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September 2013 Ehen und Familien stärken 11 adventistischer Bildung Der Einfluss 20 Durch das Gesetz belehrt 26 VIDA Ein Missionsunternehmen, das Menschen in Honduras Leben und Hoffnung bringt. steht für Leben Die internationale Zeitschrift für Siebenten-Tags-Adventisten

Aw german 2013 1009

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September 2013

Ehen undFamilien stärken

11

adventistischer Bildung Der Einfluss20 Durch das Gesetz

belehrt26

VIDAEin Missionsunternehmen,

das Menschen in

Honduras Leben und

Hoffnung bringt.

steht für Leben

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

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26 F R A G E N Z U R B I B E L

Durch das Gesetz belehrt

27 B I B E L S T U D I U M

Sehnsucht nach der Ewigkeit

28 L E S E R F O R U M

R E S S O R T S

September 2013

Ehen undFamilien stärken

11

adventistischer Bildung Der Einfluss20 Durch das Gesetz

belehrt26

VIDAEin Missionsunternehmen,

das Menschen in

Honduras Leben und

Hoffnung bringt.

steht für Leben

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

September 2013

3 K I R C H E I N A K T I O N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt 10 Ein-Tag-Kapelle

www.adventistworld.orgIn 13 Sprachen online

T I T E L T H E M A

16VIDA steht für Leben

Von Lael CaesarEin Missionsunternehmen, das Menschen in Honduras Leben und Hoffnung bringt

8 I M B L I C K P U N K T

Die Botschaften der drei Engel Von Ted N. C. Wilson Sie besitzen eine weltweite Dringlichkeit

11 G E L E B T E R G L A U B E

Ehen und Familien stärken Die wichtige Arbeit der Abteilung

Ehe und Familie

14 G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Das Original widerspiegeln Von Daniela Gelbrich Sich auch im Alltag wie ein echter Christ verhalten

20 D I E A D V E N T G E S C H I C H T E E R Z Ä H L T

Der Einfluss adventistischer Bildung

Von Alejo Aguilar Eine Erfahrung aus der Interamerikanischen

Division

22 A N D A C H T

Jesus in deiner Stadt Von Heather VandenHoven Jesus gibt Hoffnung, wenn wir es am wenigsten

erwarten

24 E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Ellen White und die adventis­tischen Glaubensüberzeugungen

Von Merlin D. Burt Ihre Rolle bei der Festlegung unserer Lehren

Coverbild: José Suazo (rechts) mit Steven Grabiner, dem Präsidenten von Outpost Centers International. Der Bericht über Gottes Weg mit José und über sein Missionsprojekt in Honduras ist ab Seite 16 zu lesen.

2 Adventist World | September 2013

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■ Am 14. Juni 2013 wurde Talgat S. Kubegenow als erster einheimischer Pas-tor der Siebenten-Tags-Adventisten in Kirgistan ordiniert.

Die Einsegnung des ehemaligen Polizisten fand während einer Missions-konferenz in Tokmok in der Provinz Tschüi der zentralasiatischen Republik statt. Der 39-jährige Kubegenow hatte bereits in zwei Gemeinden als Pastor gearbeitet; seit 2010 war er als Sekretär und Schatzmeister der kirgisischen Missionsvereinigung tätig gewesen.

Im Jahr 2002 hatte er sich unserer Kirche angeschlossen, 2005 erfolgte seine Einsegnung zum ehrenamtlichen Gemeindeältesten, 2008 wurde er von der Kirche als Missionspionier angestellt.

„Diesen ersten kleinen, doch wichtigen Schritt mitzuerleben, war sehr berührend“, sagte Benjamin Schoun, der als einer der Vizepräsidenten unserer Weltkirchenleitung an der Zeremonie teilnahm. „Ich weiß, dass die Arbeit unserer Kirche in einigen Ländern dieser Region sich sehr schwierig gestalten kann, doch Gott hilft uns und tut große Dinge durch uns.“

Kirgistan, das im Südosten an China, im Norden an Kasachstan, im Süd-westen an Tadschikistan und im Nordwesten an Usbekistan grenzt, ist eine ehemalige Sowjetrepublik, die 1991 im Zuge der Auflösung der Sowjetunion selbstständig wurde. Ein großer Teil der etwa 5,5 Millionen Einwohner ist im Bergbau und der Landwirtschaft tätig; die große Mehrheit sind Muslime, daneben gibt es auch viele russisch-orthodoxe Christen.

Die Adventbotschaft kam 1906 durch den deutschen Missionar Philipp Trippel nach Zentralasien, berichtet Denis Sand, Leiter der Abteilung Mission im Süd-Missionsverband mit Sitz in Almaty (Kasachstan). Im Jahr 1915 wurde mit dem Bau der ersten Kapelle in Orlovka auch die erste Adventgemeinde in der Region, dem damaligen Turkestan, gegründet. Sie hatte 50 Gemeindeglieder.

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R E S S O R T S

Manche sprechen von „göttlichen Verab-redungen“, wenn sich unser Lebensweg

scheinbar zufällig mit dem anderer Menschen kreuzt, von denen Gott offensichtlich will, dass wir sie kennenlernen. Mitten in unserer Eile und Geschäftigkeit führt Jesus das Leben zweier seiner Nachfolger so, dass sie sich begegnen und etwas über den Glauben des anderen erfahren – und damit die Freude im Himmel vergrößern.

Solche Augenblicke kann man unmöglich planen, oft auch nicht erklären – nicht einmal Jahre später. Weder Zufall noch Planung können zuwege bringen, was wir durch solche von Gott gestiftete Freundschaften gewinnen. Wir stau-nen über die Freude und Fülle, die uns entgan-gen wären, wenn wir nicht offen für diese uner-warteten Bekundungen der Güte Gottes gewe-sen wären. Was – so fragen wir in heiliger Ehr-furcht –, wenn wir nicht an der Treppe stehen geblieben wären, um ein Schuhband zuzubin-den oder eine Frage zu stellen? Was, wenn wir dem Drängen des Geistes widerstanden hätten und den Gast am Ende des Gottesdienstes hät-ten gehen lassen, ohne ihn anzusprechen?

Vor fünf Jahren wusste ich nichts von John* oder davon, wie sehr seine Gebete und sein Rat mein Leben bereichern würden. Seine Erfahrun-gen mit Jesus passten so gut zu dem, was ich für meinen Glauben brauchte, dass ich Gott schon oft für die Freundschaft gedankt habe, die nur er hatte stiften können.

Vor fünf Monaten zögerte ich, bevor ich bei einer Konferenz in einen Fahrstuhl stieg – der Heilige Geist hielt mich gerade so lange auf, dass ich David* begegnete. In der nächsten Stunde erfuhr ich zu meinem Erstaunen, dass er um eine Möglichkeit gebetet hatte, mit mir zu reden, sich auszutauschen und miteinander zu beten – als Brüder in Christus. Heute tun wir das über Skype oder am Telefon mindestens alle zwei Wochen.

Beim Lesen der Titelgeschichte dieser Aus-gabe von Adventist World wirst du über die geführten Begegnungen staunen, die schließlich vielen die Erlösung nahebrachten. Und du kannst gemeinsam mit mir den Kopf neigen

und Gott dafür danken, dass er uns immer wieder zu dem erfüllten, überfließen-

den Leben führt, das er allen ver-sprochen hat, die ihm nachfolgen (vgl. Joh 10,10).

* Die Namen wurden geändert.

Geführte Begegnungen

Links: Talgat S. Kubegenow mit seiner Frau während des Weihegebets bei seiner Einsegnung auf einer Konferenz in der Adventgemeinde in Tokmok in der Provinz Tschüi am 14. Juni 2013. Er ist der erste Kirgise, der als ad-ventistischer Pastor eingesegnet wurde. Rechts: Kubegenow, ehemaliger Polizist, hatte bereits einige Jahre als adventistischer Pastor gearbeitet.

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September 2013 | Adventist World 3

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Während der Zeit des Sowjetregimes waren Adventisten und alle anderen Chris-ten schweren Verfolgungen ausgesetzt, so Sand. Viele Gemeindeglieder vergruben ihre Bibeln jedes Mal, wenn sie darin gele-sen hatten, aus Angst, entdeckt zu werden.

Heute hat die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Kirgistan fast 800 Mitglieder und unterhält dort eine Grundschule.

Die Kirche in Kirgistan hat Missions-pioniere für die Arbeit im Land angestellt. Auf der letzten Missionskonferenz schlossen etwa ein Dutzend Missionspioniere ein Aus-bildungsprogramm ab, so Schoun. Außer-dem eröffnete Adventist World Radio ein neues Studio in Bischkek, der Hauptstadt Kirgistans, in der sich auch der Sitz des Missionsverbands unserer Kirche befindet.

Bericht: Ansel Oliver, Adventist News Network

Mittelamerika: Kirche würdigt Laienevangelisten und langjährige Gemein-deglieder

■ In einer besonderen Zeremonie am Verwaltungssitz der Interamerikanischen Division der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Miami, im US-Bundesstaat Florida, würdigten Spitzenvertreter der Di-vision Laien für herausragende Verdienste in der Evangelisation sowie langjährige Gemeindeglieder. Hunderte Mitglieder des Exekutivausschusses waren bei dem besonderen Ereignis zugegen.

„Die Interamerikanische Division wäre ohne ihre Laien nicht das, was sie ist“, sagte Israel Leito, Präsident der Division. Er brachte den aktiven Laiengliedern stell-vertretend für die mehr als 1,5 Millionen Gemeindegliedern im Gebiet der Division, die das Ereignis per Livestream verfolgten, die Wertschätzung der Kirche zum Aus-druck.

„Eure Division schätzt euch und das, was ihr für die Erfüllung der Mission

unserer Kirche leistet“, so Leito. „Ihr seid ein wesentlicher Teil dieser Kirche und wir danken euch dafür, dass ihr als Lehrer, Krankenschwestern, Ärzte und Fachkräfte anderer Berufsgruppen mit unseren Pasto-ren zusammenarbeitet, um das Evange-lium zu verkündigen.“

22 Gemeindeglieder aus den verschie-denen Verbänden der Division erhielten eine Medaille, einen Pokal, evangelistische Bücher und Mittel für ihre missionari-schen Unternehmungen.

Das besondere Ereignis bildete den Abschluss eines zweitägigen Ausbildungs-gipfels für Führungskräfte und war Teil einer Vielzahl von Veranstaltungen im Rahmen des „Jahres der Laien“.

Unter anderem wurde auch Sergio Moctezuma, pensionierter Leiter der Abteilung Sabbatschule und Heimatmis-sion in der Interamerikanischen Division, dafür ausgezeichnet, dass er über Jahr-zehnte hinweg Dutzende von Laienglie-dern ausgebildet hat.

„Die Laienarbeit in der Interamerika-nischen Division wurde von Pastor Mocte-zuma aufgebaut“, sagte Leito. „Aufgrund seiner Arbeit und weil seine Frau uns gestattet hat, von diesem überragenden Leiter zu profitieren, haben wir heute eine der stärksten Laienbewegungen unserer weltweiten Kirche.“

Unter den Gemeindegliedern, die gewürdigt wurden, war Marva Farquhar-son. Sie vertrat das Gebiet des Atlantik-Karibik-Verbands, zu dem die Bahamas, die Cayman Inseln und die Turks und Cai-cos Inseln gehören.

Seit 36 Jahren arbeitet sie im Gebiet New Providence und auf Dutzenden von Inseln auf den Bahamas. Sie predigt, bildet aus und gibt Bibelstunden. Beruflich ist sie als Leite-rin der Personalabteilung eines öffentlichen Krankenhauses tätig, doch in ihrem Urlaub arbeitet sie auf eigene Kosten mit den Lei-tern der Südbahamas-Vereinigung bei Gemeindegründungs- und Missionsprojek-ten, bei der Ausbildung von Jugendlichen und in der Gefängnismission zusammen.

„Der Herr macht meinen Dienst dehn-bar“, sagt Farquharson im Bezug darauf, wie weit ihr Geld reicht, wenn sie predigt. Sie hat den Überblick darüber verloren, wie viele Menschen sich durch ihren evan-gelistischen Einsatz der Gemeinde ange-schlossen haben, doch sie meint, dass es wohl mehrere Hundert sein müssten.

Als erste Frau auf den Bahamas, die 1985 als Gemeindeälteste eingesegnet wurde, nimmt sie unter den 19.500 aktiven Laienevangelisten in der Region eine her-vorragende Stellung ein, wie der Vorsteher des Atlantik-Karibik-Verbands, Dr. Leo-nard Johnson, bemerkte.

Links: Manuel Nuñez (rechts) und andere Laienevange-listen mit den Auszeichnungen, die sie am 25. Mai 2013 im Verwaltungssitz der Interamerikanischen Division in Miami erhalten haben. Insgesamt wurden 22 heraus-ragende Laienglieder im Rahmen des „Jahres der Laien“ für ihre Hingabe und ihren Einsatz in ihrer jeweiligen Region gewürdigt. Rechts: Marva Farquharson mit ihrer Medaille für herausragende Leistungen in ihrer 36-jährigen evangelis-tischen Tätigkeit im Atlantik-Karibik-Verband mit Sitz auf den Bahamas.

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4 Adventist World | September 2013

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Stellvertretend für die Tausenden akti-ven Gemeindeglieder in Nordkolumbien, wurde der 26-jährige José Puentes, der erst seit vier Jahren Siebenten-Tags-Adventisten ist, gewürdigt. Für ihn sei es das Wichtigste, sich in seinem Dienst von Gott führen zu lassen. Der ehemalige Polizist koordiniert unter anderem Missionseinsätze in Mede-llín, in denen mehr als 100 Jugendliche in Bussen durch die ganze Stadt fahren, für Menschen beten, mit ihnen die Bibel stu-dieren und Literatur verteilen. Außerdem wirkt Puentes für die indigene Bevölkerung im nordkolumbianischen Dschungel; durch die Veranstaltung wurde er ermutigt, diesen Dienst weiter zu führen.

„Es war eine große Ehre für mich, hier zu sein und die Einheit zu erleben, die unter den Leitern der Gemeinde aus den verschiedenen Kulturkreisen der Interame-rikanischen Division herrscht“, so Puentes.

Außer den 22 Laienevangelisten wur-den auch langjährige Gemeindeglieder der Division gewürdigt. Eine von ihnen ist Hadassa Henry Johnson aus Jamaika, die 101 Jahre alt ist, und mit 91 Jahren Gemeindezugehörigkeit auf die längste Zeit als getauftes Gemeindeglied zurück-blicken kann. Gleich nach ihr kommt Consuelo Cummings (102) aus dem Süd-Zentralamerikanischen-Verband, die seit 90 Jahren Gemeindeglied ist, gefolgt von Eligio Rosado (105) aus Puerto Rico mit 89 Jahren Gemeindezugehörigkeit.

Bericht: Libna Stevens, Interamerikanische Division

Brasilien: Adventistische Studierende nehmen an Enactus-Projekt teil

■ Studierende des in der Stadt Cachoeira, im brasilianischen Bundesstaat Bahia ge-legenen adventistischen Northeast Brazil College (Portugiesisch Faculdade Adven-tista da Bahia, kurz FADBA) erhielten vor kurzem die Gelegenheit, an einem welt-

weiten Wettbewerb für unternehmerisches Handeln teilzunehmen.

Mitglieder des Lehrkörpers nahmen Kontakt zum Sitz des brasilianischen Zweigs von Enactus, des weltweit größten sozialen Unternehmensprogramms, auf. Seit Juli 2013 besteht ein FADBA-Enactus-Team, das an solchen Ereignissen teilneh-men kann, die von der Enactus-Organisa-tion gesponsert werden.

Weltweit gibt es in mehr als 35 Staaten Vertretungen von Enactus; sie führen Pro-jekte in über 120 Ländern durch. Die Organisation fördert Unternehmertum und wirtschaftliche Entwicklung im Zusammenhang mit Sozialprojekten und Universitätsstudien, die ausschließlich von Studierenden durchgeführt und von Leh-renden beaufsichtigt werden.

Die teilnehmenden Universitäten bil-den Teams, die für Projekte zuständig sind. Die Teams werden während des gesamten Prozesses ausgebildet. Höhepunkt ist eine nationale Meisterschaft, bei der die Pro-jekte vorgestellt und von einer Jury aus hochrangigen Vertretern großer nationaler und internationaler Firmen beurteilt wer-den. Das Team mit dem besten Projekt vertritt das jeweilige Land bei der Enactus-Weltmeisterschaft, die dieses Jahr in Can-cún (Mexiko) stattfindet.

Zurzeit gibt es in Brasilien 30 Teams, das jüngste ist das Team des Northeast Brazil-Colleges. Es nahm mit Teams anderer renommierter Universitäten des Landes bei der nationalen Enactus-Meis-

terschaft vom 3. bis 4. Juli 2013 in São Paulo teil.

Fabio Bergamo, Professor an der FADBA und Berater des FADBA- Enactus-Teams, und die Studentin der Betriebs-wirtschaft, Taís Angels, waren als Beobach-ter zu dem Ereignis eingeladen. Dabei hat-ten sie die Gelegenheit, den Geist von Enactus mitzuerleben. Zu dem Netzwerk gehören mehr als 700 Studierende in Bra-silien und mehr als 65.000 Studierende weltweit. Das Enactus-Team des Northeast Brazil-Colleges hat momentan etwa 30 Mitglieder; das erste Projekt in Planung soll den benachteiligten Bevölkerungs-gruppen im Gebiet Reconcavor Baiano, im Großraum Salvador, der Hauptstadt des Bundesstaats Bahia, zugutekommen

Bericht: Adventist World

1844 leicht gemacht auf Website erklärt

■ Für alle, die sich intensiv mit den Lehren der Siebenten-Tags-Adventisten beschäftigen wollen, gibt es ein neues Hilfsmittel im Internet, das dazu dienen soll, das Verständnis des Untersuchungs-gerichts zu vertiefen. Unter dem Link www.1844madesimple.org gibt es einen Videovortrag und Hintergrundmaterial zum adventistischen Verständnis von Daniel 8,14. Die Erklärungen sind zu-sammengestellt von Clifford Goldstein, Redakteur der Standardausgabe der Stu-dienanleitung für die Sabbatschule und

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Professor Fabio Bergamo und die Studentin Taís Angels bei der nationalen Enactus-Meisterschaft in São Paulo.

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Autor des Buches 1844 Made Simple, das vor 30 Jahren herausgegeben wurde und als Druckversion inzwischen vergriffen ist.1 Die Website enthält die wesentlichen Gedanken seines Buches.

„Ich zeige die zentrale Bedeutung, die das Evangelium für das Verständnis des Gerichts hat“, erklärte Goldstein in einem kürzlich im Adventist Review erschienenen Artikel. „Ich vertrete die Ansicht, dass man das Evangelium nicht ausreichend schät-zen kann, wenn man es nicht im Licht des Gerichts versteht.“ Weiter heißt es auf der Homepage: „Das Video kann komplett oder in Teilen online angesehen oder her-untergeladen werden. Neben dem Video gibt es Podcasts und Ressourcen für dieje-nigen, die intensiver studieren wollen. Da die Website neu ist, sind es noch wenige, doch es werden mehr hin zukommen.“

Bericht: Adventist World

1 Die deutsche Ausgabe von 1844 leicht gemacht erschien unter diesem Titel beim Wegweiser-Verlag, Wien, und ist nach wie vor bei www.adventist-media.de (Deutschland), www.toplifecenter.at (Österreich) und www.adventverlag.ch (Schweiz) erhältlich.

Dr. Ben Carson, renommierter Hirnchirurg und über 25 Jahre lang Leiter der pädiatrischen

Neurochirurgie am Krankenhaus der Johns-Hopkins-Universität in Balti- more (Maryland/USA), war einer der Hauptredner beim Weltjugendkongress „Impact South Africa“ vom 1. bis 13. Juli 2013. Mehr als 3100 adventistische Jugendliche und junge Erwachsene aus aller Welt waren zu zwei Wochen Vorträgen, Workshops, Gottesdiensten und gemeinnütziger Arbeit zusammen-gekommen.

In seinen Ansprachen rief Carson die jungen Leute dazu auf, Gott treu zu blei-ben. In Bezug auf Dinge, die junge Men-schen davon ablenken können, ihr volles Potenzial zu entfalten, sagte er wörtlich: „Gott hat jedem von uns etwas ganz Besonderes gegeben, nämlich die Wil-lenskraft. Ihr müsst der Versuchung nicht nachgeben.“

In seiner Predigt während des Got-tesdienstes am letzten Kongresstag

sprach Carson von seinen Erfahrungen auf dem Weg zum Neurochirurg, die in seinem Buch Begnadete Hände nachzule-sen sind.2 Er dankte Gott dafür, dass er durch seine Arbeit viel bewirken konnte, auch wenn sich sein ursprünglicher Wunsch, Missionsarzt zu werden, nicht erfüllt hat.

Weiter sagte Carson: „Halte dich nicht für zu groß für Gott und verleugne ihn nicht – ganz egal, welche Rolle du spielst. Wenn du ihn in deinem Leben an die erste Stelle setzt, wirst du großen Erfolg haben.“

Für Kongressbesucher Ezequiel Durán (26) aus Argentinien gehörten Carsons Ansprachen zu den Höhepunkten. „Er ist eine ausgezeichnete Führungsperson und ein positives Vorbild für junge Leute. Er hat sein ganzes Leben Gott geweiht – das gefällt mir.“

Im Lucas Masterpieces Moripe-Sta-dion in einem Vorort von Pretoria sprach Carson vor mehr als 18.000 Zuhörern – Kongressteilnehmern, Adventisten und Besuchern aus der Stadt.

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Ben Carsons Botschaft an die Adventjugend:

„Bleibt Gott treu“

Von Ansel Oliver, Adventist News Network, berichtet aus Atteridgeville, Gauteng, Südafrika

Der renommierte Neurochirurg spricht auf dem adventistischen Weltjugendkongress in Pretoria

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www.1844madesimple.org. Die Website enthält Informationen über eine wesent-liche adventistische Lehre und wird von der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten gesponsert.

6 Adventist World | September 2013

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In einer Predigt bestärkte Ted N. C. Wilson, Präsident der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, die Jugendlichen und rief sie auf, auch weiter-hin die Mission der Kirche voranzutreiben. „Wir lieben euch und rechnen für die Zukunft mit euch“, sagte Wilson. „Setzt euch in eurer Stadt und in eurem Land ein! Bewirkt etwas für Jesus Christus in dieser Welt!“

Shereen Rodney (24) aus Großbritan-nien war eine von etwa 1000 Kongressteil-nehmern, die sich an verschiedenen gemeinnützigen Projekten in der ersten Woche des Kongresses beteiligten. Sie sagte: „Wir wollen einiges nachmachen, wenn wir wieder nach Hause kommen. Das wird wie eine Kettenreaktion.“

Gilbert Cangy, Leiter der Abteilung für Jugendarbeit der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten und Organi-sator des Kongresses, sagte, dass die Veran-staltung Jugendliche aus aller Welt zu einer Glaubensfamilie zusammengeschweißt habe. „Wir haben hier wirklich Vielfalt

gelebt. Auf diesem Kongress war jeder willkommen – aus jedem Land und aus jeder Kultur.“

Celina Sunder Singh (20) aus Indien sagte, dass sie auf dem Kongress die Mög-lichkeit hatte, in einer glaubensfördern-den Umgebung viele neue Leute kennen-zulernen: „Mir hat es gefallen, so viele Jugendliche zu treffen, die das Gleiche glauben wie ich. Und ein paar Wörter in vielen verschiedenen Sprachen zu lernen war lustig. Meine Lieblingssprache ist Spanisch.“

Nach dem Sabbatgottesdienst machten sich Dutzende von Kongressteilnehmern auf den Weg, um in umliegenden Wohn-gebieten 20.000 Exemplare des Buches The Great Hope zu verteilen – einem Missions-buch mit einigen Kapiteln des Ellen White-Klassikers Der große Kampf.

Zur Abendveranstaltung fanden sie sich zum Bericht der letzten von 13 Divisi-onen unserer Kirche wieder im Saint George Convention Center ein. Während der Woche hatten alle regionalen Verwal-

tungseinheiten die Gelegenheit gehabt, ihre Region mit typischen Trachten und Videoberichten vorzustellen.

Cangy dankte seinem Organisati-onsteam für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des Kon-gresses, angefangen von den gemeinnützi-gen Projekten über die vielen Workshops bis hin zu den Abendveranstaltungen mit Musikprogramm und Ansprachen von Evangelist David Asscherick.

„Durch Gottes Hilfe sind wir zu einem guten Ende gekommen“, sagte Cangy. „Wir geben Gott die Ehre für alles und sind dankbar für seinen gnädigen Geist.“ ■

Anmerkung der Redaktion:Adventist World war durch Redakteur Lael Caesar beim Weltjugendkongress in Pretoria vertreten. Seine Eindrücke sind in Form eines Blogs online unter http://bit.ly/16Gx14u zu lesen (englisch).

1 Ben Carson, Begnadete Hände, Advent-Verlag und Gerth Medien.

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Links: Der berühmte Neurochirurg und Adventist Dr. Ben Carson erinnerte seine Zuhörer bei seiner Ansprache auf dem Weltjugendkongress am Freitag, 12. Juli 2013, an Römer 8,31: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“Oben: Ein Blick über das Lucas ‚Masterpiece‘ Moripe-Stadion, in dem am 13. Juli 2013, dem letzten Tag des adventistischen Weltjugendkongresses in Südafrika, der Sabbatgottesdienst als Großveranstaltung stattfand.

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Die Bilder sind uns vertraut: Drei Engel fliegen mitten durch den Himmel. Wir

sehen sie in beeindruckenden Ge-mälden, auf bunten Schmuckglas-fenstern in unseren Kapellen und bei Präsentationen in Evangelisations-vorträgen. Eine stilisierte Darstellung findet sich sogar auf dem offiziellen Logo unserer Kirche.

Dennoch müssen wir uns fragen, ob wir die Botschaften dieser drei Engel aus Offenbarung 14 ebenso gut ken-nen wie die bildhaften Darstellun-gen und wie angenehm es uns ist, sie zu verkündigen. Gibt es nicht eine liebevollere, sensiblere Art, unseren Glauben weiterzugeben?

Natürlich sind wir gerufen, das Werk Christi zu tun, indem wir Men-schen in Not Mitgefühl entgegenbringen und Hilfe leisten. Wir wissen: „Allein die Vorgehensweise Christi wird wahren Erfolg bringen in dem Bemühen, Men-schen zu erreichen. Der Heiland mischte sich unter sie, weil er ihr Bestes wollte. Er zeigte ihnen sein Mitgefühl, diente ihren Bedürfnissen und gewann ihr Vertrauen. Erst dann lud er sie ein: ‚Folgt mir nach.‘“1

Die Botschaften allen zugänglich machen

Wir sollen der Welt Gottes Liebe zei-gen; dazu gehört auch, dass wir mitfühlend die ganze biblische Wahrheit weitergeben, nicht nur die Teile, die uns sympathisch sind. Die Leben verändernden Botschaften und Warnungen aus Offenbarung 14 allen Menschen zugänglich zu machen, gehört zu den liebevollsten und verantwortungs-vollsten Dingen, die wir tun können – und wir können es nicht allein tun.

„Überall gibt es Männer und Frauen, die offen für die Wahrheit sind. Wenn diejenigen, welche die Wahrheit kennen, jetzt in Übereinstimmung mit dem Geist Gottes wirken würden, würden wir ein großes Werk vollbringen.“2

Wir leben in einer spannenden, aber auch ernsten Zeit. Weltweit spüren die Menschen, dass etwas Ungewöhnliches geschieht. Die Zerstörung unserer Gesell-

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schaft durch den Säkularismus, eine chao-tische Weltpolitik, die Instabilität und grenzenlose Gier der Weltwirtschaft, mas-sive von Menschen verursachte Katastro-phen, die unseren Planeten heimsuchen – all das führt zu Sorgen und Verunsiche-rung. Wird es je eine bessere Zeit als Jetzt geben, um unsere Hoffnung auf die bal-dige Wiederkunft Christi zu richten und die dringenden Botschaften aus Offenba-rung 14 zu verkündigen?

Uns „Siebenten-Tags-Adventisten … ist eine sehr wichtige Aufgabe übertragen worden, die Verkündigung der ersten, zweiten und dritte Engelsbotschaft. Es gibt keine Aufgabe von gleicher Bedeutung.“3 Angesichts der entscheidenden Bedeutung dieser Botschaften ist es wichtig, dass wir sie gründlich studieren und bereit sind, sie den Menschen in unserer zu Grunde gehenden Welt weiterzugeben.

Die erste Botschaft: Betet Gott an!

Die Botschaften des ersten und zweiten Engels wurden von den ersten Adventgläu-bigen bereits Mitte der 1840er-Jahre ver-kündigt. Gemeinsam mit der dritten Engelsbotschaft werden sie am Ende der

Zeit als Gottes letzter Aufruf für diese Welt erneut verkündigt werden.4

Die erste Botschaft enthält Gottes wun-derbares „ewiges Evangelium“: Erlösung durch die Gnade und Gerechtigkeit Christi, seine rechtfertigende und heiligende Kraft. Der gleiche Engel kündigt weiter an, dass die „Zeit des Gerichts“ über die Erde gekommen ist, und ruft die Menschen auf, zur wahren Anbetung Gottes zurückzukeh-ren, indem sie ihn als ihren Schöpfer aner-kennen (Offb 14,6–7). Die Aussage, dass wir in der Zeit des Gerichts leben, gründet sich auf die Erfüllung der Prophezeiung in Daniel 8,14, dass das Heiligtum nach 2300 Jahren „gereinigt“ werden würde (KJV). Seit dem 22. Oktober 1844 leben wir in der Zeit des Untersuchungs- oder Vorwieder-kunftsgerichts – der „Reinigung“ des himmlischen Heiligtums.

Der Aufruf, Gott als den Schöpfer anzubeten, beinhaltet für alle Menschen die Aufforderung, auch den Tag zu halten, den er selbst zu Ehren seines Schöpfungs-werkes eingesetzt hat (vgl. 2 Mo 20,11). Ein geschaffenes Wesen kann seinen Schöpfer nicht anbeten, wenn es sich dem Gebot widersetzt, den biblischen Ruhetag am siebenten Tag der Woche, dem Sams-

Von Ted N. C. Wilson

Berufen zur VERKÜNDIGUNG

Die Botschaften der drei Engel

b i L D v o n n i k o L a C h u h L E v / D i G i t a L b E a r b E i t E t8 Adventist World | September 2013

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tag, zu heiligen. Gott selbst hat diesen Tag als Gedenktag für seine Schöpfung eingesetzt.

Doch Gott als den Schöpfer anzu-erkennen und anzubeten bedeutet noch mehr. Es geht dabei auch um die Bereitschaft, falsche Theorien über den

Ursprung des Lebens abzulehnen. Es ist unmöglich, an die Evolution zu glauben und gleichzeitig zu sagen, dass Gott der Schöpfer des Himmels und der Erde und allen Lebens ist. Diese beiden Weltan-schauungen schließen einander aus. Die Evolution ist im Grunde eine falsche Reli-gion; tatsächlich braucht man mehr Glau-ben, um die Evolution der Lebewesen anzunehmen als ihre Erschaffung. Die Evolution ist nicht nur eine Religion, sie ist auch ein Aspekt des Spiritismus, denn „der Spiritismus lehrt: ‚Der Mensch ist ein Geschöpf des Fortschritts; von Geburt an ist seine Bestimmung, sich zur Gottheit hinzuentwickeln bis in die Ewigkeit.‘“5

Die Offenbarung zeigt, dass der Spiri-tismus in seinen zahlreichen Erschei-nungsformen in den letzten Ereignissen der Weltgeschichte eine wichtige Rolle spielen wird (siehe Offb 16,13–14).

Die zweite Botschaft: Verlasst Babylon!

Die Botschaft des zweiten Engels han-delt vom „Fall Babylons“ (Offb 14,8) und wurde im Sommer 1844 zum ersten Mal verkündigt. Da diese Ankündigung in Offenbarung 14 chronologisch auf die Ankündigung des Gerichts folgt und da die Kirchen, auf die sich die Botschaft bezieht, einst rein waren, bezieht sich „Babylon“ auf Kirchen, die die Warnung vor dem Gericht nicht angenommen haben. Die zweite Botschaft – „Babylon ist gefallen“ – ist so wichtig, dass sie in Offen-barung 18,1–4 wiederholt wird. Das Volk Gottes, das in Babylon ist, wird aus ihr herausgerufen, damit es nicht mitschuldig an deren Sünden wird und von den Plagen verschont wird, die sie treffen werden. Deshalb besteht „Babylon“ aus den Kir-chen, die viele der theologischen Irrtümer lehren, die aus dem Mittelalter überliefert wurden.

Der „Fall Babylons“ begann im Som-mer 1844, doch er ist ein allmählicher Pro-zess, der erst abgeschlossen sein wird, wenn 1. die Kirchen die drei Engelsbot-schaften aus Offenbarung 14 ablehnen und stattdessen die Täuschungen und lügen-haften Wunder Satans annehmen und 2. die abgefallenen Kirchen sich völlig mit der Welt vereinen und glauben und anneh-men, was die Welt annimmt und lehrt.6

Damit Kinder Gottes, die sich noch in Babylon befinden, begreifen, wie dringend es ist, dass sie Babylon verlassen, müssen sie die Sünden und Irrtümer Babylons ver-stehen. Das legt eine große Verantwortung auf Gottes Gemeinde der „Übrigen“, die in Offenbarung 12,17 als diejenigen beschrie-ben werden, „welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben“ (EB).

Die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft wird großen Zorn und heftige Opposition hervorrufen, weil dadurch „Babylon“ entlarvt wird, selbst wenn es in christlicher Liebe und bibli-scher Authentizität geschieht.

Die dritte Botschaft: Seid treu!Die Botschaft des dritten Engels warnt

eindringlich davor, „das Tier und sein Bild anzubeten“ und dessen „Malzeichen anzu-nehmen“ (Offb 14,9–11 EB). Das zu tun hat die Vernichtung zur Folge. Diese Botschaft basiert auf den Vorhersagen in Offenbarung 13. Das „Tier aus dem Meer“ steht für die abgefallene Kirche; das zweite „Tier aus der Erde“, das die USA symbolisiert, macht vom ersten Tier ein Abbild (V. 11.14).

Die USA waren immer als ein Land der Religionsfreiheit bekannt, doch der biblischen Prophetie zufolge wird eine Zeit kommen, in der die Religionsfreiheit ein-geschränkt wird. Religiöse Mächte werden die Kontrolle über die Regierung über-nehmen, die daraufhin Gesetze erlassen wird, die den Wünschen der abgefallenen Christenheit entsprechen. Das wird am Ende zur Intoleranz gegenüber allen füh-ren, die sich dem widersetzen, was das Bündnis aus Kirche und Staat fordert. Die-ses Szenario mag angesichts des weltweiten Vormarsches des Säkularismus unwahr-scheinlich wirken, doch wir können sicher

sein, dass sich diese Vorhersage ebenso genau erfüllen wird, wie andere auch.

Das „Malzeichen des Tieres“ – das Hal-ten eines Ruhetages, der nicht der biblische Sabbat am siebenten Wochentag ist – ist eine Institution, die die Autorität dieser Macht deutlich macht. Eine Kirche rühmt sich, dass sie den biblischen Ruhetag vom Samstag auf den Sonntag verlegt hat. Andere Kirchen führen an, dass sie den Sonntag als Tag der Auferstehung Christi halten. Beide Aussagen lassen sich weder biblisch begründen noch werden sie von der Bibel gutgeheißen, denn sie führen dazu, dass der Schöpfer nicht die Achtung erhält, die ihm gebührt.

Die Folgen des AbfallsMehrere Umstände werden dazu bei-

tragen, dass die USA dem „Tier“ ein Abbild machen und ein Gesetz erlassen werden, das das Halten des Sonntags statt des Sabbats fordert. Angesichts der Posi-tion der USA als Supermacht werden die weltweiten Auswirkungen dieser Verände-rung außerordentlich sein. Der erste Umstand ist der moralische Niedergang der Gesellschaft, der zweite die Häufung von Natur- und menschlich verursachter Katastrophen und wirtschaftliche Krisen. Der dritte Faktor schließlich ist der Druck, den religiöse Leiter auf die Regierung aus-üben werden. Sie werden die Sabbathalter für die Krisen verantwortlich machen.

Die abgefallenen religiösen Leiter wer-den die biblischen Belege für die Heiligkeit des Samstags nicht widerlegen können; das wird ihren Zorn wecken. Die Folge wird sein, dass man die Sabbathalter ver-folgen und ins Gefängnis werfen wird. Angesichts dieser Ereignisse wird die Ver-kündigung der Botschaft des dritten Engels einen bisher nicht dagewesenen Effekt haben. Die Menschen werden sehen, dass sich die Prophezeiungen genau wie vorhergesagt erfüllen werden.

Die USA, das zweite Tier aus Offen-barung 13, werden das Abbild des ersten Tieres und die Umsetzung des Sonntags-gesetzes auf der ganzen Welt erzwingen. Das wird national wie international zu Zerstörung führen.

Die Botschaften der drei Engel

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I M B L I C K P U N K T

Ein -Tag-KapelleDrei Männer auf einem Dach

Ted N. C. Wilson ist Präsident der Weltkirch-enleitung der Siebenten-Tags-Adventisten.

Treu bis zum EndeDiejenigen, die Jesus und die Bot-

schaften, die er durch die drei Engel in Offenbarung 14 gegeben hat, angenom-men haben, werden an ihrem Retter fest-halten und diese entscheidenden Wahr-heiten nicht aufgeben. Sie werden erken-nen, dass es ihre Pflicht ist, diese Botschaf-ten zu verkündigen und die Folgen Gott zu überlassen. Sie werden „mit leuchten-den und vor heiligem Eifer strahlenden Angesicht … von Ort zu Ort eilen, um die Botschaft vom Himmel zu verkündigen … Erstaunliche Taten werden gewirkt, Kranke geheilt werden, Zeichen und Wun-der werden den Gläubigen folgen … Auf diese Weise werden die Bewohner der Erde gezwungen, sich zu entscheiden. Die Bot-schaft wird nicht so sehr durch Beweisfüh-rungen als durch die tiefe Überzeugung des Geistes Gottes verbreitet werden … Nun dringen die Lichtstrahlen überall durch, die Wahrheit wird in ihrer Klarheit gesehen, und die aufrichtigen Kinder Got-tes zerschneiden die Bande, die sie gehal-ten haben … Ungeachtet der gegen die Wahrheit verbündeten Kräfte stellt sich eine große Schar auf die Seite des Herrn.“7

Möchtest du mithelfen, der Welt Got-tes erstaunliche Endzeitbotschaft zu ver-kündigen? Dann ermutige ich dich ernst-lich, die drei Engelsbotschaften im 14. Kapitel der „Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll“ (Offb 1,1) unter Gebet zu studieren. ■

1 Auf den Spuren des großen Arztes, S. 106 (rev.); zitiert nach Im Dienst für Christus, S. 151.

2 Testimonies for the Church, Bd. 3, S. 64. 3 Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 3, S. 246.4 Vgl. Der große Kampf zwischen Licht und Finsternis, S. 605.5 Ebenda, S. 343 (rev.).6 Vgl. ebd., S. 393.7 Ebd. S. 612f.

Wer mit Maranatha Volunteers International bei einem Kapellen- oder Schulbauprojekt mitarbeitet, wird vor Ort immer von einem Team von Maranatha-Mitarbeitern unterstützt. Einige der Mitarbeiter sind aus dem Land, in dem das Bau-projekt durchgeführt wird – wie diese drei Männer auf dem Dach der Valley View-Universität, einer großen adventistischen Universität in Ghana. Andere Maranatha-Mitarbeiter kamen aus Ländern wie Ecuador, Panama, Mosambik oder Indien.

Maranatha sieht seine Hauptaufgabe darin, Menschen aufzubauen. „Wir tragen durch den Bau dringend benötigter Ge-bäude zur Entwicklung von Menschen bei“, heißt es im Mission Statement von Maranatha. Zu Beginn haben die frei-willigen Helfer gewöhnlich wenig oder keine Erfahrung im Bauhandwerk; am Ende können die meisten die Aufsicht über eine Baustelle führen, weil die Arbeiten so einfach sind.

Die meisten Gebäude der Grund- und Sekundarschulen auf dem Ge-lände der Valley View-Universität in Ghana sind „Ein-Tag-Konstruktionen“. Die Stahlskelette wurden in Dodge Center (Minnesota/USA) hergestellt,

in Containern per LKW zu einem Hafen an der Ostküste der USA transportiert und auf einem Containerschiff nach Accra gebracht, wo Leiter von Maranatha und der Kirche vor Ort sich darum bemühten, sie durch den Zoll zu bringen (was manchmal sehr schwierig ist). Dann wurden die Container zur Universität transportiert.

Valley View ist Ghanas führende Privatuniversität und hat mehrere Tausend Studierende. Bis März 2013 gab es jedoch keine Grund- und Sekundarschulen für die Kinder der Angestellten und auch als „Zulieferer“ für die Universität. Das änderte sich nun schlagartig. Dank der Großzügigkeit von Hunderten Spendern haben die drei Männer auf dem Dach mit einer Menge Freiwilliger aus vielen verschiedenen Ländern zusammengearbeitet und die ersten 20 von mehr als 40 geplanten Ein-Tag-Schulen fertiggestellt.

„Menschen für das Reich Gottes zu bauen“ ist der letztendliche Zweck dieser Gebäude – ob sie von Schulen oder Ortsgemeinden verwendet werden.

Maranatha Volunteers International plant für Januar 2014 einen zweiten Ein-satz an der Valley View-Universität. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung findet ihr unter www.maranatha.org.

Das Programm zum Bau von „Ein-Tag-Kapellen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Adventist-Laymen’s Services and Industries (ASI) und Maranatha Volunteers International. Die Geschichten werden jeden Monat von Maranathas „Geschichtenerzähler“ Dick Duerksen verfasst.

Als Team zusammenzuarbeiten, ist wesentlich beim Bauen von Schul- und Kirchengebäuden.

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G E L E B T E R G L A U B E

Trotz eines wesentlichen Unterschiedes in ihrem Leben schienen Bing und

Romy Manalasan glücklich verheiratet zu sein. Bing ist Siebenten-Tags-Adventistin, Romy gehörte einer anderen Kirche an. Von außen betrachtet hatte man nicht den Eindruck, dass ihre unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen sich sehr auf ihre Beziehung auswirkten, doch Bing war nicht zufrieden damit, dass sie und ihr Mann nicht den gleichen Glauben hatten. In dem Wissen, dass er nur durch das Wir-ken des Heiligen Geistes bekehrt werden konnte, betete sie für ihn.

Ein Angebot der Abteilung Ehe und Familie

Im Februar 2004 waren beide eingela-den, an einem Ehewochenende teilzuneh-men, das jedes Jahr vom Ehekreis der

Adventgemeinde in Pasay (Philippinen) in Zusammenarbeit mit der Abteilung Ehe und Familie der Südasien-Pazifik-Division veranstaltet wurde. Während des Wochen-endes war Romy beeindruckt von der guten Gemeinschaft und der Freundlich-keit, die unter den Ehepaaren herrschten. Sie ermutigten sich gegenseitig in ihrem persönlichen Glaubensleben. Romy und Bing waren von ihren Erfahrungen auf dem Ehewochenende derart angetan, dass sie in ihrer Heimatstadt ebenfalls einen Ehekreis gründeten. Trotz seines Engage-ments in diesem Kreis hatte Romy sein Leben noch nicht völlig Jesus übergeben.

Als Romy einige Zeit später in Rente ging, hoffte Bing, dass er sich taufen lassen würde. In seinem Beruf hatte er immer wieder am Samstag arbeiten müssen, doch nun hinderte ihn nichts mehr daran, den

biblischen Sabbat zu halten. Doch stattdes-sen gründete Romy ein Unternehmen, in dem er jeden Sabbat arbeiten musste.

Wendepunkt in KoreaWährend eines Urlaubs in Korea

beschlossen Romy, Bing und ihre Tochter, am Sabbat den Gottesdienst in der nächst-gelegenen Adventgemeinde zu besuchen. Sie fuhren mit der Straßenbahn und mussten oft umsteigen. Dabei schloss sich die Tür der Straßenbahn einmal so plötz-lich, dass Romy von seiner Frau und Toch-ter getrennt wurde. Nun stand er ohne Pass, ohne Geld und ohne Handy da. Dass er kein Wort Koreanisch sprach, machte die Situation noch schlimmer.

Romy hatte schreckliche Angst, sich in dem fremden Land zu verlaufen. Zum ers-ten Mal in seinem Leben betete er und schüttete alle seine Ängste und Sorgen vor Gott aus. In dem Moment, als er sein Gebet beendet hatte, sah er seine Frau und seine Tochter aus der Straßenbahn aussteigen, die aus der Gegenrichtung kam. Romy wusste, dass Gott sein Gebet erhört hatte.

Der Weg zur LebensübergabeAuf dem Ehewochenende der Advent-

gemeinde Pasay im Jahr 2012 erzählte Romy in einem Gruppengespräch, was ihn davon abhielt, sein Leben Jesus völlig zu übergeben: Er müsste dann seinen Betrieb am Sabbat schließen. Einer der anwesenden Pastoren erzählte daraufhin von einem Mann in Guam, der sein Unter-nehmen am Sabbat geschlossen hatte und daraufhinin von Gott geschäftlich reich gesegnet wurde.

Wieder zu Hause angekommen, erklärte Romy seinen Mitarbeitern, das Geschäft würde in Zukunft während des Sabbats geschlossen sein. Er hatte mit nega-tiven Reaktionen gerechnet und sich Sorgen gemacht, einige Mitarbeiter oder gar Kun-den zu verlieren. Doch Gott segnete Romys Geschäft ebenso, wie er es bei dem Geschäftsmann in Guam getan hatte. Statt weniger Kunden bekam er immer mehr, sodass er mehr Mitarbeiter anstellen und in größere Räumlichkeiten umziehen musste.

Die wichtige Arbeit der Abteilung Ehe und Familie

Der Auftrag der Abteilung Ehe und Familie in der Kirche der Siebenten-Tags-Ad-ventisten besteht darin, die Bedeutung der ehelichen Einheit wiederherzustellen und die biblischen Lehren zu betonen, die mit der göttlichen Gabe der Familie

zusammenhängen. Auf der Ebene der Generalkonferenz wird diese Abteilung von Willie und Elaine Oliver geleitet. Unter ihrer Führung setzen sich Hunderte engagierter Männer und Frauen in den Divisionen, Verbänden, Vereinigungen und Ortsgemeinden dafür ein, die Familien zu stärken. Nachfolgend drei Erfahrungsberichte, wie durch die Arbeit der Abteilung Ehe und Familie Menschen erreicht werden.

Von Eugene und Irene Cruz nacherzählt

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Romy und Bing Manalasan

m i t f r E u n D L i C h E r E r L a u b n i S D E r f a m i L i E

EhenFamilien

Ein

Weg

und

stärken

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Jahre, in denen Bing geduldig für ihren Mann gebetet, auf ihn gewartet und ihren Glauben bezeugt hatte, hatten endlich Frucht gebracht. ■

G E L E B T E R G L A U B E

Einige Monate später führte die Adventgemeinde, die Romy und Bing besuchten, eine Evangelisation durch. Nach Jahren der Unentschlossenheit über-gab Romy sein Leben Jesus und bezeugte dies im Juni 2012 öffentlich durch seine Taufe. Romys Bekehrung wurde von sei-nen Freunden und Verwandten positiv und unterstützend aufgenommen. Die

Unten: Hans und Anita mit ihrem Enkelsohn. Rechts: Hans mit seinen beiden Söhnen Michael (links) und Hannes.

Eugene und Irene Cruz sind ehemalige Leiter des Ehekreises der Adventgemeinde Pasay.

Von Raimund FuchsGottes Wegmit einer Familie

m i t f r E u n D L i C h E r E r L a u b n i S D E r f a m i L i E

Interesse. Was er hörte, ließ jedoch auch viele Fragen in ihm aufkommen, die er seinem Lehrer im Konfirmandenunter-richt der Kirche stellte. Der konnte ihm allerdings keine zufriedenstellenden Ant-worten geben. So traf Hannes die Ent-scheidung, sich gemeinsam mit seinen Eltern taufen zu lassen und der Adventge-meinde anzuschließen. Sie hatten erkannt, dass die Lehren unserer Kirche den Aussa-gen der Bibel am nächsten standen.

Michael, der jüngere Sohn von Hans und Anita, schien zunächst ganz zufrieden mit dem neuen Glauben seiner Familie zu sein. Er ging am Sabbat in die Gemeinde und nahm am Kinderprogramm teil. Doch im Alter von etwa 16 Jahre verlor er sein Interesse an den Gemeindeaktivitäten und wollte nicht mehr mit in den Gottesdienst gehen. Da seine Eltern jedoch wollten, dass er weiter mit ihnen die Adventgemeinde besuchte, ging er widerwillig mit. Aller-dings ließ er kaum eine Gelegenheit aus, die Glaubensgeschwister seiner Eltern in der Gemeinde zu provozieren.

Als Hans Fleischhacker 17 Jahre alt war, hatte er überhaupt kein Interesse am

Christentum. Seine Mutter, die eine Chris-tin war, drängte ihn zwar oft, mit ihr in die Kirche zu gehen, doch er meinte: „Ich schlafe zu Hause besser als in der Kirche.“ Später lernte er jedoch Anita kennen, eine Frau, die ihren Glauben sehr ernst nahm. Durch die Liebe zu ihr änderte sich seine Sicht über den christlichen Glauben und er begann, ihre Ansichten zu teilen. Sie heirateten und bekamen zwei Söhne.

Erster Kontakt mit AdventistenAls die Kinder größer wurden, lernten

Hans und Anita ein adventistisches Ehepaar kennen. Durch die Freundschaft mit ihnen begannen sie, das Leben und die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Sie wollten mehr über den Glauben ihrer neuen Freunde erfahren und bekamen Bibelstunden. Bei einer Gelegenheit hatte Anita die Bibelstunde schon beinahe abbre-chen wollen, weil sie so überzeugt von ihrem eigenen Glauben war. Doch als sie versuchte, biblische Beweise für ihre bishe-rige Überzeugung zu finden, fand sie statt-dessen heraus, dass das adventistische Ver-ständnis offensichtlich der Bibel mehr ent-sprach als das, was sie als Kind gelernt hatte. In der Zeit, als Hans und Anita adventisti-sche Bibelstunden bekamen, besuchte Han-

nes, ihr ältester Sohn, gerade den Religions-unterricht in seiner Kirche. Er wollte zwar bei den Bibelstunden nicht dabei sein, ließ seine Zimmertür jedoch immer einen Spalt offen, um alles hören zu können, was gesagt wurde.

Verändertes VerhaltenAls Hannes den Bibelstunden von sei-

nem Zimmer aus zuhörte, wuchs sein

12 Adventist World | September 2013

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Von Maike Stepanek

Maike Stepanek lebt mit ihrer Familie in Thailand, wo ihr Mann Brian an der adventistischen Asia-Pacific-Universität studiert.

Raimund Fuchs war Leiter der Abteilung Ehe und Familie in der Österreichischen Union, als er diesen Artikel schrieb.

Maike und Brian mit ihren beiden Söhnen.

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FeuerDasneu entfacht

Der SiegChristus erlangte den Sieg in Michaels

Leben. Er entschied sich zur Taufe. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen Kindern gemeinsam mit seinen Eltern in einem Haus und engagiert sich voll und ganz in der Arbeit für die Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde, denn er kann sie verstehen.

Gott will Familien durch seine Wahr-heit zusammenführen. Niemals sollen Eltern ihre Kinder aufgeben. Ihr Vorbild und ihre Geduld können der entschei-dende Impuls für eine Wende sein. ■

Es war eine schwierige Zeit für Hans und Anita, denn sie konnten sehen, wie sich Michaels Umgang mit ungläubigen Freunden negativ auf sein Verhalten aus-wirkte. Sie beteten intensiv für ihn und hofften, dass Gott eingreifen würde. Eines Tages, als sie nicht mehr wussten, wie sie mit ihrem Sohn umgehen sollten, sagten sie zu ihm: „Michael, du kannst gehen, wohin du willst, und tun und lassen, was du möchtest. Wir werden dich nicht mehr zwingen, etwas zu tun, was du nicht willst.“

Michaels Reaktion darauf war völlig unerwartet. Mit Tränen in den Augen rief er: „Das kann ich nicht tun! Ihr habt mich mit euren Worten und durch euer Vorbild gelehrt, was richtig und falsch ist. Ich kann mein falsches Leben nicht so weiterführen.“

Mit neuen Herausforderungen umgehen

Als wir Kinder bekamen, änderte sich vieles, und als wir auch noch ins Ausland zogen, damit mein Mann vollzeitig studie-ren konnte, geriet unsere Beziehung noch weiter unter Druck. Schlafmangel und finanzielle Probleme brachten uns wieder dahin, wo wir am Anfang schon einmal waren: Unsere Ehe stand auf dem Spiel. Wir hatten weder Zeit noch Kraft, Andacht zu halten, und hatten mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie zuvor, nur noch viel heftiger. Zwar taten wir so, als wären wir glücklich und richteten unsere ganze Energie auf die Kinder, aber wir vernachlässigten unsere Ehe.

Trotz unserer Nachlässigkeit bewies Gott wieder einmal, dass er immer einen Schritt voraus ist. Er half uns zu erkennen, dass wir ehrlich mit ihm, unserer Familie und unseren Freunden sein mussten. Wir sind dankbar für die Ratschläge und Werkzeuge, die wir bekommen haben, um unsere Ehe aufrechtzuerhalten. Das Feuer brennt wieder. ■

Nicht lange nach unserer Bilderbuch-hochzeit fühlten mein Mann und ich

uns zunehmend unglücklich in unserer Ehe. Jahrelang fühlte ich mich vernachläs-sigt, weil mein Mann Brian nicht genug Interesse an mir zeigte, während er sich nicht ausreichend respektiert und manch-mal ausgeschlossen empfand.

Dann kamen Sally Lam-Phoon, Leiterin der Abteilung Ehe und Familie der Norda-sien-Pazifik-Division, und ihr Mann in die englischsprachige Adventgemeinde in Goy-ang City (Südkorea), um dort ein Ehesemi-nar zu halten. Sie stellten uns den Myers-Briggs-Typindikator (MBTI) vor – einen Fragebogen, mit dessen Hilfe man sich selbst und die Art, wie man die Welt und seine Mitmenschen wahrnimmt, besser verstehen lernt. Nach sechs Eheberatungs-einheiten begannen mein Mann und ich,

einander auf einer tieferen Ebene zu verste-hen. Wir lernten, besser zu kommunizieren und unsere Verschiedenheiten anzunehmen.

Während des Prozesses wurde mir klar, dass Brian ein introvertierter Mensch ist, während ich extrovertiert bin. Wir beide lernten, dass extrovertierte und introver-tierte Menschen ganz unterschiedlich mit sozialen Kontakten umgehen. Während ich überhaupt nicht kontaktscheu bin, ist Brian eher zurückhaltend, wenn es darum geht, neue Leute kennenzulernen. Er behält seine Gedanken lieber für sich; ich dagegen rede gleich über jeden Gedanken, der mir in den Sinn kommt. Diese Unter-schiede zu erkennen und zu verstehen, dass beides Vor- und Nachteile hat, half uns, einander neu zu entdecken. Wir lern-ten, in unserer Ehe besser zusammenzuar-beiten. Das Feuer wurde neu entfacht.

September 2013 | Adventist World 13

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G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

„heilig“ zu sein, wie Gott heilig ist (vgl. 3 Mo 19,2; 20,26; 1 Ptr 1,16) – auf allen Ebenen der menschlichen Existenz.

Jesus – das Ebenbild Gottes Wir sind nach dem „Bild Gottes“

geschaffen (1 Mo 1,27). Deshalb sandte Gott seinen Sohn – „das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15) –, um zu offenbaren, was wahre Menschlichkeit bedeutet und beinhaltet. Wie ging der Sohn Gottes mit den in Selbstgerechtigkeit und Selbsttäuschung gefangenen Men-schen um? Wie wies er sie auf ein höheres, würdigeres Ziel hin? Die Antwort ist ein-fach: Durch sein Leben. Er offenbarte sei-nen himmlischen Vater in seinem tägli-chen Leben (vgl. Joh 14,9). Er war nur von ihm abhängig und machte die Menschen mit ihm bekannt. Jesus vertraute sich den Menschen nicht an, denn er kannte ihr Inneres (vgl. Joh 2,24–25); dennoch kam er den Menschen nahe und lernte ihre Nöte und Probleme kennen. Er setzte sein Vertrauen allein in seinen Vater und leitete sein Selbstverständnis nicht aus der Mei-nung der Menschen ab.

Bekennende Christen, deren Leben ihrem Glauben widerspricht und die ihren Mitmenschen Unrecht

tun, sind kein positives Zeugnis. Auch wenn wir von niemandem Vollkommen-heit erwarten können, braucht unsere Welt dringend Menschen, die in ihrem Leben die Werte des Reiches Gottes veranschau-lichen.

Wir brauchen ErlösungIn unserer sich rasant verändernden

Welt werden Werte nach Belieben erschaf-fen oder aufgegeben. Als Siebenten-Tags-Adventisten ist es unser Auftrag, anderen Menschen zu helfen, eine Beziehung zu Jesus zu gewinnen. Wir sind berufen, lebendige Beispiele für die Macht eines liebevollen Erlösers zu sein, der uns vom Bösen errettet hat. Doch die Wirklichkeit holt uns immer wieder ein.

Als in Sünde gefallene Menschen, getrennt von Gott, verhalten wir uns entsprechend. Wir spüren in unseren Herzen eine Leere als Folge des Bösen und suchen nach einem Sinn in unserem Leben. Oft sind wir selbst die oberste

Das

Priorität in unserem Leben und vertei-digen unsere Interessen um jeden Preis. Kurz gesagt: Wir Menschen sind selbst-süchtig.

Wir müssen daher Erlösung erfahren, Befreiung von der Macht der Sünde und Heilung von den Wunden, die das Böse uns zugefügt hat. Als Christen können wir über die Begrenzung unserer Sündhaftig-keit hinaussehen. Wir erkennen Gottes Plan, in Sünde gefallenen Menschen ihre ursprüngliche Würde zurückzugeben. Als Christen glauben wir an einen Erlöser, der uns vom Bösen befreit, in der Taufe einen Bund mit uns geschlossen hat und uns befähigt, ein Leben zur Ehre Gottes zu führen. Wir sind aufgerufen, im Vertrauen auf Christus „gerechte“ Menschen zu sein, die in Harmonie mit den Werten des Him-mels denken und handeln.

Die Erlösung und ein christlicher Lebensstil gehen tatsächlich Hand in Hand. Die Erlösung durch Christus bein-haltet die Befreiung von der Versklavung durch unseren Egoismus und eine umfas-sende Charakterveränderung. Die Gläubi-gen sind dazu bestimmt, in ihrer Sphäre

Die Kraft Christi im täglichen Leben entdecken

OriginalVon Daniela Gelbrich

14 Adventist World | September 201314 Adventist World | September 2013

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Er lebte in ständiger Verbindung mit Gott und offenbarte die Werte und Prin-zipien der Herrschaft Gottes in seinem Leben. Jesus zeigte, dass authentischer Glaube in allen Aspekten des mensch-lichen Lebens zum Ausdruck kommt. Jesus bevorzugte niemanden – für ihn waren alle Menschen gleich viel wert. „Er hatte Mitleid mit ihnen, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten.“ (Mk 6,34 NLB) Die Menschen lagen ihm sehr am Herzen; er interessierte sich für sie und schickte niemanden weg, der zu ihm kam (vgl. Joh 6,37). Er war frei, bedingungslos zu lieben, und blieb ein echter Freund, obwohl er selbst von seinen Jüngern ver-lassen, verleugnet und abgelehnt wurde. Er liebte die Menschen, ohne jemals das Böse oder den leisesten Ausdruck von Ungerechtigkeit gutzuheißen. Seine Liebe war nicht blind, sondern realistisch.

Er war der demütige „Knecht“ der Menschen (Jes 49,6; 53,13), der sich frei-willig entschloss, ihnen zu dienen, ohne jemals ihr Sklave oder Spielball zu werden. „Beschimpfungen ertrug er ohne Wider-spruch, gegen Misshandlungen wehrte er

sich nicht; lieber vertraute er sein Leben Gott an, der ein gerechter Richter ist.“ (1 Ptr 2,23 Hfa) Sein eigenes Leben war nicht das Wichtigste für ihn; er lebte für Gott. Es war ihm wichtiger, nach den Werten seines Vaters zu leben und dessen Wesen zu offenbaren, als sein Recht zu verteidigen. Was er tat, stimmte mit dem überein, was er sagte. Als Botschafter des Himmels, wo Liebe und Gerechtigkeit über alles herr-schen, meinte er, was er sagte, und sagte die Wahrheit (vgl. Joh 8,40).

Unsere BestimmungAls Christen bekennen wir, Jesus nach-

zufolgen und deshalb zu Gott zu gehören. Wir sind zu einem Leben erlöst, das nach den Werten Gottes gestaltet ist. Christi Charakter ist unser Orientierungspunkt, wenn es um wahre Liebe und Reife geht. Wir wissen, dass es Mut erfordert, gegen den Strom zu schwimmen und den Ver-lockungen der Sünde zu widerstehen. Im Bewusstsein unseres sündhaften Zustands bekennen wir, dass wir einen Erlöser brau-chen, der uns unsere Sünden vergibt und uns befähigt, ein Leben zu führen, das die

Daniela Gelbrich, Ph.D., ist Dozentin für Altes Testament an der Theo-logischen Hochschule Friedensau.

Gesinnung und den Charakter unseres Herrn widerspiegelt. Dazu müssen wir in einer engen Verbindung mit ihm leben (vgl. Joh 15,4–5) und uns Zeit nehmen, um über sein Wesen nachzusinnen. Wir müssen bereit sein, uns selbst infrage zu stellen und unser Empfinden für das, was mit Gottes Willen übereinstimmt und was nicht, von der Bibel her bestimmen zu lassen. Wir sollten uns ganz von Gott und dessen verlässlichem Wort abhängig machen, denn das lässt uns die Schönheit und Freiheit eines Lebens erkennen, das Christus im Mittelpunkt hat. Ein christli-cher Lebensstil ist eng mit einem vom Hei-ligen Geist geformten Charakter verbun-den (vgl. Gal 5,22). Unsere Welt braucht als Zeugnis eine Veranschaulichung des Wesens Gottes. ■

LebensstilWir sind berufen, ein gottesfürchtiges Volk zu sein, das in

Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Wortes Gottes denkt, fühlt und handelt. Damit der Heilige Geist in uns einen Christus ähnlichen Charakter ausprägen kann, beschäftigen wir uns bewusst mit dem, was in uns Reinheit, Gesundheit und Freude fördert. Freizeitgestaltung und Unterhaltung sollen dem hohen Anspruch von Geschmack und Schönheit entsprechen, wie sie christlichem Glauben angemessen sind. Während wir durchaus kulturelle Unterschiede berücksichtigen, sind wir darauf bedacht, uns schlicht, anständig und geschmackvoll zu kleiden; denn wahre Schönheit besteht nicht in Äußerlichkeiten, sondern in dem unvergänglichen Schmuck der Freundlichkeit und Herzensgüte.

Das schließt auch ein, dass wir für unseren Leib, der ein Tempel des Heiligen Geistes ist, in vernünftiger Weise Sorge tragen. Neben ausreichender körperlicher Bewegung und Ruhe wollen wir uns so gesund wie möglich ernähren und uns der Speisen enthalten, die in der Heiligen Schrift als unrein bezeichnet werden. Weil wir uns nicht schaden wollen, enthalten wir uns auch alkoholischer Getränke, des Tabaks, jeglicher Drogen und lehnen den Miss-brauch von Medikamenten ab. Stattdessen befassen wir uns mit dem, was unsere Gedanken und unseren Körper unter den Ein-fluss Christi stellt. Er wünscht uns Freude, Gesundheit und Wohl-ergehen. (Röm 12,1–2; 1 Joh 2,6; Eph 5,1–20; Phil 4,8; 2 Kor 10,5; 6,16–18; 7,1; 1 Ptr 3,1–4; 1 Kor 6,19–20; 10,31; 3 Mo 11; 3 Joh 2)

September 2013 | Adventist World 15September 2013 | Adventist World 15

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T I T E LT H E M A

Farm auf dem Land. Er liebte alle Men-schen, einfach das Leben – Naturwissen-schaften, Weltraum, Architektur und Sport – insbesondere Fußball, Reiten und Schwimmen. Außerdem beschäftigte sich sein junger Geist mit Zeichnen, Entwerfen, Malen, Tieren und Computern.

Julieta war immer davon überzeugt, dass das Leben ihres Sohnes ein wunder-bares Zeugnis für Gott sein würde. Er bedauerte es, als er ins Teenageralter kam. „Er wollte gerne noch Kind bleiben“, erklärt Julieta. Für sie war das ein beson-deres, positives geistliches Zeichen.

Ein Hurrikan bringt Veränderungen

Josés Tante und Onkel Elva und Igna-cio Bautista sind missionseifrige evangeli-kale Christen. In Tegucigalpa, der Haupt-stadt von Honduras, führen sie ein über-konfessionelles Camp (Camp Bethel), zu dem auch eine Ausbildungsstätte für Pas-toren gehört.

Eines Tages traf eine Gruppe von Schülern im Camp ein, die sich von allen vorigen unterschied. Das Land war gerade vom Hurrikan Mitch heimgesucht wor-

Mario und Julieta waren in Tränen aufgelöst, denn ihr Sohn José ging mit erst 14 Jahren von zu

Hause fort. Zum ersten Mal, seitdem er auf der Welt war, würden sie für lange Zeit voneinander getrennt sein, denn José ging in die USA. Es würde der Beginn eines ganz neuen Lebens für ihn sein. Die Eltern konnten nicht ahnen, wie sehr das zutreffen sollte.

Eine Ausbildung zum MissionarMario und Julieta hatten ihren Sohn

erzogen, so gut sie konnten. Julieta weiß noch, wie José und sein Bruder jahrelang jeden Morgen, bevor sie zur Schule gingen, beteten: „Im Namen von Jesus erkläre ich, dass ich ein Mann nach dem Herzen Got-tes und ein Diener des allerhöchsten Got-tes bin.“ Josés Liebe zu Gott zeigte sich in dem positiven Einfluss, den er auf seine Altersgenossen in Schule und Kirchenge-meinde ausübte. Er war immer sensibel für die Bedürfnisse anderer. Seine Mutter sagt: „Es fiel mir nicht schwer zu erkennen, dass er einen Ruf von Gott hatte.“

Josés Liebe galt nicht nur seiner Gemeinde. Er liebte seinen Vater und die

den, dem schwersten Hurrikan seit dem Jahr 1780. In Honduras allein waren mehr als 5600 Todesopfer und über 8000 Ver-misste zu beklagen. Der wirtschaftliche Schaden betrug etwa 3,8 Milliarden US-Dollar und machte laut dem hondurani-schen Präsidenten, Carlos Flors Facussé, 50 Jahre des Fortschritts zunichte.1

Die erwähnten Schüler halfen bei den Aufräumarbeiten nach dem Hurrikan. Elva nahm sie auf, weil sie keine andere Unterkunft hatten. Im Laufe ihres Aufent-haltes faszinierten die jungen Leute sie immer mehr. Sie hatte noch nie Jugendli-che gesehen, die so fleißig arbeiteten und so ausgesprochen geistlich waren. Sie hal-fen ihr in der Küche und erzählten ihr dabei alles über die Schule, die sie besuch-ten: die adventistische Laurelbrook-Inter-natsschule in Dayton im US-Bundesstaat Tennessee. Elvas Tochter Elizabeth erinnert sich: „Meine Mutter lernte Jugendliche kennen, die keine Hemmungen hatten zu sagen, dass sie Gott liebten.“

Elva war so angetan, dass sie Elizabeth fragte, ob sie nicht auch auf diese Inter-natsschule gehen wollte. „Ich hätte nie gedacht, dass meine Mutter mich allein in

Ein Missionsunternehmen,

das Menschen in

Honduras Leben und

Hoffnung bringt.

Von Lael Caesar

steht für Leben

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eine Schule in den USA schicken würde“, berichtet Elizabeth. Doch 2001 ging sie tatsächlich in die unterste Klasse dieser Sekundarschule.

Weitere VeränderungenElva machte weiter Werbung für die

Laurelbrook-Internatsschule. Als nächstes wollte sie Josés Eltern von der Schule über-zeugen. Julieta erinnert sich: „Meine Schwester lobte die Schule in den höchsten Tönen. Sie gab mir einen Prospekt, in dem die Schulphilosophie erklärt wurde. Ich erkannte, dass die Schule wirklich geistlich ausgerichtet war.“ Sie überlegte sich, auch José dorthin zu schicken. Er hatte noch zwei Jahre höhere Schule vor sich – seine ganze bisherige Schulzeit hatte er mit sei-nen Freunden an dieser Schule verbracht. Doch Julieta und Mario wussten, dass es das Beste für José sein würde, auf die Lau-relbrook-Internatsschule zu wechseln.

Dieses Wissen machte ihnen die Trennung allerdings keineswegs leichter. „Julieta und ich hatten uns vorgenom- men, beim Abschied von José nicht zu weinen“, berichtet Mario. „Doch als es dann soweit war, brachen wir beide in Tränen aus.“ José erinnert sich noch an den Rat, den seine Mutter ihm mit auf den Weg in die neue Schule gab: „Streite nicht mit diesen sonderbaren Adventisten. Sie sind an sich keine schlechten Men-schen. Sie glauben an den Sabbat, aber

er, was er zu tun hatte. Seine Cousine Eliz-abeth gehörte zu den ersten, die er eben-falls überzeugte. Sie erklärt: „Er nahm die biblische Wahrheit an, sobald er sie hörte. Das habe ich bewundert. Er hatte einen großen Einfluss auf meine Entscheidung, weil er immer offen mit mir sprach und falsche Verhaltensweisen rügte.“

José erinnert sich: „Ich wollte meinen Eltern vor meiner Taufe nichts von meiner Entscheidung sagen. Als ich dann mit ihnen sprach, fing meine Mutter an zu weinen. Dann sagte sie: ‚Ich glaube, dass Gott dich dorthin geführt hat, um dich all diese Dinge zu lehren. Komm wieder nach Hause, damit wir von dir lernen können.‘“ Diese aufrichtigen Worte waren propheti-scher, als sie ahnen konnte. Das Leben sollte sich für die ganze Familie verändern.

José geht nach EuropaWährend seines letzten Schuljahres

lernte José Eddie Ramirez kennen, der auf Werbetour für eine norwegische Bibel-schule (sie nennt sich European Bible School) nach Laurelbrook kam. „Der Herr ermöglichte es, dass ich zwei Jahre als Schüler und Angestellter in Norwegen verbringen konnte“, berichtet José. Beim Lernen und Arbeiten dachte er immer wieder an zu Hause. „Ich musste an das Stück Land meines Vaters im Dorf El

du kennst ja die Wahrheit. Mach das Beste aus der Situation.“

Mario begleitete José auf der Reise zur Schule. Vater und Sohn genossen es, gemeinsam unterwegs zu sein wie in alten Zeiten, als José seinen Vater zur Farm auf dem Land begleitet hatte. Die Schule selbst machte auf Mario einen guten Eindruck. Er sagt: „Ich kehrte mit der Gewissheit nach Honduras zurück, dass José in sehr guten Händen war.“

José als „Missionar“Zunächst verband José mit seinem

Aufenthalt in Laurelbrook die Möglichkeit, selbst missionieren zu können.

„Ich stellte eine Menge Fragen. Als der Heimleiter des Jungenwohnheims, Rick Carr, davon hörte, lud er mich ein, die Bibel mit ihm zu studieren. Ich war über-zeugt davon, dass ich ihn durch die Bibel von den adventistischen Irrtümern würde überzeugen können.“ Also nahm José das Angebot an. Er lernte mehr, als er je für möglich gehalten hätte und traf eine Ent-scheidung für die biblische Wahrheit, die sein Leben veränderte. Seine Entscheidung entsprach dem Geist der völligen Hingabe an Gott, den er von seiner Mutter gelernt hatte, und dem Leben, auf das sie ihn vor-bereitet hatte. Als er darauf angesprochen wurde, dass er sich taufen lassen solle, wenn er den Adventglauben teile, wusste

Oben: Hier begann alles, als Studenten aus Tennessee beim Aufräumen nach einem Hurrikan halfen. Rechts: Diese Studenten bereiten sich auf ihren Dienst in der persönlichen Evangelisation während eines 10-monatigen Kurses vor.

steht für Leben

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T I T E LT H E M A

Suyatal denken. Es lag außerhalb der Stadt, aber nicht zu weit weg. Ich fing an, davon zu träumen, in Honduras eine Bibelschule nach dem norwegischen Vorbild aufzu-bauen“, erinnert er sich.

Mario weiß noch, wie begeistert José am Telefon von der norwegischen Schule und der Idee sprach, zu Hause etwas Ähn-liches aufzubauen. „Von Anfang an erzählte er von seiner Idee, ein Projekt in El Suyatal zu beginnen. Wir beschlossen, ihn in allem zu unterstützen.“

„Meine Mutter wollte, dass ich weiter studierte, aber ich wollte einen Ort schaf-fen wie die Bibelschule in Norwegen – eine Bibelschule in Mittelamerika. Mein Vater sagte: ‚José, diese Erfahrungen sind von Gott. Alles, was ich habe, habe ich von Gott, deshalb kannst du mit deinem Pro-jekt beginnen. Was ich habe, gehört mir nicht zufällig.‘“ So kam es, dass José als 19-jähriger Technikstudent von seinem Vater eine etwa 2,5 Hektar große Guaven-plantage geschenkt bekam, um dort das Missionsprojekt VIDA für Gott zu starten. Julieta war mit von der Partie: „Wir wuss-ten nun, weshalb Gott meinem Mann 15 Jahre zuvor die Möglichkeit gegeben hatte, ein Stück Land in El Suyatal zu kaufen. Gott hatte das Projekt, das José später beginnen sollte, bereits geplant.“

Neues Leben in El SuyatalBevor die Bibelschule in El Suyatal

gegründet wurde, gab es in dem Ort mit 5000 Einwohnern keine Adventisten. Doch José wusste bereits, dass für Gott nichts unmöglich ist. Mit Unterstützung von Freunden und ehemaligen Studienkollegen von der norwegischen Bibelschule und Laurelbrook hielt José evangelistische Vor-träge in der Gegend, als sein Projekt Wur-zeln schlug und zu wachsen begann. Die Menschen nahmen die Vorträge positiv auf. Einige wandten sich von ihren bisheri-gen religiösen Leitern ab. Einer warf ihnen vor: „Ihr habt uns Lügen gelehrt!“ Trinito, ein älterer Einwohner von El Suyatal, war der Erste, der in dem kleinen Fluss getauft wurde, der durch das Anwesen fließt. Als er wieder aus dem Wasser stieg, sagte er: „Jetzt kann ich in Frieden sterben, denn ich bin Jesus begegnet.“ Die größte Freude erlebte José, als sein Vater sich ebenfalls taufen ließ. Von da an arbeiteten Vater und Sohn in jeder Hinsicht zusammen und erfüllen den Missionsauftrag Christi in ihrem Teil der Welt.

Auch Julieta folgt ihnen. Sie liebt die Gesundheitsbotschaft und glaubt, dass Ellen White eine Prophetin ist. Sie sagt: „Mein Mann ist praktisch in allem invol-viert, und ich stehe hinter ihm und José

und unterstütze sie mit meinen Gebeten und auf jede denkbare Weise.“

VIDA führt Menschen zusammen

Das Missionsprojekt, das 2006 in El Suyatal begonnen wurde, erhielt den Namen VIDA, ein Akronym, das „Leben“ bedeutet und für „Vision Integral para el Desarrollo Asistencial“ steht (etwa: eine ganzheitliche Vision für eine hilfreiche Entwicklung). Ein besonderes Merkmal von VIDA ist unter anderem, dass die Schule Menschen aus aller Welt zusam-menbringt. Heike Olschewski, eine bewährte Fachkraft in der Gesundheitsar-beit aus Deutschland mit 20 Jahren Erfah-rung auf dem Nonprofit-Sektor, ist die Leiterin der Abteilung Gesundheit und Lebensstil. Als Finanzverwalter fungiert Eliazar Moro aus Belize. Mit ihm war José gemeinsam auf der Laurelbrook-Internats-schule und auf der Bibelschule in Norwe-gen. Erick Montenegro aus Costa Rica ist für Mission und Evangelisation verant-wortlich. Joseph Nally aus dem Nordosten der USA kam ursprünglich als ausgebilde-ter Chefkoch für die vegane Küche auf die Bibelschule. Jetzt ist er Direktor des Mittel-amerikanischen Bibelinstituts, das einen Teil von VIDA bildet. Manuela Fankhauser,

Oben: Die Amerikanerin Naomi Jackson ist für die Öffentlichkeits-arbeit zuständig. Als Musikerin wirbt sie auf ihren Konzerten in

den USA für VIDA. Rechts: Studenten des Mittelamerikanischen Bibelinstituts (ein Teil von VIDA) bei der Arbeit von Haus zu Haus.

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die Leiterin der zweisprachigen Schule Campos Blancos, kommt aus der Schweiz. Die Schülerzahl ist von nur zwei zu Beginn des Betriebs auf inzwischen 35 Schüler gestiegen. Eine zweite US-Amerikanerin, Naomi Jackson, ist für die Öffentlichkeits-arbeit verantwortlich. Als ausgebildete Musikerin geht sie jedes Jahr für mehrere Wochen auf Tournee in den USA, um auf ihren Konzerten für VIDA zu werben.

„Die durchschnittliche Aufenthalts-dauer für Gäste und freiwillige Helfer beträgt zwei Monate“, erklärt José das Schulungsprogramm von VIDA. Manche bleiben nur zwei Wochen, andere vier Monate. In der Bibelschule durchlaufen die Studenten eine zehnmonatige Ausbil-dung, die täglich jeweils vier Stunden Unterricht und praktische Arbeit umfasst. Außerdem investiert das internationale Führungsteam von VIDA jeden Tag Zeit in persönliches Wachstum und die Gewähr-leistung einer ausgewogenen Entwicklung der Schule. Dazu gehören faszinierende frühmorgendliche, ausgedehnte Spazier-gänge in den umliegenden Hügeln zur persönlichen Andacht.

Über die Anfänge des Projekts erzählt Naomi Jackson: „Zwischen 2007 und 2009 hat die European Bible School drei zweimo-natige Missionsreisen unternommen ...

Marta und Werner Rusch, die damaligen Leiter der Bibelschule, haben VIDA immer unterstützt und kommen auch weiterhin jedes Jahr, um mitzuarbeiten.“ Weitere Unterstützung kam bisher vonseiten der Skotselv-Adventgemeinde – der Ortsge-meinde, die zur Europäischen Bibelschule in Norwegen gehört –, der Heartgood Foundation und der Matteson-Missions-schule – ebenfalls mit Sitz in Norwegen – und Einzelpersonen aus verschiedenen Län-dern, denen die Mission am Herzen liegt.

„Wir danken Gott für jeden Einzelnen dieser Mitarbeiter, die das Projekt unter-stützen, indem sie alles, was sie sind und haben, Gott geben“, sagt José. „Ohne sie wäre unser Dienst nicht das, was er ist. Gott segne sie!“

Mit Leidenschaft das Werk voranbringen

Das jugendliche Führungsteam von VIDA weiß, dass alles, was es besitzt, Gott und dessen Werk gehört. Josés Vater, Mario, räumt ein: „Es beunruhigt mich, wenn ich meinen Sohn sagen höre: ‚Papa, nichts von all dem, was du dein Eigen nennst, gehört wirklich dir. Es gehört alles Gott.‘“ Doch José predigt nur, was er selbst glaubt und auslebt. Die völlige Hingabe, die er als Kind von einem ehrlichen, fleißigen Vater,

einer tiefgläubigen Mutter und ernsten, missionarischen Tante und Onkel lernte, ist jeden Tag bei der Arbeit in der Schule zu erkennen: bei gesundheitsmissionarischen Einsätzen in den umliegenden Orten ebenso wie bei Bibelstunden und Bibelkrei-sen in El Suyatal und den von Gebeten geprägten Planungsausschüssen. Weil die Verantwortlichen alles, was sie sind und haben, Gott zur Verfügung stellen, segnet Gott ihre Arbeit. Alle staunen über die Gesundheitsarbeit, die sie aufgebaut haben. Am Anfang gab es bei VIDA nur ein einzi-ges Gebäude aus Lehmziegeln im Wert von etwa 5000 US-Dollar. Heute beläuft sich der Wert der Anlage auf fast 400.000 Dollar.

Hinter VIDA steht die Leidenschaft, das Werk Gottes voranzubringen. „Gott braucht nicht unsere Talente oder unsere Mittel“, ist José überzeugt. „Er braucht unsere Schwachheit, die ihm die Möglich-keit gibt, sein Werk zu tun. So hat Gott es hier gemacht; er hat junge Menschen gebraucht, um Großes zu tun. Es müssen noch mehr Gemeindeglieder bereit werden, im Dienst für Gott mitzuarbeiten. Wenn die Laien mit den Predigern zusammenar-beiten, wird das Werk vollendet werden.“

Mario, Julieta und José freuen sich auf diesen Tag, an dem ewige Freude beginnt. Doch schon heute dürfen sie voller Freude ernten. ■

1 www.ncdc.noaa.gov/oa/reports/mitch/mitch.html.

Lael Caesar ist ein stell-vertretender Chefredak-teur von Adventist World. Er wurde neu zum Dienst

inspiriert, als er bei VIDA unterrichtete.

Oben: In der Schule Campos Blancos wird in zwei Sprachen unter - richtet: Spanisch und Englisch. Rechts: Erick Montenegro Oreamuno, Evangelisationsleiter bei VIDA, hält eine Bibelstunde.

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i n t E r a m E r i k a n i S C h E D i v i S i o n

An einer adventistischen Universität zu studieren kostet einige Mühen und finanzielle Opfer. Für viele Adven-tisten ist das ein Grund, weshalb sie ihre Kinder nicht

an eine adventistische Bildungseinrichtung schicken. Leider gibt es dieses Problem auch in der Interamerikanischen Division.

Lohnen sich der Aufwand und die Investition von Seiten der Kirche, der Eltern und jedes Studenten? Gibt es tatsäch-lich einen Unterschied zwischen einem jungen Menschen, der an einer adventistischen Universität studiert hat, und jeman-dem, der dieses Vorrecht nicht hatte?

Die Antwort auf diese Fragen hat mir das Leben gegeben. Zugleich habe ich zwei wichtige Dinge gelernt, die ich anhand der Geschichte eines Studenten veranschaulichen möchte. Das folgende Zeugnis gibt uns einen Einblick in das, was die Bildung an den adventistischen Universitäten der Interamerikanischen Division ihren Studenten bietet.1 Richtig angewendet sind diese Lehren eng mit der Erfüllung des Auftrags Gottes für seine Gemeinde verbunden.

Lass dich nicht von deiner Vergangenheit aufhalten

Pablo Sáenz ist der älteste von acht Brüdern. Schon seine Geburt geschah unter außergewöhnlichen Umständen: Er kam so plötzlich auf die Welt, dass nur ein Onkel zur Unterstützung sei-ner Mutter da war. Es war nicht genug Zeit, eine Hebamme zu rufen oder seinem Vater Bescheid zu geben.

Bereits mit vier Jahren zog sich Pablo bei langen Fußwegen während den wolkenbruchartigen Regenfällen in Chiapas (Südmexiko) eine schwere Bronchitis zu, deren Folgen ihn seine ganze Kindheit über schwächten. Dennoch wurde er bereits mit 12 Jahren Laienprediger, der ungeachtet der Entfernung in den vielen Gemeinden der Umgebung predigte.

Dabei erkannte Pablo schon bald die Bedeutung der Musik für die Gemeinde. Er beschloss, Gitarre spielen zu lernen. Er ent-wickelte sein musikalisches Talent und nutzte es, um Gott zu loben und Gottes Wort weiterzugeben. Später nahm er sogar zwei CDs auf, unter anderem mit Liedern, die er selbst geschrieben hatte.

Doch den prägendsten Einfluss auf sein Leben hatte seine Zeit an adventistischen Schulen. Pablo selbst sagt, er verdanke es der adventistischen Bildung, dass sein Leben sich verändert und einen Sinn hat. Nachfolgend zwei Lektionen, die Pablo außer dem akademischen Lehrstoff auf adventistischen Universitäten gelernt hat.

adventistischer

Von Alejo Aguilar

Eine Erfahrung aus der Interamerikanischen Division

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Adventgeschichte erzähltDie

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Schätze Gottes Plan für dich„Wenn ich nicht von zu Hause weggegangen wäre, um auf

einer adventistischen Universität zu studieren, würde ich heute auf einem Gemüsefeld arbeiten und Bohnen und Mais ernten“, erklärt Pablo.

Aber Gott hatte andere Pläne mit ihm – Pläne, die er selbst sich nicht hätte träumen lassen. Ein Jahr, bevor er vor der Ent-scheidung stand, auf eine Hochschule zu gehen, begann Pablo, als Buchevangelist zu arbeiten. Im Einklang mit Gottes Absicht für sein Leben motivierte ihn dieser Dienst, auf die adventistische Linda-Vista-Universität in Südmexiko zu gehen.

Damit ging für Pablo ein Traum in Erfüllung, auch wenn die Freude nicht ungetrübt war. Einerseits hinterließ die Erinnerung an manche negative Erfahrungen, bis es endlich soweit war, einen bitteren Nachgeschmack, und er hatte auch Heimweh; anderer-seits begann er, seine neue Lebenssituation zu genießen, als er ein immer klareres Bild davon bekam, welche vielversprechende Zukunft ihn auf der Seite Gottes erwartete. Pablo hatte das Gefühl, dass Gott ihn nicht nur dorthin gebracht hatte, wo er war, sondern dass er ihm auch helfen würde, seinen größten Traum umzusetzen: einmal auf Gottes neuer Erde zu sein. Ohne Zweifel sind Gottes Pläne für uns die besten!

Lerne, dich mehr auf Gott zu verlassen„Während meines Studiums an der Linda-Vista-Universität

musste ich arbeiten“, erinnert sich Pablo. „Ich arbeitete mit Rin-dern, auf einem Bauernhof und als Hilfskraft eines Schmieds und eines Zimmermanns“, erinnert sich Pablo. „Ich konnte das nur tun, weil die meisten meiner gesundheitlichen Probleme durch Gottes Wirken einige Monate, nachdem ich auf die Hochschule kam, verschwanden.“

Sich ganz auf Gott zu verlassen half Pablo nicht nur mit sei-nen Gesundheitsproblemen, sondern auch dabei, andere Dinge zu erkennen, die ihn von Gott und dessen Absicht für sein Leben hätten trennen können.

Ein anderer Bereich, in dem Pablo lernte, Gott zu vertrauen, war die Finanzierung seines Studiums. Sein Vater war immer dagegen gewesen, dass Pablo Theologie studierte, und nicht bereit, seine Studienkosten zu zahlen. Doch nicht einmal dieser Rückschlag konnte Pablo vom Theologiestudium abbringen. Zur-zeit schließt er es an der Navojoa-Universität im Nordwesten Mexikos ab, eine weitere angesehene akademische Einrichtung der Interamerikanischen Division.

„Das Leben ist kurz“, sagt Pablo. „Jede Minute ist ein Privileg, und wir müssen um Gottes und unserer Mitmenschen willen das

Beste daraus machen. Wir dürfen nie vergessen, uns auf die Hilfe Gottes zu verlassen. Das habe ich erst bei meinem Studium an einer adventistischen Universität gelernt. Ich sage das nicht etwa nur, weil ich auf einer adventistischen Universität studieren darf. Ich danke Gott dafür, dass er mir hilft, dieses Studium zu absol-vieren. Ich habe auch das Gefühl, dass er mir die Gabe gegeben hat, ein überzeugender Prediger zu sein. Ich weiß, dass Gott kon-krete Pläne für mein Leben hat. Und die Zeit, die ich auf adventis-tischen Universitäten verbracht habe, hat mir geholfen, diese Absichten besser zu verstehen und zu schätzen. Ich strebe danach, mir alles anzueignen, was ich brauche, um Gottes Pläne in mei-nem Leben effektiv umsetzen zu können.“

FazitZu den Prioritäten und Zielen unserer Universitäten zählt

die Förderung eines Geistes des Dienens und einer tieferen Sehnsucht nach dem ewigen Leben. Außerdem sind wir über-zeugt, dass Erziehung und Erlösung zusammengehören,2 und Gott uns die Aufgabe anvertraut hat, für die Erlösung von Men-schen zu wirken. Wir müssen ihn beständig um seine Hilfe bitten, damit wir dieser ernsten Verantwortung in rechter Weise gerecht werden.

Es gibt noch viel zu tun, um unseren Bildungsauftrag in der Interamerikanischen Division zu erfüllen. Wir freuen uns über alle und sind dankbar für sie, die sich der Erfüllung der Absichten Gottes in ihrem Leben trotz aller negativen Erfahrun-gen und Hindernisse weihen. Das Zeugnis von ihrer Ausdauer gibt auch unserer Entschlossenheit als Dozenten neuen Auftrieb, die Aufgabe, die Gott uns anvertraut hat, voller Vertrauen auszu-führen. ■

1 In der Interamerikanischen Division gibt es 14 adventistische Universitäten mit 19.608 Studierenden und 1354 Lehrenden (Stand Mai 2013).

2 Siehe E. G. White, Erziehung, Kap. 1.

Alejo Aguilar ist Professor für Theologie an der Navojoa-Universität im Nordwesten Mexikos; für dieses Vorrecht ist er Gott dankbar. Dort hat er seine Ausbildung für

den Pastorendienst begonnen und lernte in den vergangenen zehn Jahren viele Studenten kennen, deren Leben durch ihre adventistische Bildung positiv beeinflusst wurde.

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und wehrlos. Wenn sie keine mitleidsvollen Verwandten hatte, würde sie den Rest ihres Lebens wahrscheinlich allein und oft hung-rig verbringen. Die Einwohner der Stadt, die sie in ihrem größten Schmerz auf dem Weg zur Beerdigung begleiteten, würden bald wieder ihre eigenen Wege gehen; das Leben würde weitergehen und der Überle-benskampf für sie beginnen. Ihre persönli-che Tragödie begann gerade erst. Mit der Last, die der Tod ihr auferlegt hatte, musste sie allein fertig werden.

Jesus nimmt sich ihrer anDoch gerade an diesem Tag kam Jesus

durch ihre Stadt und in ihr Leben. Er begegnete ihr voller Mitgefühl und war bereit, ihre Verzweiflung zu vertreiben. Ihr war nicht bewusst, dass Jesus es als seine Aufgabe betrachtete, Menschen wie ihr zu helfen. Doch an diesem Nachmittag war sie an der Reihe, Hilfe zu empfangen.

Jesus „empfand ... großes Mitleid mit ihr“. Selbst wenn der Bericht hier zu Ende wäre, würde er doch einen großen Schatz an Wahrheit für uns enthalten. Schon diese Worte allein zeigen uns, dass Jesus in seinem

Wir lesen in der Bibel nichts da-von, dass sie zu Jesus kam oder er sie suchte. Im Lukasevange-

lium heißt es im Bericht über die Witwe in Nain einfach: „Als der Herr sie sah, empfand er großes Mitleid mit ihr. ‚Weine nicht!‘, sagte er.“ Dann lesen wir weiter, wie Jesus das Leben dieser Frau radikal veränderte. „Er ging hinüber zur Bahre und berührte sie. Die Träger blieben ste-hen. ‚Ich sage dir‘, sprach Jesus, ‚steh auf!‘ Da setzte sich der Verstorbene auf und fing an zu sprechen! So gab Jesus ihn seiner Mutter zurück.“ (Lk 7,13–15 NLB)

Keine Hoffnung mehrJesus kam an einem Tag nach Nain, der

für eine Witwe mit großem Leid verbunden war. Ihr Mann war bereits verstorben und nun beklagte sie den Tod ihres Sohnes. Die-ser Verlust bedeutete für sie nicht nur eine emotionale Belastung – auch sonst würde in ihrem Leben nichts mehr so bleiben, wie es gewesen war. Ohne die Anwesenheit ihres Sohnes war sie nun zu einem Leben der Einsamkeit verdammt; und ohne seine Für-sorge und Schutz war sie weitgehend hilf-

Dienst auf dieser Erde mehr tat, als nur zu heilen. Er spürte den Schmerz der Men-schen; er hatte Mitgefühl mit ihrer Not. Wie ermutigend ist es für uns zu wissen, dass er auch mit uns Mitgefühl hat. Wir sind unse-rem Retter nicht gleichgültig! Er geht nicht einfach an uns vorbei, sondern bleibt ste-hen, um der Heiland unseres Lebens zu sein.

Doch diese Geschichte ist mit der Aus-sage, dass Jesus großes Mitleid mit der Witwe hatte, nicht zu Ende. Sie geht weiter und gibt Einblick in Gottes erstaunliche Gnade, die nur Jesus Christus gewähren kann und die er der Witwe in Nain schenkte. Als er die weinende Frau sah, ging er zu ihr und sagte: „Weine nicht!“ Er er-kannte, wie dringend sie Hoffnung brauch-te. Er näherte sich der Bahre, auf welcher der Sohn der trauernden Witwe lag, und löste damit ohne Zweifel Verwunderung bei den Umstehenden aus. Doch dann tat er etwas Wunderbares. Er berührte die Bahre und forderte den Toten auf: „Steh auf!“

In diesem Augenblick erlebte die Witwe ein Wunder: Ihr Sohn wurde ihr wiedergegeben. In der ganzen Geschichte ist Jesus der Handelnde; die Witwe war

Jesus in deiner StadtA N D A C H T

Er gibt Hoffnung, wenn wir es am wenigsten erwarten

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lediglich Empfängerin der Gnade, die er gab. Jesus erkannte ihre hoffnungslose Situation, sah ihre Not – und nahm sich ihrer an. Jesus, der Heiland! Es war, als würde er seiner verzweifelten Tochter sagen: „Papa ist ja da, Schatz. Alles wird gut. Ich habe gesehen, was dir zugestoßen ist, und mir hat es auch wehgetan. Ich habe deinem Sohn extra für dich sein Leben wiedergegeben. Ich liebe dich.“

An jenem Nachmittag gab Jesus einer Mutter Hoffnung, indem er ihren Sohn vom Tod auferweckte – eine Hoffnung, die wohl noch über ihr weiteres Leben auf dieser Erde hinausging – nämlich die Hoffnung auf einen Heiland, der sie auch für die Ewigkeit retten würde. Durch die Geschichte dieser Witwe gab Jesus Millio-nen von Menschen einen Einblick in sein Herz. Sie ist ein Beispiel für die Tiefe sei-nes Mitgefühls und seine Bereitschaft, Menschen wiederherzustellen.

Jesus in deiner StadtHast du dir jemals gewünscht, dass

Jesus in deine Stadt kommen und dir begegnen möge? Hast du gehofft, dass er

deine Bedürfnisse sehen und verstehen würde, womit du fertig werden musst? Vielleicht möchtest du dich geliebt, wahr-genommen oder umsorgt fühlen, doch stattdessen ist dein Leben voller Schwierig-keiten und Kummer. Vielleicht hast du einen dir nahestehenden Menschen verlo-ren, vielleicht auch deine Arbeitsstelle oder deine finanziellen Mittel. Vielleicht hast du an manchem Morgen gebetet und es tat-sächlich durch einen Tag geschafft. Doch wie sieht es am nächsten und übernächs-ten Tag aus? Vielleicht fragst du dich, wann für dich die Zeit kommen wird, die Barm-herzigkeit zu empfangen, die Gott allen seinen Kindern versprochen hat.

Unser Erlöser verspricht uns an vielen Stellen der Bibel, dass wir nie allein sind, auch nicht in den Zeiten unserer größten Schwachheit. „Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ (Jes 41,10b) Oder: „Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet.“ (Jes 49,16a) In Matthäus 10,31 lesen wir: „Fürchtet euch nun nicht! Ihr seid wertvoller als viele Sperlinge.“ (EB) Und in Psalm 145,9 heißt es: „Der

Heather VandenHoven lebt mit ihrem Mann und ihrer 12-jährigen Tochter in Angwin (Kalifornien).

HERR ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist über alle seine Werke.“ (EB)

Wie Jesus damals der Witwe in Nain sein Mitgefühl bekundete, bietet er auch uns heute seine Anteilnahme an. Durch sein geschriebenes Wort teilt er uns mit, dass er eines Tages durch die Stadt jener Witwe kam. Wir erfahren von seinem mit-fühlenden Handeln in ihrem Leben, damit wir neuen Mut bekommen. Wir sollen dadurch ermutigt werden, dass er auch in unserer Stadt ist und auch in unserem Leben gütig wirken will.

Eines Tages wird Jesus die Beerdi-gungsprozession dieser Welt für immer anhalten und Millionen von Menschen, die im Glauben an ihn gestorben sind, zurufen: „Steht auf!“ Dann werden wir mit ihm nach Hause gehen. Ich kann es nicht erwarten. Komm, Herr Jesus! ■

Jesus in deiner StadtDurch die Geschichte dieser Witwe gab Jesus … ein Beispiel für die Tiefe seines Mitgefühls und seine Bereitschaft, Menschen wiederherzustellen.

Er gibt Hoffnung, wenn wir es am wenigsten erwarten „

G E m ä L D E v o n J E a n - b a P t i S t E W i C a r

Von Heather VandenHoven

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James und Ellen White studierten als frisch verheiratetes Ehe-paar dieses Traktat anhand der Bibel und wurden nun Sabbathal-ter. Erst im darauffolgenden Jahr erhielt Ellen White eine Vision über den Sabbat. Sie hatten Bates über den Sabbat sprechen gehört, bevor sie sein Traktat lasen, bei jener Gelegenheit jedoch nicht dessen Wichtigkeit verspürt.7 Gott gab Ellen White keine Vision, um sie auf den Sabbat hinzuweisen; er wartete darauf, dass sie die Bibel studierte, um von dieser Glaubenslehre über-zeugt zu werden.

Die Lehren vom Sabbat und vom Heiligtum vereint

Die wichtigste theologische Entwicklung für die Sabbat halten-den Adventisten war nicht die Entdeckung der Lehren vom Sabbat und vom himmlischen Heiligtum, sondern ihre Zusammenführung mit der dreifachen Engelsbotschaft. In der zweiten Auflage des Traktats von Joseph Bates über den Sabbat hieß es, dass der Sabbat auf der Grundlage von Offenbarung 11,19 und 14,12 „gegenwärtige Wahrheit“ darstelle, also eine Bedeutung in der Endzeit hat.

Laut Offenbarung 11,19 wird der Tempel im Himmel beschrie-ben, der geöffnet ist und einen Blick auf die Bundeslade im Allerhei-ligsten gewährt. In der Bundeslade befinden sich die Zehn Gebote. Die drei Engelsbotschaften rufen uns auf, Gott als den Schöpfer anzubeten, und beschreiben die Heiligen als diejenigen, „die da hal-ten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus“ (Offb 14,12). Für Bates hatte der Sabbat Endzeitbedeutung, weil eine Verbindung zum Dienst Christi im himmlischen Allerheiligsten bestand.

Ellen White las die erweiterte Version des Traktats von Bates. Im April 1847 hatte sie eine Vision, die bestätigte, was Bates bereits veröffentlicht hatte. In der Vision sah sie Jesus im Allerhei-ligsten die Bundeslade öffnen und die Zehn Gebote herausneh-men. Als er die zwei Steintafeln in seinen Händen hielt, sah sie, dass „ein herrlich leuchtender Schein … den Text des Gebotes“ umgab.8 Die Vision fügte ihrem Bibelverständnis noch einen wichtigen Aspekt hinzu, denn sie sah, dass die Adventisten „hin-ausgehen und den Sabbat noch völliger verkündigen werden“.9

Diese bestätigende Vision trug dazu bei, die eschatologische Bedeutung des Sabbats zu verankern, und lieferte einen neuen Impuls für die evangelistische Verkündigung im Zusammenhang mit dem Sabbat. Diese Lehre ist ein Bestandteil der dreifachen Engelsbotschaft und bildet den Kern der theologischen Grundlage

Siebenten-Tags-Adventisten glauben, dass Ellen G. White von Gott zu einem prophetischen Dienst berufen wurde, der eine wichtige Rolle bei der Gründung unserer Kirche spielte. Über

einen Zeitraum von gut 70 Jahren (1844–1915) erhielt sie Visionen und prophetische Träume. Durch diese besonderen Offenbarungen übte sie eine korrigierende Funktion aus und half unserer Kirche und den einzelnen Gläubigen, sich eng am biblischen Glauben zu halten. Ihren Visionen entstammen jedoch nicht unsere Glaubens-überzeugungen; sie dienten vielmehr dazu, die Adventgläubigen zu einen und ihr Verständnis der Bibel zu verbessern. Diese Rolle tritt in der Geschichte der Entwicklung adventistischer Glaubenslehren deutlich zutage. Sie lässt sich an den markantesten adventistischen Glaubenslehren – das himmlische Heiligtum, der Sabbat und ihr Zusammenhang mit der dreifachen Engelsbotschaft – erkennen. Als weiteres Beispiel werden wir Ellen Whites Rolle bei der Entwick-lung unserer Lehre vom Zehnten betrachten.

Das himmlische HeiligtumIm März 1845 veröffentlichte Owen R. L. Crosier im Day-Dawn

seinen ersten Artikel darüber, dass Jesus am 22. Oktober 1844 erst seinen Dienst im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums be-gonnen hatte.1 Im Day-Star Extra vom 7. Februar 1846 führte er den Gedanken eines antitypischen Versöhnungstages in einem umfas-senden Artikel mit dem Titel „Das Gesetz des Mose“ weiter aus.2

Ellen White bestätigte diese Darstellung, als sie 1847 schrieb: „Der Herr hat mir vor über einem Jahr in einer Vision gezeigt, dass Bruder Crosier das wahre Licht über die Reinigung des Hei-ligtums hatte.“3 Ellen White vertiefte zwar das Verständnis vom himmlischen Heiligtum, indem sie Jesus als unseren großen Hohenpriester bezeichnete, doch die Grundlage wurde durch die Interpretation von Crosier gelegt.

Der SabbatAuf den biblischen Sabbat wurden die Adventisten indirekt

durch Rachel Oakes, eine Siebenten-Tags-Baptistin, aufmerksam. Sie machte Prediger Frederick Wheeler auf den Sabbat aufmerksam. Wheeler gab seine Einsicht wahrscheinlich an Thomas M. Preble weiter, der seinerseits einen Artikel und ein Traktat schrieb, die im Februar und März 1845 veröffentlicht wurden.4 Durch diese Publi-kationen erfuhr Joseph Bates vom Sabbat.5 Bates schrieb dann sei-nerseits ein bedeutendes Traktat über den Sabbat im August 1846.6

adventistischen Glaubensüberzeugungen

Ihre Rolle bei der Festlegung unserer Lehren

u n d d i e

E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Von Merlin D. Burt

24 Adventist World | September 201324 Adventist World | September 2013

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der evangelistischen Mission der Siebenten-Tags-Adventisten. Wir sehen also, dass die grundlegenden Glaubenslehren der

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten – das himmlische Heilig-tum, der Sabbat und die Verbindung der beiden für unsere Mis-sion – nicht auf Visionen von Ellen White beruhen, sondern auf sorgfältigem Bibelstudium. Die Visionen spielten eine ergänzende Rolle der Bestätigung, Vertiefung und Korrektur.

Ellen White brachte immer deutlich zum Ausdruck, dass der Glaube und die Lebenspraxis der Siebenten-Tags-Adventisten auf der Bibel, nicht auf ihren Visionen beruhten. In ihrem ersten Trak-tat schrieb sie 1851: „Lieber Leser, ich empfehle dir das Wort Gottes als die Richtschnur deines Glaubens und Handelns. Durch dieses Wort sollen wir gerichtet werden. Gott hat in diesem Wort verspro-chen, in den ‚letzten Tagen‘ Visionen zu geben, nicht als eine neue Richtschnur des Glaubens, sondern zum Trost seines Volkes und um jene zu korrigieren, die von der biblischen Wahrheit abirren.“10

Die Lehre vom ZehntenAlle Glaubensüberzeugungen der Kirche der Siebenten-Tags-

Adventisten entstanden aufgrund von Bibelstudium, nicht auf der Grundlage der Visionen Ellen Whites. Ein weiteres Beispiel dafür ist der Zehnten.

Im April 1858 gab John N. Andrews in einer Bibelklasse in Battle Creek Unterricht zu dem Thema, wie der Predigtdienst unterstützt werden sollte.11 Das führte 1859 zu einem Beschluss, durch den eine regelmäßige Bezahlung der Prediger ermöglicht wurde. Dazu wurden die Adventgläubigen aufgefordert, regelmä-ßig und systematisch Gaben zu geben.

Zunächst lautete die Richtlinie, dass die Glaubensbrüder zwi-schen 5 und 25 Cent und die Glaubensschwestern 2 bis 10 Cent pro Woche zurücklegen sollten. Darüber hinaus sollten diejeni-gen, die Land besaßen, einen bis fünf Cent je 100 Dollar, die das Land wert war, beiseitelegen. Vom Zehnten war keine Rede.

Ellen White unterstützte dieses „systematische Wohltätigkeit“ genannte System mit den Worten: „Gott führt sein Volk in dem Plan, regelmäßig und systematisch Gaben zu geben.“12 Gott gab ihr keine Vision, um den Plan entsprechend der biblischen Lehre vom Zehnten zu korrigieren. Erst zwischen 1876 und 1879 wurde das Zahlen des biblischen Zehntens eingeführt, wie es heute von Siebenten-Tags-Adventisten praktiziert wird.13 Erst dann gebrauchte Gott die Gabe der Prophetie, um genauere Anweisun-

gen dafür zu geben, wie der Zehnte am besten zur Unterstützung der Evangeliumsverkündigung verwendet werden sollte.

Wieder standen die Visionen nicht am Anfang, sondern dien-ten zur Bestätigung, Vertiefung und Korrektur. Gott wartete, bis seine Gemeinde das Thema in der Bibel studierte. Für Adventisten ist es wichtiger, ihren Glauben auf eine biblische Grundlage zu stellen, als durch prophetische Visionen schnell zu einer richtigen Sicht zu gelangen.

Wir können dankbar dafür sein, wie das prophetische Wirken Ellen Whites zur Entwicklung der adventistischen Glaubenslehren beigetragen hat. Eines der Zeichen dafür, dass sie eine wahre Pro-phetin war, ist ihre Ausrichtung an der Bibel. Gott gebrauchte die Gabe der Prophetie, um die Glaubensüberzeugungen der Sieben-ten-Tags-Adventisten zu bestätigen, zu vertiefen und gegebenenfalls zu korrigieren. Die Bibel war und ist der Ursprung für alle Lehren. Nicht durch Visionen, sondern durch gründliches Studium führte Gott die Siebenten-Tags-Adventisten zu den Glaubensüberzeugun-gen, die sie heute schätzen und der Welt verkünden. ■

1 O. R. L. Crosier und F. B Hahn, Day-Dawn, veröffentlicht auf der letzten Seite des Ontario Messenger, 26. März 1845.

2 O. R. L. Crosier, „The Law of Moses“, Day-Star Extra, 7. Februar 1846. 3 Brief Ellen G. White an Eli Curtis, 21. April 1847; abgedruckt in: James White, A Word to

the „Little Flock“, Brunswick (Maine) 1847, S. 12. 4 Thomas M. Preble, „The Sabbath“, Advent Review and Sabbath Herald, 23. August 1870;

Nachdruck aus The Hope of Israel, 28. Februar 1845; Tract, Showing That the Seventh Day Should be Observed as the Sabbath Instead of the First Day; „According to the Command-ment” Murray and Kimball, Nashua (New Havne) 1845.

5 Näheres dazu siehe George R. Knight, Joseph Bates, Advent-Verlag, Lüneburg 2007, Kap. 5. 6 Joseph Bates, The Seventh Day Sabbath, A Perpetual Sign, From the Beginning to the Entering

Into the Gates of the Holy City, According to the Commandment, Benjamin Lindsey, New Bedford 1846; Näheres dazu und seinen weiteren Traktaten siehe Joseph Bates, Kap. 7.

7 Vgl. Leben und Wirken, S. 105. 8 Frühe Schriften von Ellen G. White, S. 23. 9 Ebenda, S. 24.10 Ebenda, S. 68f.11 John N. Loughborough, The Church, Its Order, Organization, and Discipline, S. 107. 12 Testimonies for the Church, Bd. 1, S. 191. 13 Dudley M. Canright, „Systematic Benevolence, or the Bible Plan of Supporting the Minis-

try“, Advent Review and Sabbath Herald, 17. Februar 1876; „Systematic Benevolence“, ebd., 12. Dezember 1878.

Merlin D. Burt leitet die Zweigstelle des Ellen G. White Estate an der Andrews University in Berrien Springs (Michigan, USA).

b i L D E r m i t f r E u n D L i C h E r E r L a u b n i S D E S E L L E n G . W h i t E E S t a t E September 2013 | Adventist World 25September 2013 | Adventist World 25

Page 26: Aw german 2013 1009

In dieser Frage geht es um die Rolle des Geset-zes Gottes. Ich werde zunächst eine kurze

Zusammenfassung über das Gesetz im Galaterbrief

geben und dann auf einige Illustrationen eingehen, die Pau-

lus verwendete, um die Rolle des Geset-zes zu verdeutlichen – einschließlich der, auf die in die-sem Text angespielt wird.

1. Das Gesetz: In Galatien verlangten falsche Lehrer – entge-gen den Beschlüssen des Konzils in Jerusalem (vgl. Apg 15) – von Heidenchristen, sich beschneiden zu lassen, um zum Volk Gottes zu gehören. Paulus zufolge widersprach diese Lehre dem Konzept von der Erlösung durch Gnade (vgl. Gal 5,4). Er verstand diese Forderung als Versuch, das Gesetz als zusätzliches Element zu ver-wenden, um bei Gott Annahme zu finden. Laut Paulus werden wir einzig und allein durch Christus von Gott angenommen, nicht aufgrund von „Werken des Gesetzes“ (Gal 2,16). Der entschei-dende Punkt ist deutlich: Das Gesetz kann uns nicht geben, was wir so dringend brauchen, nämlich neues Leben; das erhalten wir nur durch Christus. Wenn wir durch das Gesetz Leben empfangen könnten, wäre der Tod Christi unnötig gewesen (vgl. Gal 3,21).

Der Apostel argumentierte sogar, dass wir durch das Gesetz nicht nur kein Leben erlangen können, sondern es verurteile uns sogar zum Tod: „Ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben“ (Gal 2,19a). Das Gesetz kann nur einen „Fluch“ über uns verhän-gen (Gal 3,10), weil wir es als sündige Menschen nicht halten können. Christus gibt Leben, denn er nahm den „Fluch“ des Gesetzes auf sich: Indem er stellvertretend für uns starb, erlöste er uns von dem tödlichen „Fluch des Gesetzes“ (Gal 3,13). Die Folge beschrieb Paulus so: „Mein altes Leben ist mit Christus am Kreuz gestorben. Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir!“ (Gal 2,19b–20a Hfa) Zu unserer „Rechtfertigung“ vor Gott kann das Gesetz Gottes nichts beitragen. Die Todesstrafe, die das Gesetz über uns verhängt, wurde an Christus vollstreckt; wir haben ein neues geistliches Leben durch ihn (vgl. Röm 8,10).

2. Das Gesetz und das Gefängnis der Sünde: Im weiteren Verlauf gebrauchte Paulus das Bild von einem Gefängnis und beantwortete die Frage: „Was soll nun das Gesetz?“ damit, dass das Gesetz „der Übertretungen wegen hinzugefügt“ worden war (Gal 3,19 EB). Dieser Ausdruck kann unterschiedlich verstanden werden, doch die beste Interpretation in diesem Zusammenhang ist, dass das Gesetz die Sünde offenbart; es macht uns unsere

F R A G E N Z U R B I B E L

Sündhaftigkeit bewusst (vgl. Röm 3,20b), doch es kann das Prob-lem nicht lösen.

Um es noch klarer zu machen, erklärte Paulus, dass der Bibel zufolge „wir alle Gefangene der Sünde sind“ (Gal 3,22a NLB). Der Aufseher in dem Gefängnis war das Gesetz, und zwar „bis Gott den vertrauenden Glauben als Weg in die Freiheit bekannt machen würde“; die Menschheit war „in das Gefängnis der Sünde eingeschlossen“ und wartete auf die Vollstreckung der Strafe (V. 23 GNB). Der einzige Ausweg aus diesem Gefängnis war der Glaube an Christus. Er kam, „geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt“, betrat das Gefängnis der Sünde, „um uns aus der Gefangenschaft des Gesetzes freizukaufen und als seine Kin-der anzunehmen“ (Gal 4,4–5 NLB). Der „Fluch des Gesetzes“ macht die Erlösung durch Christus unerlässlich.

3. Das Gesetz als „Zuchtmeister“: Für das griechische Wort, das Luther in Galater 3,24 mit „Zuchtmeister“ übersetzte (paidagogos), gibt es im Deutschen keine Entsprechung. Es bezeichnete damals im Allgemeinen einen Sklaven oder einen Mann, der dafür bezahlt wurde, das Kind seines Herrn vor Scha-den zu bewahren, es in Fragen der Moral, in der Sprache und Aus-drucksweise zu unterweisen und es – wenn nötig – zu maßregeln (vgl. GNB, NLB). Wenn das Kind erwachsen war, stand es nicht länger unter der Kontrolle des paidagogos. Der Ausdruck vereint die Gedanken strenger Erziehung, Unterwerfung und Belehrung.

Paulus gebrauchte diese Illustration, um auszudrücken, dass wir vor dem Kommen des Erlösers nicht frei, sondern wie Sklaven einer Macht unterworfen waren, über die wir keine Kontrolle hatten. Das Gesetz unterwies uns und erzog uns, doch es konnte uns nicht befreien. Obwohl der Schwerpunkt nicht darauf liegt, dass das Gesetz uns auf Christus hinweist oder zu ihm führt, fehlt dieser Gedanke nicht völlig. Das Kind freute sich darauf, erwach-sen zu sein, um sich der Freiheit zu erfreuen; und für Paulus endete unsere kindliche Unmündigkeit mit der Annahme Christi. Seither ist der Gehorsam dem Gesetz Gottes gegenüber ein Drän-gen und eine Frucht des Heiligen Geistes und ein Ausdruck unse-rer Liebe und Dankbarkeit (vgl. Gal 5,16–24; Röm 8,3–4). Für diejenigen, die „in Christus“ sind, hat das Gesetz keine verdam-mende Funktion mehr, sondern nur eine belehrende. ■

Angel Manuel Rodríguez lebt im aktiven Ruhestand. Er hat unserer Kirche als Pastor, Professor und Theologe gedient.

Gesetzbelehrt

Durch das

Was meinte Paulus, als

er schrieb: „So ist das Gesetz

unser Zuchtmeister gewesen

auf Christus hin“

(Gal 3,24)?

26 Adventist World | September 2013

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B I B E L S T U D I U M

Tief in uns gibt es eine Sehnsucht nach der Ewigkeit. Wir sehen die schrecklichen Auswirkungen von Terror und Gewalt und das endlose Leiden auf unserem Planeten und

wissen, dass diese Welt nicht unsere Heimat ist. Unser Herz sagt uns, dass wir für etwas Besseres geschaffen wurden. Wir wurden nicht gemacht, um Sorge, Leid und den Tod zu erfahren, sondern um glücklich, gesund und gottähnlich zu sein.

In diesem Monat geht es in unserem Bibelstudium um Gottes wunderbaren Plan für uns. Wir werden entdecken: Was Gott für uns plant, übertrifft unsere kühnsten Vorstellungen.

1 Lies 2. Petrus 3,13 und Offenbarung 21,1: Mit welchen Ausdrücken betonten Petrus und Johannes, dass Gottes Pläne für uns real sind? Die Verfasser der Bibel stellten Gottes ewige Welt als einen realen Ort dar. Sie bezeichneten sie als „einen neuen Himmel und eine neue Erde“. Gottes zukünftige Welt ist kein Luftschloss, keine fan-tastische Märchenwelt. Alles, was durch die Sünde verlorengegan-gen ist, wird wiederhergestellt werden. Gott wird diese Welt neu schaffen – und zwar wunderbarer, als wir uns vorstellen können. Das Paradies wird in all seiner Pracht und Schönheit herrlicher erstrahlen als zuvor.

2 Werden wir einen Körper haben oder Geistwesen sein? Lies dazu Philipper 3,20–21 und 1. Korinther 15,51–57 (vgl. auch Jes 35,5–6).Als Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung erschien, erkannten sie ihn an seinen körperlichen Merkmalen wieder (siehe Lk 24,36–40). Obwohl er nun einen verherrlichten, unsterblichen Körper besaß, konnte man ihn wiedererkennen. Ein unsterblicher Körper ist nicht eine Art unsichtbares Geistwe-sen. Der neue Himmel und die neue Erde sind real und wir wer-den mit realen Körpern an diesem realen Ort leben.

3 Mit welchen Aktivitäten werden wir laut Jesaja 65,17.21–22 in der Ewigkeit unter anderem beschäftigt sein? Das wiederhergestellte Paradies wird ein Ort unvorstellbarer Freude sein. Die Aussage, dass wir „Häuser bauen und bewohnen … Wein-berge pflanzen und ihre Früchte essen“ werden, vermittelt ein Bild

von vollkommenem Frieden, innerer Zufriedenheit und ewigem Glück. Der Prophezeiung Jesajas zufolge werden wir nicht untätig sein; wir werden etwas Sinnvolles tun und uns darüber freuen. Dahinter steht noch ein tieferer Gedanke: Wir werden in Ewigkeit glücklich und zufrieden sein und ohne Angst und Sorgen leben.

4 Lies Matthäus 8,11: Wie beschreibt die Bibel die Beziehungen, die wir im Himmel haben werden? Drücke mit deinen Worten aus, was die Aussage im Text bedeutet.

5 Lies Offenbarung 21,2–3 und 22,3–4: Was wird auf der erneuerten Erde unsere größte Freude sein? Welche Bezie-hung wird uns am wertvollsten sein?

6 Lies Offenbarung 21,4, Jesaja 35,10 und 65,24–25: Welche felsenfeste Verheißung gibt uns Gott bezüglich der Ewigkeit?

7 Vergleiche Micha 4,8 mit Apostelgeschichte 3,19–21: Welches Verständnis ist entscheidend, wenn es darum geht, Gottes neue Welt zu sehen?Der Prophet Micha sprach von der Rückkehr der „früheren Herr-schaft“; Petrus gebrauchte in der Apostelgeschichte die Formulie-rung „Wiederherstellung aller Dinge“ (V. 21 EB). Diese Ausdrücke sind der Schlüssel zum Verständnis des großartigen Plans, den Gott für uns für die Ewigkeit gefasst hat. Sie weisen uns auf Gottes ursprüngliche Schöpfung im Garten Eden hin.

Der Himmel ist ein realer Ort für reale Menschen, die ganz realen Beschäftigungen nachgehen werden. Die Schande einer Welt, die von Gott abgefallen war, und das Leiden eines rebellie-renden Planeten wird es aufgrund des Opfers Christi nicht mehr geben. Stattdessen wird Christus alles wiederherstellen. Im neuen Jerusalem werden wir Christus anbeten, der uns für immer erlöst hat (Offb 22,3–4). Das ganze Universum wird sich um Gottes Thron versammeln und in das Lied einstimmen: „Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“ (Offb 5,12)

Das ist die größte Freude im Himmel und ein Grund, Gott in aller Ewigkeit zu preisen. ■

EwigkeitSehnsucht

Von Mark A. Finley

nach der

f o t o v o n J E S S i E E a S t m a n

September 2013 | Adventist World 27

Page 28: Aw german 2013 1009

Einheit in Vielfalt Ich schreibe zum Titelthema „Einheit in Vielfalt dargestellt“ von Sandra Blackmer (Juni 2013), das mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin hat ein Problem angespro-chen, das wir auch in Deutschland kennen. Leider tun wir uns hier oft schwerer, mit der Vielfalt umzugehen.

Ich lese Adventist World seit zwei Jah-ren auf Deutsch und hatte bisher den Ein-druck, dass die Artikel sehr konservativ sind. Der Trend erschien mir in letzter Zeit erschreckend zu sein und löste in mir Befürchtungen aus. Doch der Bericht über 14 junge Adventisten wirkte auf mich geradezu befreiend.

Wilfried KrauseDeutschland

Wer sind wir?Ich freue mich darüber, Adventist World zu erhalten und lesen zu können. Ich bin sehr dankbar für die Artikel, die ihr vom Gene-ralkonferenz-Präsidenten Ted N. C. Wilson veröffentlicht.

Danke für den Artikel „Wer sind wir?“ (Mai 2013). Viele von uns haben diese wichtigen Botschaften vergessen oder nie richtig gekannt. Es gibt womöglich man-che, die Adventisten geworden sind, ohne je die dreifache Engelsbotschaft studiert zu haben. Manche lehren, dass man nur Jesus zu lieben braucht, um Adventist zu wer-den. Es stimmt, dass wir zuerst Jesus lieben müssen, doch wie Wilson schrieb: „Die Verkündigung der drei Engelsbotschaften ist der Grund, weshalb Gott die Adventbe-wegung ins Leben rief.“ Wir haben den Auftrag von Gott, sie der Welt zu bringen – und natürlich sollen wir es im Geist von Jesus tun.

Darlene Cyr Berkeley Springs, West Virginia, USA

Juni 2013

HerzEin nachdem Willen Gottes

12 einenFür dergetanGeringsten

24 Toren undihre Torheit

26

einheitdargestellt

vielfaltin

Essam HabibNahost-VerbandSYRIEN

Kang Dong Won (Lance)Nordasien-Pazifik-DivisionSÜDKOREA

Anna GaveloEuro-Asien-Division

RUSSLAND

Josh WoodSüdpazifische Division

AUSTRALIEN

Alveena PillaySüdafrika-Indischer-Ozean-DivisionSÜDAFRIKA

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

L E S E R F O R U M

Darlene Cyr, West Virginia, USA

Adventist World auf dem iPadDanke, dass ihr es möglich macht, dass man Adventist World auch mithilfe moder-ner technischer Geräte wie iPhone

oder iPad lesen kann. So ist es viel leichter für uns zu erfahren, was sich tut und wie Gott die Siebenten-Tags-Adventisten segnet und mit Weisheit, Liebe und Zugang zu so vielen Hilfsmitteln beschenkt. Vielen herz-lichen Dank. Gott segne euch.

Lai RoldanDavao City, Philippinen

Für unsere interessierten Leser: Um Adventist World kostenlos als App auf ein iPhone oder iPad herunterzuladen, braucht ihr sie nur in iTunes zu suchen.

Die Redaktion

Ich bin adventistischer Student und freue mich zu lesen, wie Gott seine Gemeinde gebraucht, um Menschen in aller Welt

ANLIEGENDankw

Leserbriefe

Wir haben den Auftrag von Gott, die dreifache Engelsbot-schaft der Welt zu bringen.

Ich habe noch eine große Summe an Stu-diengebühren zu bezahlen, sodass ich in den letzten beiden Semestern keine Prü-fungen machen konnte. Bitte betet für mich, damit Gott Türen öffnet und ich mein Studium fortsetzen kann.

Nixon, Kenia

Bitte betet für die adventistische Gemein-deschule in Colatina. Wir brauchen Land oder ein Gebäude, damit die Schule weiter bestehen kann. Bis jetzt wurde sie auf dem Gelände einer Gemeinde geführt, aber sie entspricht nicht den Anforderungen des Bildungsministeriums.

Ecinue, Brasilien

Ich brauche dringend eure Gebete, denn ich befürchte, dass ich den Glauben verliere. Ich hatte große Probleme und bin an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht einmal mehr beten kann, weil ich das Gefühl habe, dass Gott mich verlassen hat. In die Gemeinde zu gehen ist ein Problem geworden; ich fühle mich nicht gut dabei. Betet bitte auch dafür, dass ich eine Arbeit bekomme. Danke.

Julta, Dänemark28 Adventist World | September 2013

Page 29: Aw german 2013 1009

durch Zeitschriften wie Adventist World zu helfen.

Abraham Kemboi, Kenia

Mehr erwünschtErst kürzlich las ich die Novemberausgabe 2012 von Adventist World. Einige Artikel haben mir gut gefallen. Ich möchte gerne wis-sen, wie ich die Zeitschrift regelmäßig bezie-hen kann. Bitte geben Sie mir die erforderli-chen Informationen. Ich bin kein Adventist.

Soneye OladapoLagos, Nigeria

Die Zeitschrift Adventist World wird von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten her-ausgegeben und kostenlos unter den Gemein-degliedern verbreitet. Man kann die Zeit-schrift auch im Internet unter www.adven-tistworld.org lesen. Wir freuen uns, dass die Zeitschrift ihren Zweck erfüllt.

Die Redaktion

DankJedes Mal, wenn ich die Gelegenheit habe, Adventist World zu lesen, berührt es mich sehr. Mein geistliches Leben wird aufgebaut und ich kann es nicht abwarten, dass unser Herr Jesus wiederkommt!

Bonganih BonderahZomba, Malawi

Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die BibelGott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich bibelgläu-bigen Menschen in mehr als 180 Ländern an, die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Informationen erhältst du unter http://www.erneuertdurchseinwort.de/category/allgemein/. Auf dieser Website kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den jeweiligen Tag per E-Mail zugeschickt zu bekommen. Wenn du mitmachen willst, dann beginne am

Meine Cousine leidet seit zehn Jahren an Krebs, der jetzt Metastasen an der Wirbel-säule gebildet hat. Ein Tumor an der Wir-belsäule verursacht eine Lähmung der unteren Gliedmaßen. Unsere finanziellen Mittel für eine Behandlung sind begrenzt. Bitte denkt in euren Gebeten an uns.

Evans, Sambia

top

Leserbriefe bitte an [email protected] schicken. Bitte klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an [email protected] schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzi-sierung vorbehalten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA

Erneuert durch sein Wort

Mein Cousin hat Krebs mit Knochenmeta-stasen. Bitte betet, dass Gott der Familie bei allen Entscheidungen hilft, ihnen Weis-heit gibt und sie führt. Betet bitte auch für die Ärzte, mit denen sie sich beraten. Danke.

Carol, USA

1. OKTOBER mit Psalm 55

Europa (52 %)

Asien-Pazifik (22 %)

Nord- und Süd-Amerika (16 %)

Naher Osten (5 %)

Afrika (5 %)

Durch den Tourismus werden weltweit etwa 1,3 Billionen US-Dollar jährlich erwirtschaftet; das sind neun Pro-zent des weltweiten Brutto-inlandprodukts. Die von Touristen meistbereisten geografischen Zonen sind:

Quelle: Hemispheres/UNWTO Tourism Highlights

Adventist Wor ld

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

Gemeinsam die Bibel durchlesen

www.erneuertdurchseinwort.de

September 2013 | Adventist World 29

Page 30: Aw german 2013 1009

L E S E R F O R U M

George Muchiri lebt in Nairobi (Kenia). Der gelernte Automechani-ker spürte den Ruf Gottes und begann zu predigen. Er verkündigte die Botschaft von der Liebe Gottes und der Erlösung.

Zu seinem Dienst gehört auch, dass er jede Woche bis zu 300 Exemplare von Adventist World aus-teilt. Er schätzt, dass er seit 2005 mehr als 45.000 Zeitschriften von Tür zu Tür in seiner Nachbarschaft, auf Märkten, in Cafés und an Fremde auf der Straße oder in öffentlichen Verkehrsmitteln ver-teilt hat.

Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass George blind ist? Durch eine Fehldiagnose verlor er 2001 sein Augenlicht. Doch dadurch lässt er sich nicht aufhal-ten. Er hat ein kleines Unterneh-men gegründet und ist Diakon in seiner Adventgemeinde. „Gott kann jeden gebrauchen, sein Werk zu tun“, sagt er. Er muss es wissen.

Von

gerufenGott

thedayibecameblind.com.

Seine Geschichte findet ihr unter

JahrenAm 26. September 1898 wurde die River Plate-Universität bei einer Sitzung des Süd-amerikanischen Missionsverbands in Crespo (Entre Ríos/Argentinien) gegründet. Der erste Direktor hieß Nelson Z. Town; Anfang 1899 begann er, die ersten sechs Studenten bei sich zu Hause zu unterrichten.

Die Gründung der Universität ist der Beharrlichkeit von Luis Ernst (1874–1952) zu verdanken, der mit einem Koffer in der Hand bei der Sitzung erschien und den Unterricht an einer Hochschule besuchen wollte, die es noch gar nicht gab. Obwohl es noch keine Universität gab, blieb Ernst in Entre Ríos. Er half beim Graben eines Brunnens und beim Bau des ersten Gebäudes für die Universität. Als ausgebildeter Pastor setzte Ernst seinen Dienst für unsere Kirche in Paraguay, Argentinien und Uruguay fort. Heute gibt es an der Universität 3000 Studierende und Fakultäten für Theologie, Medizin, Gesundheitswissenschaften, Betriebswirtschaft und Pädagogik.

MenschenMenschen

�ür

Oktober 2012

Ellen G. WhiteSabbat

20

27

Das

in der Bibel

Justizwesen26

und der

Entscheidung

Die

liegt bei dir

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

von

August 2011

Glück und Zufriedenheitoder Zweifel?

Glück 14

GemeinsamerDienst

Gemeinsamer

22

Leben

27Geisterfülltes

Wunder

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

Das

von

Mai 2011

14 Ein Haus Gottes und ein Haus für Verlierer

27 Endzeitsymbole für den Heiligen Geist

8 Entscheidungs-freiheit

GottesHandVon

geführt

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

Mai 2013

einer

Die

anfänge

Bewegung

Der Beginn der organisierten Adventgemeinde

S P E Z I A L A U S G A B E Z U M K I R C H E N J U B I L Ä U M

Adventgeschichte erzählt

Die

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

PFUND

Frauen, die mindestens zwei Portionen Walnüsse pro Woche essen, verringern ihr Risiko, an Diabetes Mellitus, Typ 2, zu erkranken, um 20 Prozent.

Quelle: Journal of Nutrition

G E n E r a L C o n f E r E n C E a r C h i v E S

So viel nimmt man in fünf Tagen

zu, wenn man nachts nur

fünf Stunden schläft.

Quelle: Men’s Health/University of Colorado

Vor115

30 Adventist World | September 2013

Page 31: Aw german 2013 1009

■ Paulus war ein begeisterter Seelengewinner. Das lag vielleicht

daran, dass er nie vergaß, was Gott in seinem Leben getan hatte.

Wenn wir uns jeden Tag bewusstmachen, wo Gott uns gefun-

den hat, stehen wir nicht in der Gefahr, unsere Begeisterung zu

verlieren.Arturo Viscount, Juliaca, Peru

■ Meine Lieblingsperson ist die Frau, die an einer schrecklichen

Krankheit litt und bei vielen Ärzten gewesen war, die nur ihr

Geld genommen hatten. Obwohl die Frau keine Kraft hatte,

blieb sie standhaft und Jesus heilte sie (Mk 5,25–34).Michelle Gonzalez, Villavicencio, Kolumbien

■ Meine Lieblingsperson ist Tychikus (Eph 6,21–22; Kol 4,7–8).

Er diente als ein treuer Bote zwischen Paulus und der

Gemeinde, so wie wir für die Menschen, denen wir heute

begegnen, den Heiligen Geist vertreten.Nqobile I. Mutimukulu, Gwanda, Simbabwe

■ Kurz nach meiner Taufe schlug mir jemand vor, das Buch

Hiob zu lesen. Im ersten Kapitel lobte Gott Hiob und machte

ihn damit zur Zielscheibe für Satans Angriffe. Doch in allen

Prüfungen blieb Hiob treu. Ich hoffe, dass Gott mir hilft, des

Vertrauens würdig zu werden, das er in mich hat.Antonio Camilo de Oliveira, per E-Mail

Schreibt uns bis zum nächsten Mal in höchstens 50 Wörtern etwas über eure Lieblingsverheißung. Schickt die E-Mail an [email protected] und schreibt „50 Words or Less“ in die Betreffzeile. Vergesst nicht, die Stadt und das Land, aus dem ihr schreibt, anzugeben.

Person in der Bibel

W Ö R T E R – N I C H T M E H R5O5O„Siehe, ich komme bald …“Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.

Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott

Mitherausgeber: Claude Richli

Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk

Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater

Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk

Chefredakteur: Bill Knott

V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Mark A. Kellner, Kimberly Luste Maran

Redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan

Redakteur der Online-Ausgabe: Carlos Medley

Technische Koordination: Merle Poirier

Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen

Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste

Leserservice: Merle Poirier

Layout und Design: Jeff Dever, Fatima Ameen

Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander

Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz

Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München

Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich)

Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: [email protected], Website: www.adventistworld.org

Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt.

9. Jahrgang, Nr. 9

Meine Lieblings-

September 2013 | Adventist World 31

Page 32: Aw german 2013 1009

It’s what anchors us.

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