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Auslandssemester-Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt im WS 16/17 Universidad de Málaga Avda. Cervantes, 2 29071 MÁLAGA Spain Tel: (+3) 952 13 10 00 E-Mail: [email protected] Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner E-Mail- Adresse und meines Erfahrungsberichts an potentielle Interessenten.

Auslandssemester-Erfahrungsbericht · 2020-03-01 · die Alcazaba, eine Festungs- und Palastanlage, die mit dem Castillo de Gibralfaro, einer zweiten Burg, verbunden ist. Die Stadt

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Auslandssemester-Erfahrungsbericht

Auslandsaufenthalt im WS 16/17

Universidad de Málaga Avda. Cervantes, 2 29071 MÁLAGA Spain Tel: (+3) 952 13 10 00 E-Mail: [email protected] Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner E-Mail-

Adresse und meines Erfahrungsberichts an potentielle Interessenten.

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Inhalt 1. Tipps zu Vorbereitungen ........................................................................................................ 2

2. Information zu Stadt/Land ...................................................................................................... 2

3. Vor Ort .................................................................................................................................... 3

Informationen zur Wohnungssuche ....................................................................................... 3

Informationen zur Uni ............................................................................................................. 4

Integration und Kontakt mit Einheimischen............................................................................ 6

Allgemeines Fazit und Empfehlungen.................................................................................... 6

4. Fotos der Universität, Stadt und Land ................................................................................... 7

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1. Tipps zu Vorbereitungen Meiner Meinung nach ist es definitiv ratsam, so früh wie möglich anzureisen. So gelingt ein entspannter Start, selbst wenn anfangs alles etwas chaotisch erscheint. Man gibt bereits vorher an, an welcher der verpflichtenden Info-Veranstaltung man teilnehmen möchte. In unserem Fall waren die Termine der 1. (für Sprachkursteilnehmer), der 7. und der 14. September. Ich habe mich für den letztmöglichen Termin entschieden, bin aber bereits Anfang September angereist und habe mit meinem Freund für eine Woche vorab eine Airbnb-Wohnung gebucht. Diese Woche haben wir für Ausflüge und Wohnungsbesichtigungen genutzt. Offizieller Vorlesungsbeginn war laut Welcome Guide der 19. September, was jedoch nicht ganz richtig war. Ich bin von München aus mit der Airline Vueling direkt nach Málaga geflogen und habe etwa 150 € gezahlt. (Das geht aber auch günstiger). Auch Airberlin, Iberia und Norwegian fliegen regelmäßig. Von dem Flughafen in Málaga erreicht man das Stadtzentrum mit einer der Bahnen (Cercanía 1) in ca. 15 Minuten. Obwohl ich im Inland nicht BAFöG-berechtigt bin, habe ich durch meinen Antrag eine kleine zusätzliche Unterstützung erhalten. Der Antrag ist relativ aufwändig und man muss vor Ort auch noch das ein oder andere Dokument nach Deutschland schicken. Der Aufwand kann sich aber lohnen. Über die Versicherungskammer Bayern habe ich eine taggenaue Zusatzversicherung zu meiner Krankenversicherung abgeschlossen, um kostenaufwändige Leistungen wie Rücktransport oder Sonstiges mitabzudecken. Als weitere Vorbereitung habe ich bei der DKB ein Bankkonto mit Kreditkarte (kostenlos) eingerichtet. Dadurch kann ich EU-weit kostenlos an den Automaten der verschiedenen Banken abheben. Mein Handy in Deutschland habe ich mit einer Prepaidkarte genutzt. Bereits in der ersten Woche habe ich dann bei Orange eine Prepaidkarte mit 1GB Daten pro Monat (9 €) und zusätzlichen Kosten von 0,07 € pro Anruf im spanischen Netz gekauft. Eine weitere Option ist es, eine Prepaidkarte gemeinsam mit der Mitgliedschaft bei der dortigen Studentenorganisation ESN (Erasmus Student Network) einzurichten. Einer der Anbieter kooperiert mit der Organisation, dadurch ist das noch etwas günstiger. Es lohnt sich Passbilder und Ausweiskopien bereits mitzubringen, da sie für viele der anfänglichen Schritte benötigt werden.

2. Information zu Stadt/Land Nach Sevilla ist Málaga die zweitgrößte Stadt in Andalusien und eines der wichtigsten

Urlaubsziele der Iberischen Halbinsel. Málaga liegt am westlichen Mittelmeer an der Costa del

Sol und eignet sich durch die Lage perfekt als Ausgangspunkt für alle möglichen Ausflüge

innerhalb Andalusiens, Spaniens oder auch nach Marokko und Portugal.

Es gibt sehr viele verschiedene Organisationen (Best Life Experience, Málaga South

Experience, ESN…), die immer wieder günstige Tagestrips oder mehrtägige Ausflüge zu

beliebten Zielen machen. Gerade für den Anfang sind organisierte Trips nicht schlecht. Jedoch

ist es in Spanien über Busverbindungen und Mitfahrgelegenheiten (BlaBlaCar, Amovens) sehr

leicht, das Land auf eigene Faust zu entdecken. Ein Tipp von mir ist, im Sommer ein

Wochenende in Cádiz zu verbringen. Für mich war das eine der schönsten andalusischen

Städte.

Málaga selbst ist eine sehr touristische Stadt und bietet einen hohen Lebensstandard. Die

Altstadt und der historische Stadtkern Málagas sind wunderschön und das spanische Leben

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findet rund um die Uhr und fast ganzjährig (außer an Regentagen) vor der Tür statt. Die

Studenten haben sich abends meist am Plaza de la Merced getroffen. Dort gibt es sehr viele

Bars. Für Kulturbegeisterte gibt es viele Museen zu entdecken, unter anderem von dem

gebürtigen Málageño Pablo Picasso. Außerdem finden sich in der Stadt maurische Bauten wie

die Alcazaba, eine Festungs- und Palastanlage, die mit dem Castillo de Gibralfaro, einer

zweiten Burg, verbunden ist. Die Stadt verfügt über eine sehr schön angelegte

Hafenpromenade „Muelle Uno“ und den Stadtstrand „La Malagueta“. Auf der

Strandpromenade kann man in beide Richtungen kilometerweit am Meer entlang

laufen/radeln. In nördlicher Richtung etwas außerhalb der Stadt befinden sich in „El Palos“

auch schönere Strände und nette Fischrestaurants. In der alten Markthalle „Mercado

Atarazanas“ gibt es frischen Fisch, Fleisch, Gemüse und Obst zu sehr guten Preisen.

Wer im Sommersemester in Málaga ist, kann über die Osterfeiertage die berühmte „Semana

Santa“ (heilige Woche) miterleben. Das ist ein riesiger Event für die Stadt und wird mit

Straßenprozessionen gefeiert.

Das Klima ist ganzjährig sehr mild und sinkt normalerweise nicht unter 10°C. Leider hatten wir

dieses Jahr einen recht regenreichen Winter mit Überschwemmungen. Das scheint jedoch

eine Ausnahme gewesen zu sein. In den Sommermonaten ist es sehr heiß! Da die Wohnungen

aus diesem Grund geschützt gebaut werden, wird es in den Wintermonaten sehr kühl darin.

Für Regentage bietet sich ein Aufenthalt im arabischen Bad „Hammam al Andalus“ mit

Massage an.

Eine Besonderheit in Málaga bzw. Andalusien ist der stark ausgeprägte andalusische Akzent.

Die Einwohner Andalusiens sprechen generell sehr schnell, kürzen alle „s“ aus den Wörtern

und nuscheln die Wortenden. Die Professoren haben meiner Meinung nach nicht mit einem

extremen Akzent gesprochen. Allerdings hatte ich bis zum Schluss Schwierigkeiten, spanische

Mitstudenten bei Wortmeldungen oder Referaten gut zu verstehen. Insgesamt gewöhnt man

sich aber daran und nach einem Auslandsaufenthalt hier, wird man mit anderen spanischen

Akzenten kaum mehr Probleme haben.

3. Vor Ort

Informationen zur Wohnungssuche Durch die Erzählungen anderer ERASMUS Studenten habe ich mich hinsichtlich der Wohnungssuche in Málaga etwas zu sehr in Sicherheit wiegen lassen. Ich würde euch auf keinen Fall empfehlen, von daheim aus etwas anzumieten, da mir das nach bisherigen Erfahrungen etwas gefährlich erscheint. Es ist tatsächlich richtig, dass man in Spanien sehr spontan und flexibel auf Wohnungssuche geht. Das heißt man macht sich mehrere Besichtigungen für denselben/nächsten Tag aus. Ich habe mich dazu auf easypiso und idealista angemeldet und die verschiedenen Facebook-Gruppen genutzt, um

Besichtigungen auszumachen. In derselben Zeit haben sich wohl auch sehr viele der Internationals ebenfalls auf Wohnungssuche begeben. So stand ich einer gewissen Konkurrenz gegenüber. Vielleicht hatte ich etwas Pech, aber ich bin an sehr komische Wohnungen geraten (z.B. eine vermüllte Künstlerwohnung; bei einer weiteren Wohnung hatte nur eines der fünf Wohnräume ein Fenster). Je höher das Budget ist, desto weniger gerät man natürlich an solche Wohnungen. Trotzdem findet man definitiv auch mit beschränktem Budget eine tolle Wohnung in sehr zentraler Lage. Daher empfehle ich Geduld und ein paar Besichtigungen schon vorab auszumachen. Ich habe letztendlich am vorletzten Tag meiner Besichtigungswoche ein Zimmer in einer 5er WG in toller Lage, zwischen Hauptstraße (Alameda Principal) und Hafen, gefunden. Ich habe

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insgesamt 250 € gezahlt, wobei wir unsere Gasflaschen (für Warmwasser & Herd) nach Verbrauch selbst bestellen mussten. Insgesamt lagen die Mietpreise der Zimmer anderer Studenten etwa zwischen 220 und 350 €. Anders als andere Studenten hatte ich einen Vermieter, der sehr viel Wert auf einen korrekten Vertrag und die Instandhaltung seiner Wohnung legt. Das ist hier durchaus nicht üblich, und ich habe es sehr zu schätzen gelernt. Insgesamt sind die meisten Wohnungen nicht mit deutschen Standards zu vergleichen, wobei ich finde, dass man sich schnell an die Umstellung gewöhnt. Bei unserer Altbauwohnung waren zum Beispiel immer wieder Instandsetzungen nötig, die Fenster schlossen nicht richtig, es gab keine Geschirrspülmaschinen etc. Eine Sache, die ich dringend empfehle, sind warme Sachen und Wärmekissen/-Flasche mitzubringen. Wie schon erwähnt, kühlen die Wohnungen in den Wintermonaten stark aus. Heizungen gibt es keine und ein Heizlüfter hilft eher punktuell. Man sollte auf jeden Fall eine Wohnung im Stadtzentrum oder in den nahegelegenen Barrios suchen. Die Busverbindungen zu unserer Fakultät (Campus Teatinos) sind total in Ordnung und gerade eine Wohnung zwischen Universität und Stadt macht keinen Sinn. Manche haben in WGs in Uninähe gewohnt (günstiger/größer). Diese mussten nachts oft für Taxis zahlen.

Informationen zur Uni Mein erster Tag an der Uni war der allgemeine (fakultätsübergreifende) Info-Tag, den ich am 14. September wahrgenommen habe. Dort wurden auch gleich im Anschluss Dokumente wie das “Confirmation of Arrival” unterschrieben. Insgesamt war der Termin hauptsächlich eine Vorstellung der Universität und es wurde betont, dass alle nötigen Informationen im verschickten Info-Guide (englisch/spanisch) enthalten sind und wir das International Office nur im Notfall kontaktieren sollen. Per E-Mail wurden wir zu einem weiteren “Acto de Bienvenida” in die Tourismus-Fakultät eingeladen, der am 20. September stattgefunden hat. Hier wurde auch endlich klar, dass der Vorlesungsbeginn nicht wie angekündigt der 19. September ist, sondern die Erstjahreskurse am 26. und die Kurse der Jahre 2,3 und 4 am 28. September starten. Dadurch blieb ein zeitlicher Spielraum, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Allerdings gibt es in den ersten Wochen sowieso sehr viel zu erledigen. Die UMA verfügt über ein Online Portal (namens EMI), wo man die meisten Dokumente bereits unterschrieben herunterladen kann. Leider wurde seitens der HM in den meisten Fällen eigene Formulare gestellt. Daher hatte ich von vielen Dokumenten zwei Ausführungen. Der nächste Schritt war, einen Termin mit dem Koordinator der Fakultät auszumachen, um die gewählten Kurse im Pre-Enrollment bestätigen zu lassen. Der Name der Person erscheint im ersten heruntergeladenen Dokument des EMI. Nachdem ich mein Learning Agreement in Absprache mit der HM noch einmal geändert habe, kam der letzte Schritt: das Enrollment/die Immatrikulation. Hierbei muss man innerhalb der Fristen (bei mir bis 14. Oktober) einen Termin im International Office machen und mit einigen unterschriebenen Unterlagen erscheinen. Vom International Office bekommt man schließlich seinen Studentenausweis sowie den WLAN-Login. Soweit zum Ablauf. Es könnte definitiv einfacher gestaltet sein, aber die bürokratische Hürde ist mit ein wenig Zeitaufwand auch zu bewältigen. In meinem Fall waren wir dieses Semester 3 Mädels aus dem gleichen Jahrgang der HM. Es lohnt sich, die Sachen zusammen zu erledigen und sich bei Fragen abzusprechen. Nun zur Fächerwahl. Anfangs erscheint die Kurs-Übersicht der UMA relativ unübersichtlich.

Mit ein paar Kniffen, kann man allerdings leicht herausfinden, welche Kurse für einen in Frage kommen. Außerdem gibt es wie schon erwähnt auch die Organisation ESN, die per Facebook Gruppe bei allen Fragen hilft.

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Im Programación Docente sind alle Fächer der verschiedenen Cursos 1-4 (entspricht den Studienjahren) aufgelistet. 1° Semestre bedeutet Wintersemester, 2° Semestre Sommersemester. Alle Kurse haben 6 ECTS, außer sie ziehen sich über 2 Semester. Der Unterricht besteht immer aus einer Theoriestunde (2 Stunden), am darauffolgenden Tag folgt eine Praxis-Stunde (1 Stunde). Die Praxisstunden werden in Kleingruppen gehalten. Als Erasmusstudent darf man sich aussuchen, welche der beiden angebotenen man besucht. Hilfreich während des Semesters war auch die Facebook-Gruppe „Alumnos de Turismo Málaga“. Wie in den anderen Erfahrungsberichten schon erwähnt, findet in Spanien ein sehr stark verschulter Unterricht statt. Alle Unterlagen werden in den sogenannten Campus Virtual geladen. Als ERASMUS Student muss einen der Professor manuell dazu einladen, da wir erst später offiziell immatrikuliert sind. Meistens liegt es eher an der hohen Anzahl der zu erledigenden Präsentationen, Debatten etc., die einen zeitmäßig stark auf Trab halten. Ich habe folgende Kurse besucht: Geografía General y Regional del Turismo (1. Jahr) Dieser Kurs bot unter anderem einen guten Einblick in die Geographie Andalusiens/Spaniens. Außerdem fand eine eintägige (freiwillige) Exkursion in die UNESCO Stadt Baeza und die Tourismusmesse in Jaén statt. Die zweistündige Theorievorlesung hielt der Professor mithilfe von PowerPoint-Präsentationen, von denen leider nicht alle Online zur Verfügung standen. Die Praxis-Stunde bestand aus einem Test pro Woche, den man Online an der Fakultät machen musste (Recherche-Aufgaben). Nach jedem großen Themenblock kam ein themenbezogener Test, den man von zu Hause aus bearbeiten konnte. Außerdem haben wir eine Gruppen-Präsentation vorbereitet. Alle praktischen Tests zählen in die kontinuierliche Evaluation mit hinein. Man muss hier mindestens 5 von 10 Punkten erreichen. Für das finale Examen kam dann am Ende ganz schön viel Stoff zusammen. Dieses bestand aus 20 Fragen, Single-Choice. Trotz der Fülle war das Examen gut zu bestehen.

Psicología Social del Turismo (3. Jahr)

Dieses Fach gehörte für mich auch zu den interessanteren. Die Vorlesung wurde mithilfe von

PowerPoints gehalten. Im Praxisteil mussten wir in Gruppen zwei verschiedene Themen

erarbeiten. Dies entsprach 30% der Note. 70% machte dann das Endexamen aus, Single

Choice, 20 Fragen. Leider wurde bei unserem Kurs mitten im Semester die Professorin

ausgetauscht. Das Endexamen war in diesem Semester sehr schwierig und als ERASMUS

Student hat man mit den spanischen Fachbegriffen dieses Bereichs zu kämpfen. Dieses Fach

habe ich dann knapp bestanden.

Análisis de la Oferta Complementaria de Servicios Turísticos (4. Jahr)

Die Theorievorlesung dieses Fachs bestand aus PowerPoint-gestützten Vorlesungen zu

verschiedenen komplementären Tourismusarten (Turismo Religioso, Turismo de Salud,

Turismo de Cruceros…). Zu einem dieser Themen mussten wir bis Dezember in einer Gruppe

eine Hausarbeit verfassen und diese in einer Präsentation vorstellen. Diese Note zählt zu 30%

mit in die Abschlussnote. Für die Praxisstunden mussten wir meistens Recherchen oder

Debatten zu den jeweiligen Tourismusarten vorbereiten. Dies zählte unter anderem auch in

die kontinuierliche Evaluation mit 30% hinein. Die Endprüfung wog 40% und bestand aus 20

Fragen, Single Choice. Gerade unterhalb des Semesters war dieser Kurs definitiv der

aufwändigste, was auch an der Hausarbeit lag. Der Professor gestaltet den Theorie-Unterricht

sehr monoton. Letztendlich war jedoch auch dieses Fach gut zu bestehen.

Sociología del Turismo (4. Jahr)

Dieses Fach war für mich das interessanteste. Der Kurs bestand aus sehr wenigen Studenten,

davon größtenteils ERASMUS Studenten. Insgesamt haben wir spannende Themen

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behandelt. Der Professor hat sich sehr um die ausländischen Studenten bemüht und uns auch

bei allen Themen zusätzlich mit eingebunden. Wir mussten verschiedene Hausaufgaben

erledigen, z.B. unsere Meinung zu einem Thema schreiben oder einen Text für die nächste

Theorievorlesung vorbereiten. Zusätzlich wurde ein Gruppenreferat gehalten. Der Professor

hat das Fach in diesem Semester zum ersten Mal unterrichtet. Er hat während des Semesters

drei schriftliche Prüfungen zur freien Beantwortung gestellt.

Zusätzlich wäre mir der Kurs Análisis de los Recursos Territoriales Turísticos (2. Jahr) bewilligt worden. Ich habe mich allerdings dazu entschlossen, diesen nicht weiter zu besuchen. Der Workload von 4 Fächern war für mich ausreichend. Ich bin ab der ersten Woche nur in die von mir ausgesuchten Kurse gegangen. Es wäre aber auch möglich sich anfangs noch weitere Kurse anzusehen und in Abstimmung mit der HM Kurse zu tauschen. Ich habe weder an dem dreiwöchigen Sprachkurs teilgenommen, noch einen während des Semesters besucht. Das Wintersemester endet mit den Prüfungen im Februar. In meinem Fall war der Klausurenzeitraum vom 23. Januar bis Anfang Februar.

Integration und Kontakt mit Einheimischen Die Eingewöhnungsphase in Málaga hat nicht lange gedauert und ich habe mich voll in das spanische Leben gestürzt. Mit meinen beiden italienischen Mitbewohnerinnen, mit denen ich von Anfang an nur Spanisch gesprochen habe, fing ich an die Gegend zu erkunden und erste Ausflüge in nahegelegene Städte und Strände zu unternehmen. Gemeinsam mit der ganzen Organisation und den Terminen für die ERASMUS Dokumente blieb gar keine Zeit zu viel über die manchmal doch recht starken Unterschiede der beiden Länder nachzudenken. Ich habe die spanische Mentalität als sehr herzlich und offen kennengelernt. Wenn du jemanden nach einer Busnummer oder dem Weg fragst, wirst du oft einfach komplett bis ans Ziel begleitet. Allerdings sind mir die spanische Gemütlichkeit und die mangelnde Ordnung auch negativ aufgefallen, zum Beispiel wenn es um die Zuständigkeiten für ERASMUS Dokumente ging. In der Uni habe ich kaum engeren Kontakt zu Spaniern geknüpft. Das lag auch an dem Altersunterschied. Durch zwei gemeinsame Kurse habe ich zwei spanische Studentinnen aus Extremadura näher kennengelernt. Die beiden haben einen Inlands-Austausch nach Málaga für ein Semester gemacht. Außerdem habe ich öfter an organisierten Intercambio-Abenden teilgenommen. Diese finden mehrmals wöchentlich abends in verschiedenen Bars der Stadt statt (zB Pachange). Zum Kontakte knüpfen und Spanisch sprechen kann ich das nur empfehlen. Oft geht man danach in einer größeren Gruppe noch gemeinsam Tapas essen oder in die Stadt. Ansonsten bin ich viel mit den weiteren ERASMUS Studentinnen aus der Tourismus Fakultät (Deutschland, Italien, Holland, Frankreich, Belgien) beisammen gewesen. Es war tatsächlich nicht so einfach, wirklich bestehende Kontakte zu Spaniern aufzubauen. Ich bin sehr froh, dass ich in meiner Wohnung Spanisch gesprochen habe. Denn gerade im alltäglichen Sprachgebrauch lernt man unheimlich viel. Ich denke durch den Unterricht habe ich eher mein Textverständnis verbessert. Außerdem verliert man in der Uni schnell die Scheu vor der anderen Sprache, da man viele Präsentationen oder Ähnliches vorstellen muss.

Allgemeines Fazit und Empfehlungen Für mich war das Auslandssemester ein unvergessliches Erlebnis und der Abschied von

Málaga ist mir sehr schwer gefallen. Gerade die spanische Offenheit und Herzlichkeit sowie

das sonnige Klima habe ich sehr zu schätzen gelernt. Málaga war für mich perfekt. Zum einen

von der Lage her aber auch hinsichtlich der Größe der Stadt. Die Stadt ist sehr lebendig und

ist zwar nach außen hin recht groß, aber das Leben spielt sich für ERASMUS Studenten im

Zentrum sowie am Hafen oder am Strand ab. Daher läuft man auch ständig Bekannten über

den Weg. Ich konnte meine Spanischkenntnisse enorm verbessern und habe Freunde fürs

Leben kennengelernt.

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