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73 Der Aufsatz von h-meth Bd. IX. Heft 3. der Correspond. Astronom. hat die unangenehnisten Ernpfindungen in mir erregt. Bei der fliichiigiten Ansiclit sprin2t es gieicli in die hugen, dafs KrrzPth hauptsiichlich darum verscliiedene Resultate von Herrn Prof. Pasquick erli.allen bat, weil er die Kefraction YernachlEssigt. Wie er sagen kanii, dafs diese nur 2" bewirkt, ist ganz unbegreiflich, da er selbst die. Beohachlungen in Hohen yon 200 hi3 r3O angeslellt hat und die geringste Ueberlegring iliin zeigen muhe, dah Unterschiede in den Stundenwinkeln, die bis auf I~O und XSO gehen, hei eiuer Declination von etwa so verschiedene HGhen bewirken, dals die Diffrrenz der liefraction sehr wohl auf I Lis 2 Rliiiuten steigen kann. Halte er nur die yon Herrn Professor I'atsqicich rnit angegcbeneii Stunden- winkel Iwachlet uiid sich heluiiht , den Weg ZLI enltlecken, auf dew sie erhalten scyn iii6chlen, so wurdu er gewih sich einen Schritt niclit erlauht LaBen, dcr ihm in der Nr. 53. . 74 Frcunde der Wissenschaft heunruhigt hahen, und deshalh eile ich, Ihiien die Aufkldrungen milznlheilen, welche unser vortre&her Encbc mir so ehen giebt. SO wie es ihm einmal gelungen ist, eine astranomische Betrugerei zrt enllarven, so ist es ihm jetzt gelungen, die Ehre eines schwer gekrhkten Mannes zu retten, welches erfreulicliere Rewltat die Theilnahme aller Freuitde der Wissenschdtft iind der hl'ahrheit erregen mufs. Er hat nEnilich gefun- den, dafci Pasquich's, von Kmsth bekannt gemachte Ori- ginalbeobachtungen, genau die Oerter gehen, wckche in Nr. 2. der Astron. Nachrichten abgedruckt sind; aber es ist dazu erforderlich, diese Beobachtiingen r i c h t ig za reiluciren, d. i. die Fehler in der Aufs~ellung des lnslru- ments und die StralJenbrecbung zu beriicksichligen. Davon schefnen die eifrigen Gegner Parquich's nichis gewubt ttt hahen, und daher faallen die Beschuldiguiigen, welche sic wagen, auf ihre eigne Rechnung zuriick. - Im iihrigem wird Pasguich noch Cult we& was ! aufgebiirdet ; ailein hier wenigstens hat er klar genug gezeigt, dars e r astro- nomische Beobechtungen zweckmafsig und mit geliiiriger Riicksicht auf a\le in die Rechnung kolnmendcn Verbes- serungen, zu rediicircn versteht ; h8;tten die Gegner das- selhe gethati, so wiirden ihre schmLhlichen Angriffe haben unterhleiben miissen. - Vermuthlich wird unscr Erbcte selbst die Pff iclit erfiillen , Pasquich's Ehre offentlich in Schutz zu nehmen; allein ich wollte nicht unterlasseu, Sie, so bald als mijglich mit dem Resultate seiner Rech- nung bekannt zu machen. .B e s s e I. Auszug ails einem Briefe des Herrn Dr. Odhers an den Herausgeber. Bremen 1824. Februar 23. Ich eile, Ihnen einliegend einen Brief des Herrn Professor .&de mitzutheilen, den ich vorgestern von diesem hocl- verdienten Astronomen zu erhalten das Vergniigen hatte. Sie wissen, mit welcheol Unwillen ich die harle ganz unerwiesene Bcschuldigung gegen den Hrn. Prof. Pasquich gelesen hatte: um so mchr freue ich mich, diesen gaiiz unschuldig gekrankten Mann eben aus deln yon Xmelh heygehrachten, notarialiter beglaubiglen Dokiiment euf eiiie so gllnzende Weise, sowohl durch unsern Freund EncEs als durch Ihren trefflichen Nansen gerechtfertigt zii sehen, Ich halte es fiir Fflicht eines jeden Astronomen, seine In- ' dignation iiber diese so Ieichtsinnig verbreilete, Sanz unge- ' griindete, boshafte und schandliche Verlgumdung laut auszusprechen. ?7. 0 Zb e r s. Bi*ief des Herrn Professors Encie an Berrn Doctor 0Zbers in Bremen. Gotha 1824. Febr. 18. astroliomischen Welt die gerechieste BIibbillignng zuzie- hen muk. Sein . leichtsinniger Angriff kann kaum anders, ala durch einen Mangel an Kenntnib der riclrtigen Grunrlsatze fiir Reduction von Beobachtungen erklgrt werden. Woher sonst die fiir den mehrjahrigen Gehiilfen einer Hauptstern- warle Europa's gar nicht zu ecrtschukdigeiide Aetifserrmg, dals mit eineni iiicbt gaiiz scliarf rectificirten Instrurnenle keine Beobachtungen angestelll werden kijnnlen! Als oh nicht geratle diese diis niirlel zur ficctificalion tlarl,ufen. Eheii dahin geliort die Beliaupt ung : Pusqieich babe bei einelu Gesiclitsfeltle yon -8' Slrrne nicht auffiiiden kiiriiien, weil das Insirument him I'olaris einen Febler von 2" im Slirndenwinkel gehabl. Mali sollle fast glauben , dars Kmefh nie iin Paszagmint rurnenk den l'olarstcrtl Iieot,acIitel babe, soiist wiirde ilini gewib nicht entgangen seyii, dais

Auszug aus einem Briefe des Herrn Dr. Olbers an den Herausgeber

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D e r Aufsatz von h-meth Bd. IX. Heft 3. der Correspond. Astronom. hat die unangenehnisten Ernpfindungen in mir erregt. Bei der fliichiigiten Ansiclit sprin2t es gieicli in die hugen, dafs KrrzPth hauptsiichlich darum verscliiedene Resultate von Herrn Prof. Pasquick erli.allen b a t , weil er die Kefraction YernachlEssigt. Wie er sagen kanii, dafs diese nur 2" bewirkt, ist ganz unbegreiflich, da er selbst die. Beohachlungen in Hohen yon 2 0 0 hi3 r 3 O angeslellt hat und die geringste Ueberlegring iliin zeigen m u h e , d a h Unterschiede in den Stundenwinkeln, die bis auf I ~ O und XSO gehen, hei eiuer Declination von etwa so verschiedene HGhen bewirken, dals die Diffrrenz der liefraction sehr woh l auf I Lis 2 Rliiiuten steigen kann. Halte er nur die yon Herrn Professor I'atsqicich rni t angegcbeneii Stunden- winkel Iwachlet uiid sich heluiiht , den Weg ZLI enltlecken, auf dew sie erhalten scyn iii6chlen, so wurdu er gewih sich einen Schritt niclit erlauht LaBen, dcr ihm in der

Nr. 53.

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74 Frcunde der Wissenschaft heunruhigt hahen, und deshalh eile ich, Ihiien die Aufkldrungen milznlheilen, welche unser vortre&her Encbc mir so ehen giebt. SO wie es ihm einmal gelungen ist, eine astranomische Betrugerei zrt enllarven, so ist es ihm jetzt gelungen, die Ehre eines schwer gek rhk ten Mannes zu retten, welches erfreulicliere Rewltat die Theilnahme aller Freuitde der Wissenschdtft iind der hl'ahrheit erregen mufs. Er hat nEnilich gefun- den, dafci Pasquich's, von Kmsth bekannt gemachte Ori- ginalbeobachtungen, genau die Oerter gehen, wckche in Nr. 2. der Astron. Nachrichten abgedruckt sind; aber es ist dazu erforderlich, diese Beobachtiingen r i c h t i g za reiluciren, d. i. die Fehler i n der Aufs~ellung des lnslru- ments und die StralJenbrecbung zu beriicksichligen. Davon

schefnen die eifrigen Gegner Parquich's nichis gewubt t t t

hahen, und daher faallen die Beschuldiguiigen, welche sic wagen, auf ihre eigne Rechnung zuriick. - Im iihrigem wird Pasguich noch Cult we& was ! aufgebiirdet ; ailein hier wenigstens hat er k la r genug gezeigt, dars e r astro- nomische Beobechtungen zweckmafsig und mit geliiiriger Riicksicht auf a\le in die Rechnung kolnmendcn Verbes- serungen, zu rediicircn versteht ; h8;tten die Gegner das- selhe gethati, so wiirden ihre schmLhlichen Angriffe haben unterhleiben miissen. - Vermuthlich wird unscr Erbcte

selbst die Pff iclit erfiillen , Pasquich's Ehre offentlich in Schutz zu nehmen; allein ich wollte nicht unterlasseu, Sie, so bald als mijglich mit dem Resultate seiner Rech- nung bekannt zu machen.

.B e s s e I.

Auszug ails einem Briefe des Herrn Dr. Odhers an den Herausgeber. Bremen 1824. Februar 23.

Ich eile, Ihnen einliegend einen Brief des Herrn Professor . & d e mitzutheilen, den ich vorgestern von diesem hocl- verdienten Astronomen zu erhalten das Vergniigen hatte. Sie wissen, mit welcheol Unwillen ich die harle ganz unerwiesene Bcschuldigung gegen den Hrn. Prof. Pasquich gelesen hatte: um so mchr freue ich mich, diesen gaiiz unschuldig gekrankten Mann eben aus deln yon Xmelh

heygehrachten, notarialiter beglaubiglen Dokiiment euf eiiie so gllnzende Weise, sowohl durch unsern Freund EncEs als durch Ihren trefflichen Nansen gerechtfertigt zii sehen, Ich halte es fiir Fflicht eines jeden Astronomen, seine In-

' dignation iiber diese so Ieichtsinnig verbreilete, Sanz unge- ' griindete, boshafte und schandliche Verlgumdung laut

auszusprechen.

?7. 0 Z b e r s.

Bi*ief des Herrn Professors Encie an Berrn Doctor 0Zbers in Bremen. Gotha 1824. Febr. 18.

astroliomischen Wel t die gerechieste BIibbillignng zuzie- hen muk.

Sein . leichtsinniger Angriff kann kaum anders, ala durch einen Mangel an Kenntnib der riclrtigen Grunrlsatze fiir Reduction von Beobachtungen erklgrt werden. Woher sonst die fiir den mehrjahrigen Gehiilfen einer Hauptstern- warle Europa's gar nicht zu ecrtschukdigeiide Aetifserrmg, dals mit eineni iiicbt gaiiz scliarf rectificirten Instrurnenle keine Beobachtungen angestelll werden kijnnlen! Als oh nicht geratle diese diis niirlel zur ficctificalion tlarl,ufen. Eheii dahin geliort die Beliaupt ung : Pusqieich babe bei einelu Gesiclitsfeltle yon - 8 ' Slrrne nicht auffiiiden kiiriiien, weil das Insirument h i m I'olaris einen Febler von 2" im Slirndenwinkel gehabl. M a l i sollle fast glauben , dars K m e f h nie iin Paszagmint r u r n e n k den l'olarstcrtl Iieot,acIitel babe, soiist wiirde ilini gewib nicht entgangen seyii, dais