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Ein himmlisches Zwischenspiel Musikalisch und schauspielerisch boten der Gesangverein "Sängerlust" und seine Gäste dem Publikum beim Konzert in der Stadtpfarrkirche eine ebenso stimmige wie stimmungsvolle Vorbereitung aufs Fest. von GÜNTHER GEILING em Himmel nahe konnten sich die Besu- cher beim Weihnachtskonzert des Gesangvereins "Sängerlust" Eltmann am 4. Adventssonntag fühlen, als viele Kinder in Engelsgewändern durch die Stadtpfarrkirche in den Altarraum schritten. Mit ihrem Singspiel "Wenn Engel streiten" erlaubten sie einen Blick in den Himmel und sangen dabei: "Im Himmel ja, da ist was los." Auch das übrige Programm stellte das Weihnachtsgeschehen in den Mittelpunkt. Die Stadtpfarrkirche war mit über 500 Besu- chern bis auf den letzten Platz gefüllt, als der "Frauenchor" mit einem russischen Lied den Auftakt zu einem besinnlichen Konzert mit über 110 Sängern der "Sängerlust" machte. Vorsitzende Ursula Bauer zeigte sich überwäl- tigt von dem großen Interesse wenige Tage vor Weihnachten. Der Advent sei ja bei vielen geprägt von Hektik und Stress und Ziel sei es deswegen, den Besuchern ein wenig Zeit voller Lieder zu schenken, die auch zu Besinnung Anlass gebe. Bei der "Weihnachtskantate" des Männercho- res unter Leitung von Regina Huber, die von Wolfgang Krug an der Orgel begleitet wurde, kamen zahlreiche alte Lieder zu Gehör. Darunter waren der alte adventliche Choral "Es hat ein Schiff geladen", das ursprüngliche Wallfahrts- und heutige Weihnachtslied "Maria durch ein Dornwald ging" sowie das ursprünglich protestantische Weihnachtslied "Macht hoch die Tür". Den Abschluss bildete das ebenso bekannte "Tochter Zion", das in seiner jetzigen Form um 1820 in Erlangen entstanden ist und auf einen Chorsatz von Georg Friedrich Händel gelegt wurde. D- Alte Weihnachtslieder Pressebericht Fränkischer Tag vom 23.12.2015 Autor und Fotos: Günther Geiling

Autor und Fotos: Günther Geiling Ein himmlisches Zwischenspiel€¦ · oder Mahalia Jackson zu Ruhm verholfen haben. Von den Westindischen Insel stammte gar dastraditionelleLied"VirginMary",beidem

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Page 1: Autor und Fotos: Günther Geiling Ein himmlisches Zwischenspiel€¦ · oder Mahalia Jackson zu Ruhm verholfen haben. Von den Westindischen Insel stammte gar dastraditionelleLied"VirginMary",beidem

Ein himmlisches ZwischenspielMusikalisch und schauspielerisch boten der Gesangverein "Sängerlust" und seine Gästedem Publikum beim Konzert in der Stadtpfarrkirche eine ebenso stimmige wiestimmungsvolle Vorbereitung aufs Fest.

von GÜNTHER GEILING

em Himmel nahe konnten sich die Besu-cher beim Weihnachtskonzert des

Gesangvereins "Sängerlust" Eltmann am 4.Adventssonntag fühlen, als viele Kinder inEngelsgewändern durch die Stadtpfarrkirchein den Altarraum schritten. Mit ihrem Singspiel"Wenn Engel streiten" erlaubten sie einenBlick in den Himmel und sangen dabei: "ImHimmel ja, da ist was los." Auch das übrigeProgramm stellte das Weihnachtsgeschehenin den Mittelpunkt.

Die Stadtpfarrkirche war mit über 500 Besu-chern bis auf den letzten Platz gefüllt, als der"Frauenchor" mit einem russischen Lied denAuftakt zu einem besinnlichen Konzert mitüber 110 Sängern der "Sängerlust" machte.Vorsitzende Ursula Bauer zeigte sich überwäl-tigt von dem großen Interesse wenige Tagevor Weihnachten.

DerAdvent sei ja bei vielen geprägt von Hektikund Stress und Ziel sei es deswegen, denBesuchern ein wenig Zeit voller Lieder zuschenken, die auch zu Besinnung Anlassgebe.

Bei der "Weihnachtskantate" des Männercho-res unter Leitung von Regina Huber, die vonWolfgang Krug an der Orgel begleitet wurde,kamen zahlreiche alte Lieder zu Gehör.Darunter waren der alte adventliche Choral"Es hat ein Schiff geladen", das ursprünglicheWallfahrts- und heutige Weihnachtslied"Maria durch ein Dornwald ging" sowie dasursprünglich protestantische Weihnachtslied"Macht hoch die Tür". Den Abschluss bildetedas ebenso bekannte "Tochter Zion", das inseiner jetzigen Form um 1820 in Erlangenentstanden ist und auf einen Chorsatz vonGeorg Friedrich Händel gelegt wurde.

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Alte Weihnachtslieder

Pressebericht Fränkischer Tag vom 23.12.2015Autor und Fotos: Günther Geiling

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An vielen Stellen der Welt wird das Geburts-fest Jesu gefeiert und überall entstandenLieder, wie der "Frauenchor" mit DirigentArmin Müller zeigte. Angefangen vom"Senora dona Maria" aus Chile, wo es zuWeihnachten warm ist, was man auch demLied anmerkt. Mit "joy to the world" präsen-tierten sie dann eines der bekanntestenLieder aus dem angelsächsischen Raum,dem auch schon Stars wie Placido Domingooder Mahalia Jackson zu Ruhm verholfenhaben.

Von den Westindischen Insel stammte gardas traditionelle Lied "Virgin Mary", bei demdas legendäre "Doppelsextett" unterLeitung von Fred Söldner mit Rhythmus-und Bassgitarre in Calypsoart oder auch inRichtung Spiritual für einen tollen Soundsorgte.

Immer wieder stimmten sie gekonnt in denRefrain "He came from the Glory - o yes,believe us" ein, der gerne mit einem mächti-gen Echo ausAfrika verglichen wird.

Mit "tu scendi dalle stelle" (du steigst vonden Sternen herab) hatten die Frauen daswohl bekannteste italienische Weihnachts-lied herausgesucht, von dem GuiseppeVerdi einmal sagte: "Ohne dieses Lied wäreWeihnachten nicht Weihnachten". Vor dreiJahren wurde es sogar im Weihnachtsgot-tesdienst im Petersdom gesungen. Beim"Trommlerlied" von Alban Cohen konnteman sich den energischen Trommler vordem geistigenAuge gut vorstellen.

Dass es der "Sängerlust" um den Nach-wuchs nicht bange sein muss, zeigten dannJugend-, Kinder- und Teeniechor. DerJugendchor "Cantarella" unter Leitung vonSonja Wißmüller zeigte untermauerteseinen guten Leistungsstand mit dem"Winterlargo" aus "die vier Jahreszeiten",einem der populärsten Werke von AntonioVivaldi.

Dem stand das Weihnachtslied "Wenn wirGott in der Höhe ehren, kehrt bei uns derFriede ein" nicht nach. Schon nach wenigen

Takten klang dieses Lied in den Ohrennach und mit Crescento ging es immerwieder in den Refrain, den man amliebsten gleich mitgesungen würde. ImKontrast dazu dann das getragene"Adeste Fideles", das mit verschiedenenTexten auch in den Gesangbüchern zufinden ist.

Auf eine moderne Weise brachten danngemeinsam die "Wallburg-Spatzen" und der"Teeniechor" die Weihnachtsgeschichte vor.Sie nahmen die Zuschauer regelrecht mit inden Himmel, wo sich die Engel in ihremersten Lied stritten, wer denn die GeburtJesu den Menschen verkünden dürfe. Mariaund Josef bekamen nach erster vergebli-cher Herbergssuche das Angebot vom Wirt,im Stall zu nächtigen. Über die Streiterei undihrem "Streit-Song" verpassten die Engelgar die Geburt des Kindes.

Modernes Krippenspiel

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Nur der kleinste Engel bemerkte, was inBethlehem geschehen war. So beschlossensie, dass er die Botschaft verkünden darf, undhoben ihn hoch, damit er den Hirten auf dem

Feld die Botschaft mitteilen konnteMit Solopartien, Chorgesang und Rollenführten die jüngsten Sänger dieses Singspielbravourös vor und beendeten es mit dem Lied"Frieden im Himmel und Frieden auf Erden".

An dieser Stelle brandete großer Beifall desPublikums auf, der gar nicht enden wollte. DieDarsteller beim Singspiel waren Paula Leitner(Maria), Jannik Wiemann (Josef), Niclas

Wiemann (Wirt), Emma Rudel (starkerEngel), Lina Hemmerich (schöner Engel),Annalena Jansen (fröhlicher Engel), KimEngel (großer Engel) und Inga Pfuhlmann(kleiner Engel). Für die Technik sorgtendabei Lukas und Florian Halpfer. DerJugendchor sorgte mit seinem "Wiegen-lied" und dem "Friedenslied" für den Über-gang auf die Geschehnisse der "heiligenNacht".

Die Solisten des Abends waren ReginaHuber (Trompete), Wolfgang Krug (Orgel),Gisela Leitner (Klavier). Als Dirigentenwaren Sonja Wißmüller (Kinderchor "Wall-burgspatzen" und Jugendchor "Cantarel-la"), Clara Viering (Teenie-Chor), Armin

Müller (Frauenchor), Regina Huber (Männer-chor) und Fred Söldner (Doppelsextett) imEinsatz. Mit dem gemeinsam gesungenenSchlusslied endete dieses eindrucksvolleWeihnachtskonzert. Für die Musiker und

Künstler gab es dazu noch stehende Ovat-ionen.