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Ausgabe 1, September / 2015

Ausgabe 1, September / 2015 - WKO.at · 2017. 3. 15. · UP TO DATE - Information kompakt September 2015 TECHNIK AKTUELL Pappas: Nutzfahrzeuge von Mercedes Benz – sicherer und sparsamer

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  • Ausgabe 1, September / 2015

  • UP TO DATE - Information kompakt September 2015

    TECHNIK AKTUELL

    Pappas: Nutzfahrzeuge von Mercedes Benz – sicherer und sparsamer denn je.

    4InfospotWichtige News auf einen Blick.

    5KFG neuGleiches Recht für alle:Die Fachgruppe fordert eine generelle Anhebung des höchstzulässigen Gesamtgewichts.

    6Die Fachgruppe stellt sich vorDen Anfang macht Fachgruppenobmann Bernd Brantner: Was ihn motiviert und wo die Herausforderungen liegen.

    12NachgefragtProfessor Friedrich Zibuschka im Gespräch über flächendeckende Maut und den LkwNacht 60er.

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    7 Unsere BrancheMehr Gelbe braucht das Land. Friend on the Road werden und von gemeinsamer Werbung profitieren.

    Durch die C95 Qualifikation droht der Branche ein Lenkermangel. Die Politik ist gefordert!

    Was es in Sachen Zuverlässigkeit zu beachten gilt.

    Bescheinigung lenkfreie Tage oder manueller Nachtrag? Das Wichtigste im Überblick.

  • 3Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe Niederösterreich

    Startseite zur unsererFachgruppe

    Ihre Ansprechpartner!

    Mag. Rudolf KeindlReferent

    Michaela HirnAssistentin

    Landsbergerstraße 1, 3100 St. Pölten

    T: +43 2742 851 18501F: +43 2742 851 18599E: [email protected]: wko.at/noe/gueterbefoerderung

    Unternehmer für Unternehmer – Ihre Vertreter!

    Bernd BrantnerObmann Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe NiederösterreichSpartenobmann-Stv. Sparte Transport und VerkehrT: +43 2742 851 18501 E: [email protected]

    Mag. Markus Fischer KommR Karl GruberObmann-Stellvertreter Obmann-StellvertreterT: +43 2742 851 18501 T: +43 2742 851 18501E: [email protected] E: [email protected]

    FachgruppeGüterbeförderungsgewerbeVeranstaltungen

    On Tour: Auch heuer brachte das Lastkrafttheater wieder Kultur zu den Menschen auf den Dorfplatz.

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    Impressum:Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe, Wirtschaftskammer Niederösterreich, Landsbergerstraße 1, 3100 St. Pölten. Tätigkeitsbereich: Interessenvertretung sowie Information, Beratung und Unterstützung der jeweiligen Mitglieder als gesetzliche Interessen-vertretung. Blattlinie: Förderung der Ziele des Tätigkeitsbereiches und Mitgliederinformation. Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: http://portal.wko.at/wk/offenlegung_dst.wk?dstid=1252Redaktion: Mag. Simone Stecher Grafik und Layout: Julia Kurz und Georg Wieder, www.afresh.atDruck: Druckerei sandler print & more, Krummnußbaum 42, 3672 Marbach an der DonauFotos: Archiv, Fotolia und FotonachweisAus Gründen der leichteren Lesbarkeit wurde in der Regel die männliche Schreibweise verwendet bzw. auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form verzichtet. Frauen und Männer mögen sich jedoch gleichermaßen angesprochen fühlen.

    Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sparte Transport und Verkehr, Fachgruppe Güterbeförderung

    Mag. Patricia Luger Fachgruppengeschäftsführerin

    Katrin HaberleitnerAssistentin

  • UP TO DATE - Information kompakt September 2015

    SHORT FACTS

    Informativ. Kompakt. Modern. So innovativ wie die Branche selbst soll auch das neue Fachjournal „Up to Date“ sein. Die erste Ausgabe liegt vor Ihnen und hält aktuelle Informationen, Geschichten, Porträts, Interviews und ServiceInhalte bereit – optisch ansprechend aufbereitet und gewissermaßen zum Angreifen. Wir wollen mit diesem Magazin am Puls der Branche sein und die Themen behandeln, die uns Güterbeförderer berühren.Die Transportwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Die Einführung der flächendeckenden Maut schwebt wie ein Damoklesschwert über der Branche. Dadurch würde der Wirtschaftsstandort massiv geschwächt, die Wettbewerbsfähigkeit sinken und vor allem würden Unternehmen in ländlichen Regionen massiv benachteiligt. Niederösterreichs oberster Verkehrsplaner, Friedrich Zibuschka, rechnet vor April 2016 mit keiner Entscheidung. Wir werden jedenfalls alle Hebel in Bewegung setzen, um eine flächendeckende Maut zu verhindern!Drohender LenkermangelDurch die Regelung, dass alle CLenker zusätzlich zur Führerscheinprüfung auch die so genannte C95 Grundqualifikation absolvieren müssen, um als Berufslenker arbeiten zu können, droht der Branche ein Lenkermangel. Ein florierender Wirtschaftsstandort aber braucht eine funktionierende Transportwirtschaft. Die Politik ist gefordert, hier ein Zeichen zu setzen und unsere Lösungsvorschläge umzusetzen – wir werden nicht müde werden, sie darauf hinzuweisen. Es gibt aber auch Erfreuliches zu berichten. Das höchstzulässige Gesamtgewicht für vierachsige Betonmischfahrzeuge wird erhöht. Als nächsten Schritt muss es eine generelle Anpassung geben: Gleiches Recht für alle!Das sind nur einige Themen dieser Ausgabe. Das Journal wird vier Mal im Jahr erscheinen.

    Viel Freude beim Lesen!

    Ihr Bernd BrantnerFachgruppenobmann

    Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Neue Mautvorschriftenin Deutschland

    Seit 1. Juli gelten für die LkwMaut in Deutschland neue Regelungen. Die Maut wurde auf zusätzliche 1.100 Kilometer Bundesstra-ßen ausgeweitet, und ab 1. Oktober müssen die Abgabe auch kleinere Lkw ab 7,5 Tonnen bezahlen. Außerdem ändern sich dann auch die Tarife. Derzeit sind über eine Million Lkw ab 12 Tonnen beim MautEinheber Toll Collect registriert. Von der Senkung der Mautgrenze auf 7,5 Tonnen sind etwa 250.000 in und ausländische Fahrzeuge betroffen. Neu bemautet werden 44 Inselabschnitte, die nicht unmittelbar mit dem bestehenden mautpflichtigen Netz verbunden sind. Die InternetInformationen von Toll Collect sollen in 27 Sprachen verfügbar sein. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.toll-collect.de.

    FörderungEuro 6 - UmstellungDas Land Niederösterreich fördert die Anschaffung von Euro 6 Lkw. Die Antragsformulare und Richtlinien dafür sind nun verfügbar. In den Richtlinien heißt es: Unterstützt werden im Rahmen der Förderaktion Investitionen in Lkw und Omnibusse zur Umstellung bzw. Umrüstung auf die Abgasnorm Euro 6. Gefördert werden die Anschaffung bzw. die Umrüstung von Euro 6 Fahrzeugen unter der Voraussetzung, dass ein Lkw der Abgasklassen 0 bis 4 stillgelegt wird. Die Antragsformulare und detaillierten Richtlinien finden Sie unter den folgenden Links:

    Antragsformulare & Richtlinien:www.wko.at/noe/gueterbefoerderung Förderung Euro 6 Umstellung

  • 5Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe Niederösterreich

    Das höchstzulässige Gesamtgewicht für vierachsige Betonmischfahrzeuge wird erhöht. Für das Güterbeförderungsgewerbe eine Neuerung mit fahlem Beigeschmack.

    Im Juli dieses Jahres kam es aufgrund einer Novelle des Kraftfahrge-setzes (KFG) zur Anhebung der Gewichtsgrenzen bei vierachsigen Betonmischern von 32 auf 36 Tonnen. „Einerseits begrüßen wir diese Erhöhung, weil die technischen Möglichkeiten moderner Fahrzeuge so besser ausgenützt werden. Denn das vom Erzeuger angegebene, technisch höchst mögliche Gesamtgewicht des Fahrzeuges liegt meist deutlich über dem gesetzlich erlaubten. Diese Anpassung erhöht die Wirtschaftlichkeit und Effizienz“, erklärt Hannes Parik, Nahver-kehrssprecher der niederösterreichischen Fachgruppe der Güterbe-förderer. Allerdings, führt Parik weiter aus, sei auch ein weinendes Auge dabei. „Es stellt sich nämlich die Frage, warum diese Ausnahme nur für Betonmischer und nicht für alle Fahrzeuge gleichermaßen gelten soll.“

    Der Gesetzgeber hat offensichtlich ein Faible für Ausnahmen. Denn bei Kraftwagen mit Anhängern beispielsweise, darf das Gesamtgewicht normalerweise 40 Tonnen betragen. Beim Transport von Rundholz aus dem Wald und bei der Sammlung von Rohmilch hingegen sind es 44 Tonnen. Höhere Gewichtsgrenzen gibt es auch bei Saug-Druck-Tankfahrzeugen und bei jenen im Vorlauf- und Nachlaufverkehr.„Warum macht man bei bestimmten Gütern wie Beton, Rundholz oder Rohmilch eine Ausnahme, bei anderen Transportgütern jedoch

    nicht?“, kann der Nahverkehrssprecher nur den Kopf schütteln. „Technisch wäre eine generelle Erhöhung der Gewichtsgrenzen bei modernen Fahrzeugen jedenfalls möglich, da die Fahrzeuge für weitaus höhere Lasten ausgerichtet sind“, fordert Parik gleiches Recht für alle.

    Warum nur eine Ausnahme und keine generelle Anpassung?

    KFG § 7 Das Gesamtgewicht eines Kraftwagens oder Anhängers darf nicht überschreiten:

    Absatz 4abei Kraftfahrzeugen mit Betonmischeraufbau mit mehr als drei Achsen: a) mit zwei Lenkachsen, wenn die Antriebsachse mit Doppelbereifung und Luftfederung oder einer als gleich wertig anerkannten Federung ausgerüstet ist, oder b) wenn jede Antriebsachse mit Doppelbereifung ausge rüstet ist und die maximale Achslast von 9 500 kg je Achse nicht überschritten wird

    36 000 kg

    (7a) Bei Kraftwagen mit Anhängern darf die Summe der Gesamtgewichte sowie die Summe der Achslasten 40 000 kg, im Vorlauf- und Nachlaufverkehr 44 000 kg, und beim Transport von Rundholz aus dem Wald oder bei der Sammlung von Rohmilch bis zum nächstgelegenen technisch geeigneten Verladebahnhof oder zu einem Verarbeitungsbetrieb, höchstens jedoch 100 km Luftlinie, wenn die hintere Achse des Anhängers mit Doppelbereifung oder einer der Doppelbereifung gleichwertigen Bereifung ausgerüstet ist oder beide Fahrzeuge jeweils mehr als zwei Achsen haben, 44 000 kg nicht überschreiten. Die größte Länge von Kraftwagen mit Anhängern darf 18,75 m, von Sattelkraftfahrzeugen jedoch 16,5 m nicht überschreiten.

    40 000 kg

    44 000 kg44 000 kg44 000 kg

  • UP TO DATE - Information kompakt September 2015

    EXKO VORSTELLRUNDE

    „Große Aufgaben motivieren“UnternehmervertreterSeit Juli 2012 Obmann der

    Fach gruppe der Güterbeförderer in der WK Niederösterreich

    Leitspruch„Ein Schiff ist im Hafen sicher.

    Dafür wurde es aber nicht gebaut.“

    Unternehmer sein ist ein Vollzeitjob. Warum haben Sie sich dazu bereit erklärt, die ehrenamtliche Tätigkeit des Fach-gruppenobmanns auszuüben? Was motiviert Sie, was treibt Sie an?Unsere Branche ist ständig mit neuen Auflagen und Verordnungen konfrontiert. Dies verschärft die wirtschaftliche Situation der Betriebe zusätzlich. Mich für die Unter-nehmer einzusetzen und der Demotivation, den Belastungen entgegenzutreten, ist es, was mich antreibt. Ich will für die Unter-nehmen Erleichterungen erreichen. Große Aufgaben motivieren mich.

    Wo sehen Sie die größten Aufgaben?Der Fahrermangel ist ein Riesenproblem. Viele junge Menschen können sich den massiven Aufpreis vom B- auf den C-Führer-schein schlichtweg nicht leisten. In unserer Branche ist alles sehr stark reglementiert und die ständigen Kontrollen machen die Arbeit nicht leichter. Güterbeförderer zu sein, ist ein harter Job. Zum Beispiel der Nacht-60er: Mit modernen Fahrzeugen auf den in der Nacht meist leeren Autobahnen mit 60 km/h dahinzuzuckeln, das ist nicht nur zermürbend, sondern auch gefährlich.

    Wie lassen sich die Herausforderungen meistern?Wir haben in Niederösterreich ein sehr gutes Verhältnis zur Politik, das ist wichtig. Doch die großen Themen, wie die flächen-deckende Maut, Nacht-60er, Bürokratie-abbau, werden auf Bundesebene entschieden. Es ist die Aufgabe des Fachverbandes, sich hier für die Betriebe einzusetzen. Und von

    diesem wünsche ich mir, die Sachpolitik wieder mehr in den Fokus zu rücken.

    Was wurde in jüngerer Vergangenheit für die Mitglieder erreicht? Die Kosten für die Fahrerkarten wurden von 70 auf 45 Euro gesenkt, es gab eine Maut- Senkung und Förderung für Euro 6 - Lkw und es wurde eine bundesländerübergreifende Erleichterung für Ausnahmen von Wochen-endfahrverboten bzw. Sondertransport-bewilligungen erreicht.

    Was möchten Sie Ihren Branchen kollegen mit auf den Weg geben?Ordentlich kalkulieren, die Betriebe ordent-lich führen und den Kopf nicht in den Sand stecken. Ich werde mich, gemeinsam mit dem

    Team des Fachgruppenausschusses und den Mitarbeitern der Fachgruppe, unermüdlich dafür einsetzen, die Rahmen bedingungen zu verbessern. Die Unternehmer brauchen wieder Luft zum Unternehmen!

    2.700Mit mehr als 2.700 Mitarbeitern zählt die Brantner Gruppe zu den drei größ-ten privaten Entsorgern Österreichs.

    66Zur Unternehmensgruppe gehören 66 Beteiligungen und Joint Ventures in den Bereichen Entsorgung, Facility Services, Transport und Logistik.

    1936Die, seit 1936 von der Familie Brantner in dritter Generation geführte Gruppe, ist in neun Ländern vertreten.

    FuhrparkBrantner betreibt ca. 1000 Lkw und Arbeitsmaschinen. In den Bereichen Transport und Logistik werden täglich 250 Lkw bewegt.

  • 77Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe Niederösterreich

    Echte Friends on the Road

    Mehr Gelbe braucht das Land, ist LogCom-Präsident Niki Glisic überzeugt. Die Friends-Bewegung mit dem sympa-thischen Smiley gibt es seit 1999. Die gemeinsame Marke mit hohem Wiederer-kennungswert ist das richtige Instrument, um das Image der Branche in der Öffentlich-keit zu fördern und zu verbessern. Der Lkw muss noch stärker als sympathischer Partner positioniert werden, es müssen positive Bilder vermittelt werden, um die Menschen

    UNSERE BRANCHE

    auf der emotionalen Ebene zu beeinflussen. LogCom – Friends on the Road steht für gezielte Werbung, Imagearbeit und ein auffallendes Auftreten in der Öffentlichkeit. Einzelwerbung ist immer begrenzt, gemein-same Branchenwerbung hingegen wirkt breit. Mit ihren Lkw können die Güter-beförderer auf günstige Weise zu einem positiven Branchenimage beitragen. Also seien Sie nicht einer von vielen, sondern ein echter Friend on the Road!

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    Beitrittsformulare erhalten Sie:Online auf www.logcom.atoder bei uns im Fachgruppenbüro!

    Seit 2009 müssen alle CLenker z usätzlich zur Führerscheinprüfung die sogenannte C95 Grundqualifikationsprüfung absolvieren, um als Berufslenker arbeiten zu können.

    DIE FOLGE: MEHRKOSTEN UND GROSSER AUFWAND

    Früher wurden viele Inhalte des B-Führer-scheins für den C-Führerschein ange-rechnet. Heute sind es völlig getrennte Ausbildungsschienen. Laut Statistik Austria ist der Erwerb des B-Scheins zwischen 2006 und 2013 konstant geblieben, jedoch der Anteil der L17-Kunden beträchtlich (in NÖ auf 41%) gestiegen. Der Erwerb des C-Scheins hingegen sank in NÖ um rund 40 Prozent auf 4.784. Der Branche droht ein Lenkermangel. „Das sind alarmierende

    Zahlen. Die teure Aus bildung, die verpflicht-ende C95 Qualifikation sowie die häufigen und strengen Kontrollen machen den Beruf des Lkw-Lenkers un attraktiv“, sagt Bernd Brantner, Obmann der Güterbeförderer. Die Transportwirtschaft aber braucht tüch-tige Fahrer und bietet, in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit, sichere Arbeitsplätze. „Die Politik ist gefordert, hier ein Zeichen zu setzen“, betont Brantner. „Der Staat

    könnte die Kosten für die Berufs ausbildung der Lenker übernehmen. Zumindest eine AMS-Individualförderung wäre dringend notwendig. Zuallererst muss es aber möglich sein, die C95 Qualifikation gemeinsam mit der Führerscheinprüfung in der Fahrschule zu machen. Dann hätte wenigstens dieser bürokratische Irrsinn ein Ende, dass die Kanditaten zum theoretischen Teil immer nach St. Pölten pilgern müssen.“

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  • UP TO DATE - Information kompakt September 2015

    UNSERE BRANCHE

    Die niederösterreichischen Güterbeförderer transportieren mitunter sehr wertvolle Waren. Es gibt jedoch ein Gut, das sich nicht mit Geld aufwiegen lässt: Die Zuverlässigkeit.

    Unter Zuverlässigkeit ist nicht „Handschlagqualität“ zu verstehen. Vielmehr ist im Güterbeförderungsgesetz festgehalten, dass dem Unternehmer die Konzession nur erteilt werden darf, wenn er zuverlässig ist. Diese Zuverlässigkeit muss während der gesamten Zeit der Gewerbeausübung vorliegen. Ist sie nicht mehr gegeben, entzieht die Behörde die Berechtigung.

    Wann ist die Zuverlässigkeit laut Gesetz nicht mehr gegeben?Wenn der Antragsteller oder der Gewerbebe-rechtigte wegen schwerwiegender Verstöße rechtskräftig bestraft wurde. Diese Verstöße können die Vorschriften der Entlohnungs- und Arbeitsbestimmungen, die der Güterbeförderung, der Lenk- und Ruhe-zeiten, Gewichte und Abmessungen, Sicherheit und Umweltschutz betreffen sowie sonstige Regelungen in Bezug auf die Berufspflichten.

    Wann wird die Zuverlässigkeit geprüft?Sowohl bei Neuanträgen als auch bei Konzessionserweiterungen prüft die Behörde die Zuverlässigkeit des Antragsstellers. Zumindest aber alle fünf Jahre wird nachgeforscht, ob bzw. wie viele rechts kräftige Verwaltungsstrafen vorliegen. Im Wesentlichen handelt es sich um Bestrafungen nach dem Kraftfahrgesetz (KFG) (Überladungen etc.), nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) (Geschwindigkeitsüber-schreitungen, Parkvergehen etc.), nach dem Arbeitszeitgesetz (AZG) (Lenk- und Ruhezeitüber schreitungen) und den Bestimmungen zum Lohn- und Sozialdumping.

    Was passiert, wenn mehrere Bestrafungen vorliegen?Scheinen mehrere einschlägige rechtskräftige Bestrafungen im Straf-registerauszug auf, ist davon auszugehen, dass die Behörde die Zuver-lässigkeit in Frage stellt. So kann sich im Zusammenhang mit der Zuverlässigkeit als Gewerbeausübungsvoraussetzung eine existenz-bedrohende Situation ergeben. Ist man nicht mehr zuverlässig, darf man keine Position mit maßgeblichem Einfluss im Unternehmen

    bekleiden (Geschäftsführer, Mehrheitseigen-tümer, etc.). Wurde einem die Konzession einmal rechtskräftig entzogen, wird sie einem nie mehr wieder erteilt.

    Wie kann der Unternehmer einem Konzessionsentzug vorbeugen?In Anbetracht dieser für das Transportgewerbe äußerst ernsten Situation ist es zunächst einmal notwendig, für die Einhaltung der Verwaltungs-vorschriften (vor allem KFG, StVO, AZG) besondere Sensibilität zu entwickeln und eine Bestrafung nach Möglichkeit zu vermeiden: Anonymverfügungen sollten besser einbe-zahlt werden, da sie als solche im Strafregister

    nicht aufscheinen. Und es sollte ein betriebs internes Kontrollsystem geschaffen werden, um Strafen erfolgreicher bekämpfen zu können. Das Verwaltungsstrafgesetz erlaubt darüber hinaus, für bestimmte räumlich oder sachlich abgegrenzte Bereiche, strafrechtlich Verant-wortliche zu bestellen, die für die Einhaltung der Verwaltungsvor-schriften des bezeichneten Bereiches haften („verantwortlicher Beauftragter“).

    Weitere Informationen finden Sie auf: www.wko.at/noe/gueterbefoerderung Gewerberecht Zuverlässigkeit / Verantwortliche Beauftragteoder nehmen Sie Kontakt mit der Fachgruppe auf.

    Diese Zuverlässigkeit muss während

    der gesamten Zeit der Gewerbeaus-übung vorliegen.

  • 99Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe Niederösterreich

    In der Vergangenheit war nicht immer eindeutig, wann welche Aufzeichnungsform zu wählen ist. Nun konnte eine Informationsgrundlage erarbeitet werden, die eine einheitliche Auskunfts praxis für den innerstaatlichen Verkehr ermöglicht.

    DAS WICHTIGSTE IM ÜBERBLICK

    Wann verwendet der Lenker die Beschei-nigungen lenkfreier Tage, wann muss er einen Nachtrag machen?Kann ein Fahrer für den geforderten Zeitraum Schaublätter, handschriftliche Aufzeichnungen bzw. Fahrerkarte nicht vorlegen, muss er dies nachvollziehbar begründen. In bestimmten Fällen kann

    er dies mittels eines korrekt ausgefüllten Formblattes (Bescheinigung lenkfreie Tage) – sofern nicht ohnehin ein händischer Nach-trag auf dem Schaublatt oder im digitalen Kontrollgerät (Fahrerkarte) möglich ist.

    Welche Form hat Vorrang?Die manuelle Nachtragspflicht hat Vorrang gegenüber dem EU-Formblatt. Das Form-blatt ist immer nur dann auszufüllen, wenn Aufzeichnungen mit dem Kontrollgerät, einschließlich des manuellen Eintrags von Daten, aus objektiven/technischen Gründen nicht möglich sind. Grundsätzlich soll eine Aufzeichnung immer zuerst über das Kont-rollgerät (analog/digital) erfolgen. Nur wenn dies nicht möglich ist, ist das Form-blatt zu verwenden.

    Wie sieht die neue einheitliche Informa-tionsgrundlage aus?Die mit den Behörden abgestimmte Informa-tionsgrundlage ermöglicht eine einheitliche Auskunftspraxis für den innerstaatlichen

    Was muss in jedem Fall nachgetragen werden?Sowohl in der EU-Verordnung 165/14 (Art 34) als auch im Kraftfahrgesetz (§ 102 a) ist geregelt, dass Fahrer, die sich nicht im Fahrzeug aufhalten und daher das eingebaute Kontrollgerät nicht be-dienen können, folgende Zeiträume ma-nuell über Schaublatt bzw. Fahrerkarte nachtragen müssen:

    Andere Arbeiten (das sind alle Arbeiten für irgendeinen Arbeitgeber außer Lenktätigkeit von „Verordnungs“-Fahrzeugen, sowie Lenk-tätigkeit von Fahrzeugen, die von der VO 561/2006 ausgenommen sind) Bereitschaftszeiten (v.a. Fahrzeugbegleitung auf der Fähre oder im Zug, Zeiten als Beifahrer oder in der Schlafkabine im Mehrfahrerbetrieb) Arbeitsunterbrechungen und Ruhezeiten (primär Tages- und Wochenruhezeiten)

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    irtschaftskammer Österreic

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    Stand: August 2015

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    79.723/0008-IV/ST4/2015 v

    om 1.4.2015, Punkt 3.2.2.2

    . Absatz 1

    5 Gemäß Erlass BMVIT- GZ. 1

    79.723/0008-IV/ST4/2015 v

    om 1.4.2015, Punkt 4.2.

    Alle Angaben in dieser Information erfolgen trotz sorgfältigster Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Wirtschaftskammer Österreich ist ausgeschlossen. Stand: August 2015

    EU-FORMBLATT „LENKFREIE TAGE“ / KONTROLLGERÄT „MANUELLER NACHTRAG“ ENTSCHEIDUNGSHILFE FÜR FAHRPERSONAL VON „VERORDNUNGS-FAHRZEUGEN“ BEI TÄTIGKEITEN IM INNERSTAATLICHEN VERKEHR

    VARIANTE II: DIGITALES KONTROLLGERÄT – 1. GENERATION

    GRUNDSÄTZLICH: IM VORDERGRUND STEHT DER MANUELLE NACHTRAG, AUßER AUS ADMINSTRATIVEN/TECHNISCHEN GRÜNDEN IST DIES NICHT MÖGLICH

    Tätigkeit/Zeitgruppe

    Verwendung EU-Formblatt

    Manueller Nachtrag

    (Wenn Fahrpersonal sich nicht im Fahrzeug befunden hat und keine Fahrerkarte im Kontrollgerät eingeschoben war)

    Andere Arbeiten

    (gemäß RL 2002/15/EG)

    Wenn aus technischen Gründen manueller

    Nachtrag auf der Fahrerkarte nicht möglich

    GRUNDSÄTZLICH manueller Nachtrag auf der Fahrerkarte

    Bereitschaftszeit

    (gemäß RL 2002/15/EG)

    GRUNDSÄTZLICH manueller Nachtrag auf der Fahrerkarte

    Ruhezeiten Arbeitsunterbrechungen

    (tägliche und/oder wöchentliche Ruhezeiten)

    Tägliche Ruhezeit: Manueller Nachtrag in jenen Fällen, in denen die Fahrerkarte aus dem Kontrollgerät entnommen wurde. Wöchentliche Ruhezeit - Schritte in folgender Reihenfolge3: 1) Nach Stecken der Fahrerkarte am Beginn des ersten Arbeitstages nach der Ruhezeit: Abschluss des letzten Arbeitstages vor Ruhezeitbeginn 2)Manueller Nachtrag für den Zeitraum von 0.00 bis Einstecken der Fahrerkarte des aktuellen Tages 3) Anfertigung Tagesausdruck 4) Händische Ergänzung der noch fehlenden Zeiten am Ausdruck

    Erholungsurlaub, Krankenstand, Sonstige Nichtarbeitszeiten

    Zwischenzeitliches Lenken eines von der VO 561/2006 ausgenommen

    Fahrzeuges

    3 Für wöchentliche Ruhezeit gemäß Erlass BMVIT- GZ. 179.723/0008-IV/ST4/2015 vom 1.4.2015, Punkt 3.2.2.2. Absatz 2

    Drei Tabellen, die je nach Kontrollgerät festlegen, was wie aufzuzeichnen ist. Die Infoblätter helfen dem Fahrer, richtig zu entscheiden.

    Verkehr. Die Unterlage ist in Tabellen konzipiert, die je nach Typ des Kontrollge-rätes festlegen, was wie aufzuzeichnen ist. Die Infoblätter sollen die Entscheidung des Fahrpersonals, was im Einzelfall konkret zu tun ist, erleichtern. Unter folgendem Link finden Sie detaillierten Informationen, Beispieltabellen (eine Tabelle je nach Typ des Kontrollgerätes) und Ausfüllhilfen.

    Zum Nachlesen und Downloaden:www.wko.at/noe/gueterbefoerderung Lenkerbestimmungen

  • UP TO DATE - Information kompakt September 2015

    TECHNIK AKTUELL

    MercedesLkw modernster Technik bieten eine Vielzahl an Services: Das Ergebnis ist eine Gesamtlösung für hohe Wirtschaftlichkeit über das gesamte Fahrzeugleben: Von der Finanzierung über die Nutzung bis hin zur Verwertung als Gebrauchtwagen.

    Die schweren Nutzfahrzeuge mit dem Stern, also die Modelle Actros und Arocs, sind technisch innovativ, was nicht nur den Fahreralltag erleichtert, sondern auch für hohe Sicherheit und Wirtschaftlichkeit sorgt. So lassen sich etwa mit dem neuen Heavy-Duty-Motor OM 47 in einer Fernverkehrs-Sattelzugmaschine rund 11.100 Liter Kraft-stoff und rund drei Tonnen CO2 im Jahr einsparen, bei einer Lauf-leistung von 130.000 km. Damit sank vier Jahre nach Einführung der neuen Motorengeneration der Kraftstoffverbrauch abermals um bis zu drei Prozent, bei gleichzeitig mehr Drehmo-ment. Die neue Spitzenleis-tung liegt nämlich bei 390 kW (530 PS) und 2.600 Nm. Zu den besonderen Merk-malen der schweren Merce-des-Benz-Baureihen gehört auch die auf Wunsch lieferbare Turbo-Retarder-Kupplung. Sie kombiniert eine hydro-dynamische Anfahrkupplung und einen Retarder in einer Komponente und hat sich in den neuen Schwerlastzug-maschinen Actros SLT und Arocs SLT schon bewährt. Sie ermöglicht feinfühliges und verschleißfreies Anfahren und Rangieren bei niedrigen Geschwindigkeiten. Das System vereint, einfach ausge-drückt, die Funktionen hydrodynamisches Anfahren und Bremsen in einem Bauteil. Beim Anfahren überträgt der Motor die Leistung über den hydrodynamischen Kreislauf sowie einen nachgeschalteten Frei-

    lauf auf die Getriebeeingangswelle. Parallel dazu ist eine konventio-nelle Reibkupplung als Überbrückungs kupplung angeordnet. Damit wird verschleißfreies Anfahren mit vollem Drehmoment möglich. An Steigungen mit eingelegtem Vorwärtsgang kann der beladene Zug zudem, dank einer Vorfüllung, zum Rangieren bewusst langsam zurückrollen, geregelt wird über das Gaspedal.

    ALLRAD AUF KNOpFDRUCK UND NUR BEI BEDARF

    Viele Baufahrzeuge, die nur gelegentlich ins Gelände fahren, brau-chen keinen echten Allradantrieb, sehr wohl aber eine Anfahrhilfe in schwierigem Terrain. HAD heißt die Lösung: Hydraulic Auxiliary Drive, ein hydraulischer Zusatzantrieb. Er wird nur bedarfsweise

    Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz, sparsamer und sicherer denn je.

    In der Praxis lassen sich mit Systemen wie

    der FleetBoard-Einsatzanalyse dauerhaft bis zu 15 Prozent

    Kraftstoff einsparen. Reinhard Sisl, Verkaufsleiter bei Pappas Wr. Neudorf “

    Entg

    eltli

    che

    Eins

    chal

    tungeingesetzt und unterscheidet sich erheblich von einem klassischen

    mechanischen Allradantrieb, da er sich nur eines hydraulischen Radnabenmotors bedient. Die Betätigung ist für den Fahrer denkbar einfach: Ein Tastendruck im Cockpit genügt – auf der Straße oder im Gelände. So meistert er auch unvorhergesehene Situationen.

  • 11Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe Niederösterreich

    Unabhängig von der Aktivierung des HAD lassen sich auch sämtliche Differenzialsperren einschalten.

    MEHR SICHERHEIT IN jEDER SITUATION

    Auffahrunfälle sind nach wie vor die häufigste Unfallart. Merce-des-Benz Trucks hat daher als erster Lkw-Hersteller den Spurhal-te-Assistenten und den Notbremsassistenten Active Brake Assist

    eingeführt. Im nächsten Schritt rücken Abbiegeun-fälle in den Fokus. Die Radarsensorik des Abbie-ge-Assistenten ist vor der Hinterachse in der Seiten-verkleidung montiert und deckt die komplette Länge eines Sattel- oder Glie-derzugs auf der rechten Seite ab. Befindet sich ein bewegliches Objekt in der rechten seitlichen Überwachungszone, wird der Fahrer über eine gelb aufleuchtende LED in Dreiecksform in der

    Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz, sparsamer und sicherer denn je.

    A-Säule auf der Beifahrerseite informiert. Bei Kollisionsgefahr blinkt die Leuchte intensiver und es ertönt seitenrichtig ein Warnton. Der neue Abbiege-Assistent unterstützt den Fahrer über den gesamten Geschwindigkeitsbereich.

    TOTAL COST OF OWNERSHIp IM FOKUS

    Die Anschaffung eines Nutzfahrzeuges macht heute nur einen sehr geringen Teil der Kosten aus, die im Laufe eines Lkw-Lebens anfallen. Der größte Teil entfällt auf Fahrer bzw. Treibstoff. Und auch der Aufwand für Wartung, wenngleich immer geringer werdend, sollte nicht außer Acht gelassen werden. Reinhard Sisl, Verkaufsleiter bei der Pappas Auto GmbH in Wiener Neudorf, erläutert:„Noch immer gibt es Unternehmer, denen die wahren Kosten nicht bewusst sind. Das betrifft sowohl Flottenver-bräuche als auch die wahren Kosten beim Einsatz einer eigenen Werkstatt.“ Dies ändert sich zwar allmählich, doch es wird wohl noch dauern, bis Systeme, wie Fleetboard in den Alltag vieler Transport-unternehmer Einzug halten. Dabei ermöglicht gerade ein derartiges System, dank telematikgestützten Internetdiensten, erst die wirt-schaftliche Steuerung der Fahrzeuge. Modular aufgebaute Dienste helfen darüber hinaus, Kraftstoff zu sparen und Logistikprozesse zu managen. Fahrzeug-, Transportmanagement, Zeitwirtschaft und FleetBoard-Messaging ergänzen sich zu einer hocheffizienten Flot-tensteuerung. Sisl: „In der Praxis bedeutet dies, dass mit der Fleet-Board-Einsatzanalyse z.B. dauerhaft bis zu 15 Prozent Kraftstoff gespart werden können.“ Wartungs- und Verschleißdaten werden regelmäßig an den Servicepartner übermittelt und so die Wartung optimiert. Hinzu kommt die von Mercedes-Benz und seinen Part-nern gebotene Betreuungsqualität, die rasche Hilfe bei Problemen rund um die Uhr sicherstellt. Denn am Ende entscheidet allein die Wirtschaftlichkeit. (mef)

    Die TurboRetarderKupplung (TRK) kombiniert eine hydrodynamische Anfahrkupplung sowie einen Retarder und sorgt für verschleißfreies Anfahren – auch mit schweren Lasten.

    Die neue Radar sensorik des Abbiege-Assistenten vor der Hinterachse sorgt für gefahrloses Abbiegen und Spurwechseln.

    Fotos: Pappas Auto GmbH Wr. Neudorf

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    NACHGEFRAGT

    NÖ-Verkehrsplaner Prof. Zibuschka im Interview

    Die (Transport)Wirtschaft befürchtet durch die Einführung einer flächendeckenden LkwMaut enorme Standort und Wettbewerbsnachteile. Niederösterreichs oberster Verkehrsplaner, Professor Friedrich Zibuschka, im Interview über offene Fragen, Auswirkungen und den LkwNacht 60er.

    Seit einiger Zeit wird in Österreich die Einführung einer flä-chendeckenden Lkw-Maut diskutiert. Wie ist der aktuelle Stand in Niederösterreich?Wir sind nicht die, die sagen, es braucht unbedingt eine flächen-deckende Lkw-Maut. Aber es gibt einen Beschluss der Verkehrs-referentenkonferenz vom April 2014, sich intensiv mit diesem Thema zu beschäftigten. Und bevor wir eine Entscheidung treffen, müssen alle Fakten auf dem Tisch liegen. Bei der letzten Verkehrs-referentenkonferenz im April dieses Jahres gab es einen ersten Zwischenbericht. Und man hat sich darauf geeinigt, noch ein Jahr Zeit einzuräumen, damit wirklich alle Unterlagen, Grundlagen und Rahmen bedingungen vorliegen.

    Was sind die punkte, die es noch zu klären gilt?Zum einen die technische Umsetzung. Die Idee ist eine Abbuchung mittels GPS und zwar so, dass mit einem Gerät sowohl auf der Auto-bahn als auch auf dem untergeordneten Netz abgebucht werden kann. Zum anderen die finanzielle Seite: Wie viel Geld wird lukriert? Wir reden hier von rund 650 Millionen Euro pro Jahr. Die Anschaf-fungskosten, inklusive Geräte und dem Aufbau einer Gesellschaft, die die Abbuchung etc. abwickelt, betragen einmalig rund 100 Millionen und die Betriebskosten im Jahr rund 10 Prozent der Einnahmen. Da liegen wir in etwa dort, wo die Asfinag mit ihrem System auch liegt.

    Wie genau ist die Messung mittels GpS, Stichwort Firmen-gelände oder parallelwege?Firmengelände, Forstwege etc. sind ausgenommen. Das System ist sehr genau. Wir haben ein Schweizer Konsortium mit den Untersu-chungen beauftragt und laut Experten brauchen sich die Transport-unternehmen hier keine Sorgen zu machen.

    Sie sagten, man verspricht sich 650 Millionen Euro an Einnah-men von dieser Maßnahme. Wohin genau fließen diese Mittel?

    Zwei Drittel entfielen auf die Länder und ein Drittel auf die Gemeinden. Die Mittel der Länder dienen der Erhaltung des Straßennetzes, wo es derzeit einen erkennbaren Erhaltungs-rückstand gibt, sowie weiteren Verbesserungen im Bereich des öffentlichen Verkehrs.

    Eine flächendeckende Maut bedeutet eine Schwächung des Standortes und der Wett-bewerbsfähigkeit. Vor allem für Frächter in abgelegenen Gebieten, ohne Anbindung an die Autobahn.Ich verstehe die Ängste und Sorgen der Transporteure, deshalb wollen wir vor einer Entscheidung auch alle Punkte klären. Unter anderem eben auch die Auswirkungen auf strukturschwache Gebiete, für Regionen, die noch keine Autobahn haben, wie zum Beispiel das Waldviertel. Wir werden uns mehrere dieser Regionen anschauen, um herauszufinden, was eine flächendeckende Maut dort für die Betriebe und die Konsumenten bedeutet. Darüber hinaus schauen wir uns diverse Vorschläge an, wie etwa den aus dem Westen, ob vielleicht eine Vignette eine mögliche Lösung ist. Alle diese Themen müssen so aufbereitet sein, dass es nächstes Jahr im April eine Entscheidung geben kann.

    Transportunternehmen müssten diese „Steuer“ gewisser-maßen vorstrecken. Wie verhält sich das mit Leerfahrten? Im Prinzip werden alle Fahrten berücksichtigt, egal ob ich leer oder beladen fahre. Das ist wie auf der Autobahn, gezählt wird nach den Achsen, nicht nach der Beladung.

  • 13Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe Niederösterreich

    Das heißt, auf diesen Kosten würden die Frächter sitzen bleiben? Nach momentanem Stand: Ja. Wir haben uns sehr am Asfinag-System orientiert. Das bedeutet, gleicher Mautsatz wie die Asfinag, damit wir hier nicht zwei verschiedene Kategorien

    haben. Und auch Leerfahrten werden nicht anders behandelt.

    Die Transporteure werden letzten Endes die Kosten an den Konsumenten weitergeben müssen. Auch wenn es unterschiedliche Untersuchungen mit unterschied-lichen Ergebnissen (von 0,1 bis zwei prozent) gibt, ist klar, es wird eine preiserhöhung geben. Ist sich die po-

    litik dessen bewusst?Es ist uns natürlich bewusst, dass das jemand

    bezahlen muss und das werden nicht die Frächter

    NÖ-Verkehrsplaner Prof. Zibuschka im Interview

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    „ Würden bestehende Fahr- und Durchfahrtverbote aufrecht bleiben?Wir in NÖ haben diese Durchfahrtverbote immer im Einvernehmen mit der Wirtschaft gemacht. Wir würden die Fahrverbote so lassen, wie sie sind, weil der Ziel- und Quellverkehr ja ohnehin schon ausge-nommen ist.

    Ihre Einschätzung? Kommt die flächendeckende Maut, oder kommt sie nicht?Ich wage keine Prognose, alles ist offen. Es wird letztlich die Entschei-dung der Landeshauptleute sein.

    Lassen Sie uns noch kurz über ein anderes Thema sprechen, den Lkw-Nacht 60er. Wie ist hier der aktuelle Stand?Es gibt dieses Gesetz, dass Lkw über 7,5 Tonnen auf Autobahnen und Schnellstraßen zwischen 22 und 5 Uhr nicht schneller als 60 km/h fahren dürfen. Wir haben die Initiative der Wirtschaftskammer unterstützt, diese Regelung aus dem Jahr 1995 zu kippen, weil eine gemeinsame Studie ergeben hat, dass die Unfallgefahr durch diese Vorschrift steigt. Deshalb haben wir uns dafür ausgesprochen, dass überall dort, wo aus lärmschutztechnischen Gründen eine Erhöhung der Geschwindigkeit auf 80 km/h möglich ist, dies auch gemacht werden sollte. Das betrifft in Niederösterreich eine Strecke von rund 80 Kilometern. Das haben wir auch dem Verkehrsminister mit geteilt. Antwort aus dem Ministerium gibt es noch keine. Wir stehen zu dieser Lösung und bleiben in dieser Sache weiter am Ball.

    sein können. In der damaligen Diskussion um die Asfinag-Maut standen wir vor dem gleichen Problem. In dem aktuellen Fall rechnen wir aber mit der Hälfe dessen, was es bei der Implemen-tierung der Autobahn-Maut war. Milchmädchenrechnung: die Auto-bahnmaut bringt in etwa 1,3 Mrd. Euro, die flächendeckende Maut würde die Hälfte bringen. Damals gab es eine Erhöhung von zwei Prozent, dieses Mal rechnen wir damit, dass sie sich um ein Prozent bewegen wird. Aber auch das schauen wir uns ganz genau an – auch nach einzelnen Ladegutarten.

    Ich verstehe die Ängste und Sorgen der

    Transporteure, deshalb wollen wir vor

    einer Entscheidung auch alle Punkte klären. “

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    FACHGRUPPENNEWS

    Eine Delegation der Fachgruppe war Ende Mai bei der niederösterreichischen Landesregierung zu Gesprächen zum Winterdienst. Hier die wichtigsten Ergebnisse.

    Fahrzeugtausch Bis dato war es so, dass alte Verträge auch im Falle eines Fahrzeug-tausches gültig waren. Diese Regelung ist mit Einführung der letztgültigen Rahmen-verträge „Neu“ ausgelaufen. Das bedeutet: Wenn ein „alter“ Räumvertrag nicht mehr mit dem bestehenden Fahrzeug erfüllt werden kann, muss es zu einer Neuverga-be – also einer neuen Ausschreibung kom-men.

    Kalkulationsgrundlage Die Fach-gruppe empfiehlt, bei neuen Verträgen die in der Ausschreibung angenommenen Stunden kritisch zu hinterfragen und die persönlichen Erfahrungswerte als Kalku-lationsgrundlage heranzuziehen. Die Er-mittlung der Stunden ist mit größter Sorg-falt durchzuführen.

    GpS Es gibt sowohl fixe, als auch mo-bile Einbauten. Die Daten werden für die Einsatzdokumentation und zum Kontrol-lieren der Rechnungen verwendet. Der Einbau bzw. die Verwendung von GPS ist bei neuen Verträgen in den Bedingungen eingeschlossen.

    Salzmengen Die Bauabteilungen und Straßenmeistereien haben Infor-

    mationen über Streuempfehlungen bei verschiedenen Wettersituationen erhalten. Diese wurden den Lenkern mittels Lernbe-helf schriftlich mitgeteilt – samt dazugehö-riger lokaler Unterweisung durch die Stra-ßenmeistereien. Die Lenker sollten dieses Merkblatt erhalten und dem Straßenmeister den Erhalt bestätigt haben.

    3- und 4-Achser – Räumen und Streuen in einem ArbeitsgangAb kommendem Winter wird bei ausdrück-licher Beauftragung von 3- und 4-Achsern ein Zuschlag von 10 Euro gewährt. Werden beide Leistungen in Auftrag gegeben, also Räumen und Streuen, und es ist ein 3-Achser notwendig, wird dieser Zuschlag auch bezahlt, wenn mit dem Fahrzeug nur geräumt wird. Ab 2014/15 kommen also 10 Euro hinzu. Dieser neue Betrag wird valori-siert und es entsteht ein neuer 3-Achs-Tarif.

    Stehtagevergütung Künftig wird für jeden Stehtag ein Ausfallsbetrag von 62,36 Euro exklusive Umsatzsteuer festge-legt. Als Stehtag gilt ein Tag, für den der zuständige Straßenmeister oder ein von ihm legitimiertes Organ den Aufbau eines Salz-streuautomaten angeordnet hat, und das Fahrzeug so nicht für den Einsatz zur Ver-fügung steht.

    Rückfragen: Mag. Patricia Luger

    (im Büro der Fachgruppe) und KommR Ing. Peter Weißenböck:

    0676 / 84 23 70 10

  • 15Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe Niederösterreich

    Die Bühne eingeparkt, die Plane gelüftet und Action: Auch heuer brachte das Lastkrafttheater wieder Theater zu den Menschen.

    Das mobile Ensemble steuerte mit einem Friends on the Road-Lkw 19 malerische Orte in ganz Niederösterreich an. An Bord hatte die Truppe in ihrem bereits drittem Jahr eine Komödie: „Frühere Ver-hältnisse“ des österreichischen Autors Johann Nepomuk Nestroy. Im Mittelpunkt der Szenen standen zwei Männer, zwei Frauen und der Gegensatz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. „Die Schauspie-ler schlüpften mit viel Freude in die Rollen und machten das Stück zu einem Erlebnis für die Zuschauer“, zieht Obmann-Stv. KommR Karl Gruber ein positives Resümee. „Unter der Woche bringt der Lkw Waren, mit dem Lkw-Theater bringt er dann am Wochenende Kultur – Dank vie-ler Sponsoren, wie der Fachgruppe für das Güterbeförde-rungsgewerbe, für die Besucher kos-tenlos.“ Auf eine Fortsetzung 2016 darf man also ge-spannt sein. “„ “Der Lkw bringt den Menschen Kulturauf den Dorfplatz,und das kostenlos!

    Fotos: Nikolaus Similache

  • REPORTAGE

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