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AV-IBK mitt text - Österreichischer Alpenverein · sche effektiv vor Beschädigung. Der Überzug ist abnehmbar. Alle Teile sind Spülmaschinenfest weite Öffnung für problemloses

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redaktionAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Titelbild:Schneeschuh-wandergruppe vor der Angeralmam Weg zumRanggerköpfl

Foto: Springfeld Klaus

Impressum: Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Alpenverein, Alpenverein Innsbruck, Touristenklub Innsbruck, Akademische Sektion Innsbruck. A - 6020 Innsbruck, Meinhardstraße 7-11 (Anschrift der Redaktion).Mitarbeiter und verantwortlich für die jeweiligen Sektionsseiten:DI Mag. Fedor Celigoj (Touristenklub Innsbruck), Mag. Eva Fend (Akademische Sektion Innsbruck)Inhalt: Informationen und Berichte über Tätigkeiten, Ziele und Aufgaben im Sinne der Vereinsstatuten. Die Redaktionbehält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Für unverlangt eingesendete Manuskripte übernimmt der Verlagkeine Haftung. Für sämtliche Preisangaben übernimmt die Redaktion (Druckerei) keinerlei Gewähr. – Herstellerund Herstellungsort: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Gutenbergstraße 12,3100 St. Pölten – Auflage: 15.000 StückVerantwortlich für Inhalt und Anzeigenteil, Layout und Schriftleitung: Ing. Klaus Oberhuber

Bergwegeinstandhaltung – ein Problem, das immer größer wird!Seite

Chogolisa, das zähe Luder . . . . . . . . . . . . . . . . .4

Touristenklub Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

Gustostückerl aus dem Lechtal . . . . . .10

Auf Sonnenwegen unterwegs . . . . . . . . .18

Bettelwurf Hütte

Jahresbericht 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24

Tourenvorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27

Tourenprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28

Tourenvorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29

Bergwandern – Sicherheit,

Ausrüstung, nützliche Tips . . . . . . . . . . . . . .31

Wildtierfütterung in Praxmar

mit den Zwergelen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36

Alpenvereinsjugend informiert . . . . . . . .37

Fledermäuse in Felswänden . . . . . . . . . . .39

Nachruf Alt-Bischof

Reinhold Stecher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40

Bücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41

Sektionsanschriften:

Touristenklub Geschäftsstelle: Olympiastraße 39, 6020 InnsbruckInnsbruck Tel.: +43 512 585157

Öffnungszeiten: Mo. und Do. 17.00 - 19.00 Uhr, Mi. 9.00 - 11.00e-mail: [email protected]: http://www.touristenklub.org

Alpenverein Geschäftsstelle: Meinhardstraße 7-11, 6020 InnsbruckInnsbruck Tel: 0512/ 58 78 28

Fax: 0512/ 58 88 42Internet: http://www.alpenverein-ibk.ate-mail: [email protected]Öffnungszeiten: Mo. und Do. 9.00 bis 19.00, Di, Mi, Fr. 9.00 bis 17.00 Uhr

Bibliothek: Mo. und Do. 17:00 bis 19:00 Uhr

Akademische Geschäftsstelle: Rechengasse 5, 6020 InnsbruckSektion Tel. und Fax: 0512/ 58 79 64

Innsbruck Internet: http://members.aon.at/oeav.akad.ibk/ e-mail: [email protected] erreichbar: Mittwoch und Freitag: 16.00 bis 18.00 Uhr

Allein der Alpenverein Innsbruck hat in seinem Betreuungsgebiet ein Wegenetz von ca. 320 km Länge.Diese Wege sind auf das Stubaital (im Bereich der Franz-Senn-Hütte) und auf das Karwendel (vom Sol-steinhaus bis zur Bettelwurfhütte) verteilt. Unser Wegwart, Herr Stefan Lackner, kümmert sich mit einemkleinen Team von Mitarbeitern um die Instandhaltung dieses großen Infrastrukturnetzes des Tourismusin unseren Bergen. Das letzte Jahr brachte allein am Zufahrtsweg zur Pfeishütte und im Gebiet desStempeljochs und des Verbindungsweges vom Hafelekar zur Arzler Scharte zahlreiche Wegschäden,die nur mühsam instandgesetzt werden konnten. Am Pfeisweg musste der Bagger 5 Male anrücken!Im Gletscherbereich oberhalb der Franz-Senn-Hütte macht uns die Klimaerwärmung, der Gletscher-rückgang und der Permafrost zu schaffen. Hier enden alte Wege plötzlich vor einer Felswand, weil derGletscher um 3 Meter tiefer liegt.

Die Verbindungswege zwischen den einzelnen Hütten und Almen und die Zugänge aus den Tälern die-nen nicht nur den Alpenvereinsmitgliedern und Einheimischen, sondern auch den Urlaubsgästen alsZugang zu schönen Naturandschaften im ganzen Land. Die „Tirol Werbung“ hat den Erholungswertunserer Berg- und Almenlandschaft schon lange erkannt und punktet damit bei vielen Gästen aus allerHerren Länder. Daraus entstand auch das Projekt „Adlerweg“, welches über Alpenvereinswege durchunsere Heimat führt. Leider wird es für den Alpenverein immer schwieriger, ehrenamtliche Mitarbeiterfür die nicht leichte Arbeit im alpinen Gelände zu finden. Am Stubaier Höhenweg haben wir eine bei-spielhafte Kooperationen zwischen Alpinen Vereinen (ÖAV und DAV) und dem Tourismusverband Stu-baital gefunden. Hier wird die Arbeit von professionellen Bergführern durchgeführt. Der Zustand derWege kann sich sehen lassen und wir sind dem Tourismusverband Stubaital zu Dank für seine Unter-stützung und Weitsicht verpflichtet.

Nur tirolweit sieht es etwas düsterer aus. Vielleicht könnte hier das Tiroler „Mountainbikewege-Modell“als Vorbild dienen. Ohne finanzielle Unterstützung der Tourismusverbände wird die Instandhaltung baldnicht mehr möglich sein!

Es ist höchste Zeit, dass sich alle Betroffenen - alpine Vereine, Tourismusverbände und zuständige Lan-desabteilungen - an einen Tisch setzen und Modelle für die Zukunft auf die Beine stellen. Wir alle kön-nen uns keine Schlagzeilen wie „Alpenverein kann aus finanziellen Gründen Weginstandhaltung nichtmehr garantieren“ leisten.

Handeln wir, bevor es zu spät ist!!Ing. Klaus Oberhuber, 1. Vorstand

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2/2013Chogolisa AALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Text:Lisa Reinthaler

Es ist ein Projekt, das zu den wohl ungewöhnlichen Seilschaften zwischenMensch und Berg im Alpinjahr 2012 zu zählen ist: Nach seiner ersten freien Begehung des Cerro Torre und einer Wiederholung der Route „Eternal Flame“ am Trango Tower besteigt David Lamadie Chogolisa, den einsamen Siebentausender im äußersten Norden Pakistans.

Eine mentale Herausforderung, die zur Reifeprüfung im Karakorum wird.

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David Lama

„Ich bin Kletterer, was mache ich hier eigentlich?“, fragt sich DavidLama in einem post expeditionem veröffentlichten Video, das seinenAufstieg auf die 7.668 Meter hohe Chogolisa im September des ver-gangenen Jahres gemeinsam mit seinem Osttiroler Freund und Berg-führer Peter Ortner dokumentiert. Und er fragt sich mit Recht. Dertrapezförmige Schneeberg in der autonomen Region Gilgit-Baltistanist kein Trango Tower und er ist schon gar kein Cerro Torre. Die Cho-golisa ist klettertechnisch einfach - sie weist weder schwierige Fels-

wände, noch anspruchsvolles kombiniertes Gelände auf, wie es dieSeilschaft Lama/Ortner auf ihren Expeditionen üblicherweise sucht.Die Chogolisa konfrontiert ihre Alpinisten im Wesentlichen mit langen,mühsamen Zustiegen durch tiefen Schnee, mit hoher Lawinengefahr,ungemütlichen Tagen im Basislager und höchst unberechenbarenWetterbedingungen. Und dennoch beschreibt Fred Pressl, einer derErstbesteiger, den anmutig geformten Karakorum-Siebentausenderals „schönsten Dachfirst der Welt“. Und als „zähes Luder“.

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2/2013Chogolisa AALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Dachfirst mit zwei Gipfeln undösterreichischer Geschichte

Am 2. August 1975 gelingt der österreichi-schen Expedition unter der Leitung von EdiKoblmüller die Besteigung der Chogolisa: FredPressl und Gustav Ammerer sind die erstenMenschen, die am höchsten Punkt des Gipfel-trapezes stehen, am 7.668 Meter hohen Süd-westgipfel. Den geringfügig niedrigerenNordostgipfel, der durch einen beinahe waag-recht verlaufenden Gipfelgrat mit dem süd-westlichen Gipfel verbunden ist, hattenjapanische Bergsteiger schon 1958 erreicht.Traurige Berühmtheit in der Geschichte desAlpinismus erlangte die Chogolisa allerdingsbereits noch ein Jahr früher. Hermann Buhl,Achttausender-Pionier und legendärer Erstbe-steiger des Nanga Parbat, stürzte am 27. Juni1957 in den Tod, als auf dem Gipfelgrat in 7200Metern Höhe eine Wechte brach. Gemeinsammit seinem österreichischen Landsmann KurtDiemberger hatte Buhl die Chogolisa erstmalsbesteigen wollen, nur wenige Tage nach ihremTriumph am nahegelegen Achttausender BroadPeak.

37 Jahre liegen also zwischen der Erstbestei-gung des Südwestgipfels und seiner viertenBesteigung durch David Lama und Peter Ortner.In der Zwischenzeit erreichten nur eine deut-sche und eine britische Mannschaft in den Jah-ren 1983 bzw. 1986 den höchsten Punkt derChogolisa. „Die große Jagd“ - so die Bezeich-nung der Chogolisa in der Sprache der Balti –nahe des K2 blieb aus. Und auch das jungeÖsterreicher-Duo näherte sich dem pakistani-schen Schnee-Trapez vorerst nur als „Trai-ningsberg“. Nach der erfolgreichen Besteigungdes Trango Tower wollten David Lama undPeter Ortner in erster Linie Höhenerfahrungsammeln, die sie für künftige Kletterprojekte indünner Luft benötigen würden. „Wir wussten,dass die Chogolisa ein technisch einfacher,aber doch hoher Berg ist. Wir sollten hier im

Alpinstil gute Chancen haben. Doch eine Expe-dition ist für mich nur dann interessant, wenndie Chancen nicht optimal und Fragezeichendabei sind“, erzählt David Lama im rück-blickenden Gespräch mit Klaus Haselböck für„Land der Berge”. Und solche „Fragezeichen“sollte es im Rahmen der Chogolisa-Expeditionletztlich reichlich geben. Bei ihrem ersten Ver-such steigen die zwei Tiroler Alpinisten vonihrem Basislager aus in drei Tagen auf 6.800Meter – bis das Wetter kippt: Wolken ziehenüber die Grate herein, es beginnt zu schneienund der aufkommende Nebel macht ein Wei-terkommen unmöglich. Ein erbarmungsloserWind peitscht die beiden schließlich über steileSchneeflanken, die keine Fehler erlaubt hätten,und vorbei an gewaltigen Seracs in ihr Base-camp zurück.

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Eiserner Wille auf 7.668 MeternDie nächsten zwei Wochen sägen mit Dau-erregen, kargem Grau-in-Grau und tiefenTemperaturen erheblich an der Moral desExpeditionsteams. „Jetzt konnten wir essehen, das zähe Luder, von dem Fred Pressldamals sprach. Unser eigentliches Ziel, alsoHöhenerfahrung zu sammeln, hatten wir schonerreicht. Und doch wollten wir dann den gan-zen Berg“, beschreibt David Lama die zwie-spältigen Gefühle am Berg. Der Gipfel lässt diebeiden Jung-Alpinisten nicht mehr los. Und sosetzen sie alle Hoffnung in ein vom InnsbruckerMeteorologen Charly Gabl vorhergesagtes Wet-terfenster. Die Träger sind schon bereit, dasBasecamp abzubauen und das Material überden Gondogoro La- Pass in Richtung Zivilisa-tion zu transportieren, als David Lama undPeter Ortner einen letzten Versuch starten.

Insgesamt zwei Tage brauchen sie, um vomVigne-Gletscher aus ihren früheren Umkehr-punkt an einer steilen Flanke auf 6.800 Meternzu erreichen. Das Gepäck ist dabei auf eingewichtsmäßiges Minimum beschränkt: Ein 12-Kilo-Rucksack pro Person, inklusive Steigeisen,Skier, Schuhe, Gurtzeug, vier Karabinern, einerEisschraube, einem Eisgerät sowie einemgemeinsamen Zelt und einem 20-Meter-Seil

bilden die Ausrüstung für das Gipfelprojekt.Jedes Gramm zählt. Als das Zelt auf 5.800Metern aufgebaut ist, bestätigt sich CharlyGabls Prognose. Es hört auf zu schneien undam schwarzen Himmel beginnt ein Wett-leuchten der Sterne. Am nächsten Tag um Mit-ternacht starten David Lama und Peter Ortnerihren Gipfelversuch. Der Schnee reicht denbeiden Tirolern bis zur Hüfte, immer wiederbrechen sie ein. Das Gefühl, nicht weiterzu-kommen, macht jeden einzelnen Schrittanstrengend und zermürbend – und zu einerPrüfung des eigenen Willens. David Lama:„Gehen ist eine simple Bewegung, die eigent-lich immer möglich ist. Die Besteigung wurdeab einem gewissen Punkt zu einer rein menta-len Herausforderung, die uns fast zur Verzweif-lung gebracht hat.“ Neun Stunden brauchendie beiden Alpinisten für die finalen achthun-dert Höhenmeter. Dann stehen sie endlich amSüdwestgipfel der Chogolisa. Das Wetterfensterhält und eröffnet eine beeindruckende Aussichtauf die majestätische Bergwelt des Karakorum– ein Blick, wie ihn seit 1986 niemand mehrgenießen durfte. Vor David Lama liegt ein Meeran Gipfeln, ein Meer an neuen Zielen. Und erhat wieder vom Berg gelernt, auch abseits der„Höhenerfahrung“: „Nachher war uns der Gip-fel der Chogolisa viel mehr wert, gerade weiles so eine große Plagerei war. Was man gibt,bekommt man eben auch wieder zurück.“

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Canada-powder ohne jetlag

Noch am Vortag des 18.1.2013 Neu-schnee-Zuwachs von mehr als 30cm…So waren wir glücklich über dieWahl unseres Schitouren-Ausgangs-punktes im Herzen der Kitzbühler Alpenfür das verlängerte Wochenende, der

Neuen Bamberger Hütte auf 1756Hm, wo auchbei Lawinen-Warnstufe 3 noch mehrere Gipfel-ziele zur Auswahl standen.

So montierten wir bei eisigem Morgenwindund strahlend blauem Himmel am Parkplatz vorder Mautstelle und Gabelung Kurzer und Lan-ger Grund die Schneeketten, um dann in flotterFahrt durch den tief verschneiten „KurzenGrund“ den Gasthof Wegscheid und den Aus-gangspunkt der Materialseilbahn zur NeuenBamberger Hütte zu erreichen! Mit erleichter-tem Rucksack eilte dann jeder der 17 Teilneh-mer in seinem Tempo der wärmenden Sonneund Hütte entgegen.

Das Ziel für den „Nachmittagsspaziergang“war rasch gefunden: der Schwebenkopf mitweiteren 600Hm. Frisch gestärkt und gewärmtstapften wir in der Mittagssonne RichtungSalzachjoch. Nach zweier teils sehr mühsamenBachüberquerungen – manch einer versank imPulver-Meer – bogen wir Richtung Westen zuden flachen Roßwildalm-Böden ab. Tea-Timemit gigantischem Panorama-Blick motivierteuns für den letzten kurzen, etwa steileren An-stieg zum Schwebenkopf, oder war snur das Joch davor? Rasch felltenwir im auffrischenden Wind abund „pflügten“ mit großem

Genuss durch den knietiefen Pulver, immer wie-der in den Spuren der Anderen Schwung undLuft holend, kann denn Heli-skiing in Kanadamehr Spaß machen?!

Mit unserer Begeisterung und den entspre-chenden „Elektolyt-Ausgleichern“ wärmten wirbald die Neben-Gaststube auf und freuten unsnun zu 18t über das gute Abendessen und denperfekten Hochwinter-Sonnen-Mega-Pulver-Schitouren-Tag.

Am Samstagmorgen begrüßte uns ein grauerHimmel, was uns nicht abhielt, zum Salzachjochmit dem Markkirchl an der Grenze zwischenTirol und dem Land Salzburg auf zu brechen(Die Bachüberquerungen „fielen“ nach den Er-fahrungen vom Vortag schon leichter).Von dortweg verschenkten wir wieder einige Höhen-meter in Richtung Westen und weitem Hochtalvor dem Östlichen und Westlichen Salzachgeier.In einer lang gezogenen Schleife erreichten wirbei noch sehr trübem Wetter den Rücken, aufdem wir gefahrlos bis zum Schi-Depot amRande des steilen Gipfelhanges zum östlichenSalzachgeier(2466m) gelangten. Während wiruns zu Fuß zum Gipfel hoch wühlten, ver-schwanden, wie von Zauberhand verscheucht,die Schneewolken und die Sonne gab sichMühe, den superleichten Pulverschnee vomVortag auf den südseitigen Hängen bereitseinen Hauch schwerer zu machen. Dies erfor-

derte zwar etwas mehrpower bei

unserer Abfahrt ins Tal zur Salzachalm, aber der„powder“ bei der perfekter Hangneigung fürdiese Schneemenge war der Überdrüber-Ge-nuss. So nahmen wir auch gerne das Auffellenund Spuren für den neuerlichen Anstieg zumSalzachjoch zurück zur Hütte in Kauf. Der Windlegte wieder deutlich an Kälte und Geschwin-digkeit zu. So waren wir froh, bei untergehen-der Sonne und immer noch im Pulver-Rauschschwelgend, die Wärme des Kachelofens imRücken zu spüren.

In der Nacht blies der Wind noch heftiger, je-doch die Temperatur kletterte auf Plus-Grade.Also beschlossen wir, fürs Erste hinter der Hüttezum Unteren Wildalmsee aufzusteigen unddann je nach Sicht weiter zur Stanglhöhe zuspuren oder direkt zur Manzenkaralm und zu-rück zum Gasthof Wegscheid abzufahren…undwieder war uns das Wetter hold, das Grau-in-Grau verwandelte sich in einen strahlendenWintertag und dank Walters „Spuren“ standenwir nach guten 2 Stunden auf der Stanglhöhemit 2276m und begeisterten uns an demRundum-Blick…so manch einer ließ seinenBlick über den angespurten Hang in RichtungManzenkaralm (jetzt von der anderen Talseiteaus) schweifen…und schon schwangen wir in„gekonnter Einzelfahr-Manier“ talwärts…in vielbesserem Schnee als beim Aufstieg erwartet,nämlich wieder tiefem Pulver, manchmal vielzu tiefem! Auch der lange Hohlweg talauswärtsbrachte keine bösen Überraschungen mehr, so-dass wir unser gelungenes Super-Pulver-Wochenende im Gasthof Wegscheid noch

gehörig feierten, mit Dank an alle Be-teiligten!

Ulrike Hell

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Touren- und Veranstaltungsprogramm Frühjahr/Sommer 2013

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2/2013 Sektion Touristenklub Innsbruck

JAHRESHAUPtVERSAMMLUNG 2013

der Sektion Touristenklub Innsbruck findet am

Freitag, 19. april 2013, um 19:00

im Kranebitter hof statt.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

Fedor Celigoj – 1. Vorsitzender

130 Jahre Touristenklub Innsbruck und 125 Jahre Schutzhaus am Patscherkofel

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Auszüge aus den Berichten zur Gründung unseres Ver-eins im Dezember 1883 und, aus der Feder eines derGäste aus Wien, zur Eröffnung des seinerzeit so ge-nannten Kaiser-Franz-Josef-Schutzhauses, bereitsder vierten vom Verein errichteten Hütte nach nichteinmal 5 Jahren des Bestehens, im Juni 1888 (Quelle:Österreichische Touristenzeitung):

Innsbruck-Wilten. Seit längerer Zeit schon trugensich mehrere Naturfreunde mit dem schönen Gedan-ken, in der Centrale Tirols eine Section des Ö. T.-C.[Oesterr. Touristen-Club; heute: ÖTK] zu gründen, undunverzagt wurde an das Werk geschritten. Samstag,den 22. December [1883], constituirte sich in Wery’sRestauration in Wilten [Wery spendete die vom Verein1885 errichtete Wery-Hütte, heute Spannagelhausdes ÖTK] die Section unter dem Namen: Section Inns-bruck-Wilten des Ö. T.-C. unter sehr reger Theilnahme,und alle Anwesenden bekundeten volles Interesse fürdas junge Unternehmen. Es waren 26 Mitglieder an-wesend. Nach Eröffnung der Versammlung, welcherComité-Obmann Dr. Stadler präsidirte, berichtetediese über die der Versammlung vorliegenden be-hördlich genehmigten Statuten, besprach in kernigenWorten des Vereins Zweck und hob nachdrücklichstdie Nothwendigkeit freundschaftlichen Zusammen-wirkens mit der in Innsbruck bestehenden Section desD. u. Ö. A.-V. [heute: DAV/OeAV] hervor, deren Zweckund Ziel dem unserigen gleich ist.Unter lautem Beifall schloss Herr Dr. Stadler seineRede und schritt sohin zur Wahl der Sections-Vorste-hung. Nachdem jeder der gewählten Herren mit Ver-gnügen die Stelle anzunehmen und nach Kräften fürden Club zu wirken versprach, schloss der Vorstanddie Versammlung und gedachte zuvor noch der er-lauchten Person des erhabenen Protectors, Erzher-zogs Carl Ludwig, durch ein dreimaliges „Hoch!“.

Nach Schluss der geschäftlichen Verhandlungen fandein geselliger Abend statt. Ein von Mitgliedern gebil-detes Sänger-Quartett würzte den weiteren Verlaufdes Abends auf’s köstlichste und wurden die ausge-zeichneten Leistungen desselben mit großem Beifallbelohnt. Ganz besonders verdient ein Mitglied desQuartetts lobend erwähnt zu werden, es ist dies HerrKränzl, welcher ein von ihm componirtes Lied: „Dielustigen Brüder“ der Section widmete. Dasselbe mitgrosser Präcision vorgetragen, gefiel ungemein. Soflossen die angenehmen Stunden des ersten Zusam-menseins dahin, bis endlich die stark vorgerückte Zeitzum Aufbruche mahnte. Man trennte sich mit dem an-genehmen Gedanken in 14 Tagen sich wieder zu ge-schäftlichen Besprechungen, sowie zur Pflege desgeselligen Elementes zusammenzufinden.

IV. Clubfahrt des Ö. T.-C. Eröffnung des KaiserFranz Josef-Schutzhauses. Dem Ö. T.-C. ist es inden letzten Jahren endlich nach vielen Bemühungengelungen, in Tirol seine Tätigkeit zu entfalten, zahlrei-che Schutzhaus- und Wegbauten zu errichten undviele Sectionen zu gründen, die rege bestrebt sind, diealpine Sache nach Möglichkeit zu fördern. Allen voranist es besonders unsere rührige, wackere SectionInnsbruck, welche schon mehrere Schutzhäuser be-sitzt, und nun neuerdings zur Eröffnungsfeier einesneuen prächtigen Schutzhausbaues am Patscherko-fel, 2214 m, eingeladen hat. Am Frühmorgen regnete es in Strömen, daher verzö-gerte sich der Aufstieg zum neuen Schutzhause umein Erhebliches, so dass erst gegen Mittag, als dasWetter sich gebessert, das Gros der Festteilnehmerdaselbst eintraf. Hier bot sich das Bild eines echt tiro-lerischen Festes dar. Die Höttinger-Kapelle spielte lu-stige Weisen, einheimische Bevölkerung aus denumliegenden Thälern war in den kleidsamen Trachten

massenhaft erschienen und buntes frohbewegtes Trei-ben herrschte auf luftigem frischbeschneitem Ber-gesgipfel.Nun strömte Alles in das eröffnete Haus, in welchemFrau Oberhammer [vermutlich Ehefrau des HerrnAnton Oberhammer, eines der Hauptförderer desBaues] auf das liebenswürdigste die Honneursmachte und provisorisch als treffliche Wirtin fungirte.Das neue Schutzhaus, 1970 m hoch gelegen, prä-sentirt sich als ein sehr schöner und zweckmässigerBau. Es besteht aus einem Parterregeschoss mit dreiGastzimmern und einer Küche, einem Stockwerke mit7 Zimmern, sehr nett eingerichtet. Das ganze Haus istim Innern mit Zirbelkiefer vertäfelt und birgt hübscheGlasmalereien (ein Geschenk der Innsbrucker Glas-malerei-Gesellschaft).Dann wurde auf der Spitze des 40 Minuten ober demHause sich erhebenden Patscherkofels die Gedenk-tafel der Besteigung des Berges durch Kaiser FranzJosef am 14. Juni 1848 (auch in Heilig-Wasser befin-det sich eine diesbezügliche hübsche Gedenktafel) fei-erlich durch Dr. Pitra [damaliger Sections-Vorstand]enthüllt, und nach einigen fröhlichen Stunden auffreier Bergeshöhe Abends der Abstieg nach Innsbruckausgeführt, wo sich die ganze Reisegesellschaft imAdam-Bräu zusammenfand. Hier gab es wieder Con-cert und Festcommers.

Wir werden für die Jubilare im Sinne unserer Vorgän-ger „die Pflege des geselligen Elements“ nicht zu kurzkommen zu lassen!

Ihr/Euer Fedor Celigoj

P.S.: Die Österreichische Nationalbibliothek stellt die histori-schen Ausgaben der Österr. Touristenzeitung (Jahrgänge1881 bis 1938) unter http://anno.onb.ac.at in digitaler Formkostenlos zur Verfügung.

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13. April 2013Piz Palü

Gletscherskitour mit Bus und Liftunterstützung.

4. Mai 2013Firntour

Richtet sich nach den jeweiligen Schneeverhält-nissen.

29. Juni 2013Imster Höhenweg

Anspruchsvolle Bergwanderung, ca. 8 Std.

20. Juli 2013Zugspitze; Höllentalweg

Lange und anstrengende Bergtour mit Gletscherund Klettersteig, ca. 9 Std. von Hammersbach. 2200 Höhenmeter, Abstieg mit Bahn.

7. - 8. September 2013Schwarzenstein

Mittelschwere Gletschertour im Zillertal mit Über-nachtung auf der Berliner Hütte.

Die Herbstwanderung ist noch in Planung.

Tourenanmeldungen bitte fristgerecht entweder te-lefonisch im Sektionsbüro unter 0512/585157oder per Mail [email protected].

Informationen zu allen Touren gibt es wie immerauf unserer Homepage unter www.touristenklub.org

SeniorenDie Senioren treffen sich für gemeinsame Unter-nehmungen jeden 1. und 3. Donnerstag imMonat. Die Touren werden kurzfristig und je nachWetterverhältnissen vereinbart. Treffpunkt ist inder Wiesengasse (Pradler Friedhof).

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2/2013 AALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Die Lechtaler sind die größte nordalpine Gebirgsgruppe, 70 Kilometer lang und

20 Kilometer breit . Sie beherbergen den einzigen Dreitausender der nördlichen Kalkalpen.

Weiß-Rot weht die Tiroler Fahne über ihnen und über einem kleinen Teilabschnitt auch

das Vorarlberger Rot-Weiß. Sie sind ein Paradies für Tourengeher und manchmal sind

sie so einsam, dass man es mit der Angst zu tun bekommt.

Gustostückerl

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AALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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von Andrea (Text) und Andreas Strauß (Fotos)

aus dem Lechtal

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Das NichtsDas Nichts. Kann man das Nichts denken? Fallsja, kann man es darstellen? Davon erzählen,darüber schreiben? Wohnt das Nichts am Fal-lenbacher Joch?

Schon auf den ersten Kehren der Almstraße insSulzltal waren die Verkehrsgeräusche der Bun-desstraße verklungen. Steine knirschten unter

den Sohlen der Tourenstiefel, Schritt fürSchritt. Im langen, dunklen Tunnel, der zur

Sulzlalm hinaufführt, hatten wir uns un-terhalten, um mit ein paar belanglosenSätzen die Dunkelheit und die Stillezu beleben. Bei der Ronigalpe, woman den frühlingshaft angeschwol-lenen Bach in einer Furt durch-quert, werden wir richtig laut:

Stöhnen, Quietschen, Protestrufebegleiten die barfüßigen

Schritte durchs Eiswasser.

Klack, klack. Im gleichmä-ßigen Rhythmus des Ge-hens klackt derKunststoff meiner Bin-dung auf die Steighilfe.Etwas schneller auf der

mäßig geneigtenSchneefläche

des obe-

ren Sulzltals und etwas langsamer beim Auf-stieg über den Riesenhang von der Frederic-Simms-Hütte Richtung Wetterspitze. Einmalbleibe ich stehen, um von der Brotzeit zu bei-ßen, doch auch da begleitet mich noch dasgleichmäßige Geräusch des Gehens. Oder istes der Herzschlag?

Nach gut 1600 Höhenmetern zum FallenbacherJoch hinauf sitze ich dort nun auf einem aus-geaperten Felsen. Andi hat sich auf den Wegzum Gipfel gemacht, die Holzgauer Wetter-spitze ist mit ihren 2895 Metern schließlicheiner der höchsten Gipfel der Lechtaler Alpenund vom Joch lässt er sich zu Fuß über den ver-sicherten Steig in einer knappen halben Stundebesteigen. Seit seine knarzenden Schritte aufdem Harsch verklungen sind, herrscht Stille.Kein Geräusch, nichts. Wenn man die Augenschließt, wohnt am Fallenbacher Joch dasNichts.

Manch Ritter soll einst die Stille während derNachtwache vor dem Ritterschlag als schwie-rigste Prüfung empfunden haben. Für Handy -man und SMS-Frau wäre schon eine StundeStille eine Herausforderung. Aber ist es nichteine wunderbare Sache zwischen diesen Lech-taler Schneeriesen zu sitzen und nichts zuhören?

Nach einer Weile öffne ich die Augen wieder.Gierig saugen sie die Landschaft ein. WeiteKare, Felsgipfel, endlose Täler, Zackengrate.

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Eine Welt in Schwarz-Weiß, nur der Himmelleuchtet blau. Spuren von anderen Tourenge-hern sind in der näheren Umgebung keine zusehen, nur in einem der Nachbartäler zieht sichein Band durch die gleißende Schneefläche.Kein Wunder, die Lechtaler Alpen umfassen einriesiges Gebiet. Startet man wie die meistenaus dem Lechtal, der nördlichen Begrenzungder Gebirgsgruppe, so hat man außerdemauch die Tourenmöglichkeiten in den südlichenAllgäuer Bergen zur Auswahl. Ein Tal, dutzendevon Seitentälern und zwei Gebirgsgruppen.Der Tisch für Skitourengeher ist zwischenWarth und Reutte wirklich reich gedeckt. Diewenigen Tourengeher, die die Anfahrt auf sichnehmen, verteilen sich also auf ein ungeheuergroßes Gebiet. Selbst ein Renommierziel wiedie Holzgauer Wetterspitze gehört uns daherganz alleine, trotz Sonnenschein und guter Be-dingungen.

FremdgehenVielleicht hat die schattige Nordseite der Holz-gauer Wetterspitze die Tourengehergemeindeim Lechtal verschreckt. Zur Probe testen wiranderntags eine Tour auf der anderen Talseite.Wir gehen in den Allgäuer Alpen fremd. Hübschder Sonne zugewandt ist die Mädelegabel überHolzgau. Mit ihren über 1500 HöhenmeternTourenlänge sollten sich ebenfalls einigeSchwünge ausgehen.

Ein einziges Auto am Ausgangspunkt in Holz-gau. Und selbst das gehört einer Mama, die mitihrem Sohn an den nahen Kinderlift geht. Hin-auf durchs enge Höhenbachtal, vorbei an derRoßgumpenalm und die weiten, sonnigenHänge die Mädelegabel hinauf ist niemand un-terwegs. Am Skidepot kann man einen Blick indie schattige, steile Trettachrinne werfen. ZweiSpuren führen hinab auf die deutsche Seite, dieMädelegabel ist Grenzgipfel. Vor allem aber istsie ein prächtiger Aussichtsberg auf die Lech-taler Alpen. Das Fremdgehen hat sich – in die-sem Ausnahmefall – gelohnt.

Nur zwei Orte von Holzgau flussaufwärts, inSteeg, mündet von Süden kommend das Kai-sertal ein. Bei Kaisers teilt es sich in zwei Äste,der linke ist tatsächlich etwas besser besucht.Hahnleskopf und Griestaler Spitze (direkt überKaisers), Guflespitze, Feuerspitze und Vorder-seespitze heißen die Ziele für den weißenRausch. Am beliebtesten aber ist die Aples-pleisspitze (auch Alplespleisspitze). Ein wahresGustostückerl im Lechtal. Schließlich fällt hierder in den Lechtalern allfällige lange Talhatschfast weg. Nach einer Stunde eher flachen Auf-stiegs erreicht man die Kaiseralm und hier be-ginnen wirkliche Paradehänge. Bei Firn kannman sich auf dem weiten Südhang oder dernach Südosten gerichteten Rinnenvariante vollin die Kurven lehnen und carven, was das Zeughält. Und das auf fast 1000 Höhenmetern!

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Hut ab vor den AltenWieder diese Stille. Vor uns das steile Verbor-gene Kar. Man sieht es nur bis zu einer Gelän-dekante ein. Bricht es dahinter ab? Kann manes fahren? Auf der Alpenvereinskarte liegt eswie ein 90° Winkel inmitten der Felsen. 400Meter geht es steil hinab, dann folgt ein Schro-fenriegel von 40 oder 50 Metern, darunter liegtdas Almajurtal, es geht nach Kaisers hinaus.Dort müssen wir hin. Auch deshalb, weil esschon Nachmittag ist, vier Kilometer Talwegund 1300 Höhenmeter Aufstieg hinter uns lie-gen, von denen wir zwei Drittel durch knietiefenBruchharsch abwechselnd spuren mussten.Weil wir in dieser traumhaften Weite zwischenFallersteiskopf und Gamskarscharte Motivan Motiv gesehen hatten und unsdie Begeisterung zwarab und zu aufdie Uhr

schauen, aber aus dem Ergebnis keine Konse-quenzen ziehen ließ. So stehen wir nun an derGamskarscharte. Vor uns die Abfahrt ins Unbe-kannte.

Wir schauen hinab, schauen nochmals auf dieKarte, schauen uns an. Dann ziehen wir fastzeitgleich die Felle ab und steigen in die Bin-dung ein. Wir werden es einfach riskieren. Dieeinzige Sicherheit, dass wir nicht in eineinhalboder zwei Stunden mit leerem Magen undschwammigen Knien wieder hier oben stehen,ist eine alte Karte. Erschienen 1921 stellt sieSkirouten im Arlberggebietdar. Und eben

auch die Runde über die Gamskarscharte. Be-züglich Steilheit und Routenführung eine hoch-moderne Tour. Lang und anspruchsvoll miteinem ordentlichen „Kick“ beim ersten Mal.

Nach 700 steilen Höhenmetern stehen wir tat-sächlich im Almajurtal. Zwar auch mit schwam-migen Knien, weil wir auf der Abfahrt kaumstehen bleiben wollten, aber überglücklich. Undkönnen nur sagen: „Hut ab vor den Alten!“

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Einen ähnlichen Ruf wie Kaisers hat auch Gra-mais, in einem Lechseitental etwas flussab-wärts. 54 Einwohner hat die Gemeinde, sie istÖsterreichs kleinste. In Gramais endet dieStraße und beginnt das Revier der Tourengeher.Wo sich im Sommer Adlerweg und Lechtal-Hö-henweg zwischen Leiterspitze und Kogelsee-spitze herumschlängeln, ist im Winter viel Platzfür die eigene Spur. Die Talwege sind auch hierwieder lang. Das Lechtalgesetz hat Gültigkeit:Je länger der Talhatsch, desto einsamer. Aneinem Wochentag kann man aber ruhig denSchafkopf gleich ganz vorne im Tal anpacken.Die gut geschützten Nordhänge haben nochlockeren Pulverschnee konserviert. Dankbarnimmt man da zur Kenntnis, dass die Vorgän-ger während der letzten Wochen unverspurteKorridore frei gelassen haben.

Der Schafkopf vereint an diesem Tag alle Prä-dikate einer „typischen Lechtalertour“, wennes so etwas denn gibt: Ruhig, aussichtsreichund im Charakter unverwechselbar.

In der SackgasseAuch Pfafflar ist im Winter Sackgasse, denndas Hahntennjoch, die Verbindung Lechtal– Inntal, hat Wintersperre. Unser Favoritim Tourengebiet Pfafflar heißt Stein-karspitze. Weil es aber in denLechtaler Alpen viele spitzigeBergformen gibt und nochmehr steinige Kare, ja sogarder Lech selbst als „derSteinige“ übersetzt

wird, ist der Name mit Vorsicht zu nehmen. ImNachbartal bei Namlos gibt es gleich zwei Na-mensvettern, auf alle drei führen Skitouren.

Unsere Steinkarspitze liegt südlich von Pfafflarund wird über die Hanauer Hütte erreicht. Amschönsten ist die Rundtour Hanauer Hütte –Parzinnsee – Gufelseejöchel – Gufelsee – Stein-karspitze – Nördliche Parzinnscharte – HanauerHütte. Sie ist ruhig, aussichtsreich und hat ihrenganz eigenen Charakter. Lechtal eben.

Allein der Blick auf die gleichförmige Felspyra-mide der Dremelspitze während man zur Hütteaufsteigt, dann die obere Etage mit der Han-auer Hütte - eigentlich ist sie rundum von Ski-tourenmöglichkeiten eingerahmt. Da sind diebeiden Dremelscharten, die Parzinnscharte,das Gufelseejöchel mit der Kogelseespitze oderdie Kogelsee-scharte.

Die Kleinen im OstenWer ab einer vierstelligen Höhen-

meterleistung blass wird umdie Nasenspitze, muss seineLechtaltouren sehr genauplanen. Nur im Osten desGebiets stehen die Chan-cen auf kürzere An-stiege besser. Aber

unter 1200 Höhen-meter bleiben

auch hier diewenigsten

Ziele.

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Info:

Die Engelspitze über Namlos hat immerhin denCharakter einer „Kleinen“. Etwas über 1000 Hö-henmeter sind zu gehen, zudem fällt der Tal-weg weg, denn gleich über Namlos steigt manbeständig die Westflanke und schließlich denWestrücken auf. Die relative Nähe zu Reutteund dem Ehrwalder Becken sorgen dafür, dassdie Engelspitze meist schon eine solide Spurhat und man auch hier Kraft spart für die Ab-fahrt – die ist bei Pulverschnee am schönsten.Dann gehört auch diese Tour zu den ganz gro-ßen.

Eingefleischte Tourengeher denken bei Namlosnatürlich zuerst an die Namloser Wetterspitze.Aber mindestens genauso schöne Hänge hat

der „Kleine“ von Nebenan. Tschachaun heißtdieser Kleine und misst 2334 Meter. Das machtab Namlos 1100 Meter feinste Abfahrt. Entwe-der durch das Brennhüttental oder durch dasvor allem oben sehr schöne Faselfeiltal.

Der Zwerg unter den Lechtalern zum Schluss:das Joch. Der arme Berg hat noch nicht einmaleinen richtigen Namen erhalten. Immerhin aberhat er ein Gipfelkreuz. Erwischt man den 700Meter langen Westrücken an einem schönenPulverschneetag, dann wird man nichts auszu-setzen haben, höchstens Lust auf mehr. Aberdann ist man im Lechtal und seinen Seitentä-lern ja gerade richtig!

Zufahrt: Von Osten über Reutte oder Ehr-wald/Lermoos und von Westen über Warthins Lechtal. Das Hahntennjoch ist im Win-ter gesperrt.

Beste Zeit: Februar – April

Karten/Führer:AV-Karten, 1 : 25.000, Nr. 3/2 - 4 , Arl-berggebiet, Parseierspitze, Heiterwandund Muttekopf; Andrea und AndreasStrauß, Die schönsten Skitouren Allgäuerund Lechtaler Alpen, München 2008.

Empfehlenswerte Touren:l Gamskarscharte, 2534 m

Raffinierte, einsame Rundtour fürs Frühjahr mit langem TalzustiegSchwierigkeit: schwierig, einige Steilpassagen, Orientierungssinn nötigHöhendifferenz: 1220 m Exposition: N-W-STalort: Kaisers, 1518 m, im Kaisertal

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Skitouren aus dem Lechtall Aplespleisspitze, 2632 m

Sehr beliebte Skitour im Kaisertal, einer derLechtalklassikerSchwierigkeit: mittelHöhendifferenz: 1130 mExposition: W-S-SOJahreszeit: ab MärzTalort: Kaisers, 1518 m, im Kaisertal

l Feuerspitze, 2852 m

Rassiger Gipfel gegenüber der HolzgauerWetterspitzeSchwierigkeit: schwierig, steiler, engerFelsdurchschlupfHöhendifferenz: 1350 HmExposition: W-SJahreszeit: März - April Talort: Kaisers, 1518 m, im Kaisertal

l Holzgauer Wetterspitze, 2895 m

Lange, schwierige Tour auf einen der„Lechtalriesen”, typische FrühjahrstourSchwierigkeit: mittelschwer, GipfelaufbauschwierigHöhendifferenz: 1800 Hm

Exposition: O-N-WTalort: Stockach, 1070 m, im Lechtal

l Schafkopf, 2311 m

Schneesichere Skitour bei Gramais mit ge-nialer Abfahrt Schwierigkeit: mittelHöhendifferenz: 1060 HmExposition: NW-NO, Abfahrtsvariante auch WTalort: Gramais, 1321 m, von Häselgehr imLechtal auf 10 km langer, schmaler Berg-straße nach Südosten

l Steinkarspitze, 2650 m

Verborgenes Tourenschmankerl im Einzugs-bereich der Hanauer HütteSchwierigkeit: schwierigHöhendifferenz: 1500 HmExposition: W-N-OTalort: Boden, 1356 m, im Bschlabser Tal

l Namloser Wetterspitze, 2553 m

Einer der bekanntesten Skitourenberge imLechtal Schwierigkeit: mittel

Höhendifferenz: 1350 HmExposition: N-W-SWTalort: Namlos, 1225 m, zwischen Lermoos und Stanzach

l Engelspitze, 2280 m

Beliebte, nicht allzu lange Tour über dem Talkessel von Namlos, auch imHochwinter schon möglichSchwierigkeit: mittelHöhendifferenz: 1030 HmExposition: WTalort: Namlos, 1225 m, zwischen Lermoos und Stanzach

l Joch, 2052 m

Kurze, einfache Skitour auf einem Westrücken, auch im Hochwinter gern begangenSchwierigkeit: einfachHöhendifferenz: 700 HmExposition: SW-WTalort: Rinnen, 1262 m, zwischen Berwang und Namlos

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Der Bereich des Etschverlaufs zwischen Meran, Bozen und der Südspitze Südtirols ist aufgrund der geringen Höhenlage - die Etschtalsohle weist lediglich eine Seehöhe von rund 250 Metern auf -,

aber auch aufgrund der Weite und intensiven Sonneneinstrahlung klimatisch besonders begünstigt.

Daher ist hier das Wandern im Frühling sehr lohnend. Das durchweg gut markierte und beschilderte Wegenetz erschließt sowohl die in ihrem natürlichen Zustand gebliebenen Trockenhänge vor allem auf der Ostseite des Etschtales als auch die

Mischwälder an den Hängen der Überetscher Gegend und des Unterlandes. Hinzu kommt die ländliche Kulturlandschaftmit ihren Dörfern, Einzelhöfen, Kirchen, Burgen, Weingütern und Obstwiesen.

Bei den Wanderrouten handelt es sich teils um breite Forstwege, teils um Höfe- oder Burgwege, die manchmal sogar nochihre jahrhundertealte Steinpflasterung aufweisen, aber auch um ebene Promenaden, die vor ungefähr hundert Jahren

angelegt und mit exotischen Bäumen und Ziersträuchern bepflanzt wurden.

Schließlich gehören zum Routennetz im Meraner Raum auch jene Wege, die den kilometerlangen Bewässerungskanälen,den sogenannten Waalen oder Wasserwaalen, folgen und zu den beliebtesten Südtiroler Wandermöglichkeiten gehören.

So stellt sich das Wegenetz des besagten Gebietes durchaus vielgestaltig dar und weist sehr zahlreiche Wandermöglichen auf.Von diesen stellen wir hier nun eine kleine Auswahl mit den wichtigsten Angaben vor. Dabei liegt auf der Hand, dass kein

Anspruch auf eine wie immer geartete Vollständigkeit erhoben wird und sich beispielweise die baulichen und geschichtlichenAngaben zu Burgen oder Kirchen auf die vom verfügbaren Platz gebotene Kürze beschränken müssen.

Da es bei Wanderungen in der Kulturlandschaft nicht um das möglichst rasche Erreichen eines Zieles geht, haben wir Wanderungen ausgewählt, deren Länge sich in Grenzen hält, damit genügend Zeit zum Schauen,

Erkunden und Erleben oder auch zu einem Rundgang am Ausgangsort bleibt, bei dem es sich nicht selten um ein historisches Dorf- oder Stadtzentrum handelt.

Text und Fotos: Hanspaul Menara

Schloss Tirol bei Meran

SAuf onnenwegen unterwegs

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Die sieben Wanderungen

Schloss Runkelstein, das nördlich von Bozen am Eingang in die SarnerSchlucht einen massiven Felsvorsprung krönt, erfreut sich als gut er-haltene Ritterburg mit reichem Freskenschmuck und Einkehrstätte regenBesuches.

Die im 13. Jahrhundert erbaute Burg kam im späten 14. Jahrhundert indie Hände der reichen Brüder Vintler von Bozen, welche die Anlage er-weiterten und von verschiedenen Künstlern mit großflächigen Wand-malereien versehen ließen. Diese Gemälde, die sich auf der Hofseite dessogenannten Sommerhauses und in dessen Innenräumen sowie imWestpalas befinden, bilden die Hauptattraktion des Schlosses, das des-halb auch als „Bilderburg” bezeichnet wird.

Da der Aufstieg zum Schloss nur kurz ist, verbinden wir ihn mit der Be-gehung des westlichen Abschnitts der bekannten, ab 1908 angelegtenund nach dem am Bergfuß liegenden Bozner Stadtteil St. Oswald be-nannten Oswaldpromenade, wodurch sich eine geschlossene Rund-wanderung ergibt. Flaumeichen, Zedern, Zypressen, Opuntien undverschiedene Ziersträucher säumen diesen sonnenexponierten Weg überden Dächern von Bozen. Außerdem fallen zwei bizarre Felsgestalten ausPorphyr-Konglomerat auf, die als „Wilde Mander” bekannt sind.

Wegverlauf: Vom Runkelsteiner Parkplatz am Eingang ins Sarntal (ca.300 m) auf dem mittelsteilen, nicht zu verfehlenden „Kaiser-Franz-Joseph-Weg” in ca. 15 Min. hinauf zur Burg Runkelstein (361 m; Gast-schenke). Nach dem Burgbesuch den Wegweisern „St. Oswald” folgendauf breiten Wanderwegen in längerem Auf- und Abstieg ostwärts zum„Müllerdenkmal” an der Oswaldpromenade, hier scharf rechts ab, aufbesagter Promenade westwärts zu den „Wilden Mandern” (zwei bizar-ren Felsgestalten), schließlich in Serpentinen hinunter nach St. Antonund ab da der Beschilderung „Runkelstein” folgend über die St.-Anton-Brücke zurück zum Ausgangspunkt.

Höhenunterschied: ca. 250 m

Gesamtgehzeit: 2 - 2 1/2 Std.

Anforderung: leicht und problemlos

Schloss Runkelstein und Oswaldpromenade bei Bozen

Mit über zwölf Kilometern ist der Marlinger Waal der längste Bewässe-rungskanal Südtirols. Er beginnt bei der Töll westlich von Meran undführt bis in die Gegend von Oberlana. Dabei durchquert er Mischwälder,Wiesen, Obstgüter und Weinberge, und er führt an verschiedenen Ein-kehrstätten und Höfen vorbei.

Die sehr aufwendige Errichtung des Kanals, die nicht weniger als zwan-zig Jahre in Anspruch nahm, erfolgte ab 1730 im Auftrag des einstigenKartäuserklosters Allerengelberg im Schnalstal, das in Marling einen gro-ßen Meierhof besaß.

Die Begehung des gesamten Waalweges erfordert vier bis fünf Stunden,doch bietet sich auch die Begehung nur des mittleren und südlichen Ab-schnittes an, die sich zu einer Rundwanderung mit Marling als Ausgangs-und Endpunkt gestalten lässt. So bleibt genügend Zeit, auch einen Ab-stecher zum etwas höher gelegenen Schloss Lebenberg zu machen.Diese schöne Anlage umfasst die im späten 13. Jahrhundert von denHerren von Marling erbaute Ritterburg sowie die später entstandene,kostbar eingerichtete untere Burg mit der Schlosskapelle.

Wegverlauf: Von Marling (363 m) der Markierung 32 folgend nord-westlich zwischen Häusern und durch Obstgüter in ca. 20 Min. hinaufzum Waal (475 m; nahebei die „Waldschenke”). Dann auf dem Begleit-weg in ebener Wanderung südwärts. Wir kommen am Gasthaus „Waal-heim” vorbei und wandern weiter, bis der Waalweg die Straße kreuzt,die zu den Höfen am Marlinger Berg führt und uns in kurzem Aufstiegzum Schloss Lebenberg bringt (513 m; Führungen; ab Marling knapp1 1/2 Std.). Dann zurück zum Waal (ein Abstecher bis zu seinem End-bereich lohnend) und über die Marlinger-Berg-Straße in etwa 3/4 Std. zu-rück zum Ausgangspunkt.

Höhenunterschied: 150 m

Gesamtgehzeit: 2 1/2 Std.

Anforderung: in jeder Hinsicht leicht und problemlos

Der Marlinger Waalweg

Schloss Runkelstein, Bozen, Wandmalereien am Sommerhaus

Der Marlinger Waalweg

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querenden Algunder Waal, durch Mischwald weiter nach St. Peter (596m; 3/4 Std.) und auf breitem Weg hinüber zum Schloss Tirol 647 m; abGratsch gut 1 Std.). Nach dessen Besichtigung auf breitem Weg leicht ab-steigend hinüber zum Westrand von Dorf Tirol, von dort auf nicht zu ver-fehlendem Weg hinunter zur Brunnenburg und zurück nach Gratsch.

Höhenunterschied: 220 m

Gesamtgehzeit: 2 Std.

Anforderung: in jeder Hinsicht leicht und problemlos

Der Tappeinerweg gegen die Zielspitze

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Zum Schloss Tirol bei Meran

Meraner Promenadenrunde

Mit Frühlingsanfang öffnet Schloss Tirol seine Tore. Als Zugang wählenwir den Weg, der zunächst von Gratsch bei Meran hinauf nach St. Peterführt. Diese Kirche der einstigen gleichnamigen Urpfarre stammt in Tei-len aus der Zeit um 800 und enthält teils romanische teils gotische Wand-malereien.

Von St. Peter ist es dann nicht mehr weit hinüber zum Schloss Tirol. Beider ins 12. Jh. zurück reichenden Anlage handelt es sich um eine mäch-tige Dynastenburg in beherrschender Lage hoch über dem MeranerBecken. Sie war der Sitz der Grafen von Tirol und damit die Keimzelledes späteren Landes Tirol. Ihr Äußeres wird vom imposanten Bergfried,dem großen Saalbau, dem Palas und der zweigeschossigen Kapelle ge-prägt. Hervorragend gearbeitete Elemente romanischer Steinmetzkunstsind die marmornen Portalfassungen des Saales und der Kapelle mitDarstellungen von Menschen, Tieren, biblischen Gestalten und Fabel-wesen. Auch die frühgotischen Fresken in der Kapelle sind zu nennen,und überdies enthält die Burg das Südtiroler Landeskundemuseum.

Nach dem Besuch von Schloss Tirol wandern wir hinüber nach Dorf Tirolund steigen von dort wieder ab, wobei wir auch die Brunnenburg ken-nenlernen, die ein landwirtschaftliches Museum enthält. Sie war im 13.Jahrhunderts erbaut worden, dann zur Ruine herabgesunken, und erstum 1905 erfolgte der Wiederaufbau in der heutigen Form.

Wegverlauf: Von der Kirche der Häusergruppe Gratsch bei Meran(375 m) auf dem Kreuzweg durch Rebanlagen mittelsteil hinauf zum

Wir beginnen diese Frühlingswanderung im historischen Zentrum Me-rans und spazieren zunächst die Passer entlang. Reicher Blumenschmuckbegleitet uns. Vorbei am Kurhaus, an der mit Landschaftsbildern ge-schmückten „Wandelhalle” und am mächtigen, im 14. Jh. erbauten„Steinernen Steg” gelangen wir hinein in die Gilf. Hier rauscht die Pas-ser durch eine tiefe Felsklamm, während sich am Berghang ein Urwaldaus Hanfpalmen, Zedern, Zypressen-Bambus, zahlreichen anderen Bäu-men und vielen blühenden Sträuchern ausbreitet. Durch diesen „GartenEden” führt die Gilfpromenade in Serpentinen hinauf zum Pulverturm,dem Bergfried der einstigen Burg Ortenstein. Von dort wandern wir aufdem Tappeinerweg gemütlich westwärts. Auch hier wieder Pflanzen allerArt, blühende und duftende Sträucher, Blumenbeete, Ruhebänke, spru-delnde Brunnen, ein Gletscherschliff sowie das Denkmal für den ArztFranz Tappeiner, den Begründer der Promenade; dazu Einkehrmöglich-keiten und der weite Blick über Meran und hinauf zu den verschneiten

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Ansitz Liebenaich bei Terlan am Weg zur Burg Neuhaus

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Hochgipfeln der Texelgruppe. Und schließlich kehren wir in Serpentinendurch die sonnigen Hänge wieder zurück nach Meran.

Wegverlauf: Vom Thermenplatz in Meran auf der Brücke über die Pas-ser zur Passerpromenade, über diese, am Kurhaus vorbei, zur Winter-promenade, neben der Passer zum Steinernen Steg und über dieGilfpromenade hinein in die Enge der Gilf (Brücke und Aussichtskanzelnüber der Passer); dann durch die exotischen Anpflanzungen in Serpen-tinen hinauf zur schmalen Passeirer Straße und hinaus zum Pulverturm.Nun auf dem Tappeinerweg in schönem Spaziergang westwärts bis zuseinem Ende (Einkehrmöglichkeiten), dann wieder zurück bis zum tal-wärts abzweigenden breiten „Schlehdorfweg” und über diesen hinun-ter nach Meran.

Höhenunterschied: kaum 100 m

Gesamtgehzeit: etwa 2 - 3 Std.

Anforderung: in jeder Hinsicht leicht und problemlos

Zur Burg Neuhaus bei Terlan

Das Ziel dieser Wanderung ist die Ruine Neuhaus bei Terlan, die auch denBeinamen „Schloss Maultasch” trägt. Die weithin sichtbare, im 13. Jahr-hundert von den Tiroler Grafen erbaute Burg steht als beliebtes Wan-derziel rund hundert Meter über Terlan auf einem aussichtsreichenFelssporn.

Unser Weg führt von der gotischen Terlaner Pfarrkirche zunächst hinaufzum Renaissance-Ansitz Liebenaich, der mit seinen Zypressen inmittenausgedehnter Weingüter liegt, und hier schlagen wir den „Margare-thenweg” ein. Der Name dieses die Sonnenhänge durchquerenden Wan-derweges bezieht sich auf die Landesfürstin Margarethe von Tirol, diesich oft im Schloss Neuhaus aufgehalten haben soll.

Zuletzt noch ein kurzer Anstieg und dann betreten wir die Burg, deren Ge-samtbild vom mächtigen Bergfried dominiert wird. Der übrige Baube-stand, der nur noch als Ruine erhalten ist, wurde letzthin durchumfangreiche Konsolidierungsmaßnahmen in seinem Fortbestand gesi-chert. Hier beeindruckt vor allem die hohe Südwand des einstigen Palas,an der man, so wie auch an anderen Wänden, ehemalige Schwalben-schwanzzinnen ablesen kann.

Hat uns der promenadenartige Margarethenweg zur Burg geführt, sowählen wir für die Rückkehr nach Terlan schließlich den etwas steile-ren, aber dafür kürzeren alten Schlossweg, der in seinem ursprüngli-chen Zustand erhalten ist.

Wegverlauf: Von Terlan (248 m) auf schmaler Straße („Kirchweg”) zwi-schen den Häusern und im Rebengelände hinan zum Ansitz Liebenaich,rechts auf dem Margarethenweg hinüber zum Buschwald, in weitge-hend ebener Querung der Hänge zum alten Schlossweg und auf diesemkurz hinauf zur Burg (340 m; ab Terlan ca. 1 Std.). - Abstieg: Über denalten Schlossweg mittelsteil durch Gebüsch hinunter zum Dorfrand vonTerlan und zurück zum Ausgangspunkt.

Höhenunterschied: knapp 100 m

Gesamtgehzeit: 1 1/2 - 2 Std.

Anforderung: in jeder Hinsicht leicht und problemlos

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Gleifpromenade in Eppan

OLIVENÖL AUS KRETAEs gibt wieder Olivenöl aus Kreta, welches ab sofort in der Geschäftsstelle gekauft werdenkann. Das Öl stammt aus dem von uns im letzten Jahr besuchten Kloster „AGIA TRIADA“ auf der Halbinsel Akrotiri. Es ist ein kalt gepresstes Öl mit einem Säuregehalt von 0,3 %.

Verkauf nur an Mitglieder des Alpenverein Innsbruck!!

ACHTUNG!!Die Liefermenge ist sehr begrenzt!!

Preise:

3 l Kanister: 30,00 Euro

1 l Kanister: 11,00 Euro

250 ml Glasflaschen: 3,20 Euro

Von St. Michael Eppan führt ein schöner Serpentinen-Kreuzweg, der ge-legentlich auch als Gleifpromenade bezeichnet wird, durch Laubwaldund Rebhänge hinauf zu einer sonnigen Hochfläche mit Wiesen, Wein-und Obstgärten. An ihrem vorderen Rand, dem sogenannten Kalvarien-berg, steht die zweitürmige, weithin sichtbare Gleifkirche, während imSüden und Osten mehrere Adelssitze das Bild prägen.Die barock ausgestattete Kirche sowie die den Weg säumenden Kapel-len stammen im Wesentlichen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhun-derts. Nahe der Kirche befinden sich als naturkundliche Besonderheitenein flacher, von den eiszeitlichen Gletschern glattgescheuerter, auffal-lend gemusterter Felsboden sowie eine ebenfalls eiszeitliche Felsfor-mation, die „Teufelssessel” genannt wird. Von der Gleifkirche wandernwir zwischen Obstbäumen weiter zum kleinen Schloss Moos-Schulthaus

und dann geht es, vorbei am Gasthaus Stroblhof, am gotischen SchlossEnglar und am Renaissanceschloss Gandegg, in einem Bogen wiederhinunter nach St. Michael.

Wegverlauf: In St. Michael Eppan von den Parkplätzen unweit der Pfarr-kirche (416 m) zu den Sportanlagen, dem Hinweis „Zur Gleif” folgendzum Beginn des breiten Kreuzweges und in geringer Steigung hinaufzur Gleifkirche (555 m; ab St. Michael knapp 3/4 Std.). - Abstieg: Aufteilweise geteerten Flurwegen westwärts leicht absteigend zu querenderschmaler Straße und links bald zum Schloss Moos-Schulthaus (Besich-tigung des Inneren möglich). Dann auf dem Sträßchen südwärts zu Weg-teilung, links leicht abwärts und vorbei am Gasthaus Stroblhof zuweiterer Wegteilung und auf Fußweg neben dem Furglauer Bach zurückzum Ausgangspunkt.

Höhenunterschied: ca. 140 m

Gesamtgehzeit: knapp 2 Std.

Anforderung: leicht und problemlos

Der Weg zur Gleifkirche bei Eppan gegen den Mendelkamm

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Vom Weindorf Tramin im Südtiroler Unterland steigen ausgedehnte Reb-hänge und Buschwälder die Hänge hinan, und hier laden breite Wegezu einer lohnenden Rundwanderung ein. Doch zuerst noch ein Blick zum80 Meter hohen, mit Kielbögen, Fialen und Heiligenstatuen geschmück-ten Traminer Pfarrturm; denn das 1492 nach Plänen des Sterzinger Bau-meisters Hans Feur errichtete Bauwerk gilt als einer der schönstengotischen Türme Tirols.

Nun aber wandern wir über den sogenannten Lochweg hinauf zum que-renden Kastelazweg, und auf diesem geht es in weitgehend ebener, ge-mütlicher Wanderung durch die Hänge dahin. Von Waldlichtungen ausschauen wir hinab auf Tramin und über das ganze Unterland, und dannkommt der Kastelazhügel zum Vorschein, nach dem unser Weg benanntist. Das dortige burgartige Haus steht an der Stelle einer einstigen Burgaus dem Hochmittelalter.

Wenig später kommen wir zum Höhendorf St. Jakob mit dem gleichna-migen Kirchlein, dessen Inneres einen teils romanischen, teils gotischenFreskenschmuck enthält - eine berühmte kunsthistorische Sehenswür-digkeit, die den krönenden Abschluss der Wanderung bildet, bevor wirüber viele Stufen wieder nach Tramin zurückkehren.

Wegverlauf: Vom Hauptplatz von Tramin (ca. 260 m) bis zum südlichenDorfbereich, bei Straßengabel (hier Wegweiser) rechts weiter und auf

dem von alten Trockenmauern gesäumten „Lochweg” durch Rebanla-gen und Buschwald hinauf zur Kreuzung mit dem breiten Kastelazweg.Nun auf diesem rechts ab, in mehr oder weniger ebener Hangquerungdurch Gebüsch, Wald und Lichtungen nordwärts zum kleinen Sattelhinter dem Kastelazhügel (390 m), auf der Kastelazer Promenade nord-seitig um den Hügel herum nach St. Jakob (hier die kleine freskenge-schmückte Kirche) und auf dem Kirchsteig über viele Stufen geradehinunter zur Hans-Feur-Gasse und zurück zum Ausgangspunkt.

Höhenunterschied: ca. 120 m

Gesamtgehzeit: 2 - 2 1/2 Std.

Anforderung: leicht und problemlos

Kastelazweg und St. Jakobbei Tramin

Romanisches Fresko in St. Jakob bei Tramin

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Tagesgäste durch den längeren Hüttenzustiegvon einem Besuch der Hütte abhalten lassen.Ein weiterer Grund für den Rückgang der Ta-gesgäste ist sicher auch im schlechten Zu-stand des Weges in der Bettelwurfreise zufinden. Obwohl wir zu Saisonbeginn die größ-ten Schäden durch einen Schreitbagger der Fa.Markus Egger (Oberperfuß) und laufend mitmanueller Arbeit hergerichtet haben, sind die

Querungen in den steilen Flanken der Schot-terreise anstrengend zu überwinden. Solangekeine endgültige Entscheidung über den mög-lichen Murenablenkdamm und dessen Reali-sierung durch die Gemeinde Absam vorliegt,so lange können wir unseren Hüttenzustieg indiesem Bereich nur provisorisch herrichten.Wir bitten unsere Gäste hier um Geduld undsich nicht von einem Besuch auf die Hütte ab-halten zu lassen.Für die Versorgung der Hütte bereitet die Stra-ßensperre auch einige Schwierigkeiten. Nichtmehr alle Lieferanten sind bereit ins Halltal zuliefern und wir werden zukünftig die Lagerka-pazität bei der Talstation vergrößern müssen.

Im Mai, noch vor der Hüttenöffnung waren wirbereits auf der Hütte aktiv. Eine wichtige Arbeitwar der Austausch des Trinkwasserhochbe-hälters. Ein neuer 3 m³ großer Tank aus GFK

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K 2012 hofften wir, dass die Zufahrtsbedin-gungen ins Halltal wieder gut sein werden.Doch das Halltal ist nun für den privaten Ver-kehr gänzlich gesperrt. Es geht nur zu Fußoder mit einem Taxi ins Halltal. Für die Besu-cher der Bettelwurf Hütte bedeutet das, dassder Zustieg um ca. 45 Minuten länger ist. Al-ternativ kann auch mit einem Fahrrad insHalltal gefahren werden. Bei der 2. Ladhüttehaben wir 3 Stangen errichtet, bei denen dieRäder ordentlich abgestellt werden können.Der Wanderer im Halltal erfreut sich seit derStraßensperre über viel mehr Ruhe. Dochbleiben durch das Fahrverbot auch viele Be-sucher aus. Der Wirt des Gasthauses St.Magdalena hat einen deutlichen Rückgangseiner Gäste bemerkt und kann daher die-ses Gasthaus nicht mehr bewirtschaften.Auch auf der Bettelwurf Hütte haben wir lei-der bemerken müssen, dass sich doch viele

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JAHRES

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wurde zur Hütte geflogen und als Ersatz derundichten 5 x 2 m³ Kunststoffanks eingebaut.Dabei wurde ein alter Tank als Pufferspeicherdes Überwassers für den Hausbrunnen weitergenutzt. Nun rinnt immer ein Wasser am Brun-nen (kein Trinkwasser!).Die Wasserableitung von den Quellen wurdebei der Schluchtquerung neu an einem stär-keren Stahlseil aufgehängt. Dadurch muss dieZuleitung nicht immer in jeder Saison mühe-voll auf- und abgebaut werden, und wir kön-

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Ein Teil der Terrassenbeplankung warmorsch und wurde mit Lärchendielen neuverlegt. An der Westseite fertigte der Wirtdrei klappbare Bänke mit kleinen zusätz-lich herunterklappbaren Tischen. Auf die-sen Bänken lässt sich nach einemanstrengenden Bergtag besonders gut diespäte Abendsonne genießen.

Die Materialseilbahn wird mit einem Elek-tromotor angetrieben. Dieser Motor wirddirekt durch den Strom aus dem Dieselag-gregat versorgt. Um eine Ausfallssicherheitfür den Seilbahnbetrieb zu erhalten, wurdedie Antriebssteuerung durch die Fa. Ener-giebig aus Innsbruck derart umgebaut,dass auch mit dem Batteriestrom gewon-nen aus der PV-Anlage ein Antrieb der Seil-bahn möglich ist. Die Fahrgeschwindigkeitist in diesem Fall zwar langsamer, aber esist eine zweite Betriebsart möglich. Die Fa.Energiebig hat hier sehr viel ehrenamtli-chen Forschungsgeist gezeigt, damit dieseBetriebsart möglich wurde. Danke!

BERICHT 2012nen das Wasserrohr auch über den Winterinstalliert lassen.

In der Küche erneuerten wir den Küchen-block mit der Speisenanrichte und Regalein der Speis. Aus hygienischen Gründenwurde alles in Nirosta ausgeführt. Auch einneuer Kühl- und ein Tiefkühlschrank wur-den in der Küche eingebaut. Der Dunstab-zug wurde mit einem Drehzahlreglerausgestattet, so ist ein weitaus energie-sparender Betrieb möglich. Die Montage-arbeiten führte unser Wirt persönlich aus.Die Eckbank in der Küche wurde neu über-zogen.

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Die jährliche Revision der Materialseilbahnwurde auch heuer wieder von der bewährtenFa. Schmidinger aus Axams durchgeführt.Die orange Signalfarbe der Warnkugeln derSeilmarkierung wurde neu bemalt, damitdiese für Luftfahrzeuge weiterhin gut sicht-bar sind.

Während des Winters wurden am AbsamerKlettersteig fünf Haken beschädigt undnoch vor der Saison repariert. Der Kletter-steig wurde auch heuer wieder sehr starkfrequentiert. Es gab wieder zwei Bergun-gen mit dem Hubschrauber und eine Ber-gung durch die Bergrettung. Zum Glückhandelte es sich nicht um Verletzungen,sondern nur um Leute, die aus Ermüdungnicht weiter steigen konnten. An dieserStelle möchte ich auch in Erinnerung rufen,dass wir wegen dem Wildruheschutz denKlettersteig nur in der Zeit von 1. Mai bis31. Oktober benützen dürfen. Bitte beach-tet diese Regelung.

Die Bettelwurf Hütte war vom 7. 6. bis 14.10. 2012 bewirtschaftet. In dieser Zeit ver-wöhnten euch unsere Pächter Gabi und Ro-bert mit ihren frisch zubereiteten Speisen.Zu Saisonschluss war das Wetter sehrschön, und in einer netten Feier konnte dieSaison gebührend abgeschlossen werden.Während der heurigen Saison nächtigten2.208 Gäste in der Bettelwurf Hütte. Dassind um 473 Gäste mehr als im Vorjahr. Miteinem solchen Ergebnis sind wir trotz derum ca. 30% geringeren Tagesgäste sehrzufrieden und danken allen Bergsteigern,die heuer die Hütte besucht haben. Nurdurch den regen Besuch sind unsere Päch-ter und wir in der Lage, die Hütte als alpi-nen Stützpunkt zu erhalten.

Wir laden alle treuen Gäste und Berg-freunde ein, auch in der Winterszeit einenBlick in die Homepage der Hütte zu ma-chen und dabei einen Blick ins Tal, auf denGroßen Bettelwurf oder zum Stempeljochdurch die drei Webcams zu genießen. EinVerlauf der letzten 150 Bilder ist auch zusehen, dabei können oft ganz interessanteWetterveränderungen beobachtet werden(www.alpenverein-ibk.at/huetten/bettel-wurf.html).

Auf Wiedersehen im nächsten Jahr am Gro-ßen und Kleinen Bettelwurf, auf der Speck-karspitze, am Absamer Klettersteig undnatürlich in der Bettelwurf Hütte!

Gunnar Amor

Am 23.10.2012 besuchten wir nach Hütten-schluss gemeinsam mit den Wirtsleuten noch-mals die Hütte, da wegen einer behördlichenAuflage ein Längenschnitt der Seilbahn ver-messen werden musste.

Zum Abschluss meines Berichtes möchte ichwieder im Namen des Alpenverein Innsbruckallen freiwilligen Helfern für ihren unermüdli-chen Arbeitseinsatz, speziell bei den Wegre-paraturen in der Bettelwurfreise und denMalarbeiten bei den Luftwarnkugeln danken.Nur so können wir unseren Mitgliedern dasWege- und Hüttennetz in einem ordentlichenZustand anbieten.Weiters gilt unser spezieller Dank Gabi und Ro-bert, denn durch ihre Art der Hüttenbewirt-schaftung haben wir auch heuer wieder sehrviel Lob erhalten.

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Hochtour

GRAN PARADISO, 4.061 m30. 6. – 6. 7. 2013 (1. Termin)6. – 12. 7. 2013 (2. Termin)

Über vergletscherte Riesen in den französischen Alpen zum höchstenItaliener. Spektakuläre hochalpine Durchquerung im größten Natur-schutzgebiet der Alpen.

Diese Entdeckungsreise führt uns auf wenig begangenen Pfaden zuden schönsten eisbedeckten Gipfeln im Massiv de Vanoise und hat ih-ren Höhepunkt am Gran Paradiso auf 4.061m.Sowohl das Vanoise in Frankreich als auch der benachbarte Gran Pa-radiso in Italien waren die ersten Nationalparks im jeweiligen Staat.Die Urtümlichkeit dieser Grenzregion, die wilden Gletscher, die Seen-landschaften sowie die üppige Vielfalt von Tieren und Pflanzen wer-den auch heute noch durch keinerlei Infrastruktur gestört. Trotz derSchönheit gibt es über die Vanoiser Berge kaum deutschsprachige Li-teratur. Es blieb trotz Auszeichnung einsam.Der Gran Paradiso hingegen ist als Aussichtskanzel und als "Schön-wetterberg" bekannt. Das Gebiet hat so wenig Niederschlag wiekaum eine andere alpine Region. Das ist so gut wie eine Schönwet-tergarantie: besonders stabil gilt das Wetter Anfang des Sommers, woman vom Gipfel dieses leichten 4.000ers oft klare Sicht auf den ge-samten Alpenbogen hat.

Anforderungen:Hochtour für geübte BergsteigerInnen mit guter Kondition, 5-7 tägli-cher Gletschertreck, Klettern im leichten Fels (bis II), Eis bis 40 Grad,ausgesetzte Grate, Umgang mit Steigeisen und Eispickel, Höhenver-träglichkeit bis 4.000m

Vorbereitungstour: Adamello- Durchquerung. Trentino: 20. - 23. Juni 2013

Anmeldung: Alpenverein InnsbruckMeinhardstraße 7-116020 InnsbruckE-Mail: [email protected]

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SEEALPEN Wanderwoche15. 6. 2013 bis 22. 6. 2013

Eingebettet zwischen Nizza und Cuneo,vernachlässigt von den „Alpinisten“, ver-gessen von den Wanderorganisationen,liegen die Seealpen im Dornröschen-schlaf. Während im Süden die Touristenscharenweise an die ligurische Küsteströmen, findet sich im Bergland knapp40 Kilometer nördlich davon kaum einFremder. Dabei erreichen die Seealpenam Argentera knapp 3300 Meter Höheund so sanft der Namen auch klingenmag: Die höchsten Gipfel der Seealpensind vergletschert, schroff und felsig. Ge-gen Süden hingegen verlaufen sie sanftund enden als Hügellandschaft im Meer.Teils auf französischem Boden, teils in Italien führen uns unsere Wanderungendurch eine einzigartige Blumenpracht, durch Kiefernwälder und über Almwiesenauf schöne Gipfel. Bei klarem Wetter kann man von hier aus Korsika im Süden unddas Matterhorn im Norden erkennen. Unzählige Seen säumen den Wanderweg,Steinböcke, Gämsen und Murmeltiere sind im Naturpark der Seealpen keine Sel-tenheit und die Felszeichnungen der „Valle delle meraviglie“ (im Tal der Wunder)sind einzigartig im gesamten Alpenraum. Den ersten Teil der Woche verbringenwir bei Bartolo in der Val Stura, dessen Speisekarte sich nicht durch ihre Längeauszeichnet, sondern durch ihre traditionellen und ausgezeichnet zubereiteten Pie-monteser Gerichte, die wir mit Barolo, Barbera und Barbaresco aus seinem Wein-keller abrunden werden.

Wanderprogramm: Samstag: Fahrt von Innsbruck in ca. 7 Stunden mit 2 Kleinbussen nach Cu-neo und weiter in die Val Stura nach Sambuco.Sonntag bis Freitag: Wir unternehmen Wanderungen in den unzähligen Sei-tentälern der Val Stura und vom Colle della Maddalena aus, dem knapp 2000Meter hohen Pass zwischen Frankreich und Italien. Gekennzeichnet ist dieseGegend von einer unwahrscheinlichen Blumenvielfalt, von unzähligen Berg-seen zwischen weiten Almflächen und schroffen Gipfeln und von weit ver-streuten, meist verlassenen Gehöften und Bergsiedlungen. Touristen begeg-net man wenigen, dafür sind Gämsen und Steinböcke keine Seltenheit undauch der Bartgeier wurde hier in den letzten Jahren wieder neu angesiedelt.Samstag: Rückfahrt nach Innsbruck, Ankunft dort am späten Nachmittag.

Detailprogramm kann in der Geschäftsstelle angefordert werden.

Anforderungsprofil: Für diese Wanderungen bedarf es keiner alpinen Er-fahrung. Die Wanderungen verlangen jedoch Kondition für 5 - 8 Gehstunden,Gesundheit

Preis: ca. 1.095,– Euro (DZ- Preis)ca. 155,– Euro EZ-Zuschlag(Preisgrundlage Dezember 2012 - Änderungen vorbehalten)

Leistung: Busfahrt von Innsbruck nach Cuneo und weiter nach Sambuco,sämtliche Transporte. Unterkünfte im Hotel*** mit HALBPENSION und Führungskosten. Nicht inkl.: Eintritte für Museen und persönliche Ausgaben, Getränke.Wanderbegleitung: Wanderführer(in) des Alpenverein InnsbruckVeranstalter: GLOBO AlpinHöchstteilnehmerzahl: 23 Teilnehmer Anmeldung: Geschäftsstelle des Alpenverein Innsbruck

Meinhardstraße 7-11Tel.: 0 512 / 58 78 28 · Fax:.: 0512/ 58 88 42 E-Mail: [email protected]

Anmeldungen werden nur bei gleichzeitiger Bezahlung eines Betrages von300,– Euro angenommen.

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BERGFAHRTEN · KURSE · VORTRÄGE · EXKURSIONEN

APRIL 2013 bis Ende JUNI 2013

2/2013TOURENprogramm AALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

BERGFAHRTEN - KURSE - EXKURSIONENDatum Ausgangspunkt Bergziel Tourenart Kostenbeitrag

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03.04.2013 Lager Walchen Grafennsspitze (2.619m) Schitour 10,– Euro06. - 07.04.2013 Hinterbrand . Watzmann (2713) u. Hoher Göll (2652m) Schitour 80,– Euro06.04.2013 Schabs Brixner Sunnseitenweg Wanderung 10,– Euro 10.04.2013 Kolsassberg Hillary-Kreuz (2.080m) Schitour 10,– Euro 13.04.2013 Obergurgl Schönwieshütte (2.266m) Schneeschuhwanderung 10,– Euro14.04.2013 Melag Falwanairspitze (3.199m) Schitour 10,– Euro17.04.2013 Bichlbächle Roter Stein (2.366m) Schitour 10,– Euro20.04.2013 WH. Schneeberg Kufsteiner Haus -Pendling (1.563m) Wanderung 10,– Euro 20.04.2013 Großraum Innsbruck Klettern im Raum Innsbruck Jugend 05,– Euro21.04.2013 GH in derAu Grundschartner (3.065m) Schitour 17,– Euro24.04.2013 Lisens Winnebacher Weißkogel (3.185m) Schitour 10,– Euro 27.04.2013 Walchsee -Winkl Brennkopf Wanderung 10,– Euro26.04.2013 Arco Klettern in Arco (f. Jugendliche 20-25Jahre) Klettern 50,– Euro28.04.2013 Telfes Jochkreuz (2.045m) Wanderung 10,– Euro30.04.- 01.05.2013 Lucknerhaus Großglockner (3.798m) Bergtour 195,– Euro

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05.05.2013 Hochgurgl Hinterer Wurmkogel (3.082m) Schitour 10,– Euro08. - 15.05.2013 Kos Kos, Kalymnos, Nisyros (ausgebucht) Wanderwoche 1.094,– Euro08.05.2013 Krummsee Voldöpperberg (1.509m) Wanderung 10,– Euro11. - 12.05.2013 Parkplatz Martinbühel Sportklettern-Schnupperkurs Kurs 80,– Euro11.05.2013 Kufstein Vorderkaiserfeldenhütte (1.388m) Wanderung 10,– Euro15.05.2013 Margreid Fennberg Klettersteig (1.125m) Klettersteigtour 17– Euro 20.05.2013 Bildstöckljoch Stubaier Wildspitze (3.340m) Schitour 17,– Euro 24.05.2013 Innsbruck, Ursulinensaal Edelweißabend Mitgliederehrung25. - 26.05.2013 Inntal/Ötztal Klettersteigkurs f. Einsteiger Kurs 49,– Euro25.05.2013 GH. Feuerstein Tribulaunhütte (2.064m) Wanderung 10,– Euro29.05.2013 Obernberg Hoher Lorenzen (2.315m) Wanderung 10,– Euro

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01. - 02.06.2013 Innsbruck Umgebung Mit Kindern sicher auf Klettersteigen Kurs 95,– Euro02.06.2013 Gießenbach Große Arnspitze (2.196m) Bergtour 10,– Euro08.06.2013 Hochzirl Über die Schlossbachklamm nach Seefeld Wanderung 10,– Euro 09.06.2013 Berwang Thaneller (2.341m) Bergtour 10,– Euro12.06.2013 St. Jodok Peter-Kofler-Klettersteig (1.430m) Klettersteig 17,– Euro16.06.2013 Erfurterhütte Rosskopf (2.246m) Klettersteig 17,– Euro17. - 23.06.2013 Oberissalm Grundkurs Bergsteigen Kurs 125,– Euro 22.06.2013 Rehwald/Felsenhof Brechsee (2.145m) Wanderung 10,– Euro22.06.2013 Matrei a. Brenner Ochsenalm -Mislalm f. 16-25-jährige Mountainbiketour 05,– Euro26.06.2013 Weiler Liesn Sonnenspitze (2.619m) Bergtour 10,– Euro28. - 30.06.2013 Mittelberg i.Pitztal Eiskurs Braunschweigerhütte (2.759m) Kurs 169,– Euro 30.06.2013 ÖAV-Geschäftsstelle climb/slackline/grill/chill f. 16-19-jährige Schnupperklettern 05,– Euro

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Überschreitung Zwiselbacher Roßkogel 2.066m

Schitour mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Vom Gleirschtal ins Kraspestal über den ZwiselbacherRoßkogel im Bergsteigerdorf St. Sigmund

Anfahrt: (Postbus/4166): Hbhf. Innsbruck – St. Sigmund/GleirschtalRückfahrt: (Postbus/4166): Haggen – Hbhf. Innsbruck

Quelle: „Schitouren mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Großraum Innsbruck“(Broschüre 2012/13)

Download: www.alpenverein-ibk.at, www.postbus.at, www.oebb.at, www.ivb.at

Talorte: St. Sigmund (1.516 m) und Haggen (1.650 m)

Ausgangspunkt: St. Sigmund (1.516 m)Endpunkt: Haggen (1.650 m)

Aufstieg:Anfangs entlang der Rodelbahn zur Gleirsch Alm (1.662 m) und in weiterer Folgedurch das von steilen Berghängen begrenzte Tal bis zur Talstation der Materialseil-bahn. Nun rechterhand hinauf in das Becken der Rotgrube. Bis auf 2.700 m übermäßig steiles Schigelände. Anschließend je nach Verhältnissen entweder über einefelsdurchsetzte Rippe oder weiter in den Talschluss. Zuletzt oberhalb einer Felsnasewestlich zum Grat auf 2.947 m. Nach einer kurzen Abfahrt zum Kraspesferner erfolgtnun der letzte Anstieg zum Zwiselbacher Roßkogel (3.082 m).

Abfahrt:Nach einer Abfahrt über den steilen Gipfelhang und über den flachen und zuletztetwas steileren Kraspesferner folgt im Anschluss ein herrliches Abfahrtsgelände.Steil durch die Obere Zwinge, führt die weitere Abfahrt unterhalb des Muggenbichls

Überschreitung Gammerspitze 2.537m

Schitour mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Überschreitung der Gammerspitze (2.537 m) im Bergsteigerdorf Schmirn

Anfahrt: (ÖBB): Hbhf. Innsbruck – Bhf. Steinach a. Br.Weiterfahrt: (Postbus/4144): Bhf. Steinach a. Br. – Schmirn/LorlesRückfahrt: (Postbus/4144): Schmirn/Aue – Bhf. Steinach a. Br.

(ÖBB): Bhf. Steinach a. Br. – Hbhf. Innsbruck

Quelle: „Schitouren mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Großraum Innsbruck“(Broschüre 2012/13)

Download: www.alpenverein-ibk.at, www.postbus.at, www.oebb.at, www.ivb.at

Talort: Schmirn (1.407 m)

Ausgangspunkt: Schmirn/Lorles (1.440 m)Endpunkt: Schmirn/Aue (1.373 m)

Aufstieg:Von der Bushaltestelle (= Parkplatz Lorles) über die Wiese bis zur Waldschneise undüber diese in mäßiger Steilheit bis zur nach Osten ausgerichtete Schneise. An-schließend nochmals etwas steiler hinauf, quert man im Bereich der Waldgrenzenach Osten zu einer kleinen Hütte. Nun über freie Hänge zum Kamm und über die-sen zum Windbichl, weiter zur Riepenspitze (2.460 m) und schließlich zum Mess-punkt der Gammerspitze (2.537 m).

Abfahrt:Vom Gipfel nach Osten oberhalb der Jeneweinrinne bis zu einer Einsattelung. Überdas weitläufige und durchwegs steile Kar hinunter bis auf ca. 2.000 m, wo es eine

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Überschreitung Zwiselbacher Roßkogel 2.066m

Überschreitung Gammerspitze 2.537m

bis zu einer kleinen Jagdhütte (2.025 m). Nun orographisch rechts des Baches überdie steile Untere Zwinge in den Talboden. Durch das Kraspestal bis nach Haggen.

Gehzeit: 4½ - 5 Stunden Höhenmeter: 1.566 1.432

Anforderung:Der Anstieg durch das Gleirschtal auf den Zwiselbacher Roßkogel wird recht sel-ten begangen, ist auch etwas länger und verlangt deshalb eine gute Kondition. DieRotgrube ist im oberen Drittel steil und verlangt sichere Verhältnisse.

Einkehr-/Übernachtungsmöglichkeiten:Gleirsch Alm (1.662 m)Pforzheimer Hütte (2.308 m)Bergoase Forellenhof (1.650 m/Haggen)

Alpin Notruf: 140

Regionalwetter: OeAV-Wetterdienststelle, Tel. +43/(0)512/291600 (Mo – Sa 13.00 – 18.00 Uhr),www.alpenverein.at

Infos zu den Bergsteigerdörfern:www.bergsteigerdoerfer.at

Karten:Alpenvereinskarte Nr. 31/2 „Sellrain - Skirouten“, 1.25.000

Text/Foto und graphische Gestaltung: Josef Essl

kurze Steilstufe zu überwinden gilt. Anschließend zwischen Lärchen und Frei-flächen sowie zweimaliger Querung einer Forststraße und durch einen etwasdichteren Waldgürtel in den Talboden.

Gehzeit: 3 - 3½ Stunden Höhenmeter: 1.150 1.200

Anforderung:Seit der bestehenden Waldschneise hat sich der Skitourenanstieg bedeutend er-leichtert. Ab der Waldgrenze weitläufiges Gelände. Die Kammüberschreitung zurGammerspitze ist unschwierig. Die Abfahrt durch die steile Jeneweinrinne verlangteine gute Schitechnik und sichere Verhältnisse.

Einkehr-/Übernachtungsmöglichkeiten:Schmirner Stadl/Weiler Lorles (1.440 m)Gh. Jenewein/Weiler Aue (1.373 m)

Alpin Notruf: 140

Regionalwetter: OeAV-Wetterdienststelle, Tel. +43/(0)512/291600 (Mo – Sa 13.00 – 18.00 Uhr),www.alpenverein.at

Infos zu den Bergsteigerdörfern:www.bergsteigerdoerfer.at

Karten:Alpenvereinskarte Nr. 31/3 „Brennerberge – Skirouten“, 1.50.000

Text/Foto und graphische Gestaltung: Josef Essl

Landkartengrafik: Essl Josef

Landkartengrafik: Essl Josef

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BergwandernSicherheit,

Ausrüstung,nützliche Tipps

hängig und gut informiert zu sein und selbstVerantwortung tragen zu können!Gebiets- und Wanderführer, Erfahrungsberichteim Internet und in Magazinen sowie richtigeKarten (am besten eine AV-Karte im Maßstab1:25000) vermitteln uns einen guten Eindruckvon den Anforderungen der jeweiligen Tour.Wichtig ist, dass man auf jeden Fall die Kartemit auf die Tour nimmt und das Führermaterialzumindest bis zum Parkplatz, um noch flexibelzu bleiben für etwaige Änderungen der Tour,z.B. wegen unsicherem Wetter, schlechtem Ta-gesbefinden, Verspätung wegen Stau etc.

Die wichtigsten Fragen vor der Tour: Wer und wie viele gehen mit?Das ist die allererste Frage, die wir uns beieiner Tourenplanung stellen sollten. Die Anfor-derungen der Tour müssen vom schwächstenGruppenmitglied bewältigt werden. Je mehrTeilnehmer dabei sind, desto mehr Zeit müssenwir schon grundsätzlich für die Tour planen.Wer seine Partner für eine anstrengende, mehr-tägige Tour nicht kennt tut gut daran, zunächsteine gemeinsame Tagestour zu unternehmen,wo dann recht gut die Stärken oder Schwächendes Einzelnen in Erscheinung treten.

Von Ewald Lidl und Heinz Zak, Bergführer

Nicht belächeln!Eine Anleitung zum Bergwandern – werbraucht das wohl? Schneller als man denkt,kann jeder von uns - als ganz normaler Berg-wanderer - in Situationen kommen, wo manplötzlich überfordert oder sogar in eine ernsteNotlage geraten ist. Eine einfache Bergwan-derung unterscheidet sich dann kaum voneiner Route im Extrembereich: gute Vorberei-tung, Planung, Ausrüstung, das spezifischeKnow How und eine realistische Selbstein-schätzung sind die Basis dafür, sicher unter-wegs und gesund wieder nach Hause zukommen.

Makaber, aber ein deutliches Warnsignal: tödlicher Wanderunfall im KarwendelEin Bergsteiger aus Bayern macht eine einfa-che Bergtour auf einen einsamen Gipfel im Kar-wendel. In einer ausgesetzten Passage verlierter wahrscheinlich seine Brille, die er aber drin-gend benötigt. Später stürzt er geringfügig abund stirbt nach Tagen, weil er verdurstet. Erhatte niemandem gesagt, wohin er gehenmöchte und sein Fahrrad, das für die betref-fende Tour an einem völlig unsinnigen Platz ab-gestellt war, führte Hubschrauber und Leute derBergrettung tagelang in eine andere Gegend.

Tourenplanung

Jede Tour beginnt mit der einer genauen Pla-nung. Auch wenn andere Teilnehmer die Tourbereits ausgeführt haben, lohnt es sich immer,sich selbst ein gutes Bild von der Tour zu ma-chen: Das schützt vor allem vor bösen Überra-schungen bezüglich der bevorstehendenAnforderungen und kann sehr nützlich werden,wenn es trotz theoretischer Wegkenntnisseplötzlich Uneinigkeiten in der Gruppe gibt. Letzt-endlich ist es vor allem ein gutes Gefühl, unab-

Auf dem Freiungen Ho ̈henweg zum Solsteinhaus

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Selbsteinschätzung – wie stark/schwach binich selbst?Gerade Leute, die nicht regelmäßig in den Ber-gen unterwegs sind, können ihre aktuelle Leis-tungsfähigkeit oft schlecht einschätzen. EinSelbsttest in entspanntem Ambiente gibt Auf-schluss über die eigene Leistungsfähigkeit. Nurweil man einmal vor Jahren gut am Berg un-terwegs war, muss das nicht heißen, dass dasimmer so bleibt (Alter, beruflicher Stress, etc.).Man hat doch selbst weniger Stress und vielmehr Spass, wenn man nur bei Touren ist, dieeinen nicht überfordern.Eine unangenehme Begleiterscheinung vonprofessionell angebotenen Wander- oder Trek-kingtouren sind mittlerweile Teilnehmer, diesich trotz fehlender Selbsteinschätzung an-melden und dann zum Problem für die ganzeGruppe werden. Eine gemeinsame Tour im Vor-feld einer großen Trekking-Tour kann einem daviel Ärger ersparen!

Wann startet die Wanderung?Die Uhrzeit beeinflusst unter Umständen er-heblich die Zeitdauer der Tour. Frühmorgenssind wir sicher langsam unterwegs, ebenso instechender Hitze.

Wer weiß Bescheid?Aus langjähriger Erfahrung können wir nur be-tonen, dass es absolut wichtig ist, einen Au-ßenstehenden über die geplante Tour zuinformieren. Es gibt unzählige Beispiele, wo ge-

rade auch erfahrene Bergsteiger unvermutet inNotsituationen geraten sind. Wenn dann nie-mand weiß, wo man umgeht, wird dies für alle(Familie, Bergretter) zum Albtraum. Wer sichspontan im Auto für eine andere Tour entschei-det, kann das auf einem Zettel hinterlegen bzw.noch jemanden per Handy verständigen!

Höhenlage, Ortskenntnisse?Kennen wir das Gebiet von früher oder warenwir sogar vor kurzer Zeit in dieser Gegend? Inwelchen Höhenlagen bewegen wir uns dort?Es macht einen großen Unterschied, ob wir imMittelgebirge auf 1000 Meter unterwegs sindoder im hochalpinen Gelände, wo sich dieRoute permanent in Höhenlagen über 2000Meter bewegt. Ungeübte sind in größerenHöhen deutlich höheren Belastungen ausge-setzt!

Absturzgefahr oder Almwiese? Wenn die Wanderung durch steiles oder ab-sturzgefährdetes Gelände führt, bewegen sichviele eindeutig langsamer und brauchen auchwesentlich mehr Kraft, weil sie verhaltener undunsicherer gehen. Ein erfahrener Bergwande-rer kann sich kaum vorstellen, wie langsam Un-erfahrene bei exponierten Passagen plötzlichwerden.

Gleichmäßige Steigung?Eine Tour, bei der es ständig auf und ab geht,ist wesentlich anstrengender als eine Tour, diestets in gleicher Neigung ansteigt. Und noch ein

Hinweis: je steiler der Weg, desto anstrengen-der für konditionell Schwache und destoschwieriger ist es, hier ein bewusst langsamesGehtempo einzuschlagen.

Altschneefelder?Gerade im Frühsommer und nach schneerei-chen, langen Wintern ist auf die Höhenlage be-sonderes Augenmerk zu legen. Es solltenunbedingt aktuelle Informationen eingeholtwerden, ob Teile des Weges noch über Alt-schneefelder führen (Hüttenwirte, Tourismus-büros etc. kontaktieren und um Auskunftbitten). Besonders wichtig ist hierbei auch zubedenken, zu welcher Tageszeit wir dieseSchneefelder queren müssen. Am Nachmittagkann dies zu einer Stapferei im tiefen Sulz wer-den, am frühen Morgen können diese Alt-schneefelder glashart wie Gletschereis seinund Steigeisen erfordern.

Raststationen?Gerade bei anstrengenderen und längerdauernden Wanderungen ist es wichtig zu wis-sen, ob es bewirtschaftete Almen, Hütten etc.gibt, da dies das Gewicht meines Rucksacksdoch um einiges erleichtern könnte. Papiergeldwiegt einfach weniger als Brot, Wurst und Käse.

Zeitplanung

Natürlich gibt es für die meisten bekannten undviel begangenen Wanderrouten relativ genaue

Steiniges Gela ̈nde braucht viel Kraft

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Zeitangaben. Vor Ort sind auf Tafeln oft die Zeit-angaben für die einzelnen Teilstrecken ersicht-lich. Die Frage ist, ob diese Angaben auch fürmich und meine Leistungsfähigkeit zutreffen!Um sich selbst ein gutes Bild über das Gelände,die Steilheit etc. machen zu können ist es vongroßem Vorteil, wenn wir eine topografischeKarte lesen können. Wanderkarten im Maßstabvon 1:100 000 können uns bestenfalls alsgrobe Gebietsübersicht dienen, für richtige De-tailinformationen benötigen wir eine AV-Karteim Maßstab von 1:25 000. Es ist sinnvoll, seineeigene Gehleistung halbwegs genau zu kennen,

da nur dann eine möglichst exakte Zeitplanunggemacht werden kann.

Folgende Faustformel hat sich sehr gut be-währt:Man berechnet zuerst die Zeit für den Höhen-unterschied, dann die Zeit für die horizontale(projizierte) Entfernung auf der Karte. Von denzwei ermittelten Zeitwerten (ZW) ist normaler-weise einer größer. Die benötigte Gesamtzeitergibt sich, wenn wir zum größeren Zeitwert(ZWgr) die Hälfte des kleineren Zeitwertes(ZWkl) dazu zählen.

Beispiel:Die persönliche Gehleistung beträgt ca. 400 Hö-henmeter in der Stunde bergauf und 5 KM proStunde auf der Ebene. Der Weg, den wir gehenwollen, überwindet 1000 Höhenmeter auf einer

waagrechten Entfernung von 10 Kilometer. Für1000 Höhenmeter benötigen wir ca. 2,5 Stun-den, für 10 Kilometer ca. 2 Stunden.ZWgr + ½ ZWkl = 2,5 + 1 = 3,5 Stunden (Ge-samtgehzeit ohne Pausen).Natürlich kann bei Höhenwegen auch der Zeit-wert für die horizontale Entfernung größer seinals für den Höhenunterschied. Die Formel bleibtaber immer gleich. Größerer Zeitwert plus dieHälfte des kleineren Zeitwerts.

Wetter

Natürlich wird sich niemand auf eine Wander-tour begeben, ohne sich vorher zumindest grobüber das Wetter informiert zu haben. Das ist inunserem Kommunikationszeitalter auch keingroßes Problem: Tageszeitung, Radio, Fernse-hen, Internet - irgend etwas ist immer greifbar.Allerdings sollte man daran denken, dass es imGebirge oft auch kleinräumige, lokale Wettersi-tuationen gibt. Gerade im Frühsommer, wenndie Temperaturunterschiede in Bodennähe oftsehr groß sind (Schnee, sonnige Wiesen etc.)entsteht sehr schnell örtliche Quellbewölkung,die sich bei labiler Luftschichtung schnell zuGewitterwolken auftürmen kann. Vor einem Ge-witter kann man schlecht davon laufen – sinn-voller ist es, früh genug richtigen Schutz vorBlitz und starkem Regen zu suchen. Auf Graten,Gipfeln und exponierten Stellen ist man beson-ders gefährdet. Ein Blitz kann aber auch aufeinem tief gelegenen, flachen Almboden ein-

Oberhalb der Bettelwurfhu ̈tteGipfelpause auf der Rinnenspitze

Pause mit Kaiserschmarrn auf der Franz-Senn-Hu ̈tte

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schlagen. Frei stehende Bäume, aber auch ein-fache Holzstadel sollten wir unbedingt meiden.Regenwetter ohne Gewittergefahr ist zwar un-angenehm, bei entsprechender Ausrüstung undRoutenwahl jedoch nicht unbedingt gefährlich.Zu den wirklich kritischen Situationen im Ge-birge zählt allerdings ein richtiger Wettersturz.Davon spricht man, wenn eine Kaltfront mitmassiver Abkühlung und eventuell auch Front-gewittern unser Aktionsgebiet erreicht. Inner-halb kurzer Zeit kann sich eine lieblicheBerglandschaft in ein „Höllenszenario“ ver-wandeln: Schnee, Vereisung, Wind, keine Sichtmehr durch Nebel - alles Dinge, die wir auf derTour lieber nicht erleben sollten. Neben dermöglichst genauen Wettervorhersage durch dieMedien gilt es, die aktuelle Wetterentwicklungaufmerksam zu beobachten und lieber frühgenug einmal umzudrehen.

Ausrüstung

Bei der Bekleidung lässt sich das Thema aufzwei grundsätzliche Ausdrücke reduzieren: „Be-quem“ und „funktionell“. Wenn es noch gutaussieht, umso besser! Wichtig ist, dass wir beijeder größeren Wanderung eine möglichst was-serdichte, aber luftdurchlässige Überbeklei-dung mitzuführen (dreilagig, Goretex). BeiWanderungen in alpinem Gelände empfehlenwir neben der Überjacke unbedingt auch eineleichte Überhose! Bei leichten Wanderungendurch flacheres, bewaldetes Gebiet kann auchein wasserdichter Poncho gute Dienste leisten- hier wird neben dem ganzen Körper auchnoch der Rucksack geschützt. Ein wasserdich-ter Überzug für den Rucksack ist auf jeden Fallzu empfehlen.

Handschuhe, Haube, Sonnenschutz (für Hautund Augen) gehören natürlich auch in den

Rucksack, der normalerweise mit 30-45 LiterFassungsvermögen groß genug ist.

Schuhe sind ein schwieriges Kapitel, da ja jederFuß individuell ist. Die Marke oder Type, auf dieder eine schwört, kann für den anderen unbe-quem bis schmerzhaft sein. Hier hilft nur eingutes Sportgeschäft mit einer großen Auswahlund mit geduldigen Verkäufern, die sich Zeit fürdich nehmen. Es gibt auch Sportgeschäfte, dieSchuhe nach der ersten Wanderung wieder zu-rücknehmen, wenn sie überhaupt nicht passen.Grundsätzlich kann über die Art der Schuhe ge-sagt werden: Je leichter die Wanderung und jegeringer die absolute Höhe, desto leichter kannauch der Schuh sein. Im Normalfall hat sich alsWanderschuh ein mittelhoher Schuh mit wei-chem Knöchelschutz und mit einer flexiblen,aber guten Markenprofilsohle durchgesetzt.

Stöcke (Trekkingstöcke, Skistöcke) sind beiallen Wanderungen ein sehr nützliches Hilfs-mittel: Kraftsparend, knieschonend, eine aus-gezeichnete Gleichgewichtshilfe und nichtzuletzt ein großer Sicherheitsgewinn beim Be-gehen von Restschneefeldern und blockigemGelände. Die These, dass man beim Gehen mitStöcken das Gleichgewicht verliert, halten wirfür veraltet. Gleichgewicht und Gehen inschwierigem Gelände sollte man lieber voreiner richtigen Tour trainieren - in einem stei-nigen Bachbett oder auf einer Slackline!

Notfall

Ein kleiner Ausrutscher genügt – schon hatman eine Schürfwunde oder eine Zerrung. Das

Allernotwendigste sollte in jedem RucksackPlatz finden: an erster Stelle steht für uns ein 5cm breites, gut klebendes Leucotape (blau!).Mit Tape kann man fast jede Wunde notversor-gen, ein Tapeverband wirkt bei Zerrungen imKnöchelbereich fast Wunder. Für empfindlicheFüße oder bei neuen Schuhen ist ein Blasen-pflasterset (Compeed) im Rucksack ein abso-lutes Muss. Für alle Schürfwunden ist eindesinfizierender Wundspray (Octisept) einSegen – es ist so schnell passiert und so un-angenehm, wenn man dann gar nichts dabeihat, um so eine einfache Wunde zu versorgen!Dreieckstuch, elastische Binde und ein gutwirksames Schmerzmittel (Voltaren) und was

Ein richtiges Bergsteigeressen. Brot, Speck und ein Bier, alles altbewa ̈hrt

Gehen mit Sto ̈cken. Unsinniger Weise wird dieses

Hilfsmittel immer wieder in Frage gestellt

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einfaches für Kopfschmerzen (Thomapyrin,Aspirin) ergänzen eine sinnvolle Notfallapo-theke.Ein Handy hat heute so gut wie jeder dabei. Dersicherste und schnellste Notruf im Gebirge istdie Nummer für die Bergrettung: 140. Da hatman sofort jemanden am Telefon, der die alpineGegend kennt und sofort die richtigen Maß-nahmen einleiten kann. Über die internationaleNotfallnummer 112 kann es unter Umständenwesentlich länger dauern, bis man an der rich-tigen Stelle ist! Auch das Alpine Notsignal (akus-tisches od. optisches Zeichen: sechs Mal proMinute, eine Minute Pause usw.) kann in be-stimmten Situationen durchaus nützlich sein.Ebenso das „Yes“ oder „No“ Zeichen bei einermöglichen Hubschrauberbergung.

Essen und trinken

Auch wenn wir keine Ernährungswissen-schaftler sind, können wir durch jahrzehnte-lange Erfahrung auf einfachen Bergtourensowie Extremtouren einige Tipps weitergeben.Beim Trinken gibt es zum Glück keine großenDiskussionen mehr. Vereinfacht kann mansagen, dass auf Tour eigentlich nicht zu vieloder zu oft getrunken werden kann, optimal ca.jede halbe Stunde ein viertel Liter. Vermeidensollte man Getränke, die dem Körper nur dasDurstgefühl nehmen, ihm aber zusätzlich Was-ser entziehen (Kaffe, schwarzer Tee, Alkohol).Getränke mit isotonischer Zusammensetzungkönnen vom Körper optimal aufgenommenwerden. Dazu braucht man aber nicht unbe-dingt ein teures, im Fachhandel erhältliches Ge-tränk oder Pulver (Manchen Personen wird voneinigen dieser Getränke sogar übel). Bei Unter-

suchungen wurde festgestellt, dass Johannis-beersaft halb gemischt mit Leitungswasser diebeste isotonische Zusammensetzung habensoll.Grundsätzlich gilt beim Trinken wie auch beimEssen, dass es mir schmecken soll. Denn nurdann werde ich auch mit Freude ausreichenddavon zu mir nehmen.Beim Essen sind die Geschmäcker fast nochunterschiedlicher wie beim Trinken. Spezial-nahrung (sogen. Astronautennahrung etc.) isthier nur etwas für absolute Ausnahmesituatio-nen. Allerdings sollte die Nahrung den Körperwährend der Anstrengung nicht zu sehr belas-ten. Zu viel Fett liegt schwer im Magen. Aller-dings essen wir selbst auch in Bigwalls oderauch auf höheren außereuropäischen Bergenmit Genuss zwischendurch mal ein paar Schei-ben guten, einheimischen Speck. Auf einer Ta-gestour sind Brot, Käse und Speck auf langeZeit gesehen besser als leichter verdaulicheMüsliriegel, die einem unter Umständen dannnicht mehr schmecken. Eine gesunde Mi-schung ist hier sicher sinnvoll, in großen Höhenund extremen Langzeitbelastungen kann manohnehin nur noch ganz leicht Verdaulichesessen, was einem noch dazu gut schmeckenmuss: Polenta, Reis, Babybrei...jeder hat daseine eigenen Vorlieben! Für eine ganz schnelleEnergiebereitstellung – wenn jemand einenakuten Leistungsabfall hat – wirken flüssigeGels (Powergel) oft erstaunlich gut und vorallem schnell!

Fitness und Gesundheit

Lieber etwas langsamer als man kann – das istein guter Hinweis, den wir uns alle zu Herzen

nehmen können! Während der Tour sollten wirvor allem auch auf schwächere Partner achten,die vielleicht auch ein schlechtes Gespür dafürhaben, was ihnen gut tut oder schon schadet.Die Grenze zwischen gesunder Ertüchtigungund gefährlicher Überbelastung ist bei man-chen Menschen sehr schmal. Die Gefahr einerHerz-Kreislauf-Schädigung darf nicht unter-schätzt werden. Todesfälle durch Herzversagenbeim Bergwandern sind leider keine Ausnahme.Die Investition für ein Belastungs-EKG mit Be-ratung bei einem Sportarzt ist sicher sinnvoll,schließt aber unerwartetes Herzversagen kei-nesfalls aus.

Gehtempo

Das Gehtempo auf der ersten Viertelstundesollte ganz bewusst sehr langsam gewählt wer-den. Wichtig ist, dass wir uns dafür warmgenug anziehen. Das Gehtempo kann manselbst kontrollieren: Wenn ich noch gut durchdie Nase schnaufen kann, bin ich langsamgenug unterwegs. Wenn wir gut bekleidet lang-sam anfangen zu schwitzen ist das meistensein Zeichen dafür, dass unser Körper die “Be-triebstemperatur” erreicht hat. Wir können unsdann etwas ausziehen und etwas schnellergehen. In einer Gruppe gibt es ebenfalls ein ein-deutiges Zeichen für ein gut gewähltes Geh-tempo: wenn alle noch miteinander reden undüber etwas lachen können! Der Zeitunterschied,ob man ein Ziel schneller oder etwas später er-reicht ist oft ganz geringfügig – und man hatsoviel mehr Spaß am Gehen und Freude an derBerglandschaft, wenn man langsamer geht.

Vom Gehtempo anderer sollten wir uns keines-falls beeinflussen lassen – wer schneller gehenwill, soll eben schneller gehen, wir konzentrie-ren uns lieber auf unseren eigenen Schritt!

Gehtempo so wa ̈hlen, dass man noch gut

miteinander reden kann.

Genießen-Rast am Rinnensee

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delpartie mit einer Jause. Jauchzend ging esden Berg hinab. Eine heiße Schokolade rundetediesen feinen und schönen Tag ab.Wir freuen uns auf weitere Aktionen in der

Natur und in den Bergen mit den Zwergelen. Inunserer Gruppe sind Kinder zwischen 6 und 10Jahren herzlich willkommen. Einmal im Monatmachen wir einen Ausflug.

Bei Interesse bitte eine Mail an: [email protected]

Wildtierfütterung in Praxmar mit den Zwergelen

Sonntag, 3. Februar – traumhaftes Winter-wetter – gute Laune und viel Spaß mit 17Kindern und Eltern – das ist das Resümeeeines gelungenen und erfolgreichen Aus-

flugs mit den Zwergelen nach Praxmar.

Luis, der Förster und Wirt aus Praxmar lud unszu einer Wildtierfütterung mit anschließenderRodelpartie ein. Mittags starteten wir in einerKolonne aus Innsbruck Richtung Sellraintal.Diesmal waren sogar einige Eltern dabei. InPraxmar angekommen packten wir unsere Ro-deln aus und wanderten gemeinsam mit Luisdurch die tief verschneite Winterlandschaft zurFutterstelle. Höchste Ruhe und Aufmerksamkeitwar Voraussetzung, damit man die Rehe zu Ge-sicht bekommt. Mit Kübeln voll Futter bewaff-net durften die Kinder die Futterkrippen füllenund versteckten sich dann im Heustadel. Luis,der Rehflüsterer, lockte sie mit Pfiffen und Zu-rufen an. Nach nur wenigen Minuten trautensich die ersten Rehe aus dem Wald. Gespanntbeobachten wir das Spektakel. Kaum zu glau-ben, Rehe in freier Wildbahn so zutraulich zusehen.

Nach einiger Zeit zogen wir uns fasziniert zu-rück und stärkten uns vor der kommenden Ro-

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i n f o r m i e r t

KREATIV-CAMP OBERNBERG 2013

Termin: 25. - 31. 8. 2013 (Mädchen von 12-16) max. 16 Teilnehmer

Ort: Jugend- und Seminarhaus Obernberg a.Br.

Leitung: Rita Fuchs

Mitarbeit: Patricia van Asbroeck

Erlebe die Natur als Quelle deiner Kreativität, diesmal in einerneu zu entdeckenden Umgebung in Obernberg, auf Almwiesen,im Lärchenwald, zwischen Bächen und Seen. Wir sind draußenunterwegs um die Künstler in uns selbst zu erwecken und unsselbst als Kunstwerk zu entdecken. So kannst du spielerisch beidir und im Kreis ankommen. Hier findest du neue Freundinnen,hast Spaß am Singen, Malen, Tanzen, Springen, an „landart“,Theater, und vielem mehr! Wir lassen die Natur erklingen, fin-den uns im Labyrinth wieder und tönen am Lagerfeuer. Und viel-leicht begegnest du in dieser Woche deinem Kraft-Tier?

Unterkunft: Lager

Verpflegung: Vollpension

Preis: Alpenvereinsmitglieder: 285,– EuroNichtmitglieder: 313,– Euro

Anmeldung online auf www.freunde-treffen.at

KLETTER-CAMP KARWENDEL 2013

Termin: 21. - 27. 7. 2013 (für 10-12 jährige) max. 18 Teilnehmer

Ort: Solsteinhaus, hoch über Innsbruck (1805 m)

Leitung: Harald Löw-Baselli

Mitarbeit: Jugendleiter des AV Innsbruck

Du gehst gerne klettern? Möchtest neue Erfahrungen mit Gleichaltrigen sammeln? Mit dem Solsteinhaus haben wir dafür die beste Ausgangslage.

Mächtige Berge zum Greifen nah, die Almwiese vor der Haus-tür und gut erreichbare Klettergärten sind erst der Anfang. InKombination mit der hauseigenen GPS-Tour, dem Flying Fox undvielen spannenden Spielen wird diese Woche zu einem Erleb-nis, das du nicht so schnell vergisst.

Unterkunft: Lager

Verpflegung: Vollpension

Preis: Alpenvereinsmitglieder: 310,– EuroNichtmitglieder: 341,– Euro

Anmeldung online auf www.freunde-treffen.at

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Fledermäuse in FelswändenNeben verschiedenen Tier- und Pflanzenarten nutzen

auch die nachtaktiven Flattertiere Felswände als

Lebensräume – nachts für ihre Jagdflüge auf Insekten,

tagsüber als Unterschlupf. Als Kletterer kann man den

Tieren manchmal begegnen und einen Beitrag zu ihrer

Erforschung leisten. Ein Aufruf zur Meldung von

Fledermausbeobachtungen in Felswänden!

Mit der Entdeckung der Bulldoggfledermaus (lat.: Tadarida teniotis) imJahr 2010 in Tirol, in der Martinswand westlich von Innsbruck, wurde dieAufmerksamkeit der Tiroler Fledermausexperten von Ecotone, AntonVorauer und Michael Dobner, auf die schwer zugänglichen Lebensräumein Felswänden gelenkt. Über weitere Vorkommen von Fledermäusen inFelswänden, vor allem der Bulldoggfledermaus, soll im Rahmen eines Pro-jektes der Kampagne vielfaltLEBEN des Lebensministeriums mit Schwer-punkt in Tirol mehr in Erfahrung gebracht werden.

Im Fokus stehen dabei Felswände und Steinbrüche, die bedeutende Le-bensräume für die Bulldoggfledermaus und auch für andere Fleder-mausarten darstellen.

Speziell Felslöcher, Risse, Spalten und Klüfte werden von Fledermäusenals Quartier genutzt, und damit auch jene Strukturen, die Kletterer alsGriffe, Tritte und Sicherungspunkte für Klemmgeräte benutzen. Konflikt-potenzial zwischen den Interessenten und der Fledermäuse sehen die Ex-perten von Ecotone dennoch nicht, denn Fledermäuse stecken meisttiefer im Fels, als eine Hand hineinreicht. Zudem ist in Tirol der möglicheVerteilungsraum sehr groß, sodass eine direkte Beeinträchtigung vonQuartieren durch Kletteraktivitäten eher nicht anzunehmen ist.

Auch wenn eine Begegnung mit Fledermäusen in Felswänden eher sel-ten sein wird, durch die hohe Anzahl an Kletterern und Klettersteiggehern,die sich fast das ganze Jahr über in den Tiroler Felswänden tummeln, stei-gen die Chancen auf einzelne Beobachtungen. Und diese sind dann umsowertvoller für die Experten.

Beobachtungen von Fledermäusen in Felswänden (Klettergärten, Klet-tersteige, Alpinrouten) sollten mit Angaben zuOrt, Wand und KletterrouteDatum, Uhrzeit, BeobachterBeschreibung der Beobachtung und ev. Foto (Tier, Felsstruktur, Situationetc.) gut dokumentiert und an die Fledermausexperten weitergeleitet wer-den. Jede einzelne Meldung hilft, zum Verständnis dieser Tiere und Le-bensräume beizutragen.

Meldungen bitte an:Dr. Michael Dobner, 0664 4357543, [email protected]. Anton Vorauer, 0676 444 66 10, [email protected]

©Dietmar Nill

©Dietmar Nill

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Schon vor vielen Jahren, ich glaube, es war imSommer 1979, hatte ich die Gelegenheit den da-mals noch im Priesterseminar tätigen SpiritualReinhold Stecher kennen zu lernen. Er lebte da-mals in der Innsbrucker Adamgasse. SeineHaushälterin Anna war eine stets freundlicheund lebensfrohe Frau, die mich und meine da-malige Lebensgefährtin immer freundlich auf-nahm. Sie war es auch, die mir immer wiedervon seinen Bergfahrten berichtete. Auch dieAusbildungskurse für Schüler des Priestersemi-nars, welche immer am Taschachhaus abgehal-ten wurden, waren oft Thema bei einem GlasRotwein. So war dieses Band zu Reinhold Ste-cher zwar ein lockeres, aber doch eine von ge-meinsamen Freizeitinteressen getrageneBeziehung. Mit seiner Ernennung zum Bischofwurden die Begegnungen seltener, doch brachdie Verbindung nie ganz ab.So war es mir auch möglich, Reinhold Stecher

Alpenverein Innsbruck trauert um sein langjähriges MitgliedAlt-Bischof Reinhold Stecher

Altbischof Reinhold Stecher ist am 29. Jänner 2013 in Innsbruck gestorben

für die Jahreshauptversammlung 2008 inInnsbruck des Österreichischen Alpenvereinsals Festredner zu gewinnen. Die damals ge-haltene Festrede, welche ein Loblied auf denAlpenverein und seine Leistungen darstellte,den Verein mit einem Bergkristall und seinenzahlreichen Facetten verglich, ist mir heutenoch in guter Erinnerung.Ansprachen zur Einweihung des Alpenver-einhsauses in Innsbruck und die bei der 150-Jahrfeier des Alpenvereins im Wiener Rat-haussaal werden noch in vielen Zitaten auf-tauchen. So verliert nicht nur der AlpenvereinInnsbruck, sondern die gesamte Tiroler Be-völkerung einen mit beiden Beinen im Lebengestandenen Bischof, Priester und Freund.Der Alpenverein Innsbruck wird ihm immerein ehrendes Gedenken schenken.

Klaus Oberhuber

Am 22.12.1921 wurde Reinhold Stecher als zweiter Sohn von Dr. Hein-rich und Rosina Stecher, geb. Harpf, in Innsbruck geboren. Der Vaterstammte aus St. Valentin a.d. Haide in Südtirol, die Mutter aus Inns-bruck. Er hatte zwei Brüder. Der ältere wurde Franziskaner, der jün-gere fiel in den letzten Kriegstagen 1945. Sein Vater starb schon 1928. Die Volksschule und das Gymnasium besuchte er in Innsbruck und ma-turierte 1939. Das einschneidendste Jahr, das seine unbeschwerte Kin-der- und Jugendzeit beendete, war 1938 mit dem Anschluss Österreichsan das Reich. Als Mitglied der Katholischen Jugendorganisation gerieter mit vielen anderen sofort ins Schussfeld der neuen Machthaber. Seinälterer Bruder wurde schon 1938 bei der Aufhebung und Vertreibungder Franziskaner in Salzburg verhaftet. Da in Österreich das deutscheKonkordat nicht galt, war die Kirche weitgehend der Willkür der Ge-stapo ausgeliefert. Den Kriegsbeginn erlebte er 1939 im Reichsarbeits-dienst. Im Jahre 1941 wurde er als Theologiestudent unter derAnschuldigung verhaftet, bei der Organisation einer Wallfahrt tätig ge-wesen zu sein. Nach zweimonatiger Einzelhaft kam er im letzten Au-genblick vom Transport ins KZ weg und wurde zur Wehrmachteinberufen. Er war in einer Gebirgsjägerkompanie als einfacher Soldat,zuerst in der Winterschlacht in Nordrussland und dann drei Jahre in Ka-relien, Finnland. Das Kriegsende erlebte er im Fjord von Trondheim,Norwegen, und kam von dort im Spätherbst 1945 nach Hause.

Er setzte an der Theologischen Fakultät Innsbruck das Theologiestu-dium fort, wurde 1947 zum Priester geweiht und promovierte 1951 zumDr. theol. Seine Lehrer waren unter anderem die Professoren Karl undHugo Rahner und Josef Andreas Jungmann. Die Jahre des Studiumswaren für ihn nach den Schrecken des Krieges und der Verfolgung einewunderbare Zeit. Das Theologiestudium war damals zwar scholastisch(und lateinisch) geprägt, aber von einer großen Offenheit und einer wis-senschaftlichen wie spirituellen Konzentration auf das Wesentliche.Ökumenische Freundschaften hatte er schon im Krieg gewonnen, alser mit Kameraden aus der bekennenden evangelischen Kirche zusam-men traf, mit denen man sich im Widerstand gegen den Nationalsozia-lismus eins wusste.

Im seelsorglichen Dienst war er vornehmlich in der außerschulischenJugendseelsorge und in der Katechese beschäftigt, in allen Schultypenvon der einklassigen Bergschule bis zur Universität. Zeitweise war erauch Spiritual im Priesterseminar. Aber seine Hauptaufgabe wurde dannfür 24 Jahre die Lehrerbildung, zunächst an der Lehrerbildungsanstalt,später an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Tirol.

Im Zuge der außerschulischen pastoralen Kontakte hat er durch vieleJahre Alpinkurse organisiert, jeden Sommer im Fels und im Eis, unddabei die Berge als wertvolle Erziehungshelfer kennen gelernt. Aufdiese Weise ist er auch mit den alpinen Vereinen und Organisationenwie Alpenverein und Bergrettung in Österreich und Deutschland inKontakt gekommen.

Gute Freunde haben ihn ermuntert, mit Büchern in die Öffentlichkeit zugehen. Es sind im Laufe der Jahre insgesamt zehn geworden. Sie sindweder literarisch noch theologisch bedeutsam. Er hat sie nur als eineetwas gelockerte Form der Verkündigung in der Sprache unserer Zeit zuschreiben versucht. Auch das Malen von Bildern, zu dem er in den letzten Jahren des bi-schöflichen Amtes (1981-1997) animiert wurde, verschafft ihm keinenPlatz in der Kunstgeschichte, hat aber über Versteigerungen zu einerbedeutenden Aufbesserung des Caritas-Budgets beigetragen.

1981 wurde er zum Bischof von Innsbruck ernannt. Das Ja zu diesemAmt fiel ihm sehr schwer, weil er nie führende Aufgaben in der Kirchebekleidet hatte und er sich in den „niederen“ Diensten der Seelsorgewohl fühlte. Er hatte das Glück, dass ihm Gottes Vorsehung immer aus-gezeichnete Mitarbeiter geschenkt hat, die jene Fähigkeiten hatten, dieer nicht besaß. Mit dem Jahre 1997 schied er aus dem Bischofsamt alsFünfundsiebzigjähriger aus. Seit dem lebte er im Ruhestand bei der Privatklinik der Kreuzschwe-stern in Hoch-Rum, hatte sich von allen hierarchischen Funktionen zu-rückgezogen und in diesen 13 Jahren vor allem dem Dienst ingeistlichen Übungen (Exerzitien) und Einkehrtagungen für Priester, Or-densleute und Laien im deutschen Sprachraum gewidmet.

Entnommen aus einem Schreiben des Tyrolia Verlages.

Lebensbiographie von Reinhold Stecher

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bücherAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Rosemarie Stöckl-PexaWandern mit dem Kinderwagen - Wien35 Touren in Parks, an Flüssen und durch den Wienerwald144 Seiten mit 118 Farbfotos,35 Wander-kärtchen im Maßstab 1:25.000 und 1:50.000,1 Übersichtskarte, Format 12,5 x 20 cm, 1. AuflageOberhaching: Bergverlag Rother 2012Preis: 15,40 Euro

Wandern in Wien machtauch den Kleinsten Spaß –kaum eine Großstadt ist soreich an Naherholungsge-bieten, die durch ein dich-tes Wegenetz derart guterschlossen sind.In diesem Wanderbuch sinddie lohnendsten Ausflugsziele

für Familien gesammelt, die problemlos mit demKinderwagen erreichbar sind. Je nach verfügba-rer Zeit, Ausrüstung und Kondition kann man zwi-schen auch für lauf- oder dreiradgeeignetenSpaziergängen, unterschiedlich langen Wande-rungen und anspruchsvollen Ganztagestouren,für die man Kondition und einen „geländegängi-gen” Kinderwagen braucht, wählen. Bei allenTouren ist die Anreise sowohl mit öffentlichenVerkehrsmitteln als auch mit dem Auto möglich.Die abwechslungsreiche Landschaft im RaumWien sorgt dafür, dass für jeden Geschmack et-was dabei ist: Runden durch große Parks undGrünanlagen ebenso wie kinderwagentauglicheWege zu den schönsten Plätzen im Wienerwald.Wer Wasser mag, aber keine Steigungen,kommt bei den Routen an Flüssen und durchdie Au auf seine Kosten. Im BiosphärenparkWienerwald und im Nationalpark Donau-Auenkann man Landschaftsvielfalt genießen undsieht sicher den einen oder anderen tierischenBewohner. „Klassiker” wie der Höhenweg vomLeopoldsberg zum Kahlenberg sind ebenso be-schrieben wie Geheimtipps, etwa der Aufstiegzur Rieglerhütte entlang des Halterbachs. Diefür Kinder oft größte Attraktion, ein Spielplatz,fehlt auf keiner Wanderung; außerdem gibt es

unterwegs immer mindestens eine Einkehr-möglichkeit.Eine Kurzübersicht erleichtert die Tourenaus-wahl. Neben der Länge der Wanderungen undder Gehzeit werden Entscheidungshilfen wieSchwierigkeitsgrad oder Genussfaktor ange-geben. Die detaillierten Wegbeschreibungenmit Fotos, Karten im Maßstab 1:25.000 und1:50.000 und exakten Höhenprofilen macht dasWandern zum Vergnügen. Im Einleitungskapitelgibt die Autorin Tipps zu Ausrüstung, Routen-planung und für das Unterwegssein mit Babysund Kleinkindern.

Roger BüdelerCosta BravaRother WanderführerVom Cap de Creus bis Montserrat – 57 Touren176 Seiten mit 110 Farbfotos,57 Wander-kärtchen im Maßstab 1:25.000, 1:50.000und 1:75.000, 2 Übersichtskarten, Format11,5 x 16,5 cm, 2. aktualisierte Auflage Oberhaching: Bergverlag Rother 2013Preis: 15,40 Euro

Die Costa Brava, die „wildeKüste” Spaniens, ist einesder beliebtesten Ferienzieleder Iberischen Halbinsel.Vom Cap de Creus bis nachMontserrat bei Barcelona fin-den sich kilometerlangeSteilküsten, bizarr geformte

Berge und einsame Buchten mit glasklaremWasser. Der Rother Wanderführer „Costa Brava”stellt 57 ausgewählte Wanderungen im Nord-osten Kataloniens vor.An der Costa Brava ist eine einzigartige land-schaftliche Vielfalt vereint: Wanderwege verlau-fen direkt an der Felsküste, auf Klippenrückenhoch über dem Meer und hinunter zu einsamenSteilbuchten. Im Landesinneren erheben sichwaldreiche Bergzüge bis in subalpine Höhen,surreale Felsformationen und begrünte Vulkan-kegel ragen empor. Und das alles in bequemerReichweite zur Kulturmetropole Barcelona, zu Fi-gueres und zu den vielen Badeorten.Roger Büdeler, Autor zahlreicher Wanderführerfür die Pyrenäen und Spanien, hat für diesenRother Wanderführer 57 abwechslungsreicheRouten ausgewählt. Vorwiegend handelt es sichum Halbtagestouren, sodass sich der Urlaubideal mit Erkundungen in Natur, Landschaft undKultur verbinden lässt. Die meisten Wanderun-gen sind leicht bis mittelschwer, doch es findensich auch einige herausfordernde Gipfeltouren. Die wichtigsten Eckdaten einer Tour werden in derToureninfo vorgestellt, darunter auch Kombinati-onsmöglichkeiten und Tipps zu Sehenswürdig-keiten. Kartenausschnitte mit eingezeichnetemRoutenverlauf, genaue Wegbeschreibungen und

aussagekräftige Höhenprofile sorgen für eineideale Vorbereitung und Orientierung unterwegs.Zahlreiche Bilder wecken die Vorfreude auf denWanderurlaub an der Costa Brava.Für die zweite Auflage wurde der Rother Wan-derführer „Costa Brava” umfassend aktualisiertund erweitert.

Mark ZahelKlettersteige Dolomiten – Brenta - GardaseeRother Klettersteigführer80 Klettersteige240 Seiten mit 180 Farbfotos,55 Wander-kärtchen im Maßstab 1:25.000, 1:50.000und 1:75.000, 2 Übersichtskarten, Format 11,5 x 16,5 cm, 6. vollständig neu bearbeitete Auflage Oberhaching: Bergverlag Rother 2013Preis: 19,50 Euro

Die Dolomiten sind das klas-sische und wohl auch be-liebteste Klettersteigeldoradoüberhaupt. Zusammen mitder Brenta und noch einStück südlicher mit den Gar-daseebergen erschließt sichKlettersteigfans eine un-

glaubliche Fülle an Steigen unterschiedlichenSchwierigkeitsgrades inmitten einer großarti-gen Landschaft.Diese drei Gebiete werden im Rother Kletter-steigführer »Dolomiten – Brenta – Gardasee« in80 abwechslungsreichen Routen vorgestellt: Inden Dolomiten besitzt Klettersteiggehen fastimmer einen alpinen Anstrich. Reinrassige Ei-senwege stehen hier gleich dutzendweise zurAuswahl, hinzu kommen zahlreiche ab-schnittsweise gesicherte Steige, woraus eineunübertroffene „Routendichte” resultiert. Pas-sionierte Ferratisti fühlen sich hier einfach wieim Schlaraffenland. Auch die Brenta mit ihrem legendären Bocchet-teweg und die Gardaseeberge mit ihren sport-lich ausgerichteten Steigen bieten vielespannende Möglichkeiten.Mark Zahel, seit vielen Jahren in den Dolomitenunterwegs und Autor zahlreicher Wander- undKlettersteigführer, hat aus der Fülle von Mög-lichkeiten 80 Klettersteige für jedes Könnenausgewählt – von leichten bis sehr schwierigenSteigen wird jeder in diesem Klettersteigführerdas Passende finden. Jeder Tourenvorschlagist präzise beschrieben und großzügig illustriert.Die Schwierigkeitsbewertung wurde nach derweithin akzeptierten „Buchstabenskala” (A bisE) vorgenommen.Die 6. Auflage des Rother Klettersteigführers„Dolomiten – Brenta – Gardasee” wurde vonMark Zahel vollständig neu verfasst. Neben

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1/2013Bücher AALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

noch über weite Strecken weltabgeschiedenwie eh und je. Daran ändern die touristischenZentren an seinen Rändern so wenig wie dieStauseen in einigen inneren Tälern. Jedenfallsbieten die Zillertaler eine Fülle von lohnendenTouren aller Macharten und Schwierigkeiten;die zahlreichen Hütten sind durch ein hervorra-gend gepflegtes Höhenwegenetz miteinanderverbunden, das eine komplette Gebietsdurch-querung erlaubt, ohne jemals einen Gletscher zubetreten. Und wer einen Gletscher betretenmöchte, kommt hier voll auf seine Rechnung.Für diese, die 12. Auflage, wurde der Führerdem mittlerweile seit gut einem Jahrzehnt er-probten neuen Schema der Alpenvereinsführerangepasst. Doch wurde hier – wie etwa auchbeim AVF Ötztaler Alpen – darauf verzichtet,die Trennung in einen „Alpin”- und einen „Ex-trem”-Teil durchzuführen. So finden sich – nachMöglichkeit gestrafft und auf das Nötige redu-ziert – alle Informationen, die für Wanderer,Bergsteiger, Kletterer und Eisgeher relevantsind, wie eh und je in einem Band vereint.

Stefan KönigAbgrundTobs Thanners erster Fall - Krimi234 Seiten, Format 13,5 x 20,5 cmOberhaching: Bergverlag Rother 2013Preis: 13,30 Euro

Tobs Thanner ist leiden-schaftlicher Bergsteiger undKletterer – und er hat nichtvor, die Zeit mit einer strenggeregelten Arbeit zu vertun.Um nicht an feste Bürozei-ten gebunden zu sein undsich viele Freiräume zu be-

wahren, verdient er seinen Lebensunterhaltneuerdings als Privatdetektiv. Ein vermeintlichleichter Job. Sein erster Fall erscheint ihm auchganz einfach: Er soll Elena Donath, die Frau ei-nes Geschäftsmannes, observieren und Be-weise für ihre Untreue liefern.Doch Elena Donath entgeht nicht, dass sie be-obachtet wird. Misstrauisch dreht sie den Spießum und beobachtet Thanner, was für alle Be-teiligten nicht ohne Folgen bleibt. In einem Fe-rienhaus in den Bergen spitzt sich die Situationzu: Ein Drama aus Fragen und Zweifeln, Be-schuldigungen und Verdächtigungen, das töd-lich endet.Thanner ist plötzlich nicht mehr Beobachter,er ist verstrickt in eine grauenvolle Bezie-hungstat. Alle Indizien deuten auf ihn hin –und nicht nur die Polizei ist hinter ihm her. Aufsich allein gestellt, flieht er in die Berge. Aufeigene Faust muss er versuchen, den Fall auf-zuklären und seinen Kopf aus der Schlinge zuziehen.

Mary Higgins ClarkMein Auge ruht auf dir400 Seiten, Format 13,5 x 21,5 cmMünchen: Heyne Verlag 2012Preis: 20,60 Euro

Kurz nachdem Dr. JonathanLyons eine sensationellewissenschaftliche Entde-ckung gemacht hat, findetseine Tochter Mariah ihn er-mordet in seinem Büro auf.Die Hauptverdächtige: ihreeigene Mutter. Mariah setzt

alles daran, den wahren Täter zu finden. Siekommt ihm bald gefährlich nahe.Der Bibelforscher Jonathan Lyons glaubt, eineder bedeutsamsten Schriften überhaupt gefun-den zu haben: einen Brief Jesus von Nazareths.Unter dem Siegel der Verschwiegenheit weihtder Professor ausgewählte Kollegen in sein Ge-heimnis ein. Nur kurz darauf findet ihn seine 28-jährige Tochter Mariah erschossen auf. Und nochSchrecklicheres erwartet sie: Ihre geistig ver-wirrte Mutter sitzt mit der Tatwaffe direkt dane-ben in einem Versteck. Da sie von einer Affäreihres Mannes mit einer jungen Geliebten wusste,steht für die Polizei auch das Tatmotiv fest. Ma-riah aber ist überzeugt von ihrer Unschuld. Sieargwöhnt, dass der Mord mit dem geheimnis-vollen Pergament zusammenhängt, das plötzlichverschwunden ist. Aber mit welchen Kollegenkönnte ihr Vater darüber geredet haben? Wussteauch seine Geliebte davon? Mariah ahnt nicht,dass der Täter noch über viele Leichen gehenwürde, um seinen Schatz zu bewahren.

John LeakeEiskalter TodUnfall oder Verbrechen256 Seiten mit zahlr. Abbildungen, Format 14 x 21 cmSt. Pölten: Residenz Verlag 2013Preis: 21,90 Euro

True Crime in den Alpen: Einjunger Mann verschwindetam helllichten Tag mittenauf der Skipiste. Warumwurde nicht ermittelt? Im August 1989 verschwin-det der Profi-Eishockeyspie-ler Duncan MacPherson amStubaier Gletscher in Tirol.

Laut Behörden hat er das Skigebiet verlassenund ist beim Wandern verunglückt. Doch 14Jahre später gibt das Eis die Leiche frei: mit-samt dem Snowboard, mitten auf der Piste. DerFall wird dennoch geschlossen. Die Eltern desjungen Kanadiers kämpfen seither gegen ein Di-ckicht aus Lügen, widersprüchlichen Aussagen,

dem ebenfalls im Bergverlag Rother erschie-nenen „Klettersteigatlas Alpen” ein absolutesMuss für jeden Klettersteigliebhaber!

Deana ZinßmeisterDas Pestzeichen416 Seiten, Format 11,8 x 18,7 cmMünchen: Goldmann Verlag 2013Preis: 10,30 Euro

Ende des DreißigjährigenKrieges sind viele Landstri-che im Reich menschenleer– so auch das Land an derSaar. Wer den Krieg überlebthat, leidet Hunger oder fälltder Pest zum Opfer. Die Fa-milie der jungen Susannahat all dies überstanden –

doch dann überfallen Fremde den Hof. Nur Sus-annas Vater überlebt schwer verletzt und vertrautseiner Tochter bevor er stirbt geheimnisvolleSchriften an, die zu einem Schatz führen sollen.Doch Susanna ist nicht die Einzige, die davonweiß: Ein Mann namens Jeremias ist versessenauf den Schatz und macht Jagd auf das Mäd-chen. Auf ihrer Flucht begegnet Susanna einemjungen Schweizer, der auf der Durchreise ist.Noch ahnt sie nicht, dass er der einzige ist, derihr helfen kann, den Schatz zu finden. Und dieZeit drängt, denn nicht nur die Pest kommt nä-her, auch Jeremias ist ihr auf der Spur …

Walter KlierZillertaler AlpenAlpenvereinsführer für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer528 Seiten mit 94 Bildern (davon 68 mit Routeneintragungen), 35 Topos, 1 Übersichtskarte, Format 11 x 15 cm, 12. komplett aktualisierte Auflage Oberhaching: Bergverlag Rother 2013Preis: 27,70 Euro

Zillertaler Alpen – diese wild-schönen Gletscherbergerund um den Alpenhaupt-kamm beginnen hart östlichdes Brennerpasses und er-strecken sich bis hinüber insSalzburgische, zum Krimm-ler Tauern. Schroffer Fels

und ernstes Eis prägen die zentralen Kämme,gegen die Ränder zu wird es allmählich runderund grüner. Das namengebende Zillertal ist derwichtigste Zugang von Norden und strecktseine „Gründe” wie Finger gegen den Haupt-kamm aus – selber gehört es allerdings zu denTuxer und Kitzbüheler Alpen. Von vielen Seitenleicht erreichbar, sind die Zillertaler Alpen den-

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bücherAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

2/2013

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VVK 16,- Euroermäßigt für ÖAV-Mitglieder 14,- Euro

Alle Infos zum Programm, den Terminen

und Tickets unter banff-tour.de

20 Uhr, Kletterhalle Wörgl

06.04.2013 WÖRGL

17 und 20.30 Uhr, Metropol Kino, Innsbruck

07.04.2013 INNSBRUCK

krassen Ermittlungsfehlern – und gegenmenschliche Kälte. Wie starb Duncan tatsäch-lich? John Leake erzählt die packende Ge-schichte ihrer dramatischen Suche nach derWahrheit. Einer schrecklichen Wahrheit, die vonhochrangigen Beamten vertuscht wird: bisheute, bis zu diesem Buch.

Jochen HemmlebAustria 8000Österreichische Alpinisten auf den höchstenGipfeln der Welt416 Seiten mit 56 farb. und 54 SW-Abbildungen, Format 15 x 22,5 cmInnsbruck: Tyrolia Verlag 2013Preis: 29,95 Euro

Ging es um die erste Bestei-gung der höchsten Gipfelder Welt, waren von Anfangan österreichische Bergstei-ger ganz vorne dabei. Wäh-rend der "Eroberungszeit"der 1950er- und 1960er-Jahre gelangen ihnen gleich

fünf Erstbesteigungen – so viele wie sonst kei-ner Nation. Einzigartig der Alleingang von Her-mann Buhl am Nanga Parbat, herausragendHerbert Tichys und Sepp Jöchlers Geniestreicham Cho Oyu, der Erfolg von Fritz Moravec undseinem Team am Gasherbrum II, visionär derkonsequente Westalpenstil der Salzburger Win-tersteller, Schmuck und Diemberger zusam-men mit Buhl am Broad Peak und legendärKurt Diemberger selbst, dem – wie zuvor nurHermann Buhl – mit Broad Peak und Dhaulagiridie erste Besteigung von gleich zwei Achttau-sendern gelang. Auch die Zeit der „neuen Pio-niere” an den Achttausendern wurde vonÖsterreichern entscheidend geprägt. Allen voransei hier der Mayrhofener Peter Habeler genannt,mit seiner Besteigung des Gasherbrum I imAlpinstil 1975 und der Erstbesteigung desMount Everest ohne Flaschensauerstoff 1978,beide an der Seite von Reinhold Messner. Bis heute hinterlassen Österreicher an den welt-höchsten Bergen ihre Signaturen. Es reicht vonin aller Stille vollbrachten Leistungen, wie zumBeispiel des Vorarlbergers Theo Fritsche (fünfAchttausender ohne Flaschensauerstoff), bishin zum international beachteten Erfolg derOberösterreicherin Gerlinde Kaltenbrunner, dieals erste Frau ohne Zuhilfnahme von Flaschen-sauerstoff auf allen Achttausendern stand. Mit sachkundigen historischen Porträts, span-nenden Reportagen und persönlichen Gesprä-chen mit den Protagonisten gelingt es demAlpinhistoriker Jochen Hemmleb ein ebensoumfassendes wie nuancenreiches rotweißro-tes Gemälde des Achttausender-Bergsteigenszu zeichnen – von den Anfängen bis heute.

Werner EichhornBike Guide SardinienRother Bike Guide, 48 Mountainbike-Touren212 Seiten mit 116 Farbfotos,46 Höhenprofi-len, 46 Tourenkarten mit eingetragenemRoutenverlauf im Maßstab 1:150.000, 1 Übersichtskarte, Format 19,5 x 12,5 cm, 1. Auflage Oberhaching: Bergverlag Rother 2013Preis: 18,40 Euro

Sardinien ist ein bisher we-nig entdecktes Gebiet fürden Mountainbike-Urlaub– dabei wird die zweit-

größte Insel im Mittelmeer jeden passionierten Bi-ker begeistern: Die gebirgigen Regionen und dieweithin bekannten, bizarren Felsstrukturen sindein ideales Bike-Revier. Der Rother Bike Guide„Sardinien” stellt 46 abwechslungsreiche Tourenvor. Wer auf Sardinien mit dem Mountainbike un-terwegs ist, wird eine unglaublich interessanteLandschaft entdecken: Steilküsten vor sma-ragdgrünem Meer, mit Macchia bewachsene Hü-gel und bizarre Bergformationen. In der Barbagiaund um Lanusei bieten Gebirge und das einsameHinterland hervorragende Voraussetzungen fürausgedehnte Touren. Im Sopramonte und Gen-nargentu führen die Pfade auf hohe Gipfel. Cagliariim Süden bietet Pisten durch spitze Felsgruppenoder einsame Trails durch dichte Wälder. Ein be-sonderer Charakter zeigt sich um Iglesias, wostillgelegte Bergbaugebiete die Wege säumen.Unterwegs sind immer wieder Zeugnisse der be-wegten Geschichte vorzufinden: prähistorischeGigantengräber oder unzählige Ruinen der weitüber 2000 Jahre alten Nuraghen. So ist jedeMountainbike-Tour auch eine Entdeckungsreise indie Kultur Sardiniens. Werner Eichhorn, der Sardinien schon vor vielenJahren als ideales Bike-Revier entdeckt hat, hateine vielseitige Tourenauswahl getroffen, die voneinfachen, kurzen Touren bis zu langen, kondi-tionell und technisch anspruchsvollen Routenreicht. Insgesamt 1.730 Kilometer und 45.400 Hö-henmeter hat er für den Rother Bike Guide „Sar-dinien” zusammengestellt.Die geeignete Tourenwahl wird durch eine tabel-larische Übersicht erleichtert. Höhenprofile las-sen auf einen Blick Steigungen, Gefälle undBeschaffenheit des Untergrunds erkennen. Fürjede Tour liefert eine Kurzinfo alles Wissens-werte zu Fahrzeit, Länge, Höhenunterschied,Ausgangspunkt, Varianten, Verpflegungs- undBademöglichkeiten. Präzise Tourenbeschrei-bungen mit Kilometerangaben und Kreuzungs-symbolen sowie farbige Kartenausschnitte mitRoutenverlauf weisen Bikern zuverlässig denWeg. GPS-Tracks stehen zum Download bereit.Zahlreiche Bilder wecken bereits bei der Pla-nung die Vorfreude auf atemberaubende Moun-tainbike-Touren auf Sardinien.

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