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75632 Jahrgang 21 · Februar 2011 · Ausgabe 80 Das Magazin für Parkraum • Management, Konzeption, Technik Verbandsnachrichten Gemeinsame Tagung: Gipfeltreffen der Branche Seite 40 Titelfoto: siehe auch Seite 13 Reportage Parken und Stromtanken: Das „Frankfurter Modell“ Seite 18 Rundblick Neu definierte Sicherheitsstandards bei Parkscheinautomaten Seite 26 Individuelle Lösungen – von Kiel bis St. Moritz Moderne Parkhäuser S. 10-17 Parken aktuell

Ausgabe 80 Parken aktuellparken-aktuell.de/wp-content/uploads/2010/08/BVParken_80_screen.pdf · Parken aktuell· Februar 2011 7 APCOA hat im vergangenen Jahr mit seiner Buchungsplattform

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75632 Jahrgang 21 · Februar 2011 · Ausgabe 80

Das Magazin für Parkraum • Management, Konzeption, Technik

VerbandsnachrichtenGemeinsame Tagung:Gipfeltreffen der Branche

Seite 40

Titelfoto:

siehe auch Seite 13

ReportageParken und Stromtanken: Das „Frankfurter Modell“Seite 18

RundblickNeu definierte Sicherheitsstandardsbei Parkscheinautomaten

Seite 26

Individuelle Lösungen – von Kiel bis St. Moritz

Moderne Parkhäuser S. 10-17

Parken aktuell

ihren Standort in der gesellschaftlichen

und technischen Entwicklung zu bestim-

men: Was erwartet die Branche künftig?

Wie entwickelt sich der Individualverkehr?

Welche Bedeutung wird den neuen An-

triebstechniken zukommen? Wie wird sich

die Infrastruktur dadurch verändern? Wel-

chen Stellenwert werden mobile Zahlungs-

systeme einnehmen? Wie ist der Zusam-

menhang von Mobilitätsmanagement und

nachhaltigem Wirtschaften und welchen

Beitrag kann die Parken Branche dazu leis -

ten? Dies sind die Fragen, auf die die Re-

ferenten eine Antwort geben werden.

Neben der Tagung und der Messe haben

wir wieder ein attraktives Rahmenpro-

gramm erstellt. Näheres entnehmen Sie

dem Programm, welches in Kürze ver-

schickt wird.

Seien Sie dabei. Wir sehen uns in Wies-

baden am 11. und 12. Mai 2011.

Herzlichst, Ihr

Gerry Trost-Heutmekers

Parken aktuell · Februar 2011

Auf ein Wort

3

Liebe Leserinnen und Leser,

Gerhard Trost-Heutmekers,GeschäftsführerBundesverband Parken e.V.

Programm

Fachtagung

Themen

im Mai 2011 ist es wieder soweit, dass die

„Parken“ in Wiesbaden ihre Tore öffnet. In

diesem Jahr etwas früher als üblich – aus

veranstaltungstechnischen Gründen: Die

Rhein Main Hallen war bereits lange vor-

her für den Juni 2011 ausgebucht, so dass

die Messe in den Mai vorgezogen werden

musste.

Veranstalter der Messe ist ab 2011 die

Mesago Messe Frankfurt GmbH, eine

Tochter der Messe Frankfurt, mit Sitz in

Stuttgart. Die Mesago hat die Nachfolge

der Messe Frankfurt Ausstellungen über-

nommen, nachdem diese von der Mutter-

gesellschaft aufgelöst wurde.

Nach wie vor ist der Bundesverband

Parken e.V. Veranstalter und Ausrichter der

Fachtagung, welche parallel zur Messe ver-

anstaltet wird. Auch in diesem Jahr haben

wir ein sehr hochkarätiges Programm zu-

sammengestellt, so dass sich eine Teilnah-

me auf jeden Fall lohnt.

Es sind nicht die „Fragen des Alltags“,

mit denen sich die Referenten beschäftigen

werden. Hierfür steht das Kompetenzfo-

rum zur Verfügung. Nein, es sind die

grundlegenden Dinge, die Perspektiven

und die umfassenden Betrachtungsweisen,

die die Parken Branche anstellen muss, um

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„Wir sehen uns (in den Rhein Main Hallen) in Wiesbaden am 11. und 12. Mai 2011.“

Auf ein Wort 3

Trends + Tipps 6

Im Fokus

Wirtschaftlich erstellte Parkhäuser 10

Modernes Parkhaus in historischem Umfeld 14

Parken und zu Fuß gehen im Nobelskiort 16

Reportage

Parken und Stromtanken: Das „Frankfurter Modell“ 18

Fraport bewirtschaftet SQUAIRE Parking 19

Interview mit Dieter Schwald: „Innovation ist der Antrieb“ 20

Produkte+Dienstleistungen 22

Rundblick

Sicherheitsstandards bei Parkscheinautomaten 26

Aus aller Welt: Innovatives Parkraummanagement 28

Westminster City: Q-Park bekommt Zuschlag 29

Verband Österreich 30

Verband Schweiz 32

Recht + Rat 34

Nachruf auf Hans Farmont 36

Verbandsnachrichten

Parkhaus Weinheim Galerie mit ESPA ausgezeichnet 38

Gemeinsame Tagung: „Insgesamt zufrieden“ 40

PARKEN 2011: Synergien für Aussteller und Besucher 42

IMPRESSUM

„Parken aktuell“ erscheint in Kooperation mit dem Bundesverband Parken e.V.Richartzstraße 10D-50667 Kölnwww.parken.de Telefon +49(0)221/2 57 10 16

HERAUSGEBER, VERTRIEB,

REDAKTION, ANZEIGEN,

HERSTELLUNGDr. Wieland MänkenMaenken Kommunikation GmbHVon-der-Wettern-Straße 25D-51149 Kölnwww.maenken.comTelefon +49(0)2203/35 84-0Telefax +49(0)2203/35 84-185

Frequenz: vier Mal pro JahrAuflage: 3.720 Exemplare Einzelbezugspreis: 6,– Euro

ObjektleiterAndreas BorchertTelefon +49(0)2203/35 84-153

Verantwortlicher RedakteurMarko Ruh (v.i.S.d.P)Telefon +49(0)2203/35 [email protected]

AnzeigenWolfgang LockerTelefon +49(0)2203/35 [email protected]

Jörn BackhausTelefon +49(0)2203/35 [email protected]

Seite 10Ästhetisch und wirtschaftlich: Die Anforderungen an moder-ne Parkhäuser sind vielfältig, individuell und anspruchsvoll.

4 Parken aktuell · Februar 2011

Inhalt

Seite 40Vorstand und Ausschussmitglieder desBundesverbands Parken e.V. trafen sich inKöln zur jährlichen gemeinsamen Tagung.

Parken aktuell · Februar 2011 5

Seite 38Qualitäts-Label: Das ParkhausWeinheim Galerie erhält denEuropean Standard Parking Award.

www.parken-aktuell.deDas Portal der Parken Branche

NEU!

Inhalt

Trends + Tipps

6 Parken aktuell · Februar 2011

Das Parkraummanagement des Flugha-

fenbetreibers Fraport AG hat die Aus-

schreibung der Messe Frankfurt Venue

GmbH für die Bewirtschaftung der

rund 20.000 Stellplätze auf dem Messe-

und Rebstockgelände gewonnen. Gegen

starke Konkurrenz hätten das Betriebs-

konzept und die hohe Servicequalität

überzeugt, so Fraport.

Seit nunmehr zehn Jahren ist das

Parkraummanagement der Fraport AG

mit der Parkraumbewirtschaftung der

Messe Frankfurt beauftragt. Während

dieser Zeit wurde der Vertrag bereits

zweimal verlängert. Nach der jüngsten

Neuausschreibung wird Fraport nun

auch die nächsten fünf Jahre für das

Parkraummanagement und die Ver-

kehrssteuerung verantwortlich sein.

Neu ist bei diesem Vertrag ist eine Er-

weiterung der Dienstleistungen, die

Fraport in Zukunft erbringen wird.

Hierzu gehören die Steuerung aller Ver-

kehrsprozesse auf dem Messe- und

Rebstockgelände, Auf- und Abbaulogi-

stik sowie die Torkontrollen. ■

ElektronischeParkhilfe: EineApp für NokiaSmartphonesnavigiert zumabgestelltenAuto.

Kundenfreundlich: Die Business Parken-Ebene wurde komplett neu gestaltet.

Messe Frankfurt

Fraport bleibtim Geschäft

Kurzzeitparkern und Geschäftsreisenden,

die gern nahe am Terminal parken, stehen

in der Tiefgarage des Terminals 1 neuer-

dings 1.000 Stellplätze zur Verfügung. Für

dieses neue Produkt mit dem Namen „Busi-

ness Parken“ wurde eine komplette Ebene

der Tiefgarage unter anderem mit extra

breiten Stellplätzen hell und freundlich neu

gestaltet. Die Nähe zum Terminal 1 und die

direkte Anbindung zur neuen Airport City

Mall Frankfurt ermöglicht kurze Wege zum

Check-in und zum Einkaufen.

Die „Business Parken“-Ebene verfügt

über eine eigene Zufahrt, die entsprechend

ausgeschildert ist. Die Preise liegen bei 4,50

Euro je angefangene Stunde. Der Tages-

höchstsatz beträgt 27 Euro. ■

www.frankfurt-airport.de

Wenn von Apps die Rede ist, denken die

meisten an das iPhone. Doch auch für Ge-

räte anderer Hersteller gibt es praktische

Applikationen für den Alltag. Wer schon

mal vergisst, wo er geparkt hat, dem hilft

„I Parked Here“ auf die Sprünge.

Per Knopfdruck erinnert das Programm

den Smartphone-Nutzer an seinen Park-

platz. Auch auf dem Weg dorthin weiß die

Anwendung Rat. Auch ohne GPS-Ortung

berechnet die Funktion „Find my car“ ei-

ne komplette Routenführung bis zum

Fahrzeug. Netter Bonus: Der Parkuhr-

Alarm hilft, Strafzettel zu vermeiden. Für

99 Cent können sich alle Besitzer von Sym-

bian-Handys mit S60 3rd und 5th Edition

das App im Ovi-Store herunterladen. ■

http://store.ovi.com/

App für Nokia-Smartphones

I Parked Here

Flughafen Frankfurt

Business Parken am Terminal 1

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Parken aktuell · Februar 2011 7

APCOA hat im vergangenen Jahr mit seiner

Buchungsplattform SKYPARKING.com

einen neuen Service für Flughäfen eta-

bliert: Erstmals vermittelt das Stuttgarter

Unternehmen Terminal-Stellplätze, die es

nicht selbst bewirtschaftet.

Zum Start des Portals in 2010 waren mit

den Parkierungsanlagen der Flughäfen

Stuttgart, Berlin-Schönefeld und Karlsruhe/

Baden ausschließlich Parkräume buchbar,

die APCOA gleichzeitig betreibt. „Inzwi-

schen expandiert das Vertriebs-Modell

aber“, so E-Commerce Director Matthias

Riedinger. Der Flughafen München ist seit

letztem Jahr ebenfalls mit SKYPARKING

verlinkt, weitere deutsche Airports wollen

dem Beispiel folgen. „Auch Vertriebspart-

nerschaften mit Flughäfen im europäi-

schen Ausland sind in Vorbereitung“, sagt

APCOA Geschäftsführer Peter Schneck.

In Marktlücke gestoßen

Mit dem Angebot an Flughafenbetreiber,

Terminal-Stellplätze über eine neutrale

Plattform zu vermarkten, stößt APCOA in

eine Marktlücke. Erstmals wird ein Gegen-

gewicht zu den sogenannten Off-Airport-

Anbietern geschaffen. Das sind die mäch-

tigsten Wettbewerber der Flughäfen in der

Stellplatzvermarktung. Diese Anbieter ver-

mieten Stellplätze im Umfeld von Flughä-

fen und bringen Reisende mit Kleinbussen

zu den Terminals.

Mit zahlreichen Specials der Flughafen-

betreiber halte SKYPARKING dagegen, so

das Stuttgarter Unternehmen. „Wir wollen

vor allem mit dem Vorurteil aufräumen,

dass Stellplätze in Laufdistanz zu den Ter-

minals teuer sind“, sagt E-Commerce Ex-

perte. Flugreisende buchen laut Riedinger

über die neue Plattform zum Beispiel für

unter 20 Euro eine Woche Parken in Ber-

lin-Schönefeld. Auch Geschäftsreisende

und Kurzentschlossene fänden attraktive

Parkplatzangebote auf der neuen Platt-

form, die die Reiseplanung beschleunigt

und aufgrund der Reservierungsmöglich-

keit stressfreier mache. ■

www.skyparking.com

APCOA Online-Service ist bereits an mehreren Flughäfen verfügbar

Stuttgarter wollen sich dem Wettbewerb stellen

Die APCOA Autoparking GmbH, laut Un-

ternehmensangaben Deutschlands größter

Parkhausbetreiber, startete mit einem neu-

en Geschäftsführer ins Jahr 2011: Peter

Schneck wechselte vom Hersteller für

Parkabfertigungstechnik Scheidt & Bach-

mann zum Stuttgarter Parkraumbewirt-

schafter. Dort verantwortet er das Neuge-

schäft für Deutschland und Europa und

berichtet direkt an den Vorstand der

APCOA Parking Holdings.

Peter Schneck ist neuer APCOA-Geschäftsführer

Zeichen stehen auf Expansion

Peter Schneck ist neuer Chefder deutschen APCOA.

Attraktiv und stressfrei: Online-Parkplatzangebote erleichtern die Reiseplanung.

Trends + Tipps

Peter Schneck verfüge nach zehn Jahren als Ge-

schäftsführer von Scheidt & Bachmann über

das Know-how zur gezielten Expansion seines

neuen Arbeitgebers, so APCOA. Er leitet die

deutsche Niederlassung in einer Doppelspitze

gemeinsam mit Volkmar Schott, der den Be-

reich Operations und den Aufbau der zentra-

len Kundenbetreuung verantwortet. In der in-

ternationalen APCOA-Gruppe ist die

deutsche APCOA Autoparking GmbH das

größte Unternehmen. ■

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Trends + Tipps

8 Parken aktuell · Februar 2011

VINCI Park Deutschland GmbH

VINCI zieht sich aus denKarstadt-Häusern zurückDie VINCI Park Deutschland GmbH hat – im gegenseitigen Einvernehmen, wie

es heißt – den seit 2006 laufenden Pachtvertrag mit der Karstadt Warenhaus GmbH

aufgelöst. Zum 1. März 2011 werde Karstadt wieder alle Parkobjekte selbst über-

nehmen. Die verbleibenden Aktivitäten der VINCI Park Dienstleistungen GmbH

würden ohne Einschränkungen fortgeführt, teilte das Unternehmen mit.

VINCI Park ist eine Tochter des weltweit aktiven Konzessions- und Baukonzerns

VINCI. Im Bereich der Parkraumbewirtschaftung ist VINCI Park nach eigenen An-

gaben europäischer Branchenführer. Derzeit bewirtschafte das Unternehmen weltweit

rund 1,3 Millionen Fahrzeugstellplätze, davon über 13.000 Stellplätze in 40 Objekten

allein in Deutschland. Trotz des Rückzugs aus dem mit aufwendigen Sanierungen ge-

starteten Karstadt-Projekts wolle man weiterhin das Ziel verfolgen, Parkimmobilien

dauerhaft erfolgreich zu bewirtschaften, so VINCI Park. ■

Scheidt & Bachmann

Exklusiv Parken am FlughafenDüsseldorf

Bouwfonds REIM

Vertriebscheffür deutscheInvestorenSeit Jahresbe-

ginn ist Roman

Menzel (45)

Vertriebs- und

Marketinglei-

ter für Privat-

investoren bei

der Bouwfonds

Real Estate In-

vestment Ma-

nagement Deutschland in Berlin. Im

Wesentlichen wird er für das Ge-

schäftsfeld der geschlossenen Immobi-

lienfonds mit den Schwerpunkten

Wohn- und Büroimmobilien zustän-

dig sein. ■

Garantiert freier Stellplatz: topbonusGold Card Kunden der airberlin parkenin Düsseldorf besonders komfortabel.

Gehen künftig getrennte Wege: VINCI Park und Karstadt.

Der Flughafen Düsseldorf entwickelt für

seine Premium Airline Partner, wie zum

Beispiel die airberlin, in enger Zusammen-

arbeit mit Scheidt & Bachmann Konzep-

te, die das Parken stressfreier und komfor-

tabler gestalten sollen. So entstand im

Parkhaus P3 ein exklusiver, im airberlin-

Design gestalteter, separater Parkbereich

für topbonus Gold Card Kunden der air-

berlin. Inhaber der Karte benötigen somit

keine Reservierung, ein Parkplatz steht ih-

nen mit der Karte immer zur Verfügung.

Der Parkbereich befindet sich in unmit-

telbarer Nähe zum Terminalübergang. So-

mit muss der Fluggast nur eine kurze Weg-

strecke zum Gate bewältigen. An der

Einfahrt zum Parkhaus P3 steckt der Gast

zunächst seine topbonus Gold Card in das

Einfahrtskontrollgerät und erhält ein spe-

zielles Parkticket. Dieses berechtigt ihn zur

Einfahrt in den exklusiven Parkbereich.

Bevor der Gast dann aus dem Parkbereich

ausfährt, zahlt er am Kassenautomaten bar

oder mit Karte. Er kann aber auch direkt

bis zur Ausfahrt fahren und dort mit der

Kreditkarte bezahlen.

Die Gewissheit, garantiert einen freien

Parkplatz zu erhalten, soll dem Fluggast ei-

ne stressfreie Anfahrt gewährleisten und

den Komfort beim Parken erhöhen. Den

Fluggesellschaften als Partner will der

Flughafen Düsseldorf so eine weitere at-

traktive Möglichkeit zur Stärkung der

Kundenbindung bieten. ■

Roman Menzel

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Trends + Tipps

Die SCHNEIDER INTERCOM GmbH

trägt der zunehmenden Internationalisie-

rung des Unternehmens Rechnung und

hat ihre Organisationsstruktur angepasst.

Ab 1. April 2011 werden die SCHNEIDER

INTERCOM-Produkte nur noch mit dem

Markenzeichen des Herstellers Commend

ausgeliefert.

Bereits seit Beginn des Jahres zeichnet

neben Geschäftsführer Hans-J. Kurz (66)

Prokurist Detlef Witte (45) als neues Mit-

glied der Geschäftsleitung verantwortlich.

Vertriebsleiter Michael Schenkelberg (45)

hat zusätzlich zu seinen bisherigen Aufga-

ben das Ressort Marketing übernommen.

Die Commend Holding Salzburg ist ei-

ner der größten Entwickler und Hersteller

von Intercom-Systemen und verfügt über

ein weltweites Partnernetzwerk. Aus-

schließlich in Deutschland wurden die

Produkte bisher unter der Marke

SCHNEIDER INTERCOM vertrieben.

Jetzt wird die deutsche Marke aufge-

geben.

Angesichts der globalen Aus-

richtung des Unternehmens sei

der Verzicht auf die bisherige

Zwei-Marken-Strategie eine

Notwendigkeit, erklärt

Detlef Witte. „Für

unsere deutschen

Kun den ändert sich

dadurch nichts. In

unseren Produk-

ten steckt be-

kanntlich schon

immer die hoch-

wertige Technik

von Commend.

Jetzt steht auch noch Com-

mend drauf“, so Witte.

Hans-J. Kurz fügt hinzu:

„Wir setzen dadurch auf

Kontinuität und konzentrie-

ren uns nur noch

stärker auf unse-

re Kernkompe-

tenzen. Für

SCHNEIDER

INTERCOM

heißt das,

dass wir

unsere Po-

sition als ei-

ner der füh-

renden

deutschen

Anbieter in-

tegrierter Sprechsysteme weiter ausbauen

möchten.“

Seit 2006 ist SCHNEIDER INTERCOM

Mitglied der niederländischen TKH

Group, einem weltweit operierenden

Firmenverbund aus 60 Spezi alisten in den

Segmenten Industrie, Gebäudetechnik in-

klusive Sicherheitstechnik und Telekom-

munikation. ■

Unternehmen stellt sich neu auf

SCHNEIDER INTERCOM heißt jetzt Commend

Die SCHNEIDER INTERCOM-Geschäftsleitung: GeschäftsführerHans-J. Kurz (l.) und Prokurist Detlef Witte

Verantwortet seit Beginn desJahres auch das RessortMarketing: Michael Schenkelberg

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Im Fokus

10 Parken aktuell · Februar 2011

Individuelle Lösungen in Kiel und Berlin-Neukölln

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Im Fokus

Beim Bau von Parkhäusern für Einkaufs-

zentren spielen individuelle Bedürfnisse

eine große Rolle, sagt das Bauunterneh-

men Köster. Das Parkhaus müsse zum je-

weiligen Einkaufszentrum passen und spe-

zifische Anforderungen erfüllen – nur ein

maßgeschneidertes Parkhaus könne wirt-

schaftlich betrieben werden, so die Spezia-

listen aus Osnabrück. Die von der Köster

GmbH entwickelten Komfortparkhäuser

stießen besonders bei Kaufhäusern und

Einkaufszentren auf steigendes Interesse.

Grund sei die flexible Modulbauweise:

Durch sie können die Parkplatzbreiten an

die Kundenwünsche angepasst werden.

Auch farbliche Ausgestaltungen, Ausleuch-

tung und Serviceeinrichtungen seien wich-

tige Komponenten. Für Kunden von Ein-

kaufszentren und Kaufhäusern sei ein be-

quemes, komfortables Parken in hellen,

freundlichen Parkhäusern ein wichtiger

Faktor. Schließlich fange das Einkaufser-

lebnis bereits beim Parken an.

Individuelle Parkraumlösung

Ein Beispiel für individuelle Parkraumlö-

sungen realisierte die Köster GmbH in

Kiel: Das „Kompetenz-Center“ KÖSTER-

PARKING errichtete bei laufendem Ge-

schäftsbetrieb ein Parkhaus für die CITTI

Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Kiel,

das bautechnisch mit fünf verschiedenen

Fassadensystemen deutlich vom Standard

abweicht. Neben farbigem Eternit sorgt ein

spezielles, schallabsorbierendes Holz an

der Fassade für ein Einkaufserlebnis ohne

Parken aktuell · Februar 2011 11

tellte Parkhäuser Für Einkaufszentren sind Parkhäuser ein Erfolgsfaktor. Schließ-

lich findet hier der erste Kontakt mit vielen Kunden statt, hier

beginnt das Einkaufserlebnis. Neben Sicherheit, Ästhetik und

nachhaltiger Wirtschaftlichkeit sind es die Details, die zählen:

Eine optimale Verkehrsführung, kurze Wege sowie deutliche Be-

schilderungen erleichtern es dem Kunden, sich zu orientieren.

Diesen Ansprüchen müssen moderne Parkhäuser genügen.

Wirtschaftlichkeit, Individualität und Nutzerorientierung unter

einen Hut zu bringen, darauf zielt die Köster GmbH mit dem

CITTI-PARK Kiel und einem Parkhaus in Berlin-Neukölln.

Ästhetisch und wirtschaftlich:Die Anforderungen an moderneParkhäuser sind vielfältig, individuell und anspruchsvoll.

die Motorengeräusche der ein- und aus-

parkenden Autos.

Doch auch das Parkhaus selbst hinter-

lässt einen einladenden Eindruck: „Trans-

parenz, Offenheit und entsprechende Be-

leuchtung vermitteln Kunden ein Gefühl

von Sicherheit. Zudem sind die Fahrgas-

sen und Stellplatzbreiten großzügig be-

messen“, betont Dipl.-Ing. Gernold Böhm,

Leiter von KÖSTER-PARKING. Das Kom-

petenz-Center übergab das Parkhaus mit

1.250 Pkw-Stellplätzen pünktlich zum

Weihnachtsgeschäft des vergangenen Jah-

res. Gernold Böhm: „Damit Kunden ger-

ne im Einkaufszentrum parken, achten wir

verstärkt auf eine optimale Verkehrsfüh-

rung und eine Beschilderung, die bei der

schnellen Orientierung hilft. In Kiel ist dies

sehr gelungen.“ Bereits im Jahr 2006 hat-

te die Köster GmbH den CITTI-PARK Kiel

inklusive Parkdeck mit 1.000 Pkw-Stell-

plätzen sowie weitere Parkplätze erstellt.

Regenerative Energiemit Geothermieanlage

Doch nicht nur das nutzerfreundliche Am-

biente spielte bei der Realisierung des Pro-

jekts eine entscheidende Rolle, sondern

auch die nachhaltige Wirtschaftlichkeit.

Unter dem Parkhaus brachte die Köster

GmbH eine Geothermieanlage für das re-

generative Energiekonzept des Einkaufs-

zentrums ein. Und um schon bei der Park-

hauserrichtung Zeit und Kosten für den

Bauherrn zu sparen, errichtete KÖSTER-

PARKING das Untergeschoss des Parkhau-

ses komplett als Stahlbetonkonstruktion,

während die fünf Obergeschosse aus Stahl-

betonkonstruktionen mit Additivdecken

bestehen. „Diese Kombination ist eine der

wirtschaftlichsten und schnellsten Bauwei-

sen für Parkhäuser“, so Gernold Böhm.

„Sollte der CITTI-PARK Kiel einmal zu-

sätzliche Parkfläche benötigen, ermöglicht

sie eine Aufstockung um weitere Parkebe-

nen und einen seitlichen Anbau“.

Anspruch von KÖSTER-PARKING sei

es, Parkraumlösungen zu realisieren, die

am besten zum Kunden passen. Mit ihrer

flexiblen Modulbauweise ist die Köster

GmbH weder auf besondere Bauweisen

noch auf bestimmte Baumaterialien fest-

gelegt. Sie realisiert Parkhäuser aus frei

kombinierbaren und kostengünstigen Mo-

dulen, die passgenau auf die Anforderun-

gen und das Budget des Nutzers abge-

stimmt sein sollen. Das Ergebnis seien

individuelle Parkraumlösungen für nach-

haltige Wirtschaftlichkeit.

Projekt im Bestand

Die flexible Modulbauweise von KÖSTER-

PARKING wurde auch bei einem Park-

haus im Zentrum von Berlin-Neukölln

angewandt. Dort realisierte das Kompe-

tenz-Center rund 400 Stellplätze für Kun-

den, Mitarbeiter und Anwohner eines Ein-

kaufszentrums inklusive technischer Ge-

bäudeausrüstung. Das Bestandsgebäude

wurde zurückgebaut, die unteren Etagen

komplett entkernt. Nach der Sanierung

von drei Treppenhäusern sowie der Tief-

garage entstanden ab dem Erdgeschoss sie-

ben Parkebenen in Stahlskelettbauweise

mit Additivdecken. Als besondere Heraus-

forderung wurde hierfür eine Neugrün-

dung der bestehenden Tiefgarage durch

sechs Ebenen realisiert.

Gernold Böhm gibt sich selbstbewusst:

„Solche Innovationen ermöglichen uns, die

Kosten für den Bauherrn niedrig zu halten.

Das können wir, weil wir uns nach dem

Best-Practice-Prinzip einen echten Wis-

sensvorsprung erarbeitet haben.“ Davon

profitiere der Bauherr: Wegen der engen

Platzverhältnisse auf der Baustelle war in

Berlin-Neukölln eine durchdachte Baulogi-

stik erforderlich. Dies bedingte, dass die Kö-

ster GmbH das gesamte Parkhaus just-in-

time errichtete. ■

Im Fokus

12 Parken aktuell · Februar 2011

Entkernt und saniert: 400 Stellplätze in einem Bestandsbau in Berlin-Neukölln

Transparent, offen undhell: CITTI-PARK Kiel

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PR-Artikel

Parken aktuell · Februar 2011 13

Eine außergewöhnliche RFID-Anwen -

dung der motionID technologies AG ist

marktreif geworden: VIATAG versieht

Fahrzeuge mit einer berührungslosen

Identifizierungs- und Zahlungsfunktion.

Das Einsatzspektrum reicht vom auto-

matischen Bezahlen im Parkhaus über

das Flottenmanagement bis zur Ver -

kehrs steuerung.

Die motionID technologies AG, ein Unter-

nehmen der Barkawi-Gruppe hat, mit

VIATAG das langjährige Know-how im

Bereich Tracking & Tracing, fundierte

RFID- Kompetenz sowie innovative ePay-

ment-Lösungen zusammengefasst. Daraus

entstanden sind neue Einsatzgebiete wie z.

B. die AutoID-Anwendung von VIATAG

im Parkhaus, die es Parkhausbetreiber er-

möglicht, Service- und Komfortlevel zu

steigern und zugleich Kosten zu senken

und neue Umsatzquellen zu erschließen.

Das schnellste Parkhaus

Das System hat sich im Ruhrgebiet bereits

in mehreren Parkhäusern im Dauereinsatz

bewährt. Und so funktioniert es: Die Au-

tobesitzer heften den VIATAG windshield,

ähnlich einer Vignette, an die Innenseite

der Windschutzscheibe. Der VIATAG

windshield, halb so groß wie eine Visiten-

karte, wird bei der Einfahrt ins Parkhaus

automatisch erkannt, öffnet die Schranke

und steuert so berührungsfrei die Park-

raumnutzung. Die Abrechnung erfolgt im

Hintergrund über ein vom Verbraucher

selbst administrierbares Online-Konto.

Die Vorteile für den Verbraucher sind

vielfältig. Parken wird einfacher, sicherer

und „cooler“, wenn sich die Schranke „wie

von Geisterhand öffnet“ und man später

„einfach so“ ausfährt, ohne den Bezahlau-

tomaten suchen und füttern zu müssen.

VIATAG als Ergänzung bestehender Produkte

Für Parkhausbetreiber ergeben sich ganz

neue Ansätze bzgl. Kundenorientierung,

Servicelevel und Kostenoptimierung. Eine

der ersten Betreibergesellschaften, die

VIATAG umfassend einsetzen, ist die Voll-

mergruppe. „Die Vorteile sowohl für un-

sere Kunden, wie auch für uns als Betrei-

ber haben uns überzeugt“, sagt Susan

Vollmer, Geschäftsführerin

der Vollmergruppe Par-

king: „Für uns entstehen

echte Mehrwerte hinsicht-

lich Kundenbindung, neu-

er Umsatzpotentiale und

der Integration anderer

Partner innerhalb unseres

Geschäftsumfelds.“

Dabei versteht sich VIA-

TAG als nutzvolle Ergän-

zung bestehender Produk-

te. „Wir sehen uns als ein Teil des Ganzen,

um Parkhäuser in Deutschland attraktiver

zu machen, und suchen so den Schulter-

schluss mit den entsprechenden Systeman-

bietern und Betreibergesellschaften. Wir

wollen nicht ersetzen, sondern vielmehr

sinnvoll ergänzen. So unterstützen wir z. B.

Betreiber dabei, die Services, die bisher nur

Dauerparkern angeboten wurden, auch

auf Kurzparker auszuweiten. Dabei sind

wir im Bezug auf Geschäftsmodell und

Schnittstelle offen, es stehen verschiedene

Varianten zur Verfügung“, so motionID-

Vorstand Christian Utz. In Ergänzung zum

VIATAG windshield steht auch die VIA-

TAG PACC (Personal Access and Credit

Card) im Scheckkartenformat zur Verfü-

gung, welche zusätzliche Features für Fir-

menkunden (Kontingentverwaltung) oder

den angeschlossenen Einzelhandel (Ra-

battsysteme) ermöglicht.

VIATAG live erleben

Am 3. April diesen Jahres gibt es in Essen

und Duisburg einen Tag der offenen Tür.

Hier kann der interessierte Besucher das

System live im Parkhaus erleben. Denn so

zeigen sich die Vorteile von VIATAG am

besten. Und wer ein bisschen Glück hat,

dreht seine Runden im Parkhaus nicht mit

dem eigenen PKW, sondern mit dem VIA-

TAG TESLA, dem elektrisch betriebenen

Sportwagen aus den USA. Dann geht es

mit 3,7 Sekunden von 0 auf 100 in Rich-

tung Modernes Parken. ■

Modernes Parken

Neue Einsatzgebiete für Parkhausbetreiber

Besuchen Sie uns auf der Messe PARKEN 2011 in Wiesbaden:

Foyer, Stand F 03

Im Fokus

14 Parken aktuell · Februar 2011

Eisenach ist ein Ort mit langer und beson-

derer Geschichte. Das spiegelt sich zum

Teil in der Bebauung wider. Leben und

Wirken von Martin Luther und Johann Se-

bastian Bach verbindet man mit Eisenach.

Die Stadt ist deshalb ein beliebtes Aus-

flugsziel für Tages- und Kurzzeittouristen.

Aus diesem Grund ist Eisenach – mehr

noch als andere Städte – auf eine gute Ver-

sorgung mit Parkplätzen angewiesen. Das

neue Parkhaus Am Markt steuert ein

wesentliches Kontingent dazu bei und

sorgt nun dafür, dass vorher bestehende

Engpässe behoben werden konnten. In-

sofern leistet es einen wichtigen Beitrag zur

Verbesserung der städtischen Infrastruk-

tur. Ein privater Investor hat das Parkhaus

errichten lassen und langfristig an die

Stadtwerke vermietet.

Als die Entscheidung für den Bau des

Parkhauses fiel, war die Einbettung in das

vorhandene Umfeld ein wichtiges Kriteri-

um. Das Gebäude sollte sich vernünftig ins

Altstadtviertel einfügen. Das gelang vor

allem durch die äußere Gestaltung. Die

Fassade besteht aus verschiedenen Materi-

alien, die optisch ansprechend miteinan-

der kombiniert wurden. Bereiche mit Alu-

minium-Lamellen wechseln sich mit den

Glasflächen ab. Auch die Stahl-Skelett-

Bauweise trägt zum transparenten und

leichten Gesamteindruck bei. Das führt

dazu, dass das Parkhaus nicht als Fremd-

körper wahrgenommen wird, sondern als

harmonische, einladende Ergänzung der

vorhandenen Bebauung.

2,50 Meter Stellplatzbreite

Damit möglichst viele Parkplätze auf dem

zur Verfügung stehenden Grundstück

geschaffen werden konnten, wurde eine

Variante mit neun Halbebenen gewählt.

Harmonische Lösung für sensiblen Ortsbereich von Eisenach

Modernes Parkhaus in historischem UmfeldParken ist in historisch gewachsenen Städten ein sensibles Thema. Oft herrscht ein Mangel an

Parkplätzen. Parkhäuser können das Problem effizient lösen, denn sie verbrauchen vergleichs-

weise wenig Grundstücksfläche. Doch dabei sollte das städtische Umfeld in die Planungen ein-

bezogen werden. Es kommt nicht nur darauf an, dass die Parklösung möglichst leistungsfähig

ist, sondern sie muss der Stadt auch gut „zu Gesicht“ stehen. Die Zeiten grauer, abweisender

Zweckbauten sind vorbei. Wie es gehen könnte, zeigt ein Beispiel aus Eisenach.

Im Fokus

Parken aktuell · Februar 2011 15

Das Parkhaus besitzt insgesamt 252 Plätze,

die eine bequem zu nutzende Breite von

jeweils 2,50 Metern haben. Neben Park-

flächen für Menschen mit Behinderungen

stehen auch Extraplätze für Mütter mit

Kindern zur Verfügung. Die lichte Durch-

fahrtshöhe übertrifft mit über 2,10 Metern

die gesetzlichen Vorgaben. Der Komfort

wird außerdem erhöht durch die groß -

zügig bemessene Fahrgassenbreite, den

überwiegenden Verzicht auf Stützen und

die konkaven beziehungsweise konvexen

Ausrundungen an den Übergängen der

Rampen zu den Geschossböden. Das Trep-

penhaus verfügt über eine Aufzugsanlage

und ist dank seiner Verglasung tagsüber

sehr hell. Man kann das Parkhaus also mit

einem sicheren Gefühl betreten und

wieder verlassen.

Die engen räumlichen Gegebenheiten

vor Ort und die gleichzeitig durchgeführte

Sanierung der Straße vor dem Parkhaus

brachten hohe bauliche und logistische

Anforderungen mit sich. Die statischen

Verhältnisse waren ebenfalls nicht einfach.

Wegen der speziellen Bodenbeschaffenheit

mussten umfassende Tiefengründungen

vorgenommen werden. Sie schufen ein

solides Fundament für die darüber befind-

lichen Parkebenen.

Kurze Bauzeit dank Systembauweise

Für die Verwirklichung dieses Projekts

sorgte die Goldbeck-Gruppe, die in

Thüringen mit Standorten in Erfurt und

Suhl vertreten ist. Sie befasst sich bereits

seit Mitte der 1980er-Jahre mit der Lösung

von Parkproblemen und hat hierfür Kon -

zepte entwickelt. Die verwendeten Werk-

stoffe sollen architektonisch reizvolle und

zugleich nutzerfreundliche Objekte er-

möglichen. Auch anspruchsvolle Entwürfe

sollen – wie in Eisenach – umsetzbar sein.

Die praktizierte Systembauweise auf der

Basis vorgefertigter Elemente führt zu

kurzen Bauzeiten, also zu einer frühen

Nutzung. Genau das liege ja bei

Parkhäusern im Interesse des Betreibers,

so Goldbeck. Konkret: Die Baumaßnahme

in Eisenach dauerte lediglich fünf Monate.

Das Resultat ist eine moderne, städte-

baulich ansprechende Parklösung. Nach

Goldbeck-Angaben wird sie kundenseitig

gut angenommen. Wie komfor tabel das

neue Parkhaus Am Markt mit seinen

geräumigen Fahrgassen und brei ten Auf-

und Abfahrten ist, wurde gleich zur Eröff-

nung eindrucksvoll demonstriert. Der

Verein der „Wartburg-Freunde“ hatte

seinen „Wartburg-Stretch“ zur feierlichen

Premiere zur Verfügung gestellt. Das über-

lange Gefährt bewegte sich problemlos

und elegant durchs Gebäude und bewies

damit, dass im Parkhaus jeder Nutzer

willkommen ist. ■

Das Parkhaus Am Markt inEisenach bietet 252 Stellplätzemit einer Breite von 2,50 Metern.Dank Systembauweise mit vorge-fertigten Elementen betrug dieBauzeit lediglich fünf Monate.

Transparente Bauweise: Glasflächen wechseln sich mit Aluminium-Lamellen ab und lassen viel Tageslicht ins Innere.

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16 Parken aktuell · Februar 2011

Im Fokus

Parkhaus Serletta in St. Moritz

Parken und zu Fuß Als Bestandteil eines umfassenden Verkehrskonzepts entstand

im schweizerischen Skiort St. Moritz ein unterirdisches Parkhaus

mit darüberliegender Wohnüberbauung. Besonderheiten des

Parkhauses Serletta sind neben den statischen Herausforderun-

gen die einmalige Lage am St. Moritzsee, die hochwertige Aus-

stattung sowie der Zugang per Rolltreppe direkt ins Dorf.

Angeblich ist es die längste Rolltreppe der

Alpen – eine der exklusivsten ist sie mit Si-

cherheit. Sie dient als Verbindung von

Bahnhof, See und dem Parkhaus Serletta

mit dem Dorfzentrum von St. Moritz. Be-

sucher des Nobelskiorts können dabei

schon auf dem Weg vom unterirdischen

Parkhaus an die frische Luft zeitgenössi-

sche Kunst in der „St. Moritz Design Gal-

lery“ genießen. Entlang der Fußgänger-

Passage sind etwa 35 große beleuchtete

Vitrinen eingebaut, in denen jährlich meh-

rere Ausstellungen mit besonders wertvol-

len Plakaten realisiert werden.

Das malerische Örtchen im Oberengadin

empfängt seine mehrheitlich gut betuch-

ten Gäste bereits im Parkhaus mit einem

Ambiente wie im Luxus-Hotel. Doch nicht

nur innerhalb des Gebäudes gibt es opti-

sche Leckerbissen zu genießen. Auch eine

Aussichtsplattform gewährt direkt vom

Parkhaus hinaus einen herrlichem Blick

auf den St. Moritzsee.

Das Parkhaus Serletta wurde fünfge-

schossig in der Nähe des Bahnhofs reali-

siert. Vier Geschosse sind mit Parkplätzen

und einer Fußgängerbrücke zum Bahnhof

ausgestattet. Ein Geschoss beherbergt Kel-

Das Serletta beherbergt 600 Stellplätze auf vier unterirdischen Geschossen.

Im Fokus

Parken aktuell · Februar 2011 17

gehen im Nobelskiort

ler- und Nebenräume. Die Parkgeschosse

sind über Rolltreppen direkt mit dem

Dorfzentrum verbunden. Die feierliche Er-

öffnung des Parkhauses fand im Dezem-

ber 2004 statt.

Clean Mobility Konzept

Die exklusive Parkgarage ist Teil eines um-

fassenden Verkehrskonzepts für St. Moritz.

Ein gemeindeweites Verkehrsleitsystem,

eine ausgeklügelte Verkehrsführung im

Dorfkern und die aktive Bewirtschaftung

aller gemeindeeigenen Parkplätze sind

weitere Elemente dieses Konzepts: Verkehr

soll möglichst diskret im Hintergrund

stattfinden, Fußgängern wird Vorrang ge-

währt und die Alpenluft soll möglichst

frisch bleiben.

„Mit der Eröffnung des neuen Parkhau-

ses Serletta zwischen dem Bahnhof St. Mo-

ritzersee und St. Moritz-Dorf hat St. Mo-

ritz das Clean Mobility Konzept, das neben

dem öffentlichen Verkehr auch die Orga-

nisation Mobility Car Sharing umfasst, ge-

startet“, sagte der Direktor des Kur- und

Verkehrsvereins, Hanspeter Danuser, bei

der Eröffnung des Serletta-Parkhauses und

gab damit den Startschuss.

Damit den Gästen von St. Moritz der Ver-

zicht auf das eigene Fahrzeug möglichst

leicht fällt, wurde ein vernetztes, einheitli-

ches Parksystem für ganz St. Moritz imple-

mentiert. Der Ausstatter Ballmoos lieferte

die Technik für alle Parkhäuser und -plät-

ze in der Alpengemeinde. Nutzer können

so beispielsweise mit einer einzigen Saldo-

karte die Ein- und Ausfahrten an allen

Schranken bargeldlos bewältigen. Natür-

lich lässt sich die Karte an den vollautoma-

tischen Kassen in sämtlichen Parkgelegen-

heiten aufladen und mit ausreichend Saldo

befüllen. ■

Kapazität 600 Parkplätze

Bausumme CHF 80 Millionen

Eröffnung Dezember 2004

Auftraggeber Chris Silber St. Moritz AG

Besonderheiten drei Zugänge,Schräglift, Park-haus unterirdisch

BAUTAFEL

Im Zeichen der Sonne: So begrüßt St. Moritz seine Gäste.

Lange Rolltreppe, zeitgenössische Kunst und (fast) autofreier Dorfkern

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Elektrofahrzeuge können in der Frank -

furter Innenstadt jetzt an Parkschein -

automaten Strom tanken. Das „Frank -

furter Modell“, eine bundesweit einmali-

ge Kombination von Stromtankstelle und

Parkscheinautomat, nutzt die vorhande-

ne Parkinfrastruktur und ermöglicht das

Aufladen von Elektrofahrzeugen im

öffentlichen Straßenraum und in Park -

häusern ohne eine vorherige Zulassung

durch den jeweiligen Stromtankstellen-

Betreiber.

Stromtankstellen in öffentlichen Park-

buchten und Parkhäusern werden von

wechselnden Personen und Fahrzeugen

genutzt. Während des Ladens wird für

mehrere Stunden Parkfläche benötigt, die

im innerstädtischen Bereich nicht kosten-

frei zur Verfügung gestellt werden kann.

Zur Freischaltung der Stromtankstelle und

Abrechnung des Ladevorgangs muss sich

der Nutzer deshalb bisher identifizieren

und seine Berechtigung zur Nutzung

nachweisen, zum Beispiel mithilfe einer

Chipkarte. Diese erhält der Nutzer vom

Betreiber der Stromtankstellen. Wobei je-

der Stromtankstellen-Betreiber eigene

Chipkarten für seine Ladesäulen frei schal-

tet. Das hat zur Folge, dass ein Elektrofahr-

zeug immer nur die Ladesäulen nutzen

kann, für die es zugelassen ist – nicht nur

für Transitreisende eine große Herausfor-

derung.

Das Tanken an den neuen kombinierten

Stromtankstellen und Parkscheinautoma-

ten ist denkbar einfach: Über eine eigene

Taste am Parkscheinautomaten wird das

System aktiviert. Der Benutzer wählt die

Park- und Ladezeit vor und bezahlt im

Voraus. Das Gerät druckt einen Parkschein

mit Barcode, der zur Identifizierung dient.

Nach Einlesen des Barcodes öffnet sich ei-

ne Klappe an der Tankstelle. Der Ladevor-

gang kann beginnen. Das Laden endet mit

Ablauf der im Voraus gewählten Park- und

Ladezeit und kostet einen Euro pro Stun-

de. Zum Entfernen des Ladekabels muss

erneut der Barcode eingelesen werden. So

wird sichergestellt, dass das Kabel nur vom

Eigentümer entfernt werden kann. Für die

Dauer der Nutzung der Stromtankstelle ist

die Höchstparkdauer von einer Stunde in

der Frankfurter Innenstadt aufgehoben.

Bis zum Frühjahr 2011 sollen in einem

Frankfurter Parkhaus mehrere Stromtank-

stellen nach dem „Frankfurter Modell“

eingerichtet werden. Das System wird von

der Scheidt & Bachmann GmbH aufge-

baut. Beim Einfahren in das Parkhaus er-

hält man einen Parkschein. Dieser erlaubt

die Einfahrt und das Abstellen seines Fahr-

zeuges auf einer Parkfläche. Für Elektro-

fahrzeuge werden Stromtankstellen im

Parkhaus bereitgestellt. Die Autorisation

und das Öffnen der Ladeklappe erfolgen

mit dem Parkschein. Die Ladedaten wer-

den nach Abschluss des Ladevorgangs auf

dem selbigen gespeichert. Der Stromtank-

stellen-Nutzer begleicht dann seine Park-

dauer zuzüglich der Ladedauer am Kassen-

automaten. ■

Reportage

18 Parken aktuell · Februar 2011

Parken und gleichzeitig Stromtanken

Das „Frankfurter Modell“

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Prominente PionierinFrankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth nimmtgemeinsam mit dem Mainova-VorstandsvorsitzendenDr. Constantin H. Alsheimer und dem Vorsitzenden derGeschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING FrankJunker in der Frankfurter Innenstadt die ersteStromtankstelle nach dem Frankfurter Modell offiziell inBetrieb. Geplant und installiert wurde diese von derABGnova GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen der Mainova und der ABG sowie der PARKHAUS-BETRIEBSGESELLSCHAFT m.b.H.

Passende Kombination: Parken undStromtanken

Reportage

Parken aktuell · Februar 2011 19

Das Handels- und Vermietungs manage -

ment der Fraport AG wird auch für den

Parkierungsbetrieb im neuen Flug -

hafen-Parkhaus „SQUAIRE Parking“

verantwortlich zeichnen.

Das neungeschossige Parkhaus zwischen

der Autobahn A 3 und der Bundesstraße

B 43 neben „THE SQUAIRE“ befindet sich

zurzeit im Bau. Die neuen Parkflächen

sind für Mieter, Hotelgäste und Besucher

von THE SQUAIRE vorgesehen.

SQUAIRE Parking wird zum Jahres-

wechsel 2011/12 in Betrieb gehen und das

Parkplatzangebot für die mit 140.000 Qua-

dratmetern Nutzfläche derzeit größte Bü-

roimmobilie Europas um 2.500 Stellplät-

ze erweitern – auf dann 3.100. Zwischen

THE SQUAIRE und dem Parkhaus gilt es,

eine Distanz von 320 Metern sowie einen

Abschnitt der B 43 zu überbrücken. Dafür

wird das Parkhaus mit der „SQUAIRE Me-

tro“ – einer automatisierten Kabinenbahn

ähnlich der „Sky Line“ – mit der „New

Work City“ verbunden.

Neben den Parkhäusern auf dem Flug-

hafen-Gelände betreibt Fraport gegenwär-

tig auch die Parkflächen der Messe Frank-

furt und der Commerzbank-Arena. Insge-

samt werden von der AG in der Region

54.000 Pkw-Stellplätze – davon 28.000 al-

lein am Flughafen Frankfurt – bewirt-

schaftet. Damit ist Fraport einer der größ-

ten Parkraumbetreiber Europas.

Haupteignerin von THE SQUAIRE ist

mit 97 Prozent die IVG Immobilien AG.

Flughafen-Betreiber Fraport ist mit drei

Prozent an THE SQUAIRE beteiligt. Die

Kommanditgesellschaft für das SQUAIRE

Parking ist eine 100-prozentige Tochterge-

sellschaft der IVG. ■

www.thesquaire.com

Imposante Gewerbeimmobilie

Fraport bewirtschaftetSQUAIRE Parking

THE SQUAIRE: Mit einer Länge von 660 Metern und einer Breite von 65 Metern zählt das über dem Fernbahnhof errichteteGebäude zu den weltweit größten Gewerbeimmobilien.

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20 Parken aktuell · Februar 2011

Reportage

Herr Schwald, Sie waren über 40 Jahre lang

für Magnetic Autocontrol tätig. Können Sie

Ihren Werdegang kurz schildern?

Mein Werdegang bei Magnetic Elektromo-

toren GmbH begann im September 1968

mit einer Lehre zum Elektromechaniker.

Anschließend intensivierte ich meine Wei-

terbildung mit einem Studium der Elek-

trotechnik, das ich auch erfolgreich ab-

schließen konnte. Nach einer externen

Erfahrung in einem anderen Unterneh-

men kam ich 1980 zu Magnetic Elektro-

motoren zurück und arbeitete im Bereich

Entwicklung.

1982 übernahm ich die Funktion als

Vertriebsverantwortlicher für den Bereich

Schranken. Drei Jahre später wurde das

Unternehmen intern in zwei Profit-Center

getrennt. Hierbei übernahm ich den Be-

reich Autocontrol. Das hieß 1985 aller-

dings noch Bau & Verkehr.

In den Folgejahren steckten wir und auch

ich persönlich sehr viel Energie in den wei-

teren Ausbau. Neben dem lokalen Markt

Deutschland betrieben wir auch intensiv

die weltweite Vermarktung unserer Pro-

dukte. Ergebnis dieser Bemühungen waren

diverse internationale Firmengründungen

(Anm. der Red.: siehe Kasten).

Magnetic Autocontrol hat sich in den

Jahren seit 1982 als mittelständisches Un-

ternehmen in einem globalen Markt äu-

ßerst positiv positioniert – mit einem Jah-

resumsatz von zuletzt über 50 Millionen

Euro. Auch die Zusammenarbeit mit gro-

ßen, weltweit agierenden Systemhäusern

zeugt von der Zuverlässigkeit und Quali-

tät unserer Arbeit.

Wann erfolgte Ihr persönlicher Einstieg in

die Parken Branche und wie kam es dazu?

Ich kam sehr schnell nach der Vertriebs -

übernahme 1982 in Kontakt mit der Bran-

che. Unser Ziel war es immer, die bes ten

Schranken herzustellen und diese den an-

gestammten Parkhausausrüstern zu lie-

fern. Natürlich war hier angesichts der

Interview mit Dieter Schwald

„Innovation istDieter Schwald trat Anfang des Jahres als Geschäftsführer von Magnetic Autocontrol zurück.

Zuletzt war Schwald in doppelter Funktion auch bei der Holding CRH des Unternehmens in den

Bereichen „Building Envelope Products“ sowie „Shutters & Barriers“ tätig. Die operative Füh-

rung bei Magnetic Autocontrol gab er bereits Anfang 2009 an Thomas Braunwalder (CEO) und

Hubert Giesbertz (CFO) weiter. Der intime Kenner der Parken Branche sprach mit uns über

seine Erfahrungen und Einschätzungen.

Dieter Schwald

zahlreichen Informationen aus den unter-

schiedlichsten Firmen sehr viel Inte grität

und Vertrauen erforderlich.

Welche Bereiche der Parkraumbewirt-

schaftung haben Sie schon betreut?

In erster Linie ging es immer um die

Schanke, in Zusammenarbeit mit dem ge-

samten System. In einer Zwischenphase

hat Magnetic Autocontrol neben der

Schranke auch das komplette System von

Zeag in Deutschland als Vertretung mit

vertrieben und gewartet.

In den USA haben wir 1997 die Firma

Parking Automation für den lokalen

Markt vom Vorbesitzer übernommen und

die spezifischen Anforderungen der ma-

nuell bedienten Kassen in den Vereinigten

Staaten weiterentwickelt, an die Kunden-

wünsche angepasst, vertrieben und unter-

halten.

Wie hat sich die Parkhauslandschaft in den

vergangenen Jahrzehnten verändert?

Wenn man es ganz neutral betrachtet, hat

sich in den vergangenen 30 Jahren im

Handling für den Kunden nicht allzuviel

verändert. Ich bin überzeugt, dass sich dies

in den kommenden Jahren dank neuer

Technologien und anderer Abrechnungs-

möglichkeiten stärker wandeln wird.

Für den Hersteller waren die Jahre trotz

allem sehr intensiv und geprägt von der

Gesamtentwicklung in der Elektronik-

branche. Es galt, das Parkhaussystem im-

mer auf das Neue anzupassen und dem

permanenten Preisverfall in den Systemen

gerecht zu werden.

Ganz allgemein: Was ist aus Ihrer Sicht

wichtig, um erfolgreich in diesem Markt zu

bestehen?

Ich bin der Meinung, dieses Marktsegment

unterscheidet sich nicht besonders von an-

deren. Wie überall ist es entscheidend, das

Produkt permanent zu optimieren, weiter

zu entwickeln und auf die Kundenwün-

sche einzugehen. Hierzu gehört, das Ohr

am Markt zu haben, zuhören zu können,

um dann die richtigen Schritte einzuleiten

und Trends zu setzen. Innovation ist der

Antrieb für die positive Marktausweitung.

Viele sagen, am deutschen Markt seien die

Felle der Parken Branche weitestgehend

verteilt. Stimmen Sie dem zu? Wo liegen die

größten Expansionschancen?

Mit Sicherheit kann man sagen, dass der

deutsche Markt von den Hauptanbietern

im Großen und Ganzen schon bestens be-

treut ist. Nichtsdestotrotz gibt es so viele

Spezialitäten, die von innovativen, kleine-

ren Firmen immer wieder realisiert wer-

den. Expansionschancen liegen ganz klar

in neuen revolutionären Technologien.

Voraussetzung ist, dass sie dem Parkhaus-

benutzer Vorteile bringen und somit seine

Akzeptanz finden. Eine gewaltige Rolle

spielen hier auch die Parkhausbetreiber,

die neuen Applikationen und Wegen offen

gegenüberstehen müssen.

Welche zukünftigen Trends sehen Sie?

Die Abwicklung im gesamten Parkhaus

schneller und effizienter zu machen, die

klare und eindeutige Führung, um den

Suchverkehr auf ein Minimum zu reduzie-

ren und ebenso die Vereinfachung der Zah-

lung sowie Abrechnung über neue Medien.

Wie ist Magnetic für die Zukunft gerüstet?

Magnetic Autocontrol hat immer versucht,

den Trend im angestammten Marktbereich

Schranken und Personensperren voranzu-

treiben. Dazu gehört die permanente Inno-

vation in den Produkten wie auch in den

einzelnen Komponenten. Magnetic ist her-

vorragend am Markt positioniert: durch ei-

ne große Produktpalette, durch Marktak-

zeptanz in Bezug auf Zuverlässigkeit und

durch das Beherrschen neuer Technolo-

gien. Für die Zukunft sind die Weichen ge-

stellt, so dass ein weiteres starkes Wachstum

heute schon voraussehbar ist. ■

Reportage

der Antrieb“

InternationaleFirmengründungen

1990 Magnetic Automation,

Florida/USA

1996 Magnetic Control Systems,

Malaysia

1997 Magnetic Control Systems,

China

2000 Magnetic Autocontrol,

Indien

2003 Magnetic Autocontrol,

Brasilien

Daneben erfolgte in 1998 die Inte-

gration der bestehenden Magnetic

Automation in Australien als voll-

ständiges Mitglied der weltweiten

Magnetic Autocontrol Gruppe. ■

Produkte+Dienstleistungen

Mitte 2007 eröffneten die Hako-Werke

in Bad Oldesloe ihre seinerzeit neu

errichtete „Hako Akademie”. Das Echo

aus der Fachwelt war auf Anhieb positiv.

Mittlerweile bietet die Akademie ein breit

gefächertes, auf die speziellen Erfordernis-

se von Reinigungsfachleuten und Maschi-

nenbedienern zugeschnittenes Bildungs-

angebot an. „Damit im Objekt effizient

gearbeitet werden kann, und dadurch auch

die Kosten im Griff gehalten werden kön-

nen, ist eine Qualifizierung der Reini-

gungskräfte unumgänglich“, sag Klaus Ser-

fezi, Anwendungstechnischer Trainer und

Berater bei Hako.

Vielfältiges Angebot

Unter „Hako Akademie – das Kunden-

Ausbildungszentrum für Maschinen- und

Reinigungstechnik“ bieten die Hako-Wer-

ke derzeit ein Weiterbildungsprogramm

mit zahlreichen fachspezifischen Schulun-

gen an, die weite über den reinen Ge-

brauch einer Reinigungsmaschine hinaus

gehen. Behandelt werden beispielsweise

Themen wie sicherer Umgang mit Reini-

gungsmaschinen, Wartung und Pflege von

Reinigungsmaschinen, Reinigungs- und

Hygienetechnik, Maschinenauswahl oder

Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Weitere

Schulungsthemen, die nicht minder wich-

tig sind, lauten Fahrsicherheitstraining für

Außenreinigungsmaschinen, Fahrsicher-

heitstrainings für kompakte Geräteträger

und Transporter der Marke Multicar, Se-

minar zur Qualifizierung als „Fachkraft für

Gebäudereinigung“ bis hin zur Ausbildung

als Objektleiter/in.

Neben Veranstaltungen am Firmensitz

Bad Oldesloe werden auch dezentrale Schu-

lungen an ausgewählten Hako-Vertriebs-

und Servicezentren durchgeführt, zum Bei-

spiel in Stuttgart, Frankfurt am Main und

Essen.

Seit 2011 verstärkt der Duisburger Ge-

bäudereinigermeister und vereidigte Sach-

verständige für das Gebäudereinigerhand-

werk Sascha Hintze als Trainer das Hako-

Ausbilderteam. Hintze ist in der Branche

als Dozent, Buchautor und Verfasser zahl-

reicher Fachartikel bekannt.

Das Schulungsprogramm der Hako Aka-

demie für das Jahr 2011 ist auf der Hako-

Website www.hako.com unter „Seminare“

zu finden. ■

Sascha Hintze (l.) verstärkt seit 2011das von Klaus Serfezi (r.) geführteAusbilder-Team der „Hako Akademie“.

Hako Werke GmbH

Schulungsangebot erweitert

Parken aktuell · Februar 2011 23

Parkplatzreservierung bequem von zu Hause aus: Ein internetbasiertesPrebooking-Tool macht’s möglich.

Produkte+Dienstleistungen

Designa / iLogs

Ausbau webbasierterDienstleistungenNach der Übernahme des Geschäfts be -

reichs Business Process Management der

iLogs information logistics GmbH

durch die Designa-Konzernmutter

Management Trust Holding AG, kurz

MTH, will Designa gezielt die

Entwicklung von Web-Dienstleistungen

vorantreiben.

Auch im Bereich der Intermobility haben

internetbasierte Anwendungen eine große

Zukunft. „Es gibt viel brachliegendes Po-

tenzial im effizienten Betreiben und in der

Vermarktung von Parkhäusern“, sagt De-

signa-Geschäftsführer Dr. Thomas Waibel.

„Zusammen mit iLogs haben wir die Mög-

lichkeit, den Betreibern dieses Potenzial zu

erschließen.“

Denn iLogs sei ein Unternehmen, das

auf immense Erfahrungen in der Entwick-

lung von Web-Applikationen zurückgrei-

fen kann. Bereits eine ganze Reihe von

namhaften Unternehmen wurde in der

Vergangenheit von iLogs bei der Umset-

zung von Geschäftsprozessen wirkungsvoll

unterstützt.

Ende des vergangenen Jahres stellte Desi-

gna mithilfe von iLogs-Know-how zum

Beispiel ein internetbasiertes Prebooking-

Tool für die Osnabrücker Parkstätten-Be-

triebsgesellschaft (OPG) fertig. Mithilfe

dieses Tools werden demnächst Reservie-

rungen für die Vitihof-Garage bequem von

zuhause aus möglich sein. Die Buchungs-

bestätigung erfolgt per E-Mail. Bei der Ein-

fahrt wird das Fahrzeug dann automatisch

per Kennzeichenerkennung erfasst.

Dies sei ein Service-Angebot, das die

Kunden – wie bereits in vielen anderen

Städten auch – sehr zu schätzen wüssten,

so Designa. Da die OPG auch das Appli-

cation Service Providing (ASP) von Desi-

gna nutzt, können jederzeit weitere Park-

häuser des Unternehmens in den Service

eingebunden werden – wenn erforderlich

von heute auf morgen.

Auch im Bereich der Stadtvernetzung

und der Nutzung von CityCards seien in-

ternetbasierte Anwendungen sehr sinnvoll

und gewinnbringend einsetzbar, glaubt

das Kieler Unternehmen. ■

Quelle: Designa-Newsletter

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Produkte+Dienstleistungen

24 Parken aktuell · Februar 2011

Greenlots

Netzwerklösung fürElektromobilitätStädte haben die idealen Voraussetzungen für Elektromobilität

– Stop-and-Go-Verkehr, viele Parkflächen und ein flächendek-

kendes Stromnetz. Greenlots nutzt diese Infrastruktur und

macht sie für Elektrofahrzeuge nutzbar.

Das Unternehmen liefert Energieversorgern, Stadtverwaltun-

gen, Parkflächenbetreibern alles was erforderlich ist, um ein lo-

kales Ladenetzwerk für Elektromobilität aufzubauen und wirt-

schaftlich zu betreiben. Die Greenlots-Netzwerklösungen

bestehen aus der Hardware Komponente Greenlots-Point und

der Server basierten Softwareplattform Greenlots Sky. Die Green-

lots-Point Ladestationen stehen dort, wo die Elektrofahrzeuge

parken und ermöglichen autorisierten Nutzern den sicheren Zu-

gang zum Stromnetz. Jeder einzelne Ladepunkt gewährt kontrol-

lierten Zugang zum Stromnetz und kommuniziert in Echtzeit

mit dem Greenlots-Server.

Der Netzwerkbetreiber hat mit Greenlot-Sky eine Plattform,

über die er das gesamte Ladenetzwerk von zentraler Stelle beob-

achten und kontrollien kann. ■

www.greenlots.comTitelseite des aktuellenGreenlots-Prospekts

Systemair

Leise DachventilatorenSystemair erweitert seine Produktpalette

im Bereich der Dachventilatoren um die

Reihe Sileo. Diese wurde

nach Herstelleran-

gabe speziell für

geräuschkriti-

sche Applika-

tionen entwickelt

und zeichnet sich

durch besonders geringe

Geräuschemissionen aus. Eine

akustisch und energetisch optimierte

Schaufel- und Düsengeometrie ermöglicht

hohe Volumenströme, hohe Wirkungsgra-

de und niedrige Schallpegel. Bei vielen An-

wendungen kann nun auf einen Hauben-

schalldämpfer ver-

zichtet werden.

Dadurch ist

der Venti-

lator wesent-

lich leichter; die Kosten werden gesenkt

und der Planungs- und Installationsauf-

wand wird vereinfacht. Gleichzeitig konn-

te Systemair die Effizienz der Dachventila-

toren steigern, was sich in einer Senkung

der Betriebskosten niederschlägt.

Der Sileo fördert Volumenströme bis

15.000 m³/h freiblasend, zudem ist eine

maximale statische Druckerhöhung bis

1.000 Pa möglich. Der DVS/DHS Sileo ist

ab sofort in den Baugrößen 400 und 450

verfügbar. In den nächsten Monaten wird

die Baureihe kontinuierlich erweitert. ■

www.systemair.de

Der Dachven -tilator DVS Sileo

der Systemair GmbHzeichnet sich durch hohe

Volumenströme bei mittlerenDruckdifferenzen und zugleich

niedrigen Schallpegeln aus.

Produkte+Dienstleistungen

Parken aktuell · Februar 2011 25

Aasset

Videosicherheit von Grundigfür den Handel

LG electronic

Hochauflösende BoxkameraDie neue 650TVL WDR / L332-BP besitzt die neue „LG XDI-

DSP“-Technologie (eXtreme Dynamic Image processor) und hat

so neben der hohen Lichtempfindlichkeit auch eine extrem gute

Gegenlichtkompensation (WDR-Verhal-

ten). Weitere Highlights sind die Bild-

analysefunktion, die Bildstabilisierung

und die Auswahlmöglichkeit der Farb-

temperatur. Die 3D-DNR-Funktion

unterdrückt effektiv das Rauschen und den

Ghost-Effekt.

Standardmäßig wird die Kamera mit einem IR Cut Filter, Zoom-

funktion und einer RS485 Schnittstelle geliefert. Über das OSD-

Menü können verschiedene Profile der Kamera (Standard, Ver-

kehrsüberwachung, Gegenlicht, Tag/

Nacht, Kasino oder Kundenspezifisch)

individuell eingestellt werden.

Das Modell 650TVL WDR/L332-BP

ist sowohl mit den Versorgungsspannun-

gen 12V DC / 24V AC als auch mit 230V

AC lieferbar. ■

Pünktlich zum Start der Euroshop, Fach-

messe für Handel und Ladenbau, Ende Fe-

bruar in Düsseldorf präsentiert Aasset Se-

curity neue Grundig Kamera-Modelle für

die Überwachung von Verkaufsflächen

und Kassenbereichen.

Die weißen Grundig-Dome-Kameras

für den Inneneinsatz lassen sich leicht in

bestehende Ladendesigns integrieren und

sind für den professionellen Dauereinsatz

bei Tag und Nacht gerüstet. Glasklare Bil-

der (600 TV-Linien-Auflösung) und der

auch bei schwierigsten Gegenlichtverhält-

nissen außergewöhnliche Detailreichtum

dieser Bilder bilden die Grundlagen für gut

verwendbare Videoaufnahmen.

Die intelligente Videoanalysefunktion mit

integrierter Bewegungserkennung und Ob-

jektverfolgungsmodus erhöht die Sicherheit

im Verkaufsbereich und den Schutz vor

Langfingern. Die Kamera registriert Bewe-

gungen innerhalb frei wählbarer Zonen und

macht das Überwachungspersonal per Si-

gnal umgehend auf

eine mögliche Ge-

fahr aufmerksam.

Ein weiterer, in der

heutigen Zeit immer

wichtiger werdender

Aspekt gerade auch im

Handel ist der Schutz der

Privatsphäre. Ob in Ver-

kaufsbereichen oder Perso-

nalräumen, mithilfe der inte-

grierten Privatzonenmaskierung

von Grundig können Persönlich-

keitsrechte von Kunden und Mitarbei-

tern gleichermaßen gewahrt werden. Denn

über diese Funktion kann der Anwender

einzelne vom Objektiv erfasste Bildberei-

che verdecken und sie damit der Bildauf-

zeichnung und den Blicken des Wachper-

sonals entziehen. ■

www.aasset-security.com

www.aasset.de

Dieneuen

Grundig Dome-Kameras liefern außerordentlichdetailreiche Bilder.

LG electronic 650TVL WDR / L332-BP

Rundblick

26 Parken aktuell · Februar 2011

1. Einleitung

Parkscheinautomaten sind sowohl in

Deutschland als auch im Ausland verstärkt

das Ziel von kriminellen Aktivitäten. Spe-

zialisierte und organisierte Tätergruppen

wie auch Einzeltäter versuchen mit mehr

oder weniger aufwendigen Methoden Park-

scheinautomaten aufzubrechen um die Bar-

geldbestände zu stehlen. Die Täter agieren

in verschiedenen Städten und verursachen

dabei hohe Sachschäden. So erlebt auch

die Stadt Köln seit Jahren eine Serie von

Aufbrüchen an Parkscheinautomaten, die

trotz diverser Gegenmaßnahmen nicht ge-

stoppt werden konnte.

Die Hersteller von Parkscheinautomaten

bieten eine Vielzahl unterschiedlichster Si-

cherheitsschwellen in ihren Geräten an.

Bisher fehlt aber ein einheitlicher und ver-

gleichbarer Standard sowie eine Einschät-

zung, wie aufbruchsicher ein Parkschein-

automat eines Herstellers ist. Die Stadt

Köln hat daher einen neuen Weg beschrit-

ten und in Zusammenarbeit mit der VdS

Schadenverhütungs GmbH eine Prüfver-

einbarung für Parkscheinautomaten auf

den Weg gebracht. Ziel dieser Prüfverein-

barung ist es, die unterschiedlichen Auto-

matentypen anhand von Widerstandszei-

ten zu klassifizieren, zertifizieren und

dadurch vergleichbarer zu machen. Dies

erleichtert zum einen den überwiegend

kommunalen Einkäufern die Vergabeent-

scheidung und zum anderen den Herstel-

lern, die Automaten entsprechend den An-

forderungen der technischen Standards zu

produzieren.

Der für die Parkscheinautomaten zu-

ständige DIN-Arbeitsausschuss „NA 027-

04-26 AA „Einrichtungen zur Parkraum-

bewirtschaftung“, in dem die interessierten

Kreise seitens der Kommunen und der

Hersteller vertreten sind, hat die Thema-

tik aufgegriffen und zusammen mit den

Automatenherstellern die Prüfvereinba-

rung ausformuliert.

Der folgende Artikel gibt eine Übersicht

über den Inhalt und die Anwendung die-

ser VdS-Prüfvereinbarung.

Parkscheinautomaten im Freien müssen besonders robust sein.

Die Stadt Köln hat einen neuen Weg beschritten und in Zusam-

menarbeit mit der VdS Schadenverhütungs GmbH eine Prüfver-

einbarung für Parkscheinautomaten auf den Weg gebracht.

Diese soll auch anderen Kommunen eine Entscheidungshilfe zur

Einstufung der jeweils sinnvollen Sicherheitsklasse von neu zu

beschaffenden Parkscheinautomaten an die Hand geben.

Neu definierte Sicherheitsstandards bei Parkscheinautomaten | Teil 1

Kommunale Klassif

Sicherheits- Wider-klasse stands- Werkzeugsatz

zeit

P1 3 min Grundwerkzeugsatz, A, B

P2 3 min Grundwerkzeugsatz, A, B, C

P3 5 min Grundwerkzeugsatz, A, B, C

P4 5 min Grundwerkzeugsatz, A, B, C, D

Tabelle 1: Widerstand gegen Aufbruch (Auszug aus der Prüfvereinbarung)

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Rundblick

Parken aktuell · Februar 2011 27

2. VdS-Prüfvereinbarung

2.1 Definition/Klassifizierung: Die Wider-

standfähigkeit eines Parkscheinautomaten

gegen die Entnahme von Bargeld hängt

maßgeblich von zwei Faktoren ab:

1. Von der Professionalität und Erfahrung

der Angreifer; diese wiederum spiegelt

sich in der Wahl der Einbruch-/Auf-

bruchwerkzeuge wider.

2. Von der Zeit, in der diese Werkzeuge

zur Anwendung kommen um den Au-

tomaten zu öffnen.

Die Widerstandfähigkeit eines Parkschein-

automaten wird deshalb anhand zweier

Kriterien definiert: Werkzeugsatz und Wi-

derstandzeit.

Auf Basis dieser zwei Kriterien kann je-

der geprüfte Parkscheinautomat einer Si-

cherheitsklasse zugeordnet werden (siehe

Tabelle 1), d.h. je „technisierter“ das Werk-

zeug und je länger die Widerstandszeit,

des to höher ist die Sicherheitsklasse des

Parkscheinautomaten. Der Hersteller er-

hält nach erfolgreicher Prüfung ein ent-

sprechendes Zertifikat.

2.2 Anwendungsbereich: Was bedeutet

diese Prüfvereinbarung für den Alltag? Zu-

erst ist zu beachten, dass die in Tabelle 1

genannten Widerstandszeiten „Labor-

Werte“ sind. Die Aufbruchversuche wer-

den unter Laborbedingungen ausgeführt.

Die Messung der Widerstandszeit beginnt

und endet mit dem An-/Absetzen des

Werkzeugs am Probekörper. Überträgt

man nun diese „Labor-Widerstandszeiten“

auf eine Aufbruchsituation vor Ort, kann

man von 4- bis 5-mal längeren Zeiten aus-

gehen. Zum einen, weil die Täter vor Ort

des Öfteren gestört werden und ihre Arbeit

unterbrechen müssen. Zum anderen aber

auch, weil das vollständige Entnehmen des

Kassetteninhalts Zeit erfordert, die in der

„Labor-Widerstandszeit“ nicht berück-

sichtigt ist.

Als öffentliche Behörde sollte man im

Zuge der Neubeschaffung von Parkschein-

automaten nun aber nicht der Versuchung

erliegen, ab sofort nur noch Parkscheinau-

tomaten der höchsten Sicherheitsklasse P4

in Ausschreibungen zu fordern. Denn je

höher die Anforderungen an die Sicher-

heit, desto höher auch das Preissegment, in

dem man sich bewegt. Aus kommunaler

Sicht empfiehlt sich daher, zuerst die ak-

tuelle Situation im Verantwortungsbereich

einzuschätzen. Liegt eine hohe Aufbruch-

rate vor und sind die Aufbruchschäden be-

trächtlich, sollte die höchste Sicherheits-

klasse in Betracht gezogen werden. Die

durch ein effizientes Schutzsystem der Si-

cherheitsklasse P4 entstehenden Mehrko-

sten können sich durch die künftig zu er-

wartende Verminderung an Aufbrüchen

schnell amortisieren. Liegen noch keine

Erfahrungen mit Aufbrüchen vor, wären

die Sicherheitsklassen P1 oder P2 ein er-

ster Ansatz.

3. Ausblick

Die VdS-Prüfvereinbarung wird zurzeit in

Abstimmung mit den Herstellern zum Ab-

schluss gebracht, eine Gebührenordnung

für die Anwendung der Prüfvereinbarung

liegt bereits vor. Die entsprechenden Tests

an den Parkscheinautomaten zur Einstu-

fung in eine der o.g. Sicherheitsklassen

können in den Laborräumen des VdS in

Köln durchgeführt werden. Der Normen-

ausschuss stellte auf seiner Homepage

www.nafuo.din.de unter DIN EN 12414

inzwischen eine Entscheidungshilfe für

Kommunen zur Einstufung der jeweils

sinnvollen Sicherheitsklasse von neu zu be-

schaffenden Parkscheinautomaten bereit.

Außerdem soll die VdS-Prüfvereinbarung

als begleitendes Dokument bei der Über-

arbeitung der DIN EN 12414 „Geräte zur

Parküberwachung von Fahrzeugen – Park-

scheinautomaten – Technische und funk-

tionelle Anforderungen“ mit einbezogen

werden. ■

Mechthild ZellerLH München, VerkehrszeichenbetriebKagerstraße 9, 81669 Mü[email protected]

Thomas WeilStadt Köln, Amt für Straßen- und VerkehrstechnikWilly-Brand-Platz 2, 50679 Köln [email protected]

Tilo KrebsSiemens AG, I MO CT ITS U PAVon-der-Tann-Str. 30, 90439 Nü[email protected]

Karl WenzelewskiDIN Dt. Institut für Normung e.V.Alexander-Wellendorff-Str.2, 75172 [email protected]

VERFASSER

izierungenHINWEIS

In der nächsten Ausgabe der Parken

aktuell (April 2011) erscheint der

zweite Teil des Artikels zum Thema

„Sicherheitsstandards bei Parkschein-

automaten“. Darin finden Sie detail-

lierte Hinweise für die Anwendung

und Umsetzung in der Praxis.

Rundblick

28 Parken aktuell · Februar 2011

Kundenfreundlich: separate, großzügig angelegte Gehwege und effiziente Bezahllösungen

Mehrwert: Nutzung von WerbeflächenVernetzte Parkleitsysteme Vorbildlich: Beleuchtung und Belüftung

Aufmerksames, geschultes Personal – beleuchtete breite Stellplätze

Klare Wegweiser

ZeitgemäßeAbfertigungstechnik

Was die Parken Branche im deutschsprachigen Raum teilweise noch hitzig diskutiert, ist international längst realisiert.

Ob Stellplatzbreiten, Beschilderung oder Beleuchtungskonzepte: Beispiele aus dem Ausland zeigen, wie’s richtig geht.

Aus aller Welt

Innovatives Parkraummanagement

Parken aktuell · Februar 2011 29

Die niederländische Q-Park bewirt-

schaftet seit Februar 2011 im Herzen

von London 14 Parkhäuser.

Q-Park bekam vom Westminster City

Council einen 25 Jahre geltenden Pachtver-

trag für 14 in Westminster liegende Park-

häuser. Dabei ließ Q-Park nicht zuletzt we-

gen einer Investitionszusage in Höhe von 10

Millionen Britischen Pfund für umfangrei-

che Renovierungsmaßnahmen starke Kon-

kurrenz aus ganz Europa hinter sich.

Am 1. Februar übernahm Q-Park den

Betrieb der 14 Häuser, die Platz für insge-

samt 4.200 Autos und 900 Motorräder bie-

ten. Q-Park will für die Kunden dieser

Parkhäuser, die Geschäftspartner und die

örtliche Gemeinde den Zugang zu West-

minster verbessern, die Sicherheit für Au-

tofahrer und Fußgänger erhöhen und die

Qualität öffentlicher Flächen steigern. Fol-

gende 14 Parkhäuser in Westminster wer-

den von Q-Park bewirtschaftet:

• Abingdon,

• Broadley,

• Chinatown,

• Church Street,

• Cramer Street,

• Harley Street,

• Knightsbridge,

• Oxford Street,

• Park Lane,

• Pimlico,

• Queensway,

• Soho,

• St John’s Wood,

• Trafalgar.

Ganz in der Nähe der Parkhäuser befinden

sich beliebte Touristenattraktionen wie die

Houses of Parliament, Leicester Square,

Oxford Street, Soho, Trafalgar Square, Hy-

de Park, Knightsbridge und Lord’s Cricket

Ground.

Über die nachhaltige und funktionelle

Renovierung und Instandhaltung der

Parkhäuser hinaus will Q-Park seiner so-

zialen Verantwortung für die Bewohner

von Westminster auch mit einer fairen

Preisgestaltung gerecht werden. Außerdem

möchte das Unternehmen durch eine Mi-

nimierung des Parkplatzsuchverkehrs

zu einer Reduzierung

des CO2-Ausstoßes

beitragen.

Ward Vleugels,

CEO von Q-Park NV,

gibt sich angesichts des

neuen Auftrags selbstbe-

wusst: „Wir freuen uns sehr,

dass der Westminster Council

uns mit der Leitung einer Reihe von hoch-

wertigen Parkhäusern im Stadtzentrum

von London betraut hat. Mit erstklassigen

Parkgelegenheiten in einer kundenorien-

tierten Umgebung wird die neue Partner-

schaft das Parkerlebnis von Anwohnern

und Besuchern bereichern.“

„Und wir hoffen, dass Westminster an-

deren örtliche Behörden als gutes Beispiel

für die Bereitstellung hochwertiger Park-

gelegenheiten dienen wird“, sagt Adam

Bidder, Managing Director von Q-Park

Großbritannien. ■

Quelle: Q-Park

Oxford Street: Animation eines Q-Park-Hauses in London

Westminster City

Q-Park bekommt Zuschlag

Rundblick

City of Westminster

Die City of Westminster ist ein Londoner Stadtbezirk, der

eine große Fläche der Stadtmitte umfasst, einschließlich des

größten Teils von West End. Er liegt westlich der historischen

City of London, und grenzt auf der anderen Seite unmittel-

bar an Kensington und Chelsea. Die Themse bildet die süd-

liche Grenze. Abgesehen von vielen Parks und Freiflächen

weist der Bezirk eine hohe Einwohnerdichte auf. Viele Lon-

doner Sehenswürdigkeiten liegen in Westminster, beispiels-

weise der Buckingham Palace, die Houses of Parliament und

die Downing Street. Der Stadtbezirk ist in verschiedene Ört-

lichkeiten aufgeteilt, darunter der alte politische Bezirk

Westminster, die Einkaufszonen rund um die Oxford Street,

Regent Street, Piccadilly und Bond Street und das Unterhal-

tungsviertel Soho. ■

30 Parken aktuell · Februar 2011

Vierzig Jahre stand am prominenten

Standort des Wiener Donaukanals das

Haus der Bundesländer-Versicherung. Ei-

ne Sanierung war nicht mehr zweckmäßig,

so dass sich der Eigentümer, die Uniqa-

Versicherung, entschloss, über einen Wett-

bewerb den Neubau eines Hochhauses mit

integrierter Garage zu initiieren.

Gewinner der hochkarätig besetzten

Veranstaltung war der Pariser Architekt

und Pritzker-Preisträger Jean Nouvel. Er

entwarf ein Hochhaus mit einer klaren

Struktur, die sich vom Dach des Restau-

rants „Le Loft“ bis in die unterste Etage der

neuen Garage Praterstraße, in einer neu-

en Designform präsentiert.

Das Hotel

Wiens neues Fünf-Sterne-Hotel mit dem

Namen „Vienna Stephansdom“ besticht

durch extrem klare Formen und eine spar-

same Wahl der Farben, vor allem in

schwarz, weiß und grau. Auf 18 Etagen des

75 Meter hohen Gebäudes finden sich 182

Zimmer und Suiten mit allen Annehm-

lichkeiten vom Spa bis zum Spitzenrestau-

rant. Weithin sichtbar am Abend ist das

hell durchleuchtete Deckenfirmament der

Züricher Künstlerin Pipilotti Rist.

Das stilwerk

stilwerk ist ein Design-Kaufhaus für Innen-

einrichtung und hat seine erste österreichi-

sche Filiale in drei Geschossen des Towers

etabliert. Führende internationale und

österreichische Wohnraumgestalter haben

hier ihre Geschäfte unter einem Dach –

von der Küche bis zum Wohnzimmer, von

Bodenbelägen bis zum Bild an der Wand.

Dominant auch die einzigartige „Grüne

Wand“ des Pariser Gartenkünstlers Patrick

Blanc, die den Kontrast zur architektoni-

schen Geradlinigkeit liefert.

Die Garage

Bei diesem, im Übermaß vorhandenen De-

sign des Hauses war es die Herausforde-

rung, eine Garage, die normalerweise als

reiner Zweckbau hergestellt wird, den spe-

ziellen Anforderungen gerecht werden zu

lassen. Neben den technischen Highlights

wie breiten, leicht befahrbaren Stellplätzen

und einer erstmals in Österreich angewand-

ten Garagenlüftungstechnik mit Jet-Venti-

latoren, war der optische Gesamteindruck

des Hauses in den Parkebenen und Zugän-

gen fortzusetzen.

Jede einzelne Beschriftung, die gesamte

Farbgestaltung und die vorbildliche Fuß-

gängerseparierung wurde in das Gesamt-

konzept der Immobilie integriert und bie-

tet den Benutzern des Hotels und des

stilwerks 240 Komfort-Parkplätze.

BIP Garagen

Die BIP Garagengesellschaft als eines der

führenden österreichischen Parkierungs-

unternehmungen war von Anfang an in

die Planung und Ausführung der Garage

mit einbezogen, so dass Form und Funk-

tionalität bei diesem Garagenbetrieb im

Gleichklang stehen. Besonders vorteilhaft

hat sich dabei erwiesen, dass die BIP Ga-

Verband Österreich

Nouvel-Tower am Donaukanal

Die erste DesignIm Dezember wurde das neue Design Wahrzeichen

des Pariser Star-Architekten Jean Nouvel eröffnet.

Von Helmut F. Sartorius

Parken aktuell · Februar 2011 31

Verband Österreich

ragengesellschaft eine langjährige Erfah-

rung im Bau und Betrieb von hochwerti-

gen Garagen im Fünf-Sterne-Hotelbereich

und bei Einkaufszentren mitbringt. Die

BIP Garagengesellschaft betreibt im Rah-

Garage Wiens

Kontaktdaten

■ BIP Garagengesellschaft

Breiteneder GmbH & Co KG

Schwarzenbergplatz 5 / 7.1

1030 Wien,

■ Telefon: +43(0)1/5 13 12 41-780

■ E-Mail: [email protected]

■ Internet: www.bestinparking.com

men der Breiteneder-Unternehmensgrup-

pe in Österreich 55 Parkgaragen mit rund

20.000 Pkw-Stellplätzen und ist auch in

Italien und der Schweiz in diesem Segment

tätig. ■

Form und Funktionalität: Die GaragePraterstraße passt sich den anspruchs-vollen Vorgaben des Fünf-Sterne-Hotels„Vienna Stephansdom“ und des Design-Kaufhauses stilwerk konsequent an.

32 Parken aktuell · Februar 2011

Der Bahnhof ist das pulsierende Herz der

Stadt. Von hier sind die Wege in alle Rich-

tungen kurz: Eine Vielzahl von Geschäften

und Dienstleistungsbetrieben, Banken und

Post, Restaurants, Cafés, Bars und Kultur-

stätten sind in bequemer Gehdistanz und

trockenen Fußes zu erreichen. Im Bahnhof

selbst besteht mit RailCity ein vielfältiges

Angebot an Dienstleistungen sowie Ein-

kaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten mit

großzügigen Öffnungszeiten in sicherem

und gepflegtem Ambiente.

Wenn das Ziel nicht im Stadtzentrum,

sondern außerhalb liegt, ist die Anbindung

an den öffentlichen Verkehr mit Bus und

Tram, S-Bahn, SBB und Postauto, und da-

mit unmittelbarer Anschluss an die Schweiz

und ans Ausland, inklusive internationaler

Flughäfen, garantiert. Wer sich mit dem PW

(schw. Abk. für Pkw) in die Stadt begibt, ist

im Bahnhof Parking Bern – hoch über den

Gleisen – jederzeit bestens aufgehoben.

Seit der Eröffnung 1964 wurde das

Bahnhof Parking baulich und technisch

immer wieder auf den neusten Stand ge-

bracht (s. Kasten „Pionierleistungen und

Meilensteine der letzten 20 Jahre“) – so

auch mit den soeben vollendeten Erneue-

rungs- und Modernisierungsarbeiten. Die-

se wurden nötig, weil die Fahrbahnen, vor

allem im Bereich der Zufahrt, im Verlauf

der Jahrzehnte durch die winterliche Ein-

wirkung von Salzwasser Risse bekommen

hatten, wodurch der Beton und die Armie-

rungen angegriffen wurden. Die schadhaf-

ten Stellen konnten mit Sondierbohrun-

gen genau ermittelt werden. Sie wurden

durch das spezialisierte Tief- und Straßen-

bauunternehmen Weiss + Appetito mittels

einer Hydro-Jet-Anlage mit Wasserhoch-

druck bis zu 3000 bar ausgebrochen und

anschließend mit neuer Armierung und

neuem Betonbelag versehen.

Gleichzeitig hat die Bahnhof Parking AG

einmal mehr in die technische Infrastruk-

tur investiert und Kassen der neusten Ge-

neration sowie neue Ein- und Ausfahrt-

kontrollgeräte installiert. Dank der

zeitgleich vollendeten Sanierung und Auf-

wertung der Bahnhofdurchfahrt unter der

Parkterrasse Grosse Schanze – der sog.

kleinen Westtangente vom Henkerbrünn-

li zur Stadtbachstrasse – konnte auch die

Zufahrt zum Bahnhof Parking wesentlich

attraktiver und sicherer gestaltet werden.

Auszeichnung mit European Standard Parking Award

Mit 935 Parkplätzen, davon 260 Dauer-

mietplätzen, ist das Bahnhof Parking Berns

größtes Parkhaus. Seit 1996 ist es ausge-

zeichnet mit dem „European Standard

Parking Award“ für die Einhaltung der ge-

nau definierten Standards der European

Parking Association bezüglich Sicherheit

und Benutzerfreundlichkeit.

Die Sicherheit rund um die Uhr wird ge-

währleistet durch

• ständige personelle Präsenz – in der Nacht

durch einen professionellen Sicherheits-

dienst;

Parkieren im Bahnhof Bern

Zentraler und beqDas Bahnhof Parking der Bundesstadt präsentiert sich nach einer rund viermonatigen

baulichen Erneuerungsphase benutzerfreundlicher und attraktiver denn je.

Verband Schweiz

Hell, modern, sauber und sicher: Das Bahnhof Parkingin Bern bietet Parkieren auf höchstem Niveau.

Parken aktuell · Februar 2011 33

uemer geht’s nicht

Verband Schweiz

Pionierleistungen und Meilensteine der letzten 20 Jahre

1964: Eröffnung des Bahnhof Parkings

1991: Videoüberwachung mit Bandaufzeichnung, 1. Etappe

Nacht-Zusatzbeleuchtung mit 500 Watt-Halogenscheinwerfern

1992: Sprinkleranlage im ganzen Gebäude

1993: Ausbau Videoüberwachung, 2. Etappe

1994: Bau einer Überwachungszentrale Notrufsäulen mit Betriebsfunk

Zutrittskontrolle mit automatischer Türschließung und Kartenlesern

bei Personenzugängen

1995: Ausbau Videoüberwachung, 3. Etappe

1996: Verleihung des European Standard Parking Award

1998: Nachrüstung Cash-Card (Wertkarte des Bahnhof Parkings)

2000: Neue Hallenbeleuchtung mit doppelter Lichtstärke, neue Parkhausbewirt-

schaftungsanlage mit Einzelplatz-Sensorensystem, Umbau Videoüberwa-

chungsanlage, neu mit digitaler Aufzeichnung

2002: Zusammenschluss Bahnhof Parking und Einstellhalle Sidlerstrasse durch

Verbindungstunnel mit zusätzlichen 180 Parkplätzen, Erweiterung der

Videoüberwachungsanlage

2007: Inhouse-Leitsystem zur Anzeige der Anzahl freier Parkplätze

2008: Umsetzung eines neuen Informationskonzepts

2009: Erneuerung und Erweiterung der Videoüberwachungsanlage

von 44 auf 56 Kameras

2010: Sanierung von Fahrbahn und Personenzugängen, Installation von Kassen -

systemen und Ein- und Ausfahrtskontrollgeräten der neusten Generation

• eine zentral kontrollierte, das gesamte Par-

king voll abdeckende Videoüberwachung

mit 56 Kameras und Aufzeichnung;

• 27 Notrufsäulen mit Gegensprechfunktion;

• weit mehr als 500 Beleuchtungskörper, die

überall für helle Lichtverhältnisse sorgen.

Zur besonderen Benutzerfreundlichkeit

tragen zahlreiche Faktoren bei:

• ein Parkleitsystem, das dank Einzelplatz-

sensoren auf kürzestem Weg zu freien

Parkplätzen führt;

• übersichtliche und klare Beschriftungen;

• vorbildliche Sauberkeit in allen Berei-

chen, inkl. Toiletten;

• modernste Kassensysteme für Bargeld

(CHF und Euro, mit Rückgeld in CHF)

und für bargeldloses Zahlen mit PostFi-

nance Card Direct und Maestro-Karte –

mit Kreditkarten und der praktischen,

mit bis zu CHF 200.– aufladbaren Wert-

karte des Bahnhof Parkings sogar mit di-

rekter Abbuchung bei der Ausfahrt;

• persönliche Betreuung durch freundliches

und kompetentes Personal. ■

34 Parken aktuell · Februar 2011

Der Bundesverband Parken e.V. hat Mitte

Dezember 2010 in einem Schreiben an das

Bauministerium Nordrhein-Westfalen an-

geregt, die Vorschriften der Sonderbauver-

ordnung (SBauVO) bezüglich Mittel- und

Großgaragen in folgenden Punkten zu

überarbeiten beziehungsweise zu aktuali-

sieren:

a) Erweiterung der Mindestabmessung

der Stellplätze von 2,30 m auf 2,50 m

b) Umwandlung der Personalanwesen-

heitspflicht in Erreichbarkeit

c) Zulassung von Jet-Ventilation als Alter-

native zu herkömmlichen Sprinkleran-

lagen

d) Ersetzung des Begriffs „Überwachung“

durch „Kontrolle“

Umgehende Stellungnahme des Bauministeriums

Erfreulich: Das Ministerium hat sich An-

fang Januar zu den Anregungen geäußert

und erkennen lassen, dass die Initiative des

Verbandes zu einer Änderung der gesetz-

lichen Bestimmungen führen kann.

Weil die Stellungnahme so interessant

ist, möchten wir diese hier in der obigen

Reihenfolge auszugsweise wiedergeben:

zu a)

Die Fachkommission Bauaufsicht der Bau-

ministerkonferenz hat sich im Jahr 2009

mit dieser Frage beschäftigt. Sie ist zu dem

Ergebnis gekommen, die Mindestabmes-

sungen für Stellplätze und Fahrbahnen in

der Mustergaragenverordnung nicht abzu-

ändern, zumal keine sicherheitsgefährden-

den Umstände hierbei bekannt seien und

die Regelungen nur Neubauten und nicht

den vorhandenen Bestand beträfen.

Gleichwohl sollte die Problematik im Au-

ge behalten werden, um reagieren zu kön-

nen, sobald sich ein längerfristiger Trend

zur Vergrößerung der Pkw-Maße ergebe.

zu b)

Die Betriebsvorschriften für Garagen for-

dern zwar in § 134 Abs. 1 SBauVO, dass in

allgemein zugänglichen geschlossenen

Großgaragen während der Betriebszeit

mindestens eine Aufsichtsperson ständig

anwesend sein muss. In verschiedenen

Dienstbesprechungen mit den Bauauf-

sichtsbehörden sei aber dazu festgelegt

worden, dass eine Monitorüberwachung

als Kompensationsmaßnahme dann genü-

ge, wenn gewährleistet sei, dass die Bilder

der Monitore zu einer ständig besetzten

Stelle übertragen würden (das könne zum

Beispiel eine Zentrale für mehrere Park-

häuser sein) und von dort im Gefahrenfall

eine Aufsichtsperson, welche die Garage

kurzfristig erreichen könne, unverzüglich

benachrichtigt werde. Dadurch werde vom

Betreiber sichergestellt, dass die Anforde-

rung der SBauVO §134 Abs. 1 durch An-

Recht + Rat

Wichtige Hinweise zur SonderbauVO – Garagen – in Nordrhein-Westfalen

Der Gesetzgeber

Auskunft des NRW-Bauministeriums: Eine zentrale Monitorüberwachung kann alsKompensationsmaßnahme für die bisherige Personalanwesenheitspflicht genügen.

Recht + Rat

Parken aktuell · Februar 2011 35

wendung technischer Möglichkeiten auf

andere Weise erfüllt werde. Diese Regelung

könnte, sofern sie sich bewährt, bei einer

Novellierung in die Verordnung übernom-

men werden.

„Diese positive Auskunft ist für die Parken Branche, soweit sie in NRW tätig

ist, sicherlich von großem Interesse.“

zu c)

Das lmpuls-Ventilationssystem könne, so

heißt es in dem Schreiben, eine Sprinkle-

rung nicht ersetzen. Vielmehr diene es

durch Absaugen von heißem Brandrauch

dem Rauch- und Wärmeabzug in Gara-

gen. Bei einer Novellierung der Sonder-

bauverordnung könne in Erwägung gezo-

gen werden, in Anlehnung an die

Änderung der Garagenverordnung in Hes-

sen von 2009 von § 127 Abs. 1 SBauVO ab-

weichende größere Rauchabschnitte fest-

zulegen, wenn die Wirksamkeit

(Rauchfreiheit) der Systeme projektbezo-

gen nachgewiesen werde. Dies sei zurzeit

nur durch eine Abweichung von den An-

forderungen der SBauVO § 127 durch die

zuständige Bauaufsichtsbehörde auf der

Grundlage von Gutachten möglich.

„Also auch hier ist Bewegung.“

zu d)

Das Ministerium hat angekündigt, bei ei-

ner künftigen Novellierung der SBauVO

unseren Hinweis auf textliche Überarbei-

tung zu bedenken.

Alles in allem halten wir die Stellungnah-

me des Ministeriums für positiv. Sie lässt

Handlungsbereitschaft erkennen, wesent-

liche Vorschriften der SBauVO im Interes-

se der Nutzer und der Betreiber zu ändern.

Ganz entscheidend ist der Hinweis, dass

bereits jetzt die Möglichkeit besteht, von

der Personalanwesenheitspflicht bei Vor-

handensein entsprechender technischer

Einrichtungen abweichen zu können.

Wie geht es weiter?

Eine Novellierung der SBauVO NRW be-

ziehungsweise der MustergaragenVO ist

derzeit nicht in Sicht. Sobald sich neue

Aspekte ergeben, die Handlungsbedarf er-

kennen lassen, wird der Bundesverband

Parken e.V. wieder entsprechend initiativ

werden.

Dies könnte schon sehr bald der Fall sein.

Der Verband hat die Westsächsische Hoch-

schule Zwickau mit einem Forschungspro-

jekt zur Untersuchung der Abmessungen

aktueller Personen-Bemessungsfahrzeuge

beauftragt. Hierbei werden die Maße aller

in Deutschland im Jahr 2010 zugelassenen

Personenkraftfahrzeuge ermittelt und sta-

tistisch ausgewertet. Auf der Basis der Er-

gebnisse lassen sich die Abmessungen eines

„typischen Pkw“ ermitteln, welche dann

wiederum für eine Betrachtung der aktu-

ellen Fahrgeometrien, wie sie in der Mu-

stergaragenVO festgelegt sind, heranziehen

lassen. Je nachdem, wie die Untersuchung

ausfallen wird, können die Resultate als

Grundlage für eine erneute Initiative zur

Novellierung der Garagenverordnungen

herangezogen werden. Mit einem Ab-

schluss des Forschungsprojekts ist im April

2011 zu rechnen.

Gerhard Trost-Heutmekers

Geschäftsführer Bundesverband Parken e.V.

bewegt sich

Nachruf

Nachruf auf Reiner Kalscheuer

Bereits im Jahr 1968, als der Verband als

„VerbandderPark-und Garagenhäuser e.V.“

gegründet wurde, trat Reiner Kalscheuers

Firma als Mitglied bei und zählt damit zu

seinen Gründern. Im Jahr 1979, nach dem

Tod seines Bruders Josef, wurde Reiner

Kalscheuer in den Vorstand des Verbandes

gewählt, dem er bis zu seinem Ausscheiden

im Jahr 1994 angehörte. Immer hat er sich

um die Geschicke des Verbandes mit gro-

ßem Engagement gekümmert.

Im Zuge der Neuausrichtung des Ver-

bands der Park- und Garagenhäuser im

Jahr 1991 machte er sich für Köln als Sitz

des Verbands stark. Er hat die Suche nach

den neuen Räumlichkeiten für die Ge-

schäftsstelle tatkräftig mit unterstützt und

maßgeblich zur Integration der neuen Ge-

schäftsführung beigetragen.

Reiner war ein großzügiger Mensch. Er

genoss das Leben in der Gesellschaft mit

Freunden und Bekannten. Die eigene Fa-

milie war ihm eine Herzensangelegenheit.

Wir, die wir ihn gekannt haben und seine

Präsenz genießen durften, werden ihn

schmerzlich vermissen. Wir haben einen

großartigen Menschen verloren.

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Mila und

seiner Tochter Michaela.

Am 10. Januar 2011 ist Reiner Kalscheuer im Alter von 83 Jahren gestorben. Er war Inhaber

der J.&R. Kalscheuer Parkhausbetriebe und Bewachungsunternehmen in Köln. Seit über sechs

Jahrzehnten hat er das Unternehmen geleitet. Er war ein Unternehmer mit Weitsicht und von

großer menschlicher Wärme.

36 Parken aktuell · Februar 2011

Gründungsmitglied desBundesverbands Parken e. V.:

Reiner Kalscheuer im Alter von 83 Jahren verstorben.

Verbandsnachrichten

Parken aktuell · Februar 2011 37

IHK Köln prämiert „Parkhaus Köln 2010“

Tiefgarage am Domist bestes ParkhausBereits zum siebten Mal seit 1993 testete

die IHK Köln die Parkhäuser in der

Kölner Innenstadt. Dieses Mal stellten

sich 46 Parkhäuser der Bewertung, von

denen 41 die Mindestqualitätsstandards

erfüllen und für ihre besonders hohe

Benutzerfreundlichkeit mit der Plakette

„IHK-prämiert: Parkhaus Köln 2010“

ausgezeichnet wurden.

Sieger der diesjährigen Bewertung ist die

Tiefgarage am Dom. Sie schaffte vor allem

durch Investitionen in modernste Video-

überwachungstechnik sowie durch Ein-

richtung barrierefreier Zugänge den

Sprung an die Spitze. Die Tiefgarage am

Dom ist eine der meist frequentierten Tief-

garagen in Deutschland mit rund 600.000

Einfahrten pro Jahr. 613 Stellplätze stehen

in der Domgarage zur Verfügung.

Bewertet wurden von den Juroren die

vier Schwerpunktkriterien Sicherheit, bau-

liches Konzept/Verkehrstechnik, Lichtver-

hältnisse und Service. Dr. Ulrich Soénius,

IHK-Geschäftsführer für Standort, Ver-

kehr und Unternehmensförderung, er-

klärt: „Besonderes Augenmerk wurde dies-

mal auch auf das Thema Barrierefreiheit

und die Nutzungsbedingungen für Behin-

derte gelegt. Größte Schwachstelle ist bei

fast allen untersuchten Parkhäusern, dass

bei der Einfahrt von außen nicht erkenn-

bar ist, ob die Parkgarage barrierefrei ist

oder nicht und dass in der Regel eine Weg-

weisung zu den Behindertenparkplätzen

fehlt.“

Schwachstellen beseitigt

Im Vergleich zur letzten Bewertung im

Jahr 2007 wurden in einzelnen Parkhäu-

sern gezielt einige der damals bemängelten

Schwachstellen beseitigt. Im Großen und

Ganzen können die Parkhäuser der Kölner

Innenstadt guten Gewissens empfohlen

werden, so die IHK, wobei nach Ansicht

der Kammer durchaus viele Aspekte noch

verbessert werden könnten.

Einer der Hauptkritikpunkte in Punkto

Sicherheit sei beispielsweise die fehlende

Speicherung von Videoaufzeichnungen, die

der Polizei bei Sachbeschädigungen, Auto-

aufbrüchen oder Überfällen auf Personen

eine Ermittlung erleichtern würde. Zu der

Jury gehörten neben Experten der IHK

Köln Vertreter von ADAC, Architekturbü-

ros, Polizei und Stadtverwaltung sowie Be-

hindertenbeauftragte. Die Parkgaragen, die

den Mindestqualitätsstandard erfüllen, wer-

den mit einem dunkelblauen DIN A3

Kunststoffschild ausgezeichnet. ■

Top Ten der bewerteten Kölner Parkhäuser 2010

1. Am Dom

2. Köln Triangle

3. Rheinauhafen

4. Am Neumarkt

5. Rudolfplatz

6. Theater-Parkhaus

7. Kreisparkasse

8. Gerling Ring-Karree

9. Heumarkt

10. Philharmonie

SichtbaresQualitäts-Label:

In Anwesenheitdes Weinheimer

OberbürgermeistersHeiner Bernhard (li.)

überreicht Rainer-Michael Rudolph (M.)

im Namen der EPA diePlakette an Werner

Schardt, den Vorstands -vor sitzenden des

Bundesverbands Parken.

Verbandsnachrichten

38 Parken aktuell · Februar 2011

Anstelle des 2001 in Insolvenz gegange-

nen Kaufhauses Birkenmeier entstand

in den Jahren 2008 bis 2010 die Wein -

heim Galerie, durch die eine merkliche

Belebung sowohl der Innenstadt als

auch des Parkhauses zu erwarten ist. Um

sich auf diese Situation einzustellen,

wurde das 1983 errichtete Parkhaus Dür -

re platz 2010 komplett umgebaut, mo -

dernisiert und in Parkhaus „Weinheim

Galerie“ umbenannt.

Die Kosten der Sanierungsmaßnahmen

beliefen sich auf rund 900.000 Euro. Hier-

in nicht enthalten sind die Ausgaben für

die Baubetreuung, der Umsatzausfall so-

wie der zusätzliche Betriebsaufwand wäh-

rend der Umbauzeit. Der Eigentümer der

Weinheim Galerie und die Stadt Weinheim

beteiligten sich an den Gesamtkosten.

Nach den notwendigen Betonsanierungs-

maßnahmen wurden das Parkhaus innen

mit einem neuen Anstrich versehen und die

Parkebenen hell versiegelt. Neue Markierun-

gen führten zu verbreiterten, den heutigen

Fahrzeuggrößen angepassten Parkständen.

Im Regelfall beträgt die Stellplatzbreite heu-

te 2,45 Meter, früher waren es 2,30 Meter.

Die daraus resultierende Reduzierung der

Stellplätze von vormals 270 auf 236 wurde

bewusst in Kauf genommen.

Die Schrammborde in den Umfahrten

und in der Zufahrtspindel wurden entfernt

und der Bereich der Einfahrtschranken

um gestaltet. Die Zufahrtsrampe wurde neu

abgedichtet und asphaltiert, die Einfahrt

verlegt und begradigt. Zusammen mit an-

deren technischen Anlagen ließ der Betrei-

ber auch die Beleuchtung komplett erneu-

ern. Durch die im Bereich der Unterzüge

abgehängten Beleuchtungskörper beträgt

die Lichtstärke auf den Parkebenen 100 bis

150 Lux. Das ist mehr als doppelt soviel

wie vorher. Trotzdem konnte der Energie-

verbrauch um 30 Prozent gesenkt werden.

Die alte Aufzugsanlage wurde durch ei-

ne neue mit verglasten Edelstahltüren er-

setzt, das Treppenhaus saniert. Dabei wur-

den die alten Türen durch neue Türen mit

Glasausschnitt ausgetauscht. Alle diese

Maßnahmen machen das Parken komfor-

tabler und bieten ein Höchstmaß an Kun-

denfreundlichkeit.

Nach der Modernisierung zeichnet sich

das Parkhaus durch eine deutlich bessere

Befahrbarkeit aus. Auch der neu gestalte-

te Einfahrtsbereich und der großzügige

Übergang zur Weinheim Galerie tragen

zum positiven Gesamteindruck bei.

Durch den Parkhausbetreiber Parkhaus

Südwest GmbH wurden weitere Investitio-

nen vorgenommen, um die Benutzerfreund-

lichkeit zu steigern, so wurden zum Beispiel

die Videoüberwachung und die Sprechanla-

ge auf eine zentrale Überwachungsstelle auf-

geschaltet. Dadurch ist nun eine Ausfahrt aus

dem Parkhaus rund um die Uhr möglich.

Die neu gestaltete Anlage wurde für den

ESPA 2010 gemeldet und erreichte die für

eine Prämierung notwendige Punktean-

zahl. Die Plakette wurde am 13. Januar

2011 im Beisein des Weinheimer Oberbür-

germeisters Heiner Bernhard an den Be-

treiber überreicht und im Übergangsbe-

reich zur Weinheim Galerie angebracht.

Der European Standard Parking Award

(ESPA) wird vom europäischen Parkhaus-

verband (EPA) an Parkhäuser und Tiefga-

ragen vergeben, die sowohl baulich als

auch beim Betrieb vorgegebene, hohe

Qualitätskriterien erfüllen. In den letzten

20 Jahren wurden europaweit rund 200

Garagenanlagen damit ausgezeichnet. ■

www.europeanparking.eu

Parkhaus Weinheim Galerie

Nach Modernisierung mitdem ESPA ausgezeichnet

Verbandsnachrichten

Parken aktuell · Februar 2011 39

Leserbrief an Parken aktuell

Diesen Brief schickte uns ein Rechtsanwalt, der es regelmäßig mit„Abschleppfällen“ am Flughafen Köln/Bonn zu tun hat.

Skeptische Städte im Südwesten

Handyparken wird kaum genutztEin Abgesang auf das Handyparken ist in

der Stuttgarter Zeitung vom 31. Januar

2011 zu lesen. Einst von Telekommunika-

tionsunternehmen und Städten gepriesen,

erweise sich das „m-parking“ zunehmend

als „totaler Flop“. Als Beispiel nennt das

Blatt Städte wie Bremen, Ebersberg in Bay-

ern oder die Festspielstadt Bregenz, die

mittlerweile wieder aus ihren Verträgen

mit Mobilfunkanbietern ausgestiegen sei-

en. Grund seien die zu geringen Nutzer-

zahlen.

In Baden-Württemberg hätten sich bis-

her ganze fünf Städte und eine Gemeinde

fürs Handyparken begeistern lassen: Tett-

nang, Heidenheim sowie Ditzingen, Bad

Mergentheim, Friedrichshafen und Unter-

uhldingen. Der Anteil der mit Mobiltele-

fonen bezahlten Parkgebühren habe bei al-

len unter einem Prozent gelegen. Einzige

Ausnahme sei Tettnang. Dort spreche ei-

ne Sachbearbeiterin von 2.300 bis 2.400

Parkvorgängen mit dem Handy monatlich.

Kein Funken Euphorie

Flächendeckend sei bei den Autofahrern in-

des kein Funken Euphorie für das moder-

ne Zahlungsmittel erkennbar, resümiert die

Stuttgarter Zeitung. Darin liege auch die

Skepsis der baden-württembergischen

Großstädte begründet. Stuttgart zum Bei-

spiel setze von März an lieber auf die EC-

Karte als Zahlungsmittel. Die Eingabe der

Geheimnummer sei dabei nicht nötig. An-

dere Städte wie Ulm förderten den Einsatz

der Geldkarte, die auf vielen öffentlichen

Parkplätzen eingesetzt werden könne. ■Aus ADAC Motorwelt 1/2011

Verbandsnachrichten

Gemeinsame Tagung des Bundesverbands Parken

Gipfeltreffen der Branche

Neben dem Vorstand trafen sich Anfang

des Jahres die Mitglieder aller ständigen

Ausschüsse des Bundesverbands Parken

sowie des neu gebildeten Arbeitskreises

„Parken an Flughäfen“. In seiner Begrü-

ßung blickte auch Vorstandsvorsitzender

Werner Schardt auf 2010 zurück. Beim

Thema Unternehmenssteuerreform habe

sich erwartungsgemäß noch nichts Neues

getan. Das Klageverfahren gegen die Steu-

er laufe. Zwei Gutachten wurden zur Be-

gründung der Klageschrift seitens des Ver-

bands eingeholt.

Sehr erfolgreich verliefen nach den Wor-

ten Schardts einmal mehr die großen Ver-

anstaltungen des Parken-Verbandes. Zum

Kompetenzforum waren über 170 Mitglie-

der nach Würzburg gekommen und beur-

teilten die Themenauswahl sowie die Prä-

sentationen sehr positiv (wir berichteten).

Mit der Arena auf Schalke hatte sich der

Verband im Sommer einen sehr unge-

wöhnlichen Tagungsort für seine Mitglie-

derversammlung ausgesucht. Das traf den

Geschmack der Mitglieder, zumal die

räumlichen Gegebenheiten keinen Anlass

zur Kritik gaben.

ADAC Parkhaustest

Abschließend kam Werner Schardt nicht

umhin, den in der Branche umstrittenen

Parkhaustest des ADAC zu erwähnen. Da-

bei verwies er auf zwei interessante Leser-

briefe, die in der darauffolgenden Ausga-

be der ADAC motorwelt erschienen waren

(siehe S. 39). Offenbar haben die ADAC-

Mitglieder gar kein Problem mit dem

Platzangebot in Parkhäusern. Vielleicht

seien manchmal einfach nur die Autos zu

groß, wie Schardt zitierte.

Danach gab der Vorstandsvorsitzende den

Anwesenden Gelegenheit, ihre persönliche

Sicht des vergangenen Jahrs wiederzuge-

ben. Einig waren sich die Parkraumbetrei-

ber darin, dass vom wirtschaftlichen Auf-

schwung in der Branche nur wenig ankam.

Vielmehr war von Stabilität und Stagnati-

on die Rede.

Positive Entwicklungen gab es hingegen

bei den Parkplatzreservierungen über On-

line-Portale, wie die anwesenden Betreiber

von Flughafenparkplätzen einhellig be-

richteten. Ein Problem für alle war der frü-

he Wintereinbruch, der das Weihnachtsge-

schäft doch empfindlich behinderte. „Es

hätte ein richtig gutes Jahr werden können,

wenn der Dezember nicht gewesen wäre“,

brachte es ein Ausschussmitglied pointiert

auf den Punkt, was viele Parkraumbewirt-

schafter witterungsbedingt zu spüren be-

Zum Jahresauftakt trafen sich Vorstand und Ausschüsse des

Bundesverbands Parken e.V. zu einer gemeinsamen Tagung. In

Köln tauschten sich die Gremien des Verbands über das zurück-

liegende Geschäftsjahr aus, zogen Bilanz und blickten nach

vorn. Überwiegend zufrieden mit dem vergangenen Jahr zeig-

ten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Parken Branche.

40 Parken aktuell · Februar 2011

Vorstandsvorsitzender Werner Schardt

Ausschussmitglieder (li. Bild),Markus Schonauer (re. Bild, li.),Dr. Karl-Ludwig Ballreich

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kamen. Auch die erhöhten Spritpreise hätten sich negativ be-

merkbar gemacht. Gestiegene Strompreise verschlechterten auf

der Kostenseite die Bilanz. Die Flughafensparte erinnerte an den

Vulkanausbruch auf Island, der den Flugverkehr in Europa mas-

siv beeinträchtigt hatte und damit auch eine spürbare Umsatz-

delle bei den Parkplatzbetreibern hinterließ.

Ausblick und Fazit

Keine weiteren unvorhersehbaren Ereignisse wünschten sich da-

her die Parken-Profis für dieses Jahr. Vorsorglich riet ein Betrei-

ber seinen Kollegen, sich dieses Mal rechtzeitig und in ausrei-

chender Menge mit Streusalz einzudecken und auch Räumgeräte

anzuschaffen.

Längerfristig gesehen müsse sich die Branche auf gesellschaft-

liche Megatrends vorbereiten. Auch darin waren sich die Anwe-

senden einig. Demografische Veränderungen und soziale Trends

fänden auch in der Parken Branche ihren Niederschlag. Beispie-

le: In einer alternden Gesellschaft nehme die individuelle Nut-

zung von Fahrzeugen ab. Die jüngere Generation verstehe un-

ter Mobilität nur mehr virtuelle Ausflüge via Internet vom

heimischen Schreibtisch aus. Somit entfielen auch hier poten-

zielle Kundenkreise.

Dazu komme, dass der öffentliche Nahverkehr und Car Sha-

ring-Modelle eine zunehmende Konkurrenz darstellten. Auch

auf die anstehenden Veränderungen wie beispielsweise Elektro-

mobilität habe sich die Branche einzustellen, so ein weiteres Fa-

zit der Verbandsmitglieder.

Berichte aus den Ausschüssen

Ein Zweck der Zusammenkunft waren auch die Tätigkeitsberich-

te aus den einzelnen Ausschüssen. Walter Beck, Koordinator des

betriebswirtschaftlichen Ausschusses, sagte, dass es nach wie vor

sehr schwierig sei, Wirtschaftsdaten für den Verband zu erheben.

Dr. Karl-Ludwig Ballreich, Ausschuss Marketing/PR, zeigte die

neue Imagebroschüre des Verbands, die in „seinem“ Ausschuss

entwickelt worden war. Auf den gemeinsam mit dem ADAC ent-

wickelten ParkInfo-Service verwies Karl-Heinz Ellinghaus vom

technischen Ausschuss. Hier sei man auf ein intensives Einpfle-

gen der Daten durch die Betreiber angewiesen. Über die Aktivi-

täten des verkehrspolitischen Ausschusses berichtete Claus

Schnell. Man pflege weiter gute Kontakte im „vorpolitischen

Raum“. Außerdem arbeite der Ausschuss an einem Thesenpapier

zum Thema Stromtankstellen.

Geschäftsführer Gerhard Trost-Heutmekers wies noch auf die

überarbeiteten Kriterien für den European Standard Parking

Award hin. Um die ESPA-Plakette 2011 zu erhalten, müssen die-

se erfüllt werden. Entsprechende Formulare sind über die Ge-

schäftsstelle erhältlich. ■

Verbandsnachrichten

Parken aktuell · Februar 2011 41

42 Parken aktuell · Februar 2011

Parkex 201129. bis 31. März 2011the NEC Birmingham

Heureka 2011Optimierung in Verkehr und Transport16./17. März 2011Universität Stuttgart

Parken 201111./12. Mai 2011Rhein Main HallenWiesbadenwww.parken-messe.de

Mitgliederversammlungdes Bundesverbandes Parken e. V.Mitgliederversammlungdes Bundesverbands Parken e. V.12. Mai 2011Rhein Main HallenWiesbaden

15. EPA-Kongress„Parking – The new Deal“: 15. europäischerKongress der European Parking Associati-on (EPA)14. bis 16. September 2011Lingotto Congress Center, Turin, Italien

TERMINE 2011

Verbandsnachrichten

Die Messe Parken 2011 bietet Ausstellern

und Besuchern aufgrund zweier zeitgleich

stattfindender Branchenereignisse gute

Synergie-Effekte. Parallel zur Fachmesse

veranstaltet der Bundesverband Parken e.V.

eine Fachtagung und die Jahreshauptver-

sammlung des Verbands. So treffen die

Aussteller auf qualifizierte Fachbesucher,

die sich durch hohe Entscheidungskompe-

tenz auszeichnen. Fachbesuchern wird im

Gegenzug vielfältige Information unter ei-

nem Dach geboten. Veranstaltungstermin

in den Wiesbadener Rhein Main Hallen ist

der 11. und 12. Mai 2011.

Die einzige deutsche Ausstellung und

Fachtagung für Planung, Bau und Betrieb

von Einrichtungen des ruhenden Verkehrs

gibt es bereits zum neunten Mal in Folge.

Themenschwerpunkte sind schlüsselfertige

Park- und Garagenhäuser und Parkdecks,

Parkhaussanierung und -finanzierung ge-

nauso wie Beschilderungs-, Be leuch tungs-

und Leitsysteme, Abfertigungsmedien, Kas-

senautomaten, sowie Zufahrts- und Ab-

fahrtskontrollen.

Breiter Wissenstransfer und hoher Praxisnutzen

Zu den Veranstaltungs-Zielgruppen gehö-

ren Betreiber von Parkhaus- und Garagen-

häusern, Planer, Architekten, staatlich Be-

auftragte aus dem gesamten Bundesgebiet

sowie Facility-Manager. Die Fachtagung

prägen Expertenvorträge, die einen hohen

Wissenstransfer und Praxisnutzen garan-

tieren. Auch Zukunftsthemen werden dis-

kutiert.

Norbert Crynen, Ausstellervertreter der

Parken und Marketingleiter der Scheidt &

Bachmann GmbH, sieht der Veranstaltung

positiv entgegen: „Die Parken 2011 bietet

der Branche erneut die Chance, sich erfolg-

reich und transparent zu präsentieren.“

Ausrichter der Parken ist in enger Ko-

operation mit dem Bundesverband Parken

e.V. die Mesago Messe Frankfurt GmbH,

zu deren Kernkompetenz Special-Interest-

Messen zählen. ■

www.parken-messe.de

PARKEN 2011

Synergie-Effekte für Aussteller und Besucher

Pflichttermin: Auf der PARKEN trifft sich das Who’s Who der Branche.

10 Different way to payIntegrated parking policy

22 »We have invested heavily«Interview with Anthony Martin

42 Sunny prospectsPhotovoltaic for car parks

Parking trendinternationalpublication of the European Parking Association | Volume 24 | no. 1-

www.europeanparki

* »Lead Story« on p.14*