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AUSGABE 1 I Juni 2014 Liebe Mitglieder und Freunde des Fördervereins, sehr geehrte Damen und Herren, mit diesem Heft lesen Sie die Ausgabe 1/2014 und damit die insgesamt sechste Ausgabe unseres Newsletters „Cromford aktuell“. In der ersten Ausgabe hatten wir Sie bereits nach Ihrer Meinung, Ihren Anregungen zu diesem Format gefragt. Wir haben ein für uns erfreuliches, positives Feedback erhalten. Nun liegen eben diese sechs Ausgaben und ein Zeitraum von zwei Jahren hinter uns. Zeit, gerade nicht innezuhalten wohl aber eine passende Zeit, uns auf den „Prüfstand“ zu stellen. Zeit auch, unsere Arbeit zu hinterfragen mit dem Grundgedanken: „Wir wollen besser werden!“ Was können wir besser machen? Was fehlt? Was könnte entfallen? Ist das jetzige Format für Sie das Richtige? (Der email-Versand an unsere email-Empfänger – die gedruckte Fassung an alle übrigen Mitglieder). Der Fragen gibt es sicher viele. Ihren Anregungen, Verbesserungen sind hier keine Grenzen gesetzt. Sehen Sie uns kritisch nur so können wir besser werden, in unser aller Interesse. Danke. Im Namen des Vorstands und des Kuratoriums Herzlichst Wolfgang Küppers (1. Vorsitzender) FREUNDE UND FÖRDERER DES INDUSTRIEMUSEUMS CROMFORD EV IN RATINGEN Verantwortlicher und Vorsitzender des Vorstands Wolfgang Küppers fon: +49 2102-60622 [email protected] [email protected] www.cormford-ev.de SPENDEN FÜR DIE UNTER- STÜTZUNG DER ARBEIT DES FÖRDERVEREINS SIND JEDERZEIT MÖGLICH. SPENDEN-QUITTUNGEN WERDEN AUSGESTELLT. Sparkasse Hilden Ratingen Velbert IBAN DE 88 3345 0000 0042 1131 00 LVR-INDUSTRIEMUSEUM TEXTILFABRIK CROMFORD Cromforder Allee 24 40878 Ratingen Kontakt: Rita Schmid fon: +49 2102-86449-200 fax: +49 2102-86449-220 [email protected] www.industriemuseum.lvr.de

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AUSGABE 1 I Juni 2014

Liebe Mitglieder und Freunde des Fördervereins,

sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Heft lesen Sie die Ausgabe 1/2014 – und damit die insgesamt sechste Ausgabe

unseres Newsletters „Cromford aktuell“. In der ersten Ausgabe hatten wir Sie bereits nach Ihrer

Meinung, Ihren Anregungen zu diesem Format gefragt.

Wir haben ein für uns erfreuliches, positives Feedback erhalten. Nun liegen eben diese sechs

Ausgaben und ein Zeitraum von zwei Jahren hinter uns.

Zeit, gerade nicht innezuhalten – wohl aber eine passende Zeit, uns auf den „Prüfstand“ zu

stellen. Zeit auch, unsere Arbeit zu hinterfragen mit dem Grundgedanken:

„Wir wollen besser werden!“

Was können wir besser machen?

Was fehlt?

Was könnte entfallen?

Ist das jetzige Format für Sie das Richtige?

(Der email-Versand an unsere email-Empfänger – die gedruckte Fassung an alle

übrigen Mitglieder).

Der Fragen gibt es sicher viele. Ihren Anregungen, Verbesserungen sind hier keine Grenzen

gesetzt. Sehen Sie uns kritisch – nur so können wir besser werden, in unser aller Interesse.

Danke.

Im Namen des Vorstands und des Kuratoriums

Herzlichst

Wolfgang Küppers (1. Vorsitzender)

FREUNDE UND FÖRDERER

DES INDUSTRIEMUSEUMS

CROMFORD EV IN RATINGEN

Verantwortlicher und

Vorsitzender des Vorstands

Wolfgang Küppers

fon: +49 2102-60622

[email protected]

[email protected]

www.cormford-ev.de

SPENDEN FÜR DIE UNTER-

STÜTZUNG DER ARBEIT DES

FÖRDERVEREINS SIND

JEDERZEIT MÖGLICH.

SPENDEN-QUITTUNGEN

WERDEN AUSGESTELLT.

Sparkasse Hilden Ratingen Velbert

IBAN DE

88 3345 0000 0042 1131 00

LVR-INDUSTRIEMUSEUM

TEXTILFABRIK CROMFORD

Cromforder Allee 24

40878 Ratingen

Kontakt: Rita Schmid

fon: +49 2102-86449-200

fax: +49 2102-86449-220

[email protected]

www.industriemuseum.lvr.de

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IN DIESER AUSGABE:

ZWEI NEUE KURATOREN IN CROMFORD

Im Gartensaal des Herrenhauses nahmen Johannes Paas und Friedrich H.

Voßen vom Vorsitzenden des Fördervereins Wolfgang Küppers im Beisein der

Museumsleiterin Claudia Gottfried, des Kuratoriumsvorsitzenden Karl -Ernst Roß-

berg und des Kurators Josef G. Tünkers ihre Ernennungsurkunden entgegen.

Die neuen Kuratoren und ihr Engagement für die Ratinger Kultur stellt Wolfgang

Küppers in dieser Ausgabe vor.

Seite 6

KULTURTAG UND KARNEVAL: FÖRDERVEREIN STELLT SEINE ARBEIT VOR

Der Förderverein nutzte beide Anlässe, um sein Engagement einem breiten Publi-

kum vorzustellen. Beim Prinzenempfang warfen z.B. viele Jecken einen Blick in

die Ausstellung. Beim Kulturtag begrüßte Wolfgang Küppers neben interessierten

Ratinger Bürgern auch die Abgeordneten Elisabeth Müller-Witt (SPD) und Peter

Beyer (CDU) am Infostand und sprach mit ihnen über die aktuelle Vereinsarbeit.

Von den Terminen berichten Dr. Annette Koewius und Friedrich H. Voßen

Seite 6 und 7

PICKNICK IM PARK UND KINDERFEST: GROSSER EINSATZ – GROSSER ERFOLG

Rund 3.800 Besucher kamen am 18. Mai im Laufe des Tages schätzungsweise im Park

vor dem Herrenhaus Cromford zusammen, um einen gleichermaßen entspannten wie

erlebnisreichen Sonntag im Freien zu genießen. Sonnenschein, Gute-Laune-Musik

sowie Spiel und Spaß machten das Fest im Park zu einem vollen Erfolg.

Doch ohne den Einsatz von Förderverein, Museum und einer Treppe voller enga-

gierter Helferinnen und Helfer wäre das Programm nicht zu schaffen.

Seite 8

EXKURSION: BOCHUM WAR EINE REISE WERT

Kunst der Antike in der Kunstsammlung und High-Tech der Gegenwart im Institut

für Maschinenbau – zwei sehr unterschiedliche Besuchsziele für die Mitglieder

des Fördervereins am 19. Februar 2014: Und auch eine Zeitreise zwischen der his-

torischen Produktion in Ratingen und der Pilotfabrik in Bochum.

Die Eindrücke vom Tag auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum hat Roland

Meloefski in dieser Ausgabe zusammengestellt.

Seite 4 und 5

MITGLIEDERVERSAMMLUNG AM 27. MAI 2014

Fast 40 Mitglieder konnte der Vorsitzende Wolfgang Küppers im Herrenhaus

Cromford begrüßen. Gleich zu Beginn stellte er die Intensivierung der Arbeit des

Fördervereins, und somit das Museum, seine Präsenz, sein „Marketing“, seine

Bedeutung für Ratingen und die Region in den Fokus der Aktivitäten.

Von der diesjährigen Mitgliederversammlung berichtet Wolfgang Küppers, der Vor-

sitzende des Fördervereins, auf

Seite 7

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TIPPS UND TERMINE

Mit unseren Terminen geht es gut „behutet“ durch den Ratinger Museumssommer. Ne-

ben der Eröffnung der Sonderausstellung „Chapeau!“ stehen Nachmittage mit Hutge-

schichten und die beliebten Blue Hour Führungen im Terminkalender, außerdem Ferien-

workshops wie „Summerbeanies häkeln“ und „Sommerhut – Made by me“. Vielleicht

werden bei der Jazzmatinée am 31. August die ersten Ratinger Kreationen ausgeführt?

Die Termine und Veranstaltungen mit weiteren Informationen finden Sie auch auf der

Internetseite des Fördervereins unter www.cromford-ev.de/Termine.

EBENFALLS IN DIESER AUSGABE:

GESCHICHTS-AG AUF ENGLANDFAHRT: „DIE WOCHE WAR GANZ TOLL!“

Die Unterstützung des Fördervereins und des Lions Club Düsseldorf Rhenania haben

eine besondere Exkursion für die GeschichtsAG der Martin-Luther-King-Gesamtschule

ermöglicht: Eine Woche in England auf den Spuren von Richard Arkwright, dem Erfinder

der ersten Spinnmaschinen, wie sie auch in Ratingen zum Einsatz kamen.

Christiane Syré, die stellv. Museumsleiterin, hat Susanne Bauer, die die Gruppe beglei-

tet hat, nach ihren ersten Eindrücken von der Reise befragt.

Seite 11

CROMFORD GESPRÄCH: AUSSTELLUNG „1914 – MITTEN IN EUROPA“

Im Cromford Gespräch am 23. März 2014 stellte Dr. Walter Hauser, Direktor des

LVR-Industriemuseums, bereits vor der Eröffnung einem interessierten Publikum

das gemeinsame Projekt von LVR-Industriemuseum und Ruhr Museum vor, das

die hochindustrielle Region an Rhein und Ruhr in den Mittelpunkt rückt.

Der Vortrag und die angeregten Gespräche seien für viele Gäste ein Anreiz, die-

se Ausstellung nun auch zu besuchen, berichtet Wolfgang Küppers.

Seite 8

MITARBEIT DER RATINGER KURATOREN AN DER AUSSTELLUNG „1914“

Haben Sie sich schon gewundert, dass man die Museumsleitung Cromfords im

letzten Jahr oft nur sporadisch oder auf dem Sprung angetroffen hat? Christiane

Syré und Claudia Gottfried haben sich mitnichten eine Auszeit gegönnt. Ganz im

Gegenteil: Beide waren am Großprojekt „1914 – Mitten in Europa“ beteiligt, der

Ausstellung, die vor einigen Wochen auf Zollverein in Essen eröffnet wurde.

Museumsleiterin Claudia Gottfried erzählt von den Vorbereitungen der Schau.

Seite 9

NEUE SONDERAUSSTELLUNG: „CHAPEAU! – 150 JAHRE HUTGESCHICHTE(N)“

Ob für Arbeiter oder Müßiggänger, Kind oder Großmutter – bis in die 1960er Jah-

re gehörte der Hut zur Garderobe. Die neue Sonderausstellung in der Textilfabrik

Cromford zeigt mehr als nur den Wandel der Hutmode, sie verweist auch auf die ge-

sellschaftlichen Konventionen, die mit dem Huttragen verbunden waren.

Lust auf mehr? Christiane Syré lässt die Leser von Cromford aktuell schon vor der

Ausstellungseröffnung einen Blick in die Hutschachteln des Museums werfen.

Seite 10

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EXKURSION ZUR ANTIKENSAMMLUNG UND PILOTFABRIK DER RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM:

BOCHUM WAR EINE REISE WERT

Kunst der Antike in der Kunstsammlung und High-Tech der

Gegenwart im Institut für Maschinenbau – zwei sehr unter-

schiedliche Besuchsziele lockten die Mitglieder des Förder-

vereins Cromford am 19. Februar 2014 nach Bochum. Beide

Einrichtungen gewährten uns den Blick auf überregionale

Besonderheiten: Wegen der örtliche Nähe bot sich die Gele-

genheit, an der Ruhr-Universität Bochum am selben Tage

die einzigartigen Schätze des Antikenmuseums und die in-

novative Pilotfabrik, eine Kombination von Forschungs- und

Produktionsstätte, kennen zu lernen.

ANTIKENMUSEUM

Das Museum, Teil der Kunstsammlung der Universität Bochum, ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt, ist aber wegen

der Exponate als ein Schwergewicht in der Museumslandschaft Nordrhein-Westfalens anzusehen. Es besitzt eine sehr

umfangreiche Sammlung griechischer Vasen aus verschiedenen antiken Epochen, eine große Anzahl griechischer und

römischer Portraits aus Marmor und vor allem zwei Großplastiken, die Ereignisse aus der Zeit Homers darstellen. Die

beiden monumentalen Statuen stehen in der Eingangshalle der Kunstsammlung. Die eine zeigt den Tod des Laokoon

und seiner Söhne, die andere die Blendung des Polyphem durch Odysseus und seine Leute. Die Laokoon-Statue ist

die Nachbildung der in den Vatikanischen Museen vorhandenen Marmorstatue. Entsprechende Abgüsse sind auch in

anderen Museen zu finden. Die Statue des Polyphem ist weltweit einmalig und nur in Bochum vorhanden. Man fragt

sich: Warum gerade in Bochum? - Das hat etwas mit der Entdeckung der Statue zu tun.

In den Höhlen von Sperlonga, einem Ort zwischen Rom und Neapel, wurden die Trümmer verschiedener Statuen zu

der Odysseus-Mythologie gefunden; bei der einen handelte es sich um die Statue „Blendung des Polyphem“. Die Aus-

grabungen wurden seinerzeit von Bernard Andreae geleitet, einem Archäologen und Kunsthistoriker der Universität

Bochum. Er ließ sich es nicht nehmen, an seiner Wirkungsstätte in Bochum eine vollständige Nachbildung der Polyphem-

Statue erstellen zu lassen. Während am Fundort die aus den Fundstücken zusammengesetzte Plastik zu sehen ist,

kann im Antikenmuseum Bochum eine nach den Vorgaben von Bernard Andreae maßgetreue Konstruktion der Plastik

bewundern werden.

Die in Bochum vorhandenen Großplastiken sind von Stuckateuren der Umgebung aus Kunstmarmor gefertigt worden.

Kunstmarmor ist ein Gemisch aus Calciumsulfat (Anhydrit) und Knochenleime in einem bestimmten Massenverhältnis.

Dieses Material lässt sich gut ver- und nachbearbeiten. Wie die Statuen zeigen, ist es gelungen, die Figuren körperhaft

ausdrucksvoll zu gestalten. Beide Großplastiken beeindrucken. Sie zu sehen und überhaupt eine weltweit einmalig vor-

handene Großskulptur von historischer Bedeutung in Bochum bewundern zu können, war es wert, das Antikenmuse-

um besucht zu haben.

PILOTFABRIK

Hinter dieser Bezeichnung vermutet man zunächst nicht

unbedingt eine Einrichtung eines Hochschul-Instituts. Be-

reits 1990 hat der Lehrstuhl für Produktionssysteme am

Institut für Maschinenbau der Universität Bochum die Pilot-

fabrik errichtet. Frei übersetzt könnte man Pilotfabrik als ei-

nen „Betrieb für richtungsweisende Entwicklung und Fabri-

kation“ kennzeichnen. In der Tat: Die Pilotfabrik forscht nicht

nur nach neuen Produkten und Produktionssystemen, son-

dern entwickelt diese für die betriebliche Produktion, gleich-

zeitig aber auch sich selber als Modell-Unternehmen.

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Die Pilotfabrik bezeichnet sich als praxisorientierte und rechnerintegrierte Lehr- und Forschungseinrichtung, in der

gleichzeitig verschiedene Produkte in kleiner Stückzahl hergestellt und nach betriebswirtschaftlichen Bedingungen

vermarktet werden. Forschung und Entwicklung in der Pilotfabrik vollziehen sich an real zu verwendenden Produk-

ten (zum Beispiel Implantate für die Medizin oder Flaschenverschlüsse) und der dazu benötigten Produktionstech-

nik. Dafür ist eine umfassende Ausstattung mit Werkzeugmaschinen von hohem Automatisierungsgrad vorhan-

den. Kernanlagen sind das CNC-Bearbeitungszentrum und CNC-Drehmaschinen und CNC-Fräsmaschinen.

(CNC: Computerized Numerical Control oder „computerisierte numerische Steuerung“ bedeutet: Computersteue-

rung der Fertigungsmaschinen auf der Grundlage vorgegebener Datensätze.)

Die Pilotfabrik als „Ganzheit“ zu erleben, war durchaus ein interessantes Unterfangen. Trotz der kurzen Besuchs-

zeit war es möglich, sich einen Überblick über die Leistung der Pilotfabrik zu verschaffen und einen Eindruck von

einer zeitgemäßen technischen Forschung zu gewinnen. Nachhaltig waren einige

Demonstrationen: Nickel-Titan-Legierung als Formgedächtnismaterial für Regelungs-

kreise, Blechumformung nach dem Roboforming-Verfahren, Herstellung von mensch-

lichen Schädeldecken als Implantate. Die Anfertigung einer Schädeldecke war das

Highlight im Besuchsprogramm. Die Ausführungen und Demonstrationen wurden mit

gespannter Aufmerksamkeit verfolgt.

Das Fertigungsverfahren ist eine Entwicklung der Pilotfabrik und umfasst die Verfahrenskette von der Anfrage bis zum

fertigen Produkt. Die Schritte: Von der Klinik wird die computertomografische Aufnahme geliefert. Anhand dieser Vorla-

ge wird rechnergestützt geformt (CAD), geplant (CAP) und gefertigt (CAM). (CA - computer-aided / -D (design) / -P

(planning) / -M (manufacturing).)

Etwa 50 patientenindividuelle Schädelimplantate aus Titan werden im Jahr für Kliniken der Umgebung gefertigt. Sie

werden vor allem für Unfallopfer benötigt, die im Straßenverkehr Schädelverletzungen erlitten haben (Hauptgruppe:

Motorradfahrer). Die Fertigung einer Schädeldecke ist ein ausgetüftelter Vorgang. Zunächst wird die Innenkontur der

Schädeldecke in einen Materialblock gefräst (Konkav-Form), anschließend von der Gegenseite die Außenkontur

(Konvex-Form). Das gelingt verzerrungsfrei, weil bei diesem Prozess die Konkavform (mit einem leicht zu entfernenden

Material) „verfüllt“ wird.

Die Fertigung von Implantaten und von weiteren Produkten ist eine wichtige Einnahmequelle der Pilotfabrik. Ein Teil der

Forschung wird aus diesen Einnahmen finanziert. Auch diese Ausrichtung auf eine betriebliche Produktion macht die

Pilotfabrik aus. Die Pilotfabrik ist ein vielschichtiges und vielseitiges Modell eines neuzeitlichen Forschungsinstituts und

auf die sich ständig ändernden Anforderungen der Industrie und des Bedarfs eingestellt. Über die moderne Umgebung

eines integrierten Forschungs- und Betriebsbereichs haben sich die Teilnehmer des Fördervereins einer historischen

Industrieanlage einen spezifischen Einblick verschaffen können.

Roland Meloefski

Eine ungekürzte Fassung des Exkursionsberichts sowie weitere Fotos haben wir für Sie bereitgestellt in der Online-

Fassung des Newsletters unter www.cromford-ev.de/Newsletter/Online lesen

Die Exkursion bot mit Gesprächsgelegenheiten, Vorträgen und Demonstrat ionen ein v ie lseit iges Er lebnis.

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NEUE KURATOREN IN CROMFORD

Die Freunde und Förderer des Industriemuseums Cromford können mit Stolz verkünden, dass sie zwei

weitere Mitglieder für das Kuratorium gewinnen konnten.

Der Vorsitzende des Fördervereins Wolfgang Küppers

ernannte im Namen des Vorstands und im Beisein der

Museumsleiterin Claudia Gottfried, des Kuratoriumsvorsit-

zenden Karl-Ernst Roßberg und Kurators Josef G. Tünkers

die Herren Johannes Paas und Friedrich H. Voßen zu

neuen Kuratoren ab 01. März 2014.

Beide Herren sind der Kultur und dem Brauchtum in Ratin-

gen sehr lange und sehr eng verbunden. Herr Voßen ist

Gründungsmitglied des Fördervereins und langjähriges

Vorstandsmitglied gewesen, Herr Paas ist in Ratingen eine

Persönlichkeit, die als Ratsherr der Arbeit des Förderver-

eins sehr entgegenkommen kann. Der Förderverein ist

sicher, nicht nur eine gute Wahl getroffen zu haben, son-

dern verbindet mit der Ernennung wichtige Impulse für die

vielfältigen Aktivitäten und neue Facetten, das Industrie-

museum Cromford in den Fokus der gemeinsamen Arbeit

zu stellen und damit dem Standort der 1. Fabrik auf dem europäischen Kontinent in seiner Bedeutung gerecht zu wer-

den. Was das Engagement von Förderverein und Kuratorium tatsächlich bewegen kann, zeigt eindrücklich das

Projekt "Wasserspielplatz". Bei diesem Projekt eruieren Vereinsvorstand, Kuratoren und Museumsleitung, wie Kin-

der auch abseits der speziellen museumspädagogischen Programme anschaulich und spielerisch den Antrieb der

Fabrik entdecken können. An Ideen mangelt es nicht, doch vor deren Umsetzung gilt es, sowohl die Finanzierung

zu sichern als auch viele Akteure mit ins Boot zu holen.

Wolfgang Küppers

15. KULTURTAG IN RATINGEN

Am Sonntag, dem 9. März 2014, fand der 15. Ratinger Kulturtag

zum dritten Mal im Stadttheater statt. Die Freunde und Förderer

des Museums Cromford hatten auch diesmal wieder einen eige-

nen, zentral zwischen den Eingängen ins Stadttheater gelege-

nen Stand. Die Info-Broschüren zum Museum Cromford sowie

unser Veranstaltungskalender nahmen die Besucher gerne ent-

gegen. Überdies konnten wir noch einige Restexemplare des

"Brügelmann'schen Kochbuchs" verkaufen. Insbesondere inte-

ressierten sich die Besucher an unserem Stand, wann es denn

wieder eine neue, besondere Ausstellung geben würde, nach-

dem "Glanz und Grauen" so ein großer Erfolg war. Allerdings

waren das Bühnenprogramm ebenso wie das Kinderprogramm

im Stadttheater wieder derartige Anziehungspunkte, dass die

Infostände im Foyer vom Publikumsinteresse her nicht unbe-

dingt im Vordergrund standen.

Dr. Annette Koewius

Dr. A. Koewius und C. Syré am Stand der Freun-

de und Förderer des Industriemuseums; im Vor-

dergrund das neue Roll-up des Fördervereins.

V. links: Kuratoriumsvorsitzender Karl-Ernst Roßberg,

Museumsleiterin Claudia Gottfried, die neuen Kuratori-

umsmitglieder Johannes Paas und Friedrich H. Voßen,

Kuratoriumsmitglied Josef G. Tünkers und der Förder-

vereinsvorsitzende Wolfgang Küppers.

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MITGLIEDERVERSAMMLUNG AM 27. MAI 2014

Fast 40 Mitglieder trafen sich am 27. Mai im Herrenhaus Cromford zur diesjährigen Mitgliederversammlung. Zu

Beginn stand die Intensivierung der Arbeit des Fördervereins und somit das Museum, seine Präsenz, sein

„Marketing“, seine Bedeutung für Ratingen und die Region im Fokus der Vereinsaktivitäten.

Mit einer Vielzahl von attraktiven Veranstaltungen werden Mitglieder, Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft angesprochen

unter dem Motto: Nur ein hohes Niveau garantiert die Nachhaltigkeit. Zu diesem Konzept gehört zudem ein personell und

in der Außenwirkung hervorragend besetztes Kuratorium. Auch die demografische Entwicklung in der Mitgliederstruktur

stellt neue Herausforderungen an den Verein und seine Zielsetzung. Hieraus ergeben sich neue Facetten im Leistungs-

spektrum und im Miteinander, um diese Leistungsfähigkeit des Fördervereins weiterhin so anspruchsvoll gestalten zu

können. Nach den Vereinsregularien wurden die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres noch einmal kurz präsentiert. Dabei

standen das 20-jährige Jubiläum des Fördervereins und 230 Jahre Textilfabrik Cromford am Sonntag, dem 30. Juni 2013,

mit großem Parkfest und den gemeinsam mit dem Museum organisierten Picknick im Park-Veranstaltungen, verbunden

mit den Kinderfesten des Museums von 2013 und 2014 im Cromford-Park im Fokus der Be-

trachtungen. Gerade hieran konnte verdeutlicht werden, welches Engagement derartige Veran-

staltungen erfordern, aber hieran konnte eben auch aufgezeigt werden, wie unsere Mitglieder

sich dabei einbringen – wie bürgerschaftliches Engagement inzwischen darüber hinaus in un-

serer Arbeit ihren Niederschlag findet. Mit der Vorstellung der geplanten Projekte im laufenden

Jahr wurde auch die Intensität der Mitarbeit seitens der Mitglieder deutlich. Dieser Tenor gab der

diesjährigen Mitgliederversammlung einen ganz besonderen Charme. Es macht Freude, in die-

sem Kreis zu „arbeiten“. Übrigens konnte die Mitgliederzahl von 225 auf 236 gesteigert werden.

Zum Abschluss referierte Herr Joachim Schulz-Hönerlage, Leiter des Kreisarchivs Mettmann, über Dr. Josef Gemmert,

einer dem Museum und der Stadt Ratingen ganz besonders verbundenen Persönlichkeit. So war Herr Dr. Gemmert nicht

nur der Direktor der Brügelmann’schen Baumwollspinnerei, sondern auch der erste Nachkriegsbürgermeister der Stadt

(1945-1948). Viele interessante Details stellte Herr Schulz-Hönerlage heraus, die sogar einige Mitglieder mit unerwarteten

familiären Verbindungen überraschten.

Mit vielen Gemeinsamkeiten, mit großem Engagement der Mitglieder und mit einem starken bürgerschaftlichen Enga-

gement können wir gemeinsam in eine spannende, an Ideen und Anregungen reichhaltige Zukunft blicken.

Wolfgang Küppers

KARNEVALSEMPFANG IM INDUSTRIEMUSEUM CROMFORD MIT DEM KINDERPRINZENPAAR

“Jetz wöhd jeck jezaubert“ so lautet das Motto der diesjährigen

Karnevalssession. Am 06. Februar 2014 besuchten Ihre Lieblich-

keit Prinzessin Ingrid II. und das Kinderprinzenpaar, Prinz Jonas I.

und Prinzessin Hannah I. mit Adjutanten, Prinzenführer, Ordonan-

zen und Gefolge das Industriemuseum Cromford. Seine Tollität,

Prinz Karl-Heinz IV. und der Schirmherr, Herr Helge Wolf waren

leider verhindert und konnten an dieser gelungenen Feier nicht

teilnehmen. Wie in den 17 Jahren zuvor wurden die karnevalisti-

schen Gäste von den Freunden und Förderern des Industriemuse-

ums Cromford e.V. herzlich begrüßt.

Nach den Ordensverleihungen mit begleitenden Gesprächen und

dem traditionellen kleinen Imbiss nutzten viele die Gelegenheit,

das Museum unter fachlicher Anleitung näher kennenzulernen.

Friedrich H. Voßen

Wolfgang Küppers ( re ) und Friedrich H. Voßen

mit dem Ratinger Kinderprinzenpaar

Der detaillierte Be-

richt zur Mitglieder-

versammlung wird

in Kürze ebenfalls

veröffentlicht und

zugestellt.

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CROMFORD GESPRÄCH 2014: DR. WALTER HAUSER ZUR AUSSTELLUNG „1914 – MITTEN IN EUROPA“

Anlässlich des Gedenkjahres 2014 präsentiert das LVR-Industriemuseum und das Ruhr Museum vom 30. April

bis zum 26. Oktober 2014 in der Mischanlage der ehemaligen Kokerei auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in

Essen die Sonderausstellung "1914 - Mitten in Europa". Im Cromford Gespräch am 23. März 2014 stellte Dr.

Walter Hauser im Herrenhaus in Cromford bereits vor Ausstellungseröffnung einem interessierten Publikum

das gemeinsame Projekt vor, das die hochindustrielle Region an Rhein und Ruhr in den Mittelpunkt rückt.

Viele Gäste waren der Einladung zum Gespräch im Herren-

haus gefolgt und ließen sich aus erster Hand von Dr. Walter

Hauser, dem Direktor des LVR-Industriemuseums, über den

Ansatz dieses Gemeinschaftsprojektes informieren. 100 Jahre

nach Kriegsausbruch rücken die beiden Museen nicht allein

den Krieg in ihren Fokus – sie zielen auf die gesamte Epoche

zwischen 1880 und 1930 mit ihren dramatischen Umwälzun-

gen, die den Aufbruch in die Moderne markieren. Die Ausstel-

lung zeigt eindrücklich die Ambivalenz dieser Zeit, die Janus-

köpfigkeit der Moderne zwischen "Avantgarde und Aggressi-

on". Sie präsentiert den Aufbruch des Rheinlandes und des

Ruhrgebiets am Vorabend des Ersten Weltkriegs mit den tech-

nischen, gesellschaftlichen und kulturellen Errungenschaften.

Sie zeigt aber auch die Schrecken des industriellen "modernen" Krieges, dessen Waffen zu großen Teilen in der Rhein-

Ruhr-Region produziert wurden und dessen Gewalt mit Hunger, Revolution und Besatzung der Region zurückkehrte.

Der letzte Teil der Ausstellung thematisiert die Durchsetzung der modernen Idee in den 1920er Jahren und die Etablie-

rung der Rhein-Ruhr-Region. Mein Fazit zu unserem diesjährigen Cromford Gespräch: Der Vortrag und die anschlie-

ßenden Gespräche nahmen keineswegs einen Ausstellungsbesuch vorweg, sondern erhöhten vielmehr den Anreiz,

sich nun auch die konkrete Umsetzung des Projektes in den außergewöhnlichen Räumlichkeiten der ehemaligen Ko-

kerei auf Zollverein in Essen anzusehen.

Wolfgang Küppers …

Referent Dr. Walter Hauser ( 2. v.re. ) mit ( von li.n.re. )

C. Gottfried, W. Küppers und Dr. A. Koewius .

PICKNICK IM PARK UND KINDERFEST: GROSSER EINSATZ – GROSSER ERFOLG

Rund 3.800 Besucher kamen am 18. Mai im Laufe des Tages schätzungsweise im Park vor dem Herrenhaus Cromford

zusammen, um einen gleichermaßen entspannten wie erlebnisreichen Sonntag im Freien zu genießen. Für die passende

musikalische Unterhaltung zum sonnigen Frühlingswetter sorgte die Combo "Uwe's best friends" und die Big Band "Swing

de Cologne". Viele Gäste machten es sich dazu mit dem Picknickkorb auf der Wiese bequem - viele ließen sich aber auch

vom kulinarischen Angebot verwöhnen, das der Förderverein organisiert hatte. Auf der anderen Parkseite standen Spiel

und Spaß auf dem Programm: Vom Sonntag im Park und den Vorbereitungen des Festes berichtet Vorstandsmitglied

Hans Joachim Zimmer in der Online-Fassung des Newsletters unter www.cromford-ev.de/Newsletter/Online lesen.

Um so vielen Gästen ein umfangreiches Pro-

gramm im Freien anbieten zu können, bedarf es

sorgfältiger Organisation und vieler helfender Hände,

die am Tag selbst für Auf- und Abbau sowie die

Betreuung der Stände sorgen. Viel Arbeit für alle,

aber auch eine schöne Aufgabe, wie die zufrie-

denen Gesichter auf dem Foto zeigen, das am

Ende des Tages auf der Treppe vor dem Herren-

haus aufgenommen wurde.

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VON CROMFORD NACH ZOLLVEREIN

Museumsleitung arbeitet an der Ausstellung „1914 – Mitten in Europa“ in der Mischanlage der Kokerei

Zollverein in Essen.

Vor etwa zwei Jahren fing es an. Auf Initiative der Kulturdezernentin des LVR, Frau Karabaic, wurde ein ambitio-

niertes Projekt begonnen, das sich mit dem Beginn des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren befassen sollte. In Koopera-

tion der beiden großen mit Industrie- und Sozialgeschichte beschäftigten Museen der Region, dem auf Zollverein

beheimateten Ruhr Museum und dem LVR-Industriemuseum sollte die große Flagschiffausstellung zum Thema

entstehen. Wissenschaftler aus beiden Häusern entwickelten gemeinsam das Konzept und konnten dabei auf die

großen Sammlungen ihrer Häuser zurückgreifen. Dazu kamen Leihgaben aus ganz Deutschland und sogar aus

Frankreich, Belgien und Österreich. Nach langer Vorbereitungszeit wurde die Ausstellung am 29.4.2014 erfolg-

reich vor einem 1.400 Gäste zählenden Publikum eröffnet.

Und was hat die Ratinger Museumsleitung damit zu tun? Als Spezialistinnen für Kleidung und Mode, aber auch für

die Kultur- und Gesellschaftsgeschichte waren wir von Beginn an im Ausstellungsteam. Die Aufgabe war es, gesell-

schaftliche Panoramen des Kaiserreichs und der Weimarer Republik zu entfalten. Wie ginge das besser als mit

Kleidung? Wir konnten aus unserer umfangreichen Kleidungssammlung dieser Epoche schöpfen und die Menschen

der Zeit zum Leben erwecken. Zuerst aber musste ein wissenschaftliches Konzept her und überlegt werden, wel-

che gesellschaftlichen Gruppen in der Zeit eigentlich typisch waren für diese Region. Gemeinsam mit den beiden

Textilrestauratorinnen Claudia Grohmann und Caroline Lerch wurden dann die Kleider ausgewählt. Die beiden

bauten schließlich die passgenauen Figurinen, drapierten die Kleider darauf mit zeitgenössischen Accessoires

und verpackten sie sorgfältig in große Kartons. Es folgte ein großer Umzug mit zwei LKW-Ladungen, die zur Ko-

kerei gebracht werden mussten.

Dann kam der Aufbau auf Zollverein. Vier Wochen vor der Eröffnung. Die Vitrinen

standen schon und wir mussten nur noch einräumen. Nur? Die Mischanlage diente

der Kohlenmischung und das merkt man noch heute. Immer noch und überall findet

man den feinen Staub. Eine Zumutung für die Objekte. Also erst einmal Vitrinen

putzen – und das mehrfach. Dann möglichst schnell einrichten, d.h. in die Vitrinen

kriechen, Figurinen stellen, raus krabbeln und Scheiben wieder schließen, damit

nichts passiert. Im zweiten Durchgang wurden die Hüte von der Vitrinendecke ab-

gehängt. Wie hängt man von einer glatten Scheibe ab? Mit kleinen Klötzchen, die

mit UV-Kleber befestigt wurden. Also: Vitrine wieder aufmachen und dann Klötzchen

einkleben, Hüte befestigen, Staubwischen, Glas zu. Dann mussten die Beschriftun-

gen noch angebracht werden. Und wieder putzen.

Nebenbei Beratungen mit dem Gestalter und den Projektleitern, Inszenierungen prüfen, korrigieren und anpassen.

Vier Wochen sind nicht viel für so ein großes Projekt. Aber alles ist fertig geworden. Und die bisherige positive

Resonanz gibt den Planern recht mit ihrer Entscheidung, ein so ambitioniertes Projekt an diesem spektakulären

Ort zu machen.

(Fortsetzung auf Seite 10)

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Ab 15. Juni 2014 in der Textilfabrik Cromford

SONDERAUSSTELLUNG: „CHAPEAU! – 150 JAHRE HUTGESCHICHTE(N)“

Ob für Arbeiter oder Müßiggänger, Kind oder Großmutter – bis in die 1960er Jahre gehörte der Hut selbstver-

ständlich zur Garderobe. Ohne Kopfbedeckung fühlten sich weder Männer noch Frauen richtig angezogen. Hoch

zu Kopf getragen, waren Hüte die wichtigsten Accessoires. Ob Tellerhütchen oder Wagenrad, Zylinder oder Hom-

burg – nicht nur die Formen und Materialien haben sich mit dem modischen Wandel verändert, sondern auch die

Garnierungen. Mal sind es exotische Federn oder Vogelköpfe, mal schillernde Seidenblumen oder auch ganze

Obstgärten, mit denen die Hüte in den Werkstätten der Modistinnen verziert wurden.

„Chapeau! – 150 Jah-

re Hutgeschichte(n)“

präsentiert nicht allein den

Wandel der Hutmode, son-

dern auch gesellschaftliche

Konventionen, Benimm-

und Anstandsregeln, die mit

dem Huttragen verbunden

waren. Das Hutlüpfen beim

Grüßen war lange Zeit für

die Herren eine Selbstver-

ständlichkeit, die aber im-

mer wieder Proteste unter

den Hutträgern hervorrief.

Unter der breiten Palette von Kopfbedeckungen finden sich immer

wieder welche, die mehr waren als modisches Accessoire oder

Schutzkleidung vor Sonne oder Regen, Staub und anderer Ge-

fahren. So hat sich die Redewendung „unter die Haube bringen“

bis heute gehalten, aber wo kommt sie her? Hüte können auch

„Zeichenträger“ sein, wie zum Beispiel der Zylinder, der seine

Karriere als „Revoluzzer“ begonnen hat. Dass Kopfbedeckungen

auch heute noch eine besondere Bedeutung haben können,

zeigen die Caps, Boshis und Beanies von Jugendlichen in der

Ausstellung. Sind Sie ein Hutträger, eine Hutträgerin? In der

Mitmachstation haben Sie Gelegenheit das auszuprobieren.

Mit über 100 Originalhüten, vielen Accessoires, historischer Grafik und Fotos seit 1850 sowie einem Film zur

Hutherstellung spiegelt die Ausstellung den Wandel von Mode und Gesellschaft.

Christiane Syré

Die Sonderausstellung läuft vom 15. Juni 2014 bis 19. April 2015.

Eintritt 4,50 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt.

.

Bildmotive aus der neuen Sonderausstellung in der 3. und 4. Etage in der Hohen Fabrik.

(Fortsetzung von Seite 9)

Für die Ratinger Kolleginnen war es vor allem während der wissenschaftlichen Vorarbeit und dem Schreiben am

Katalog im letzten Jahr eine große Belastungsprobe, immer zwischen Essen und Cromford zu jonglieren. Aber es

war ein spannendes Projekt und die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus dem anderen Haus war eine Berei-

cherung. Und es war auch nicht umsonst für Ratingen: Ein Teil der Arbeit und der Objekte wird in die nächste

Sonderausstellung einfließen, die wir im Sommer 2015 unter dem Titel „Kleider in der Zeit des Kriegs“ eröffnen

werden.

Claudia Gottfried….

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„DIE WOCHE WAR GANZ TOLL!“

Ein erster Eindruck vom Besuch der GeschichtsAG der Martin-Luther-King-Gesamtschule im englischen

Cromford: Die stellvertretende Museumsleiterin Christiane Syré führte ein Gespräch mit der Museums-

pädagogin Susanne Bauer, die die Gruppe während der Englandreise begleitete.

Frau Bauer, wir sind alle sehr gespannt, wie Ihre Reise mit der GeschichtsAG verlaufen ist. Können Sie

uns einen ersten Eindruck schildern?

„Die Woche war ganz toll! Ich glaube, man kann sagen, dass wir eine perfekte Mischung von Kultur, kleinen Lern-

einheiten sowie Sport und Freizeit gefunden haben. Es war unglaublich harmonisch, was bei einer reinen Jungen-

gruppe ja nicht selbstverständlich ist.“

Sie sind in Cromford mit Peter South von der Arkwright Socie-

ty und Michael Ledger, der die Museumspädagogik vor Ort be-

treut, zusammengekommen. Die beiden haben die Gruppe

durch das englische Cromford geführt. Wie war das für die

Schüler?

„Die Jungs waren sehr beeindruckt von Peter South, der mit seinen

80 Jahren noch so toll erzählen kann. Das hat sich bei fast allen mit

einer Notiz im Tagebucheintrag niedergeschlagen und auch Michael

Ledger war sofort fest in unserer Gruppe. Nach dem Abschlussessen

beim Inder am Donnerstagabend haben sich alle Jungs spontan

mit Handschlag bei ihm bedankt. Da war er ganz gerührt. Das Abend-

essen beim Inder in Matlock Bath war ein sehr schöner Abschluss.“

Was haben Sie noch unternommen?

„Außer der Besichtigung von Cromford und einem längeren Spazier-

gang am Kanal entlang, haben wir einen sehr schönen Tag in

Nottingham verbracht, waren fest entschlossen das Herrenhaus

Chatsworth zu besichtigen (ist dann an dem hohen Eintrittspreis

gescheitert). Stattdessen haben wir eine Wanderung entlang des

Derwent gemacht und uns nachmittags noch ein wenig in Matlock

aufgehalten. Fußball spielen und Tischtennisturnier standen auch

hoch im Kurs, das war auf dem Gelände von Lea Green problemlos

möglich. Mit dem Shuttlebus des Hauses, der uns auf Anfrage zur

Verfügung stand, waren wir sehr mobil. Das war schon echt Luxus.“

Gespannt sind wir auch auf Ihren letzten Reisetag. In Düssel-

dorf war es ja am Freitag sehr stürmisch.

„Den Freitag haben wir dann in Manchester verbracht, Innen-

stadt und Fußballmuseum angesehen. Müde am Flughafen

angekommen, mussten wir dann hören, dass wir durch das

heftige Gewitter in Düsseldorf erst einmal nicht starten kön-

nen. Es wurde dann 0.45 Uhr bis wir endlich in Düsseldorf

waren, aber alle haben es mit Fassung getragen.“

Ein längerer Bericht über die Reise, die mit Unterstützung der Freunde und Förderer des Industriemuseums

Cromford e.V. und des Lions Club Düsseldorf Rhenania möglich geworden ist, erscheint in der nächsten

Ausgabe von Cromford aktuell.

.

Peter South führte die Gruppe im englischen

Cromford und begeisterte die Schüler.

Die GeschichtsAG der MLK-Gesamtschule

an ihrem letzten Reisetag in Manchester.

Unterbringung im typischen Cottage auf dem

Gelände des Schullandheims Lea Green.

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VERANSTALTUNGEN JUNI BIS AUGUST 2014, TEXTILFABRIK CROMFORD

Grau unterlegt: Veranstaltungen des Fördervereins.

Juni

8. 14.00 -15.00 Uhr Öffentliche Führung „Cromford-Ratingen. Lebenswelten zwischen

erster Fabrik und Herrenhaus um 1800“

ab

15.

Eröffnung der Sonderausstellung:

„Chapeau! 150 Jahre Hutgeschichten“

20.+

21.

jeweils

14.00 - 16.30 Uhr

Workshop für Jugendliche:

„Summerbeanie häkeln“

22. 14.00 - 15.30 Uhr Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Chapeau! 150

Jahre Hutgeschichten“

25. 14.30 -16.00 Uhr Für Senioren: „Nachmittag mit Hutgeschichten“

Führung durch die Sonderausstellung mit anschließenden „Hutgesprächen“ (Anmeldung: 02234-9921555, Kosten 11,90 € inkl. 2 Tassen Kaffee und 1 Stück Kuchen)

29. 14.00 -15.30 Uhr Öffentliche Führung „Cromford-Ratingen. Die erste Fabrik auf dem

Kontinent“

Juli

3. 19.00 - 20.00 Uhr Blue Hour Führung durch die Sonderausstellung „Chapeau! 150

Jahre Hutgeschichten“ inkl. 1 Glas Sekt (Anmeldung erforderlich unter 02234-9921555 / Kosten 10,00 €)

6. 14.00 -15.00 Uhr Öffentliche Mit-Mach-Führung für Kinder in Begleitung

„Baumwolle spinnen“

9. 14.30 -16.00 Uhr Für Senioren: „Nachmittag mit Hutgeschichten“

Führung durch die Sonderausstellung mit anschließenden „Hutgesprächen“ (Anmeldung: 02234-9921555, Kosten 11,90 € inkl. 2 Tassen Kaffee und 1 Stück Kuchen)

13. 14.00 -15.30 Uhr Öffentliche Führung „Cromford-Ratingen. Lebenswelten zwischen

erster Fabrik und Herrenhaus um 1800“

16. 14.00 -17.00 Uhr Sommerferien-Workshop für Jugendliche:

„Sommerhut - Made by me“

für Jungen und Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren (Anmeldung erforderlich unter: 02234-9 92 15 55 / Kosten 15,00 €)

20. 14.00 -15.30 Uhr Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Chapeau! 150

Jahre Hutgeschichten“

27. 14.00 -15.30 Uhr Öffentliche Führung „Das Herrenhaus Cromford“

August

3. 14.00 -15.30 Uhr Öffentliche Führung „Cromford-Ratingen. Lebenswelten zwischen

erster Fabrik und Herrenhaus um 1800“

6. 14.00 -17.00 Uhr Sommerferien-Workshop für Jugendliche:

„Sommerhut - Made by me“

für Jungen und Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren (Anmeldung erforderlich unter: 02234-9 92 15 55 / Kosten 15,00 €)

10. 14.00 -15.30 Uhr Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Chapeau! 150

Jahre Hutgeschichten“

12. -

14.

jeweils

10.00 - 16.00 Uhr

Sommerferienprogramm Kulturrucksack

„Selbermachen: Sommerhut im Lieblingsdesign“ Filzkurs für Ju-

gendliche im Alter von 12 - 14 Jahren (Anmeldung erforderlich: 02234-9 92 15 55 / Kostenlose Teilnahme)

17. 14.00 -15.30 Uhr Öffentliche Führung „Cromford-Ratingen. Die erste Fabrik auf dem

Kontinent“

21. 19.00 - 20.00 Uhr Blue Hour Führung durch die Sonderausstellung „Chapeau! 150

Jahre Hutgeschichten“ inkl. 1 Glas Sekt (Anmeldung erforderlich unter 02234-9921555 / Kosten 10,00 €)

27. 14.30 -16.00 Uhr Für Senioren: „Nachmittag mit Hutgeschichten“

Führung durch die Sonderausstellung mit anschließenden „Hutgesprächen“ (Anmeldung: 02234-9921555, Kosten 11,90 € inkl. 2 Tassen Kaffee und 1 Stück Kuchen)

Bitte vormerken:

31. Ab 11.30 Uhr Jazzmatinee vor dem Herrenhaus Cromford

Eintritt frei