16
Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück Thema der Ausgabe: Unternehmertum Gesellschaft NACHHALTIGES UNTERNEHMERTUM Seite 12 Wissen UNTERNEHMER VERÄNDERN DIE WELT Seite 6 Die strategische Sicht NACHHALTIGE INVESTMENTS Seite 4 TRANSPARENT TRANSPARE T März/2013 Foto: Festspielhaus Afrika © Hans-Georg Gaul

avesco Transparent 18

Embed Size (px)

DESCRIPTION

aktuelle Ausgabe der avesco Transparent mit dem Thema: Unternehmertum

Citation preview

Page 1: avesco Transparent 18

Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück

Thema der Ausgabe: Unternehmertum

Gesellschaft

NACHHALTIGES UNTERNEHMERTUMSeite 12

Wissen

UNTERNEHMER VERÄNDERN DIE WELTSeite 6

Die strategische Sicht

NACHHALTIGE INVESTMENTSSeite 4

TRANSPARENTTRANSPARET

März/2013

Foto: Festspielhaus Afrika

© Hans-Georg Gaul

Page 2: avesco Transparent 18

Die strategische Sicht

NACHHALTIGE INVESTMENTS

Seite 4

Leben

ZÜNDENDE IDEE?

Seite 5

Seite 6

avesco Aktuell

MITARBEITER-AWARD 2012

Seite 8

Wissen

UNTERNEHMER VERÄNDERN DIE WELT

Seite 9

Sinnstiftendes

FESTSPIELHAUS AFRIKA

Seite 10

Vorwort

LIEBE LESER

Seite 3

Zeitläufte

KARL MARX

Seite 11Persönlichkeit

UNTERNEHMEN WELTGESUNDHEIT

Seite 12Gesellschaft

NACHHALTIGES UNTERNEHMERTUM

avesco Intern Seite 15

Kolumne

LEHREN AUS DER VERGANGENHEIT

Seite 14

VORSTELLUNG UND NACHRUF

Titelbild: Modell Operndorf Afrika, Planungsstand Mai 2012

Page 3: avesco Transparent 18

3

für Generationen von Anlegern galten Staatsanleihen

als die sicherste Anlage. Ratingagenturen bescheini-

gten unisono selbst maroden Staaten eine hervorra-

gende Kreditwürdigkeit, während etwa mittelstän-

dische Unternehmen als riskant eingestuft wurden.

avesco möchte mit diesem transparent das Vertrau-

en in Unternehmen stärken. Aus diesem Grund erfah-

ren Sie mehr darüber, wie Ideen entstehen und wie sie

zu nachhaltigen Erfolgen werden. Wir berichten über

Prof. Detlev Ganten, der das größtmögliche Unterneh-

men angegangen ist, nämlich die Weltgesundheit. Sie

erfahren, dass es laut Marx den Unternehmer, wie wir

ihn heute kennen, gar nicht geben sollte, weil er die

“gesellschaftliche Werterechnung aus dem Gleichge-

wicht bringt“. Dann stellen wir Ihnen Prof. Faltin und

seine Teekampagne vor, ein Unternehmen, das Marx

sicherlich gemocht hätte. Wie Visionen ihre Urheber

überleben und sich selbstständig machen können, ge-

hen wir am Beispiel Christoph Schlingensief und sei-

nem Festspielhaus Afrika nach.

Auch für dieses transparent haben alle “avesco-Au-

toren“ begeistert recherchiert, Interviews geführt und

geschrieben. Wir wünschen Ihnen ein spannendes Le-

seerlebnis und freuen uns auf Ihr Feedback.

Mit österlichen Frühlingsgrüßen Ihr

Vorwort

RLIEBE LESERRLIEBE LESER

Oliver Hagedorn (CEO avesco)

Page 4: avesco Transparent 18

4

Die strategische Sicht

Als wir uns bei avesco mit nachhaltigen Investments

auseinandersetzten, um Fragen unserer Kunden zu

beantworten, haben wir die Finanzmärkte untersucht

und mit Fondsanbietern, Ratingagenturen und Privat-

banken gesprochen. Was wir wissen wollten, lässt sich

auf zwei Fragen reduzieren. Erstens, was verstehen die

Akteure unter Nachhaltigkeit bei Finanzinstrumenten

und zweitens, wie schlägt sich dieses Nachhaltigkeits-

verständnis jeweils konkret in der Deklarierung und im

Nachhaltigkeitsranking nieder.

Ernüchternde Erfahrungen und ChanceDas Ergebnis unserer Recherche war ernüchternd. Wir

haben durchweg keine uns befriedigenden Antworten

bekommen. Manches, was als nachhaltig deklariert

war, erschien eher vom Marketing her getrieben. Die

Prüfungen auf Nachhaltigkeit waren weder wirklich

plausibel noch transparent. Das Erkennen von Defi-

ziten ist aber immer auch eine Chance, etwas besser

zu machen. So kam uns gelegen, gemeinsam mit der

TU München ein Projekt zu gestalten, um zu untersu-

chen, welche Vorgehensweisen zur Nachhaltigkeits-

prüfung von Finanzinstrumenten angewandt werden

und wie eine Methode aussehen müsste, um die Nach-

haltigkeit vollumfänglich zu prüfen. Herausgekommen

ist die Ö2SE-Methode.

Neue Methode und neues Unternehmenavesco versteht sich als ein unabhängiges Finanz-

dienstleistungsunternehmen und nicht als eine Ra-

tingagentur. Was macht man mit einer neuen Metho-

de, von dem andere Institutionen, wie zum Beispiel das

Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie, oder

die Partner auf der Berliner Konferenz Create Climate

Wealth im September 2012 sagen, dass genau dieses

Vorgehen die Skepsis und Unsicherheit der Investoren

beseitigen kann, ob ein Investment wirklich nachhal-

tig ist oder nicht. Um jeglichen Interessenskonflikt zwi-

schen Finanzdienstleistung und Rating von Finanz-

instrumenten zu vermeiden, ist für die Verbreitung der

Ö2SE-Methode ein eigenes, rechtlich selbstständiges

und von avesco unabhängiges Unternehmen gegrün-

det worden, die Sustainability Intelligence Ltd.

NACHHALTIGE INVESTMENTSDDDEEERRR EEEEXXXXZZZZEEEELLLLLLLLEEEEEENNNNNNZZZZZAAAAANNNNNNSSSPPPRRRUUUCCCCHHH UUNNNDD SEINE FOOOLLLGGEN

© W

imm

er Fe

rdin

an

d / p

ixelio

.de

Unter der Lupe: Die Ö²SE-MethodeMithilfe einer ganzheitlichen Betrachtung wird die Nachhaltigkeit von Investments vollumfänglich aus vier As-

pekten erfasst: ökonomisch, ökologisch, sozial und ethisch. Diese vier Aspekte werden fundamental aus jeweils

zwei Ansichten betrachtet: Entropie und Pareto-Optimum, wobei vom Prinzipiellen und vom Grundsätzlichen

ausgegangen wird. Das Prinzipielle ist die Tatsache, dass die Erde seit ihrer Existenz stets der Entropie unterliegt

und das Grundsätzliche besteht darin, dass die Menschheit – global und regional – durch Ungleichgewichte und

ein nicht einheitliches Menschenbild gekennzeichnet ist. Das Prinzipielle mündet im Begriff Entropie und das

Grundsätzliche im Begriff Pareto-Optimum. Bei jedem Investment fragen wir danach, ob die stets stattfindende

Entropie unnötiger Weise noch beschleunigt wird oder nicht (z. B. durch Verbrauch fossiler Energie) und ob die

Ungleichverteilungen verstärkt oder gemindert werden (z. B. Einkommensverteilung). Diese Bewertungen flie-

ßen in ein Schema ein, durch das am Ende ein Nachhaltigkeitsranking mit sieben Stufen von A bis G entsteht,

so wie wir es zur Kennzeichnung der Energieeffizienz beim Kauf einer Waschmaschine kennen. Das Ergebnis ist

eindeutig, es ist plausibel und kann durch die Transparenz der Methode vom Investor nachvollzogen und gege-

benenfalls durch eigene Gewichtungen modifiziert werden.

Page 5: avesco Transparent 18

5

Die strategische Sicht

Kompetenzen und Leistungen und wurde an den Mit-

arbeiter übergeben, der über das gesamte Jahr hinweg

den größten Beitrag zur Exzellenz von avesco geleistet

hat. Die diesjährige Preisträgerin ist unsere geschätzte

Kollegin Kristin Hartmann, zuständig für die Bereiche

Buchhaltung, Controlling und Personal. Zur Begrün-

dung: Frau Hartmann arbeitet äußerst effizient und

effektiv, hält ohne Ausnahme vereinbarte Termine ein,

springt unaufgefordert für andere Mitarbeiter ein und

fühlt sich über die Arbeitszeiten hinweg avesco ver-

pflichtet. Nach dem erfolgreichen Start soll der Award

auch künftig als Anerkennung und zur Förderung von

Spitzenleistungen vergeben werden.

Sascha Franz

(Wertpapiercontrolling)

[email protected]

Anlässlich des jährlich stattfindenden Jahresauftakt-

programms (JAPA) in Luckenwalde, zeichnete die Ge-

schäftsleitung der avesco den Preisträger des „avesco

Exzellenz-Award“ aus.

Mit der Zielsetzung, allen Mitarbeitern einen fach-

übergreifenden Einblick in die Tätigkeiten und Aufga-

ben von avesco zu vermitteln, trifft sich das Team zu

Jahresbeginn zum JAPA. Vorstand und Aufsichtsrat

lassen das vergangene Jahr Revue passieren und be-

richten über die erreichten Ziele sowie zukünftige Ziel-

setzungen. In einer großen Gesprächsrunde können

Mitarbeiter Fragen zu aktuellen Themen stellen und

ihre persönliche Sichtweise zu dem jeweiligen Sachge-

biet äußern. Die Unternehmensziele können dadurch

kundenorientierter und effizienter realisiert werden.

Zum Abschluss des zweitägigen Workshops fand

die Auszeichnung des „avesco Exzellenz-Award“ durch

die Vorstände Oliver N. Hagedorn und Prof. Volkmar

Liebig statt. Der Award würdigt die individuellen Ideen,

damit unserem Exzellenzanspruch abermals gerecht

werden. Wir haben ein mittelständisches Unterneh-

men mit der Methode prüfen lassen, weil wir sicher

sein wollten, ob eine Unternehmensanleihe dieses Un-

ternehmens wirklich nachhaltig ist. Die Anwendung

der Ö2SE-Methode hat funktioniert und wir sind über-

zeugt, dass unseren Kunden damit eine vollumfänglich

auf Nachhaltigkeit geprüfte Investition zur Verfügung

steht. Weitere Informationen unter:

www.sustainability-intelligence.de

Prof. Volkmar Liebig

(CFO avesco)

[email protected]

Die Ö²SE-Methode funktioniertIm Januar 2013 ist die Sustainability Intelligence Ltd.

gegründet worden. Sie wird die Nutzungslizenz der

Ö2SE-Methode vergeben. Die Kapitalausstattung wird

durch Finanzierungsrunden realisiert. Nutzer der Me-

thode wird eine gemeinnützige Gesellschaft sein, die

von öffentlichen Einrichtungen und Stiftungen ge-

gründet und durch ein Kuratorium, besetzt mit Mit-

gliedern der Zivilgesellschaft, beaufsichtigt wird. Den

Gemeinnutzen hat die Zivilgesellschaft durch die Ver-

öffentlichung von Nachhaltigkeitsratings der Finanzin-

strumente. Der Prüfungsaufwand der gemeinnützigen

Gesellschaft wird durch die Einnahmen gebühren-

pflichtiger Labels gedeckt. Wir von avesco haben als

eines der ersten Unternehmen diese Dienstleistung

in Anspruch genommen und sind überzeugt, dass wir

avesco Aktuell

MITARBEITER-AWARD 2012NNNNNPPPRRREEEIS FÜR HERAUSRAGENDE LLEISTTUUNNGGEENNN ©

Ra

ine

r S

turm

/ p

ixe

lio.d

e

Page 6: avesco Transparent 18

6

Wissen

sowie das Umfeld des Unternehmens (Marktlage,

Branche etc.), die finanzielle Ausstattung und ein über-

zeugendes Geschäftsmodell nehmen Einfluss auf das

Gründungsgeschehen und werden bei den Untersu-

chungen berücksichtigt.

Die Kraft von Visionen und neuen Ideen „Social Entrepreneurs“ sind moderne Unternehmer,

die sich zum Ziel gesetzt haben, gesellschaftlichen

Mehrwert zu generieren. Dabei spiegelt sich der Erfolg

des Vorhabens an der gesellschaftlichen Veränderung

wider und nicht am finanziellen Gewinn. Die erste und

weltweit führende gemeinnützige Organisation zur

Förderung von Social Entrepreneurship wurde bereits

1980 durch William Drayton ins Leben gerufen. Mitt-

lerweile agiert seine Ashoka weltweit in 72 Ländern

und hat bislang rund 2.800 Social Entrepreneurs mit

Stipendien, Beratung sowie einem globalen Netzwerk

unterstützt.

Die Handlungsfelder von Social Entrepreneurs

sind sehr vielfältig. Mit Hilfe von Förderern engagieren

sie sich überall da, wo gesellschaftlicher oder sozialer

Bedarf festgestellt wird – im Umwelt- und Naturschutz,

Gesundheitswesen, Menschenrechte oder auch in

Wirtschafts-, Bildungs- und Entwicklungshilfepro-

jekten.

... so lautet das Motto von Gülsen Sariergin, Gründe-

rin des Unternehmens NordseePflege. Sie überzeugte

ohne Sicherheiten einen Millionenkreditgeber von ih-

rem Konzept und beschäftigt heute über 140 Mitarbei-

ter.

Unternehmensgründungen sind der Motor der Wirtschaft. Sie fördern die Wettbewerbsfähigkeit un-serer Ökonomie und schaffen neue Arbeitsplätze. Der englische Begriff „Entrepreneurship“ wurde von der französischen Bezeichnung „entreprendre“ (deutsch: „etwas unternehmen“) abgeleitet und bezieht sich im Wesentlichen auf die Gründung von Unterneh-men, basierend auf innovativen Geschäftsideen.

Wer ist eine Gründerpersönlichkeit?Die Ergebnisse empirischer Studien, wie die der Uni-

versität Jena im Jahr 2001, zeigen, dass sich ein En-

trepreneur gegenüber einer abhängig beschäftigten

Person durch zahlreiche Charakteristika unterscheidet.

So existieren bestimmte physische und psychische

Persönlichkeitseigenschaften, die als erfolgsrelevant

angesehen werden. Dies sind unter anderem Risiko-

freudigkeit, das Streben nach Unabhängigkeit, eine

intrinsische Motivation, ein hohes Maß an Durchset-

zungsfähigkeit sowie Kreativität, Flexibilität und Be-

lastbarkeit. Aber auch das Humankapital des Entre-

preneurs (Fertigkeiten, Ausbildung und Erfahrung)

Wissen

UNTERNEHMER VERÄNDERN DIE WELT

© S

tep

ha

nie

Ho

fschla

eg

er / p

ixelio

.de

"JEEDDDDEEEERR GROSSEE ERFFOOLGG BBEGGIINNNNNT MMMMIT EINNEERRR KKLEINEN IDDEEEE""

Page 7: avesco Transparent 18

7

Wissen

Weitere Institutionen, die sich der Förderung von Social Entrepreneurs verschrieben haben, sind zum Beispiel die Schwab Foundation for Social Entrepre-neurship, die Avina Stiftung oder Echoing Green.

Berliner Gründerszene und Chinas Internet-Boom

Berlin ist ein Magnet für Unternehmensgründer. Inter-

net-Startups boomen. Es sind die geringen Lebens-

haltungskosten und die günstigen Büromieten, die

die kreativen Köpfe an die Spree-Metropole ziehen.

Zudem gibt es hier ein Netz aus Programmierern, In-

vestoren und die richtige kulturelle Umgebung zur

Verwirklichung neuer Ideen. Ehemalige Praktikanten

etablierter Firmen oder Manager werden Gründer, da-

bei sind sie meist branchenfremd.

Unterstützung finden Gründer in Deutschland bei

Business Angels, zahlreichen Gründerplattformen im

Internet, Messen und sogenannten Inkubatoren; sie

helfen bei der Organisation und Finanzierung. Zu einer

der wichtigsten Messen rund um Existenzgründung

und Unternehmertum gehört die deGUT in Berlin. Um

das Netz und das Netzwerken geht es auch auf der in-

ternationalen Startup-Konferenz hy! Berlin. Zwei Tage

treffen sich zahlreiche führende Köpfe der Internet-

Szene, um zu debattieren und zu feiern. Den Abschluss

der Konferenz bildet die Auszeichnung der besten

Startups. Künftig wird sich die Axel Springer AG mit

49 Prozent an der Veranstaltung beteiligen.

Auch in China ist der Internet-Boom in voller Fahrt.

„Mir liegen gerade Unterlagen eines Internetprojekts

mit Bildungsbezug in China vor, das nach weiteren

Investoren sucht“, erklärt Yu Zhang, Gründerin und

Geschäftsführerin der Unternehmensberatung China

Communications Consulting. „Ein interessantes Pro-

jekt, wenn man bedenkt, dass eine dreistellige Milli-

onenzahl von Menschen profitieren könnte. Gerade

auch wegen der gigantischen Marktgröße habe ich oft

das Gefühl, dass die chinesische Internet-Szene noch

schneller wächst“, sagt Zhang.

„In China gründen auch unerfahrene Unternehmer Fir-

men in fremden Branchen. So beispielsweise der Grün-

der Li Shufu des chinesischen Autoherstellers Geely,

der spätestens durch die Übernahme von Volvo in-

ternational bekannt wurde. Bevor er beschloss, in der

Automobilbranche mitzumischen, war er Fabrikant

für Motorräder und stellte anschließend Kühlschränke

her“, erzählt Zhang.

Innovation braucht UnternehmergeistWas es vor allem braucht, um einen Betrieb zu grün-

den, ist Unternehmergeist. Der, so Zhang, „in Chi-

na stärker ausgeprägt ist als in Deutschland und

unabhängig von der jeweiligen gesellschaftlichen

Schicht ist. Zurzeit machen Privatunternehmer bereits

68 Prozent der Unternehmen in China aus.“

Allein mit Unternehmergeist wird man sicherlich

nicht erfolgreich. Unabdingbar für erfolgreiche Unter-

nehmensgründungen sind „die Idee, das Startkapital

und die realen Marktpotenziale“, resümiert Zhang. „Als

Chinesin würde ich an dieser Stelle Konfuzius zitieren:

Ein großes Vorhaben braucht »Tian Shi (Himmelszeit)«,

»Di Li (Vorteile auf der Erde)« und »Ren He (mensch-

liche Harmonie)«.“

Andrea Franke(Assistentin der

Geschäftsleitung)[email protected]

Doreen Breiter(Marketing)

[email protected]

Quellen:

-

Yu Zhang China Communications Consulting

Page 8: avesco Transparent 18

8

Sinnstiftendes

Am besten lässt sich das Thema geistiges Erbe an

einem absolut irren Beispiel verdeutlichen. Der Thea-

termacher Christoph Schlingensief hatte die verrückte

Vision, mitten in Afrika ein Festspielhaus zu bauen.

Bereits schwer an Lungenkrebs erkrankt, reist Schlin-

gensief durch den Kontinent, um den richtigen Ort für

seine Oper zu finden. Vierzig Kilometer östlich von Ou-

agadougou fand er den richtigen Hügel und begann

- zusammen mit dem Architekten Francis Kéré - seine

Ideen umzusetzen. Grundsatz der Vision ist der Blick

der Menschen in Burkina, sagt seine Weggefährtin

Aino Laberenz.

Ohne richtig und falsch„Es ging Christoph nicht darum, noch eine weitere

Idee nach Afrika zu bringen, sondern die Möglichkeit

zu schaffen, dass die Menschen in Burkina ihr eigenes

Bild formulieren und produzieren“, sagt Laberenz. Tat-

sächlich sind neunzig Prozent aller Bilder, die wir in

Deutschland von Afrika sehen, nicht von Afrikanern

produziert. Schlingensief wollte, dass unsere Sicht

auf Afrika nicht gleich unser Afrika ist. Zum Sinnbild

dieser Haltung wurden die Fotos von Kindern, denen

Schlingensief Einwegkameras in die Hand drückte und

sie bat, ihre Umgebung zu fotografieren. Ohne richtig

und falsch.

eine Plattform für Begegnungen zwischen Kunst und Leben sein. Ein Ort, an dem sich Kulturen begegnen, ohne zu urteilen oder zu bewerten“, erklärt Frau La-berenz. Drumherum sollte ein ganzes Dorf mit Schu-le, Krankenstation und Wohnhäusern entstehen.

Was passiert, wenn der Antreiber eines Tages nicht mehr da ist? Bereits nach der Grundsteinlegung verstarb Schlin-

gensief und Laberenz erzählt davon, wie die Ur-Vision

laufen lernte. Laberenz begleitet als Geschäftsführerin

der gemeinnützigen Operndorf GmbH die Bauarbeiten,

die sie regelmäßig dem wachsenden Kreis von Unter-

stützern präsentiert. Von Anfang an dabei sind Kéré,

Kunstförderer und Rechtsanwalt, Peter Raue, Amelie

Deuflhard, Intendantin der Kampnagel Fabrik in Ham-

burg, die Künstleragentin Claudia Kaloff, Matthias Li-

lienthal, Intendant Theater der Welt Mannheim und

Antje Vollmer, Grünen Politikerin und ehemalige Vi-

zepräsidentin des Bundestages. Es ist auch gelungen,

den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler als

Schirmherr zu gewinnen.

Die schönste OpernmelodieInzwischen ist die Schule eröffnet, eine Kantine erbaut

und bald werden auch die Häuser für die Lehrer bereit-

stehen und ein Künstlergremium aus Burkina arbeitet

am Kulturprogramm. „Das Geld ist für das nächste Be-

triebsjahr vorhanden“, sagt Peter Raue. Und irgend-

wann wird es auch ein Festspielhaus geben. Aber zu-

nächst wird die Krankenstation fertiggestellt, „denn

wenn dort ein Kind geboren wird, ist sein erster Schrei

doch die schönste Opernmelodie“, sagt Laberenz auf

einer Pressekonferenz.

Der Tod des Visionärs ist Programm„Christophs Vision war eine sehr weitsichtige. Eine

sehr Reale, die immer das Leben mit einbezogen hat.

Er konnte sich auf Land und Menschen einlassen und

hatte nie versucht, seine Vision als absolut darzustel-

len“, weist Laberenz darauf hin, wie Authentizität die

Überlebenschance einer Idee sein kann. Vielleicht kön-

nen Unternehmer vom Geist Schlingensiefs lernen,

sich zurückzunehmen und zuzulassen, dass eine Vision

von denen weiterentwickelt werden kann, für die sie

ursprünglich gedacht gewesen ist.

FESTSPIELHAUS AFRIKA

WWWWWWWWWWWWWWWIIEE ÜBBEERRLLEEBBBBTTT EEIIIIIINNNNNNNEEEEEE IDEEEEE IIIHHHHHRREEEENNNNN VVVVIIISIIOONNNÄÄRR??

© P

erfe

ctSh

otFilm

s

Page 9: avesco Transparent 18

9

Sinnstiftendes

Vertrau deiner IdeeEs bedarf eines hohen Maßes an Vertrauen in den Men-

schen und die Fähigkeit, die eigene Unsterblichkeit in

die Hände anderer zu legen. Dann werden aus Vision

und Entwicklung parallele Prozesse. Schlingensiefs

Operndorf lehrt uns, dass die Allmachtsfantasie der

Visionäre, zu Lebzeiten alles fertig zu stellen, vielleicht

die Krux ist, weswegen viele andere Projekte mit ihren

Visionären gehen. Schlingensief lehrt uns die Erkennt-

nis, dass nur etwas für viele ein Ziel sein kann, das für

alle Traum geblieben ist.

Als der preußische König 1869, die "Theaterfreiheit"

proklamierte, erfreuten sich die Wiener Bühnen schon

seit fünfzig Jahren an der sogenannten „Spektakelfreiheit“.

Während in der neu gebauten Wiener Staatsoper Don Gio-

vanni in Anwesenheit des Kaisers gegeben wurde, im The-

ater an der Wien die Operette das Volk unterhielt und das

Wiener Burgtheater am 2. April 1800 Premiere mit Beetho-

vens Symphonie Nr.1 feierte, wurde in Berlin noch um In-

halte und Konzessionen geschachert. Sehr zum Missfallen

der Berliner, die sich sehnlichst ein Volkstheater wünsch-

ten. Nicht dass Berlin keine herausragenden Künstler oder

innovative Geister zu bieten gehabt hätte, aber es fehlte

am Gesamtkonzept. Die konservativen Verantwortlichen

der Regierungsstadt konnten sich weder auf Stücke noch

auf Spielorte einigen, was auch daran lag, das Konzessi-

onen nur für die Königstadt ausgegeben werden konn-

ten, die 1825 noch außerhalb der alten Stadtmauern lag.

So kam es dazu, dass Berlin kulturell weit abgeschlagen

war und sich erst nach dem konzeptionellen „Ja“ zur „The-

aterfreiheit“, zu der Kulturhauptstadt entwickeln konnte,

von der wir heute noch zehren.

Stellt sich die Frage, was haben wir Berliner in den

vergangenen Jahrhunderten für Lehren aus der ver-

heerenden Konzeptlosigkeit von damals gezogen? Ob

der Neubau unserer geliebten 'Oper unter den Linden'

oder unser beinahe 'International Airport'...

Elke Kerkhoff (Aufsichtsrat avesco)

[email protected]

Kolumne

LEHREN... TTTTTT..........AAAAAUUSS DDEEEEEERRRRRRR VEERRRRRRGGGGGAAAAAAAAANNGGEENNHHEEIITT

Schlingensiefs Erbe hat sich verselbstständigt. Es ist

kein Denkmal, sondern ein eigenständiger Organis-

mus, der seine Zukunft selbst gestaltet.

Weitere Informationen:

http://www.operndorf-afrika.com/de/startseite.html

© P

au

l-G

eo

rg M

eis

ter

/ p

ixe

lio.d

e

Page 10: avesco Transparent 18

10

Zeitläufte

Als ich mir vor 40 Jahren als studentische Hilfskraft

und Tutor am Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie von

Prof. Wilhelm Krelle an der Universität Bonn die legen-

dären Marx-Engels-Werke Nummer 23 bis 25 – „Das Ka-

pital“ von Karl Marx, erster bis dritter Band, herausge-

geben vom Dietz-Verlag Berlin/DDR – erworben hatte

und bei meiner Steuererklärung als Werbungskosten

berücksichtigen wollte, wurde mir das vom Finanzamt

nicht anerkannt. Für meine Tätigkeit, so die Begrün-

dung des Sachbearbeiters, sei diese Lektüre nicht not-

wendig und im Übrigen mit dem Grundgesetz nicht

vereinbar.

1973, das Jahr, in dem das World Trade Center in

New York eingeweiht wurde, die Ölkrise zum Sonn-

tagsfahrverbot in Westdeutschland führte, die Regie-

rung Willy Brand mit der DDR den Grundlagenvertrag

abschloss und Dänemark, Großbritannien und Irland

EU-Mitglieder wurden – es war die Zeit des Wettrü-

stens, des sogenannten „Kalten Krieges“, wo sich zwei

Gesellschaftssysteme gegenüberstanden und die Ber-

liner Mauer seit zwölf Jahren die Stadt in Ost und West

trennte.

Akkumulation des Kapitals

Der in Trier 1818 gebürtige Karl Marx hatte, unterstützt

durch den vermögenden Unternehmersohn Friedrich

Engels aus Wuppertal-Barmen, eine grundlegende Kri-

tik an Gesellschaften mit kapitalistischer Produktion

entworfen. Nach seinen Thesen vermehren die Kapi-

taleigner ihr Eigenkapital durch die Inanspruchnahme

von nicht angemessen entlohnter Arbeit. Durch diese

„Akkumulation des Kapitals“ entsteht Reichtum, wäh-

rend die Arbeiter nur bis zur Höhe ihrer „Reprodukti-

onsrate“ entlohnt werden. Die politische Herrschaft

und die Eigentümer des Produktivkapitals machten

gemeinsame Sache, so dass eine „vernünftige, demo-

kratische Ökonomie“ nicht entstehen könne.

Marx hat lediglich den ersten Band herausge-

bracht, die beiden anderen Bände und die späteren

Überarbeitungen sind von Engels. Der musste, obwohl

er eher an Philosophie und Sprachen interessiert war,

eine kaufmännische Lehre absolvieren und die Lei-

tung des elterlichen Webereibetriebs in Manchester

übernehmen. Dort lernte er die Situation der Arbeiter

im „Manchester-Kapitalismus“ kennen. In der zweiten

Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu großen gesell-

schaftlichen Veränderungen, u.a. zum Aufstand der

Weber. Nach dem Tod des Vaters verkaufte Engels alle

Anteile am Unternehmen, zog nach London und be-

trieb dort seine Studien. Durch seine Sprachbegabung

– Engels beherrschte zwanzig, insbesondere osteuro-

päische Sprachen – verbreiteten sich die Schriften von

ihm und Marx schnell international.

Kritik der politischen Ökonomie

Wir wissen heute, dass Marx keine Blaupause für den

Kommunismus bzw. Sozialismus liefern wollte. Engels

war der politische, der revolutionäre Kopf. Die schwer

lesbare Kost in den drei Büchern mit dem Untertitel

„Kritik der politischen Ökonomie“ unterstellt, dass es

den Entrepreneur, den Typus Unternehmer, wie ihn

der Kapitalismus in den Mittelpunkt stellt, nicht geben

darf, weil privates Eigentum am Produktionskapital die

„gesellschaftliche Wertrechnung“ aus dem Gleichge-

wicht bringt.

............... UUUUUUUUUNNNNNDDDDD DIIIEEEEE UUUUUUNNNNNNNNTTTTTTEEEEEERRRRNNNNEEEEEHHHHHMMMMMEERR

© R

olf H

an

dtke

/ pixe

lio.d

e

KARL MARX

Page 11: avesco Transparent 18

11

Zeitläufte

Weltbevölkerung führt. „Das liegt“, so Ganten, „auch

daran, dass nicht alle an einem Strang ziehen“. Also

wurden beim World Health Summit Wissenschaft, Po-

litik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erfolgreich zum

„Davos für Gesundheit“, zusammengebracht.

M8-Allianz bildet das Rückgrat des WHSInzwischen geht der WHS in die fünfte Runde. Weltweit

haben sich mächtige Schirmherren hinter der Vision

des Teams auf dem Campus Charité versammelt. Die

Schirmherren Angela Merkel und François Hollande

ermunterten Prof. Ganten zur Bildung der „M8-Allianz“:

Ein Zusammenschluss herausragender Universitäten

und National Akademien aus den G8- und G20-Län-

... denn kein Markt wird so sicher weiterwachsen“

Das sagt einer, der es wissen muss: Prof. Detlev Ganten,

Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums und

bis 2008 Vorstandsvorsitzender der Charité – Univer-

sitätsmedizin Berlin. Inzwischen ist er das größtmög-

liche Unternehmen in Sachen Gesundheit angegan-

gen: Die Weltgesundheit.

Anlässlich der 300-Jahr-Feier der Charité luden

Detlev Ganten und sein Team 2009 zum ersten Welt-

gesundheitsgipfel, dem World Health Summit (WHS),

ein. Ausgangsbasis für den Gipfel war die Erkenntnis,

dass der rasante wissenschaftliche Fortschritt nur viel

zu langsam zu einer Verbesserung der Gesundheit der

Persönlichkeit

UNTERNEHMEN WELTGESUNDHEIT

"""IINNVVEESSTTIIEERREENN SSIIEE IIIIINNN GGEESSUUNNDDHHEEIT...

Das Kapital ist nach der Bibel die am weitesten verbrei-

tete Schrift. Allein deswegen kann das Marx’sche Ge-

dankengut nicht ignoriert werden. Die Soziale Markt-

wirtschaft, wie sie sich in Westdeutschland nach dem

Krieg konstituierte, wäre letztlich ohne dieses Gedan-

kengut wohl nicht entstanden, nämlich eine kapitali-

stische Gesellschaft zu entwickeln, in der auch weniger

Leistungsfähige und sozial Schwache berücksichtigt

werden und Menschen, die sich in unselbstständiger

Arbeit an der Wertschöpfung beteiligen, angemessen

zu entlohnen und mit erheblichen Rechten auszustat-

ten. Insoweit dient "Das Kapital" auch heute noch als

gedankliches Korrektiv, um bestehende Gesellschafts-

systeme zu reflektieren bzw. kritisch zu hinterfragen.

Vermutlich war der Sachbearbeiter des Finanzamtes

in Bonn dann doch nicht so tief in die Materie einge-

drungen. Ich wollte damals gegen die Ablehnung Ein-

spruch erheben, habe es aber unterlassen. Aber wenn

ich heute daran denke, wurmt es mich noch immer.

Und an Karl Marx werden wir im Jahr 2013 häufig er-

innert werden, denn sein Todestag jährt sich zum 130.

Mal.

(CFO avesco)

[email protected]

© 2

01

0 W

orl

d H

ea

lth

Su

mm

it

Page 12: avesco Transparent 18

12

Persönlichkeit

dern, einschließlich der Deutschen Nationalakademie

Leopoldina und der Berlin-Brandenburgischen Akade-

mie der Wissenschaften.

Anders als andere Initiativen ist der World Health

Summit unabhängig, völlig frei organisiert und offen

für Kooperationen mit allen Parteien des Gesundheits-

sektors – wie zum Beispiel mit der Weltgesundheitsor-

ganisation (WHO). „Wir brauchen die Kooperation mit

staatlichen Partnern, Zivilgesellschaft ebenso wie mit

visionären Unternehmern, weltweit! Gesundheit ist

ein Menschenrecht“, sagt Prof. Ganten, „aber der Weg

dahin ist noch weit. Gesundheit ist mehr als Medizin,

dazu gehört auch, dass man in Freiheit die Möglichkeit

hat, sein Leben selbstverantwortlich zu gestalten“.

Strategische Allianz für die Zukunft

Gesundheit ist das Ergebnis einer wahrhaft modernen

interdisziplinären Zusammenarbeit. Das reicht vom

Verständnis der Evolution des Lebens und der Kul-

turen, über die Biologie, Genomforschung, Medizin,

Technik, Physik, Informationstechnologie, Materialwis-

senschaft, Klimaforschung, Soziologie bis hin zur Po-

litik und natürlich der Ethik. „Wer zukünftige Entwick-

lungen in diesen Bereichen mitgestalten möchte, der

muss zum WHS kommen und ist herzlich willkommen.

Die Wissenschaft muss mehr Verantwortung überneh-

men für die Anwendung der rasanten Fortschritte zur

Verbesserung der Gesundheit der Weltbevölkerung

- gemeinsam mit den wichtigen Gruppierungen der

Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft“, sagt Prof. Gan-

ten.

Als Prof. Ganten mich hinaus auf das Gelände der

Charité begleitet und wir uns die Hände schütteln,

sagt er: „Ich lade Sie persönlich und die Welt dazu ein,

gemeinsam den Diskurs darüber zu führen, wie wir in

Zukunft gesund leben wollen“. Leser, die dieser Einla-

dung folgen möchten, können sich über http://www.

worldhealthsummit.org/ zum nächsten World Health

Summit anmelden.

Christiane Meyer-Ricks

(freie Journalistin)

[email protected]

Gesellschaft

EEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIINNNNNNNNNN EEEEEEEEERRRRRRRRRRRRFFFFFFFFFOOOOOOOOLLLLLLGGGGGGSSSSSSSKKKKKOOOOOONNNNNNZZZZEEEEEEPPPPPPTTTTTT MMMMMMIIIIIITTTTT TTTTTTTEEEEEEEEEEEEE

NACHHALTIGES UNTERNEHMERTUM

© E

rnst S

cha

rba

ch / p

ixelio

.de

Wann immer Unternehmertum zur Sprache kommt,

ist der Name Prof. Dr. Faltin nicht weit. Mit seinem

Gründungserfolg - der Teekampagne - beweist der

an der Freien Universität Berlin lehrende Professor für

Entrepreneurship, dass der Weg von der Theorie in die

Praxis mit einer unkonventionellen Idee, ergänzt durch

Willenskraft, durchaus gelingen kann. In den 70er Jah-

ren bereiste Prof. Dr. Faltin Entwicklungsländer und

kam zu der Erkenntnis, dass die Herstellungskosten für

hochwertige und arbeitsintensive Produkte, wie Tee,

Page 13: avesco Transparent 18

13

Gesellschaft

Kaffee, Kakao oder Zucker, lediglich einen Bruchteil der

mitteleuropäischen Verkaufspreise ausmachten.

Wer Dinge anders machen will, muss genau hin-sehenDaraufhin untersuchte er die bestehenden Lieferket-

ten und stellte fest, dass die Kleinverpackungen sowie

der Vertriebsweg über mehrere Zwischenhändler ver-

antwortlich für die hohen Endverbraucherpreise sind.

"Es geht keineswegs um Einfälle, um geniale Gedan-

kenblitze, sondern um harte Gedankenarbeit." Diesen Kreislauf galt es zu durchbrechen: Durch Verkürzung

der Lieferketten über Ausschluss der Zwischenhändler

und Wandel der Verpackungsgrößen versprach sich

Prof. Dr. Faltin eine angemessene Entlohnung der Er-

zeuger bei gleichzeitiger Preissenkung zugunsten der

Endverbraucher.

Zur Umsetzung dieser Idee war somit einerseits die

Verringerung der Sortenvielfalt auf die unter Teege-

nießern beliebteste Teesorte Darjeeling zugunsten der

Mindesteinkaufsmenge beim Hersteller erforderlich,

andererseits bedurfte es einer Bereitschaft zum Vor-

ratskauf seitens der Kunden.

Den Kunden mit ins Boot holen"Wenn Sie Ihren Kunden einen außerordentlich gün-

stigen Preis anbieten können, sind auch hohe Stück-

zahlen beim Einkauf kein Problem." Insbesondere die

Bereitschaft des Kundenkreises, einen Jahresvorrat

abzunehmen und Vorkasse zu leisten, war ausschlag-

gebend für den anfänglichen Erfolg des Geschäftsmo-

dells und diente für die Studierenden Prof. Dr. Faltins als

Praxisbeispiel, wie erfolgreiche Unternehmensgrün-

dung auch ohne Fremdfinanzierung gelingt. „Banken

brauchen Sicherheiten statt unkonventioneller Ideen.“

Nach zehn Jahren konnte das Unternehmen Teekam-

pagne, das als ein kleines Universitätsprojekt begann,

sich als Marktführer im deutschen Teeversandhandel

etablieren. Bereits 1997 setzte das Unternehmen über

300 Tonnen Darjeelingtee um und stieg zum weltgröß-

ten Importeur von Darjeeling-Blatttees auf. Heute be-

liefert Teekampagne einen ca. 200.000 Personen um-

fassenden Kundenstamm.

Auch der Gedanke der Nachhaltigkeit spielt eine

-

-

-sammenarbeit mit dem WWF India ein Wiederauffor-

-sion entgegenzuwirken. Ökologische Projekte, wie die Einrichtung von Baumschulen, Gewinnung von

-wicklung erwiesen.

Nachhaltigkeit gewinnt2012 wurde die Teekampagne mit dem Nachhaltig-

keitspreis der IHK Potsdam für ihr Engagement in

der Region Darjeeling ausgezeichnet. „Ein Ökonom

der langfristig denkt, muss auch ökologisch denken.“

Überhaupt erkannte der Professor, dass Projekte, die

im Einklang mit den Werten der Gesellschaft entwi-

ckelt werden, die besten Chancen haben, langfristig

erfolgreich zu sein. Faltin publizierte außerdem di-

verse Fachliteratur zum Thema Entrepreneurship, initi-

ierte das Labor für Entrepreneurship und ist Business

Angel erfolgreicher Startups. Für seine Engagements

erhielt er verschiedene Auszeichnungen bis hin zum

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Teeliebhabern und Interessenten an nachhaltigem Un-

ternehmertum empfehlen wir: www.teekampagne.de.

Irina Schwarz

(Compliance)

[email protected]

Maxim Horvath

(Portfoliomanagement)

[email protected]

Page 14: avesco Transparent 18

14

Leben

Gerade in Berlin hat man das Gefühl, dass jeden Tag

neue innovative Startups gegründet werden. Bei die-

ser Flut an neuen Ideen stellt sich die Frage: Woher

nehmen Gründer ihre Visionen?

Sucht man im Internet nach Begriffen wie Grün-

dungsvisionen oder -Ideen, stößt man zuerst auf Web-

seiten, die versprechen, dass mit Hilfe von mehreren

Sitzungen wirklich jeder Mensch eine innovative Idee

entwickeln kann. Dahinter steckt in der Regel ein Psy-

chologe oder Therapeut, der den Tunnelblick des All-

tags zu durchbrechen verspricht, so dass kreative Ge-

danken fließen und Ideen sprießen können.

Plagiat oder "Imovation"?

Wem das zu zeitintensiv ist, dem empfiehlt der Wirt-

schaftswissenschaftler und Autor des Buches Copycats,

Oded Shenkar, zu klauen. Er schreibt, wie bestehende

Erfolgsrezepte und -produkte ganz ohne plumpes

Plagiieren genutzt werden können. Er nennt es "Imo-

vation": Cleveres Adaptieren und Fortentwickeln. Und

er verrät Strategien, wie aus Abkupfern die Kunst des

erfolgreichen Nachmachens wird - ganz ohne hohe

Entwicklungskosten, Marketingetat und Fehlerquote.

Noch ein Weg zur Gründeridee führt darüber, etwas

bereits Bestehendes aufzugreifen und in etwas Neues

umzuwandeln. Zum Beispiel in dem man Ideen aus

einem anderen Land, einer anderen Kultur oder ein-

fach aus einem anderen Lebensbereich aufgreift und

auf die Bedingungen in Deutschland oder an die ge-

wünschte Funktion anpasst. Ein schönes Beispiel hier-

ZÜNDENDE IDEE?für ist das Startup „eTukTuk“. Das Gründerteam kam bei

einem Asienbesuch auf die Idee, die dort als Taxis oder

Transportfahrzeuge genutzten TukTuks nach Deutsch-

land zu bringen und diese mit einem umweltfreund-

lichen Elektroantrieb auszustatten.

Eine Nische belegen

Dann gibt es auch noch den Gründertyp, der aus

einem persönlichen Bedarf heraus aktiv wird. Fällt

ihm auf, dass es ihm an einem Produkt oder an einer

Dienstleistung mangelt und kommt er zu der Überzeu-

gung, dass er eine Nische gefunden hat, ist die Idee zur

Unternehmensgründung geboren.

Und zu guter Letzt gibt es dann noch den Typ Grün-

der, der aus dem Nichts heraus eine zündende Idee hat

und unter der Annahme, dass ein solches Unterneh-

menskonzept gute Chancen auf dem Markt hat, eine

Firma gründet.

Doch egal auf welchem Weg der Gründer an seine

Idee gekommen ist, die wahre Herausforderung ist für

viele der fantasielose Arbeitsalltag, der jeder tollen

Idee unweigerlich folgt.

Isabelle Seeger-Armbruster(Portfoliomanagement)

[email protected]

SELBERR EEERRFINNNDEEEN, KKKKKAAAAUUUUUUUFFFFFFEEEEEEENNNNNNN OOOOODDDDDDDEEEEEERRRR KKKKKLLLLLLLLAAAAAAUUUUUEEEEENNNNN?????

© S

tefa

n B

är / p

ixelio

.de

Page 15: avesco Transparent 18

15

avesco Intern

Seit dem 01. Juli 2012 unterstützt

Hendrik Roeke als Senior Berater

Private Banking das Vertriebs-

team bei avesco. Als gelernter

Bankkaufmann kennt er das

Privatkundengeschäft von der Pike auf. Nach erfolg-

reichem Abschluss als Bankfachwirt an der Bankaka-

demie in Frankfurt/Main folgte ein Intensivstudium

zum Financial Planner (ebs) an der European Business

School Finanzakademie. Herr Roeke ist seit 18 Jahren

als Vermögensplaner tätig, zunächst für verschiedene

Banken später als selbstständiger Finanzdienstleister

im Bereich Vermögensberatung bei einer großen Pri-

vat- und Geschäftskundenbank. „Ich bin zu avesco ge-

kommen, weil ich hier keinen reinen Produktverkauf

betreibe, sondern den Kunden unabhängig und indivi-

duell entsprechend seiner Wünsche und Ziele beraten

kann“, sagt Herr Roeke. In seiner Freizeit spielt er gerne

Tennis. Hendrik Roeke

(Senior Berater)

[email protected]

Vom 18. Februar bis zum

31. Juli 2013 absolviert

Christian Bonin sein Fach-

praktikum bei avesco. Herr

Bonin studiert im 10. Seme-

ster an der Otto-Friedrich Universität Bamberg.

Christian Bonin

(Wertpapiercontrolling)

[email protected]

VORSTELLUNG UNSERER NEUEN MITARBEITER

Seit dem 01. Dezember 2012 ar-

beitet Maxim Horvath als Werk-

student im Bereich Portfolio-

anagement. Er studiert im m

3. Semester Rechtswissenschaft

an der Freien Universität Berlin. Wie kommt man als Ju-

ra-Student zu einer Tätigkeit bei avesco? „Als Student

der Rechtswissenschaft einen Einblick in die Welt der

Finanzen gewährt zu bekommen, ist lehr- und hilfreich

zugleich“, sagt Herr Horvath. „Die Möglichkeit, Erfah-

rungen in der Geschäftswelt zu sammeln und gleich-

zeitig in meiner Funktion zum Erfolg von avesco beizu-

tragen, freut mich besonders“.

Maxim Horvath

(Portfoliomanagement)

[email protected]

Seit dem 04. Februar 2013 un-

terstützt Doreen Breiter das

Marketing-Team. Frau Breiter

hat ihr wirtschaftswissenschaft-

liches Studium mit Schwerpunkt

Marketing an der Technischen Universität Dresden als

Diplom-Kauffrau erfolgreich abgeschlossen. Sie war

die letzen vier Jahre für eine unabhängige Kapitalan-

lagegesellschaft in der Schweiz tätig und hat dort den

Marketingbereich auf- und ausgebaut.

Doreen Breiter

(Marketing)

[email protected]

Nachruf Gekämpft und doch verloren

Zum Jahresbeginn erschütterte uns die traurige Nachricht vom Ableben Burkhard Liewalds am Heiligen Abend.

Es gab langjährige Kontakte, bevor Herr Liewald Ende 2011 als selbstständiger Vertriebsmitarbeiter im Bereich

Institutionelle Kunden zu avesco kam. Auch wenn die intensive Zusammenarbeit aufgrund seiner Erkrankung

recht kurz war, verlieren wir mit ihm einen kompetenten und liebenswürdigen Kollegen, Freund und Geschäfts-

partner. Seine herzliche Art und seine absolute Verlässlichkeit werden uns immer in Erinnerung bleiben. Un-

ser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Ehefrau, seinen Kindern und allen Angehörigen. Um die Familie in dieser

schweren Zeit nicht nur gedanklich sondern auch finanziell zu unterstützen, hat sich das avesco-Team an einer

Spendenaktion beteiligt.

Page 16: avesco Transparent 18

Impressum

V.i.S.d.P.: Christiane Meyer-Ricks

avesco Financial Services AG

Mohrenstraße 34

10117 Berlin

Tel. + 49 (0) 30 28 87 67- 0

Fax + 49 (0) 30 28 87 67- 20

[email protected]

www.avesco.de

Die Beiträge dieser Firmenzeitung werden von den

avesco Mitarbeitern recherchiert und geschrieben.

Und obwohl alle Inhalte mit großer Sorgfalt erarbei-

tet werden, können wir keine Gewähr für die Rich-

tigkeit übernehmen. Die Veröffentlichung der hier

vorliegenden Beiträge an anderer Stelle ist nur mit

schriftlicher Genehmigung von avesco gestattet.

Bildarchiv und Bildquellen:

Titel: © Hans-Georg Gaul

Seite 4: © Wimmer Ferdinand / pixelio.de

Seite 5: © Rainer Sturm / pixelio.de

Seite 6: © Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Seite 8: © PerfectShotFilm

Seite 9: © Paul-Georg Meister / pixelio.de

Seite 10: © Rolf Handtke / pixelio.de

Seite 11: © 2010 World Health Summit

Seite 12: © Ernst Scharbach / pixelio.de

Seite 14: © Stefan Bär / pixelio.de

Möchten Sie, dass dieser Newsletter auch Ihre

Freunde oder Kollegen erreicht? Dann senden Sie

uns eine E-mail an: [email protected]

© 2013 avesco Financial Services AG

ISSN 2193-2115

Informieren Sie sich über avesco:

Einfach den Code mit Ihrem Smartphone

scannen oder unter: www.avesco.de