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Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 11 | September 2012 Das SHG-Gesundheitsmagazin für das Klinikum Idar-Oberstein Klinikum investiert in zweiten Linearbeschleuniger Maßgeschneiderte Behandlung mit höchster Präzision bei maximaler Qualität Der zweithäufigste Krebs des Magen-Darm-Traktes Informationen und aktuelle Behandlungsmethoden zum Magenkarzinom Wohnen heißt auch: Zu Hause sein. Das Betreute Wohnen für psychisch Kranke am Klinikum Idar-Oberstein Denken, Fühlen, Handeln: Im Mittelpunkt steht immer das Wohl des Menschen 4 0 J A H R E ! Klinikum Idar-Oberstein

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Page 1: ausgabe 11 | September 2012 Gesundheit im Blickpunkt...Gesundheit im Blickpunkt ausgabe 11 | September 2012 Das SHG-Gesundheitsmagazin für das Klinikum Idar-Oberstein Klinikum investiert

Gesundheit im Blickpunkt

ausgabe 11 | September 2012

Das SHG-Gesundheitsmagazin für das Klinikum Idar-Oberstein

Klinikum investiert in zweiten linearbeschleuniger Maßgeschneiderte Behandlung mit höchster Präzision bei maximaler Qualität

Der zweithäufigste Krebs des Magen-Darm-traktes Informationen und aktuelle Behandlungsmethoden zum Magenkarzinom

Wohnen heißt auch: Zu hause sein. Das Betreute Wohnen für psychisch Kranke am Klinikum Idar-Oberstein

Denken, Fühlen, Handeln: Im Mittelpunkt steht immer das Wohl des Menschen

40 JAHRE!

Klinikum Idar-Oberstein

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INHALT

Die Klinikleitung, v.l.n.r.: Pflegedirektorin Claudia Hamann, Verwaltungsdirektor Bernd Mege und Ärztliche Direktorin Professor Dr. med. Ulrike Zwergel

m o d e r n • f l e x i b e l • f a i rm o d e r n • f l e x i b e l • f a i r

m o d e r n e s t e x t i l m a n a g e m e n t

Die Saana Textilpflege GmbH, kurz SAANATEX, wurde 1994 vonUlrich Morlampen und der SHG gegründet. Heute ist das Unternehmen mit

mehr als 100 Mitarbeitern einer der wichtigen Arbeitgeber in der Region undgehört mit Betriebsstätten in Idar-Oberstein und Merzig zu den großen

Textilreinigungsunternehmen im Südwesten.

Die SAANATEX ist der Spezialist für:

• Sterile Hightech-OP-Textilien

• Textile Vollversorgung für Kliniken

• Altenheimbewohnerwäsche

• Reha- und Wellnesswäsche

• Hygienische Wäschelogistik

• Zertifiziertes Managementsystem • DIN EN ISO 9001

• DIN EN ISO 13485

Saana Textilpflege GmbHReinigung und Verleih von Krankenhaustextilien

Geschäftsführung:Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2a • 55743 Idar-Oberstein

Tel.: 0 67 81/66 17 70 und 07 00/72 26 28 39 • Fax: 0 67 81/66 17 75E-Mail: [email protected] • www.saanatex.de

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Alfons Vogtel, Geschäftsführer Bernd Mege, Verwaltungsdirektor

In unserer modernen Gesellschaft wird der Blick zu-rück in die Vergangenheit hier und da belächelt, zielgerichtet nach vorne schauen ist das Credo unse-rer Zeit.

Der Blick zurück, in unserem Fall in die Geschich-te des Klinikums Idar-Oberstein, ist dennoch hilf-reich, bedeutet zurückblicken doch auch, Werte, von denen wir umgeben sind, von Neuem zu erkennen und uns ihre Bedeutung wieder vor Augen zu füh-ren.

Das Klinikum Idar-Oberstein ist solch ein Wert, ein wichtiges Stück Lebensqualität in unserer Re-gion… und wenn wir uns dessen wieder bewusst werden, fällt es uns leichter, sich damit zu identifi-zieren und sich dafür einzusetzen.

40 Jahre Klinikum Idar-Oberstein am Standort im Stadtteil Göttschied darf man mit Stolz als Erfolgs-geschichte bezeichnen. Das Klinikum hat sich durch die Mitarbeit und den Einsatz vieler Menschen zum heute größten Gesundheitsdienstleister in der Groß-region entwickelt und steht zurecht für medizinische und reahabilitative Versorgung auf hohem Leis-tungsniveau.

Wir werden uns auch weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen und alles Notwendige dafür tun, die-sen hohen Leistungsstandard aufrechtzuerhalten und weiter zu optimieren, um unseren Patienten und Rehabilitanden stets beste medizinische Versorgung zu bieten.

04 Klinikum Aktuell

40 Jahre Klinikum Idar-Oberstein am Standort Göttschied – Rückblick und Ausblick „Quo vadis“ Klinikum Idar-Oberstein? Klinikum investiert in hochmodernes Tomo- Therapie® System Nachhaltigkeitsmanagement: Wirtschaftsminis- terin Lemke übergibt Fördermittelbescheid

10 Report

Das Magenkarzinom – der zweithäufigste Krebs des Magen-Darm-Traktes: Allgemeine Informatio- nen und aktuelle Behandlungsmethoden

20 Logbuch

Akutgeriatrie schließt medizinische Versorgungs- lücke zwischen Trier und Kaiserslautern Verwaltungsdirektor Bernd Mege im Gespräch Vielversprechender Therapieansatz zur Behand- lung des Glioblastoms Jugendliche der KJPP üben Journalismus mit der Nahe Zeitung Der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Stefan Stein Erstes Onkologisches Patientenseminar des Klini- kums Idar-Oberstein zum Thema „Krebs“ Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie ist regionales Traumazentrum Betreutes Wohnen wurde um 6 Plätze erweitert Kontakt

34 Über das Leben, Denksportaufgaben

Über das Leben: Glauben, woran? Denksportaufgaben

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KLINIKUM IDAR-OBERSTEIN AKTUELL

Gesundheit im Blickpunkt

Bald reichten auch diese Betten für die Krankenversorgung nicht mehr aus. Unter dem Druck der permanenten Betten-not wurde die Anzahl der Betten auf 348 erhöht, mit der Folge, dass auf jegliche Aufenthaltsräume für Patienten und Nebenräume im Pflege- und Versorgungsbereich verzichtet werden musste. Fast alle Abteilungen führten lange Wartelis-ten. 1965 beschlossen die Stadt Idar-Oberstein und der Land-kreis Birkenfeld, diese Situation zu entschärfen und ein neues Krankenhaus zu bauen. Das Land Rheinland-Pfalz hatte in seiner Krankenhausplanung bereits zu diesem Zeitpunkt für die Stadt Idar-Oberstein ein Schwerpunktkrankenhaus mit mehr als 500 Betten vorgesehen.

Das neue Schwerpunktkrankenhaus in Göttschied wird seiner Bestimmung übergeben

Vor fast genau 40 Jahren, am 10. November 1972 war es dann soweit: nach nur dreijähriger Bauzeit wurden die Städ-tischen Krankenanstalten mit 608 Planbetten als Schwer-punktkrankenhaus in einem feierlichen Festakt durch den damaligen Staatsminister Dr. Heiner Geißler eingeweiht.

Insgesamt 540 Betten verteilten sich mit der Inbetriebnahme auf die Fachabteilungen Chirurgie, Innere, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie, anästhesiologische Intensivstation und Belegabteilung HNO/Augen. In dem Untersuchungs- und Behandlungsbereich wurden neben den Ambulanzen die Anästhesie, die Radiologie, das Zentrallabor, die Pathologie untergebracht und mit hauptamtlichen Abteilungsärzten be-setzt. In den neuen Schul-/Wohnbereich zog die 1958 ge-

Die Anfänge der Krankenversogung in Idar und Oberstein Die ersten Krankenhäuser der Stadt Idar-Oberstein waren das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute „Klein‘sche Haus“ in der Wilhelmstraße in Oberstein und das 1902 in Betrieb genom-mene Krankenhaus am „Beiheckelche“ in Idar. 1907 über-nahm das neuerbaute Krankenhaus am Treibelsberg die Kran-kenversorgung für die Stadt Oberstein und löste damit das „Klein‘sche Haus“ ab.

Bereits 1931 gab es an dem Krankenhaus am Treibelsberg eine gynäkologische, chirurgische, eine internistische Station und eine Unfallstation. Nachdem 1933 die Städte Idar und Oberstein und die Gemeinden Algenrodt und Tiefenstein zu einer gemeinsamen Stadt Idar-Oberstein zusammengelegt wurden, entschloss man sich 1935 zur Zusammenlegung der beiden Krankenhäuser. Das größte Krankenhaus Oberstein wurde alleiniges Städtisches Krankenhaus. Das nun frei ge-wordene Idarer Krankenhaus wurde weitgehend als Kinder-krankenhaus genutzt.

Permanente Bettennot trotz Umbau und Erweiterung

Schon bald war das Krankenhaus am Treibelsberg zu klein und es erfolgten mehrere Um- und Erweiterungsbauten. 1956 wurden alle Außenstationen (Idarer Kinderkrankenhaus und Infektionsabteilung bei den katholischen Schwestern in Oberstein) aufgelöst. Das erweiterte und umgebaute Städti-sche Krankenhaus befand sich nun am Friedrich-Ebert-Ring. Es hatte 200 Planbetten für Erwachsene und 65 für Kinder.

40 Jahre Klinikum Idar-Oberstein am Standort Göttschied Rückblick und Ausblick

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Ausgabe 11 | September 2012

gründete Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule mit 120 Lehrplätzen um. In den darauffolgenden Jahren wurde die Krankenversorgung durch neu etablierte Abteilungen wie Urologie, Unfallchirurgie und Neurologie erweitert.

Am 1. Oktober 1977 wurde dem Krankenhaus der Status Aka-demisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Uni-versität Mainz verliehen.

Das Jahr 1993: Meilenstein in der Entwicklung zum heuti-gen Klinikum Idar-Oberstein Am 1. Juli 1993 wurden die Städt. Krankenanstalten Idar-Oberstein umfirmiert in die Städt. Krankenanstalten Idar-Oberstein GmbH. Als Gesellschafter fungierten zunächst die Saarland-Heilstätten-GmbH (SHG), die Stadt Idar-Oberstein und der Landkreis Birkenfeld. Die Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) übernahm die Trägerschaft.

Bildung spezialisierter Fachabteilungen Im Juli 1994 wurde nach einer kurzen Umbauzeit im Rahmen der wohnortnahen psychiatrischen Versorgung eine psychia-trische Klinik mit dazugehörender Tagesklinik eingerichtet. 1995 untergliedert sich die Innere Abteilung in zwei Haupt-abteilungen für Gastroenterologie, Nephrologie, Hämatolo-gie, Onkologie sowie Kardiologie.

Mit der Übernahme des Krankenhauses Baumholder als GmbH im Jahre 1996 ist gleichzeitig die Voraussetzung ge-schaffen worden, ab 1. Oktober 1997 sowohl Patienten der eigenen Einrichtungen als auch Patienten aus angrenzenden Einrichtungen eine wohnortnahe geriatrische Rehabilitation zu ermöglichen. Die von der Stefan-Morsch-Stiftung in Kooperation mit den Städt. Krankenanstalten Idar-Oberstein GmbH zum 1. Juli 1994 eingerichtete Knochenmarktransplantationsabteilung wurde am 1. Januar 1997 in eine eigenständige GmbH mit alleinigem Gesellschafter der Städt. Krankenanstalten Idar-Oberstein umgewandelt.

Seit Januar 1999 betreibt das Schwerpunktkrankenhaus in seinem Wohnbereich eine Wohneinheit für psychisch kranke Menschen. Nach umfangreichen Umbauarbeiten in einem der angeschlossenen Schwesternwohnheime wurde am 1. April 2000 eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiat-rie mit 10 Plätzen in Betrieb genommen. Durch die Aufsto-ckung von 2 Stationen auf die Kinderklinik erfolgte eine ge-ringe räumliche Entlastung.

Verschmelzung zur Klinikum Idar-Oberstein GmbH

Zur Stärkung der SHG-Standorte in Rheinland-Pfalz wurden die beiden Gesellschaften Städtische Krankenanstalten Idar-Oberstein GmbH und Krankenhaus Baumholder GmbH im Zuge der Zusammenlegung von Schwerpunktkrankenhaus und geriatrischer Rehabilitationseinrichtung mit Wirkung zum 1. Janur 2001 zur „Klinikum Idar-Oberstein GmbH“ ver-schmolzen.

In den Folgejahren setzte die Klinik ihre Spezialisierungen weiter fort, um der Bevölkerung der Region ein noch breite-res Versorgungsspektrum anbieten zu können. Seit dem 1. Januar 2005 ist das Klinikum Idar-Oberstein Onkologischer Schwerpunkt, im gleichen Jahr wurde die Allgemeinchirurgie um die Gefäßchirurgie und bereits ein Jahr später um die Viszeralchirurgie ergänzt. Ebenfalls im Jahr 2006 folgte die Erweiterung der Psychiatrie/Psychotherapie um die Psychosomatik.

Krankenhausneubau in Oberstein am Treibelsberg, 1907Foto: H. Wendel

Städtisches Krankenhaus Idar-Obersten am Friedrich-Ebert-Ring, 1965

Luftaufnahme vom Rohbau der Städtischen Krankenanstalten Idar-Ober-stein, 29. April 1969

Die Städitischen Krankenanstalten Idar-Oberstein mit Schul- und Wohn-bercich, 1973

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KLINIKUM IDAR-OBERSTEIN AKTUELL

Gesundheit im Blickpunkt

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Ausgabe 11 | September 2012

In den kommenden 10 bis 15 Jahren soll für rund 60 Millio-nen Euro in die Sanierung des Krankenhauses investiert wer-den.

Am deutlichsten sichtbar wird die Neugestaltung der Patien-tenzimmer für Patienten und Besucher sein. In allen Fachab-teilungen wird die Zahl der Mehrbettzimmer deutlich redu-ziert. Zwei- und Einbettzimmer werden dann Standard sein, erläutert Verwaltungsdirektor Bernd Mege.

Geplant ist außerdem der Neubau der Intensivstation und die Erweiterung des OP-Traktes. Akuter Platzbedarf besteht auch für die Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Baubeginn des ersten von insgesamt drei Bauabschnitten könnte 2014 sein. Doch bis dahin sind noch einige Hürden zu nehmen. Das Ministerium muss das Raumprogramm noch ge-nehmigen, auf dessen Grundlage die Architekten planen wer-den. Mege geht davon aus, dass rund 3.000 Quadratmeter Fläche hinzukommen werden. So groß ist die in „vielen und konstruktiven Gesprächen mit dem Ministerium“, so Mege, ermittelte Differenz zwischen Soll- und Ist-Bedarf. Auch eine energetische Sanierung soll im Zuge der Baumaßnahmen er-folgen.

Im ersten Bauabschnitt soll nach den derzeitigen Vorstellun-gen ein Bettentrakt vor der Kinderklinik angebaut werden. Durch die Erweiterung und technische Modernisierung des OP-Bereichs können im Klinikalltag die Abläufe besser koor-diniert und die Patienten noch besser behandelt werden, wichtige Zeit wird eingespart und der steigenden Zahl an Operationen kann besser Rechnung getragen werden.

Auch die zentrale Patientenaufnahme soll mittelfristig in ei-nem von insgesamt drei geplanten Anbauten Platz fi nden. Organisatorisch wird das Klinikum bereits jetzt auf eine zen-trale Aufnahme umgestellt. Damit soll dann eine strukturier-te Steuerung der Patienten erfolgen. Bisher geschieht das dezentral in insgesamt fünf Aufnahmestellen.

Der Zeitraum für die Sanierung der Klinik ist auch deshalb so lang bemessen, weil die Baumaßnahmen während des lau-fenden Betriebs erfolgen. Das geht nur schrittweise, denn oberste Priorität hat die Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Von einer Machbarkeitsstudie, die im Herbst fer-tig sein soll, verspricht man sich detaillierte Erkenntnisse da-rüber, wie die Baumaßnahme logistisch sinnvoll realisiert werden kann.

Für dieses Jahr hat das Land 1 Million Euro Zuschuss für das Idar-Obersteiner Klinikum zugesagt, für Bernd Mege ein „verbindliches Signal, dass man es mit dem Standort ernst meint.“

gie und Neurochirurgie, ein Traumazentrum, ein Brustzent-rum (in Kooperation mit dem Westpfalzklinikum Kaiserslau-tern) und über das Zentrum für Altersmedizin der Fachklinik Baumholder, weiterhin über Belegabteilungen, Tageskliniken, therapeutische Wohngruppen, Kooperationen, eine Kranken-pfl egeschule und die Saana Textilpfl ege GmbH. Damit gehört das Klinikum Idar-Oberstein zu den leistungsstärksten medi-zinischen Kompetenzzentren in Südwest-Deutschland.

Das Klinikum verfügt über modernste therapeutische und diagnostische Ausstattung und neueste Apparatetechnik. Die hohe fachliche Kompetenz, großes Engagement und Respekt unseren Patienten und Rehabiltanden gegenüber zeichnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Klinikums aus. Sie alle sind tragende Pfeiler bei der Beurteilung der Leis-tungsfähigkeit unseres Klinikums und der Zufriedenheit un-serer Patienten und Rehabilitanden.

Am 1. Juni 2009 erhielt die neu eingerichtete Neurochirurgie die formale Anerkennung durch das Land Rheinland-Pfalz. Im Zuge der Umstrukturierung der Inneren Medizin ist die Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie /Onkologie GmbH mit Wirkung vom 1. Januar 2010 bei gleich-zeitiger Aufgabe der Transplantationsleistungen auf die Kli-nikum Idar-Oberstein GmbH verschmolzen worden. Hämato-logisch-onkologische Patientinnen und Patienten werden seitdem in der Medizinischen Klinik I behandelt.

Die Medizinische Klinik II, Kardiologie, ist seit Februar 2010 um die Sektion Pneumologie erweitert.

Den vorläufi gen Abschluss der weiteren Spezialisierungen bil-den die Einrichtung einer vollstationären Kinder- und Ju-gendpsychiatrie/-psychosomatik und -psychotherapie, die ab 1. Januar 2011 den Bedarf an gemeindenaher Versorgung junger Patientinnen und Patienten der Region abdeckt, sowie die Zuweisung von 30 akutgeriatrischen Betten zum 1. Au-gust 2011, die bis zum Abschluss der Baumaßnahmen in Idar-Oberstein am Gesundheitsstandort in Baumholder vorgehal-ten werden.

Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz leistet die Klinik einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung der angehenden Ärzteschaft. Im Bereich der Gesundheits- und Krankenpfl ege betreibt sie aktiv die Nach-wuchsförderung und Weiterbildung durch eine Schule für Gesundheitsfachberufe sowie diverse Fortbildungseinrich-tungen.

Das Klinikum Idar-Oberstein entwickelte sich unter der Trä-gerschaft der Saarland-Heilstätten GmbH zum heute größ-ten Gesundheitsdienstleister in der Region zwischen Trier, Koblenz, Kaiserslautern und Saarbrücken, mit 17 hoch spe-zialisierten medizinischen Fachabteilungen. Es ist als Klinik der Schwerpunktversorgung im Landeskrankenhausplan von Rheinland-Pfalz mit 528 Betten ausgewiesen. Darüber hinaus stehen dem Klinikum 39 tagesklinische Plätze zur Verfügung.

Am Standort Baumholder werden 60 Betten und 10 tageskli-nische Plätze für die geriatrische Rehabilitation sowie 30 Betten für die akutgeriatrische Versorgung vorgehalten.

Das Klinikum Idar-Oberstein verfügt über eine Überreigionale Stroke Unit, ein Perinatalzentrum, das Zentrum für Neurolo-

Das Klinikum Idar-Oberstein im Jahr 2012 – Spezialisierung auf hohem Niveau

„Quo vadis“ Klinikum Idar-Oberstein?Die Signale stehen auf Kurs Zukunft – Leitinvestition soll das Klinikum fit für die Zukunft machen

Verwaltungsdirektor Bernd Mege (links) und techn. Leiter Siegmar Baldauf haben schon Pläne für eine Erweiterung. So sollen hinter der Kinderklinik ein Patiententrakt und eine Erweiterung des OP-Bereichs entstehen.

Wir unterziehen uns der Zertifizierung nach KTQ, um für Sie noch besser zu werden.

Allgemein versteht man untert Zertifizierung die Überprüfung von gesamten Unternehmen, Betriebsabläufen oder Produkten auf die Erfüllung bestimmter Kriterien hin. Die Zertifizierung wird meist durch ein Gütesiegel oder -zeichen bestätigt.

Das für Kliniken wichtigste Zertifizierungsverfahren ist KTQ (www.ktq.de). KTQ steht für Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen.

Das Klinikum Idar-Oberstein ist, wie alle Kliniken der SHG-

Gruppe, nach KTQ zertifiziert. Alle 3 Jahre wird das Klinikum neu überprüft, also rezertifiziert.

Eine Krankenhaus-Zertifizierung zeigt dem Patienten, dass er sich in beste Hände begibt, was die medizinische und pfl e-gerische Betreuung betrifft.

Die Krankenhaus-Zertifizierung setzt hohe Maßstäbe, ist andererseits für die zertifizierten Häuser aber ein herausragen-des Gütekriterium und eine hilfreiche Entscheidungsgrundlage für den Patienten oder dessen Angehörige. Neben der Zertifi-zierung nach KTQ befi ndet sich unser Klinikum in einem stän-digen Verbesserungsprozess.

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KLINIKUM IDAR-OBERSTEIN AKTUELL

Gesundheit im Blickpunkt

zeitig gelingt es, die Dosis im gesunden Gewebe und in den angrenzenden Organen zu minimieren. Dies bedeutet weni-ger Nebenwirkungen, erläutert Oberärztin Sibylle Becker.

Optimaler Wirkungsgrad bei geringeren Nebenwirkungen

Durch die besondere Konstruktion bzw. Funktionsweise die-ses Gerätes können sowohl sehr kleine Tumore, wie z.B. Hirn-tumoren, aber auch sehr große Zielvolumina, wie z.B. eine gesamte Wirbelsäule in idealer Weise bestrahlt werden. Vor-aussetzung ist eine sehr genaue Positionierung des Patienten. Ein im Gerät installiertes Hochenergie-CT ermöglicht eine genaue Lagerkontrolle, so die Ärztin. So wird einzig und al-lein der Tumor, und nicht etwa umliegendes gesundes Gewe-be oder lebenswichtige Organe bestrahlt.

Mithilfe täglicher CT-Aufnahmen eröffnet das TomoTherapy® System Ärzten die Möglichkeit, für jeden Patienten eine ganz individuell auf ihn abgestimmte, maßgeschneiderte Behand-lung mit höchster Präzision und Qualität auszuarbeiten. Dank der einzigartigen helikalen Strahlenabgabe kann eine größere Vielfalt von Tumoren behandelt werden, so dass für mehr Patienten Behandlungsoptionen bestehen.

Wenn die Arbeiten weiter planmäßig voranschreiten, soll der neue Linearbeschleuniger bereits im Dezember in Betrieb ge-nommen werden. Das Klinikum Idar-Oberstein zählt dann zu den deutschlandweit modernst ausgestatteten Kliniken auf diesem Gebiet.

Bereits aktuell wird am Krankenhaus gebaut. Die Abteilung Strahlentherapie unter Leitung von Chefarzt Dr. Lothar Wis-ser erhält ein neues Bestrahlungsgerät, ein sogenanntes To-moTherapy® System. Dafür wird derzeit der Bestrahlungs-raum gebaut, erdbeben- und strahlungssicher. Insgesamt 3,1 Millionen Euro investiert das Klinikum in das Vorhaben, er-klärt Verwaltungsdirektor Bernd Mege.

Etwa zwei Drittel aller Krebspatienten werden strahlenthera-peutisch behandelt. Viele gut- und bösartige Tumoren lassen sich durch Bestrahlung allein oder in Kombination mit einer Operation und/oder einer Chemotherapie heilen, die Ent-wicklung vieler bösartiger Tumoren kann durch die moderne Strahlentherapie reduziert werden und deren Symptome können gelindert werden.

Bestrahlung auf dem allerneuesten Stand der Technik

Beim TomoTherapy® System handelt es sich um ein voll inte-griertes System zur 3D-bildgesteuerten intensitätsmodulier-ten Strahlentherapie (IG-IMRT). Das Gerät bietet eine ganz neue Technik, bei der ein Beschleuniger – ganz ähnlich wie bei einem CT – um den Patienten kreist und einen Strahl re-gelbarer Dicke auf den Patienten abgibt. Gleichzeitig wird der Patient auf dem Bestrahlungstisch in Längsrichtung durch diesen Strahl bewegt.

Mit diesem Verfahren können geometrisch komplex geform-te Tumore mit der notwendigen Dosis belegt werden. Gleich-

Schon aktuell wird am Krankenhaus gebaut. Die Abteilung Strahlentherapie unter Leitung von Chefarzt Dr. Lothar Wis-ser erhält ein neues Bestrahlungsgerät, ein sogenanntes To-moTherapy® System. Dafür wird derzeit der Bestrahlungs-raum gebaut, erdbeben- und strahlungssicher. Insgesamt 3,1 Millionen Euro investiert das Klinikum in das Vorhaben, er-klärt Verwaltungsdirektor Bernd Mege.

Etwa zwei Drittel aller Krebspatienten werden strahlenthera-peutisch behandelt. Viele gut- und bösartige Tumoren lassen sich durch Bestrahlung allein oder in Kombination mit einer Operation und/oder einer Chemotherapie heilen, die Ent-wicklung vieler bösartiger Tumoren kann durch die moderne Strahlentherapie reduziert werden und deren Symptome können gelindert werden.

Bestrahlung auf dem allerneuesten Stand der Technik

Beim TomoTherapy® System handelt es sich um ein voll inte-griertes System zur 3D-bildgesteuerten intensitätsmodulier-ten Strahlentherapie (IG-IMRT). Das Gerät bietet eine ganz neue Technik, bei der ein Beschleuniger – ganz ähnlich wie bei einem CT – um den Patienten kreist und einen Strahl re-gelbarer Dicke auf den Patienten abgibt. Gleichzeitig wird der Patient auf dem Bestrahlungstisch in Längsrichtung durch diesen Strahl bewegt.

Mit diesem Verfahren können geometrisch komplex geform-te Tumore mit der notwendigen Dosis belegt werden. Gleich

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Ausgabe 11 | September 2012

Klinikum baut Bestrahlungsraum für einen zweiten hoch-modernen Linearbeschleuniger

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke übergibt Förder-mittelbescheid im Klinikum Idar-Oberstein

Aus dieser Grundlagenermittlung entstand ein Maßnahmen-katalog, der u.a. die Einführung eines Nachhaltigkeitsma-nagements vorsieht. Ein weiterer Punkt ist die nach außen hin erkennbare Neu- und Umbauplanung, die das Sozialmi-nisterium unterstützt.

Die klinikeigenen personellen wie auch finanziellen Ressour-cen und das Fachwissen in vielen der angeschnittenen kom-plexen Bereiche sind begrenzt. Aus diesen Gründen ist das IfaS als externes Institut auch mit der Projektbegleitung bzw. der Einbindung der hausinternen Projekte in die Nachhaltig-keitsstrategie des Landes beauftragt worden, um die vorhan-denen und sinnvollen Ideen zur Entwicklung einer Nachhal-tigkeitsstrategie aller in der Region mit diesen Fragestellungen befassten Beteiligten gebündelt und als gemeinsame Heraus-forderung anzugehen.

Ein entsprechender Förderantrag wurde bereits in 2010 und erneut in 2011 an das Ministerium für Wirtschaft, Klima-schutz, Energie und Landesplanung (MWKEL) gerichtet und wurde aktuell im Mai positiv beschieden. Die Förderung des MWKEL umfasst die Hälfte der entstehenden Projektkosten.

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke besuchte anlässlich des Landesdelegiertenkongresses der Grünen Idar-Oberstein und übergab bei dieser Gelegenheit einen Fördermittelbescheid an Verwaltungsdirektor Bernd Mege. Inhalt der Förderung durch das Ministerium für Wirt-schaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz ist das Projekt „Beratende Begleitung des Nachhaltig-keitsmanagements und bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen für das Klinikum Idar-Oberstein“.

Prinzip der Nachhaltigkeit im Leitbild festgeschrieben

Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil des Leit-bildes des Klinikums Idar-Oberstein. Für die Klinikleitung wie auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet die-ses Prinzip, dass bei der Weiterentwicklung des Klinikums die Folgen für heutige und kommende Generationen berücksich-tigt werden. Die Nachhaltigkeit wird auch auf den schonen-den Umgang mit der Natur und auf das Wirken des Klinikums in der Region bezogen.

Vor dem Hintergrund, dass das Klinikum Idar-Oberstein in den nächsten Jahren umfangreiche bauliche Sanierungs- und Neubaumaßnahmen beabsichtigt, die inzwischen bereits weitestgehend mit dem Land abgestimmt und erste Förder-mittel im Investitionsprogramm des Landes bereit gestellt wurden, sieht die Klinikleitung die Verpflichtung, diese Mittel nachhaltig zum Nutzen der Region und zum Wohle der Bür-gerinnen zu verwenden.

Entwicklung und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie

Aufgrund der Komplexität des Klinikums, der Prozesse am Standort und den verwaltungstechnischen und rechtlichen Restriktionen, die mit dem Betrieb eines Schwerpunktkran-kenhauses einhergehen, ergibt sich ein hoher Anspruch an die Entwicklung und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrate-gie. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist die Einfüh-rung eines Nachhaltigkeitsmanagements mit einer entspre-chenden Berichterstattung und Zielplanung unverzichtbar.

Das Institut für angewandtes Stoffmanagement (IfaS) – ein Institut der Fachhochschule Trier am Standort Umwelt-Cam-pus Birkenfeld – ist mit der Grundlagenermittlung zur Erstel-lung eines Nachhaltigkeitskonzepts beauftragt worden.

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Mitte) übergibt den Förderbescheid an die Vertreter des Klinikums (v.r.n.l.: Nachhaltigkeitsmanager Frank Brust, Stellvertr. Ärztlicher Direktor Professor Dr. med. Hermann H. Klein, Verwal-tungsdirektor Bernd Mege, Betriebsratsvorsitzende Karola Fuchs sowie Pro-fessor Klaus Helling vom IfaS-Institut

TomoTherapie® System von ACCURAY®

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REPORT

Ausgabe 11 | September 2012

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Gesundheit im Blickpunkt

Der Magen dient als Zwischenspeicher für die aufgenom-mene Nahrung. Er liegt im Oberbauch, unterhalb des Zwerchfells, zwischen der Milz auf der linken und der Leber auf der rechten Seite. Im Magen beginnt die Ver-dauung. Das Fassungsvermögen des Magens beträgt bei Erwachsenen rund eineinhalb Liter. Bei leerem Magen bildet die Schleimhaut viele Falten, damit sich der Magen bei erneuter Nahrungsaufnahme wieder problemlos deh-nen kann. Normalerweise dauert es mehrere Stunden, bis gekaute feste Nahrung den Magen durchlaufen und kom-plett wieder verlassen hat.

Untergliedert ist der Magen in

• die Speiseröhrenmündung am Mageneingang (Kardia),

In Deutschland erkrankten im Jahr 2008 etwa 9.210 Männer und 6.660 Frauen an Magenkrebs. Der Magen-krebs steht damit an sechster Stelle bei den Krebsneu-erkrankungen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Männern bei rund 71 Jahren, bei Frauen bei über 75 Jahren. Diese und weitere statistische Angaben stellen das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in der in diesem Jahr neu erschienenen Broschüre „Krebs in Deutschland“ zur Verfügung, die im Internet unter www.gekid.de abruf- bar ist.

Insgesamt sinkt die Anzahl der Neuerkrankungen in Deutschland wie auch in anderen Industrienationen aller-dings schon seit mehreren Jahrzehnten deutlich: Die Er-krankungsraten sind nur noch halb so hoch wie vor 30 Jahren. Dies wird vor allem auf veränderte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten und einen Rückgang der Häu-figkeit der Helicobacter-pylori-Infektion zurückgeführt.

• das Magengewölbe (Fundus), das sich nach oben unter das Zwerchfell wölbt, • den Magenkörper (Korpus) und • den Magenvorhof (Antrum), unmittelbar vor • dem Magenausgang (Magenpförtner oder Pylorus).

Der Magenpförtner ist ein ringförmiger Schließmuskel. Hier mündet der Magen in den Zwölffingerdarm (Duode-num).

Die nur wenige Millimeter dicke Magenwand besteht aus mehreren Schichten: Innen ist der Magen mit einer dün-nen Schleimhaut ausgekleidet, in der viele Drüsenzellen liegen, die den Magensaft und eine Schutzschicht auf der Schleimhaut produzieren. Unter der Schleimhaut liegt eine Bindegewebeschicht, in der die Blut- und Lymphge-fäße verlaufen. Darunter liegt eine Muskelschicht. Durch das rhythmische Zusammenziehen der Muskulatur wird der Nahrungsbrei langsam in Richtung Magenausgang geschoben und durch den Pylorus in den Dünndarm transportiert. Außen wird die Magenwand von einer dün-nen Bauchfellschicht überzogen, die der Muskelschicht aufliegt.

Spricht man von Magenkrebs, so handelt es sich dabei fast immer um ein Karzinom des Magens. Der Krebs geht dabei von der Schleimhaut aus, die die Magenwand innen auskleidet. Wesentlich seltener und im folgenden Text nicht besprochen sind andere bösartige Tumoren des Ma-gens: Sogenannte Leiomyosarkome werden den Weich-teilsarkomen zugeordnet. Sie gehen nicht von der Schleim-haut, sondern von den Muskelzellen des Magens aus. Sar-kome kommen deutlich seltener vor als Magenkarzinome. Gastrointestinale Stroma-Tumoren (abgekürzt GIST) zäh-len im weiteren Sinn ebenfalls zu den Weichteilsarkomen. Sie kommen im gesamten Magen-Darm-Trakt vor, am häufigsten im Magen und Dünndarm. Diese Tumorart ist ebenfalls selten. Das MALT-Lymphom ist eine bösartige Erkrankung des Lymphgewebes, die auch in der Magen-wand entstehen kann. Es zählt zu den Non-Hodgkin-Lymphomen und wird wie diese behandelt.

Die Mechanismen, die im Einzelnen zu einer Krebserkran-

kung des Magens führen, sind noch weitgehend unbe-kannt. Vermutlich sind wie bei fast allen anderen Krebser-krankungen verschiedene Einflüsse gemeinsam beteiligt.

Ernährungsgewohnheiten

Beim Thema Ernährung spielen eher langjährige Gewohn-heiten als kurzfristige "Diätsünden" eine Rolle. Ein hoher Fleischverzehr begünstigt die Entstehung eines Magen-karzinoms, vor allem dann, wenn gleichzeitig eine Infek-tion mit dem Bakterium Helicobacter pylori vorliegt. Ver-antwortlich ist vermutlich die vergleichsweise hohe Zu-fuhr von Eisen, die das Bakterienwachstum stimuliert. Eisenarmes Geflügelfleisch beeinflusst das Risiko dagegen nicht. Auch geräuchertes oder dunkel gegrilltes Fleisch ist kritisch, wenn es sehr oft verzehrt wird. Beim Räuchern und Grillen entstehen krebserregende Substanzen durch unvollständige Verbrennung von tierischem Gewebe.

Magenkarzinompatienten zeigen außerdem eher als Ge-sunde in ihrer Vorgeschichte einen Mangel an frischem Obst und Gemüse auf dem Speiseplan. Reichlicher Ver-zehr von frischem Obst und Gemüse scheint das Erkran-kungsrisiko dagegen zu senken.

Ein weiterer Risikofaktor ist der häufige Verzehr stark gesalzener und gepökelter Speisen. Beim Pökeln werden Nitrat- und Nitritsalze verwendet, die bei Erwärmung oder im Magen zusammen mit anderen Nahrungsbestand-teilen Nitrosamine bilden können. Nitrosamine werden als stark krebserregend eingestuft. Zu viel normales Salz (Kochsalz) ist ebenso ein bedeutender Risikofaktor.

Das Magenkarzinom, der zweithäufigste Krebs des Magen-Darm-Trakts, bleibt lange „stumm“Warnsignale kommen oftmals erst dann, wenn es medi-zinisch bereits zu spät ist.

Die Anatomie: Lage und Aufbau des Magens

Die Fakten

Die verschiedenen Formen bösartiger Magentumoren

Risikofaktoren und Auslöser:Wie entsteht Magenkrebs?Makroskopischer Aufbau des Magens: (1) Korpus, (2) Fundus, (3) vordere

Magenwand, (4) große Kurvatur, (5) kleine Kurvatur, (6) Kardia, (9) Sphincter pylori, (10) Antrum, (11) Canalis pyloricus, (12) Incisura angularis, (13) Ma-genrinne, (14) Schleimhautfalten (durch Fensterung)

Helicobacter pylori: Eine Besiedlung des Magens mit dem Bakterium gilt als ernst zu nehmender Risikofaktor für Magenkrebs; ebenso können ungesun-de Ernährungs- und Lebensgewohnheiten die Bildung eines Magenkarzi-noms begünstigen

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Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 11 | September 2012

Doch auch andere Gewohnheiten können die Entstehung eines Magenkarzinoms begünstigen: Längerer übermäßi-ger Alkoholkonsum verursacht eine chronische Entzün-dung der Magenschleimhaut (Gastritis) und scheint mit einem höheren Karzinomrisiko verknüpft zu sein. Rau-chen setzt kanzerogene Substanzen frei, die im Speichel gelöst werden und so in den Magen gelangen.

Kein Risiko für Magenkrebs geht nach derzeitigem Kennt-nisstand von Kaffee oder schwarzem Tee aus.

Insgesamt führen Wissenschaftler den Rückgang bei den Magenkrebszahlen wesentlich darauf zurück, dass heute Einsalzen, Pökeln oder Räuchern als Konservierungsme-thoden weitgehend vom Tiefkühlen oder Erhitzen und Einmachen in Dosen oder Gläsern abgelöst wurden. Mit besseren Konservierungsmethoden wurde auch die Ver-unreinigung der Nahrung durch krank machende Bakte-rien oder Schimmelpilze seltener.

Vorerkrankungen Einige Magenkrankheiten erhöhen das statistische Risiko für ein Magenkarzinom. Auch hier gilt aber, wie bei den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten: Längst nicht alle Patienten, die solche Risikofaktoren aufweisen, erkranken an einem Tumor. Erkrankungen, die als Risikofaktoren für die Entstehung eines Magenkarzinoms gelten, sind die chronische Gastritis Typ B, die durch eine Infektion mit dem Keim Helicobacter pylori ausgelöst wird, die chronisch atrophische Gastritis Typ A, eine sogenannte Autoimmunerkrankung, das seltene Ménétrier-Syndrom und eine mehr als zehn Jahre zurückliegende Magenope-ration mit Entfernung eines Teils des Magens.

Magenpolypen sind in der Regel gutartig. Nur die selten auftretenden adenomartigen Magenpolypen gelten als Krebsvorstufe.

Vererbung und Gene

Veränderungen der Erbsubstanz sind als Ursache für die Entstehung von Magenkrebs noch nicht so weit erforscht, dass bestimmte Auffälligkeiten ganz sicher bestimmten Schritten in der Krankheitsentstehung zugeordnet werden könnten.

Verwandte ersten Grades (Eltern, Kinder und Geschwister) von Magenkrebskranken haben statistisch ein höheres Risiko, ohne dass man dies derzeit sicher auf die gemein-samen Erbanlagen zurückführen könnte.

nungsprogramm. Einfache Möglichkeiten fehlen, die sich bei einer solchen Routineuntersuchung schnell und ver-gleichsweise sicher durchführen ließen – sicher nachwei-sen kann man Magenkrebs nämlich nur mit einer Magen-spiegelung.

Da die Erkrankung in Deutschland vergleichsweise selten ist und man bisher Bevölkerungsgruppen mit besonders hohem Risiko nicht identifizieren kann, ist es nicht sinn-voll, Gesunde regelmäßig ohne Anlass dieser Untersu-chung zu unterziehen – der Aufwand und die Belastung für gesunde Menschen ohne Beschwerden stünden in kei-nem Verhältnis zum Nutzen.

Was tun bei Beschwerden?

Der Arzt lässt sich Ernährungsgewohnheiten, frühere und derzeitige Symptome genau schildern, nimmt Blut für Basistests ab und führt eine allgemeine körperliche

Untersuchung durch, bei der er den Bauchraum abtastet und nach Vergrößerungen, Flüssigkeitseinlagerungen und geschwollenen Lymphknoten sucht.

Solche einfachen, wenig belastenden Untersuchungen dienen auch dazu, mögliche andere Ursachen für die Be-schwerden aufzudecken. Lässt sich so der Verdacht auf Magenkrebs nicht ausräumen, folgen weitere, aufwändi-gere diagnostische Maßnahmen.

Magenspiegelung und Biopsie

Ergibt sich ein starker Verdacht auf eine Erkrankung des Magens, wird der Arzt eine Magenspiegelung (Gastrosko-pie) vorschlagen. Die Magenspiegelung kann ambulant durchgeführt werden. Sie dauert meist nur wenige Minu-ten. Der Magen muss zum Zeitpunkt der Untersuchung leer sein. Auf Wunsch können Patienten auch ein Beruhi-gungsmittel bekommen, das gegen Aufregung und Wür-gereiz hilft. Patienten, die ein Beruhigungsmittel verab-reicht bekommen, müssen sich allerdings nach der Unter-suchung abholen lassen und dürfen 24 Stunden lang nicht selbst Auto fahren. Bei der Gastroskopie wird das Gastroskop, ein

Menschen mit einer vererbten Anlage zu einer seltenen Darmkrebsform (HNPCC-Syndrom) tragen auch ein höhe-res Magenkrebsrisiko.

Erste Warnzeichen für eine Magenkrebserkrankung sind oft uncharakteristisch: Viele Betroffene leiden zunächst unter allgemeinen Verdauungsbeschwerden und haben das Gefühl, viele Lebensmittel nicht mehr so gut wie frü-her zu vertragen.

Zum Arzt sollte man auf jeden Fall gehen, • wenn unklare Beschwerden im Oberbauch wie Druck- und Völlegefühl über längere Zeit anhalten, • wenn während oder nach dem Essen Schmerzen auftreten, • wenn Appetitverlust, Übelkeit oder sogar Erbrechen über längere Zeit immer wieder auftreten, • wenn sich plötzlich Abneigungen gegen Speisen und Getränke bemerkbar machen, die man früher gerne gemocht hat, • wenn man manche Bissen buchstäblich nicht mehr hinunter bringt und Schluckstörungen das Essen behindern oder • wenn man ungewollt abnimmt und/oder längere Zeit nicht mehr so leistungsfähig ist wie gewohnt.

Gerade ältere Menschen nehmen die oben genannten Be-schwerden oft zu lange hin, weil sie sie für altersbedingt halten. Erst wenn die meist zu beobachtende Gewichtsab-nahme auffällig wird oder sich der Stuhl durch Blutungen im Verdauungstrakt schwarz färbt, führen sie diese Symp-tome zum Arzt.

Ein chronischer Blutverlust macht sich auch im Blutbild bemerkbar, was dann bei Routineuntersuchungen als Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie) auffällt. Auch sonstige Laborwerte können sich bei einer Magenkrebser-krankung verändern. Anhand einer Blutprobe allein lässt sich Magenkrebs jedoch auf keinen Fall feststellen.

Eine Untersuchung auf Magenkrebs gehört nicht zur üblichen „Krebsvorsorge“, dem gesetzlichen Früherken-

Magenkrebs:Warnzeichen und Symptome

Verdacht auf Magenkrebs: Diagnostische Verfahren zur Abklärung und Beurtei-lung der Krankheitsausbreitung

Keine Frühuntersuchung für Magenkrebs

Bei einem älteren Patienten wird zur weiteren Abklärung eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchgeführt.

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Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 11 | September 2012

biegsamer Schlauch, durch die Speiseröhre in den Magen vorgeschoben, meist bis zum Zwölffingerdarm (Duode-num). Eine eingebaute Lichtquelle ermöglicht dem Unter-sucher einen Blick auf die Magenschleimhaut. Mit einer winzigen Zange kann er Gewebeproben aus verdächtig aussehenden Bezirken entnehmen. Diese Probenentnah-me bezeichnet man als Biopsie. Die Biopsien werden unter dem Mikroskop untersucht. Dabei können nicht nur Erkrankungen wie ein Magenkarzinom diagnostiziert werden, sondern auch eine eventuelle Infektion mit dem Krankheitserreger Helicobacter pylori.

Untersuchungen zur Ausbreitung der Erkrankung

Hat sich anhand dieser Zelluntersuchungen der Krank-heitsverdacht bestätigt, stehen mehrere Untersuchungs-möglichkeiten zur Verfügung, um festzustellen, ob und wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat. Dabei werden auch die Regionen und Organe untersucht, in denen sich Metastasen des Magenkarzinoms bevorzugt ansiedeln. Dazu gehören Leber und Lunge, die Lymphknoten des gesamten Bauchraums und das Bauchfell. Berichtet der Patient von Knochenschmerzen, wird auch das Skelett untersucht. Der Arzt wird versuchen, mit so wenigen Untersuchungen wie möglich ein eindeutiges Ergebnis zu erhalten, auf das die Behandlungsplanung aufbauen kann.

Ultraschalluntersuchungen des Bauchraums und des Beckens

Diese Untersuchung können viele Ärzte direkt in der Praxis durchführen, sie ist nicht belastend. Die Bilder liefern Erkenntnisse über die Ausbreitung eines Tumors und eventuelle Absiedelungen. Die Untersuchung beglei-tet Magenkrebspatienten auch später in der Nachkontrol-le einer Behandlung.

Eine je nach Situation eingesetzte Ergänzung ist der Ultraschall von innen, die Endosonographie: Dabei ist das Ultraschallgerät in ein Endoskop integriert und wird wie bei der Magenspiegelung über die Speiseröhre vorge-schoben. So kann der Arzt bei Bedarf besser beurteilen, ob Lymphknoten befallen sind und wie tief Veränderun-gen in die Magenwand hineinreichen.

Computertomographie

Die Computertomographie (CT) des Bauchraums zeigt, wie groß der Tumor ist und ob er sich im Bauchraum auf Lymphknoten oder andere Organe ausgedehnt hat. Im Brustraum erlaubt das CT die Beurteilung der Lungen besser als die einfache Röntgenaufnahme. Auch Tumo-ren, die nahe am Übergang des Magens zur Speisröhre wachsen, lassen sich so gut darstellen.

Tumormarker

Die sogenannten Tumormarker CA 72-4, CEA und CA-19-9 können bei einer Magenkrebserkrankung erhöht sein. Allerdings verändern auch andere, gutartige Erkran-kungen der Bauchorgane diese Werte. Für die Diagnose-stellung sind die Tumormarker daher von untergeordne-ter Bedeutung. Vor einer Behandlung bestimmt der Arzt die Tumormarker hauptsächlich mit dem Ziel, zur späte-ren Kontrolle des Therapieerfolgs einen Vergleichswert zu haben. In der Nachsorge kann eine Veränderung der Tumormarker zusammen mit anderen Untersuchungser-gebnissen Aufschluss über den Krankheitsverlauf geben.

Bauchspiegelung

Die Bauchspiegelung oder Laparoskopie wird dann durch-geführt, wenn ein Verdacht auf eine Tumorausbreitung über den Magen hinaus auf das Bauchfell besteht. Dieser diagnostische Eingriff wird vor allem dann notwendig, wenn sich eine Ausbreitung anders nicht sicher beurtei-len lässt. Zur Laparoskopie, die unter einer leichten Voll-narkose durchgeführt wird, ist ein kurzer Klinikaufent-halt nötig. Bei der Laparoskopie wird ein Endoskop über einen kleinen Schnitt durch die Bauchdecke in das Innere des Bauchraumes vorgeschoben, so dass der Untersucher freien Blick in die Bauchhöhle hat.

Skelett-Szintigramm

Besteht wegen Knochenschmerzen der Verdacht, der Tumor könne in die Knochen gestreut haben, wird die Skelettszintigraphie zur Klärung eingesetzt. Der Patient erhält dabei in eine Vene eine sehr geringe Menge eines radioaktiven Markers, der sich besonders an denjenigen Stellen in den Knochen anreichert, wo sich Zellen schnel-

ler als normal teilen. Mit einer sogenannten Gamma-kamera lässt sich diese Anreicherung im Bild sichtbar machen.

Stadieneinteilung des Tumors und Ausbreitungsbeur-teilung

Um eine schnelle und auch international vergleichbare Beurteilung von Krebserkrankungen möglich zu machen, nutzen Fachleute bestimmte Bewertungssysteme. Sie die-nen dazu, die Befunde aus Voruntersuchungen bis hin zu den Ergebnissen von Operationen in einem kurzen, aber sofort "lesbaren" System darzustellen. Liest ein Mediziner eine solche Klassifikation im Arztbrief eines Kollegen, so ist er schnell über das Ausmaß der Krankheitsausbreitung informiert. Erarbeitet und abgestimmt werden solche Sys-teme in der Regel von deutschen und internationalen Fachgesellschaften oder der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Auch für die Beschreibung einer Magenkrebserkrankung werden solche Systeme genutzt. Angaben, die in eine Klassifikation und Stadieneinteilung eingehen, sind:

• der unter dem Mikroskop aus Proben oder nach einer Operation beurteilte Gewebetyp und die Abweichung der Zellen im Vergleich zu gesundem Gewebe,• sein biologisches Wachstumsverhalten ("Grading"), • der Sitz und die Größe des Tumors anhand der Ultra- schall-, CT- oder Röntgen-Bilder, später anhand des Operationsbefundes sowie • das Vorhandensein oder die Abwesenheit von Tumor- gewebe in Lymphknoten und Metastasen in anderen Organen anhand der CT- und Röntgen-Bilder oder anhand des Operationsbefundes.

Gewebetyp, Größe und Ausbreitung bestimmen die Pla-nung der Behandlung bei Magenkrebs. Auch der Allge-meinzustand spielt eine entscheidende Rolle: Wenn ein Patient bereits sehr viel abgenommen hat oder wenn wei-tere Erkrankungen vorliegen, kann dies die Möglichkei-ten deutlich einschränken. Das kalendarische Alter der Patientin oder des Patienten ist dagegen nicht so wichtig: Statt des tatsächlichen Geburtsdatums entscheiden eher körperliche Fitness und sonstige Gesundheit darüber, ob ein Patient belastende Therapieformen verkraf-ten kann.

Magenkrebs:Möglichkeiten der Behandlung

Professor Dr. med. Thomas Herrmann bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes

Mittels Computertomographie kann eine Körperregion Schicht für Schicht dargestellt werden.

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REPORT 16 | 17

Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 11 | September 2012

• Als Gastrektomie bezeichnet man die Entfernung des gesamten Magens. Die Speiseröhre wird dabei mit einem Abschnitt des Dünndarms verbunden, um die Nahrungspassage wiederherzustellen; nach den lateini- schen Begriffen für Speiseröhre und Dünndarm heißt dieser Eingriff auch Ösophagojejunostomie.

• Bei der subtotalen Gastrektomie oder Magenteilresek- tion werden nur Teile des Magens entfernt, meist etwa vier Fünftel des Gesamtmagens. Die Passage wird her- gestellt durch die Verbindung des Restmagens mit dem Dünndarm als sogenannte Gastrojejunostomie. Dieses Verfahren kann nur bei kleineren Tumoren vom soge- nannten intestinalen Typ angewandt werden, die allein auf die Magenwand begrenzt sind und im unteren Drit- tel des Magens liegen. • Erweiterte Gastrektomie: Dieses Operationsverfahren wird gewählt, wenn der Tumor die Magenwand über- schritten hat. Dann wird auch Gewebe in der Magen- umgebung entfernt. Dazu können die Milz gehören (Splenektomie) oder der untere Abschnitt der Speise- röhre, wenn sich Tumoren im Mageneingangsbereich weiter ausgebreitet haben. Auch hier verbindet der Chirurg die Speiseröhre mit dem Dünndarm, um die Nahrungspassage zu sichern.

Die Entfernung des Magens oder großer Teile davon ist belastend, die Operation gilt als vergleichsweise schwerer Eingriff. Patienten brauchen Zeit, um sich davon zu er-holen.

Ist ein Tumor klein (Tumorstadium T1 oder T2) und hat er nicht auf umliegende Gewebe oder andere Organe über-gegriffen und ist der Allgemeinzustand gut, so wird ver-sucht, mit einer Operation allein eine Heilung anzustreben.

Wenn der Tumor größer ist (Tumorstadium T3 oder T4) oder wenn dem Magen unmittelbar benachbarte Lymph-knoten befallen sind, so erhöht eine Chemotherapie, die vor und nach der Operation jeweils für etwa neun Wo-chen durchgeführt wird, die Heilungschancen.

Ist eine Operation nicht möglich, weil sich schon Metas-tasen in anderen Körperregionen befinden, so können eine Chemotherapie und gegebenenfalls auch eine Be-strahlung eine teilweise Rückbildung des Tumors oder eine Verlangsamung seines Wachstums bewirken. Eine dauerhafte Heilung ist damit jedoch nicht möglich. Wenn der Tumor die normale Nahrungsaufnahme be-hindert, kann versucht werden, die Passage zum Darm durch einen kleineren operativen oder endoskopischen Eingriff aufrecht zu erhalten.

Bei der Auswahl der Untersuchungsmethoden und bei der Planung der Behandlung können sich Experten in der Krebsmedizin heute oft an sogenannten Leitlinien orien-tieren. Diese Zusammenfassungen des jeweils aktuellen Kenntnisstandes werden von Fachgesellschaften heraus-gegeben. Eine neue Leitlinie zum Magenkarzinom, an de-ren Erstellung Herr Professor Dr. Herrmann beteiligt war, hat die Deutsche Krebsgesellschaft im Jahr 2011 veröf-fentlicht.

Welche Behandlungsverfahren stehen

zur Verfügung?

Operation

Welches Operationsverfahren möglich ist und ob Teile des Magens erhalten bleiben können, hängt von der Aus-dehnung der Erkrankung ab. Die meisten Patienten müs-sen mit einem Bauchlängsschnitt rechnen, der unterhalb des Brustbeins beginnt und bis zum Unterbauch reicht. Nur in Ausnahmefällen ist ein kleinerer Schnitt möglich.

Bei fortgeschrittenen Tumoren im Bereich des Magenein-gangs kann unter Umständen ein sogenannter Zweihöh-leneingriff erforderlich sein: Hier werden sowohl der Bauchraum wie auch der Brustkorb eröffnet, um an die oberhalb des Zwerchfells liegende Speiseröhre gelangen zu können.

Chemotherapie

Zellgifte oder Zytostatika ermöglichen eine „systemi-sche“, das heißt den ganzen Organismus betreffende Be-handlung. Zytostatika allein können Magenkrebs nicht heilen. Dennoch hat die Chemotherapie heute einen fes-ten Platz in der Therapie des Magenkarzinoms. Eingesetzt wird eine Chemotherapie als: • perioperative Therapie in kurativer Absicht, das heißt vor und nach einer Operation im Rahmen eines Behand- lungskonzepts, dessen Ziel die komplette Tumorentfer- nung und damit Heilung ist, oder

• palliative Therapie, wenn der Tumor örtlich fortge- schritten ist oder in andere Bereiche des Körpers ge- streut hat, so dass keine dauerhafte Heilung erzielt werden kann. Solange der Allgemeinzustand oder an- dere schwere Erkrankungen nicht gegen eine Behand- lung mit Zytostatika sprechen, empfehlen behandelnde Onkologen heute vielen Betroffenen eine Chemothera- pie.

Welche Therapie und welche Mittel gewählt werden, hängt von der individuellen Krankheitssituation ab. In Studien wird versucht, die bisherigen Möglichkeiten durch kleinere Veränderungen im zeitlichen Ablauf, in der Dosierung oder in der Kombination der Mittel zu optimieren. Die überwiegend als Infusion in eine Vene verabreichten Zytostatika verteilen sich in alle Gewebe und Organe und können auch verstreute Tumorzellen zerstören.

Die Chemotherapie wird nach einem für jeden Patienten festgelegten Plan in einzelnen Zyklen verabreicht.

An einem Tag oder an einigen Tagen hintereinander wer-den die Medikamente gegeben, dann folgt eine Pause von mehreren Tagen. In den Pausen kann sich das gesunde Gewebe von den Nebenwirkungen erholen. Die Chemo-therapie ist, abhängig vom Allgemeinzustand, heute meist ambulant möglich, Patienten müssen dazu also in der Regel nicht stationär im Krankenhaus liegen.

Strahlentherapie

In bestimmten Situationen kann mit einer Bestrahlung eine Symptomlinderung versucht werden, besonders dann, wenn der Tumor blutet oder am Übergang zur Speiseröhre sitzt und dort Beschwerden durch eine Ver-engung der Speiseröhre verursacht. Bei Metastasen in den Knochen hilft eine Bestrahlung auch gegen Schmer-zen. In besonderen Fällen kann die Strahlentherapie auch nach einer Magenkrebsoperation in adjuvanter Absicht, d.h. um die Heilungschancen zu erhöhen, eingesetzt werden.

Neue Therapien: Zielgerichtete Medikamente

Neue Ansätze in der Krebsmedizin setzen direkt an den Krebszellen an. Die Wirkstoffe richten sich gegen An-griffspunkte, die bevorzugt oder vermehrt in oder auf Krebszellen zu finden sind. Man spricht von zielgerichte-ten Therapien; mitunter wird auch die englische Bezeich-nung „targeted therapies“ verwendet. Forscher hoffen auf eine Krebsbehandlung mit hohem Wirkungsgrad und wenigen Nebenwirkungen. Soweit ist es allerdings noch nicht: Viele „targeted therapies“ werden heute nur in Verbindung mit einer Chemotherapie durchgeführt. Zu-dem kommen die neuen Ansätze nicht für alle Patienten infrage: Sie können nur wirken, wenn die Krebszellen passende Angriffspunkte bieten. Das ist nicht immer der Fall.

Für die Behandlung von Magenkrebs ist seit Januar 2010 ein Wirkstoff zugelassen, der zu den zielgerichteten The-rapien gezählt wird: Trastuzumab (Handelsname Hercep-tin®). Die Zulassung gilt für noch unbehandelte Patienten mit metastasiertem Magenkarzinom. Trastuzumab ist ein sogenannter monoklonaler Antikörper und wird mit einer Chemotherapie kombiniert.

Trastuzumab ist nicht bei allen Patienten mit fortge-schrittenem Magenkrebs wirksam. Nur Patienten, beidenen auf der Oberfläche der Krebszellen vermehrt be-stimmte Eiweiße (Proteine) zu finden sind, kommen für die Behandlung infrage. Dieses veränderte

Nur wenn ein Magenkarzinom durch eine Operation vollständig entfernt werden kann, ist eine Heilung möglich

Patienten werden auf die ambulante Chemotherapie vorbereitet

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Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 11 | September 2012

In der Planung einer Rehabilitation wird gezielt auf die spezielle Situation des Patienten eingegangen und auch Hilfestellung bei psychischen oder sozialen Problemen gegeben. Bei Magenkrebspatienten spielt die Anpassung an die veränderte Ernährungslage eine große Rolle.

Ob eine stationäre Rehabilitation oder andere Maßnah-men sinnvoll sind und welche Ansprüche bestehen, lässt sich meist schon vor der Entlassung während des Klinik-aufenthaltes klären. Speziell geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kliniksozialdienstes stehen als An-sprechpartner zur Verfügung und helfen gemeinsam mit den behandelnden Ärzten bei der Antragstellung.

Bisher gibt es keine bundesweite Selbsthilfegruppe für Magenkrebspatienten, die auch im Internet mit Informa-tionen und Kontaktdaten vertreten wäre. Dies bedeutet jedoch nicht, dass nicht in einzelnen Bundesländern oder Städten entsprechende Initiativen existieren.

Kontaktdaten können beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg tele-fonisch (Telefon 0800/4203040) erfragt werden. Der Krebsinformationsdienst ist täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr telefonisch erreichbar und beantwortet nicht nur Fragen zum Magenkarzinom, sondern auch zu allen anderen Krebserkrankungen.

Merkmal lässt sich im Labor sich anhand von Biopsie-material oder fixierten, aufbewahrten Tumorproben mit molekularbiologischen Verfahren nachweisen. Nur wenn HER-2-Rezeptoren vermehrt auf der Zelloberfläche zu finden sind, kann Trastuzumab wirken. Dies ist den bis-her vorliegenden Daten zufolge nur bei einem von fünf Magenkrebspatienten der Fall.

Etwa 85 Prozent aller Patienten mit Magenkrebs erleben Gewichtsverlust als eines der ersten Anzeichen der Er-krankung. Jeder dritte Betroffene hat zum Zeitpunkt der Diagnose bereits etwa ein Zehntel seines Körpergewichts verloren. Nach einer Magenkrebsoperation erreichen langfristig nur die wenigsten Betroffenen wieder ihr Aus-gangsgewicht. Solange sie es aber zumindest schaffen, im Bereich des medizinisch vertretbaren „Normalgewichts" zu bleiben, müssen daraus nicht unbedingt gesundheit-liche Probleme entstehen.

Die Anpassung an die neue Ernährungssituation ist je-doch keine Angelegenheit, die von heute auf morgen zu schaffen wäre. Magenkrebspatienten brauchen dabei Hilfe von Fachleuten – Informationen aus dem Internet können eine solche persönliche Beratung kaum ersetzen. Sowohl Patienten wie auch betreuende Angehörige müs-sen daher in engem Kontakt mit ihren behandelnden Ärzten und Ernährungsfachleuten versuchen, Probleme langfristig und mit viel Geduld anzugehen. Insbesondere eine Rehabilitationsmaßnahme kann ein erster Schritt in die Anpassungsphase sein.

Um wieder so leistungsfähig wie möglich zu werden, den Alltag bewältigen zu können und möglichen Langzeit-folgen der Erkrankung vorzubeugen, haben fast alle Ver-sicherten im Anschluss an eine Magenkrebsoperation Anspruch auf Leistungen im Rahmen der sogenannten Rehabilitation. Leistungsträger sind bei gesetzlich Versi-cherten Rentenversicherung oder die Krankenkassen. Bei privat Versicherten gilt der jeweilige Vertrag. Zur Rehabi-litation gehören Anschlussheilbehandlungen direkt nach dem Klinikaufenthalt oder spätere Nachbehandlungen in spezialisierten Rehabilitationskliniken („Nachsorgekur-kliniken"), als Alternative oder ergänzend ambulante Angebote, bei Berufstätigen gegebenenfalls Leistungen zur Wiedereingliederung am Arbeitsplatz und weitere Unterstützungen.

Rehabilitation und Anschlussheil-behandlung

Selbsthilfe und Erfahrungsaustausch, Krebsberatung

Magenkrebs: Gewicht und Ernährung – Patienten brauchen viel Geduld

Das Leistungsspektrum der Med. Klinik I: Gastroenterologie/Nephrologie/Diabetologie/Hämatologie/ Internistische Onkologie

Die Klinik verfügt über 74 Betten. Jährlich werden in unserem

stationären Bereich ca. 3.000 Patienten versorgt. Wir behan-

deln Patienten bei Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens,

des Dünn- und Dickdarms, der Leber, der Gallenwege, der

Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse und der Nieren sowie bei

Infektionskrankheiten und Vergiftungen.

Unser Angebot diagnostischer und therapeutischer Möglich-keiten bei Tumorerkrankungen umfasst:• Sonographie des Bauchraums incl. Duplexsonographie,

Kontrastmittelsonographie und sonographisch gesteuerter

Punktionen• Endosonographie incl. endosonographisch gesteuerter

Punktionen• Diagnostische und therapeutische Endoskopie (Ösophago-

gastroduodenoskopie, Koloskopie, ERCP, PTCD incl. Behand-

lung von Engstellen mittels Ballondilatation, Bougierung

und Stentimplantation)• Durchführung von Chemotherapien und Immun-Chemo

therapien• Durchführung kombinierter Radio-Chemotherapien mit der

Strahlentherapie im Hause• Anwendung aktueller Therapiekonzepte durch Mitarbeit in

nationalen und internationalen Studiengruppen• Ambulante Therapie in der Ambulanz nach § 116 b SGB V• Nachsorge nach Tumorbehandlungen• Schmerztherapie und sonstige symptomorientierte Thera-

pie, insbesondere auch bei fortgeschrittenen Erkrankungen

im Rahmen der Palliativmedizin• Psychologische und soziale Beratung von Patienten und

Angehörigen• Unterstützung bei Organisation und Vorbereitung von

Rehabilitationsmaßnahmen oder häuslicher Pflege• Sechs palliativmedizinische Betten

Kontakt und Information:Chefarzt Professor Dr. med.

Thomas Herrmann

Telefon +49(0) 6781/66-1540

Telefax +49(0) 6781/66-1543

[email protected]

www.io.shg-kliniken.de

Im Notfall werden Sie über die Zentrale des Klinikums jeder-

zeit mit dem diensthabenden Arzt verbunden. Darüber hinaus

besteht eine 24-Stunden-Endoskopiebereitschaft.

Wichtige Bezugspersonen: Die MitarbeiterInnen im Pfl egedienst

Krebsnachsorge: Körperliche Aktivität hilft vielen Patienten bei der Krank-heitsverarbeitung

Den Krebs besiegt… ein neues Leben beginnt

Quellen:http://www.gekid.de/Doc/krebs_in_deutschland_2012.pdf | Krebs in Deutsch-land 2007/2008, 8. Ausgabe 2012http://www.dgvs.de/2095.php | S3-Leitlinie „Magenkarzinom“ – Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und ösophagogastralen Übergangs (AWMF-Regist.-Nr. 032-009-OL), Zeitschrift für Gastroenterologie 2011http://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/magenkrebs

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LOGBUCH 20 | 21

Ausgabe 11 | September 2012Gesundheit im Blickpunkt

Klinikum Idar-ObersteinAkutgeriatrie im Zentrum für Altersmedizin der Fachklinik Baumholder

IndividualitätWohnatmosphäre

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Und wann dürfen wir Sie zum Thema Krankenversicherungen beraten?

Akutbehandlung und Rehabilitation: In der Fachklinik Baumholder unter einem Dach!

Bei der Aufnahme wird der Patient befragt und unter-sucht, um ein möglichst umfassendes Bild seiner medizini-schen, altersbedingten und psychosozialen Defi zite zu er-halten. Das Behandlungsteam erstellt aus diesen Erkennt-nissen heraus einen Behandlungsplan, Behandlungsziele werden festgelegt und in regelmäßigen Teambesprechun-gen überprüft, um sie jederzeit individuell anpassen zu können.

Stellt sich in der stationären Behandlungsphase heraus, dass der akutgeriatrische Patient eine zusätzliche geriatri-sche Rehabilitationsbehandlung benötigt, kann diese im Zentrum für Altersmedizin Baumholder direkt an die Akutbehandlung angeschlossen werden.

Ende 2011 wurde im Zentrum für Altersmedizin der Fachkli-nik Baumholder die Akutgeriatrie offi ziell eröffnet. Vom Land Rheinland-Pfalz wurden dem Klinikum Idar-Oberstein 30 Betten im Fachgebiet der Akutgeriatrie zugewiesen, die am Standort Baumholder solange betrieben werden, bis die Neubaumaßnahmen am Klinikum Idar-Oberstein abge-schlossen sind. In etwa 5 Jahren wird die Abteilung dann nach Idar-Oberstein umziehen.

Mit diesem wichtigen und wegweisenden Schritt wurde eine Versorgungslücke geschlossen und somit dem steigen-den Bedarf an akutgeriatrischer Medizin Rechnung getra-gen.

Was bedeutet Akutgeriatrie?

Die Akutgeriatrie behandelt den häufi g multimorbiden Pa-tienten, bei dem eine Erkrankung entweder akut neu aufge-treten ist oder bei dem sich eine bereits bekannte chroni-sche Erkrankung akut verschlimmert hat.

Zu den Krankheitsbildern zählen Sturz und Gangstörun-gen, Verwirrtheitszustände, Demenz, Schlaganfall und seine

Folgen, Fehl- und Mangelernährung, Inkontinenz, Knochen- und Gelenkerkrankungen, die Parkinson-Krankheit, akute und chronische Schmerzsyndrome sowie Multimedikation mit ihren Folgeerscheinungen.

In Baumholder werden ältere Patienten behandelt, die teilweise mehr als zehn behandlungsbedürftige Diagnosen haben, mit dem Ziel, die Selbstständigkeit wiederherzustel-len, die Lebensqualität zu verbessern und mit bleibenden Einschränkungen möglichst im gewohnten Lebensumfeld zurechtzukommen. Patienten können direkt durch Zuwei-sung von niedergelassenen Ärzten oder durch Übernahme von anderen Kliniken aufgenommen werden.

Die Besonderheit des älteren Menschen, gleichzeitig auf-grund mehrerer Erkrankungen behandelt werden zu müs-sen, erfordert eine gezielte fachübergreifende Diagnostik und Therapie. Um höchste Behandlungsqualität zu gewähr-leisten ist in der Akutgeriatrie in Baumholder ein multi-professionelles Spezialistenteam im Einsatz. Es setzt sich zusammen aus Ärzten der Altersmedizin, Pfl egefachkräften, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Sozialar-beiter und Seelsorger.

Abteilungsleiterin Michaela Backes (Mitte) und das Pflegeteam der Akutgeriatrie

Im Zentrum für Altersmedizin stehen vielfältige Therapieangebote, z.B. der Schlingentisch, zur Verfügung

Therapeuten und Patient arbeiten Hand in Hand

Kontakt und Information:

Akutgeriatrie

Chefarzt: Dr. Hans-Jürgen Blaha

Telefon +49(0) 6783/18-130

Telefax +49(0) 6783/18-133

[email protected]

Die Akutgeriatrie im Zentrum für Altersmedizin der Fachklinik Baumholder schließt die medizinische Versorgungslücke zwi-schen Trier und Kaiserslautern

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Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 11 | September 2012

22 | 23INTERVIEW

Redaktion:Herr Mege, was hat Sie dazu bewogen, die Stelle des Verwal-tungsdirektors am Klinikum Idar-Oberstein zu übernehmen?

Bernd Mege:Als mir von der Geschäftsführung der SHG die Stelle des Ver-waltungsdirektors angeboten wurde, habe ich nicht lange überlegen müssen, um meine Zusage zu geben. Von meiner Tätigkeit als stellvertretender Verwaltungsdirektor des Klini-kums Merzig war mir das bemerkenswerte Leistungsport-folio des Klinikums Idar-Oberstein bereits hinlänglich be-kannt. Wir reden hier immerhin von 17 Fachabteilungen (!) mit mehr als 1.000 professionell arbeitenden und hoch mo-tivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standor-ten Idar-Oberstein und Baumholder. Damit ist Idar-Ober-stein mit Abstand das größte Klinikum innerhalb des SHG-Verbundes. Ein solches Klinikum zu leiten und fi t für die

Zukunft machen zu können, stellt einen Verwaltungsleiter natürlich vor enorme Herausforderungen, und genau das ist für mich „das Salz in der Suppe“, um es einmal bildlich aus-zudrücken. In den kommenden Jahren stehen große Neubau- und umfangreiche Sanierungsarbeiten für insgesamt 60 Mio. Euro an. Es gilt, die 17 Fachabteilungen auf den neues-ten technischen Stand zu bringen, die interdisziplinäre Zu-sammenarbeit noch weiter zu verbessern und für die Mitar-beiter eine Umgebung zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen, denn Menschen, denen ihre Arbeit Freude macht, arbeiten gerne und überdurchschnittlich gut. Und dies ist die aller-beste Voraussetzung für eine optimale Patientenversorgung. Es gibt also viele gute Gründe für meine Entscheidung für Idar-Oberstein.

Redaktion:Sie hatten in den zurückliegenden Jahren die Möglichkeit, als

KTQ-Visitor viele deutsche Kliniken kennenzulernen. Wo steht Ihrer Meinung nach das Klinikum Idar-Oberstein im Vergleich zu anderen Schwerpunktkrankenkäusern dieser Größenordnung?

Bernd Mege:Ich möchte hier keine Bewertung vornehmen. Die Zertifi zie-rung der Leistungen innerhalb eines Klinikums nach KTQ ver-dient immer Hochachtung für alle Mitarbeiter. Eine solche Zertifi zierung ist alles andere als selbstverständlich. Sie zeigt das hohe Potenzial und die Motivation der Mitarbeiter in der Gesamtbetrachtung der Klinikprozesse. Das Klinikum Idar-Oberstein hat sich nun schon zum dritten Mal dieser umfassenden Leistungsüberprüfung gestellt – mit Erfolg. Und das verdient unser aller Respekt.

Redaktion:Welche strategischen Maßnahmen planen Sie, um Schritt halten zu können im medizinischen Fortschritt?

Bernd Mege:Ich strebe eine Verbesserung der interdisziplinären Zusam-menarbeit an, um unseren Patienten eine noch effektivere und professionellere Behandlung anbieten zu können, so-wohl im medizinischen als auch im pfl egerischen Bereich. Ferner ist es mir ein großes Anliegen, mit unseren Chefärzten die niedergelassenen Ärzte unserer Region enger einzubin-den, beispielsweise durch die Schaffung von Schnittstellen als feste Ansprechpartner für die niedergelassenen Ärzte. Ich möchte das „WIR-Gefühl“ unter allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiter fördern, denn nur gemeinsam können wir die großen Herausforderungen der Zukunft meistern. Und last but not least möchte ich durch die Verbesserung der Strukturqualität die Zufriedenheit unserer Patienten und Mitarbeiter erhöhen. Ganz wichtig ist mir, einen zeitgemä-ßen Führungsstil zu praktizieren, jedem Mitarbeiter mit Wertschätzung zu begegnen und ordentliche Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen vorzuhalten.

Redaktion:Herr Mege, Mitarbeiter sind ein wesentlicher Qualitätsfaktor im Klinikum Idar-Oberstein. Dennoch stehen in fast allen deutschen Kliniken Stellen aufgrund von Sparmaßnahmen und wirtschaftlichen Erwägungen auf dem Prüfstand. Was tun Sie, um der Rationalisierung insbesondere im Pfl egebe-reich entgegenzuwirken und die Patientenversorgung auf dem bekannt hohen Niveau auch in Zukunft sicherzustellen?

Bernd Mege:Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man dort sparen soll, wo es tatsächlich möglich und sinnvoll ist. „Kaputt sparen“

kann und darf nicht das Ziel sein. Um dem Mitarbeiterabbau entgegenzuwirken strebe ich nachhaltige Prozessverbesse-rungen an, z.B. durch Installation einer Zentralen Patienten-aufnahme und den Neubau einer Aufnahmestation. Wir werden in Zukunft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ver-stärkt zum Thema Prozesskosten sensibilisieren. Wir werden Preistransparenz praktizieren und Neuem aufgeschlossen entgegentreten, wie z.B. dem Case Management. Effektivität ist mein Kredo, und hier ist jeder einzelne Mitarbeiter aufge-fordert, aktiv und kreativ mitzuarbeiten.

Redaktion:Die Klinikum Idar-Oberstein GmbH ist Akademisches Lehr-krankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Würden Sie unseren Lesern abschließend kurz erläutern, was darunter zu verstehen ist!

Bernd Mege:In unserem Hause absolvieren Medizinstudenten der Johan-nes Gutenberg-Universität Mainz einen Teil ihres Studiums. Dass dies so sein kann, hat mit der besonderen Befähigung unserer Chefärzte zu tun. Sie betreuen die PJ-Studenten im klinischen Teil des Medizinstudiums. Wir sind stolz darauf, Akademisches Lehrkrankenhaus zu sein, und bestätigen un-seren Lehrauftrag täglich gerne aufs Neue. Im Übrigen füh-len sich die Studenten hier bei uns in Idar-Oberstein sehr gut aufgehoben, fachlich wie menschlich.

Redaktion:Herr Mege, wir danken Ihnen für das freundliche Gespräch und die offenen Worte. Wir hoffen, dass Ihre Vorhaben von Erfolg gekrönt sein werden und wünschen Ihnen für Ihre Zu-kunft in Idar-Oberstein alles Gute!

Zur Person von Bernd Mege:

Der 52-jährige Dipl.-Verwaltungs- und Betriebswirt istverheiratet und Vater einer Tochter.

• seit 1994 stellvertretender Verwaltungsdirektor der Klinikum Merzig gGmbH• seit 2003 KTQ- und procumCert-Visitor• seit Oktober 2011 Verwaltungsdirektor der Klinikum Idar-Oberstein GmbH

kunft in Idar-Oberstein alles Gute!

Kontakt und Information:

Sekretariat des Verwaltungsdirektors

Telefon +49(0) 6781/66-1701

[email protected]

www.shg-kliniken.de

Bernd Mege leitet seit Oktober 2011 die Geschicke der Klini-kum Idar-Oberstein GmbH. Gesundheit im Blickpunkt sprach mit ihm über seinen neuen Aufgabenbereich.

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Gesundheit im Blickpunkt

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Ausgabe 11 | September 2012

AWO_Image_Austgen_178x122,4c 19.05.2008 10:19 Uhr Seite 1

Probedruck

C M Y CM MY CY CMY K

Im Rahmen ihres von der internationalen Industrievertretung Koblenz & Partner GmbH organisierten Deutschlandbesuches anlässlich der Tex-care 2012 besuchte eine Delegation aus Russland die Saana Textilpfl ege GmbH in Idar-Oberstein.

Die SaanaTex wurde im Jahre 1994 durch den Gesellschafter Ulrich Mor-lampen mit der damaligen Kreiskrankenhaus Merzig gGmbH und der Städt. Krankenhaus Idar-Oberstein GmbH – beides Gesellschaften der SHG – gegründet. Im Unternehmen werden täglich 16 Tonnen Textilien wiederaufbereitet. Rund 80 % dieser Umlaufmengen sind Miettextilien.

Der Geschäftsführer Ralph Morlampen begrüßte bei einem kleinen Im-biss die Gäste in seinem Betrieb und gab ihnen einen Überblick über den Betriebsablauf und die Organisationsstrukturen.

Das Interesse der rund 20 Personen umfassenden Gruppe galt zum einen der hochmodernen und weitestgehend vollautomatisierten Bearbeitung von Flachwäsche und Formteilen aus Krankenhäusern und Altenpfl ege-heimen.

Im Wesentlichen werden diese Arbeiten mit drei Waschstrassen, vier Mangelstraßen, Formteilebearbeitungsmaschinen sowie einer ausgefeil-ten Fördertechnik ausgeführt. Zum anderen wollten sich die Besucher über die vor kurzem von SEIBT + KAPP GmbH & Co. KG bei der Saana Textilpfl ege GmbH neu installierte Anlage FLEX-LINE zum Waschen von vorzugsweise Bewohnerwäsche aus Altenpfl egeheimen informieren.

Mit der FLEX-LINE, bestehend aus drei speziell für die vielseitige und anspruchsvolle Bearbeitung der gesamten Bewohnerwäsche konzipierten Maschinen, werden stündlich ca. 100 kg gewaschen bzw. nass gereinigt. Die Maschinen werden von einem Förderband mit integrierter Wiegeein-richtung und dem PNEUMA-LOAD-Beladesystem automatisch beladen.Alle relevanten Betriebsdaten können in die hausinterne Datenverarbei-tung übernommen werden.

Für die Gäste aus Russland war es neben der auf die unterschiedlichen Bearbeitungsverfahren ausgelegten Maschinentechnik von besonderem Interesse, dass im gesamten Betrieb, bis hin zur Bearbeitung der Bewoh-nerwäsche, eine strikte Trennung von Unreiner und Reiner Seite realisiert wird.

Texcare International 2012 – Fachbesuchergruppe aus Russland besuchte die Saana Textilpflege GmbH

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Ralph und Dirk Morlampen beim Empfang der russischen Delegation

• SAANATEX ist sich seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt stets bewusst. Durch modernste Tech- nologie und optimalen Einsatz der wichtigsten Ressourcen Wasser, Energie und Chemie entlasten wir unsere Umwelt nachhaltig.

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Klinikum Idar-ObersteinZentrum für Neurologie und Neurochirurgie

Das Glioblastom (Glioblastoma multiforme) ist ein hirneige-ner Tumor, der sich aus den Gliazellen, dem Stützgewebe des Gehirns, entwickelt. Es ist einer der aggressivsten Tumo-re des Menschen. Trotz maximaler Therapie ist die durch-schnittliche Lebenserwartung der betroffenen Patienten auf 14 Monate reduziert.

Um diese Prognose für Patienten zu verbessern, haben die Neurochirurgische und die Neurologische Klinik des Kli-nikums Idar-Oberstein an einer deutschlandweiten Studie zur Behandlung des Glioblastoms teilgenommen.

Im Rahmen dieser Studie erhielten Patienten neben einer regulären Chemotherapie ein zusätzliches Medikament (Bevacicumab), welches sich gegen die Angiogenese (Ge-fäßneubildung) in diesen bösartigen Hirntumoren richtet.

Dies ist ein logischer und vielversprechender Therapiean-satz, da die Gefäßneubildung einer der Hauptcharakteristi-ka des Glioblastoms ist.

Trotz der nur 6-monatigen Phase als Prüfzentrum konn-te die Klinik für Neurochirurgie drei Patienten für diese Stu-die screenen und zwei davon einschließen, was für die Kür-ze der Zeit sehr erfolgreich ist. Erste Ergebnisse werden in etwa einem Jahr vorliegen.

Für die Zukunft sind in der Neurochirurgischen Klinik weitere Therapiestudien zum Glioblastom aber auch ande-ren Krankheiten in Planung.

Weitere Informationen können über die Telefonnummern +49(0)6781/66-1460 oder -1560 gegeben werden.

Klinikum Idar-Oberstein hat an GLARIUS-Studie von Roche teilgenommen – vielversprechender Therapieansatz zur Be-handlung des Glioblastoms

Saana Textilpflege GmbH, Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2a, 55743 Idar-ObersteinTelefon: 06781/66-1770 oder 0700/72262839, Telefax: 06781/66-1775E-Mail: [email protected], www.saanatex.de

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Ausgabe 11 | September 2012Gesundheit im Blickpunkt

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Stefan Stein ist Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Idar-Oberstein

Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe trägt rund um die Uhr Sorge für die Gesundheit der Frau und für das Wohlergehen von Mutter und Kind

Die Arbeit in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe nimmt innerhalb des Klinikums Idar-Oberstein eine be-sondere Stellung ein, denn dort beschäftigen sich die Mit-arbeiter mit dem wohl schönsten Bereich der Medizin: dem Hervorbringen neuen Lebens. Aus diesem Grund steht eine Frauenklinik immer auf zwei Säulen: der Be-handlung gynäkologischer Erkrankungen und der Ge-burtshilfe.

In der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe – sie hält insgesamt 35 Betten vor – ist ärztliche Kompetenz eng verzahnt mit der Professionalität, dem Wissen und der Er-fahrung des Fachpfl egepersonals, des OP-Teams und der Hebammen.

Seit fast genau einem Jahr ist der Frauenarzt Stefan Stein Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Idar-Oberstein. Zuvor hatte er diese Klinik über zwei Jahre lang bereits kommissarisch geleitet.

Stefan Stein ist Arzt aus Leidenschaft

Das Studium der Humanmedizin absolvierte Stefan Stein an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 1996 ist er am Klinikum Idar-Oberstein tätig. Im Bereich der Geburtshilfe erhielt Stefan Stein 1998 die fakultative Wei-terbildung und 2006 die Schwerpunktbezeichnung Spezi-elle Geburtshilfe und Perinatalmedizin und absolvierte die Ausbildung zum zertifi zierten Laktationsberater. Die ope-rative Gynäkologie entwickelte er kontinuierlich weiter

und baute sie durch Einführung neuer Methoden aus. 1998 erlangte er die fakultative Weiterbildung Operative Gynäkologie. Stefan Stein ist Absolvent der Europäischen Brustkrebsakademie (2008), der Masterclass Ovarialkarzi-nom (2008) und hat die Zertifi kate für den Bereich Gynä-kologie von AWO, NOGGO und der Deutschen Krebsge-sellschaft erworben.

Die Onkologie liegt „dem Arzt aus Leidenschaft“ beson-ders am Herzen, sowohl was operative Möglichkeiten als auch neueste Therapiestandards angeht. Seit 1996 leitet er die Onkologische Ambulanz der Gynäkologie in Idar-Oberstein und hat 2009 die Schwerpunktsbezeichnung Gynäkologische Onkologie erworben. Aus therapeutischer Notwendigkeit – weil die Patientinnen es einfach brau-chen – erfolgten eine palliativmedizinische Weiterbildung (Zusatzbezeichnung Palliativmedizin 2010) sowie ein fun-dierter Ausbau komplementärmedizinischer Qualifi zierun-gen wie die Akupunktur Diplome A und B oder die Zu-satzbezeichnung Naturheilverfahren.

Auch in Zukunft wird sich Stefan Stein auf dem Erreichten nicht ausruhen. Er möchte die Klinik gemeinsam mit sei-nem Team als still- und babyfreundliche Klinik weiterfüh-ren und zertifi zieren. Ein besonderes Anliegen ist ihm, die Klinik als Brustzentrum zu stabilisieren und das Mammo-graphie-Screening in Idar-Oberstein als feste Größe zu etablieren. Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe versorgt gemeinsam mit dem Westpfalzklinikum Kaisers-lautern Brustkrebspatientinnen im Brustzentrum West-pfalz-Nahe. Die Betreuung von Risikogeburten erfolgt in Zusammenarbeit mit der Fachabteilung der Pädiatrie im Perinatalzentrum des Klinikums Idar-Oberstein.

Geburtshilfe am Klinikum Idar-ObersteinKontakt und Information:

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Chefarzt: Stefan Stein

Telefon +49(0) 6781/66-1550

Telefax +49(0) 6781/66-1536

[email protected]

Klinikum Idar-ObersteinKlinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPP)

„Da wird wertvolle Projektarbeit geleistet“

Das Team der KJPP und die jugendlichen Patienten lernen auf der einen Seite Journalismus vor Ort kennen und kön-nen auf der anderen Seite Kinder- und Jugendpsychiatrie öffentlich darstellen.

Anteilnahme am öffentlichen Leben ist somit für die Ju-gendlichen erfahrbar und gliedert sich perfekt und unmit-telbar in das Erlernen sozialer Kompetenzen ein. Auf diese Art und Weise erleben die Jugendlichen, dass sie auch in der Lage sind, aktiv und wirkungsvoll an der Gesellschaft teilzu-nehmen. Dies stärkt die Ressourcen der Jugendlichen. Selbstwert und Selbstwirksamkeit beeinfl ussen bei allen Menschen die Entwicklung positiv.

„Es ist toll, die Therapieerfolge zu sehen“

Im Projekt mit der Nahe Zeitung konnten im Juli die Ju-gendlichen ihre Kunstprojekte, ihre Erfahrungsberichte aus Therapie und Alltag der KJPP Idar-Oberstein veröffentli-chen. Sehr stolz waren die Jugendlichen auch, ihre ersten

journalistischen Aktivitäten im Klinikum Idar-Oberstein zu erproben.

Sie führten Interviews mit dem Verwaltungsdirektor Bernd Mege, der ärztlichen Direktorin Professor Dr. Ulrike Zwergel und der Pfl egedirektorin Claudia Hamann.

Eine spannende Begegnung Jugendliche der KJPP üben Journalismus mit der Nahe-Zeitung

„Redaktionskonferenz mit den Jugendlichen, Chefärztin Professor Dr. Eva Möhler (6. von links), leitende Psychologin Andrea Dixius (5. von links), Verwal-tungsdirektor Bernd Mege (7. von links) und NZ-Redakteurin Vera Müller (4. von links)“

Beeindruckend: Bild einer Patientin der KJPP aus dem Kunstprojekt

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Gesundheit im Blickpunkt

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Ausgabe 11 | September 2012

Hilfe für viele BedarfeDas Haus Göttschied in Idar-Oberstein

Ältere Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf haben unterschiedliche Bedürfnisse. Das „Haus Gött-schied“ des Saarländischen Schwesternverbandes e.V. in Idar-Oberstein bietet Pflegebedürftigen und deren Ange-hörigen eine breite Leistungspalette an.

Menschen mit Pflegebedarf erhalten in den mit warmen Farben gestalteten Wohnbereichen des Hauses bedarfs-gerechte Unterstützung bei täglichen Verrichtungen oder der medizinischen Versorgung. Ein breites Angebot an Förder- und Freizeitangeboten sorgt für Abwechslung im Alltag und hilft, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erhalten. Im Haus gibt es viele Angebote zur Tagesgestaltung wie Basteln, Handarbeiten, Malen, Kochen, Spiele, Gedächt-nistraining u.v.m., daneben auch Einzelangebote wie Basale Stimmulation, Snoezelen, Gespräche, Vorlesen, u.v.m. Dafür sorgen drei Ergotherapeutinnen sowie vier AlltagsbegleiterInnen für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz (wie z. B. Demente).

„Wir möchten den Menschen in Idar-Oberstein in unse-rem Haus Hilfen für die unterschiedlichsten Bedarfe anbieten“, sagt Heimleiter Christian Kleber. „Alte und pflegebedürftige Menschen sollen sich bei uns wohlfüh-len. Das steht im Mittelpunkt unserer Arbeit.“ Durch die vielen Leistungsangebote können die Mitarbeiter auch immer fachgerecht auf Veränderungen im Leben der Bewohner reagieren.

Ein Wohnbereich kümmert sich insbesondere um schwer demenziell erkrankte Menschen. In dieser beschützenden Gruppe mit eigenem Garten kann das Team auch auf her- ausfordernde Verhaltenswei- sen wie beispielsweise einen hohen Bewegungs- drang reagieren.

Neben dem Pflegeangebot für jüngere schwerstpflege-bedürftige Menschen, wie z.B. Apalliker, steht auch ein kleiner Bereich für eine umfassende Palliative Care/hos-pizliche Betreuung bereit. Dazu kooperieren der Schwe-sternverband als Träger der Einrichtung, die Waldbreit-bacher Franziskanerinnen und die Christliche Hospizhilfe e.V., Idar-Oberstein. Von Beginn an begleitet wurde die Initiative von den christlichen Kirchen.

Konkret stehen für die Versorgung in Idar-Oberstein nunvier Einzelzimmer im wohnlich ausgestatteten Pflegebe-reich im vierten Stock des „Haus Göttschied“ zur Ver-fügung. Ideal ist die wohnliche Atmosphäre verbunden mit der vorhandenen technischen Ausstattung für die Pflege schwerstkranker Menschen. Der Einsatz von zwei Ordensschwestern, der Gegenstand der Kooperation zwischen dem Saarländischen Schwesternverband und den Waldbreitbacher Franziskanerinnen ist, ermöglicht eine zeitlich intensive und enge Betreuung, die im Rah-men der Pflegeversicherung leider nicht abgedeckt ist.

Eine gute und enge Zusammenarbeit mit der ambulan- ten Hospizgruppe Obere Nahe be- steht bereits seit vielen Jahren. Die medizinische Versorgung erfolgt

durch Hausärzte, Ärzte mit einer Aus- bildung in Palliativ-Medizin sowie

in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Klinikum Idar-Oberstein, insbesondere der Medizinischen Klinik I.

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Die Lebensqualität soll erhal-ten bleiben – Erstes Onkolo-gisches Patientenseminar zum Thema „Krebs“

„Das Wohl des Patienten steht bei uns immer im Mittel-punkt“, bekräftigte Professor Dr. Ulrike Zwergel, Chefärz-tin der Urologischen Klinik und Ärztliche Direktorin des Klinikums Idar-Oberstein, in ihren Eröffnungsworten zum ersten Onkologischen Patientenseminar.

Das Thema: „Leben mit einer Tumorerkrankung“. „Unse-re Aufgabe ist es, Ihnen und Ihren Angehörigen Mut zu machen“, sagte Zwergel. Eine berechtigte Hoffnung auf die Erfüllung dieser Aufgabe liege im breiten Diagnostik-spektrum des hiesigen Krankenhauses, im Teamgeist seiner Mitarbeiter, in der Vielzahl der Behandlungsmöglichkeiten „auf kurzen Wegen“ und einer guten Zusammenarbeit mit Hausarzt, Facharzt, Ambulanz und Selbsthilfegruppen.

Fast 100 Zuhörer – Patienten, Angehörige und Interes-sierte – waren zu der Vortragsreihe über die Arbeit der onkologischen Ambulanz gekommen und nutzten die da-bei gebotene und von Abteilungsleiterin Maria Holtmeier moderierte Gelegenheit, Fragen an die Referenten zu stel-len und sich im Anschluss an die zweistündige Veranstal-tung auch an den Ständen der Selbsthilfegruppen Brust-krebs, Mamma Mia, Prostatakrebs und des Hospizdienstes Obere Nahe zu informieren.

Professor Dr. med. Thomas Herrmann, Chefarzt der Medi-zinischen Klinik I, gab als Einleitung einen Überblick über die Aufgaben, das Team und die Vernetzung der Onkologi-schen Ambulanz mit anderen Abteilungen, Kliniken und Pfl egediensten.

Neben bereits seit Längerem durchgeführten Semina-ren zu anderen Krankheiten war das Onkologische Patien-tenseminar das erste seiner Art am Idar-Obersteiner Klini-kum. Die Idee und das Konzept stammen von Claudia Reidenbach und Elke Mecky-Paus. Beide sind erfahrene Fachschwestern für Onkologie und Palliativpfl ege und wissen nur zu gut um die „Gerüchte und Unsicherheiten“, die sich um die Diagnose und Therapie von Krebserkran-kungen ranken. „Wir wollen Ängste und Unsicherheit überwinden“, sagte Elke Mecky-Paus in ihrem Referat, in dem sie den Ablauf eines Untersuchungs- und Chemothe-rapietages in der Onkologischen Ambulanz darstellte. „Halt zu geben und Hilfen zu vermitteln, die der Aufrecht-erhaltung der Lebensqualität bei Tumorerkrankungen und deren Therapie dienen“, sei das Ziel des onkologischen Pfl egekonzepts, erläuterte Claudia Reidenbach.

„Die Krebstherapie hat Nebenwirkungen. Welche medi-kamentösen Möglichkeiten gibt es zu deren Minimie-rung?“ Detailliert stellte Dr. med. Marina E. Bischoff, Ober-ärztin der Medizinischen Klinik I, die Fortschritte und den Einsatz von Substanzen vor, die in der Krebsbekämpfung und gegen deren unerwünschte Begleiterscheinungen ver-wendet werden. „Gibt es eine Krebspersönlichkeit? Kann oder muss man der Krebserkrankung einen ,Sinn‘ geben?“ Pfarrerin und Psychoonkologin Sabine Heiter-Grates ging in ihrem Vortrag auf die psychischen Auswirkungen einer Tumorerkrankung ein und verwies aus ihrer Erfahrung als Krankenhauspfarrerin darauf, dass es jeweils nur individu-elle (Aus)-Wege gebe. Gespräche seien dafür wichtig und hilfreich.

Klinikum Idar-Oberstein

Professor Dr. med. Zwergel eröffnet das erste Onkologische Patienten-seminar am Klinikum Idar-Oberstein

Das Team der Onkologischen Ambulanz

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Gesundheit im Blickpunkt

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Ausgabe 11 | September 2012

Wohnen heißt auch: Zuhause sein.

Mit dem Begriff „Wohnen“ verbinden wir weit mehr, als ein Dach über dem Kopf zu haben. Wohnen bedeutet Gebor-genheit, Ruhe, Entspannung und nicht zuletzt Selbstbe-stimmung.

Betreutes Wohnen bezeichnet Wohnformen, in denen Menschen Unterstützung fi nden, die je nach Lebenssituati-on unterschiedliche Formen der Hilfe benötigen.

In Idar-Oberstein leben psychisch kranke Menschen in zwei therapeutischen Wohngruppen zusammen. Gemein-sam mit dem Betreuerteam organisiert jede Wohngruppe ihr Alltagsleben weitestgehend selbst. Die persönliche Zu-friedenheit jedes einzelnen Mitbewohners, Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des anderen, Hilfe und Förderung ste-hen dabei im Mittelpunkt des alltäglichen Lebens.

Oberstes Ziel des Betreuten Wohnens ist, den Betroffenen so wenig Verantwortung wie nötig abzunehmen, um sie dabei zu fördern, ihr Leben selbstständig zu gestalten

In therapeutischen Wohngemeinschaften umfasst der Auf-gabenbereich der Betreuer häufi g sehr viele Details des täg-lichen Lebens. Hierzu zählen Unterstützung und Anleitung in lebenspraktischen Dingen wie Körperhygiene, Sauberkeit der Wohnräume, Umgang mit Geld und Einkäufe. Beratung in privaten Konfl ikten oder bei Auseinandersetzungen der Bewohner untereinander oder mit den Betreuern kann ebenfalls zum Betreuungsangebot gehören.

In den Wohngemeinschaften gibt es regelmäßige Grup-penversammlungen, in denen Gruppen interne Angelegen-heiten angesprochen und geklärt werden.

Kompetente fachliche und menschliche Betreuung sind wichtige Faktoren für erfolgreiches betreuten Wohnen

Die Fachkrankenschwestern Elke Hochreither und Simone Theis sind die „guten Seelen“ des Betreuten Wohnens am Klinikum Idar-Oberstein. Mit ihrer Hilfeleistung tragen sie ein gutes Stück dazu bei, psychisch kranken Menschen spä-

ter einmal ein Leben außerhalb der Betreuung zu ermög-lichen, wieder eingegliedert in die Gesellschaft und ins Be-rufsleben.

Die Zahl der Plätze beim Betreuten Wohnen in Rheinland-Pfalz, die von rd. 500 im Jahr 1990 auf heute rd. 2.500 ge-stiegen sind, belegt eindrucksvoll, dass die gemeindenahe und ambulante Versorgung psychisch kranker Menschen mittlerweile eine zentrale Stellung einnimmt.

Klinikum Idar-ObersteinBetreutes Wohnen

Betreutes Wohnen am Klinikum Idar-Oberstein erweitertDas Klinikum Idar-Oberstein versorgt seit mehr als 15 Jah-ren psychisch kranke Menschen in seiner offenen, gemein-denahen Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho-somatik. Das Betreute Wohnen ist Bestandteil dieses Ver-sorgungskonzepts.

Aufgrund der stetig steigenden Anfragen von psychisch kranken Menschen, die eine mittel- oder langfristige ambu-lante Hilfe und/oder Betreuung benötigen, hat das Landes-amt für Soziales, Jugend und Versorgung zu den sechs vor-handenen Plätzen sechs zusätzliche Plätze anerkannt, die nach Schaffung der räumlichen und personellen Ressour-cen seit dem 1. Oktober 2011 belegt werden. Am 27. Januar 2012 wurden in den Räumen des Betreuten Wohnens in Haus 3 des Klinikums Idar-Oberstein diese sechs neuen Plät-ze im Rahmen einer kleinen Feierstunde offi ziell übergeben.

Klinikum Idar-ObersteinKlinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie

Zertifizierung zum regionalen TraumazentrumDie Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie defi niert in ihren Richtlinien die Behandlung von Schwerverletzten.

Im Klinikum Idar-Oberstein erfüllt die Klinik für Unfall-chirurgie und Orthopädische Chirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Stephan Plawetzki als eine der ersten Kliniken im Traumanetzwerk Saar-(Lor)-Lux-Westpfalz be-reits seit Dezember 2009 diese umfangreichen Vorgaben zur Patientenversorgung im Schockraummanagement.

Nach zwei Jahren wurde die Überprüfung aller kooperie-renden Kliniken abgeschlossen und das Traumanetzwerk mit dem Standort Idar-Oberstein zertifi ziert.

Ein ganz besonderer Dank gebührt dem Behandlungsteam der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie für die engagierte Begleitung des Zertifi zierungsverfahrens. Das Zertifi kat nahm Chefarzt Dr. Stephan Plawetzki im Rah-men einer kleinen Feierstunde entgegen.

Kontakt und Information:

Klinik für Unfallchirurgie und

Orthopädische Chirurgie

Chefarzt: Dr. med. Stephan Plawetzki

Telefon +49(0) 6781/66-1510

Telefax +49(0) 6781/66-1516

[email protected]

Freuten sich gemeinsam über die Eröffnung der sechs neuen Plätze im Betreuten Wohnen: (v.r.n.l.) Verwaltungsdirektor Bernd Mege, Chefarzt Dr. Ulrich Frey, Pflegedirektorin Claudia Hamann sowie die Fachkranken-schwestern Elke Hochreither und Simone Theis

Die Fachkrankenschwestern Elke Hochreither und Simone Theis beim täg-lichen Teamgespräch

Wie man sieht, bereitet die Untestützung der Wohngruppen viel Spaß

Das Betreute Wohnen am Klinikum Idar-Oberstein – die Fakten:

Zielgruppe: Psychisch kranke Frauen und Männer, die vorübergehend oder auf Dauer eine Hilfestellung oder Unterstützung benö- tigen, um selbstständig wohnen zu könnenAnzahl Wohngruppen/Plätze: 2 Wohngruppen à 6 Plätze auf 2 Etagen (Einzelzimmer incl. Bad mit Dusche und WC) Gemeinschaftsräume je Etage: Aufenthaltsraum mit Gemeinschaftsküche, Ess- und Wohnzimmer, Nebenräume mit Gefrierschrank, Waschmaschine und Trockner, Balkon, Flurtelefon Finanzierung der Miete: Aus dem Einkommen der Bewohner oder im Bedarfsfall aus SozialleistungenFinanzierung der Betreuung: Je nach Einkommen die zuständige Kreisverwaltung im Rahmen der Eingliederungshilfe, oder der Bewohner selbstBetreuungspersonal: Fachkrankenschwester Elke Hochreither und Fachkrankenschwester Simone TheisLeitung: Pflegedirektorin Claudia Hamann, Tel.: +49(0)6781/66-1709 • E-Mail: [email protected] • www.shg-kliniken.de

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ÜBER UNS

Kontakt

Gesundheit im Blickpunkt

ÄD: Ärztlicher DirektorBA: BelegarztCA/CÄ: Chefarzt/-ärztinPD: PflegedirektorinVD: Verwaltungsdirektor

Klinikum Idar-Oberstein GmbH

Dr.-Ottmar-Kohler-Straße 2 55743 Idar-ObersteinTel.: +49(0)6781/66-0www.shg-kliniken.de

VD: Bernd MegeÄD: Professor Dr. med. Ulrike Zwergel PD: Claudia Hamann

Abteilungen:

Klinik für Allgemein-, Viszeral- undGefäßchirurgie65 BettenCA: Dr. med. Christos ZigourisTel.: +49(0)6781/66-1520Fax: +49(0)6781/[email protected]

Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin,Notfallmedizin und Schmerztherapie12 BettenCA: Dr. med. Andreas ThierbachTel.: +49(0)6781/66-1160Fax: +49(0)6781/[email protected]

Med. Klinik I: Gastroenterologie/Nephrologie/Diabetologie/Hämatologie/internistische Onkologie74 BettenCA: Professor Dr. med. Thomas HerrmannTel.: +49(0)6781/66-1540Fax: +49(0)6781/[email protected]

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe35 BettenCA: Stefan SteinTel.: +49(0)6781/66-1550Fax: +49(0)6781/[email protected]

Med. Klinik II: Kardiologie/Pneumologie62 BettenCA: Prof. Dr. med. Hermann H. KleinTel.: +49(0)6781/66-1546Fax: +49(0)6781/[email protected]

Klinik für Neurologie und Stroke Unit48 Betten, davon 6 Betten Stroke UnitCA: Priv.-Doz. Dr. med. Martin EickeTel.: +49(0)6781/66-1560 + 1561Fax:+49(0)6781/[email protected]

Klinik für Neurochirurgie20 BettenCA: Dr. med. Jochen TüttenbergTel.: +49(0)6781/66-1460Fax: +49(0)6781/[email protected]

Klinik für Pädiatrie25 Betten, davon 6 IntensivbettenCA: Dr. med. Walter KochTel.: +49(0)6781/66-1570Fax:+49(0)6781/[email protected]

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik60 Betten und 20 Plätze Tagesklinik für ErwachseneCA: Dr. med. Ulrich Frey, M. A.Tel.: +49(0)6781/66-1565Fax: +49(0)6781/[email protected]

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Ausgabe 11 | September 2012

Klinik für Kinder- und Jugend-psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie20 Betten und 15 TagesklinikplätzeCÄ: Professor Dr. med. Eva MöhlerTel.: +49(0)6781/66-1801Fax: +49(0)6781/[email protected]

Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie40 BettenCA: Dr. med. Stephan PlawetzkiTel.: +49(0)6781/66-1510Fax: +49(0)6781/[email protected]

Klinik für Urologie30 BettenCÄ: Professor Dr. med. Ulrike ZwergelTel.: +49(0)6781/66-1530Fax: +49(0)6781/[email protected]

Institut für Diagnostische und Interventionelle RadiologieCA: Dr. med. Lothar BoguthTel.: +49(0)6781/66-1622Fax: +49(0)6781/[email protected]

StrahlentherapieCA: Dr. med. Lothar WisserTel.: +49(0)6781/66-1672Fax: +49(0)6781/[email protected]

KrankenhausapothekeLtd. Apotheker: Michael Ast Tel.: +49(0)6781/66-1781Fax: +49(0)6781/[email protected]

Beleg-Klinik für Augenheilkunde4 BelegbettenAnsprechpartner: Dieter SpeckTel.: +49(0)6781/22879Fax: +49(0)6781/1015

Beleg-Klinik für HNO6 BelegbettenBA: Dr. Univ. Bo. Bernhard SaxlerTel.: +49(0)6781/21112 oder 900180Fax: +49(0)6781/[email protected]

Angeschlossene Kliniken

Fachklinik Baumholder Krankenhausweg 2255774 BaumholderTel.: +49(0)6783/18-0www.shg-kliniken.de

Zentrum für Altersmedizin60 Betten geriatrische Frühreha,30 Betten AkutgeriatrieCA: Dr. med. Hans-Jürgen BlahaTel.: +49(0)6783/18-130Fax: +49(0)6783/[email protected]

Kooperationen

Pathologisches Institut der Uni-versität des Saarlandes, HomburgLeiter: Professor Dr. med. Rainer BohleTel.: +49(0)6781/66-1694Fax: +49(0)6781/[email protected]

Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V.Tel.: +49(0)6781/66-1540Fax: +49(0)6781/66-1543

Dr. med. Christos ZigourisCA Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie

Dr. med.Andreas ThierbachCA Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerz-therapie

Stefan Stein CA Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Professor Dr. med.Hermann H. KleinCA Medizinische Klinik II,Kardiologie/Pneumologie,Stellv. Ärztlicher Direktor

Priv.-Doz. Dr. med.Martin EickeCA Neurologieund Stroke Unit

Dr. med. Ulrich Frey, M. A.CA Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Dr. med. Stephan PlawetzkiCA Unfall- und Orthopädische Chirurgie

Dr. med. Lothar BoguthCA Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Professor Dr. med. Eva MöhlerCÄ Kinder- und Jugend-psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Michael AstLeitender Apotheker

Dieter SpeckAnsprechpartner für Augen-heilkunde im Klinikum

Dr. med. Univ. Bo.Bernhard SaxlerBA HNO

Dr. med. Hans-Jürgen BlahaCA Zentrum für Altersmedizin

Dr. med. Lothar WisserCA Strahlentherapie

Professor Dr. med.Ulrike ZwergelCÄ Klinik für Urologie,Ärtzliche Direktorin

Professor Dr. med. Thomas HerrmannCA Medizinische Klinik I, Gastroenterologie/Nephrologie/Diabetologie/Hämatologie/internistische Onkologie

Priv.-Doz. Dr. med. Jochen TüttenbergCA Neurochirurgie

Dr. med. Walter KochCA Pädiatrie

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Gesundheit im Blickpunkt

ÜBER DAS LEBEN DENKSPORTAUFGABEN 34 | 35

Ausgabe 11 | September 2012

Aufgabe 1 – Nach welcher Zahl wird gefragt?Zwei Väter bauen zwei Sandburgen in zwei Stunden. Wie viele Sandburgen bauen drei Väter in zwei Stunden?

Bringen Sie Ihr Gedächtnis in Schwung…Aufgabe 3 – SUDOKUSo wird‘s gemacht: Die Diagramme sind mit den Zahlen 1-9 auszufüllen. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 3 x 3-Feld nur einmal vorkom-men.

Schwierigkeits-grad: Schwer

ImpressumHerausgeber: Austgen Werbeagentur GmbH im Auftrag der

Klinikum Idar-Oberstein GmbH

Endredaktion: Angela Louis, Claudia Hamann, Carmen Koerdt, Dr. Ludwig Kraut, Reinhard Austgen

Gesamtherstellung u. Anzeigenverwaltung: Austgen Werbeagentur GmbH, D-66663 MerzigTelefon: +49(0)6861/75769, Telefax: +49(0)6861/75478E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: 3-mal jährlich

Fotografie: Klinikum Idar-Oberstein GmbH, Saarland-Heilstätten GmbH, Austgen Werbeagentur GmbH, ma-x neue medien GmbH, ACCURAY®, H. Wendel, ME Schneider, Fotolia, Archiv Produktion: Krüger Druck und Verlag GmbH & Co. KG

Die Informationen in dieser Ausgabe sind sorgfältig zusammengetragen worden. Dennoch kann für den Inhalt und Irrtümer keinerlei Haftung übernommen werden. Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Sandburgen

Aufgabe 2 – Finden Sie die beiden zusammengehören-den Wörter!

a) München

b) Mailand

c) Pisa

d) Bodensee

e) Marseille

f) Paris

Glauben, woran?Liebe Schwestern und Brüder,

Glauben, woran? Das ist eine Frage, die mir als Seelsor-ger oft gestellt wird.

Was glaubst du und wieso, ist eine Frage, die ich noch öfter höre.

Das, woran ich glaube, kann ich relativ schnell beant-worten. Ich glaube an den Gott, der mich mit dem Herzen verstehen lässt! Der es mir ermöglicht, in Zweifeln durch-zustehen und Zeiten der Leere immer wieder zu ertragen, auf den ich wieder zugehen kann, auch wenn ich mich gerade ganz weit von ihm entfernt habe!

Ich glaube an den Gott der Hoffnung, der die Angst von meinem Herzen nimmt, der mir die Gewissheit gibt, mit meinen Problemen und Ängsten nicht alleine zu sein. Ich glaube an den Gott der Liebe, der es mir möglich macht, meinen Mitmenschen als meinen Schwestern und Brü-dern zu begegnen, sie nicht nur mit dem Verstand, son-dern mit dem Herzen wahrzunehmen.

Während die Frage: „Was glaubst du?“ schnell zu beant-worten war, muss bei der Frage: „Wieso glaubst du?“ dieeigene Lebensgeschichte einbezogen werden, aus der her-aus sich die erste Frage beantwortet hat!

Wieso glaube ich?

Entgegen der weitläufigen Meinung, dass der Glaube des Christentums viel mit Untersagung, Verboten und Lebens-feindlichkeit zu tun hat, empfinde ich es gerade als um-gekehrt!

Gerade die Freiheit des Einzelnen spielt in unserer Reli-gion eine ausgeprägte Rolle. Damit ist nicht die Freiheit gemeint, in dem ich tun und lassen kann was ich will.

Freiheit des Christen bedeutet nicht Beliebigkeit und Ego-ismus, sondern wurzelt im Freiheitsbegriff, den Immanu-el Kant formuliert hat: „Handle so, dass die Maxime dei-ner Handlung jederzeit zur Grundlage einer allgemeinen Gesetzeslage gemacht werden kann“. Dies bedeutet für mich, dass ich, wenn ich so handle „jesuanisch“ handle, denn nichts anderes teilt er uns in seiner Bergpredigt mit. Wenn aber schon Jesus vor 2000 Jahren diese ethischen Maximen aufgestellt hat und sie immer wieder von Phi-

losophen und großen Denkern formuliert worden sind, dann muss ich mich doch als denkender Mensch fragen:

„Wo liegen die Wurzeln all dessen?“

Wenn ich Jesus weiter folge, stoße ich unweigerlich auf Gott! Der Ursprung meiner Freiheit ist also Gott.

Wenn ich den Gedanken weiter verfolge, dann wird mir durch Jesus Christus die Möglichkeit geboten, unabhän-gig von dem, was mir die Gesellschaft an Regeln und Gesetzen auferlegt, in der Freiheit Gottes zu leben. Denn er, „GOTT“, hat sich mir ja durch Jesus Christus gleich gemacht. Er hat mich frei gemacht vom Gesetz der Sün-de und des Todes. Gott hat mich durch Jesus Christus frei gemacht! All das, was ich in meinem Leben erfahren, erleiden und auch erleben darf, hat nur in soweit eine Bedeutung, dass ich daraus die richtigen Erkenntnisse ziehe und sie im Geist der Freiheit Gottes richtig einord-ne und dieses Geschehen als nichts Endliches verstehe.

Wenn ich also gefragt werde: „Wieso glaubst du?“ dann kann ich nur antworten, dass ich nie eine größere Freiheit und Liebe erfahren habe als in unserem Glauben – den Glauben an Jesus Christus. Und diese Freiheit selbst zu ent-scheiden, ob ich diesem Gott folgen möchte, hat mich letzt-endlich dazu geführt, mich ihm vollends anzuvertrauen.

Liebe Leser, liebe Schwestern und Brüder, mir ist klar, dass einiges für Sie vielleicht unklar und nicht präzise genug ist, aber ich habe auch über meinen Glauben ge-schrieben, so wie es mir mit unserer Religion geht und wie ich ihn für mich erschlossen habe. Ich kann Sie nur einladen, sich selbst auf unseren Glauben und auf Jesus Christus einzulassen, um ihm vielleicht in der Freiheit des Geistes zu begegnen.

Grüß GottIhr Diakon Johannes Arnoldi

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Die SHG-Gruppe: Ein Netz, das trägt.www.shg-kliniken.de

Medizin ist Verantwortung