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Das Schweizer Magazin für klasische Automobile
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147
TOP TEN EXKLUSIV: DIE GESUCHTESTEN OLDTIMER IN DER SCHWEIZ
Das Schweizer Magazin für klassische Automobile
Heft 2 | 2011 Fr. 9.50
TR3 – Unkomplizierter Brite
KAUFBERATUNG
WEITMANN-ARCHIV
SERVICE
Exklusiv – Rallye Monte ’66
Kleine Pflege,leicht gemacht
40 Jahre Volvo 1800 ES
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LESEPROBE
auto-illustrierte 06|11148
KAUFBERATUNG UND TIPPS
Von Tipps zum Karosserie- und Technik-Check über
den aktuellen Marktwert und die erhältlichen Ersatz-
teile bis zu den Schwachpunkten einzelner Modelle
– die kompetente Kaufberatung von ai-KLASSIK
beleuchtet alle Themen des Oldtimer-Kaufs.
ai-KLASSIK gibt aber auch nützliche und umsetzba-
re Tipps zu Pflege des mobilen Old- oder Young-
timers, berät bei Finanzierungs- und Versicherungs-
fragen und sorgt für Durch- und Überblick im Klas-
siker-Markt der Schweiz.
4502|11 ai-KLASSIK44 ai-KLASSIK 02|11
JUBILÄUM | Volvo 1800 ES
Chapeau! Seit 40 Jahren verzaubert der Volvo 1800 ES
mit seinem gläsernen Heck. Der «Schneewittchensarg»
erhebt den feinen Unterschied zum Prinzip...
SCHWEDISCHERGLASPALAST
32 ��������� 0211
330211 ���������
KAUFBERATUNG ��� ��� ���
Das optionale Hardtop bietet eine
Alternative zum fummeligen Verdeck.
Bei leichtem Regen lässt es sichsogar
ohne Steckscheibenfahren.
Triumph TR2 bis TR3B
Technische Daten
Triumph TR3
Preis 1957Fr. 12650 (Hardtop: +Fr. 115
0)
Zylinder/HubraumR4/1991 cm�
Leistung95 PS bei 4800/min
ab 1956: 101 PS bei 5000/min
Drehmoment159 Nm bei 3000/min
AntriebHinterrad
0 bis 96 km/h12,5 s
Spitze177 km/h
Verbrauch9–11 l/100 km Benzin
Länge xBreite xHöhe 384x141x127 cm
KAROSSERIE-CHECK
Es gibt vermutlich kaum einen TR im unrestauriertenOriginalzustand.
Rost wurde entweder schon beseitigt odernagt im Verborgenen. D
ie
kritischen Punkte, an denen die Karosserie mit dem Rahmen verbunden
ist, lassen sich nach dem Öffnen der Motorhaube einsehen. Immer prüfen:
Reserveradabteil und Batteriekasten.
Für den Check der hinteren Kot-
flügel müssen die halbmondförmigen Innenverkleidungen über den Rad-
häusern demontiert werden.
TECHNIK-CHECKNeben Zylinderkopf-Ri
ssen und herausspringenden Gängen (Schaltmuffen)
kommen auch Lecks an der hinteren Kurbelwellenabdichtungvor. Letzte-
res lässt sich durch Umrüstung auf einen modernen Simmering beheben.
Rauscht es beimLösen der Kupplung im Leerlauf, ist das
Vorgelegelager
verschlissen. Zudem ist die Schneckenlenk
ung auf Spiel zu kontrollieren.
MARKTWERT*TR2 (1953–1955) – Zust. 1: Fr. 6000
0; Zust. 2: Fr. 39600; Zust. 3: Fr.
26400
TR3 (1955–1957) – Zust. 1: Fr. 60000; Zust. 2: Fr. 39
600; Zust. 3: Fr.26400
TR3A (1957–1961) – Zust. 1: Fr. 55000
; Zust. 2: Fr. 36300; Zust. 3: Fr. 2
4200
TR3B (1957–1961) – Zust. 1: Fr. 60000
; Zust. 2: Fr. 39600; Zust. 3: Fr. 2
6400
* gemäss Eurotax InterClassic WICHTIGE ADRESSEN
�The Swiss TR-Club, A. Zimmermann, 061 311 96
37, www.theswisstrclub.ch
�Garage Messmer, 4629 Fulenbach, 062926 31 06, www.garagemessmer.ch
�Emil Frey AG, Oldtimer-Werkstatt, 5745 Safenwil, 062 788 88 88
�British Inter Cars, 2575Täuffelen, 032 396 10 21, www.britishintercar
s.ch
�CCC AG, 9620 Lichtensteig, 071988 78 88, www.classiccarconn
ection.ch
ERSATZTEILEDie Schwierigkeit liegt w
eniger in der Verfügbarkeit als in der zum Teil
unterschiedlichen Qualität der Teile
. Dies betrifft Gummiteile und mecha-
nische Komponenten ebenso wie Karosserieblechmit schlechter Pass-
genauigkeit. Es empfiehlt sich deshalb, bei seriösen, sachkundigen
Anbietern zu kaufen.
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Die Generation der Sidescreen-TR-Modelle aus den
Jahren 1953 bis 1962 ist robust und simpel in der
Technik. Frühe TR2-Long-Door-Versionen sind selten.
Am ehesten findet man die ausgereifteren, aber
schwereren TR3A. Empfehlenswert sind die Modelle
mit Scheibenbremsen aus der Zeit ab
Ende 1956.
SCHWACHPUNKTE� Verbindung Karosserie-Cha
ssis
� Batteriekasten
� B-Säule
Anschluss Kotflügel hinten
Schweller innen und aussen
� Rahmenendspitzen
� Kurbelwellen-Abdichtung
� Vorgelegewellen-Lager
� Lenkgetriebe
� � � � � Alltagstauglichkeit
� � � � � Ersatzteillage
� � � � � Reparaturfreundlichkeit
� � � � � Unterhaltskosten
� � � � � Verfügbarkeit
� � � � � Nachfrage
Der seitengesteuerte, von zwei
SU-Vergasern versorgte Wetliner-Motor
wurde ab 1946 unter anderem für Ferguson-
Traktoren gebaut. Inder TR-Reihe blieb e
r
bis 1967 im Einsatz.
06|11 auto-illustrierte 149
TECHNIK UND DESIGNVisionäre Erfindungen, legendäre Prototypen oder
einfach-geniale Technik von damals: ai-KLASSIK
präsentiert Meilensteine der Schweizer und interna-
tionalen Automobilgeschichte. Mit aussagekräftigen
Bildern und detaillierten Hintergrundinformationen.
50, 75 oder 100 Jahre alt - ai-KLASSIK feiert eben-
so opulent wie fachkundig die Jubiläen grosser Mar-
ken und Modelle mit faszinierenden Porträts, emo-
tionalen Bildern und informativen Stories.
38 ai-KLASSIK 02|11
TECHNIK | Lohner-Porsche Semper Vivus
1/2 INSERAT HOCH
RANDABFALLEND
Technische Daten
Lohner-Porsche Semper Vivus
Baujahr Original1900
Zylinderzahl/Hubraum 2×1/700 cm3
Leistung2×3,5 PS bei 1800/min
AntriebRadnaben-Elektrom
otoren vorne
Leistung E-Motoren
2×2,7 PS
Reichweite Batterie/total 70–80 km/200 km
Spitze40 km/h
Länge/Breite/Höhe 339/188/185 cm
Radstand231 cm
Gewicht1760 kg
selbst zu Entwicklungszwecken
und für neue Prototypen zerlegt.
Nur vier Fotos und die Patentschrif
t
zeugen von der technologischen
Pioniertat. So entscheidet man sich
für einen originalgetreuen Nach-
bau. Den Auftrag erhält die für Re-
staurationen renommierte Karosse-
riebaufirma Drescher in Hinterzar-
ten. Die Fotos werden vermessen.
Den Massstab liefern die Räder,
deren Grösse bekannt sind. In zeit-
genössischer Literatur und sogar in
damaligen Inseraten von Zuliefe-
rern wird jedem Hinweis nachge-
gangen, um das Fahrzeug authen-
tisch rekonstruierenzu können.
Fast alles muss nachgebaut wer-
den, nur die Laterne, die Hupen
und die beiden De-Dion-Bouton-
Benzinmotoren stam-
men wirklich aus
der damaligen Zeit.
Einen der beiden
Einzylinder findet
Klass ik-Experte
Hubert Drescher in
England, den andern
unbeachtet in einer
Ecke auf einemTeilemarkt
in Deutschland.
Der Rest wird von Grund auf neu
berechnet, gezeichnet und konst-
ruiert. Drei Jahre dauert die Wie-
dergeburt. Den Zeitaufwand
schätzt Drescher dabei auf b
is zu
5000 Stunden. Fast alle Teile ent-
sprechen dem technischen Stan-
dard von damals. Um den Nachbau
auf öffentlichem Grund und mit
Passagieren fahren zu
können, müssen die
heutigen Normen
ECE-R100 für Elek-
trofahrzeugeim
Strassenverkehr
und VDE0100 für
Hybridfahrzeuge er-
füllt werden. Das be-
dingt zum Beispiel eine
Sperre in der Schaltkulisse für
die rückwärtige Fahrstufe, eine
Bleigel- statt der ursprünglichen
Bleisäurebatterie und eine Batterie-
ladezustandsanzeige. Diese sitzt
allerdings schön versteckt im Bat-
teriefach, während der Fahrer sich
anhand der zeitgenössischen Inst-
rumente orientieren muss. Ein
leicht sinkendes Voltmeter bedeu-
tet schwindende Stromreserve,
während das Ampèremeter die mo-
mentane Stromentnahme durch die
Elektromotoren misst. Ein Gaspe-
dal gibt es nicht, die elektrische
Leistung und damit Geschwindig-
keit lässt sich nur mit dem Gang-
wählhebel in drei Fahrstufenvor-
wärts und einer rückwärts regulie-
ren. Steigt das Ampèremeter an
einer Steigung zu stark an, muss
eine Fahrstufe zurückgeschaltet
werden. Wird der Wählhebel auf
«B» gestellt, bremsen die Elektro-
motoren ab, während sich mit dem
einzigen Pedal die Hinterräder me-
chanisch verzögern lassen.
Schwerstarbeit amLenkrad
Wie von E-Mobilen bekannt setzt
sich das kutschenartigeMobil fast
lautlos in Bewegung. Nur dasLen-
ken ist Schwerstarbeit, wiegen
doch die Vorderräder mit ihren in-
tegrierten Motoren je 275 Kilo. Eine
Servohilfe kannte man damals
nicht. Und sobald die Einzylinder
knatternd ihren Dienst aufnehmen,
ist der Beifahrer auf der Rück
sitz-
bank gefordert. Als Bordingenieur
hat er die Vergaser und Alternato-
ren zu justieren. Dabei kann er mit
etwas Vorsicht Stromschläge von
den offen liegenden Zündkontak-
ten vermeiden. Nur Benzindämpfe
und Abgase sind hinter den Einzy-
lindern mit je 700 Kubik Hubraum
allgegenwärtig. Von wegen be-
schauliche Ausfahrt!
Auf der wird man Semper Vivus
ohnehin nur selten sehen, sein
Parkplatz findet sich im neuen
Porsche-Museum. Eine Kleinstserie
wie die 100 Stück der Mercedes-
Replica vom «Patentmotorwagen»
ist nicht geplant. Das Einzelstück
von damals bleibt auch heute ein
Einzelstück.
Die beiden De-Dion-Einzylinder werden
vom Beifahrer bedient und beliefern die Ele
ktromotoren
mit Strom. Überschussenergie fliesst in
die Batterie.
Anhand dieses unddrei weiterer Fotos d
es originalen Semper Vivus musste die g
etreue
Replica des verschollenen Hybrid-Protot
ypen gebaut werden.
Ferdinand Porsche im Jahr 1902.
Die Elektrofahrzeuge konstruierte er
im Dienste von LudwigLohner&Co.
Jeder der beiden Radnabenmotoren wie
gt
rund 275 Kilo. Kurvenfahren wird damit
zur
herkulischen Schwerstarbeit.
Nicht viel mehr alsdiese
Originalzeichnung von 1900
diente als Nachbauplan.
Drei Jahre, etwa 5000 Arbeitsstunden, u
nd rund 600000 Euro kostete der Nach
bau durch
die spezialisierte Karosseriebaufirma Dr
escher.au
toillu
klass
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Schweiz von Hand gefertigt und Dose für Dose abgefüllt. Das
Erfolgsgeheimnis liegt in den beiden Komponenten Reinigungsöl
und Wachs, die keine Schleifmittel enthalten. Während her-
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sen, enthalten Swizöl-Rezepturen mit 30–76 Vol.% eine der
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Baumharzen, Flugrost oder saurem Regen und sind äusserst
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dass Swizöl als Hersteller für Rolls-Royce Motorcars, Spyker
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6 ai-KLASSIK 02|11 702|11 ai-KLASSIK
TOPSTORY | Maserati 200SI | Maserati 250S
Legenden imMORGENNEBELStets fristete die 200S-Familie aus dem Hause Maserati ein
Mauerblümchen-Dasein. Dabei haben sich die Dreizack-Rennsportler
schon von Anfang an als würdige Gegenspieler der berühmteren
Konkurrenz aus Maranello erwiesen.
auto-illustrierte 06|11
SZENE UND SERVICE
Auktionen, Ausstellungen und Ausfahrten:
ai-KLASSIK berichtet über die wichtigsten Events
der lebendigen Schweizer Klassiker-Szene, macht
Appetit auf Old- und Youngtimer zum Selbst-Erfah-
ren und Mit-Erleben mit Tipps und Terminen.
Heute noch ein stilvoller Gebrauchtwagen mit
Vergangenheit auf der Strasse – morgen schon ein
Klassiker mit Zukunft: ai-KLASSIK porträtiert
Autos der 80er Jahre mit Potenzial zum Longtime-
Klassiker.
64 ai-KLASSIK 02|11
FORUM | Oldtimer-Galerie Toffen
6502|11 ai-KLASSIK
Text: Susan RocchettiFotos: Richard Meinert
Das Angebot war vielseitig, dieBesucher waren zahlreich unddas Wetter grossartig. Mehr als 700Klassik-Enthusiasten pilgerten am30. April einmal mehr nach Toffenund fieberten dem ersten Hammer-schlag entgegen. Beat Leu, seit1993 im Toffen-Team, sieht im Auk-tionskauf die Lust am grossen Spiel.«Eine Auktion ist Feeling pur, unddie Euphorie erreicht direkt vor demBeginn immer ihren Höhepunkt.»Armand Perroud beispielsweiseist aus dem Wallis angereist,schleicht beharrlich mit seinemBieterpaddel in der Hand um zweiFahrzeuge herum. «Den Citroën 2CV 6 Charleston von 1983, den hät-te ich gern als eine Art Spielzeug.Ich bin in einem Döschwo-Club, dawürde der sich gut machen.» Aucham benachbart parkierten MG TDvon 1952 ist er interessiert: «Diesind sehr rar, und dieser würde gutin meine Kollektion passen. Ichsammle Oldtimer und habe schon17 Stück zu Hause.»Aber es sind nicht nur Kaufin-terssierte da, sondern auch Anbie-
ter. Ein Klassik-Fan, der anonymbleiben will, verkauft nach 15 Jah-ren seinen gepflegten Mercedes190 SL aus dem Jahre 1955. EinAuto, mit dem er Grosses erlebthat. «Vor ein paar Jahren war ichmit dem SL in Syrien. Von Marseilleaus ging es mit der Fähre nach La-takia, dem einzigen grossen Hafenin Syrien. Dann fuhren wir 2000 kmdurchs Land. Es war grossartig.»Wieso verkauft er das Auto? «Ichwill etwas stärker Motorisiertes, ei-nen Alfa Romeo aus den 50er-Jah-ren oder so ähnlich. Am liebstenhätte ich eine alte Corvette, aberdafür bin ich leider zu gross ge-wachsen!». Für seinen 190 SL möch-te er noch 60000 Franken.Punkt 13.30 Uhr hebt Auktiona-tor Reto Breitenmoser seinen Ham-mer. Er klärt das Publikum über dieallgemeinen Bedingungen auf:«Heute stehen 150 Autos und Mo-torräder im Angebot. Wir haftennicht für offene oder verdeckteMängel, 12 Prozent beträgt dasAuktionsaufgeld. Auch wenn einFahrzeug ‹unter Vorbehalt› steht, IhrAngebot ist bindend.»Unter Vorbehalt bedeutet, derVerkäufer gibt inoffiziell einen Min-destbetrag bekannt. Der Auktiona-
Ein Fest, ein Fieber, ein Staubsauger fürs Portemonnaie – bei der 20. Auktionder Oldtimergalerie in Toffen wurde von 500 bis 150000 Franken geboten.
Klopfen: An der 20. Auktion in Toffenfiel der Hammer seltener als früher.Nur jedes zweite Fahrzeug wurde
versteigert.
Unterm Hammer
Staunen: Der Messerschmitt KR 200mit je vier Vor- und Rückwärtsgängenging für 25000 Franken weg.
Glänzen: Diesem 190 SL von 1955sieht man nicht an, dass er zuletzt2000 Kilometer in Syrien rollte.
70 ai-KLASSIK 02|11
7102|11 ai-KLASSIK
FORUM | Top Ten
Die 10 gesuchtestenOldtimer
Die 10 gesuchtesten Oldtimer*
Rang 1. Rang 2. Rang 3. Rang 4. Rang 5. Rang
Marke VW Ford AC Chevrolet Porsche
Modell Käfer Mustang Cobra Corvette 911
Suchanfragen bei
www.autoscout24.ch 2623 Klicks 2233 Klicks 2081 Klicks 835 Klicks 817 Klicks
Baujahre 1950–1980 1965–1975 1966–1971 1954–1978 1969–1977
Leistung 30–100 PS 98–225 PS 225–400 PS 152–400 PS 125–356 PS
Kilometer 3000–1 000 000 10 000–147 000 8200–35 000 7000–135 000 1000–1 000 000
Preis ab Fr. 3500 9600 79 900 29 800 21 000
Rang 6. Rang 7. Rang 8. Rang 9. Rang 10. Rang
Marke BMW Jaguar Porsche Ford Fiat
Modell 2002 E-Type 356 Thunderbird 500
Suchanfragen bei
www.autoscout24.ch 791 Klicks 710 Klicks 689 Klicks 675 Klicks 558 Klicks
Baujahre 1969–1975 1961–1974 1958–1967 1954–1965 1938–1973
Leistung 100–200 PS 260–276 PS 59–75 PS 200–304 PS 12–25 PS
Kilometer 578–137 000 500–130 000 55–81 400 13 700–126 000 100–107 000
Preis ab Fr. 4500 33 000 38 500 6500 10 000
Text: Jörg Petersen
Fotos: Werk, Ch. Gonzenbach (2)
Was geht, was steht? Eine Fra-
ge, die nicht nur bei Neuwa-
gen oder Occasionen erlaubt ist,
sondern auch bei Klassikern. Der
Traum von vielen konzentriert sich
nämlich auf wenige Modelle. Was
in diesem April besonders stark
nachgefragt war, liefert die Inter-
net-Plattform von AutoScout24, bei
denen unter mehr als 100000 Fahr-
zeugen zahlreiche Klassiker im An-
gebot stehen – angefangen vom
edlen Ami über den schmucken
Italiener und sportlichen Engländer
bis hin zum rustikalen Deutschen.
Der meistgesuchte Oldtimer ist
immer noch der VW Käfer. Er läuft
und läuft und läuft selbst im Inter-
net der Konkurrenz davon. Mit
mehr als 2600 Klicks führt er die
Hitparade an. Und man darf mehr
als nur vermuten, dass vor allem
das Cabrio als ewiger Oldie ge-
sucht bleiben wird.
Neben dem Krabbeltier landen
drei weitere Modelle aus dem Hei-
matland des Automobils in der Hit-
liste. Dazu zählt, wie könnte es
anders sein, der Porsche 911 samt
seinem Vorgänger 356. Gesucht
wird aber auch nach dem BMW
2002 aus den 1970er-Jahren. Über-
raschenderweise wird kein Merce-
des derzeit stärker nachgefragt,
obwohl Ikonen wie Pagode, Heck-
flosse, Strichacht oder SL Klassiker-
grössen sind.Dass die Schweizer Sammler im-
mer noch ihr Faible für die ameri-
kanischen Fahrzeuge haben, zeigt
Im Frühjahr boomt der Markt – auch bei
Klassikern. Einige sind besonders begehrt.
Gut fürs Angebot, schlecht für die Preise.
Vielleicht also mal nach denen schauen, die
in der Gunst nicht ganz oben stehen.
2. RANG Ford Mustang1. RANG VW Käfer
5. RANG Porsche 911
8. RANG Porsche 356
3. RANG AC Cobra
6. RANG BMW 2002
9. RANG Ford Thunderbird
4. RANG Chevrolet Corvette
7. RANG Jaguar E-Type
10. RANG Fiat 500
Er läuft und läuft auch noch als
Klassiker – die grösste Nachfrage
registriert AutoScout24 derzeit
beim VW Käfer.
die Tatsache, dass vier Modelle in
den Top Ten vertreten sind. Drei
davon sogar in den Top Five. Dabei
handelt es sich stets um Sportwa-
gen, explizit Ford Mustang, AC
Cobra und Chevrolet Corvette. Und
auf Rang 9 klassiert sich der Ford
Thunderbird. Letzterer rangiert al-
lerdings in der AutoScout24-
Suchabfrage bereits deutlich hinter
den anderen.
Weniger gefragt sind momentan
zudem Klassiker aus Italien. Weder
klassische Alfa Romeo noch Lancia
tauchen auf, bei Lamborghini und
Ferrari spielt sicher das Preisniveau
eine entscheidende Rolle. Klassik
kann aber auch für wenig Geld at-
traktiv sein, wie der Fiat 500 be-
weist. Der Klassikzwerg schafft es
auf den zehnten Platz der meistge-
suchten Oldtimer.
*Quelle: AutoScout24, Stand April 2011
150
06|11 auto-illustrierte 151
SPORT UND FASZINATIONOb Rundstreckenkurs, Bergrennen oder Rallyes –
ai-KLASSIK erinnert mit historischem Bild-Material
und exklusiven Infos an die spannendsten Wett-
bewerbe, lässt den Leser eintauchen mit Reportagen
und Berichten in die faszinierende Welt des
historischen Motorsports.
ai-KLASSIK öffnet das Fotoarchiv des legendären
Autofotografen Julius Weitmann, der die wichtigsten
Rennen der 50er und 60er Jahre für die Nachwelt
festhielt. So bleibt die Dynamik und Dramatik des
Motorsports nicht nur für die Fahrer und Zuschauer
der damaligen Zeit lebendig.
WEITMANN-ARCHIV| Rallye Monte Carlo
1966
82 ai-KLASSIK 02|11
8302|11 ai-KLASSIK
Historie
Julius Weitmann
(1908−1980)
Einfach soll JuliusWeitmann nicht ge
-
wesen sein. «Schwierig» gehört noch z
u
den schmeichelhaften Beschreibunge
n
des ehemaligen Marinesoldaten. Aber
er konnte es sich leisten, anspruchsvo
ll
zu sein, denn er zählte zu denVirtuosen
der Automobilfotografie. Der Legend
e
zufolge fischte er nach Kriegsende sein
e
erste Kamera aus einer Mülltonne – ob
-
jektivlos. Doch er lernte schnell, und
seine Kaltblütigkeit an den Rennstre-
cken ermöglichte ihm atemberaubende
Bilder voller Dynamik und Dramatik.Di
e
meisten grossen Rennen ab 1954 hat
er gesehen und für den Motorpresse-
Verlag in Stuttgart dokumentiert. Die
auto-illustrierte KLASSIK hat in diese
m
Archiv gestöbert und lässt die wichtigs
-
ten Rennen der 50er- und 60er-Jahre
anhand derWeitmann-Bilder noch ein
-
mal aufleben.
Die 35. Auflage der Rallye Monte Carlo 1966 endete mit einer grossenEmpörung.
Erst nach der Zielankunfthatten die Kommissäre die drei klar führend
en BMC Mini
aus der Wertung gekippt, woraufein Citroën an die erste Stelle rückte.
Die 35. Monte war noch eine Sternfahrt.
Die 168 Teams kamen aus Lissabon,
Bad Homburg, Reims, London, Warscha
u,
Minsk, Oslo und Athen.
Der Finne Rauno Aaltonen auf Mini
zählte zu den Favoriten.
Die Lampenschlacht
von Monte Carlo
HISTORISCHER RENNSPORT | Cooper T77 Coventry Climax
72 ai-KLASSIK 02|11 7302|11 ai-KLASSIK
MAKELLOSER MONOPOSTOAus Hinwil im Zürcher Oberland stammt der schönste Formel-1-
Rennwagen der Schweiz – nein, nicht aus Peter Saubers F1-Fabrik,
sondern aus Urban Fässlers Werkstatt: Ein Cooper T77 von 1965.
JETZT EINSTEIGEN
Coupon einsenden an: auto-illustrierte KLASSIK, c/o edp-services ag, ebenaustrasse 20, 6048 HorwOder per: Telefon 044/806 55 04 | Fax 044/806 55 00 | www.auto-illustrierte-klassik.ch
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