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RheumaPreis 2013 Auszeichnung für vorbildliche berufliche Integration Menschen, die trotz Behinderung durch eine muskuloskelettale Erkrankung berufstätig bleiben, werden alljährlich mit dem RheumaPreis ausgezeichnet. Preiswürdig sind aber auch ihre Arbeitgeber, die in ihren Firmen und an den Arbeitsplätzen die Voraussetzungen hierfür schaffen. A rbeit und Beruf seien „zentrale Fak- toren einer gleichberechtigten Teil- habe am gesellschaſtlichen Leben und prägen die Identität und den sozialen Status der Menschen“. Dies betonte Bri- gitte Lampersbach, Ministerialdirekto- rin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, bei der RheumaPreis-Ver- leihung in Bremen. Rheumatische Erkrankungen führen oft in die Frührente Viele der etwa 1,5 Millionen Menschen, die an einer entzündlich rheumatischen Erkrankung leiden und zum Zeitpunkt der Diagnose größtenteils im erwerbs- fähigen Alter sind, verlieren aber ihren Arbeitsplatz, weil die Krankheit im Ver- lauf zu Einschränkungen im berufli- chen Alltag führt. Derzeit gibt jeder fünſte Patient innerhalb von drei Jah- ren nach der Diagnose seinen Arbeits- platz auf; 40% beziehen nach zehn oder mehr Jahren eine Erwerbsminderungs- rente. Arbeitgeber und Angestellte ziehen an einem Strang „Rheuma bedeutet also für viele betroffe- ne Menschen das Ende der Berufstätig- keit – das muss aber nicht so sein“, sagte Lampersbach. Das zeigen beispielhaſt die Preisträger des RheumaPreises, mit dem die Initiative „RheumaPreis – aktiv mit Rheuma am Arbeitsplatz“ seit 2009 jährlich Arbeitnehmer und ihre Arbeit- geber auszeichnet, die partnerschaſtlich Lösungen zum Erhalt der Arbeitsfähig- keit betroffener Menschen umsetzen. In diesem Jahr ging der Preis an Ulri- ke Gerlach-Klein, Gesundheits- und Re- haberaterin bei Airbus Operations, Bre- men, an Karin Recker, Operations Ana- lyst bei der Deutschen Bank Hamburg, sowie an Matthias Wiesner, Verwal- tungsangestellter bei der Max Planck Gesellschaſt zur Förderung der Wissen- schaſten, Tübingen (Abb. ). Jury hatte die Qual der Wahl unter mehr als 260 Bewerbern Die Preisträger, die von einer Jury aus Medizinern, Experten für berufliche In- tegration und Patientenvertretern aus mehr als 260 Wettbewerbsteilnehmern ausgewählt wurden, haben gemeinsam mit ihren Arbeitgebern ihr berufliches Umfeld ihren spezifischen Bedürfnissen optimal angepasst. Die Prämierten er- halten ein Preisgeld von je 3.000 Euro. Die Arbeitgeber, die sich durch ihren Einsatz wertvolle Mitarbeiter erhalten, werden mit einer Urkunde für „bemer- kenswertes Engagement für Arbeitneh- mer mit Rheuma“ ausgezeichnet. Gründungsmitglieder und Partner des RheumaPreises sind verschiedene Patientenvereinigungen und Berufsver- bände. Das Biopharma-Unternehmen AbbVie Deutschland stellt als Mitbe- gründer der Initiative das Preisgeld zur Verfügung und unterstützt das Projekt finanziell im Bereich Organisation und Kommunikation. Die Ausschreibung zum RheumaPreis 2014 beginnt im Ja- nuar nächsten Jahres. Weitere Informa- tionen unter finden Interessierte im In- ternet unter www.rheumapreis.de. Michael Koczorek Preisverleihung 2013 „RheumaPreis – aktiv mit Rheuma am Arbeitsplatz“; Bremen, 25. September 2013 Abb.: Glückliche Gesichter bei den RheumaPreis-Trägern 2013 (von links nach rechts: Ulrike Gerlach-Klein, Matthias Wiesner, Karin Recker) © RheumaPreis 50 ORTHOPÄDIE&RHEUMA 2013; 16 (6) Medizin aktuell

Auszeichnung für vorbildliche berufliche Integration

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Page 1: Auszeichnung für vorbildliche berufliche Integration

RheumaPreis 2013

Auszeichnung für vorbildliche beru�iche IntegrationMenschen, die trotz Behinderung durch eine muskuloskelettale Erkrankung berufstätig bleiben, werden alljährlich mit dem RheumaPreis ausgezeichnet. Preiswürdig sind aber auch ihre Arbeitgeber, die in ihren Firmen und an den Arbeitsplätzen die Voraussetzungen hierfür scha�en.

A rbeit und Beruf seien „zentrale Fak-toren einer gleichberechtigten Teil-

habe am gesellscha�lichen Leben und prägen die Identität und den sozialen Status der Menschen“. Dies betonte Bri-gitte Lampersbach, Ministerialdirekto-rin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, bei der RheumaPreis-Ver-leihung in Bremen.

Rheumatische Erkrankungen führen oft in die Frührente Viele der etwa 1,5 Millionen Menschen, die an einer entzündlich rheumatischen Erkrankung leiden und zum Zeitpunkt der Diagnose größtenteils im erwerbs-fähigen Alter sind, verlieren aber ihren Arbeitsplatz, weil die Krankheit im Ver-lauf zu Einschränkungen im beru�i-chen Alltag führt. Derzeit gibt jeder fün�e Patient innerhalb von drei Jah-ren nach der Diagnose seinen Arbeits-platz auf; 40% beziehen nach zehn oder mehr Jahren eine Erwerbsminderungs-rente.

Arbeitgeber und Angestellte ziehen an einem Strang

„Rheuma bedeutet also für viele betro�e-ne Menschen das Ende der Berufstätig-keit – das muss aber nicht so sein“, sagte Lampersbach. Das zeigen beispielha� die Preisträger des RheumaPreises, mit dem die Initiative „RheumaPreis – aktiv mit Rheuma am Arbeitsplatz“ seit 2009 jährlich Arbeitnehmer und ihre Arbeit-geber auszeichnet, die partnerscha�lich Lösungen zum Erhalt der Arbeitsfähig-keit betro�ener Menschen umsetzen.

In diesem Jahr ging der Preis an Ulri-ke Gerlach-Klein, Gesundheits- und Re-haberaterin bei Airbus Operations, Bre-men, an Karin Recker, Operations Ana-

lyst bei der Deutschen Bank Hamburg, sowie an Matthias Wiesner, Verwal-tungsangestellter bei der Max Planck Gesellscha� zur Förderung der Wissen-scha�en, Tübingen (Abb.).

Jury hatte die Qual der Wahl unter mehr als 260 BewerbernDie Preisträger, die von einer Jury aus Medizinern, Experten für beru�iche In-tegration und Patientenvertretern aus mehr als 260 Wettbewerbsteilnehmern ausgewählt wurden, haben gemeinsam mit ihren Arbeitgebern ihr beru�iches Umfeld ihren spezi�schen Bedürfnissen optimal angepasst. Die Prämierten er-halten ein Preisgeld von je 3.000 Euro. Die Arbeitgeber, die sich durch ihren Einsatz wertvolle Mitarbeiter erhalten, werden mit einer Urkunde für „bemer-

kenswertes Engagement für Arbeitneh-mer mit Rheuma“ ausgezeichnet.

Gründungsmitglieder und Partner des RheumaPreises sind verschiedene Patientenvereinigungen und Berufsver-bände. Das Biopharma-Unternehmen AbbVie Deutschland stellt als Mitbe-gründer der Initiative das Preisgeld zur Verfügung und unterstützt das Projekt �nanziell im Bereich Organisation und Kommunikation. Die Ausschreibung zum RheumaPreis 2014 beginnt im Ja-nuar nächsten Jahres. Weitere Informa-tionen unter �nden Interessierte im In-ternet unter www.rheumapreis.de.

Michael Koczorek

Preisverleihung 2013 „RheumaPreis – aktiv mit Rheuma am Arbeitsplatz“; Bremen, 25. September 2013

Abb.: Glückliche Gesichter bei den RheumaPreis-Trägern 2013 (von links nach rechts: Ulrike Gerlach-Klein, Matthias Wiesner, Karin Recker)

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50 ORTHOPÄDIE&RHEUMA 2013; 16 (6)

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