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Auszeichnung des Deutschen Stahlbaues 2004 für Gerhard Sedlacek

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Page 1: Auszeichnung des Deutschen Stahlbaues 2004 für Gerhard Sedlacek

Persönliches

Auszeichnung des Deutschen Stahl-baues 2004 für Gerhard Sedlacek

Der Deutsche Stahlbau-Verband DSTVvergibt seit 1972 alle zwei Jahre die Aus-zeichnung des Deutschen Stahlbaues anPersonen der Wissenschaft, der Technikund der Wirtschaft als Anerkennung fürhervorragende Leistungen, die das indu-strielle Bauen mit Stahl durch Weiter-entwicklung der Technik oder Verbesse-rung der Wirtschaftlichkeit fördern.

Ein vom Vorstand des DSTV benann-tes neunköpfiges Gremium unterVorsitzvon Dipl.-Ing. Ortwin Goldbeck, Biele-feld, Träger derAuszeichnung im Jahr2002, wählte unter sechs vorgeschlagenenPersonen einstimmig Prof. GerhardSedlacek für diese hohe Ehrung aus.

Die Begründung der Jury lautet:Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. GerhardSedlacek, Aachen, „… ist ein herausra-gender und international anerkannterWissenschaftler, der seit mehr als25 Jahren maßgebend die europäischenRegelwerke des Stahlbaus prägt. Seinefundierten Forschungs- und Entwick-lungsarbeiten im Stahlbau und in be-nachbarten Gebieten überzeugen in ih-rer Breite und Vielfalt. In unermüdlicherund kraftvoller Art hat er zukunftswei-sende innovative Ideen für den Stahlbauentwickelt, wissenschaftlich aufbereitetund konsequent in die Baupraxis umge-setzt.“

Gerhard Sedlacek, geboren am17.11.1939, begann 1959, nach dem Abi-tur am Friedrich-Krupp-GymnasiumDuisburg, mit dem Studium des Bauin-genieurwesens an der Universität Karls-ruhe und legte 1964 die Diplomprüfungab. In der ca. fünfjährigen Zeit als wis-senschaftlicher Assistent bei Prof. Roikam Institut für Stahlbau der TechnischenUniversität Berlin promovierte er 1967zum Dr.-Ing.

Seine berufliche Laufbahn begann1969 als Entwurfsingenieur im Brücken-

bau der MAN Gustavsburg. Von1971–1976 war er Abteilungsleiter imBrückenbau des Unternehmens KruppIndustrie- und Stahlbau GmbH, Duis-burg-Rheinhausen, wo auch schon seinVater als Brückenbauingenieur an lei-tender Stelle tätig war.

1976 wurde Sedlacek ordentlicherProfessor für Stahlbau an der RWTHAachen. Seine Verdienste in derForschung, der Lehre und der Nor-mung auf den Gebieten Stahlbau undGlasbau sowie seine umfangreichenwissenschaftlichen und ingenieurtech-nischen Beiträge weisen ihn als inter-national anerkannten Wissenschaftleraus.

Neben seiner Hochschullehrertätig-keit engagiert sich Sedlacek auch in sei-nen 1990 und 1999 gegründeten Inge-nieurbüros in Berlin und Aachen. Er istan führender Stelle in mehreren Kom-missionen der Europäischen Konven-tion für Stahlbau EKS und in nationalenund internationalen Normenausschüs-sen tätig sowie Mitglied im DeutschenAusschuß für Stahlbau DASt und in derAkademie der Wissenschaften Nord-rhein-Westfalen.

Parallel zurWeiterentwicklung seinesLehrstuhls für Stahl- und Leichtmetall-bau mit großerVersuchshalle hat Sedla-cek erfolgreich die Gründung und Finan-zierung des „zentrum metallische bau-weisen zmb“ in Aachen vorangetrieben,einem Zusammenschluß internationalanerkannter Forschungsstellen mit Halleund Einrichtungen für Großversuche.

Herr Professor Sedlacek ist eineaußergewöhnliche Persönlichkeit, legtwenig Wert auf Statussymbole und ar-beitet als primus inter pares mit großerProfessionalität und hoher Motivations-gabe.

Gerhard Sedlacek ist verheiratet undhat eine Tochter und zwei Söhne. Trotzder vielfältigen Aktivitäten und der weni-gen Zeit, die ihm bleibt, steht seine Fa-milie für ihn an erster und wichtigsterStelle.

Ehrendoktorwürdefür Ekkehard Ramm

Am 16. Juli 2004 verlieh die Fakultät fürBauingenieur- und Vermessungswesender Technischen Universität München(TUM) die Ehrendoktorwürde anProf. Ekkehard Ramm, Direktor desInstituts für Baustatik der UniversitätStuttgart. Er erhielt die Auszeichnung„in Anerkennung seiner außergewöhnli-chen Leistungen für die Weiterentwick-lung der Baustatik und der Strukturme-chanik, sowie für die Etablierung vonComputational Mechanics als eigen-

ständige wissenschaftliche Disziplin inden Ingenieurwissenschaften“.

Ekkehard Ramm, 63 Jahre und ge-bürtiger Osnabrücker, absolvierte seinStudium des Bauingenieurwesens inDarmstadt und Stuttgart, wo er 1966sein Diplom „mit Auszeichnung“ erhielt.Nach sechsjähriger Tätigkeit als wissen-schaftlicher Assistent am Lehrstuhl fürBaustatik bei Prof. Friedrich Born-scheuer promovierte er 1972 zumThema „Beitrag zur praktischen Berech-nung dünner Kugelschalen bei nicht ro-tationssymmetrischer Berandung nachder linearen Biegetheorie“.

Dem Institut für Baustatik der Uni-versität Stuttgart blieb Herr Ramm bisheute treu; nach seiner Habilitation1976 zunächst als H3-Professor und seitApril 1983 als Direktor. Zwei For-schungsaufenthalte führten ihn an dieUniversity of California in Berkeley, von1972 bis 1973 als Post-Doc mit einemHabilitationsstipendium der DeutschenForschungsgemeinschaft, später nocheinmal im Jahre 1989.

Professor Ramm gehört zu den welt-weit führenden Wissenschaftlern aufdem Gebiet der Schalentheorie und derWeiterentwicklung der Finite-Elemente-Methode. Gemeinsam mit seiner Stutt-garter Arbeitsgruppe veröffentlichte errund 300 international beachtete Arbei-ten auf praktisch allen Gebieten der„Computational Mechanics“ wie Struk-turoptimierung, Materialmodellierung,Fluid-Struktur-Wechselwirkung undadaptive Methoden. Bis heute sind mehrals zehn seiner ehemaligen Doktoran-den Professoren an Hochschulen gewor-den.

Ekkehard Ramm ist unter anderemMitglied der Akademie der Wissen-schaften und der Literatur in Mainz,der Akademie der Wissenschaften inHeidelberg und der Academia Euro-paea, sowie Präsident der „German As-sociation of Computational Mecha-nics“. Er erhielt zahlreiche Auszeich-nungen und Preise, darunter die „EricReissner Medal“.

Persönliches

778 Stahlbau 73 (2004), Heft 9