischem
Wohlbefinden und Lebensqualität
Die nachfolgende Tabelle stellt die Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur
und Lebensqualität (SF-36), Lebenszufriedenheit (SWLS) und Gesundheits-
gefühl dar.
44
Tabelle 15: Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und Lebensqualität
(SF-36), Lebenszufriedenheit (SWLS) und Gesundheitsgefühl
ZUG DIFF ELA HET KOH ERF
SF-36
(Veränderung) -
-0,274*
-0,266*1
-0,277*2
- - - -
SF-36
(körperlich) -
0,232*
-1
-2
- -
0,245*
-1
0,272*2
-
SF-36
(psychisch) -
0,359**
0,335**1
0,371**2
-
-
-
0,242*2
0,267*
-1
0,299**2
0,417***
0,405***1
0,410***2
SWLS -
0,299**
0,262*1
0,313**2
0,298**
0,282*1
0,330**2
0,347**
0,335**1
0,380***2
0,373***
0,350**1
0,405***2
0,433***
0,420***1
0,425***2
Gesundheits-
gefühl -
0,270*
0,242*1
0,280*2
- - -
0,355**
0,351**1
0,377**2
Anmerkungen: ZUG=Zugänglichkeit, DIFF=Differenziertheit, ELA=Elaboriertheit,
HET=Heterogenität, KOH=Kohärenz.
Die Korrelationen beziehen sich auf die gesamte Stichprobe (n=72).
Signifikanzniveau: *=p≤0,05; **=p≤0,01; ***=p≤0,001. 1 Alter kontrolliert 2 Verbaler IQ kontrolliert
Wie Tabelle 15 zeigt, korrelierte ein hoher Wert in der Gesundheitsverände-
rung im SF-36 negativ mit der Differenziertheit, das heißt, je schlechter der
eigene Gesundheitszustand im Vergleich zum vergangenen Jahr einge-
schätzt wurde, desto weniger differenziert waren die genannten Sinnelemen-
te.
Der körperliche Gesundheitszustand (SF-36) korrelierte positiv mit Differen-
ziertheit und Kohärenz des Sinnnetzes, wobei sich bei der IQ-kontrollierten
Berechnung lediglich positive Zusammenhänge bezüglich der Kohärenz und
alterskontrolliert keine Zusammenhänge mehr ergaben.
45
Bezüglich des psychischen Gesundheitszustands (SF-36) ergaben sich posi-
tive Zusammenhänge mit Differenziertheit, Kohärenz und Erfülltheitsgrad, IQ-
kontrolliert zusätzlich mit der Heterogenität. Alterskontrolliert korrelierte der
psychische Gesundheitszustand mit Differenziertheit und Erfülltheitsgrad.
Auch für die Lebenszufriedenheit ergaben sich positive Zusammenhänge mit
Elaboriertheit, Heterogenität, Kohärenz und Erfülltheitsgrad des Sinnsys-
tems.
Je gesünder sich ein Proband fühlte, desto höher waren Differenziertheit und
Erfülltheitsgrad des Sinnsystems.
4.5.3. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und Symptom-
schwere
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und
Depressivität (BDI) und Beeinträchtigungsschwere (BSI).
Tabelle 16: Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und Depressivität
(BDI) und Beeinträchtigungsschwere (BSI)
ZUG DIFF ELA HET KOH ERF
BDI -
-0,350**
-0,349**1
-0,363**2
- -
-0,436***
-0,428***1
-0,446***2
BSI (GSI) -
-0,359**
-0,323**1
-0,362**2
-0,235*
-1
-0,242*2
-0,269*
-0,245*1
-0,276*2
-0,361**
-0,336**1
-0,376**2
-0,368**
-0,371**1
-0,369**2
Anmerkungen: ZUG=Zugänglichkeit, DIFF=Differenziertheit, ELA=Elaboriertheit,
HET=Heterogenität, KOH=Kohärenz, GSI=grundsätzliche psychische Belastung.
Die Korrelationen beziehen sich auf die gesamte Stichprobe (n=72).
Signifikanzniveau: *=p≤0,05; **=p≤0,01; ***=p≤0,001. 1 Alter kontrolliert 2 Verbaler IQ kontrolliert
Je depressiver ein Proband war, desto weniger differenziert und erfüllt war
das Sinnsystem.
46
Zudem zeigt sich, dass ein hoher Wert im BSI negativ mit Differenziertheit,
Elaboriertheit, Heterogenität, Kohärenz und Erfülltheitsgrad des Sinnsystems
korrelierte. Alterskontrolliert ergaben sich keine Korrelationen zwischen BSI
und Elaboriertheit.
4.5.4. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und Bewältigungs-
ressourcen
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und
Kohärenzgefühl (SOC-L9) und Bewältigungsmustern (CISS).
Tabelle 17: Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und Kohärenzge-
fühl (SOC-L9) und Bewältigungsmustern (CISS)
ZUG DIFF ELA HET KOH ERF
SOC-L9 -
0,351**
0,360**1
0,362**2
-
0,244*
0,255*1
0,267*2
0,254*
0,265*1
0,283*2
0,359**
0,352**1
0,361**2
CISS (problem-
orientiert) -
0,345**
0,358**1
0,366**2
- -
0,242*
0,255*1
0,274*2
0,269*
0,262*1
0,264*2
CISS (vermei-
dungsorientiert)
0,289*
0,295*1
0,274*2
0,289*
0,308**1
0,311**2
0,262*
0,278*1
0,300*2
0,278*
0,292*1
0,310**2
- -
CISS (emotions-
orientiert) - - - - -
-0,309**
-0,303**1
-0,296*2
Anmerkungen: ZUG=Zugänglichkeit, DIFF=Differenziertheit, ELA=Elaboriertheit,
HET=Heterogenität, KOH=Kohärenz.
Die Korrelationen beziehen sich auf die gesamte Stichprobe (n=72).
Signifikanzniveau: *=p≤0,05; **=p≤0,01; ***= p≤0,001. 1 Alter kontrolliert 2 Verbaler IQ kontrolliert
Das Kohärenzgefühl (SOC-L9) korrelierte positiv mit Differenziertheit, Hete-
rogenität, Kohärenz und Erfülltheitsgrad des Sinnsystems.
47
Je problemorientierter Belastungssituationen bewältigt wurden, desto diffe-
renzierter, kohärenter und erfüllter war das Sinnsystem, wogegen ein hoher
Wert im vermeidungsorientierten Bewältigungsstil (CISS) in Zusammenhang
mit hohen Werten für Zugänglichkeit, Differenziertheit, Elaboriertheit und He-
terogenität und ein hoher Wert im emotionsorientierten Bewältigungsstil mit
niedrigen Werten im Erfülltheitsgrad des Sinnnetzes stand.
4.6. Varianzaufklärung der allgemeinen Lebenszufriedenheit
Um des Weiteren die Beziehung zwischen Sinnkonstruktion und subjektiver
Lebenszufriedenheit zu untersuchen, wurde eine Regressionsanalyse ver-
wendet. Dabei wurden der Berechnung die Lebenszufriedenheit als abhängi-
ge Variable, das Kohärenzgefühl und die strukturellen Zusammenhänge (Dif-
ferenziertheit, Kohärenz und Grad der Erfülltheit) als unabhängige Variablen
zu Grunde gelegt. Die Anwendung der ENTER-Methode zeigte, dass das
Ausmaß der Differenziertheit keinen signifikanten Beitrag zur Lebenszufrie-
denheit leistete (ß=-0,102; T=-1,044; p=0,3). Im nächsten Schritt wurde da-
her untersucht, in welchem Ausmaß die Merkmale Kohärenz und Grad der
Erfülltheit zusätzliche Informationen zum Kohärenzgefühl und damit zur Vor-
hersage der Lebenszufriedenheit liefern. Nach der STEPWISE-Methode
wurden in die Gleichung zuerst die Punktzahlen des Kohärenzgefühls und in
einem zweiten Schritt die Punktzahlen der Kohärenz und des Grades der
Erfülltheit eingesetzt (Tabelle 18 für R2 und Änderung in R2).
48
Tabelle 18: Beitrag von Kohärenzgefühl und Sinnkonstruktion zur Va-
rianzaufklärung der subjektiven Lebenszufriedenheit
Unabhängige Vari-
ablen R R2 Ri
2 Fi p(Fi)
I Kohärenzgefühl 0,771 0,594 0,613 101,147 0,001
II Kohärenz
Grad der Erfülltheit 0,805 0,649 0,044 41,232 0,001
Anmerkungen: Regressionsanalyse (STEPWISE-Methode) mit Lebenszufrie-
denheit als abhängige Variable. Die Ergebnisse beziehen sich auf die gesamte
Stichprobe (n=72). Ri2=Änderung in R2 , Fi=Änderung in F
Wie die Änderungsstatistik zeigt, erklären die Variablen der Sinnstruktur (Ko-
härenz und Grad der Erfülltheit im Modell II) nach der Herauspartialisierung
des Kohärenzgefühls noch 4,4% der Varianz der allgemeinen Lebenszufrie-
denheit.
Die Punktzahl im Kohärenzgefühl erklärt 61,3% der Varianz und trägt damit
wesentlich zur Lebenszufriedenheit einer Person bei. Die strukturellen Sinn-
Merkmale erklären noch 4,4% der Varianz der generellen Lebenszufrieden-
heit und enthalten somit besondere Information darüber, ob ein Teilnehmer
das Leben für vorhersehbar, kontrollierbar und sinnvoll hält.
Das endgültige Modell erklärt mit den drei Variablen (mit einem korrigierten
R2=0,649) 64,9% der Varianz. Die gleichzeitig berechnete ANOVA ist mit
F(3)=41,232, p=0,001 höchst signifikant. Zum genaueren Verständnis der
Regressionsanalyse sind in der nachfolgenden Tabelle die Regressionskoef-
fizienten aufgeführt.
49
Tabelle 19: Regressionskoeffizienten (β-Gewichte), deren T-Werte und
Signifikanzen der multiplen Regressionsanalyse
Abhängige Variable: Lebenszu-
friedenheit
Unabhängige Variablen β T p
Kohärenzgefühl 0,666 8,358 0,001
Kohärenz 0,169 2,244 0,028
Erfülltheitsgrad 0,165 2,120 0,038
Anmerkungen: Die Ergebnisse beziehen sich auf die gesamte
Stichprobe (n=72).
Da von Wechselwirkungen der unabhängigen Variablen ausgegangen wer-
den kann, werden die ß-Gewichte nur hinsichtlich ihres Vorzeichens und
nicht hinsichtlich ihrer Größe interpretiert (Bortz, 2005). Wie angenommen
zeigt sich, dass Kohärenzgefühl, Kohärenz und Erfülltheit einen positiven
Einfluss ausüben. Höhere Werte tragen auch zu einer höheren Lebenszu-
friedenheit bei.
50
5. Diskussion
5.1. Stärken und Schwächen der Studie
5.1.1. Stärken der Studie
Da in dieser Studie die Frage nach Anwendbarkeit der Sinnerhebungsme-
thode bei psychiatrischen Patienten im Vordergrund stand, gestalteten wir
die Bedingungen, unter welchen der Fragebogen zur individuellen Sinnkon-
struktion bearbeitet wurde, möglichst konstant. So bearbeiteten die Patienten
die Fragebögen innerhalb der ersten drei Tage nach Aufnahme und unter
Aufsicht. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, wurde
zudem die Bearbeitungszeit für die einzelnen Fragen zeitlich begrenzt.
Die befragten Patienten wurden auf offenen psychiatrischen Stationen auf-
grund von Depressionen stationär behandelt. Es wurden keine Patienten in
die Studie eingeschlossen, die auf geschlossenen Stationen oder ambulant
behandelt wurden, um Unterschiede in der Krankheitsausprägung möglichst
gering zu halten.
Um Aussagen über die psychische Gesundheit der Probanden treffen zu
können, wurden sieben verschiedene Fragebögen bearbeitet, die bis auf die
Frage nach subjektivem Gesundheitsgefühl häufig in der Psychiatrie und
Psychologie angewandt werden.
Die vorhandenen Geschlechtsunterschiede zwischen der Patientengruppe
und den Gemeindemitgliedern stellten sich als nicht signifikant heraus, in
weiteren Studien sollte dennoch auf eine gleiche Geschlechterverteilung in
beiden Gruppen geachtet werden.
Eine weitere Stärke der Studie ist, dass die Auswertung der Sinnerhebungs-
methode durch zwei unabhängige Rater erfolgte, die insgesamt gute Interra-
ter-Korrelationen erzielen konnten.
51
5.1.2. Schwächen der Studie
Die Stichprobengröße war relativ klein. In weiteren Studien sollte getestet
werden, ob sich die Ergebnisse bei größeren Stichproben verändern. Das
Durchschnittsalter der Patienten und der Gemeindemitglieder war signifikant
unterschiedlich. Patienten waren mit einem Durchschnittsalter von 43 Jahren
signifikant älter als die Gemeindemitglieder mit einem Durchschnittsalter von
37 Jahren.
Es wurden zwar nur Patienten, die auf offenen Stationen einer psychiatri-
schen Klinik aufgrund von Depressionen behandelt wurden, in die Studie
eingeschlossen, dennoch stellten sich die Krankheitsbilder unterschiedlich
dar (siehe Tabelle 2, Abbildung 2). Wir differenzierten bei unseren Berech-
nungen nicht zwischen den verschiedenen Krankheitsbildern, was für weitere
Studien eventuell berücksichtigt werden sollte.
Auch stellen Mitglieder einer Kirchengemeinde wohl keine für die gesunde
Bevölkerung repräsentative Kontrollgruppe dar. Wie sich die Unterschiede
zwischen depressiven Patienten und gesunder Durchschnitts-Bevölkerung
darstellen, muss noch weiter untersucht werden.
Eine weitere Schwäche der Studie ist, dass das Bearbeiten des Fragebogens
zur individuellen Sinnkonstruktion bei der Kontrollgruppe nicht immer unter
Aufsicht erfolgte. So könnten Probanden, die den Fragebogen unter Aufsicht
ausfüllten, benachteiligt sein, da auf das Einhalten der vorgegebenen Zeiten
geachtet wurde. Probanden, die den Fragebogen ohne Aufsicht ausfüllten,
könnten benachteiligt sein, da sie keine Fragen stellen konnten.
5.2. Diskussion der Ergebnisse
5.2.1. Probandenkollektiv
5.2.1.1. Patientenkollektiv
Die in die Studie eingeschlossenen Patienten wurden in der Psychiatrischen
und Psychotherapeutischen Universitätsklinik Erlangen in den ersten drei
Tagen nach ihrer Aufnahme befragt, nachdem sie durch uns über den Ablauf
52
der Studie mündlich und schriftlich aufgeklärt worden waren und mit ihrer
Unterschrift in die Teilnahme eingewilligt hatten. Das Ausfüllen des Fragebo-
gens zur individuellen Sinnkonstruktion wurde stets von uns begleitet, um
eventuell aufkommende Fragen zu beantworten und um das Einhalten der
für die Fragen gesetzten Zeitlimits zu überwachen. Durch die Befragung in-
nerhalb der ersten drei Tage nach Aufnahme, die Zeitvorgaben zur Beant-
wortung der Fragen und die Beschränkung der Befragung auf Patienten, die
auf offenen psychiatrischen Stationen aufgrund von Depressionen behandelt
wurden, gewährleisteten wir die Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Wir befrag-
ten die Patienten nach Bearbeitung des Fragebogens, ob es ihnen schwer
gefallen sei, die Fragen zu beantworten und ob das Ausfüllen ihren derzeiti-
gen Gesundheitszustand in irgendeiner Form weiter beeinträchtigt habe.
Dies wurde stets verneint. Insgesamt konnten wir feststellen, dass der Fra-
gebogen zur individuellen Sinnkonstruktion von den Patienten ohne größere
Schwierigkeiten bearbeitet werden konnte und hohe Akzeptanz in der Patien-
tengruppe fand.
5.2.1.2. Gemeindemitglieder
Die als Kontrollgruppe befragten Gemeindemitglieder gehörten alle der glei-
chen Kirchengemeinde an. Wir stimmten die Kontrollgruppe bezüglich Alter,
Ausbildungszeit und Geschlechterverteilung nicht auf die Patientengruppe
ab, da in dieser Studie primär die Anwendbarkeit der Sinnerhebungsmethode
bei psychiatrischen Patienten im Vordergrund stand (Tabelle 3). Auch stellen
Mitglieder einer Kirchengemeinde wahrscheinlich keine für die Durchschnitts-
Bevölkerung repräsentative Vergleichsgruppe dar. In weiteren Studien wäre
es sicherlich interessant, religiöse Menschen mit weniger religiösen bezüg-
lich der Sinnkonstruktion zu vergleichen.
5.2.2. Indikatoren für psychische Gesundheit
Wie erwartet, waren die Ergebnisse nach Auswertung aller Fragebögen, die
als Indikatoren für psychische Gesundheit dienen, in beiden Gruppen signifi-
kant unterschiedlich. Die Patienten verfügten über eine geringere Lebens-
53
qualität, weniger Lebenszufriedenheit, ein schlechteres Gesundheitsgefühl,
waren psychisch stärker belastet, litten schwerer unter depressiver Sympto-
matik und verfügten über ein niedrigeres Kohärenzgefühl als die Gemeinde-
mitglieder. Im CISS war bei den Patienten häufiger der emotionsorientierte
Bewältigungsstil zu finden, während die Gemeindemitglieder häufiger den
problemorientierten Bewältigungsstil anwandten (Tabellen 8-10, Abbildungen
4-6). Diese Ergebnisse stimmen mit bisherigen Ergebnissen überein
(McWilliams et al., 2003) und sollen daher nicht weiter diskutiert werden.
5.2.3. Verbale Intelligenz
Um auszuschließen, dass bessere Antworten bei Fragen nach individueller
Sinnkonstruktion auf einen höheren Intelligenzquotienten zurückzuführen
sind, baten wir die Probanden, den Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenz-
Test (MWT-B) zu bearbeiten. Dieser Test wurde von uns ausgewählt, da sein
Ergebnis weitgehend unabhängig vom psychischen Gesundheitszustand ei-
nes Probanden ist. Da gerade depressive Patienten aufgrund ihrer Erkran-
kung häufig in ihrem Konzentrationsvermögen und ihrer Merkfähigkeit einge-
schränkt sind, wäre ein ausführlicherer Test nicht zumutbar gewesen.
Nachdem uns das relativ hohe Intelligenzniveau nach dem Auswerten der
ersten Fragebögen erstaunte, erfolgte das Bearbeiten dieses Fragebogens
ab dem 18. Patienten unter unserer Aufsicht. Dennoch blieb die durch diesen
Fragebogen geschätzte Intelligenz überdurchschnittlich hoch. Zwischen den
Patienten, die den Test ohne Aufsicht bearbeitet hatten, und den Patienten,
die den Test unter Aufsicht bearbeitet hatten, zeigten sich keine statistisch
signifikanten Unterschiede im Ergebnis. Wir durchsuchten die Literatur auf
Hinweise, ob der angewandte Intelligenz-Test die Intelligenz einer Person zu
hoch einschätzt, konnten diesbezüglich jedoch keine Angaben finden.
54
5.2.4. Individuelle Sinnkonstruktion
5.2.4.1. Raterübereinstimmung
Die hohe Raterübereinstimmung bezüglich der Gesamtheit der Sinninhalte
spricht für eine gut definierte und reproduzierbare Methode. Die Regeln zur
Vereinfachung der Einordnung der Sinninhalte (siehe Seite 19-20) haben
unserer Meinung nach einen wichtigen Beitrag zur Raterübereinstimmung
geleistet. Einzig in den Kategorien „Ziele“ und „Selbstwirksamkeit“ ist die
Übereinstimmung unter 60% angesiedelt. Sollten Studien in der Folgezeit
dieses Ergebnis bestätigen, könnte überlegt werden, diese beiden Katego-
rien zusammenzufassen oder zusätzliche Regeln zur Vereinfachung festzu-
legen. Unseren Berechnungen zufolge läge die Raterübereinstimmung in der
Kategorie „Wachstum“, die aus den Kategorien „Selbstwirksamkeit“ und „Zie-
le“ besteht, bei 70,5%. Dieses Ergebnis muss jedoch in Folgestudien weiter
untersucht werden, da die Zusammenfassung der beiden Kategorien in unse-
rem Fall erst im Nachhinein erfolgte.
Auch die Raterübereinstimmung bezüglich der Variablen zur Beschreibung
der Sinnstruktur ergab mit 88,0% eine mittlere bis hohe Übereinstimmung,
die für die Reproduzierbarkeit dieser Methode spricht. Es gilt zu beachten,
dass der Grad der Übereinstimmung bezüglich der Variable Elaboriertheit
den Grad der Übereinstimmung bezüglich der Variable Heterogenität beein-
flusst, da durch beide Parameter Verknüpfungen zwischen Sinninhalten dar-
gestellt werden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich für diese Variab-
len ähnliche Werte in der Übereinstimmung ergaben.
5.2.4.2. Sinninhalte
Bei der Verteilung aller Sinninhalte in beiden Gruppen nannten Gemeinde-
mitglieder am häufigsten die Sinninhalte „Beziehung“, „Glaube“ und „Altruisti-
sche Orientierung/Soziales Engagement“ (Tabelle 11, Abbildung 7). Auch bei
der Verteilung der drei wichtigsten Sinninhalte der Gemeindemitglieder blieb
dieses Ergebnis unverändert. Die Kategorie „Glaube“ war nun allerdings an-
stelle von 17,9% mit 29,4% vertreten und nahm damit für viele Gemeinde-
mitglieder eine sehr bedeutende Stellung ein (Tabelle 11, Abbildung 8). Dies
55
kann damit erklärt werden, dass für Menschen, die sehr religiös sind, Glaube
meist einen sehr bedeutenden Rang in ihrem persönlichen Leben einnimmt,
während weniger religiöse Menschen den Glauben von vornherein oft nicht
als eines ihrer Sinnelemente nennen (De Vogler & Ebersole, 1980).
Bei der Häufigkeitsverteilung aller Sinnelemente der Patienten ergab sich
folgende Reihenfolge: „Wohlbefinden“, „Beziehung“ und „Ziele“ waren die am
häufigsten genannten Kategorien (Tabelle 11, Abbildung 7). Hier war der Un-
terschied zwischen zweit- und dritthäufigster Sinnkategorie besonders auffal-
lend. „Wohlbefinden“ und „Beziehung“ nahmen zusammen 74% aller Katego-
rien ein. Die Verteilung der wichtigsten drei Sinnelemente der Patienten
ergab einen noch größeren Unterschied zwischen der am zweit- und dritthäu-
figsten genannten Sinnkategorie. „Beziehung“ stand nun an erster Stelle,
gefolgt von „Wohlbefinden“ und „Zielen“ (Tabelle 11, Abbildung 8). Die Kate-
gorien „Beziehung“ und „Wohlbefinden“ nahmen 82% aller Kategorien ein.
Dass sowohl für Patienten als auch für Gemeindemitglieder Sinnelemente
aus der Kategorie „Beziehung“ eine sehr bedeutende Sinnquelle darstellten,
deckt sich mit dem Ergebnis der Studie von De Vogler und Ebersole (1980),
bei der Sinnelemente aus der Kategorie „Beziehung“ bei der Frage nach den
drei wichtigsten Sinnelementen im Leben mit 36% am häufigsten genannt
wurden. Auch in der Studie von Pöhlmann et al. (2006) wurde die Kategorie
„Beziehung“ am häufigsten genannt.
Für die durchschnittlich genannte Anzahl an Sinnelementen pro Kategorie
ergaben sich signifikante Unterschiede für die Kategorien „Wohlbefinden“,
„Glaube“ und „Selbstwirksamkeit“ zwischen beiden Gruppen (Tabelle 12, Ab-
bildung 9). Die Kategorie „Wohlbefinden“ nahm bei Patienten einen sehr viel
höheren Stellenwert ein als bei Gemeindemitgliedern. Dieses Ergebnis kann
in Anlehnung an das dynamische Hierarchie-Modell von Abraham Maslow
(1943) interpretiert werden, welches besagt, dass Menschen die Tendenz
haben, ihre Bedürfnisse nach deren Wichtigkeit zu befriedigen. Wenn Men-
schen an einer Depression erkrankt sind, stehen für sie die Bewältigung der
Krankheit und damit Elemente aus der Kategorie „Wohlbefinden“ an erster
Stelle, da dies oft die Voraussetzung darstellt, andere Bedürfnisse wie zum
56
Beispiel Beruf oder soziale Kontakte befriedigen zu können. In der vierstufi-
gen Maslow‘schen Bedürfnispyramide steht „Körperliches Wohlbefinden“ an
unterster und „Gesundheit“ an zweitunterster Stelle, während „Glaube“ und
„Selbstwirksamkeit“ an oberster Stelle gefunden werden können.
Für die Vergleichsstichprobe spielten Elemente aus der Kategorie „Glaube“
eine wesentlich größere Rolle als für Patienten. Dieses Ergebnis ist nicht
überraschend, da es sich bei den Probanden um Mitglieder einer Kirchen-
gemeinde handelte, und soll deshalb hier auch nicht weiter interpretiert wer-
den. Es wäre sicherlich interessant zu sehen, ob sich dieses Ergebnis in Fol-
gestudien bestätigt, wenn man eine weniger religiöse Vergleichsgruppe
wählt.
Auch in der Kategorie „Selbstwirksamkeit“ zeigten sich in beiden Gruppen
Unterschiede. Gemeindemitglieder nannten diese Kategorie signifikant häufi-
ger als Patienten. Selbstwirksamkeitselemente stellen unserer Meinung nach
sehr befriedigende und das Selbstwertgefühl fördernde Sinnelemente dar,
die meist von langfristiger Natur sind. Elemente aus dem Bereich „Wohlbe-
finden“ (Beispiel: „Spazierengehen“) gehören eher zu den kurzfristig sinnstif-
tenden Elementen, die jedoch für depressive Patienten in ihrer momentanen
Situation greifbarer sein könnten als Elemente aus anderen Kategorien.
Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zu den Ergebnissen von Debats (1999),
der in seiner Studie, in der Patienten mit College-Studenten verglichen wur-
den und in der ein ähnliches Kategoriensystem verwandt wurde, herausfand,
dass Patienten mehr Elemente aus dem Bereich „Self-actualization“ nannten,
während Studenten mehr Elemente aus dem Bereich „Personal well-being“
nannten. Allerdings entspricht Debats Kategorie „Self-actualization“ nicht ge-
nau unserer Kategorie „Selbstwirksamkeit“, da bei Debats unsere Kategorie
„Ziele“ in seiner Kategorie „Self-actualization“ enthalten ist. Zudem galt
Debats’ Frage nur den drei wichtigsten Sinninhalten im Leben der Proban-
den.
5.2.4.3. Sinnstruktur
Die Zugänglichkeit als Maß für die Abrufbarkeit von Sinnelementen unter-
schied sich nicht zwischen den Gruppen (Tabelle 13, Abbildung 10). An die-
57
sem Ergebnis lässt sich erkennen, dass es Patienten nicht schwerer fiel als
Gemeindemitgliedern, Sinnelemente abzurufen und wiederzugeben. Allein
diese Abrufbarkeit scheint also bei Menschen, die an einer Depression er-
krankt sind, nicht beeinträchtigt zu sein. Dieses Ergebnis wurde auch in an-
deren Studien bestätigt. Die Befragung von Theologie- und Naturwissen-
schafts-Studenten von Pöhlmann et al. (2006) zeigte ebenfalls, dass die An-
zahl an genannten Sinnelementen nicht mit psychischer Gesundheit korre-
liert. Auch Debats (1999) stellte fest, dass das alleinige Vorhandensein eines
Lebensrahmens, gemessen durch die Subskala „Framework“ des Life
Regard Index, nur bedingt Auskunft darüber gibt, ob eine Person ihr Leben
als sinnvoll erlebt. Sehr viel wichtiger scheint die Bindung an diesen Rahmen
zu sein bzw. dessen Erfülltheit.
Bezüglich der Differenziertheit ergaben sich signifikante Unterschiede. Bei
depressiven Patienten bestand nach dieser Studie im Gegensatz zu Ge-
meindemitgliedern ein relativer Mangel an Vielfältigkeit der Sinnelemente
(Tabelle 13, Abbildung 10). Dieses Ergebnis stützt das Ergebnis der Studie
von Pöhlmann et al. (2006). Auch hier ergab sich zwischen Theologie- und
Naturwissenschafts-Studenten, die sich in ihrer psychischen Gesundheit un-
terschieden, ein signifikanter Unterschied bezüglich der Differenziertheit. De-
pressive Patienten scheinen Schwierigkeiten zu haben, Sinn im Leben als
multidimensionales Konstrukt anzusehen, das heißt, sie können nur weniger
Bereiche abdecken.
Für Elaboriertheit und Heterogenität konnten wir keine signifikanten Unter-
schiede zwischen den beiden Gruppen feststellen (Tabelle 13, Abbildung
10). Dieses Ergebnis kam für uns überraschend, da sich in der Studie von
Pöhlmann et al. (2006) die Theologie- und Naturwissenschafts-Studenten,
die in ihrer psychischen Gesundheit differierten, bezüglich der Elaboriertheit
signifikant unterschieden. Auch gingen wir davon aus, dass diese Variable
zusammen mit der Variable Heterogentät die Stabilität des Sinnnetzes am
besten beschreiben könnten. Der Befund muss wohl in einer Studie mit ei-
nem größeren Probandenkollektiv nochmals überprüft werden. Es besteht
auch die Möglichkeit, dass sich das Ergebnis aufgrund der Religiosität der
58
Kontrollgruppe so darstellte. Religion erfüllt oft mehrere Bedürfnisse. Sie gibt
Werte vor, strukturiert tägliche Aktivitäten, bietet Orientierungen zur Ent-
scheidungsfindung des täglichen Lebens und stellt die soziale Unterstützung
einer religiösen Gemeinschaft zur Verfügung (Gartner et al., 1991). So könn-
te es sein, dass besonders religiöse Menschen wie die Mitglieder einer Kir-
chengemeinde im Gegensatz zu weniger religiösen Menschen weniger Sinn-
elemente und weniger Verknüpfungen zwischen verschiedenen Sinnelemen-
ten benötigen, um ihr Leben als sinnvoll wahrzunehmen.
Im Erfülltheitsgrad zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen Patienten
und Gemeindemitgliedern (Tabelle 13, Abbildung 10). Gemeindemitglieder
sahen ihre Sinnelemente in einem höheren Maß als erfüllt an als dies bei
Patienten der Fall war. Auch Debats (1999) stellte fest, dass Menschen, die
mehr an ihren Lebensrahmen gebunden sind und ihren Lebensrahmen
schon als erfüllt oder zum Teil erfüllt betrachten, gemessen durch die
Subskala „Fullfillment“ des Life Regard Index, ihr Leben als sinnvoller wahr-
nehmen.
Auch in der Kohärenz der Sinnstruktur unterschieden sich Patienten von
Gemeindemitgliedern signifikant (Tabelle 13, Abbildung 10). Dabei unter-
scheidet sich die Definition dieser Variable von der Studie von Pöhlmann et
al. (2006), bei der zur Ermittlung der Kohärenz der in Aufgabe drei des Fra-
gebogens zur individuellen Sinnkonstruktion geschriebene Text von zwei un-
abhängigen Ratern auf einer Skala von 1 (nicht kohärent) bis 5 (sehr kohä-
rent) eingeschätzt wurde. Die neue Berechnungsweise wurde von uns ge-
wählt um sicherzustellen, dass das Ergebnis nicht von der subjektiven Ein-
schätzung eines Raters abhängt, und stellt unserer Meinung nach somit eine
Verbesserung der Methode dar.
Obwohl sich für Zugänglichkeit und Elaboriertheit einzeln betrachtet keine
signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen darstellten, ergab
der Quotient dieser Variablen (Kohärenz) signifikante Unterschiede. Die Ko-
härenz zeigt das Verhältnis von Verknüpfungen in der Sinnstruktur zu ge-
nannten Sinnelementen, also, inwieweit die Sinnelemente, die im Leben ei-
nes Probanden eine Rolle spielen, miteinander verknüpft sind. Dieser Para-
59
meter ist unserer Meinung nach einer der wichtigsten, da wir davon ausge-
hen, dass nicht die Anzahl der genannten Sinnelemente die entscheidende
Rolle für die psychische Gesundheit spielt, sondern das Ausmaß der Ver-
knüpfung der Sinnelemente zu einem kohärenten System. Die Patienten-
gruppe konnte ihre Sinninhalte nicht in dem Maße miteinander in Verbindung
bringen, wie dies in der Kontrollgruppe der Fall war. Ihnen scheint es schwe-
rer zu fallen, Sinn im Leben als etwas Zusammenhängendes zu sehen, bei
dem die einzelnen Dinge zu einem Ganzen verbunden werden können.
5.2.4.4. Anwendbarkeit der Sinnerhebungsmethode bei psychiat-
rischen Patienten
Im Mittelpunkt der Arbeit stand die Frage, inwieweit Patienten Inhalte nennen
können, die dazu beitragen, dass sie ihr Leben als sinnvoll erleben, und bis
zu welchem Grad diese Sinninhalte zu einem kohärenten System verbunden
werden können.
Es lässt sich feststellen, dass Patienten keine Schwierigkeiten hatten, Sinn-
inhalte zu nennen. Von den 30 in die Studie eingeschlossenen Patienten
konnte jeder mindestens drei Sinninhalte nennen. Die maximal genannte An-
zahl an Sinnelementen betrug mit 15 sogar mehr als in der gesunden Kont-
rollgruppe mit maximal 14 Sinnelementen. Durchschnittlich konnten von ei-
nem Patienten sieben Sinnelemente genannt werden.
Bei der Sinnstruktur konnten fünf der Patienten keine Verknüpfungen zwi-
schen ihren Sinnelementen herstellen. Jedoch war dies auch bei drei Pro-
banden der gesunden Kontrollgruppe der Fall. Dies liegt sicherlich daran,
dass sich viele Menschen zwar manchmal Gedanken über verschiedene
sinnstiftende Elemente ihres Lebens machen, jedoch wenige, inwiefern diese
Elemente miteinander verknüpft sind.
Da die Bearbeitung des Sinnerhebungsinstrumentes bei Patienten von uns
begleitet wurde, können wir sagen, dass keiner der befragten Patienten grö-
ßere Schwierigkeiten hatte und dass das Ausfüllen des Fragebogens den
Gesundheitszustand der Patienten nicht weiter beeinträchtigte.
60
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Sinnerhebungsmethode bei de-
pressiven Patienten angewandt und von diesen ohne große Schwierigkeiten
bearbeitet werden kann. Die Methode fand eine hohe Akzeptanz in der Pati-
entengruppe.
5.2.5. Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und psychischer
Gesundheit
Da wir bei unseren Berechnungen Zusammenhänge zwischen den Variablen
zur Beschreibung der Sinnstruktur und Alter sowie verbalem IQ der Proban-
den feststellten, kontrollierten wir diese Werte im Rahmen partieller Korrela-
tionen. Dies hatte den Zweck, Zusammenhänge zwischen Sinnstruktur und
psychischer Gesundheit weitgehend unabhängig von soziodemographischen
Daten und Intelligenz darzustellen.
Bei der Berechnung der Korrelationen zwischen den fünf Variablen zur Be-
schreibung der Sinnstruktur und den Indikatoren für psychische Gesundheit
fiel auf, dass die Variable Zugänglichkeit, wie von uns erwartet, nicht mit psy-
chischer Gesundheit korrelierte (Tabellen 15-17). Somit bestätigt sich unsere
Annahme, dass die Anzahl an Sinnelementen, die von einem Probanden ge-
nannt werden kann, keine Vorhersage auf den psychischen Gesundheitszu-
stand zulässt. Dieses Ergebnis erbrachte auch die Studie von Pöhlmann et
al. (2006).
Die Variable Differenziertheit hingegen korrelierte in nahezu allen Fällen po-
sitiv mit psychischer Gesundheit (Tabellen 15-17). Interessant ist, dass dies
einzig für die körperliche Lebensqualität (gemessen durch den SF-36–
körperliche Subskala), betrachtet man den alters- bzw. IQ-kontrollierten Wert,
nicht zutraf. Die Differenziertheit scheint also besonders mit dem Zustand der
psychischen Gesundheit in Zusammenhang zu stehen.
Für die Variablen Elaboriertheit und Heterogenität zeigten sich positive Zu-
sammenhänge mit der Lebenszufriedenheit (SWLS) und negative mit der
61
Symptomschwere (BSI, Tabellen 15-17). So konnten Probanden, die weniger
zufrieden mit ihrem Leben und psychisch stärker belastet waren, weniger
Verknüpfungen zwischen ihren Sinnelementen herstellen.
Die Heterogenität korrelierte zudem mit hohen Werten im Kohärenzgefühl
(SOC-9L). Demnach konnten Probanden, die mehr Ressourcen zur Bewälti-
gung von Belastungssituationen haben - wie Antonovsky (1993; 1997;
Antonovsky & Sagy, 1986) das Kohärenzgefühl definiert - Sinnelemente aus
verschiedenen Kategorien vermehrt miteinander in Zusammenhang bringen.
Es wurde zu Beginn der Studie angenommen, dass Patienten im Vergleich
zu einer gesunden Vergleichsstichprobe größere Schwierigkeiten haben, ihre
Sinnelemente zu einem elaborierten und heterogenen System zu verknüp-
fen. Diese Annahme hat sich zwar, wie oben erwähnt nicht bestätigt. Jedoch
zeigte sich, dass Elaboriertheit und Heterogenität in engem Zusammenhang
mit wichtigen Parametern psychischer Gesundheit stehen.
In der Studie von Pöhlmann et al. (2006) differierten die untersuchten Pro-
bandengruppen in ihren Werten bezüglich der Elaboriertheit. Da der Frage-
bogen zur Symptomschwere in dieser Studie nicht verwendet wurde, lässt
sich nicht sagen, ob die Gruppe mit dem höheren Wert in der Variable
Elaboriertheit dort psychisch weniger stark belastet war als gesunde Proban-
den in unserer Studie. Dies könnte eine Erklärung für die unterschiedlichen
Ergebnisse darstellen.
Für die Kohärenz des Sinnsystems zeigten sich in nahezu allen Fällen positi-
ve Zusammenhänge mit den verschiedenen Parametern psychischer Ge-
sundheit. Obwohl sich Korrelationen zwischen verbalem Intelligenzquotient
und Kohärenz zeigten, ergaben sich bei der IQ-kontrollierten Darstellung kei-
ne relevanten Unterschiede.
Auch der Erfülltheitsgrad korrelierte in den meisten Bereichen positiv mit
psychischer Gesundheit. Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig es für die psy-
chische Gesundheit eines Menschen ist, seine Sinninhalte in hohem Maße
als erfüllt zu betrachten. Es ist einfach vorzustellen, dass das alleinige Wis-
sen um Sinninhalte im eigenen Leben sich nicht positiv auf die psychische
62
Gesundheit eines Menschen auswirkt, wenn er nicht gleichzeitig das Gefühl
hat, sie erfüllen zu können oder erfüllt zu haben (Debats, 1999).
5.3. Implikationen für die Klinik
Im Mittelpunkt unserer Arbeit stand die Frage, inwieweit Patienten Inhalte
nennen können, die dazu beitragen, dass sie ihr Leben als sinnvoll erleben,
und bis zu welchem Grad diese Sinninhalte zu einem System verbunden
werden können. In unserer Studie stellten wir fest, dass Patienten wie auch
Probanden keine Probleme hatten, Inhalte zu nennen. Bei der Sinnkonstruk-
tion konnten fünf Patienten keine Verknüpfungen zwischen den genannten
Sinnelementen herstellen, allerdings war dies auch in der Kontrollgruppe drei
Probanden nicht möglich. Große Unterschiede konnten wir in der Differen-
ziertheit, Kohärenz und im Erfülltheitsgrad des Sinnsystems feststellen. Ins-
gesamt lässt sich sagen, dass das Instrument bei Patienten, die an depressi-
ven Erkrankungen leiden, anwendbar ist und die Fragebögen von diesen oh-
ne große Schwierigkeiten bearbeitet werden können. Die Unterschiede im
Sinnsystem wurden oben diskutiert.
Die Auswertung des Fragebogens kann durch die vorgegebenen Variablen
unter Beachtung der oben beschriebenen Regeln zur Vereinfachung relativ
schnell erfolgen. Die von uns entwickelte Formel zur Berechnung der Kohä-
renz stellt einen großen Vorteil gegenüber der durch Pöhlmann et al. (2006)
angewandten Ermittlung der Kohärenz dar, da sie nicht vom subjektiven
Empfinden der auswertenden Person beeinflusst wird.
Die Annahme, dass individuelle Sinnsysteme einen Beitrag zur Lebenszu-
friedenheit leisten, hat sich bestätigt. Neben einem hohen Kohärenzgefühl
haben auch Kohärenz und Grad der Erfülltheit einen positiven Einfluss auf
die Lebenszufriedenheit und damit auf die psychische Gesundheit.
Der Fragebogen zur individuellen Sinnkonstruktion erfasst sowohl qualitative
als auch quantitative Elemente. Da Patienten Sinninhalte selbständig wie-
63
dergeben müssen, kann von den behandelnden Therapeuten auf die indivi-
duellen Sinnelemente eingegangen werden. Auch über Zusammenhänge
zwischen den einzelnen Sinnelementen kann gesprochen werden. Neue
Sinninhalte können vom Patienten mit oder ohne Unterstützung des Thera-
peuten erschlossen werden, die sich positiv auf die psychische Gesundheit
des Patienten auswirken können. Wichtig ist, den Einzelnen darüber zu in-
formieren, dass Sinnerfahrungen für die verschiedenen Faktoren der psychi-
schen Gesundheit sehr bedeutsam sind. Jeder Einzelne kann durch Nach-
denken, engagiertes Handeln und größere Bewusstheit mehr Sinn in seinem
Lebensalltag erfahren. So mag zum Beispiel Arbeit für manche Menschen
zunächst als stressig und wenig sinnvoll wahrgenommen werden. Denkt man
jedoch darüber nach, so kann man feststellen, dass sie wesentliche Erfah-
rungsdimensionen von Sinn eröffnet, indem sie beispielsweise die Existenz
sichert, Kontakte zu Kollegen ermöglicht und das Selbstwertgefühl fördert
(Tausch, 2004).
Zum Bewusstmachen von Sinnerfahrungen eignen sich besonders Gruppen-
therapien. Tausch (2004) beschreibt eine seit einigen Jahren durchgeführte
Übung, mit der in Gruppenpsychotherapien, psychoedukativen Gruppen und
Schulklassen Erfahrung gesammelt wurde. Dabei sollen die Teilnehmer auf-
schreiben, was sie im Alltag als sinnvoll erleben. Danach finden sich die Teil-
nehmer in Gruppen von drei bis vier Personen zusammen und tauschen ihre
Sinnerfahrungen aus. Anschließend werden die Sinnelemente vom Gruppen-
leiter auf einer Tafel zusammengetragen. Oft wird den Teilnehmern klar,
dass viele Sinnerfahrungen ihnen nicht bewusst waren, sie diese bisher nicht
wahrgenommen haben oder als selbstverständlich erachteten. Anschließend
weist der Leiter auf die große Bedeutung von Sinnerfahrungen für die Le-
bensqualität und die psychische Gesundheit hin. Im Anschluss daran werden
die Teilnehmer gebeten, folgende Fragen schriftlich zu beantworten: „Welche
meiner Sinnerfahrungen kann ich verstärken, fördern? Wie will ich das tun?“
Diese Antworten werden dann wiederum in Kleingruppen besprochen und
anschließend zusammengetragen.
64
Es ist gut vorstellbar, dass eine solche oder vergleichbare Übung zum Nach-
denken anregt und die Bewusstheit für eigene Sinnerfahrungen fördert und
somit einen Beitrag zu einer besseren psychischen Gesundheit leistet.
65
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39. Pöhlmann, K., Gruss, B. & Joraschky, P. (2006). Structural proper-
ties of personal meaning systems: A new approach to measuring
meaning of life. The Journal of Positive Psychology; 1: 109-117.
40. Schumacher, J., Wilz, G., Gunzelmann, T. & Brähler E. (2000). Die
Sense of Coherence Scale von Antonovsky – Teststatistische
Überprüfung in einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe und
Konstruktion einer Kurzskala. Psychotherapie, Psychosomatik,
Medizinische Psychologie; 50: 472-482.
41. Shek, D.T.L. (1992). Meaning in life and psychological well-being:
An empirical study using the chinese version of the Purpose in Life
Questionnaire. Journal of Genetic Psychology; 153: 185-200.
42. Sheline, Y.I., Sanghavi, M., Mintun, M.A. & Gado, M.H. (1999).
Depression duration but not age predicts hippocampal volume loss
in medically healthy women with recurrent major depression. Jour-
nal of Neuroscience; 19: 5034-43.
43. Sheline, Y.I., Wang, P.W., Gado, M.H., Csernansky, J.G. & Van-
nier, M.W. (1996). Hippocampal atrophy in recurrent major depres-
sion. Proceedings of the National Academy of Sciences of the
United States of America; 93: 3908-3913.
44. Steffens, D.C., Byrum, C.E., McQuoid, D.R., Greenberg, D.L.,
Payne, M.E., Blitchington, T.F., MacFall, J.R. & Krishnan K.R.R.
69
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Psychiatry; 48: 301-309.
45. Sullivan, P.F., Neale, M.C. & Kendler, K.S. (2000). Genetic epide-
miology of major depression: Review and meta-analysis. American
Journal of Psychiatry; 157: 1552-1562.
46. Tausch, R. (2004). Sinn in unserem Leben. In Auhagen, A.E.
(Hrsg.), Positive Psychologie: Anleitung zum „besseren“ Leben (S.
86-102). Weinheim, Basel: Beltz.
47. World Health Organisation. Depression. [Online im Internet:] URL:
http://www.who.int/mental_health/management/depression/ defini-
tion/en/ [Stand: 16.03.2007, 9:15]
48. Zika, S. & Chamberlain, K. (1992). On the relation between mean-
ing in life and psychological well-being. British Journal of
Psychology; 83: 133-145.
70
7. Abkürzungsverzeichnis
AltrOr/SozE: Altruistische Orientierung/Soziales Engagement
BDI: Beck-Depressions-Inventar
Bez: Beziehung
BNF: Brain-derived neurotrophic-Faktor
BSI: Brief Symptom Inventory
BSI psy: Brief Symptom Inventory – psychische Belastung
bzw.: beziehungsweise
ca.: circa
CISS: Coping Inventory for Stressful Situations
CISS-emo.: Coping Inventory for Stressful Situations - emotionsorientiert
CISS-pro.: Coping Inventory for Stressful Situations - problemorientiert
Diff: Differenziertheit
Ela: Elaboriertheit
Erf: Erfülltheitsgrad
et al.: und andere
Ges.gef.: Gesundheitsgefühl
GSI: Global Severity Index
Het: Heterogenität
ICD-10: International Statistical Classification of Deseases and Related
Health Problems – 10. Revision
IQ: Intelligenzquotient
Koh: Kohärenz
Leau: Lebensaufgabe
LRI: Life Regard Index
Mat: Materialität
MWT: Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenz-Test
n.s.: nicht signifikant
PIL: Purpose in Life-Fragebogen
PSDI: Positive Symptom Distress Index
PST: Positive Symptom Total
SCL: Symptom-Checkliste
71
Sewi: Selbstwirksamkeit
SF-36: Short Form 36 Health Survey Questionnaire
SF körp.: Short Form 36 Health Survey Questionnaire – körperliche
Summenskala
SF psych.: Short Form 36 Health Survey Questionnaire – psychische
Summenskala
SF Verän.: Short Form 36 Health Survey Questionnaire – Gesundheits-
veränderung
SOC: Sense of Coherence Scale
SOC-L9: Sense of Coherence Scale – Leipziger Kurzskala
SWB: Subjective Well-Being
SWLS: Satisfaction With Life Scale
Wohl: Wohlbefinden
z.B.: zum Beispiel
Zug: Zugänglichkeit
72
8. Vorveröffentlichungen
1. Gruß, B., Reulbach, U., Dimpfl, D., Kornhuber, J. & Bleich, S. (2005).
Die Bedeutung individueller Sinnkonstruktion depressiver Patienten für
Lebensqualität und Symptomschwere. Deutsche Gesellschaft für Psy-
chiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, DGPPN Kongress
2005 (23.-26.11.2005, Berlin).
2. Gruß, B., Dimpfl, D., Kornhuber, J. & Bleich, S. (2006). Sinnkonstruk-
tion und Depression. Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psycho-
therapie und Nervenheilkunde, DGPPN Kongress 2006 (22.-
25.11.2006, Berlin).
3. Gruß, B., Dimpfl, D., de Zwaan, M., Kornhuber, J. & Bleich, S. (2007).
Sinnkonstruktion und Symptomschwere depressiver Patienten im sta-
tionären Verlauf. Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychothera-
pie und Nervenheilkunde, DGPPN Kongress 2007 (21.-24.11.2007,
Berlin).
4. Gruß, B., Dimpfl, D., Bleich, S. & de Zwaan, M. (2009). Können de-
pressive Patienten Sinn in ihrem Leben konstruieren? 60. Arbeitsta-
gung des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin
(DKPM) und 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psy-
chosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) (18.-
21.03.2009, Mainz)
73
9. Anhang 8.1. Fragebogen zur Erfassung soziodemographischer Daten, psychischer Gesundheit und verbaler Intelligenz
Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens:
Bitte bearbeiten Sie alle Aussagen zügig, aber sorgfältig und
überlegen Sie nicht zu lange, sondern wählen Sie die Antwort
aus, die Ihnen auf Anhieb am zutreffendsten erscheint!
Bitte machen Sie nur ein Kreuz pro Frage und lassen Sie keine
Frage aus!
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!
Bitte nicht ausfüllen!
V N T T M M J J
- p - - t1:
74
Allgemeine Fragen zu Ihrer Person
Geschlecht � männlich � weiblich
Alter _____ Jahre
Familienstand � ledig
� verheiratet
� in fester Partnerschaft lebend
� geschieden
� verwitwet
Kinder � ja � nein Anzahl: ___________
Wohnform � alleine
� mit einem (Ehe-)Partner
� mit Familie/Angehörigen
� in einem Wohn- oder Pflegeheim
� sonstiges:______________________________
Schulabschluss � Hauptschulabschluss
� Realschulabschluss
� Abitur
� kein Abschluss
� sonstiges:______________________________
Absolvierte Schuljahre _____ Jahre
Dauer der Ausbildung _____ Jahre
(Studium, Berufsschule, Lehre etc.)
Derzeitiger Berufsstand � berufstätig
� Hausfrau/-mann
� altersberentet
75
� wegen Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit
berentet
� arbeitslos
� Schule
� Ausbildung
� Studium
� sonstiges: ________________________
Berufsbezeichnung ______________________________
76
Bei den folgenden Fragen geht es um die Beurteilung Ihres Gesundheitszu-
standes. Der Bogen ermöglicht es, im Zeitverlauf nachzuvollziehen, wie Sie
sich fühlen und wie Sie im Alltag zurechtkommen.
Bitte beantworten Sie jede der (grau unterlegten) Fragen, indem Sie bei den
Antwortmöglichkeiten die Zahl ankreuzen, die am besten auf Sie zutrifft.
Ausge-
zeichnet
Sehr
gut Gut
Weniger
Gut Schlecht
1. Wie würden Sie Ihren Gesund-
heitszustand im Allgemeinen be-
schreiben?
1 2 3 4 5
Derzeit
viel
besser
Derzeit
etwas
besser
Etwa wie
vor einem
Jahr
Derzeit
etwas
schlechter
Derzeit
viel
schlechter
2. Im Vergleich zum vergange-
nen Jahr,
wie würden Sie Ihren derzeiti-
gen Gesundheitszustand be-
schreiben?
1 2 3 4 5
Im folgenden sind einige Tätigkeiten beschrieben, die Sie vielleicht an einem norma-
len Tag ausüben.
3. Sind Sie durch Ihren derzeitigen
Gesundheitszustand bei diesen Tätigkei-
ten eingeschränkt? Wenn ja, wie stark?
Ja, stark ein-
geschränkt
Ja, etwas
eingeschränkt
Nein, über-
haupt nicht
eingeschränkt
3.a anstrengende Tätigkeiten, z.B.
schnell laufen, schwere Gegenstände
heben, anstrengenden Sport treiben
1 2 3
3.b mittelschwere Tätigkeiten, z.B. 1 2 3
77
einen Tisch verschieben, staubsaugen,
kegeln, Golf spielen
3.c Einkaufstaschen heben oder tragen
1 2 3
3.d mehrere Treppenabsätze steigen
1 2 3
3.e einen Treppenabsatz steigen
1 2 3
3.f sich beugen, knien, bücken
1 2 3
3.g mehr als 1 Kilometer zu Fuß gehen
1 2 3
3.h mehrere Straßenkreuzungen weit zu
Fuß gehen
1 2 3
3.i eine Straßenkreuzung weit zu Fuß
gehen
1 2 3
3.j sich baden oder anziehen
1 2 3
Hatten Sie in den vergangenen 4 Wochen auf-
grund Ihrer körperlichen Gesundheit irgendwelche
Schwierigkeiten bei der Arbeit
oder anderen alltäglichen Tätigkeiten im Beruf bzw.
zu Hause?
Ja Nein
4.a Ich konnte nicht so lange wie üblich tätig sein
1 2
4.b Ich habe weniger geschafft als ich wollte
1 2
4.c Ich konnte nur bestimmte Dinge tun
1 2
4.d Ich hatte Schwierigkeiten bei der Ausführung
1 2
78
Hatten Sie in den vergangenen 4 Wochen auf-
grund seelischer Probleme irgendwelche Schwie-
rigkeiten bei der Arbeit oder anderen alltäglichen
Tätigkeiten im Beruf bzw. zu
Hause (z.B. weil Sie sich niedergeschlagen
oder ängstlich fühlten)?
Ja Nein
5.a Ich konnte nicht so lange wie üblich tätig sein
1 2
5.b Ich habe weniger geschafft als ich wollte
1 2
5.c Ich konnte nicht so sorgfältig wie üblich arbei-
ten
1 2
Überhaupt
nicht Etwas Mäßig Ziemlich Sehr
6. Wie sehr haben Ihre körperliche Ge-
sundheit oder seelischen
Probleme in den vergangenen 4 Wo-
chen Ihre normalen Kontakte
zu Familienangehörigen, Freunden,
Nachbarn oder zum Bekanntenkreis
beeinträchtigt?
1 2 3 4 5
Keine
Schmerzen
Sehr
leicht Leicht Mäßig Stark
Sehr
stark
7. Wie stark waren Ihre Schmerzen
in den vergangenen 4 Wochen?
1 2 3 4 5 6
Überhaupt
nicht
Ein biss-
chen Mäßig Ziemlich Sehr
79
8. Inwieweit haben die Schmerzen
Sie in den vergangenen 4 Wochen
bei der Ausübung Ihrer Alltagstätig-
keiten zu Hause und im Beruf be-
hindert?
1 2 3 4 5
In diesen Fragen geht es darum, wie Sie sich fühlen und wie es Ihnen in den ver-
gangenen 4 Wochen gegangen ist.
(Bitte kreuzen Sie in jeder Zeile die Zahl an, die Ihrem Befinden am ehesten ent-
spricht).
Wie oft waren Sie in den ver-
gangenen 4 Wochen
Immer Meistens Ziemlich
oft
Manch-
mal Selten Nie
9.a ... voller Schwung?
1 2 3 4 5 6
9.b ... sehr nervös?
1 2 3 4 5 6
9.c ... so niedergeschlagen, dass
Sie nichts aufheitern konnte?
1 2 3 4 5 6
9.d ... ruhig und gelassen?
1 2 3 4 5 6
9.e ... voller Energie?
1 2 3 4 5 6
9.f ... entmutigt und traurig?
1 2 3 4 5 6
9.g ... erschöpft?
1 2 3 4 5 6
9.h ... glücklich?
1 2 3 4 5 6
9.i ... müde?
1 2 3 4 5 6
Immer Meistens
Manch-
mal Selten Nie
80
10. Wie häufig haben Ihre körperli-
che Gesundheit oder seelischen
Probleme in den vergangenen 4
Wochen Ihre Kontakte zu anderen
Menschen (Besuche bei Freunden,
Verwandten usw.) beeinträchtigt?
1 2 3 4 5
Inwieweit trifft jede der folgenden
Aussagen auf Sie zu?
Trifft
ganz zu
Trifft weit-
gehend
zu
Weiß
nicht
Trifft weit-
gehend
nicht zu
Trifft
überhaupt
nicht zu
11.a Ich scheine etwas leichter als
andere krank zu werden
1 2 3 4 5
11.b Ich bin genauso gesund wie
alle anderen, die ich kenne
1 2 3 4 5
11.c Ich erwarte, dass meine Ge-
sundheit nachlässt
1 2 3 4 5
11.d Ich erfreue mich ausgezeich-
neter Gesundheit
1 2 3 4 5
81
1. Haben Sie das Gefühl, dass Sie in einer ungewohnten Situation sind und nicht
wissen, was Sie tun sollen?
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
sehr oft sehr selten oder nie
2. Wenn Sie über das Leben nachdenken, ist es dann oft so, dass...
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
Sie spüren, wie schön Sie sich fragen, wieso
es ist zu leben sie überhaupt leben
3. Die Dinge, die Sie täglich tun, sind für Sie....
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
Quelle tiefer Freude eine Quelle von Schmerz
und Befriedigung und Langeweile
4. Wie oft sind Ihre Gedanken und Gefühle ganz durcheinander?
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
sehr oft sehr selten oder nie
5. Wenn Sie etwas tun, das Ihnen ein gutes Gefühl gibt,...
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
dann ist es bestimmt so, dann wird bestimmt
dass Sie sich auch weiterhin etwas passieren, das Ihnen
gut fühlen werden dieses Gefühl verdirbt
82
6. Sie erwarten für die Zukunft, dass Ihr eigenes Leben...
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
ohne jeden Sinn voller Sinn und
und Zweck sein wird Zweck sein wird
7. Viele Leute – auch solche mit einem starken Charakter – fühlen sich in bestimm-
ten Situationen als traurige Verlierer. Wie oft haben Sie sich in der Vergan-
genheit so gefühlt?
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
sehr oft sehr selten oder nie
8. Wenn Sie an Schwierigkeiten denken, denen Sie bei wichtigen Dingen im Leben
wohl begegnen werden, haben Sie das Gefühl, dass....
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
es Ihnen immer gelingen Sie es nicht schaffen
wird, die Schwierigkeiten werden, die Schwierig-
zu überwinden keiten zu überwinden
9. Wie oft haben Sie das Gefühl, dass die Dinge, die Sie im täglichen Leben tun,
wenig Sinn haben?
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
sehr oft sehr selten oder nie
83
Bitte beurteilen Sie nun, in welchem Ausmaß Sie mit den folgenden Aussa-
gen übereinstimmen. Beantworten Sie bitte jede Frage bzw. Aussage und
kreuzen Sie jeweils nur ein Kästchen an.
1----------------2---------------3---------------4---------------5---------------6---------------7
1. In den meisten Bereichen entspricht
mein Leben meinen 1 2 3 4 5 6 7
Idealvorstellungen. � � � � � � �
2. Meine Lebensbedingungen sind 1 2 3 4 5 6 7
ausgezeichnet. � � � � � � �
3. Ich bin mit meinem Leben 1 2 3 4 5 6 7
zufrieden. � � � � � � �
4. Bisher habe ich die wesentlichen
Dinge erreicht, die ich mir für meine 1 2 3 4 5 6 7
Leben wünsche. � � � � � � �
5. Wenn ich mein Leben noch einmal
leben könnte, würde ich kaum 1 2 3 4 5 6 7
etwas ändern. � � � � � � �
6. Ich fühle mich zur Zeit völlig 1 2 3 4 5 6 7
gesund � � � � � � �
stimme
überhaupt
nicht zu
stimme
nicht zu
stimme eher
nicht zu
weder/noch stimme eher
zu
stimme zu stimme voll
zu
84
Im Folgenden werden verschiedene Verhaltensweisen aufgelistet, mit denen
Menschen auf schwierige, kritische oder herausfordernde Ereignisse reagie-
ren können. Bitte kreuzen Sie an, wie gut diese Aussagen beschreiben,
wie Sie mit solchen Ereignissen umgehen.
trifft trifft trifft trifft trifft
nicht wenig mittel eher völlig
zu zu zu zu zu
1. Ich teile meine Zeit besser ein. � � � � �
2. Ich konzentriere mich auf das Problem, � � � � �
um eine Lösung zu finden.
3. Ich denke an bessere Zeiten. � � � � �
4. Ich suche den Kontakt mit anderen Menschen. � � � � �
5. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich die � � � � �
Dinge vor mir herschiebe.
6. Ich tue, was ich für das Beste halte. � � � � �
7. Ich beschäftige mich mit meinen Sorgen � � � � �
und Problemen.
8. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich in die � � � � �
Situation geraten bin.
9. Ich mache einen Einkaufsbummel. � � � � �
10. Ich setze Prioritäten. � � � � �
11. Ich versuche zu schlafen. � � � � �
12. Ich nasche oder gönne mir meine
Lieblingsspeise. � � � � �
13. Ich befürchte, dass ich die Situation nicht � � � � �
bewältigen kann.
14. Ich bin sehr angespannt. � � � � �
15. Ich denke darüber nach, wie ich ähnliche � � � � �
Situationen bewältigt habe.
16. Ich sage mir, dass das gar nicht wahr ist. � � � � �
17. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich � � � � �
zu sehr aufrege.
18. Ich gehe essen. � � � � �
19. Ich gerate aus der Fassung. � � � � �
20. Ich kaufe mir etwas. � � � � �
85
21. Ich erarbeite mir einen Plan und führe ihn
auch aus. � � � � �
22. Ich mache mir Vorwürfe, weil ich nicht weiß, � � � � �
was ich tun soll.
23. Ich gehe zu einer Party. � � � � �
24. Ich denke über die Situation nach, damit ich � � � � �
sie verstehen kann.
25. Ich bin wie gelähmt und weiß nicht, was � � � � �
ich machen soll.
26. Ich mache sofort etwas gegen die Belastung. � � � � �
27. Ich denke über die Situation nach und versuche � � � � �
aus meinen Fehlern zu lernen.
28. Ich wünsche mir, ich könnte ungeschehen � � � � �
machen, was passiert ist.
29. Ich besuche einen Freund/ eine Freundin. � � � � �
30. Ich grüble darüber nach, was ich tun soll. � � � � �
31. Ich verbringe Zeit mit einem mir � � � � �
nahe stehenden Menschen.
32. Ich gehe spazieren. � � � � �
33. Ich sage mir, dass mir das nie wieder passiert. � � � � �
34. Ich beschäftige mich mit meinen Schwächen. � � � � �
35. Ich rede mit jemandem, dessen Rat mir
wichtig ist. � � � � �
36. Ich durchdenke das Problem, bevor ich etwas � � � � �
unternehme.
37. Ich rufe einen Freund/ eine Freundin an. � � � � �
38. Ich werde wütend. � � � � �
39. Ich überdenke meine Prioritäten. � � � � �
40. Ich schaue mir einen Film an. � � � � �
41. Ich behalte die Kontrolle über die Situation. � � � � �
42. Ich strenge mich besonders an, � � � � �
um alles zu erledigen.
43. Ich erarbeite mehrere Lösungsvorschläge � � � � �
für das Problem.
44. Ich wende mich von dem Problem ab und lasse � � � � �
es erst mal gut sein.
45. Ich lasse meinen Ärger an anderen aus. � � � � �
46. Ich nutze die Gelegenheit, um zu beweisen, � � � � �
was in mir steckt.
86
47. Ich sehe fern. � � � � �
48. Ich versuche so planmäßig und gezielt
vorzugehen, dass ich die Situation in den
Griff bekomme. � � � � �
87
Auf den folgenden Seiten finden Sie 21 Gruppen von Aussagen. Bitte lesen
Sie jede Gruppe sorgfältig durch. Suchen Sie dann die eine Aussage in jeder
Gruppe heraus, die am besten beschreibt, wie Sie sich in den letzten 7 Ta-
gen einschließlich heute gefühlt haben und kreuzen Sie die dazugehörige
Ziffer (0, 1, 2 oder 3) an. Lesen Sie auf jeden Fall alle Aussagen in jeder
Gruppe, bevor Sie Ihre Wahl treffen.
A
0 Ich bin nicht traurig.
1 Ich bin traurig.
2 Ich bin die ganze Zeit traurig und
komme nicht davon los.
3 Ich bin so traurig oder unglücklich,
dass ich es kaum noch ertrage.
B
0 Ich sehe nicht besonders mutlos in
die Zukunft.
1 Ich sehe mutlos in die Zukunft.
2 Ich habe nichts, worauf ich mich
freuen kann.
3 Ich habe das Gefühl, dass die Zukunft
hoffnungslos ist, und dass die Situati-
on nicht besser werden kann.
C
0 Ich fühle mich nicht als Versager.
1 Ich habe das Gefühl, öfter versagt zu
haben als der Durchschnitt.
2 Wenn ich auf meine Leben zurückbli-
cke, sehe ich bloß eine Menge Fehl-
schläge.
3 Ich habe das Gefühl, als Mensch
ein völliger Versager zu sein.
D
0 Ich kann die Dinge genauso
genießen wie früher.
1 Ich kann die Dinge nicht mehr so
genießen wie früher.
2 Ich kann aus nichts mehr eine
echte Befriedigung ziehen.
3 Ich bin mit allem unzufrieden oder
gelangweilt.
E
0 Ich habe keine Schuldgefühle.
1 Ich habe häufig Schulgefühle.
2 Ich habe fast immer Schulgefühle.
3 Ich habe immer Schuldgefühle.
F
0 Ich habe nicht das Gefühl, gestraft zu
sein.
1 Ich habe das Gefühl, vielleicht be-
straft zu werden.
2 Ich erwarte, bestraft zu werden.
3 Ich habe das Gefühl, bestraft zu sein.
G
0 Ich bin nicht von mir enttäuscht.
1 Ich bin von mir enttäuscht.
2 Ich finde mich fürchterlich.
3 Ich hasse mich.
88
H
0 Ich habe nicht das Gefühl, schlechter
zu sein als alle anderen.
1 Ich kritisiere mich wegen meiner Feh-
ler und Schwächen.
2 Ich mache mir die ganze Zeit Vorwür-
fe wegen meiner Mängel
3 Ich gebe mir für alles die Schuld, was
schief geht.
I
0 Ich denke nicht daran, mir etwas an-
zutun.
1 Ich denke manchmal an Selbstmord,
aber ich würde es nicht tun.
2 Ich möchte mich am liebsten um-
bringen.
3 Ich würde mich umbringen, wenn ich
die Gelegenheit hätte.
J
0 Ich weine nicht öfter als früher.
1 Ich weine jetzt mehr als früher.
2 Ich weine jetzt die ganze Zeit.
3 Früher konnte ich weinen, aber jetzt
kann ich es nicht mehr, obwohl ich es
möchte.
K
0 Ich bin nicht reizbarer als sonst.
1 Ich bin jetzt leichter verärgert oder
gereizter als früher.
2 Ich fühle mich dauernd gereizt.
3 Die Dinge, die mich früher geärgert
haben, berühren mich nicht mehr.
L
0 Ich habe nicht das Interesse an
Menschen verloren.
1 Ich interessiere mich jetzt weniger
für Menschen als früher.
2 Ich habe mein Interesse an anderen
Menschen zum größten Teil verloren.
3 Ich habe mein ganzes Interesse an
anderen Menschen verloren.
M
0 Ich bin so entschlussfreudig wie
immer.
1 Ich schiebe Entscheidungen jetzt
öfter als früher auf.
2 Es fällt mir jetzt schwerer als früher,
Entscheidungen zu treffen.
3 Ich kann überhaupt keine
Entscheidungen mehr treffen.
N
0 Ich habe nicht das Gefühl, schlechter
auszusehen als früher.
1 Ich mache mir Sorgen, dass ich alt
oder unattraktiv aussehe.
2 Ich habe das Gefühl, dass Verände-
rungen in meinem Aussehen eintre-
ten, die mich hässlich machen.
3 Ich finde mich hässlich.
O
0 Ich kann so gut arbeiten wie früher.
1 Ich muss mir einen Ruck geben, be-
vor ich eine Tätigkeit in Angriff neh-
me.
2 Ich muss mich zu jeder Tätigkeit
zwingen.
3 Ich bin unfähig zu arbeiten.
89
P
0 Ich schlafe so gut wie sonst.
1 Ich schlafe nicht mehr so gut wie
früher.
2 Ich wache 1 bis 2 Stunden früher auf
als sonst, und es fällt mir schwer,
wieder einzuschlafen.
3 Ich wache mehrere Stunden früher
auf als sonst und kann nicht mehr
einschlafen.
Q
0 Ich ermüde nicht stärker als sonst.
1 Ich ermüde schneller als früher.
2 Fast alles ermüdet mich.
3 Ich bin zu müde, etwas zu tun.
R
0 Mein Appetit ist nicht schlechter als
sonst.
1 Mein Appetit ist nicht mehr so gut
wie früher.
2 Mein Appetit hat sehr stark
nachgelassen.
3 Ich habe überhaupt keinen Appetit
mehr.
T
0 Ich mache mir keine größeren Sorgen
um meine Gesundheit als sonst.
1 Ich mache mir Sorgen über körperli-
che Probleme, wie Schmerzen, Ma-
genbeschwerden oder Verstopfung.
2 Ich mache mir so große Sorgen über
gesundheitliche Probleme, dass es
mir schwer fällt, an etwas anderes zu
denken.
3 Ich mache mir so große Sorgen über
gesundheitliche Probleme, dass ich
an nichts anderes mehr denken kann.
U
0 Ich habe in letzter Zeit keine Verän-
derung meines Interesses an Sex
bemerkt.
1 Ich interessiere mich weniger für Sex
als früher.
2 Ich interessiere mich jetzt viel weniger
für Sex.
3 Ich habe das Interesse an Sex völlig
verloren.
S
0 Ich habe kaum abgenommen.
1 Ich habe mehr als 2 Kilo
abgenommen.
2 Ich habe mehr als 5 Kilo
abgenommen.
3 Ich habe mehr als 8 Kilo
abgenommen.
Ich esse absichtlich weniger, um abzuneh-
men
� Ja � Nein
90
Sie finden nachstehend eine Liste von Problemen und Beschwerden, die man
manchmal hat. Bitte lesen Sie jede Frage einzeln sorgfältig durch und entscheiden
Sie, wie stark Sie durch diese Beschwerden gestört oder bedrängt worden sind, und
zwar während der vergangenen sieben Tage bis heute. Überlegen Sie bitte nicht
erst, welche Antwort „den besten Eindruck“ machen könnte, sondern antworten Sie
so, wie es für Sie persönlich zutrifft. Machen Sie bitte hinter jeder Frage ein Kreuz
bei der für Sie am besten zutreffenden Antwort.
überhaupt
nicht
ein wenig ziemlich stark sehr stark
0 1 2 3 4
Wie sehr litten Sie in den letzten sieben Tagen unter...
1. Nervosität oder innerem Zittern 0 1 2 3 4
2. Ohnmachts- und Schwindelgefühlen 0 1 2 3 4
3. der Idee, dass irgend jemand Macht über Ihre Gedanken hat
0 1 2 3 4
4. dem Gefühl, dass andere an den meisten Ihrer Schwierigkeiten
Schuld sind 0 1 2 3 4
5. Gedächtnisschwierigkeiten 0 1 2 3 4
6. dem Gefühl, leicht reizbar oder verärgerbar zu sein 0 1 2 3 4
7. Herz- oder Brustschmerzen 0 1 2 3 4
8. Furcht auf offenen Plätzen oder auf der Straße 0 1 2 3 4
9. Gedanken, sich das Leben zu nehmen 0 1 2 3 4
10. dem Gefühl, dass man den meisten Menschen nicht
mehr trauen kann 0 1 2 3 4
11. schlechtem Appetit 0 1 2 3 4
12. plötzlichem Erschrecken ohne Grund 0 1 2 3 4
13. Gefühlsausbrüchen, denen gegenüber Sie machtlos waren 0 1 2 3 4
14. Einsamkeitsgefühlen, selbst wenn Sie in Gesellschaft sind 0 1 2 3 4
15. dem Gefühl, dass es Ihnen schwer fällt, etwas anzufangen 0 1 2 3 4
16. Einsamkeitsgefühlen 0 1 2 3 4
17. Schwermut 0 1 2 3 4
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18. dem Gefühl, sich für nichts zu interessieren 0 1 2 3 4
19. Furchtsamkeit 0 1 2 3 4
20. Verletzlichkeit in Gefühlsdingen 0 1 2 3 4
21. dem Gefühl, dass die Leute unfreundlich sind oder Sie nicht leiden
können 0 1 2 3 4
22. Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber anderen 0 1 2 3 4
23. Übelkeit oder Magenverstimmungen 0 1 2 3 4
24. dem Gefühl, dass andere Sie beobachten oder über
Sie reden 0 1 2 3 4
25. Einschlafschwierigkeiten 0 1 2 3 4
26. dem Zwang, wieder und wieder nachzukontrollieren,
was Sie tun 0 1 2 3 4
27. Schwierigkeiten, sich zu entscheiden 0 1 2 3 4
28. Furcht vor Fahrten in Bus, Straßenbahn, U-Bahn oder Zug 0 1 2 3 4
29. Schwierigkeiten beim Atmen 0 1 2 3 4
30. Hitzewallungen oder Kälteschauern 0 1 2 3 4
31. der Notwendigkeit, bestimmte Dinge, Orte oder Tätigkeiten
zu meiden, weil Sie durch diese erschreckt werden 0 1 2 3 4
32. Leere im Kopf 0 1 2 3 4
33. Taubheit oder Kribbeln in einzelnen Körperteilen 0 1 2 3 4
34. dem Gefühl, dass Sie für Ihre Sünden bestraft werden
Sollten 0 1 2 3 4
35. einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit angesichts der
Zukunft 0 1 2 3 4
36. Konzentrationsschwierigkeiten 0 1 2 3 4
37. Schwächegefühl in einzelnen Körperteilen 0 1 2 3 4
38. dem Gefühl, gespannt oder aufgeregt zu sein 0 1 2 3 4
39. Gedanken an den Tod oder ans Sterben 0 1 2 3 4
40. dem Drang, jemanden zu schlagen, zu verletzen oder ihm
Schmerzen zuzufügen 0 1 2 3 4
41. dem Drang, Dinge zu zerbrechen oder zu zerschmettern 0 1 2 3 4
42. starker Befangenheit im Umgang mit anderen 0 1 2 3 4
43. Abneigung gegen Menschenmengen, z.B. beim
Einkaufen oder im Kino 0 1 2 3 4
44. dem Eindruck, sich einer anderen Person nie so richtig
92
nahe fühlen zu können 0 1 2 3 4
45. Schreck- oder Panikanfällen 0 1 2 3 4
46. der Neigung, immer wieder in Erörterungen und
Auseinandersetzungen zu geraten 0 1 2 3 4
47. Nervosität, wenn Sie allein gelassen werden 0 1 2 3 4
48. mangelnde Anerkennung Ihrer Leistungen durch andere 0 1 2 3 4
49. so starker Ruhelosigkeit, dass Sie nicht stillsitzen können 0 1 2 3 4
50. dem Gefühl, wertlos zu sein 0 1 2 3 4
51. dem Gefühl, dass die Leute Sie ausnutzen, wenn Sie es
zulassen würden 0 1 2 3 4
52. Schuldgefühlen 0 1 2 3 4
53. dem Gedanken, dass irgendetwas mit Ihrem Verstand
nicht in Ordnung ist 0 1 2 3 4
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Zuletzt sehen Sie hier mehrere Reihen mit Wörtern. In jeder Reihe
steht höchstens ein Wort, das Ihnen vielleicht bekannt ist. Wenn Sie
es gefunden haben, streichen Sie es bitte durch.
1. Nale – Sahe – Nase – Nesa – Sehna
2. Funktion – Kuntion – Finzahm – Tuntion – Tunkion
3. Struk – Streik – Sturk – Strek – Kreik
4. Kulinse – Kulerane – Kulisse – Klubihle – Kubistane
5. Kenekel – Gesonk – Kelume – Gelenk – Gelerge
6. siziol – salzahl – sozihl – sziam – sozial
7. Sympasie – Symmofeltrie – Symmantrie – Symphonie –
Symplanie
8. Umma – Pamme – Nelle – Ampe – Amme
9. Krusse – Surke – Krustelle – Kruste – Struke
10. Kirse – Sirke – Krise – Krospe – Serise
11. Tinxur – Kukutur – Fraktan – Tinktur – Rimsuhr
12. Unfision – Fudision – Infusion – Syntusion – Nuridion
13. Feudasmus – Fonderismus – Föderalismus – Födismus –
Föderasmus
14. Redor – Radium – Terion – Dramin – Orakium
15. kentern – knerte – kanzen – kretern – trekern
16. Kantate – Rakante – Kenture – Krutehne – Kallara
17. schalieren – waschieren – wakieren – schackieren – kaschie-
ren
18. Tuhl – Lar – Lest – Dall – Lid
19. Dissonanz – Diskrisanz – Distranz – Dinotanz – Siodenz
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20. Ferindo – Inferno – Orfina – Firanetto – Imfindio
21. Rilkiase – Kilister – Riliker – Klistier – Linkure
22. kurinesisch – kulinarisch – kumensisch – kulissarisch –
kannastrisch
23. Rosto – Torso – Soro – Torgos – Tosor
24. Kleiber – Beikel – Keibel – Reikler – Biekerl
25. Ralke – Korre – Ruckse – Recke – Ulte
26. Lamone – Talane – Matrone – Tarone – Malonte
27. Tuma – Umat – Maut – Taum – Muta
28. Sorekin – Sarowin – Rosakin – Narosin – Kerosin
29. beralen – gerältet – anälteren – untären – verbrämen
30. Kapaun – Paukan – Naupack – Aupeck- Ankepran
31. Sickaber – Bassiker – Kassiber – Sassiker – Askiber
32. Pucker – Keuper – Eucker – Reuspeck – Urkane
33. Spirine – Saprin – Parsin – Purin – Asprint
34. Kulon – Solgun – Koskan – Soran – Klonus
35. Adept – Padet – Edapt – Epatt – Taped
36. Gindelat – Tingerat – Indigenat – Nitgessar – Rngelaar
37. Berkizia – Brekzie – Birakize – Brikazie – Bakiria
Das Ausfüllen des Fragebogens ist hiermit beendet. Überprüfen
Sie bitte noch einmal, ob Sie alle Fragen beantwortet haben. Vie-
len Dank für Ihre Mitarbeit!
95
8.2. Fragebogen zur Erfassung individueller Sinnkonstruktion
Denken Sie jetzt ein paar Minuten über Dinge nach, die Ihr Leben für Sie sinnvoll
machen.
Welche Dinge sind das?
Schreiben Sie die Dinge am besten stichpunktartig in die leeren Zeilen.
Sie haben dafür 5 min Zeit.
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Sie haben einige Dinge aufgeschrieben, die Ihr Leben für Sie sinnvoll machen.
Bitte ordnen Sie jetzt diese Sinnelemente nach ihrer Wichtigkeit.
Kennzeichnen Sie auf der vorhergehenden Seite das Sinnelement, das für Sie am
wichtigsten ist mit einer 1, mit einer 2 das nächst wichtige, 3, ....usw.
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Erzählen Sie bitte noch etwas darüber, ob und wie diese Sinnelemente (d.h. die
Dinge die Ihr Leben für Sie sinnvoll machen) für Sie zusammenhängen.
Sie können dies stichpunktartig tun oder aber ausformuliert.
Sie haben dafür wieder 5 min Zeit.
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Sie haben aufgeschrieben, welche Dinge das Leben für Sie sinnvoll machen. Zuletzt
bitten wir Sie auf der folgenden Skala einzuschätzen, inwieweit diese Dinge in
Ihrem Leben schon erfüllt bzw. vorhanden sind. Wenn z.B. ein/e Partner/in Ihr
Leben sinnvoll macht, Sie momentan aber Single sind, ist dieses Sinnelement noch
nicht vorhanden/erfüllt.
Mein wichtigstes Sinnelement (Rang 1) ist in meinem Leben
1 2 3 4 5 6 7
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noch nicht 100% vorhanden erfüllt
Mein zweitwichtigstes Sinnelement (Rang 2) ist in meinem Leben
1 2 3 4 5 6 7
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noch nicht 100% vorhanden erfüllt
Das Sinnelement 3 ist in meinem Leben
1 2 3 4 5 6 7
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noch nicht 100% vorhanden erfüllt
Das Sinnelement 4 ist in meinem Leben
1 2 3 4 5 6 7
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noch nicht 100% vorhanden erfüllt
Das Sinnelement 5 ist in meinem Leben
1 2 3 4 5 6 7
� � � � � � �
noch nicht 100% vorhanden erfüllt
99
10. Danksagung
Ich danke dem Direktor der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Kli-
nik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Herrn Prof. Dr.
med. Johannes Kornhuber, meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. med. Stefan
Bleich für die Überlassung des Themas und meiner Betreuerin Frau Dipl.-
Psych. Barbara Gruß für die Ermöglichung dieser Arbeit und ihre stetige
kompetente Unterstützung und Geduld.
Weiterhin danke ich Herrn Dr. Josef Döbber, Frau Dipl.-Psych. Anna Eichler
und Herrn Tobias Meinel sowie meinen Eltern und Freunden.
100
Lebenslauf
Persönliche Daten
Name Doris Christine Michaela Dimpfl
Geburtsdatum 08. August 1981
Geburtsort Nürnberg
Wohnort Eichenauer Str. 2, 81245 München
Telefon 089 / 86466688
E-Mail [email protected]
Eltern Günter Dimpfl und Siglinde Dimpfl
Geschwister Martin Dimpfl
Praktische Erfahrung
Seit 09/08 Assistenzärztin, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und -psychotherapie, Josefinum Augsburg
08/06 – 07/07 Praktisches Jahr
Universitätsklinikum Erlangen: Innere Medizin, Pädiatrie,
Chirurgie
03/04 – 09/05 Famulaturen: Pädiatrie, Psychiatrie, Innere Medizin
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Bildungsweg
11/01 – 06/08 Studium der Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-
Universität Erlangen-Nürnberg
04/08 – 06/08 Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, Gesamtnote:
1,0
08/03 – 09/03 Ärztliche Vorprüfung, Gesamtnote: 3,0
09/92 – 07/01 Christian-Ernst-Gymnasium Erlangen, Musisches Gym-
nasium, Abschluss: Abitur mit der Note 2,0
09/88 – 07/92 Grundschule Eckental-Brand
Promotion
Promotion an der Klinik für Psychiatrie und Psychothera-
pie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-
Nürnberg
Thema: Die Bedeutung individueller Sinnkonstruktion für die psy-
chische Gesundheit am Beispiel depressiver Patienten
Doktorvater: Herr Prof. Dr. med. S. Bleich