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Verbunden über Tausende Kilometer November 2013 SONDERTHEMA Von dieser kleinen I nsel aus … Die internationale Zeitschrift für Siebenten-Tags-Adventisten Siehe Seite 22

Aw german 2013 1011

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German AW November

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Verbundenüber Tausende Kilometer

November 2013

S O N D E R T H E M AVon dieser

kleinen Insel aus …

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

Siehe Seite 22

T I T E L T H E M A

16 Verbunden über Tausende

KilometerNaomi, Natalie und Jean Boonstra Die Bedürfnisse anderer Menschen zu erkennen, beginnt damit, dass wir ihnen begegnen.

8 B L I C K I N D I E W E L T

Die Wahrheit finden Ted N. C. Wilson Die Wirklichkeit der Wiederkunft Christi beginnt,

bevor sie tatsächlich stattfindet.

12 A N D A C H T

Überwältigend große Kraft Melak Alemayehu Der auferstandene Christus ist die Quelle unserer

Kraft.

14 G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Die Erfüllung aller Träume Joseph Olstad Wer möchte nicht eine Zeit erleben, in der alles

Unrecht beseitigt werden wird?

20 D I E A D V E N T G E S C H I C H T E

E R Z Ä H L T

Licht für das östliche Asien P. D. Chun Die ersten Adventisten, die unsere Botschaft nach

Asien trugen, zeichnete ihre Beharrlichkeit aus.

22 S O N D E R T H E M A

Von dieser kleinen Insel aus … Shelley Nolan Freesland Exponentiell vergrößerte Reichweite durch

technische Erneuerung bei AWR-Guam.

24 E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Die Gnade der Gesundheitsbotschaft

Peter N. Landless Gott möchte, dass sein Volk sowohl gesund als

auch heilig ist.

11 G E S U N D H E I T

Weißbrot oder Vollkornbrot?

26 B I B E L F R A G E N

Eine Frage des Gehorsams

27 B I B E L S T U D I U M

Die sieben Gemeinden in der Offenbarung: Smyrna

28 L E S E R F O R U M

R E S S O R T S

ConnectedAcross the Miles

November 2013

T h e I n t e r n a t i o n a l P a p e r f o r S e v e n t h - d a y A d v e n t i s t s

S P E C I A L F E A T U R E

See page 22

From This

Tiny Island

November 2013

3 K I R C H E I N A K T I O N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt

www.adventistworld.orgIn 13 Sprachen online

Titelbild: Natalie Boonstra und Lalitha Varma mit Freundinnen aus dem Waisen-heim Sunrise, Naomi und Jean Boonstra (von links nach rechts).f o t o v o n J o h n A l f r e d

2 Adventist World | November 2013

A U S A L L E R W E L T

R E S S O R T S ■ Studierende und junge Erwachsene aus der Südamerikanischen Divisi-on trafen sich auf dem Campus der Universidad Adventista del Plata (UAP, River-Plate-Universität), um deutlich zu machen, dass sie als Teil ihrer Aus-bildung ein Jahr im Missionsdienst verbringen wollen. „Ich werde gehen 2.0“ war das Motto dieses Kongresses, der vom 5.- 7. September 2013 stattfand.

Das Treffen, zu dem mehr als 1000 Teilnehmer kamen (darunter 300 junge adventistische Berufstätige), war geprägt von der Bereitschaft, in den Missionsdienst zu gehen: Dutzende junger Menschen antworteten auf einen Videoanruf direkt aus Moskau, in dem Pastor Billy Biaggi, ein Argentinier, der zur Zeit die Euro-Asien-Division leitet, um Freiwillige für Missionsauf-enthalte in Kirgistan (eine frühere Sowjetrepublik) warb. Studenten aus anderen Schulen in der Südamerikanischen Division, den adventistischen Universitäten von Chile, Sao Paolo (Brasilien; UNASP) und Kolumbien nahmen ebenfalls an der Zusammenkunft teil.

Mike Ryan, ein Vizepräsident der adventistischen Weltkirchenleitung, beschrieb die Szene: „Nun ja, man hatte erwartet, dass sich vielleicht drei oder vier melden werden. Aber dann sind die Leute nur so nach vorn geströmt. Sie wollten alle gehen! Sie sind sich nicht sicher, wie sie dorthin kommen, aber das Erstaunliche war doch, dass sie alle gehen wollten.“

Diese drei Dinge sind wahr: Es gibt genug Geld in dieser Welt, um alle Menschen

aus Armut zu befreien.Es gibt genug Nahrung in dieser Welt, um alle Men-

schen zu ernähren. Es gibt genug Eltern in dieser Welt, um alle Waisen zu

versorgen.„Ah“, höre ich dich sagen, „ich weiß, worauf du hinaus

willst. Aber damit die Armen Geld, die Hungrigen Nah-rung und die Waisen Eltern bekommen, wäre eine mas-sive Umverteilung alles Vermögens dieser Welt nötig.“

Ganz genau.„Aber“, so wendest du ein, „das wird nie geschehen.

Die Gesellschaften dieser Welt sind süchtig nach Vermö-gen und Genuss; sie werden von Selbstsucht getrieben, nicht von Mitgefühl. Armut, Hunger und Waisenkinder stellen ein so riesiges Problem dar, dass es unrealistisch ist, zu erwarten, dass es je gelöst wird. Was hat es da für einen Sinn, es überhaupt zu versuchen?“

Einen großen.Frage die junge Witwe, die von einer adventistischen

Hilfsorganisation ein Mikrodarlehen erhalten hat, ob die 125 US-Dollar, mit denen sie ein kleines Geschäft grün-den konnte, in dem sie Handarbeiten und Kunsthand-werk verkaufen kann, einen Sinn hatten. Sie wird dir mit ihrem strahlendsten Lächeln antworten: „O ja! Jetzt kann ich für meine Kinder sorgen. Sie werden keine Waisen sein.“

Oder frage den fünfjährigen Jungen, dessen ernste Augen jede Bewegung deiner Hand verfolgen, während sie mit einem Schöpflöffel Maisbrei aus dem großen Topf auf seinen Bananenblatt-Teller austeilt. Er wird ein „Ja“ murmeln, doch zuerst wird er so viel Maisbrei wie möglich hinunterschlingen.

Frage das kleine Mädchen im vierten Bett auf der linken Seite des Schlafsaals, ob sie sich je vorgestellt hat, einmal ein Zuhause mit Mutter, Vater, Brüdern und Schwestern zu haben. Du wirst sehen, wie ihr Blick dort-hin schweift, wo Kinder ihre heimlichen Träume aufbe-wahren, bevor sie mit Tränen in den Augen flüstert: „Ja. Bestimmt eine Million Mal.“

Dass eine Aufgabe schwierig ist, heißt nicht, dass sie nicht wichtig ist. Dass wir sie nicht abschließen werden, bevor unser Herr wiederkommt, ist keine Entschuldi-gung dafür, nicht damit zu beginnen. Dass du nur fünf

Brote und zwei Fische hast, heißt nicht, dass Christus dich nicht gebrauchen kann,

um ein großes Wunder zu tun.Lies diese Ausgabe von Adventist

World mit einem offenen Herzen – und offenen Händen.

Die Wahrheit leben

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Adventistische Jugendliche aus Südamerika sagen:

Oben: Pastor Mike Ryan, ein Vizepräsident der Generalkonferenz (links sein Übersetzer), predigt am Sabbat, 7. September, auf der Konferenz „Ich werde gehen 2.0“ an der River-Plate-Universität in Entre Rios, Argentinien.Kleines Foto: UAP-Präsident Oscar Ramos fordert alle adventistischen Hochschulen auf, ein Land aus dem „10/40-Fenster“ zu „adoptieren“ und dort junge Missionare auf Zeit hinzusenden.

„Ich werde gehen“

November 2013 | Adventist World 3

A U S A L L E R W E L T

Ryan teilte außerdem mit, dass der Präsident der River-Plate-Universität, Oscar Ramos, eine größere Vision für das missionarische Engagement adventisti-scher Bildungseinrichtungen hat: „Wäre es nicht wunderbar, wenn sich weltweit jedes adventistische College und jede Uni-versität ein Land im 10/40-Fenster aussu-chen würde?“, sagte Ramos. „Wir haben mehr als 110 Colleges und andere Bil-dungseinrichtungen. Siebzig Länder befinden sich im 10/40-Fenster und wenn jede Einrichtung nur eines wählen würde, könnte man einen ständigen Zustrom an jungen Leuten haben, die in diese Gegend gehen, um sich einzusetzen und etwas zu bewirken.“

Carlos Gill, Vorsteher der Argentini-schen Union, eröffnete den Missionskon-gress „Ich werde gehen 2.0“ mit den Wor-ten: „Deine Leidenschaft bestimmt deine Mission.“ Er ermutigte die Studierenden, den Ruf für einen weltweiten Dienst anzunehmen.

„Ich sehe eine Missionsbewegung. Ich sehe junge Menschen, die vom [Heiligen] Geist erweckt werden und sich stark für die Mission engagieren, aber nicht nur in der Mission hier vor Ort, ausgehend von Jerusalem nach Samarien, sondern bis an die Enden der Erde. Heutzutage sind die Enden der Erde überall, denn wir können nicht so tun, als wenn wir erst hier unsere Arbeit beenden und dann dort anfangen werden. Mir wird bewusst, dass Gott eine Bewegung ins Leben ruft, die über ihre eigenen lokalen Bedürfnisse hinwegsieht und trotz der Herausforderungen weiter schaut, bis an die Enden der Erde, wo es Kulturen und Gebiete gibt, die nicht ein-mal das Wort Jesus kennen und auch nichts über ihn wissen.“

Interessant am Studium an der UAP ist, dass die Medizinstudenten im Rah-men ihres „Sozialdienst“-Projekts für ein Jahr in den Missionsdienst gehen. Dieser „Sozialdienst“ ist vorgeschrieben, um den Medizinabschluss zu erhalten. Der Vor-

Umesh Kumar Pokharel, der erste Vorsteher der Nepal-Abteilung, hieß Gemeindeleiter und 60 Gäste von anderen Adventgemeinden im Land willkommen.

Divisionssekretär Gordon Christo erinnerte sich an die Rolle seines Vaters, der 1958 mit Dr. Stanley Sturges nach Nepal kam, um in dem Land die adven-tistische Gesundheitsarbeit zu beginnen.

Ein Großteil der Infrastruktur der Adventgemeinde in Nepal befindet sich um das Scheer Memorial Krankenhaus in Banepa, ca. 24 km südöstlich der Haupt-stadt Kathmandu. Diese adventistische Einrichtung wurde 1960 gegründet.

Die Nepal-Abteilung, in Zusammen-arbeit mit der Division, hat jetzt einen gewählten Präsidenten. Die Division wird demnächst die Ernennung eines Sekretärs und eines Schatzmeisters in die Wege lei-ten. Weitere Entwicklungen der Abteilung könnten zu einer Höherstufung zur „Ver-einigung“ führen, was bedeuten würde, dass sie eigenständig wäre, sowohl in Fragen der Wahl von Leitungskräften als auch bezüglich finanzieller Entschei-dungen.

Die Kirche in Nepal machte in den letzten Jahren kleine, aber beständige Fortschritte. Die Mitgliederzahl wuchs und das erste einheimische Gemeinde-glied übersetzt regelmäßig das Studien-

steher des Nahost-Verbandes, Homer Tre-cartin, der den Kongress ebenfalls besuchte, warb um ehrenamtliche Helfer für das „Einflusszentrum“ an der Middle East-Universität in Beirut (Libanon) – und viele Studenten antworteten.

Berichtet von Mark A. Kellner, unter Mitarbeit von Bill Knott und La Agenda

Digital (UAP)

Die Adventgemeinde in Nepal hebt die Arbeit auf den Status einer Mission

■ Die Arbeit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten im zentralasiatischen Land Nepal wurde im September als eine Mission anerkannt. Dies ist ein Fortschritt, denn Nepal war zuvor ein der dortigen Division angeschlossenes Gebiet ohne eigenständige Verwaltung.

Auch wenn es nur ein kleiner Meilen-stein ist, steht diese feine Unterscheidung dennoch für die Entwicklung der Advent-gemeinde in einem ganzen Land. In lediglich einer Handvoll Länder befindet sich die adventistische Arbeit noch in der Anfangsphase. Derzeit arbeitet die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten offiziell in 208 der 232 Länder, die von den Ver-einten Nationen gelistet sind.

Die Adventgemeinde in Nepal wurde früher als angeschlossenes Gebiet der Südasiatischen Division eingestuft. Es wird jetzt als „Nepal-Abteilung“ bezeich-net. Die Verwaltungseinheit „Mission“ wird in verschiedenen Gegenden der Welt unterschiedlich bezeichnet, damit sie im lokalen Zusammenhang verstanden wird.

In Nepal leben fast 8.700 Adventisten. Im Jahr 1993 waren es laut Adventist Year-book erst 212.

Bei den Feierlichkeiten am 6. Septem-ber leitete der Vorsteher der Südasiatischen Division, John Rathinaraj, das erste Treffen der Nepal-Abteilung und machte deutlich, dass die Gemeinde in Nepal gewachsen sei.

Die adventistische Kirche in Nepal ist gewachsen und bekam den Status einer „Mission“ verliehen. Auf dem Bild sind Mitglieder des Exekutivausschus-ses beim Gebet zu sehen. Sie trafen sich am 6. September in Banepa, etwa 24 Kilometer von der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu entfernt.

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4 Adventist World | November 2013

A U S A L L E R W E L T

heft für das Erwachsenenbibelgespräch vom Englischen in Nepali. 2011 veranstal-tete die Adventgemeinde in Nepal ein größeres Jugendtreffen, zu dem viele Teil-nehmer durch einige Tagesmärsche zu Fuß und mit öffentlichen Landbussen anreisten. Außerdem führte ADRA meh-rere Programme durch, um misshandel-ten Kindern zu helfen.

Nepals Bevölkerung beträgt mehr als 30 Millionen Menschen. Die frühere hin-duistische Nation ist seit einer Parla-mentsentscheidung im Jahr 2006 offiziell ein säkularer Staat.

Bhaju Ram Shrestha und Ansel Oliver (Adventist News Network)

Adventistische Arusha-Universität erhält aka-demische Anerkennung vom Staat Tansania

■ Der tansanische Präsident Jakaya Kikwete verlieh der Arusha-Universität eine Zulassungsurkunde. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Tan-sania unterhält somit eine Hochschule mit der höchsten akademischen Akkre-ditierung.

Die Feierlichkeit fand am 20. August 2013 im Parlamentsgebäude in Dar es Salam statt. Kikwete übergab die Zulas-sungsbescheinigung dem Rektor Godwin Lekundayo, der auch der Vorsteher der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Tansania ist.

„Wir danken Gott für diese Entwick-lung und beten dafür, dass die Universität weiterhin den Namen Gottes erhebt und der Adventgemeinde dient“, sagte Andrew M. Mutero, Erziehungssekretär der Ost-zentralafrikanischen Division mit Sitz in Nairobi (Kenia).

Auch Vertreter sieben anderer Univer-sitäten, die ebenfalls eine Zulassungsur-kunde erhielten, nahmen an der Zeremo-nie teil. 20 der 50 Universitäten des Lan-

Im Jahr 2003 (damals unter dem Namen Tanzania Adventist College) wurde der Schule erlaubt, den Namen University of Arusha zu tragen und den Akkreditie-rungsprozess zu beginnen. 2007 wurde der Hochschule dann eine provisorische Zulassung durch die Tansanische Univer-sitätskommission angeboten.

Die Adventist Accreditation Associa-tion (der adventistische akademische Zulassungsverband) erkannte die Arusha-Universität ebenfalls an. Derzeit wird sie von mehr als 2700 Studenten besucht.

Die Arusha-Universität bietet zur Zeit Diplome, Bachelor- sowie Masterab-schlüsse an. Neben dem Hauptcampus am Fluss Usa unterhält die Universität auch einen Nebencampus in Arusha Stadt und den sog. Buhare Nebencampus in Musoma im nördlichen Teil des Landes.

Es gibt mehr als 450.000 Adventisten in Tansania. ■

Lusekelo E. Mwakalindile, Direktor für Öffentlichkeitsarbeit, Arusha-Universität

des sind somit offiziell von der tansani-schen Bundesregierung anerkannt.

Kikwete forderte die Vertreter der Bildungseinrichtungen dazu auf, die Anzahl der Master- und Doktorstudenten zu erhöhen, damit später mehr Studenten als mögliche Dozenten an die Universitä-ten zurückkehren könnten.

Des Weiteren riet Kikwete den neu gegründeten Hochschulen, als vorüberge-hende Strategie gegebenenfalls ausländi-sche Lehrbeauftragte anzustellen. Dadurch müssten einzelne Dozenten nicht mehr an mehreren Universitäten gleichzeitig unterrichten.

„Universitätsprofessoren sollten auf bestimmte Bereiche spezialisiert sein, so dass sie Schwerpunkte setzen und quali-tativ hohe Fachkräfte ausbilden können, die dann auf dem Weltmarkt mithalten“, sagte er.

Die Arusha-Universität begann 1974 als Arusha Adventist Seminar, welches Pastoral- und Gesundheitskurse anbot.

Vertreter der Regierung Tansanias und acht Universitäten haben sich für ein Grup-penfoto eines Tageszeitungsfotografen aufgestellt. Dies geschah im Anschluss der Feierlichkeiten anlässlich der staatlichen Anerkennung dieser acht Hochschu-len. Eine davon ist die adventistische Universität in Arusha.

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November 2013 | Adventist World 5

B L I C K I N D I E W E L T

lich, dass der Lehrplan derselbe wie auf dem Campus von LLU ist. Obwohl es eine Pauschalgebühr für den Transfer sowie für Kost und Logis gibt, erhebt LLU keine Studiengebühren.

Dr. Elizabeth Bossert, ebenfalls exa-minierte Krankenschwester und stell-vertretende Dekanin der Fakultät für Krankenpflege, erklärte: „Dies war der erste LLU-Abschluss in Krankenpflege, der international angeboten wird.“ Das Studium wurde für adventistische Krankenpflegeausbilder entworfen, so

Menschen teilen und Krankenpfleger aus-bilden werden.

„Während des Studiums arbeiten die Studenten in ihren örtlichen Einrichtun-gen“, sagte Dr. Edelweiss Ramal, exami-nierte Krankenschwester und Koordina-torin für dieses LLU-Masterstudium außerhalb des Campus’. „Jedes Jahr reisen sie zur Asia-Pacific International Univer-sity (APIU) in Thailand, um einen Monat lang Kurse zu besuchen, sowie Hausauf-gaben und Nachbearbeitungen fertigzu-stellen.“ Marilyn Herrmann machte deut-

Mark Carr, seinerzeit Professor für Religion und Ethik an der LLU, leitet eine Diskussion über ethische Fragen. Die teilnehmenden Studierenden kamen aus Gebieten wie Afrika, Haiti oder den Solomon-Inseln, um an den Lehrveranstal-tungen auf dem Campus der Asia Pacific International University in Thailand teilzunehmen. Mark Carr leitet heute die Abteilung für Human- und Sozialwis-senschaften am Kettering College (Ohio).

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In der Regel kostet ein US-amerikani-sches Universitätsstudium, bei dem man auf dem Universitätscampus

wohnt, ein halbes Vermögen. Im Ge-gensatz dazu bietet eine adventistische Universität in den Vereinigten Staaten ihr hochwertiges Studienprogramm Kran-kenpflegeausbildern in anderen Teilen der Welt praktisch kostenlos an. (Von einer symbolisch kleinen Gebühr für Trans-port, Kost und Logis sowie Lehrbüchern einmal abgesehen.)

Das Ziel ist, die Schulung weltweit Mitarbeitern an adventistischen Kran-kenhäusern zugänglich zu machen, ohne dass diese für längere Zeit ihre Aufgabengebiete oder Heimatländer ver-lassen müssen. Das Studium wird von der Fakultät für Krankenpflege an der Loma Linda-Universität (LLU) finanziert, der führenden medizinischen Hochschule der Kirche der Siebenten-Tags-Adventis-ten. Das Studienprogramm beinhaltet jährliche Studieneinheiten auf dem Gelände der kircheneigenen Asia-Pacific International Universität (APIU) in Thailand.

Am 29. Juli 2013 fand die diesjährige Abschlussfeier statt: In festlichen Gewän-dern folgten 25 Studierende aus 15 Län-dern dem Rektor Dr. Ronald Carter sowie der examinierten Krankenschwester und Dekanin der Fakultät für Krankenpflege der LLU, Dr. Marilyn Herrmann, in die Campusgemeinde der APIU. Es war eine fröhliche Feier, bei der die Absolvierung der vierten und letzten Studieneinheit des Krankenpflege-Masterstudiums 2013 in Thailand anerkannt wurde. Herrmann teilte mit, dass dieses Jahr 67 Absolventen außerhalb Nordamerikas das Studium abschließen werden. Sie spiegeln die Werte der Fakultät für Krankenpflege der LLU wider, indem sie diese mit anderen

für adventistische Krankenpflegeausbilder

Von Nancy Yuen, Loma Linda Universität, mit Mark A. Kellner, News Editor, Adventist World

Kostenloses Studium

Loma Linda Universität baut Brücken

6 Adventist World | November 2013

B L I C K I N D I E W E L T

dass diese ihre Unterrichtsarbeit wäh- rend des Studiums fortführen können. Dadurch können sie ihr neu erworbenes Wissen in ihrer heimischen Umgebung sofort in die Praxis umsetzen. Es war enorm wichtig, dass die Studenten wäh-rend des Studiums in ihren jeweiligen Institutionen bleiben konnten, und somit ihr Engagement für die Ausbildung von Pflegekräften in ihren Heimatländern erhalten bleibt.

Dr. Pat Jones, Direktorin für globale Krankenpflege an der LLU sowie stellver-tretende Direktorin der Gesundheitsab-teilung der Generalkonferenz der Sieben-ten-Tags-Adventisten, sagte: „Adventisti-sche Krankenpflege ist einzigartig. Sie ist am christlichen Glauben ausgerichtet und kombiniert die Hingabe zur Gesundheit und Ganzheit eines Menschen mit einer bewussten Wahrnehmung seiner geistli-chen Bedürfnisse.“

Die adventistische Krankenpflege-ausbildung begann 1883 im Battle Creek Sanatorium in Battle Creek (Michigan). Kurz darauf folgten andere Kranken-pflegeschulen, einschließlich des Sydney

ves System zu werden, welches die Ge sundheit verbessert und Leben rettet.

„Wir entwickelten das campusunab-hängige Masterstudium, weil uns Anfra-gen von Kollegen außerhalb Nordameri-kas erreichten, ob die LLU ihnen helfen könne, einen Masterabschluss in Kran-kenpflege zu machen“, sagte Dr. Jones. Entweder war dieses Studium in ihren Ländern nicht verfügbar oder Studenten mussten ihre Familien und Arbeitsplätze für längere Zeiträume verlassen. Oft wür-den andere angebotene Kurse am Sabbat abgehalten. Außerdem fragten Administ-ratoren der Gemeinden als auch Mitarbei-ter medizinischer Einrichtungen: „Kann uns LLU dabei helfen, qualifiziertes Lehr-personal auszubilden?“

Es werden derzeit Bewerber für die nächste Studieneinheit gesucht. Diese beginnt im Juni 2015. Der Anmeldepro-zess dauert viele Monate, damit die Aus-bildungsdaten überprüft werden können. Um für das Studium berücksichtigt zu werden, müssen sich Krankenpflegekräfte adventistischer Schwestereinrichtungen bis zum 31. März 2014 anmelden.

„Absolventen erzählen uns, dass die Erfahrung dieses Studiums ihr Leben verändert hat“, so Dr. Ramal. Sie hätten nicht nur gelernt, gute Krankenpflegeaus-bilder zu sein, sondern sie hätten sich auch persönlich verändert: Sie wurden zu Menschen, die christliche Werte in ihre Familien, ihre Arbeit und ihren Unter-richt einfließen lassen. ■

Von Nancy Yuen (Loma Linda University) und Mark A. Kellner (News Editor, Adventist World)

Sanatoriums in Australien im Jahr 1898, und 1905 das Loma Linda Sanatorium.

Im Jahr 1900 schätzte man die Weltbe-völkerung auf 1,6 Milliarden Menschen. Bis März 2012 hatte sich die Zahl auf sie-ben Milliarden erhöht und damit wurde auch die Pflege von Menschen in einer Welt voller Leiden immer vielschichtiger.

Zwei globale Projekte helfen adventis-tischen Krankenschwestern und -pflegern dabei, dieser Herausforderung im Sinne des biblisch-adventistischen Welt- und Menschenbildes zu begegnen. Das erste, das eben beschriebene LLU-Masterstu-dium außerhalb des LLU-Muttercampus, welches 2005 begann, bereitet Kranken-pflegeausbilder weltweit darauf vor, Pfle-gekräfte aus adventistischer Perspektive zu schulen. Das zweite Projekt namens „Weltweite Partnerschaften in der Kran-kenpflege“ feiert sein 15-jähriges Beste-hen. Dieses Projekt wirkt sich positiv auf die adventistische Krankenpflege aus, indem es Administratoren, Professoren und Angestellte in der Krankenpflege in kircheneigenen Einrichtungen dazu ermutigt, ein dynamisches und interakti-

Im Juli nahmen 25 Absolventen des diesjährigen Abschlussjahrgangs an der Asia Pacific International University in Thailand an der fröhlichen Graduationsfeier teil. Die Studenten kamen aus 15 Ländern, unter anderem Ghana, Haiti, Nepal, den Solomon-Inseln und Sambia.

Links: Pflegekräfte aus 12 Ländern und sieben Weltdivisionen der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten kamen kürzlich auf der Insel Bali (Indonesien) zusammen, um an der 10. Konferenz für weltweite Partnerschaften in der Krankenpflege teilzuneh-men. Rechts: Dr. Edelweiss Ramal mit Alwin Muse, einem Absolventen des diesjährigen Abschlussjahrgangs. Er nahm an allen jeweils zweiwöchigen Blockseminaren in Thailand teil, um seinen Abschluss zu machen. Er stammt von den Solomon-Inseln.

für adventistische Krankenpflegeausbilder

November 2013 | Adventist World 7

I M B L I C K P U N K T

Vor über 560 Jahren nutzte der deutsche Goldschmied und Edelsteinschneider Johannes

Gutenberg sein umfassendes Wissen in Metallurgie und erfand den Buchdruck mit beweglichen Metalllettern. Gutenbergs Druckerpresse war die bedeutendste Erfin-dung aller Zeiten, denn durch sie wurde das Wissen Einzelner einer breiten Allgemein-heit zugänglich. Eines der ersten Bücher, die Gutenberg druckte, war die lateinische Vulgata-Bibel; von den etwa 180 gedruck-ten Exemplaren sind heute nur noch 49 teilweise oder vollständig erhalten. Der Wert dieser Bibeln ist so hoch, dass eine einzige Seite aus dem 5. Buch Mose 2012 für 100.000 US-Dollar verkauft wurde.1

Das gedruckte Wort spielte auch bei der Gründung und dem Wachstum der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten eine wichtige Rolle. Zeitschriften wie The Present Truth (Gegenwärtige Wahrheit; später Advent Review and Sabbath Herald), Traktate, Bücher und anderes Schrifttum trugen dazu bei, die dreifache Engelsbot-schaft nah und fern zu verbreiten.

Die Bedeutung der Literatur in unserer Geschichte ist unbestritten, doch manche mögen sich fragen, ob man mit ihr auch heute noch effektiv Menschen erreichen kann.

Suche nach dem LebenssinnIch möchte euch die Geschichte von

John erzählen, der sich selbst als „typischen Neuseeländer“ bezeichnete, der gern Rugby spielte und etwas mit seinen Freunden

Die EntscheidungAls John wieder nach London zurück-

kehrte, wartete ein Päckchen auf ihn. Es war von seinem Bruder und enthielt ein Buch, das John wiedererkannte: Der große Kampf.

Dieses Mal war John bereit, es zu lesen. Es dauerte nicht lange, bis er überzeugt war, dass dieses Buch die Wahrheit lehrte – doch er war sich nicht sicher, ob er die Wahrheit annehmen wollte. Wenn er den Sabbat halten würde, würde das das Ende seiner Karriere als Rundfunksprecher bedeuten. Er würde nie wieder Rugby spielen, aber der Sport war zu seiner Reli-gion geworden. Was würden seine Familie und Freunde sagen?

Überwältigt von der Tragweite der Entscheidung wollte John das Buch in eine Zimmerecke werfen, doch eine Stimme hielt ihn zurück: „Das ändert nichts an der Wahrheit, und du hast um die Wahrheit gebeten.“

John hielt das Buch in seinen Händen und wusste, dass er eine Entscheidung treffen musste. Da kam ihm ein Bibelvers in den Sinn, den er viele Jahre zuvor aus-wendig gelernt hatte: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt

unternahm. Mit 22 hatte er bereits eine feste Anstellung als Rundfunksprecher in Neuseeland; doch er hatte das Gefühl, sein Leben habe keinen Sinn.

John erinnerte sich an ein Gespräch, das er einige Jahre zuvor mit seinem jüngeren Bruder über Tod, Hölle, Beichte und die Zehn Gebote geführt hatte. Sie waren überrascht gewesen, dass sie in vielen Dingen zu ähnlichen Schlüssen gekommen waren. Sein Bruder meinte, dass John vielleicht gern ein Buch lesen würde, das viele seiner eigenen Fragen beantwor-tet hatte, und gab ihm das Buch Der große Kampf von Ellen White. John fing mit der Einleitung an und kam nicht sehr weit, bevor er das Buch wieder zur Seite legte. Er hatte den Eindruck, als würde er versu-chen, eine fremde Sprache zu lesen.

Vier Jahre später bekam John wieder ein Buch von seinem Bruder: eine neue Ausgabe von Der große Kampf. Er war immer noch nicht interessiert.

Er spürte eine innere Unruhe und reiste zunächst nach London, dann weiter nach Irland, überzeugt, dass sein Glaube hier erlebbar werden würde. Doch nach-dem er wochenlang verschiedene Kirchen besucht hatte, hatte John genug gesehen. Eines Sonntagsmorgens blieb er mitten auf der Straße stehen, streckte einen Fin-ger gen Himmel und verkündete: „Ich werde nie mehr in eine Kirche gehen, bis du mir die Wahrheit zeigst!“

Von Ted N. C. Wilson

WahrheitDie

findenWeil ein Adventist beharrlich war

8 Adventist World | November 2013

gewönne und nähme an seiner Seele Scha-den?“ (Mk 8,36)

„Wenn ich jetzt mein bisheriges Leben verliere“, überlegte John, „gewinne ich die Erlösung. Aber wenn ich an meiner Vergan-genheit festhalte, ist das eine bewusste Ent-scheidung gegen die Erlösung“.

John traf die wichtigste Entscheidung seines Lebens und nahm Jesus und die Wahrheit an, die er ihm offenbart hatte. Seine Zukunft legte er in Gottes Hände.

Gedanken über Wahrheit und Lebenssinn

Heute ist John Bradshaw Leiter und Sprecher der Fernsehsendungen It Is Writ-ten. Über den mächtigen Einfluss, den Der große Kampf auf ihn hatte, sagt er: „Ich war auf der Suche nach Wahrheit und Lebens-sinn. Das Buch half mir, wieder an mei-nem Glauben anzuknüpfen, mich lehrmä-ßig korrigieren zu lassen, ein bedeutsames Vertrauen in Gott zu entwickeln, die Bibel als Richtschnur für mein Leben anzuneh-men und mich kompromisslos auf Jesus zu verlassen.“

Welch ein wunderbares Beispiel dafür, wie ein Buch still, aber doch mächtig die dreifache Engelsbotschaft verkündigt und wie es vom Heiligen Geist gebraucht wird, um Menschen von der Wahrheit zu über-zeugen. Ich preise Gott dafür, dass Sieben-ten-Tags-Adventisten in aller Welt in den letzten zwei Jahren mit hingebungsvollem Engagement mehr als 120 Millionen Exemplare dieses Leben verändernden Buches in verschiedenen, z. T. erheblich gekürzten Ausgaben verteilt haben.

Neben diesem einflussreichen Buch sind wir mit einer Fülle von Literatur gesegnet – Bücher, Zeitschriften und Flug-blätter, die in 63 Verlagen weltweit heraus-gegeben werden und durch ihre „stille Ver-kündigung“ dazu beitragen, Menschenle-ben zu verändern.2

Weitere MethodenZusätzlich zu Druckerzeugnissen haben

Siebenten-Tags-Adventisten im vergange-nen Jahrhundert Pionierarbeit im Bereich Radio-, Fernseh- und Satellitenevangelisa-tion geleistet, um der Welt Gottes Endzeit-

dieser Welt das Licht Gottes zu bringen – dadurch dass wir Gottes Endzeitbotschaf-ten durch die „stille Verkündigung“ von Büchern, Zeitschriften, Traktaten und vie-len anderen Schriften verbreiten!

Dieses Werk kann jedes einzelne Gemeindeglied tun. Stell dir vor, was geschehen würde, wenn jedes unserer mehr als 17 Millionen Mitglieder jeden Monat nur ein Buch, eine Zeitschrift oder ein Flugblatt an einen Freund, Nachbarn, Arbeitskollegen oder Verwandten weiter-geben würde! Stell dir vor, wie viele Men-schen die Gelegenheit bekommen würden, die biblische Wahrheit über Jesus kennen-zulernen! Stell dir vor, wie es sein wird, diese Menschen im Himmel zu treffen, wenn sie sich bei dir dafür bedanken, dass du an sie gedacht hast.

Ellen White schrieb bereits 1885: „Gott wird bald große Dinge für uns tun, wenn wir demütig und gläubig zu seinen Füßen liegen … Bald werden an einem Tag mehr als tausend [Menschen] bekehrt, von denen die meisten ihre ersten Überzeu-gungen auf das Lesen unseres Schrifttums zurückführen werden.“4

Eine geweihte TascheDoch wie werden die Menschen unsere

Publikationen lesen, wenn wir sie ihnen nicht geben? Ich möchte dich ermutigen, eine „geweihte Tasche“ zu haben – eine Handtasche, einen Aktenkoffer, einen Rucksack oder was du sonst immer bei dir hast – in der du Schriften bei dir hast, die du an die Menschen weitergeben kannst, die Gott dir jeden Tag in den Weg stellt.

botschaft zu bringen. Durch Internetseiten wie zum Beispiel egwwritings.org, herun-terladbare elektronische Bücher und Arti-kel und weiteres Material, das bei adventis-tischen Verlagen erhältlich ist, verbreitet sich die gedruckte Wahrheit in elektroni-scher Form in atemberaubender Schnellig-keit auf der ganzen Welt. Gibt es angesichts dieser wunderbaren und wichtigen moder-nen Missionsmethoden noch Raum für die konventionellen Druckerzeugnisse?

Ellen White schrieb: „Die Schriften, die unsere Druckereien verlassen, sollen ein Volk vorbereiten, Gott zu begegnen. In aller Welt sollen sie das gleiche Werk tun, das Johannes der Täufer für das jüdische Volk tat … Durch seine Verkündigung der Wahrheit stellte er die volkstümlichen Irr-tümer bloß. Gegenüber den falschen Leh-ren seiner Zeit wirkte die Wahrheit seiner Worte wie Gewissheit aus der Ewigkeit. „Tut Buße, das Himmelreich ist nahe her-beigekommen!“, lautete die Predigt des Johannes (Mt 3,2). Die gleiche Botschaft soll durch die Bücher und Schriften unsrer Druckereien der Welt von heute gegeben werden … Durch unsere Verlagshäuser

soll auch in starkem Maße das Werk des andern Engels [aus Offb 18,4] vollbracht werden, der mit großer Kraft vom Himmel herabkommt und die Erde mit seiner Klarheit erleuchtet.“3

Zusammenarbeit mit dem Himmel

Welch ein Vorrecht ist es, mit himm-lischen Wesen zusammenzuarbeiten, um

Nimm die Bibel als Richtschnur für dein Leben und verlass dich kompromisslos auf Jesus.

John Bradshaw

November 2013 | Adventist World 9

Ich habe immer Literatur in meinem Aktenkoffer, damit ich bei jeder Gelegen-heit etwas Schriftliches über meinen Glauben weitergeben kann. Du kannst auch in deiner Gemeinde anregen, im Foyer ein Regal mit Material zur freien Weitergabe aufzustellen, falls es das noch nicht gibt.

Ich glaube, dass Jesus sehr bald wieder-kommt. Wir können schon die Zeichen dafür sehen. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist nicht nur eine Glau-bensgemeinschaft unter vielen, sie ist eine Bewegung, die ihren Ursprung im Himmel und einen besonderen Auftrag hat. Ellen White schrieb 1909: „Die Siebenten-Tags-Adventisten sind der Welt in einem beson-deren Sinne als Wächter und Lichtträger gesetzt worden. Ihnen ist die letzte War-nung für eine untergehende Welt aufgetra-gen; herrliches Licht scheint ihnen aus dem Worte Gottes. Ihnen ist eine sehr wichtige Aufgabe übertragen worden, die Verkündigung der ersten, zweiten und dritten Engelsbotschaft. Es gibt keine Auf-gabe von gleicher Bedeutung. Deshalb sollten sie auch nicht zulassen, dass irgendetwas anderes ihre Aufmerksamkeit gefangen nimmt.“5

In unserer Botschaft geht es um Leben und Tod. Vielleicht erfahren wir erst in der Ewigkeit, was wir mit dem Weitergeben eines Buches oder Traktats im Leben eines Menschen, der sich nach dem Licht gesehnt hat, bewirkt haben. ■

1 http://clausenbooks.com/gutenbergcensus.htm2 Siehe Lemuel Olán Jiménez: The Printed Prophets: The Vital

Role of Literature in the Last Days, Review & Herald, Hager-stown, 2013.

3 Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 3, S. 119f. (1902)4 Advent Review and Sabbath Herald, 10. November 1885,

zitiert in Evangelisation, S. 612.5 Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 3, S. 246.

Ted N. C. Wilson ist Präsident der Weltkirchen- leitung der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschichten

GLOW – Licht in unsere Welt tragen – ist eine Missionsinitiative, die ihren Ursprung in den USA hat, und sich nun auf weitere Divisionen unserer weltweiten Glaubensgemeinschaft ausweitet. Die Initiative beruht auf der Idee, dass Gemeindeglieder die kleinen GLOW-Hefte immer bei sich tragen und sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit kostenlos weitergeben. Die Heftchen werden gegenwärtig in 29 Sprachen gedruckt.

Hier sind zwei kurze Begebenheiten, die zeigen, wie durch GLOW Menschen berührt werden.

GLOW: Licht für unsere Welt

ErSTE GLOW-AKTiON iN KANADA. Vor kurzem fand in Kanada die erste GLOW-Aktion statt. Etwa 6000 Traktate wurden an die Menschen verteilt. Als einer der Teilnehmer Traktate in einem Kaufhaus verteilte, traf er einen Mann namens Michael. Dieser fragte ihn, zu welcher Kirche er gehöre, worauf er ihm sagte, dass er Siebenten-Tags-Adventist sei und ihn einlud, mit ihm zur Gemeinde zu kommen und seine Freunde kennenzulernen. Michael nahm die Einladung an und als er sich eine Weile mit der Gruppe unterhalten hatte, bat er um Bibelstunden. Eine einfache Missionsmethode mit großer Wirkung!

ZypErN: Zwei junge Adventisten nahmen auf Zypern an einem Bibelkreis teil, der in einem Tourismusbüro beworben wurde. Sie wussten nicht,

welche theologischen Überzeugungen in der Gruppe vertreten sein würden, doch sie beteten um ein gutes Gespräch. Sie

waren überrascht, dass über die Wiederkunft Christi und die Vorbereitung darauf sowie den

Zustand der Toten gesprochen wurde. Ein weiteres Thema war, dass es immer schwieriger

wird zu evangelisieren. Die beiden Adventisten stellten daraufhin die GLOW-

Traktate als ein einfaches Missionsmittel vor. Die anderen Teilnehmer am Bibelkreis reagierten sehr positiv auf das Material. Der Leiter des Kreises, der aus Großbritannien kam, bat darum, einige Traktate mit nach Hause nehmen zu dürfen. Ein anderer Mann nahm Traktate mit, um sie unter den Mitgliedern seiner Kirchengemeinde in Zypern zu verteilen.Wir wollen für diese aufrichtigen Christen und ihre Bemühungen, die biblische Botschaft durch die GLOW-Traktate zu verbreiten, beten!

Die Geschichten werden vom GLOW-Verantwortlichen der Zentralkalifor-nischen Vereinigung der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA, Nelson Ernst, zusammengestellt. Mehr über GLOW erfahrt ihr unter sdaglow.org.

B i l d m i t f r e u n d l i C h e r e r l A u B n i s v o n r i C A r d o C A m A C h o

I M B L I C K P U N K T

10 Adventist World | November 2013

Von Allan R. Handysides und Peter N. Landless G E S U N D H E I T

Peter N. Landless, u. a. Facharzt für Nuklearkardio-logie, ist der Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring (Maryland, USA).

Allan R. Handysides, u. a. Facharzt für Gynäkologie, ist bis vor kurzem Direktor der Gesundheitsab-teilung der Generalkonferenz gewesen und inzwischen in den Ruhestand getreten.

Die kurze Antwort lautet: Voll-kornbrot ist besser als Weißbrot. In Studien wurde deutlich, dass

diejenigen, die Weizenvollkornbrot essen, einen merklichen Gesundheitsvorteil ge-genüber Menschen haben, die Weißbrot konsumieren.

Mit „Vollkorn“ wird das Mahlprodukt aller möglichen Getreidearten bezeichnet, wenn es die gesamten Bestandteile der gereinigten Körner, einschließlich des Keimlings, enthält. Weizen ist die bei uns am meisten genutzte Brotgetreidesorte. Bei der Ernte wird hier die äußere Schale als Spreu entfernt; was übrig bleibt, ist das Weizenkorn. Solch ein Korn hat eine äußere Schicht, die Fruchtschale – vom Korn getrennt Kleie genannt. Sie besteht aus unverdaulicher Zellulose. Um das Korn verdaubar zu machen, muss diese Schale aufgebrochen werden. Dies geschieht durch das Schroten, Schneiden oder Kochen des Getreides – oder durch alle drei zusammen. Innerhalb dieser Fruchtschale befinden sich der Keim und das Nährgewebe (der Mehlkörper). Der Keim kann zu einer neuen Pflanze heran-wachsen; er enthält Eiweiße, Fette, Vita-mine und essentielle Mineralien. Das Nährgewebe enthält hauptsächlich Stärke und Eiweiß und versorgt die neue Pflanze mit Energie.

Das Weißmehl wird vorrangig aus dem Nährgewebe des Weizens gewonnen, also dem Mehlkörper. Durch die Entfer-nung des Keims wird bei der Bearbeitung auch das Fett entfernt, das dazu neigt, zu oxidieren und dadurch schnell ranzig zu

werden. Darüber hinaus machen die weiße Farbe und die feine Beschaffenheit eine vielseitige Weiterverarbeitung des Mehls möglich sowie die Herstellung einer großen Bandbreite unterschied-licher Produkte, wie z. B. Kuchen, Gebäck usw.

Wenn dem Weißmehl nachträglich wieder Bestandteile des Vollkorns oder andere Stoffe wie Vitamine zugefügt wer-den1, dann spricht man von angereicher-tem Mehl. Solche Mehle ermöglichen es den Lebensmittelproduzenten, neuartige Produkte herzustellen. Die Frage ist, ob das Auflösen der natürlichen Beziehun-gen der Bestandteile des ursprünglichen Weizenkorns zu einer Schwächung seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften führt.

Kleie ist der Hauptballaststoff des Getreides. Sie spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit und bei der Qua-lität von Getreide. Ballaststoffe bieten viele Vorteile. Sie vergrößern die Masse des Stuhls, weichen ihn auf und schüt- zen somit vor Verstopfung. Sie be- schleunigen den Durchgang des Darminhalts, regulieren die Bakterien-flora des Darms und steuern seinen Säu-rehaushalt. Die Ballaststoffe haben laut Untersuchungen eine Beziehung zur Ver-ringerung des Darmkrebsrisikos und helfen, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken.

Viele Lebensmittelproduzenten fügen ihrem Produkt etwas Kleie oder Ballast-stoffe hinzu, aber die Menge ist entschei-dend. Leute, die Vollkornprodukte bevor-

zugen, vermuten, dass es vorteilhaft ist, wenn die Beziehung zwischen der Kleie und dem Mehlkörper so intakt wie mög-lich gehalten wird. Einige Hinweise unterstützen diese Vermutung.

Mit Stahlmessern gemahlenes Getreide wird von unserem Verdauungs-system besser verarbeitet. Durch Prozesse wie Schneiden, Dampfkochen und Wal-zen werden die Bestandteile des Getreides nicht voneinander getrennt.

Einige Adventisten beziehen sich auf Ellen Whites Empfehlung, Getreide lange zu kochen. Geschnittener Hafer muss zum Beispiel 20 bis 30 Minuten gekocht werden – also wesentlich länger als Haferflocken, die nur ein bis zwei Minu-ten brauchen.

Wir empfehlen ausdrücklich Lebens-mittel, die der ursprünglichen Zusam-mensetzung entsprechen und weitgehend unbehandelt sind. Alle Getreidevollkorn-produkte sind gesundheitsfördernder als Weißmehlprodukte.2 ■

1 In Deutschland verboten. 2 Artikel mit Ergänzungen von Dr. med. Ruedi Brodbeck.

WeißbrotVollkornbrot?

B i l d m i t f r e u n d l i C h e r e r l A u B n i s v o n e m i l i A n r o B e r t v i C o l / d i g i t A l B e A r B e i t e t

Was ist der Unterschied zwischen gewöhnlichem Weißbrot, Brot aus angereichertem Mehl und (Weizen-) Vollkornbrot? Meine Freundin sagt, dass Vollkornbrote nicht viel besser seien als Weißbrot, aber das kann doch nicht stimmen – oder?

oder

November 2013 | Adventist World 11

Hast du dir schon einmal Sorgen über eine schwierige Situation gemacht, die dich daran gehin-

dert hat, deinen Plan umzusetzen? Bist du schon einmal von Ängsten geplagt oder von schweren Schuldgefühlen er-drückt worden? Gibt es Enttäuschungen, die deine Hoffnung zunichtemachen wie Wolken, die die Sonne am Himmel ver-decken? Wenn das der Fall ist, steht dir jeden Tag unermesslich große Kraft zur Verfügung – eine Kraft, um mit Sorgen, Ängsten und Enttäuschung umzugehen.

Der Apostel Paulus schrieb, dass diese unermesslich große Kraft durch die Auf-erstehung Christi veranschaulicht wurde: „Ihr sollt begreifen, wie überwältigend groß die Kraft ist, mit der er an uns, den Glaubenden, wirkt. Es ist dieselbe gewal-tige Kraft, mit der er an Christus gewirkt hat, als er ihn vom Tod auferweckte und in der himmlischen Welt an seine rechte Seite setzte.“ (Eph 1,19–20 GNB) Paulus

betete nicht nur für andere Christen, son-dern auch für sich selbst wünschte er, die Kraft der Auferstehung Christi zu erfah-ren (vgl. Phil 3,10a).

Erfahrungen der ersten Jünger und Jüngerinnen helfen uns zu erkennen, wie diese überwältigend große Kraft Sorgen, Angst und Enttäuschung im Leben ver-trieben hat.

Die Frauen am GrabAm frühen Sonntagmorgen gingen

die Frauen, die seit dem vorangegangenen Freitag den Tod Christi betrauerten, zu dessen Grab, weil sie ihn noch nicht der herrschenden Sitte gemäß einbalsamiert hatten. Unterwegs fragten sie sich mit schwerem Herzen: „Wer wird uns den Stein von der Tür der Gruft wegwälzen?“ Markus informierte uns, dass dieser Stein „sehr groß“ war (Mk 16,3b.4b EB). Die Frauen waren besorgt: Wie würden sie den großen Stein allein wegwälzen kön-

In der Kraft der Auferstehung Christi leben

Überwältigend große

nen? Sie brauchten Hilfe, doch die war nicht in Sicht.

Sie wussten nicht, dass ihre Sorge durch die überwältigend große Kraft der Auferstehung unnötig geworden war. Markus beschrieb die Situation folgender-maßen: „Als sie aufblickten, sahen sie, dass der Stein zurückgewälzt ist.“ (V. 4a EB) Die Frauen hatten sich Sorgen um ein Problem gemacht, dass es gar nicht mehr gab, denn der Stein war bereits weggerollt worden. Ist das nicht eine passende Ver-anschaulichung für die meisten unserer Sorgen? Jesus hat die meisten Hindernisse, die wir auf unserem Weg vermuten, bereits weggeräumt.

Noch etwas ist interessant: Die Sorge der Frauen hatte damit zu tun, dass sie nicht wussten, wie sie zu Christus kom-men konnten. Heute gibt es viele Men-schen, die das Gefühl haben, dass es unmöglich sei, zu Gott zu kommen. Sie suchen nach jemand anderem, wie die Frauen am Grab Christi. Doch diese Sorge ist unbegründet, denn das Hinder-nis ist bereits aus dem Weg geräumt. Durch seine überwältigend große Kraft weckte Gott Jesus vom Tod auf, setzte ihn an seine rechte Seite und eröffnete uns einen „neuen und lebendigen Weg“ zu seinem Thron (Hbr 10,20). Deshalb brau-chen wir keinen anderen Mittler, der uns in Verbindung mit Gott bringt, als Jesus Christus. Schau einfach auf, erkenne, dass das Hindernis aus dem Weg geräumt ist, und lebe in der wunderbaren Gemein-schaft mit Gott.

Kraft

f o t o v o n J o e l m i l h o u s e

A N D A C H T

Von Melak Alemayehu

12 Adventist World | November 2013

Petrus Im Auferstehungsbericht in Markus

16 lesen wir weiter, dass die Frauen in das Felsengrab hineingingen. Dort fanden sie nicht den Leichnam Christi, sondern einen jungen Mann vor. Er erklärte ihnen, was geschehen war, und gab ihnen den Auftrag, es den Jüngern von Jesus weiter-zusagen, damit sie Jesus in Galiläa treffen könnten. Dabei erwähnte der Engel einen Namen besonders: „Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus …“ (Mk 16,7). Warum wurde Petrus hier extra genannt? Er gehörte doch zu den Jüngern. Wenn wir uns kurz den Hintergrund der Geschichte anschauen, werden wir diesen Umstand besser verstehen.

Petrus hatte entschieden zum Aus-druck gebracht, dass er Jesus unter keinen Umständen verlassen würde (vgl. Mk 14,29–31). Er meinte es ernst und wollte seinen Meister sogar mit seinem Schwert verteidigen, als die Soldaten Jesus gefan-gen nahmen (vgl. Joh 18,10). Doch der kämpferische Petrus versagte kläglich, als er von einer Magd als ein Jünger Christi identifiziert wurde. Er war tief beküm-mert darüber, dass er Jesus verleugnet hatte. Als der Hahn krähte, erinnerte er sich an das, was Jesus zuvor gesagt hatte. „Und er brach zusammen und weinte.“ (Mk 14,72 NLB)

Vor meinem inneren Auge sehe ich Petrus, von Schuldgefühlen zerfressen und von der Angst erdrückt, diese Schuld könnte ihm nicht vergeben werden. Bestürzt mag er sich gefragt haben: Kann mir meine Schuld überhaupt vergeben wer-den? Kann ich zu Jesus zurückkommen?

Die Erfahrung von Petrus ist eine gute Veranschaulichung für unseren Kampf mit der Sünde. Es kann sein, dass wir uns bei einer Sünde ertappen, die dann zu allem Überfluss auch noch zu einer Gewohnheit wird. Schuldgefühle und Angst haben uns dann fest im Griff. Wir mögen uns sogar fragen, ob es einen Weg

zurück gibt. Doch durch die überwälti-gend große Kraft der Auferstehung wurde Petrus ein neuer Anfang gewährt. Ellen White schrieb dazu: „‚Sagt seinen Jün-gern und Petrus‘, hatten die Engel gebo-ten. Seit dem Tode Christi war Petrus, von Gewissensbissen geplagt, sehr nieder-geschlagen. Sein schmählicher Verrat am Herrn und der liebevolle und zugleich schmerzbewegte Blick des Heilandes standen ihm Tag und Nacht vor Augen. Von allen Jüngern hatte er am meisten gelitten; nun wurde ihm versichert, dass seine Reue angenommen und seine Sünde vergeben war. Er wurde mit Namen genannt.“1

Die Kraft der Auferstehung ermög-lichte es Jesus, ewig zu leben und für uns einzutreten (vgl. Hbr 7,25). Johannes ermahnte die Christen – und damit auch uns: „Meine Kinder, ich schreibe euch das, damit ihr nicht sündigt. Aber wenn es doch geschieht, dann gibt es jemanden, der vor dem Vater für euch eintritt: Jesus Christus, der vor Gott in allem gerecht ist.“ (1 Joh 2,1 NLB)

Die EmmausjüngerZu denen, die die überwältigend große

Kraft erlebten, die Gott bei der Auferste-hung Christi ausübte, gehörten die Emmausjünger. Lukas berichtete davon, wie Jesus sich auf dem Weg nach Emmaus unerkannt zu den zwei Jüngern gesellte. Auf seine Frage antworteten sie: „Wir hat-

Melak Alemayehu ist Doktoratsstudent für Bib-lische Theologie und Altes Testament am Adventist

International Institute of Advanced Studies (AIIAS) in Silang auf den Philippinen. Melak und seine Frau Mihret stammen aus Äthiopien.

Schau einfach auf Christus, erkenne, dass das Hindernis bereits aus dem Weg geräumt ist, und lebe in der wunder-baren Gemeinschaft

mit Christus.

ten doch gehofft, er sei der erwartete Retter, der Israel befreien soll!“ (Lk 24,21 GNB) Sie hatten wie die anderen Jünger erwartet, dass Jesus die römische Besatzungsmacht stürzen und Israel wieder als ein unabhän-giges Königreich aufrichten würde. Doch Jesus, auf den sie ihre Hoffnung auf Befrei-ung gesetzt hatten, war ans Kreuz genagelt worden und hatte den schändlichen Kreu-zestod erlitten. Sie waren enttäuscht und erschüttert. Doch Jesus, der auferstandene Retter, setzte im weiteren Verlauf des Gesprächs die überwältigend große Kraft seiner Auferstehung frei. Ihre Traurigkeit wurde dadurch vertrieben und ihre Herzen begannen vor Hoffnung und Freude zu „brennen“ (Lk 24,32).

Sicher gibt es in unserem Glaubensle-ben Zeiten, in denen wir entmutigt sind, weil unsere Erwartungen nicht mit den Absichten Gottes in Einklang gestanden haben. Doch wir dürfen nie vergessen, dass der lebendige Gott aus jeder Situation das Beste machen kann. Ganz gleich, wie trostlos unsere Lage zu sein scheint – durch die Kraft seiner Auferstehung kann Jesus unsere Zukunft hell machen.

Überwältigend große Kraft Wie heißt es noch einmal in Epheser

1,19? „Ihr sollt begreifen, wie überwältigend groß die Kraft ist, mit der er an uns, den Glaubenden, wirkt.“ (GNB) Gottes über-wältigend große Kraft steht denen zur Ver-fügung, die glauben. Das ist die einzige Vor-aussetzung, unter der wir diese Kraft in Anspruch nehmen können. Sorge, Angst und Enttäuschung vergehen, wenn wir dem auferstandenen Retter begegnen und seine Auferstehungskraft erfahren. Wenn das nicht eine überwältigend große Kraft ist! ■

1 Das Leben Jesu, S. 795.

November 2013 | Adventist World 13

G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

In einem Traum schaute ich aus mei-ner verglasten Schiebetür und glaubte meinen Augen nicht zu trauen: In

der Ferne sah ich Jesus mit seinen Engeln kommen. Augenblicklich wandte ich mei-nen Blick von der Glastür ab und stellte mir die Frage, ob ich es geschafft hatte – ob ich gerettet oder verloren war. Dann erinnerte ich mich daran, gelesen zu ha-ben, dass die Geretteten bei der Wieder-kunft Christi voller Freude sein werden, während bei den Verlorenen Angst und Schrecken herrschen werden. Ich fragte mich, welches Gefühl mich in diesem Moment beherrschte: War ich glücklich oder hatte ich Angst?

Als ich über meine Gedanken ange-sichts der Wiederkunft Christi nach-dachte, wurde mir bewusst, dass unsere Reaktion auf seine Erscheinung uns etwas über Gott und uns selbst sagt – und darü-ber, wie die Wiederkunft Christi schon jetzt unser Leben beeinflusst.

Ein Ereignis – zwei ReaktionenWenn Christus wiederkommt, werden

die Verlorenen die Berge und Felsen anru-fen: „Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!“ (Offb 6,16) Jesus und Johannes zufolge werden viele „trauern“ und „klagen“ (vgl. Mt 24,30). Im Gegensatz dazu werden die

Geretteten ausrufen: „Siehe da, unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns rette … Wir wollen jauchzen und uns freuen in seiner Rettung!“ (Jes 25,9 EB)

Wie unterschiedlich doch die Reaktio-nen dieser beiden Gruppen auf ein und dasselbe Ereignis sind! Etwas Interessan-tes findet statt: Anscheinend teilt sich die gesamte Erdbevölkerung in der Gegen-wart Christi selbst in zwei Gruppen. Er muss nicht die eine Gruppe ansehen und sagen: „Also, ihr seid die Geretteten, jetzt freut euch mal! Ich nehme euch mit in den Himmel.“ (vgl. Mt 25,34) Und er informiert auch nicht die andere Gruppe: „Ihr habt es nicht geschafft. Also solltet ihr jetzt weglaufen und die Berge anrufen, über euch zusammenzufallen.“ Anschei-nend wird die bloße Gegenwart Christi die gegensätzlichen Reaktionen hervorru-fen; niemand wird einem vorgefertigten Drehbuch folgen. Anders gesagt: Die Menschen selbst werden sich dafür oder dagegen entscheiden, Jesus in der Luft zu begegnen (vgl. 1 Ths 4,17).

Wenn man die Wiederkunft Christi aus diesem Blickwinkel betrachtet, heißt das: Um zu bestimmen, wer zu ihm gehört, ist Jesus nicht darauf angewiesen, auf unsere Leistungen oder unseren Glau-ben in der Vergangenheit zu verweisen – darauf, ob wir ihm unser Leben überge-ben haben, zu welcher Kirche wir gehört

Wie werde ich auf das größte Ereignis der Weltgeschichte reagieren?

Träumehaben, auf unsere guten oder schlechten Taten, auf sein Gedenkbuch oder auch auf das „Lebensbuch des Lammes“ (Offb 21,27b). Er muss einfach kommen und zuschauen: die Menschen werden entwe-der zu ihm hin- oder vor ihm weglaufen.

Wie können wir es wissen?Das wirft die Frage auf, wodurch

unsere Reaktion darauf, Jesus in den Wol-ken wiederkommen zu sehen, bestimmt wird. Die Antwort ist erstaunlich einfach – so einfach, dass wir sie im Kleinen wahrscheinlich schon oft in unseren Familien erlebt haben.

Wenn ich daran denke, wie ich im Laufe der Jahre von meinen Kindern emp-fangen worden bin, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, dann hat es Zeiten gegeben, in denen ich schon an der Tür die Spannung spüren konnte, die herrschte – keine Begrüßung, keine Bekundung ihrer Liebe zu mir, stattdessen schauten sie mich kaum an und gingen mir aus dem Weg. Dann wieder – und das war zum Glück meistens der Fall – war ihre Begrüßung so stürmisch und liebevoll, dass sie mich fast umgeworfen und mit ihren Umarmungen fast erdrückt haben. Das Ereignis war das gleiche, doch die Reaktion verschieden. Was machte den Unterschied aus?

Im Prinzip bestand der Unterschied in der Beziehung zwischen mir und meinen Kindern. Gab es ungelöste Konflikte (sprich Probleme mit Unterordnung und Demut)? Lag Auflehnung in der Luft (war also Reue und Umkehr nötig)? Lag es an Ungehorsam und Scham (sprich: an Sünde und Schuld)? Oder herrschten Missverständnisse oder war etwas zer-brochen (war also eine Klärung bzw. Offenbarung oder eine Erneuerung erfor-derlich)? Ich könnte die Liste beliebig fortsetzen, denn wie man sieht, sind die theologischen Fachbegriffe des Glaubens-lebens nur eine verschlüsselte Sprache für die Beziehungen in unserem Leben.

Ob ich Christus bei seiner Wieder-kunft entgegengehe oder vor ihm davon-laufe, hängt also ganz einfach von der

Die Erfüllung aller N u M M E R 2 5

Von Joseph Olstad

14 Adventist World | November 201314 Adventist World | November 2013

Beziehung ab, die ich schon heute zu ihm unterhalte. Natürlich wird diese Bezie-hung auch von unserem Verständnis der klassischen Theologie beeinflusst, doch wenn es darum geht, mich selbst zu prü-fen, ob ich für die Wiederkunft Christi bereit bin, wiegt die Erfahrung schwerer als das Wissen (vgl. Jak 2,19–20). Die technischen Einzelheiten eines Autos zu kennen, macht uns auch nicht unbedingt zu besseren Fahrern. Das geschieht nur, wenn wir fahren.

Seligkeit oder QualEllen White äußerte scharfsinnige

Gedanken über unbekehrte Sünder, die niemals Freude über Christus oder den Himmel empfinden können. Dieses Kon-zept wirkt sich direkt auf die Dynamik aus, die bei seiner Wiederkunft zum Tra-gen kommen wird und stützt die jeweili-gen Reaktionen, über die wir gerade

nachdenken. Tatsächlich in der Gegen-wart Christi zu sein, würde für diese Menschen „keine Freude“ bedeuten, so schrieb sie. „Der Himmel würde zur Hölle werden“ und sie würden „sich lieber den Tod wünschen“, als in Christi „Ange-sicht schauen zu müssen“.1

C. S. Lewis führte diesen Punkt in sei-nem gleichnishaften Buch Die große Schei-dung oder Zwischen Himmel und Hölle aus.2 Darin werden Menschen beschrieben, die mit dem Bus von der Hölle in den Himmel fahren (man darf nicht vergessen, dass es sich um eine Allegorie handelt). Doch statt sich im Himmel niederzulassen, gibt es viele, die es eilig haben, gleich mit dem nächsten Bus zur Hölle zurückzukehren. Sie ertragen die von Gott geprägte Wirtschafts-form des Himmels einfach nicht.

Zwischen der Echtheit unserer Bezie-hung zu Gott und allen anderen großen Themen der christlichen Theologie

Ob ich Christus bei seinem Kommen ent gegengehe oder vor ihm davonlaufe, hängt also ganz einfach von der Beziehung ab, die ich schon heute zu ihm unterhalte.

Joseph Olstadist ein Absolvent des Adventist International Institute of Advanced

Studies und der Andrews-Universität. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern im US-Bundesstaat Montana.

herrscht eine bemerkenswerte Überein-stimmung: Wenn die Beziehung in Ord-nung und vertrauensvoll ist, gibt es auch mit dem anderen kein Problem. Oft wird übersehen, dass die Beziehung zu Christus so wichtig ist, dass sie darüber entscheiden kann, ob wir uns zu ihm hingezogen oder von ihm abgestoßen fühlen, wenn er wie-derkommt. Wenn meine Erfahrung als Nachfolger Christi echt ist, werde ich mir wünschen, bei seiner Wiederkunft mit ihm zusammen zu sein. Wenn mein Glaubens-leben diese Anforderung jedoch nicht erfüllt, werde ich mich überall hin wün-schen – nur nicht in die Nähe von Jesus. Gott wird mir meinen Wunsch so oder so erfüllen. So ist der Gott, dem wir dienen. Das ist Freiheit. Das ist echte Liebe. Glück-licherweise können wir es schon heute wissen, nicht erst später (siehe 2 Kor 13,5).

Mein Traum endete übrigens nicht als Albtraum. Ich war glücklich darüber, dass Jesus wiedergekommen war und erlebte einen kurzen Moment lang, wie es sein wird, wenn der Traum wahr wird, der allen Träumen ein Ende macht. ■

1 Der bessere Weg zu einem neuen Leben, Neuausgabe 2009, S. 15f.

2 Johannes-Verlag, Einsiedeln/Trier 1989.

Die Wiederkunft Das zweite Kommen Christi ist die froh machende Hoffnung der Gemeinde. Mit ihm erreicht die Geschichte ihren Höhepunkt, wie es das Evangelium bezeugt. Der Erlöser wird wirklich, persönlich und weltweit sichtbar erscheinen. Wenn er wiederkommt, werden die verstorbenen Gerechten auferweckt und zusammen mit den lebenden Gerechten verherrlicht in den Himmel aufgenommen; die Ungerechten aber werden sterben. Die Erfüllung der meisten prophetischen Aussagen sowie der gegenwärtige Zustand der Welt weisen darauf hin, dass Christi Kommen nahe bevorsteht. Der Zeitpunkt dieses Ereignisses ist nicht offenbart worden; deshalb sind wir aufgefordert, jederzeit bereit zu sein. (Tit 2,13; Hbr 9,28; Joh 14,1–3; Apg 1,9–11; Mt 24,14; Offb 1,7; Mt 24,43–44; 1 Ths 4,13–18; 1 Kor 15,51–54; 2 Ths 1,7–10; 2,8; Offb 14,14–20; 19,11–21; Mt 24,29–31; Mk 13,26–27; 2 Tim 3,1–5; 1 Ths 5,1–6)

Christi

November 2013 | Adventist World 15November 2013 | Adventist World 15

T I T E LT H E M A

VerbundenTausende Kilometer

Von Naomi, Natalie und Jean Boonstra

Oben: Naomi (Mitte, im blauen Kleid) und ihre Schwester Natalie (rechts, im orangen Kleid) lernen die Mädchen im Waisenheim Sunrise beim gemeinsamen Singen und Spielen kennen.

Im Juni dieses Jahres reisten die 11-jäh-rige Naomi Boonstra und ihre 13-jährige Schwester Natalie gemeinsam mit ihrer

Mutter Jean in den südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Für die Schwestern war es die erste Reise nach Übersee. Zweck der Reise war, das Mädchen kennenzulernen, für das sie als Familie durch die Organisation Asian Aid (nähere Informationen siehe Kasten) eine Patenschaft übernommen haben. Jean Boons-tra, die gemeinsam mit ihrem Mann Shawn als ehrenamtliche Botschafterin für Asian Aid tätig ist, nutzte die Reise, um einen unmittel-baren Eindruck über die Arbeit vor Ort zu erhalten. Hier ist ein Erlebnisbericht von Naomi und Natalie.

Naomi: Die erste BegegnungIch sitze in der Nähe der Klimaanlage

und versuche ruhig zu bleiben und mich auf mein Buch zu konzentrieren. Aber ich schaffe es nicht, zu lesen, ich bin zu aufge-regt! Ich frage mich, ob sie mich wohl mö- gen wird und worüber wir reden werden.

Da klopft es an unserer Tür – aufge-regt springe ich auf. „Mama, Natalie! Sie ist da!“ Meine Mutter begrüßt einen Mann und eine Frau und lädt sie ein, hereinzukommen. Hinter ihnen sehe ich drei Mädchen, die etwa so alt sind wie meine Schwester. Sie tragen bunte Kleider mit goldenen Bordüren. Ihr geschmeidiges, glän-zendes Haar ist sauber zurückge-kämmt; sie lächeln nervös.

Ich erkenne Sheela sofort. Ich kann es kaum glauben, dass ich tatsäch-lich vor dem Mädchen stehe, von dem ich schon

f o t o v o n J o h n A l f r e d

f o t o v o n J e A n B o o n s t r A

über

so viel gehört und so viele Fotos gesehen habe.

„Hallo, Sheela“, flüstere ich. „Ich bin Naomi“. Endlich lerne ich meine „Paten-schwester“ kennen.

Wir nehmen in unserem kleinen Zim-mer Platz; zunächst fühlen sich anschei-nend alle so unsicher wie ich. Seit Mona-ten habe ich darauf gewartet, Sheela ken-nenzulernen, und jetzt weiß ich nicht, worüber ich mit ihr reden soll. Ich nippe an dem Saft, den Mama serviert hat und betrachte Sheela neugierig. Sie fährt sich mit der Zunge über die Lippen und scheint genauso nervös zu sein wie ich. Ihre Freundinnen reden die meiste Zeit.

Meine Schwester Natalie stellt ein paar Fragen, um die peinliche Stille zu beenden und ich denke über unseren bis-herigen Reiseverlauf nach. Natalie kann euch mehr darüber berichten.

Natalie: Rettung vor ProstitutionBeim Verlassen des Flughafens in

Bangalore (Indien) bin ich zunächst ein-mal überrascht. Ich hatte schwülheißes Wetter erwartet, schlimmer noch als bei mir zu Hause im US-Bundesstaat Mary-land. Doch die Luft ist erfrischend kühl. Bei der Fahrt durch Bangalore habe ich das Gefühl zu träumen.

Durch das Autofenster schaue ich auf die Geschäfte, die jetzt, mitten in der Nacht, geschlossen sind. Ich bewundere die Beschriftung in den mir fremden Buchsta-ben und staune, wie viele Motorradfahrer um diese Zeit noch unterwegs sind!

Ich denke an Sheela, die genau wie ich die neunte Schulstufe besucht – in Indien sagt man dazu Standard. Wir sind fast gleich alt und ich frage mich, worin sich ihr Leben wohl von meinem unterscheidet. Als ich erfahre, wie das Leben für manche Mädchen in Indien ist, bin ich schockiert.

Später lernen wir Anita Kanaiya ken-nen, die für Asian Aid arbeitet. Sie erzählt uns von ihrer Arbeit, die darin besteht,

Mädchen zu retten. Sie erklärt, dass viele Mädchen gezwungen werden, als Prostitu-ierte zu arbeiten. Noch vor einigen Jahren war das Alter solcher Zwangsprostituierten etwa 16–18 Jahre, doch heute ist es in der Regel bereits 12–15. Das sind Mädchen in meinem Alter, Mädchen in Sheelas Alter. Anita beschreibt, wie sie Prostitutionsringe aufdeckt und die Mädchen rettet. Ich bewundere ihren Mut und Einsatz. So mutig wie sie möchte ich auch einmal sein.

Naomi: Die BlindenschuleWir haben unseren Saft ausgetrunken,

aber die Gespräche verlaufen immer noch eher schleppend. Jim Rennie, der Vorsit-zende von Asian Aid in den USA, und Lalitha und Raj Varma – der Mann und die Frau, mit denen die Mädchen gekom-men sind und die das Waisenheim „Sun-rise“ leiten – schlagen vor, dass wir einen Spaziergang mit Sheela und ihren Freun-dinnen machen.

Sheela lebt in dem Waisenhaus, das etwa 30 Minuten von der Asian-Aid-Blin-denschule in Bobbili entfernt liegt, in der wir untergebracht sind.. Natalie und ich gehen mit Sheela und den anderen Mäd-chen auf dem Campus der Schule spazie-ren. Die Schüler haben noch Unterricht.

Etwa 150 Kinder leben hier. Bei unserer Ankunft haben uns alle mit den gleichen Worten begrüßt: „Hallo, wie geht es dir? Mir geht es gut. Wie heißt du?“ Sie haben die Sätze aneinander gereiht, um ihr Eng-lisch zu üben. Dann ist mir aufgefallen, dass einige Kinder, die noch ein bisschen sehen können, denen geholfen haben, die völlig blind sind. Sie haben sie angestupst, um sie darauf aufmerksam zu machen, wenn ich in ihre Nähe gekommen bin, und ihnen sogar dabei geholfen, meine Hand zu schütteln. Die jüngsten Schülerinnen und Schüler haben Natalie, Mama und mir zur Begrüßung Blumen geschenkt.

Bei unserem Spaziergang über den Campus rede ich ein wenig mit Sheela und frage sie: „Was möchtest du machen, wenn du mit der Schule fertig bist?“ „Ich möchte Krankenschwester werden“, sagt sie. Wir reden weiter und Sheelas Freun-dinnen stellen uns eine Menge Fragen darüber, wie es ist, in den USA zu leben und zur Schule zu gehen.

Von Naomi, Natalie und Jean Boonstra

Links: Natalie, Sheela und Naomi (von links nach rechts) sind drei glückliche „Schwestern“, auch wenn sie Tausende von Kilometern entfernt voneinander leben.

Auf dem Rückweg sind wir schon etwas „aufgetaut“. Vielleicht können wir uns morgen nach dem Gottesdienst noch weiter unterhalten.

Natalie: Unser Sabbat in IndienAm Sabbat sind wir vor Sheela im

Haus der Gemeinde, die im Zentrum von Bobbili in der adventistischen Schule – Sheelas Schule – liegt. Jeden Sabbat ver-sammelt sich eine Gruppe im obersten Stock. Am Eingang zur Kapelle sehe ich Schuhe auf einem Haufen liegen. Mama erklärt uns, dass es in Indien ein Aus-druck des Respekts ist, in der Gemeinde keine Schuhe zu tragen. Schnell streift Naomi ihre Schuhe ab und geht lächelnd in die Kapelle. Sie findet es toll, denn sie trägt nicht gern Schuhe.

Ich höre lautes Hupen und schaue mich um. Ein großer gelber Bus mit der Aufschrift „Sunrise Home“ steht unten im Hof. Ich beuge mich über die Mauer und winke – und ungefähr 80 glücklich lächelnde Kinder winken zurück.

Sheela kommt zu uns und wir sitzen zusammen in der winzigen Kapelle. Es ist heiß; die Ventilatoren wirbeln die Luft auf, bringen aber kaum Erleichterung. Sheela leitet das Sabbatschulprogramm. Einige kleinere Mädchen singen, sie haben alle die gleichen gelben Kleider an. Die Jungen tragen ein Anspiel vor und Sheela singt mit einigen anderen Mädchen – die auch alle die gleichen Kleider tragen – zwei Lieder. Während der Predigt sitzt Sheela zwischen Naomi und mir. Obwohl wir während des Gottesdienstes nicht viel reden können, kommen wir uns durch diese Erfahrung erstaunlich näher. Ich kann kaum glauben, dass das alles Wirklichkeit ist!

Naomi: Unser Besuch im Wai-senheim Sunrise

Am Sonntagmorgen wache ich mit starken Kopfschmerzen auf. Ich kann nichts essen und will nichts trinken. Die Hitze am Sabbat war mir zu viel, am liebs-ten würde ich gleich wieder ins Bett gehen. Aber ich kann den heutigen Tag unmög-lich verpassen. Wir sind den ganzen Tag im Waisenheim Sunrise bei Sheela.

Während der Autofahrt versuche ich meine Kopfschmerzen zu vergessen,

November 2013 | Adventist World 17

T I T E LT H E M A

indem ich mir die Umgebung anschaue. Vor uns auf der Straße ist eine Ziegen-herde und eine Frau balanciert im Gehen einen Korb auf ihrem Kopf. Es sind viele Motorräder unterwegs, einige Jungen fah-ren Fahrrad und ein paar Hunde streunen herum. Mehrere Autorikschas (zu Fuß oder mit dem Fahrrad gezogene Wagen zur Personenbeförderung) voller Men-schen fahren an uns vorbei.

Das Heim, in dem Sheela lebt, liegt in einer ruhigen Gegend außerhalb von Bob-bili an einem Fluss und ist von dunkelgrü-nen Reisfeldern umgeben. Als wir an die-sem Morgen durch das Tor fahren, grüßen uns alle Kinder. Die Gebäude sehen neu aus, wir erfahren, dass das Heim erst im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Davor waren die Kinder in einem kleinen Haus mitten in Bob-bili untergebracht, in dem es keinen Hof oder Garten gab. Sheela führt uns auf einem Weg an einem großen Spielfeld entlang zu ihrem Zimmer. Sie lächelt und ich merke, dass sie sich freut, uns zu sehen.

Lalitha und Raj heißen uns will-kommen. Ich frage Sheela, wie sie sind. Sie strahlt und ist überhaupt nicht mehr schüchtern: „Lalitha ist wie eine echte Mama. Sie spricht mit mir und hört mir zu.“ Sheela scheint in ihrer Familie und in dem Heim glücklich zu sein.

Ich gehe in ihr Zimmer. Sie schläft unten in einem Etagenbett auf der rechten Seite in einem aufge-räumten Zimmer, das sie sich mit fünf anderen Mädchen teilt. Gemeinsam mit zwei anderen Mädchen kümmert sie sich um die jüngeren. Sie machen ihnen die Haare für die Schule zurecht und helfen ihnen dabei, ihre Wäsche zu waschen. Anschließend bieten die Mädchen mir an, mir meine Haare zu flechten.

In Sheelas Schrank liegen Kleider und Saris ordentlich zusammengelegt. Es sieht schön bunt aus, wie sie da übereinanderlie-gen. Lalitha erzählt Mama, dass sie ein Kind, das neu in das Heim kommt, zuerst einmal neu einkleidet. Sie möchte nicht, dass die Kinder das Gefühl haben, sie seien arm. Als zweites gibt sie ihnen etwas zu essen. Sie findet, dass die Kinder nie Hun-

Im Waisenheim von Asian Aid leben 30 Jungen und 50 Mädchen.

Natalie, Naomi und Jean Boonstra begrüßen die Kinder in der Blindenschule von Asian Aid in Bobbili, im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh.

Die Verwirklichung ihrer Träume: Die Schülerinnen des Waisenhauses lernen fleißig, um sich ihre Karriereträume erfüllen zu können.

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Asian Aid ist eine selbstunterhaltende, adventistische Hilfsorganisation

mit Sitz in den USA, Australien und Neuseeland. Die vor mehr als 40 Jahren

gegründete Organisation vermittelt Kinderpatenschaften. Mehr als 6500

Kinder adventistischer Schulen in Indien, Nepal und Bangladesch werden

über Asian Aid gesponsert. Außerdem finanziert die Organisation fünf

Waisenheime, darunter das Waisenheim „Sunrise“, eine Blinden- und eine

Gehörlosenschule, die von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in

Indien betrieben werden. Vor kurzem wurde die „Operation Child Rescue“

von Asian Aid gestartet, um Kinder in Indien und Nepal vor Bettelei, Prosti-

tution und Kinderarbeit zu bewahren.

Asian Aid

www.asianaid.org.Mehr Information gibt es auf Englisch unter

ger leiden sollten. Sie macht Andacht mit ihnen und sie lernen Bibelverse auswendig. Lalitha ist für Sheela und die anderen Kin-der wirklich wie eine echte Mutter.

Mir fällt ein Bild auf der Rückseite von Sheelas Zimmertür auf. Das gleiche Bild habe auch ich in meinem Zimmer und Natalie in ihrem. Das Bild ist von Nathan Greene und zeigt Jesus mit einem schwar-zen Lamm im Arm. Während mir die Mädchen die Haare bürsten, muss ich bei dem Gedanken lächeln, dass wir beim Ein-schlafen alle das gleiche Bild vor Augen haben. Im Waisenheim sind alle so freund-lich. Wir spielen miteinander, laufen im Freien umher und haben Spaß. Heute ist es wieder heiß und ich habe das Gefühl, mir wird schwindelig. Jemand schlägt vor, dass wir am Fluss spielen gehen. Gern gehe ich mit der Gruppe mit, ziehe meine Schuhe aus und steige ins Wasser. Es ist warm, fast heiß – also leider keine Abkühlung.

Natalie: Sheelas GeschichteIm Waisenhaus Sunrise leben etwa 80

Kinder, 30 Jungen und 50 Mädchen. Ich weiß, dass sie Waisen sind, und sie tun mir leid. Aber ich habe den Eindruck, dass sie hier alle miteinander wirklich glücklich sind. Ich möchte Sheelas

Lebensgeschichte hören und erfahren, wie sie in das Waisenhaus gekommen ist.

Lalitha hat einen dicken rosa Ordner für jedes Kind. Auf der Vorderseite ist ein Foto von Sheela geklebt, von dem Tag, an dem sie ins Waisenhaus gekommen ist. Da war sie ungefähr neun Jahre alt und sah sehr dünn aus mit einem dicken Bauch. Zuvor hatte sie in einem Bergdorf gelebt. Ihre Familie war sehr arm. Sie leb-ten davon, dass sie Tamarinden sammel-ten und sie gegen die Dinge eintauschten, die sie brauchten. Wenn das Wetter schlecht war und sie einmal für eine Woche keine Tamarinden sammeln konnten, hatten sie nichts zu essen. Als Sheela klein war, starb ihre Mutter. Ihr Vater heiratete bald darauf wieder, aber ihre Stiefmutter wollte sie nicht haben. Sie behandelte sie schlecht und vernachläs-sigte sie. Ein adventistischer Pastor erfuhr von der Situation und schlug Sheelas Vater vor, sie in das Waisenheim Sunrise zu bringen. Sheelas Vater muss wohl ein-gesehen haben, dass er nicht gut für sie sorgen konnte und so ließ er sie gehen.

Ich versuche mir vorzustellen, wie Sheelas Leben weitergegangen wäre, wenn sie nicht in das Waisenheim gekommen wäre. Sie hätte nicht lesen und rechnen gelernt und nicht den Traum hegen kön-nen, einmal Krankenschwester zu werden.

Womöglich wäre sie zu einem Leben in der Prostitution gezwungen worden. Den Gedanken finde ich schrecklich. Umso glücklicher bin ich, dass sie nun eine Fami-lie hat – mit Brüdern und Schwestern, die Gott lieben, ihre Situation verstehen und sie unterstützen. Ich bin froh darüber, dass Naomi und ich auch dazu gehören.

Sheelas Geschichte und meine Erleb-nisse in Indien lassen mich Gottes Liebe in dem erkennen, was seine Kinder tun. Ich verstehe jetzt, wie groß seine Liebe zu uns ist und dass nicht einmal eine Million Kilometer uns von seiner Liebe trennen können.

Naomi: Der AbschiedHeute ist unser letzter Abend im Wai-

senheim Sunrise. Während der Abendan-dacht hören wir draußen die Truthähne und Hühner lärmen. Die Sonne geht unter und es wird kühler.

Wir verabschieden uns bei allen und Sheela geht mit uns zu unserem Auto. Wir umarmen sie wohl zum zehnten Mal, sie drückt uns die Hände. Mit zittriger Stimme sagt sie: „Richtet meinem ‚Papa‘ Shawn Grüße von mir aus. Ich hoffe, ich lerne ihn auch einmal kennen.“ Als sie das sagt, bin ich traurig und sehe, wie Mama sich eine Träne abwischt.

Sheela ist nicht bloß ein Foto von einem Mädchen, das irgendwo weit weg lebt. Sie ist nicht nur jemand, dem wir Briefe schreiben und Weihnachtsge-schenke kaufen. Noch nie war mir so klar, dass es meine Aufgabe als Christin ist, Menschen wie ihr zu helfen, ganz egal, ob es für mich bequem ist oder nicht. Ich habe das Gefühl, dass Sheela jetzt wirk-lich meine Schwester ist. Ich weiß, warum ich die lange Reise nach Indien unter-nommen habe. Und ich kann es kaum erwarten, wieder zurückzukehren! ■

Naomi geht inzwischen ins Gymnasium und liebt Tiere. Sie würde gern eines Tages nach Indien zurückkehren, den Kindern helfen und sich auch um die streunenden Hunde kümmern. Natalie ist in der Oberstufe. Sie singt gern und ist mit ihren Freunden zusammen. Wie ihre Pa-tenschwester Sheela überlegt sie, später einmal Krankenschwester zu werden.

November 2013 | Adventist World 19

n o r d A s i e n - P A z i f i k - d i v i s i o n

Wenn wir betrachten, wie die Adventbotschaft in Asi-en Fuß fasste, staunen wir darüber, wie Gott einen einfachen Mann in seinem Werk gebrauchte.

Die Adventbotschaft in China, dem bevölkerungs-reichsten Land der Welt

Abram La Rue, ein amerikanischer Goldgräber, Seemann und Schäfer, war nicht mehr ganz jung, als er sich für die Adventbotschaft entschied. Unmittelbar darauf führte er seinen Nachbarn, William C. Grainger, einen Lehrer, zum Glauben.

La Rue ging auf das damalige Healdsburg College1, um eine Ausbildung für den Predigtdienst zu erhalten, und bewarb sich bei der Generalkonferenz darum, als Missionar nach China ent-sandt zu werden. Er kannte das Land aus seiner Zeit als Seemann und empfand eine Verantwortung für die vielen Menschen dort. Doch der Missionsausschuss fand, dass er mit 65 Jahren zu alt war, um nach China zu gehen und schickte ihn stattdessen nach Hawaii. La Rue machte sich mit vielen Büchern und Traktaten auf den Weg und es gelang ihm, als Buchevangelist Menschen für den Adventglauben zu gewinnen.

Doch sein Wunsch, die gute Nachricht in China zu verkün-digen, wurde immer stärker. Schließlich segelte er nach China und kam am 3. Mai 1888 als erster selbstunterhaltender Missionar Asiens in Hong Kong an. Er gründete eine Seemannsmission und arbeitete 14 Jahre lang als Buchevangelist, hauptsächlich auf den Schiffen im Hafen von Hong Kong. Außerdem unternahm er Reisen nach Shanghai, Japan, Borneo, Java, Singapur, in die damalige britische Kronkolonie Sarawak2 und einmal sogar nach Palästina und in den Libanon. Überall wo sein Schiff anlegte, ver-kaufte er adventistische Bücher und verteilte Traktate. Mit der Hilfe eines chinesischen Freundes, Mok Man Cheung, brachte er ein Traktat mit dem Titel „Das Gericht“ und das zweite Kapitel aus dem Buch Der bessere Weg von Ellen G. White auf Chinesisch heraus.3

Auf seine und Stephen N. Haskells (damals Missionar und Förderer des Verlagswerks in Australien) dringende Bitte hin schickte die Generalkonferenz 1902 offizielle Missionare nach China. Am 2. Februar kam John N. Anderson mit seiner Familie in Hong Kong an. Einen Monat später, am 1. März, taufte er sechs

britische Matrosen und einen in China lebenden Briten, denen La Rue Bibelstunden gegeben hatte.

La Rue starb am 26. April 1903; 15 Jahre lang hatte er sich um die Menschen in China bemüht. Er ist auf dem Happy-Valley-Friedhof in Hong Kong beerdigt. Dank seines Einsatzes gibt es in China trotz vieler Kriege, Revolutionen und Verfolgungen heute etwa 430.000 Gemeindeglieder in rund 3000 Gemeinden und Gruppen, die auf die baldige Wiederkunft Christi warten.

Die Adventbotschaft in Japan, dem Land der aufgehenden Sonne

William C. Grainger, der Lehrer, den Abram La Rue nach sei-ner Bekehrung als ersten zum Adventglauben geführt hatte, war inzwischen Präsident des damaligen Healdsburg Colleges. Ein Aufruf eines japanischen Studenten während einer Sabbatan-fangsandacht, bewegte ihn tief. Teruhiko Okohira suchte jeman-den, der mit ihm in sein Heimatland ging, um dort die Advent-

Lichtöstliche Asien

für das

Die Nordasien-Pazifik Division

Von P. D. Chun

Die missionarischen Vorkämpfer in China J. N. Anderson (hintere Reihe, links) und Abram La Rue (zweiter von links) mit einer Gruppe von Seeleueten und Auswanderern, die aufgrund der Bemühungen La Rues getauft wurden. William Grainger (unten) ging 1896 nach Japan, um Englisch zu unter- richten. Als Lehrbuch diente ihm die Bibel.

Adventgeschichte erzähltDie

20 Adventist World | November 2013

ben. Kuniya begann, seinem neuen koreanischen Freund Bibel-stunden zu geben. Bald brachte der Koreaner seinerseits einen Freund mit. Beide wurden von der Richtigkeit der adventistischen Lehren überzeugt. Kurz nach Mitternacht des 12. Mai 1904 wur-den Eung Hyun Lee und Heung Choi Son von Kuniya in Kobe getauft. Lee setzte seine Reise nach Hawaii fort. Son jedoch ging zurück nach Korea – Gott allein weiß, weshalb. Auf dem Schiff erzählte er Ki Ban Lim, der sich auf dem Rückweg von Hawaii nach Korea befand, von seinem neuen Glauben. Lim war in seiner Heimat ein Leiter der methodistischen Kirche und kannte die Leh-ren der Bibel gut. Am Ende der Reise hatte auch er die Adventbot-schaft angenommen. In seiner Heimat Chinnampo erzählte er seinen methodistischen Glaubensfreunden vom Sabbat.

Schon bald musste Lim Hilfe anfordern, denn sein Wissen über den Adventglauben war begrenzt. Mit ihm unterzeichneten 36 wahrheitssuchende Menschen einen Brief an Pastor Kuniya in Japan, in dem sie ihn in einer Art modernem „mazedonischen Hilferuf“ (s. Apg 16,9) baten, nach Korea zu kommen, um sie in den biblischen Wahrheiten zu unterweisen. Unter großen Mühen traf Kuniya am 9. August 1904 in Chinnampo, im Nordwesten Koreas, ein. Er gab in vielen Dörfern Bibelstunden. Innerhalb von 50 Tagen taufte er 71 Personen und gründete vier Gemeinden. Die Beschwerlichkeiten, Belastungen und Widerstände, die er durchmachte, waren fast mehr, als ein Mensch ertragen konnte. Doch Kuniya legte durch seinen hingebungsvollen Einsatz einen stabilen Grund für die Adventgemeinde.

Ganz Gott geweihtDas Werk der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der

Nordasien-Pazifik-Division begann 1888 mit dem selbstunterhal-tenden Missionar Abram La Rue. Acht Jahre später, im Jahr 1896, begann William Grainger, der erste, den La Rue in den USA zum Adventglauben gebracht hatte, das Werk in Japan. Etwa acht Jahre danach dehnte Hide Kuniya, einer der ersten, die Grainger in Japan gewonnen hatte, das Werk bis nach Korea aus. All das geschah durch einen einfachen Mann, dessen Herz für die Mis-sion brannte und der nicht aufgab.

Abram La Rue verkörperte folgende Aussage von Ellen White: „Ohne Grenzen ist der Einfluss dessen, der dem Wirken des Heili-gen Geistes Raum gibt, indem er das eigene Ich beiseite stellt und ein Leben führt, das völlig Gott geweiht ist.“4 ■

1 Heute Pacific Union College.2 Heute ein Bundesstaat von Malaysia.3 „The Sinner’s Need of Christ”; deutsch: „Der einzige Weg zum ewigen Leben”. 4 Das Leben Jesu, S. 234 (rev.).

Teruhiko Okohira (links), Student am Healdsburg College, über - redete William Grainger, ihn nach Tokio zu begleiten. Hide Kuniya (rechts) besuchte Graingers Englisch-Bibelschule und war einer seiner ersten Täuflinge.

P. D. Chun, ehemaliger Präsident der Nordasien-Pazifik Division, ist internationaler Vertriebsleiter für Adventist World.

B i l d e r m i t f r e u n d l i C h e r e r l A u B n i s v o n g C A r C h i v e s

bot schaft zu verbreiten. Erfüllt von dem gleichen Missionsgeist, der auch La Rue beherrschte, legte Grainger seine Präsidentschaft nieder und reiste nach Japan, wo er am 19. November 1896 ein-traf. Kurz darauf eröffneten er und Okohira im Tokioter Stadtteil Shiba die „Japanisch-Englische Bibelschule“, an der anhand der Bibel Englisch unterrichtet wurde.

Auf Einladung seines Freundes, des Militärarztes Dr. Modutaro Kawasaki, schrieb sich Hide Kuniya, Schatzmeister einer Militärein-heit, in die Schule ein. Kuniya war tief beeindruckt von Graingers christlichem Charakter und nahm regelmäßig am Bibelunterricht teil. Überzeugt von den biblischen Lehren, beschloss er, den Mili-tärdienst zu quittieren, um den Sabbat halten zu können. Am 24. April 1899 waren Kuniya und dessen Freund Kawasaki sowie zwei weitere Männer die ersten Japaner, die Grainger taufte. Im gleichen Jahr wurde in der englischen Bibelschule die erste Adventgemeinde mit 13 Gemeindegliedern gegründet.

Grainger begann, die Monatszeitschrift The Gospel for the Last Days (Das Evangelium für die Endzeit) – später Signs of the Times (Zeichen der Zeit) – herauszugeben. In China überlebte La Rue seine erste „Frucht“ für Gott und Missionarskollegen, denn Grainger starb am 31. Oktober 1899 im Alter von nur 55 Jahren an einer Urämie (Harnvergiftung). Er wurde auf dem Aoyama-Friedhof in Tokio beigesetzt. Doch sein Missionsgeist lebte im Herzen von Okohira, Kuniya, Kawasaki und Frank William Field weiter. Letzterer war nach Japan gekommen, um die Arbeit fort-zusetzen, die Grainger begonnen hatte und um die Lücke zu schließen. Kuniya wurde Gottes Werkzeug, um La Rues beeindru-ckendes Zeugnis in ein weiteres Land Asiens zu bringen.

Die Adventbotschaft in KoreaHide Kuniya war inzwischen Pastor der Adventgemeinde in

Kobe (Japan). Eines Tages fiel ihm ein Fremder auf, der interessiert die Hinweistafel an einer kleinen Adventkapelle betrachtete. Er lud den Fremden ein, hereinzukommen und erfuhr, dass dieser ein koreanischer Gastarbeiter auf dem Weg nach Hawaii war. Keiner verstand die Sprache des jeweils anderen, doch mit der Hilfe des

Heiligen Geistes konnten sie miteinander kommunizieren, indem sie chinesische Schriftzeichen auf eine Tafel schrie-

November 2013 | Adventist World 21

Patti, wir sind fertig! Jetzt kann es regnen.“Der offizielle Abschluss des Projekts sollte erst etwas

später begangen werden, doch als Brook Powers seine Frau anrief, wussten er und sein kleines Team, dass sie ein schwer erkämpftes Ziel erreicht hatten. Der glänzende, rot-weiße Funkturm mit der neuen Vorhangantenne, die das Evangelium noch mehr Hörern in Asien zugänglich machen würde, war auf-gestellt. Nun mussten sie sich keine Sorgen mehr um die sint-flutartigen Regenfälle machen, die mit der nächsten Regenzeit kommen würden.

Ein Missionsunternehmen mit GeschichteSeit 26 Jahren hören Menschen in Ländern wie China, Nordko-

rea, Vietnam, Indonesien und Indien Sendungen der Voice of Hope (Stimme der Hoffnung) über den Kurzwellensender von Adventist World Radio (AWR) in Guam. Die Zahl der Sprachen, in denen die Sendungen ausgestrahlt werden, ist inzwischen auf 34 gestiegen; der Sender strahlt 287 Stunden Programm in ganz Asien aus.

Als AWR-Chefingenieur, Brook Powers, gemeinsam mit Vor-standsmitglied Loney Duncan, einem Radio-Experten im Ruhe-stand, vor fast drei Jahren die Kapazität und Effektivität der Sta-tion prüften, wurde klar, dass eine umfassende Aufrüstung nötig war. Um die benötigten Mittel von drei Millionen US-Dollar aufzubringen, wurde eine Spendenaktion gestartet, die einen guten Zuspruch fand. Für den 3. September 2013 hatte AWR internationale und heimische Gäste zu einer Einweihungsfeier geladen, um die Fertigstellung des Projekts zu begehen.

„Für die Arbeiten wurden nur zwei Jahre benötigt – eine Rekordzeit“, erklärte AWR-Präsident Dowell Chow. „Im Schnitt dauert es fünf Jahre, um ein Projekt dieser Größenordnung zu verwirklichen.“

Die Erweiterung ermöglicht es AWR, seine Übertragungen nach Asien zu verbessern; denn zum einen können die Sendun-gen nun über Frequenzen ausgestrahlt werden, die das Zielpubli-kum besser erreichen, und zum anderen ist es möglich, Sendun-gen in mehrere Länder gleichzeitig auszustrahlen, um die Zu hörer während der jeweils für sie relevanten Hauptsendezeiten zu erreichen. Die Kapazität wurde um ungefähr 25 Prozent erweitert, was Powers zufolge der Hinzufügung einer vollstän-digen Funkstation entspricht.

Die Einweihungsfeier stand unter dem Motto „Von dieser kleinen Insel aus … in alle Welt“. Während der Feier sagte der Gouverneur von Guam, Eddie Baza Calvo, in Anspielung auf das Motto: „Als ich noch in der Privatwirtschaft tätig war, habe ich gelernt, dass es drei Voraussetzungen für Erfolg gibt: Standort, Standort und noch einmal Standort. Wenn ich mir die Lage von Guam anschaue … und mir dann die Karte von Adventist World Radio und die Reichweite des Senders ansehe, bedeutet das die Erreichbarkeit von fast drei Milliarden Menschen – ein Vorteil, der dazu genutzt wird, die gute Nachricht zu verbreiten. Welche Mission könnten Menschen oder Unternehmen verfolgen, die größer ist, als die Verbreitung der guten Nachricht?“

Die Feier fand direkt auf dem Antennenfeld, am Fuß des neuesten Funkturms statt. Das gab den Anwesenden einen Ein-druck vom riesigen Ausmaß der Übertragungseinrichtung. Am Ende der Einweihungsfeier hatten die Gäste ein umfassendes Verständnis von dem großen Aufwand, der für die Verwirkli-chung des Projekts nötig war.

Enormer AufwandIn der ersten Phase der Expansion wurde einer der bereits

bestehenden Funktürme der Sendestation versetzt, um eine Niedrigfrequenzantenne durch eine Hochfrequenzantenne zu ersetzen. In der zweiten, abschließenden Phase wurde der neue Funkturm errichtet und eine neue Hochfrequenz-Vorhangan-tenne installiert.

Diese Phase war noch arbeitsintensiver. Viele Tonnen Erd-reich mussten bewegt und ein tiefer Graben aufgefüllt werden; ein unterirdischer Kanal von etwa einem Meter Durchmesser für den Oberflächenwasserabfluss musste zur Erosionsprä-vention gegraben und 822 Tonnen Beton gegossen werden, bevor der knapp 70 Meter hohe Funkturm aufgerichtet werden konnte.

Im Durchschnitt beträgt die Größe der Vorhanganten- nen circa 72 bis 80 Meter. Während der Aufbauarbeiten wurden einige Sendungen über mehrere Monate von kom-merziellen Kurzwellenstationen in Sri Lanka und Europa ausgestrahlt, um einen ungestörten Empfang für die Hörer zu gewährleisten.

S O N D E R T H E M A

Inselkleinen

Der technische Leiter des AWR in Guam, Brook Powers, begutachtet die modernisierte Antennen-

anlage mit AWR Präsident Dowell Chow.

Von dieser

Die Ausdehnung der Reichweite von Adventist World Radio in Asia

22 Adventist World | November 201322 Adventist World | November 2013

Das Wetter war ein entscheidender Faktor: Die Bauarbeiten mussten während der sechsmonatigen Trockenzeit auf Guam fertiggestellt werden. „Die Arbeiten wurden im Wesentlichen von fünf Männern – Gordon Garner, Ben Stern, Donaldo Storey, David Hendrick und mir – mit unglaublich viel technischer Ausrüstung und unter dem großen Segen Gottes geleistet. Wäh-rend der ganzen Zeit habe ich Gottes Führung gespürt“, erklärte Powers.

Bei der Einweihung würdigte auch Ted N. C. Wilson, Präsi-dent der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, Gottes Führung: „Diese Sendestation wird vom Heiligen Geist betrieben. Sie ist technisch auf dem neuesten Stand und infor-mationsorientiert; doch AWR-Guam und AWR überhaupt sind durchaus nicht im Informationsgeschäft tätig, sondern im Inspi-rationsgeschäft … Gott möchte, dass wir um Wunder beten, er will, dass wir ihn um Außergewöhnliches bitten. Wenn wir heute hier auf dieser Anlage stehen … können wir wirklich sagen, dass sie eine Antwort auf Gebete ist.“

Die Sendeanlage auf Guam ist der einzige Kurzwellensender im Besitz von AWR. In anderen Teilen der Welt kauft AWR Sen-dezeit bei kommerziellen Kurzwellensendern. Weltweit strahlt der Rundfunksender Sendungen in 100 Sprachen über Kurz-welle, Mittelwelle und UKW (FM) aus und bietet Podcasts zum Nachhören im Internet auf awr.org an. Der Vorteil des Kurzwellenradios ist, dass die Signale über Tausende von Kilo-metern empfangen werden können und Hörer auch in entlege-nen Gebieten oder in Ländern, in denen die Verkündigung der

christlichen Botschaft verboten ist, erreichen. Dieser Aspekt ist nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil des Dienstes von AWR.

Ein wichtiger DienstZuschriften von AWR-Hörern veranschaulichen den Einfluss

des Radios. So schrieb ein junger Hörer aus China: „Ich bin ein neuer Hörer der Voice of Hope. Früher – vor meiner Behinde-rung – habe ich kaum Radio gehört. Während der schweren Zeit meiner Krankheit habe ich mein Radio eingeschaltet und Ihre Stimme gehört. Für mich war es wie die Stimme Gottes, die mir Hoffnung und Licht. gab. Wenn ich die guten Sendungen höre, vergesse ich meine Schmerzen.“

Gouverneur Calvo fasste den Dienst von AWR treffend mit folgenden Worten zusammen: „Überall auf der Welt geschehen viele Dinge … Wir leben in schwierigen Zeiten. Ich schätze mich glücklich und bin heute hier, um Ihnen zu gratulieren und für alles zu danken, was Sie tun, denn mitten in einer Welt, der es an geistlicher Ausrichtung und Lebenssinn mangelt, gibt es Adven-tist World Radio, eine Stimme und eine Botschaft für die Ewig-keit, die uns allen Leben bringt, ewiges Leben.“ ■

Shelley Nolan Freesland leitet die Kommuni-kationsabteilung bei Adventist World Radio.

InselVon Shelley Nolan Freesland

Links: Der Chefingenieur von AWR-Guam, Brook Powers, Sendestationsmanager Victor Shepherd und der Ve-rantwortliche für die Wartung, Gordon Garner (von links nach rechts) mit drei tibetischen Trompeten, die ihnen anlässlich der Einweihung der Sendestation überreicht wurden. Kleines Foto: Der Gouverneur von Guam, Eddie Baza Calvo, nannte einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die meisten Organisationen: „Standort, Standort und noch einmal Standort!“ Oben: AWR-Guam hat zwar nur wenige Mitarbeiter – nur elf Voll- und Teilzeitangestellte – doch der Einflussbereich ist riesengroß: Bis zu drei Milliarden Menschen in ganz Asien können erreicht werden.

Von dieser

B i l d e r m i t f r e u n d l i C h e r e r l A u B n i s v o n A w r

Die Ausdehnung der Reichweite von Adventist World Radio in Asia

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November 2013 | Adventist World 23November 2013 | Adventist World 23

E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts lag das Gesund-heitswesen der USA im Argen!

Zu den Standardbehandlungen gehörte der Aderlass1 ebenso wie die großzügige Anwendung von Schwermetallverbindun-gen wie zum Beispiel mit Quecksilber oder Arsen, Alkohol in verschiedenen Mixturen, Tabak und Opiaten. Kalomel (Quecksil-berchlorid) wurde zur Behandlung vieler Krankheiten verwendet, darunter auch Gelbfieber. Außerdem wurde es als Ab-führmittel verabreicht, oft in einem Maße, dass es bei den Patienten zu den typischen Symptomen einer Quecksilbervergiftung wie Haar- und Zahnausfall kam.

Nicht umsonst wird diese Zeit als die Zeit der „heroischen Medizin“ bezeichnet; diese aggressiven Behandlungsmethoden wurden bis weit ins 19. Jahrhundert hinein angewandt. Die ohnehin schon entkräfteten Körper der Kranken wurden durch die

gefährlichen Methoden, deren Wirkung unbewiesen war, noch weiter geschwächt. Dadurch wurde mehr Schaden als Nutzen angerichtet, auch wenn die Behandlungen gut gemeint und unter den damaligen Medizinern allgemein akzeptiert waren.

Innerhalb der Ärzteschaft Nordameri-kas und Europas wurden hitzige Debatten über die Effektivität solcher Behandlungs-methoden geführt. Die Bandbreite reichte von den Bemühungen der „heroischen“ Medizin, „überschüssige“ Vitalität, die sich als Fieber manifestiert haben mochte, zu

vermindern, bis hin zur Verwendung von Aufputschmitteln und Alkohol, um die Vitalität wieder zu stärken (von der man annahm, dass sie das Fieber überhaupt erst ausgelöst hatte!). Ernährung und Hygiene wurden für das Wohlbefinden oder die Genesung eines Patienten völlig außer Acht gelassen. Zu dieser Zeit kamen Bewe-gungen zur Reformierung der Therapie-formen des Gesundheitswesens auf.

Die „Gesundheitsreform“Als Kirche erheben wir oft den

Anspruch, dass die „Gesundheitsreform“ eine adventistische Erfindung gewesen sei, doch das ist nicht der Fall. Der Begriff „Gesundheitsreform“ beschreibt den lan-gen Veränderungsprozess hinsichtlich der damals vorherrschenden, schlechten Behandlungsmethoden. Bereits 1823 – lange vor der „großen Enttäuschung“ im Oktober 1844 – gab der Schiffskapitän

Joseph Bates – später einer der Mitbegrün-der der Kirche der Siebenten-Tags-Adven-tisten – jegliche Verwendung von Tabak auf. Ab 1824 verzichtete er auf jede Form von Alkohol und ab 1828 auch auf Tee und Kaffee. Über Letzteren soll er gesagt haben: „Er ist ein Gift. Er hatte auf mich solch eine Wirkung, dass ich vor Mitter-nacht nicht zur Ruhe kommen oder schla-fen konnte.“ Im Jahr 1845 gelangte er zu der Überzeugung, dass der Samstag der biblische Sabbat ist, und ab 1846 verkün-digte er mit James und Ellen White diese

GnadeDie

GesundheitsbotschaftDer Beginn unseres umfassenden Gesundheitsdienstes

und die anderen Glaubensüberzeugungen, die die Adventisten heute vertreten. Es ist außerdem interessant, dass er 1844 auf-hörte, Fleisch zu essen, und innerhalb weniger Monate auch keine Butter, kein Fett, keinen Käse oder ähnliche Nahrungs-mittel mehr aß. Als andere seinem Beispiel folgten, freute er sich.

Ein weitaus energischerer Verfechter der Gesundheitsreform war Sylvester Gra-ham, der 1794 geboren wurde. Er war pres-byterianischer Prediger, bevor sein Inter-esse an Ernährungsfragen erwachte und er ab 1837 seine Ansichten in der Zeitschrift The Graham Journal veröffentlichte. Er sprach sich dafür aus, dass die Ernährung hauptsächlich aus Obst und Gemüse beste-hen und Brot aus unraffiniertem Mehl gebacken werden sollte. Statt Butter emp-fahl er Sahne; er riet auch zum Verzicht von Fleisch, Fisch, Tee, Kaffee, Wein und Tabak in jeder Form. Außerdem empfahl

er, täglich zu baden oder zu duschen und sich an der frischen Luft zu bewegen.2

Anweisungen von GottBereits im Jahr 1848 erhielt Ellen

White eine Vision über die schädlichen Wirkungen von Tabak, Tee und Kaffee. Im Jahr 1861 formierte sich die Sabbat hal-tende Adventbewegung in Michigan als offizielle Kirche. Am 6. Juni 1863 erhielt Ellen White im Haus von Aaron Hilliard in Otsego (US-Bundesstaat Michigan) eine grundlegende Vision über die Gesundheit,

der

Von Peter N. Landless

24 Adventist World | November 201324 Adventist World | November 2013

in der es vor allem darum ging, dass James White dringend auf seine Gesundheit ach-ten sollte. In den folgenden Monaten ver-schob Ellen White es aufgrund zunehmen-der Verpflichtungen immer wieder, die Vision aufzuschreiben; erst im folgenden Jahr hielt sie die Vision schriftlich fest. Im Kapitel „Gesundheit“ im vierten Band

ihrer Buchreihe Spiritual Gifts schrieb sie unter anderem: „Ich sah, dass wir in dieser Zeit besonders auf die Gesundheit achten sollten, die Gott uns gegeben hatte, denn unser Werk war noch nicht abgeschlos-sen.“3

Ein weiteres Jahr später (1865) folgten sechs Flugblätter mit dem Titel Health: or How to Live (Gesundheit oder: Wie wir leben sollen). Die darin dargelegten Gedan-ken waren denen von Graham, Trall und Jackson sehr ähnlich, doch auf die Frage, ob sie Ansichten von ihnen übernommen habe, erwiderte sie: „Ich hatte noch nichts von ihnen gelesen, noch sollte ich es tun, bis ich meine Sichtweise ausführlich formuliert habe, damit niemand sagen kann, dass ich mein Wissen über das Thema von Ärzten und nicht von Gott habe.“4

Nachdem sie sah, dass große Überein-stimmung zwischen ihren Gedanken und denen, die andere im Buch The Laws of Life von Trall, Jackson und anderen zum Ausdruck brachten, herrschte, veröffent-lichte sie das Buch How to Live. Darin ver-arbeitete sie auch Material, das „großen-teils aus den erwähnten Werken entnom-men“ war.5

Zwar waren in anderen Botschaften auch schon Aspekte der Gesundheitsre-form betont worden, doch die Vision in Otsego war die deutliche Botschaft, dass es eine geistliche Verpflichtung ist, für den Körper als „Tempel des Heiligen Geistes“ zu sorgen (vgl. 1 Kor 6,19). Sie zeigte außerdem die ganzheitliche Sichtweise von Körper, Seele und Geist. Auch Prinzi-pien wie ausreichend Ruhe, Sonnenschein, eine ausgewogene Ernährung, Enthalt-samkeit von Alkohol und Tabak, Gottver-trauen, Bewegung, Wasseranwendungen und frische Luft haben sich bewährt und wissenschaftliche Bestätigung gefunden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt wurde aus Ellen Whites Gesundheitsvision in Otsego deutlich: Wir bemühen uns um gute Gesundheit, um Gott und unseren Mitmenschen besser dienen zu können. Es ist zwar ein Segen an sich, gesund zu sein, doch Gesundheit ist kein Selbstzweck. Wir sind gerettet worden, um zu dienen. James und Ellen White mussten wichtige Lebensstiländerungen vornehmen, um ihren Dienst aufrechterhalten und erwei-tern zu können; auch das wurde ihnen in der Vision 1863 gezeigt.

GesundheitsinstitutionenAm Weihnachtstag 1865 erhielt Ellen

White eine weitere Gesundheitsvision. In ihr ging es um die sozialen und missiona-rischen Aspekte eines Gesundheitsdiens-tes. Die Notwendigkeit, eigene Gesund-heitseinrichtungen zu gründen, wurde ausgedrückt. Sie sollten sich nicht nur um die körperlichen Bedürfnisse der Men-schen kümmern, sondern auch um deren geistliche und seelische. Das Bemühen um den ganzen Menschen, der für die Mission der Siebenten-Tags-Adventisten so ent-scheidend ist, wurde betont.

Wenige Wochen nach der General-konferenzversammlung schrieb Ellen White einmal mehr von der Notwen-digkeit für Prediger und Gemeindeglieder, die Botschaft der Gesundheitsreform anzunehmen, und forderte die Adven-tisten nachdrücklich auf, eine eigene Institution zu gründen. Das war der Anstoß zu einem Gesundheitswerk,

GnadeGesundheitsbotschaft

das bis heute in vielen Ländern der Welt Spuren hinterlassen hat.

1902 schrieb Ellen White: „Wir leben in einer Zeit, in der jedes Gemeindeglied ärzt-liche Missionsarbeit tun sollte. Die Welt ist ein Krankenhaus voller körperlich und seelisch Kranker. Überall gehen Menschen zugrunde, weil sie die Wahrheiten nicht kennen, die uns anvertraut wurden. Den Gemeindegliedern tut eine Erweckung not, damit sie ihre Verantwortung erkennen und diese Wahrheiten verbreiten.“6 Dieser Aufruf zu einem umfassenden Gesund-heitsdienst gilt jedem von uns und auch der Gemeinde als ganzer. Wir sollen liebe-voll weitergeben, was wir an Erkenntnissen empfangen haben, uns um Menschen kümmern, sie belehren, heilen und sie zu Nachfolgern Christi machen.

Gott hat uns als Kirche offenbart, wie wir ein Leben in Fülle (vgl. Joh 10,10) füh-ren können; das ist ein Segen. Es bedeutet aber auch eine heilige Verpflichtung für uns, für unseren Körper zu sorgen und alles, was wir sind und haben, im Dienst für eine verlorene Welt einzusetzen. Die Menschen brauchen eine Offenbarung von Jesus Christus und der Liebe Gottes; seine Nachfolger können sie ihnen durch die kostbaren Erkenntnisse, die sie erhalten haben, und ihren Dienst vermitteln. Lasst uns diesen Ruf annehmen und Gott mit Körper, Seele und Geist ehren, um „jede Fähigkeit bestmöglich zum Dienst für Gott und Menschen zu erhalten.“7 ■

1 Die Entnahme von in der Regel geringen Mengen Blutes eines Patienten, um Krankheiten vorzubeugen oder zu heilen.

2 Vgl. George R. Knight, Ellen Whites Leben und Welt, Advent-Verlag, Lüneburg 2001/2009; S. 183-187.

3 Selected Messages, Bd. 3, S. 279. 4 Ebenda, S. 277.5 Ebd.6 Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 3, S. 85f. 7 Ellen G. White, Auf den Spuren des großen Arztes, S. 258.

Peter N. Landless, u. a. Facharzt für Nuklearkar-diologie, ist Direktor der Gesundheitsabteilung

der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten.

Wir bemühen uns um gute Gesund-heit, um Gott und unseren Mitmen-schen besser die-nen zu können.

November 2013 | Adventist World 25November 2013 | Adventist World 25

F R A G E N Z U R B I B E L

Dass die Bibel den Gehorsam betont, geht uns in unserer gefallenen menschlichen Natur gegen den Strich,

denn wir sehen den Gehor-sam oft als Beschneidung unse-

rer Freiheit. Wir bringen ihn mit der Unterordnung unter jemanden

oder unter ein Gesetz in Zusammenhang; aber in der Bibel ist Gehorsam etwas Positives.

1. Gehorsam und Hören. Die Religion der Bibel ist eine Religion des Hörens. Sie gründet auf der Tatsache, dass Gott die Menschen durch sein Wort anspricht und ihnen sich selbst und seinen Willen offenbart. Das Reden Gottes ist die Grundlage für den Gehorsam des Menschen. Das erklärt die Tatsache, dass das Verb „hören“ in der Bibel oft „gehorchen“ bedeutet (z. B. hebr. shama‘, hören, gehorchen, z. B. in 2 Mo 24,7 und Jes 42,24; ’azan, hören, z. B. in 2 Mo 15,26; oder griechisch akouo, hören, gehorchen, z. B. in Mk 9,7). Ohne das Reden Got-tes könnten wir eigentlich nicht von „Gehorsam“ sprechen. Des-halb ist der Gehorsam wie ein Dialog, das heißt: Wir hören Gott reden und sollen darauf antworten. Unsere Antwort besteht dabei nicht nur aus gesprochenen Worten; noch wichtiger ist, dass sie sich im Gehorchen ausdrückt. Der Gehorsam ist eine Art des Redens mit Gott, unserem Dialogpartner.

2. Auf wen sollen wir hören? Warum sollen wir Gott gehor-chen? Das ist eine wichtige Frage; noch wichtiger jedoch ist die Frage: Wem soll ich gehorchen? Von Natur aus leben wir unter einer bösen Macht (vgl. Röm 8,6–8). Nur durch das Wirken des Heiligen Geistes wird die Möglichkeit des Wählens real (siehe Röm 8,12–14). Wenn wir durch ihn Gott reden hören und mit Gehorsam reagieren, sind wir wirklich frei.

Bei der Frage nach dem Warum müssen uns zwei Dinge bewusst sein: Erstens gibt es in der biblischen Theologie nur eine letztgültige und gesetzlich rechtmäßige Autorität – die des Schöpfers und Erlösers. Als Ursprung unseres Lebens ruft er uns dazu auf, auf ihn zu hören. Zweitens unterwerfen wir uns ihm, weil sein Wille für uns auf der Grundlage seines Wissens als Schöpfer und Erlöser immer gut ist. Deshalb ist es unsinnig, sich dem Reden Gottes entgegenzustellen. Im Gehorsam ihm gegenüber werden wir zu den Menschen, zu denen er uns machen will – und die wir selbst tief in unserem Innern sein wollen.

3. Gehorsam und Gottes kosmischer Plan. Die Bibel kennt einen göttlichen Plan für das Universum (vgl. Eph 1,9–10;

Kol 1,19–20). Alles wurde von Gott geschaffen, um seinen Zweck entsprechend dem Reden Gottes zu erfüllen. „Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht.“ (Ps 33,6) Im Hören auf ihn wird die Einheit des Kosmos wiederherge- stellt. Deshalb ist unser Gehorsam unerlässlich, damit dieses Universum in diese Einheit durch das göttliche Reden integriert werden kann. Wahrer Gehorsam setzt Intelligenz und Freiheit voraus.

Die Natur wird durch die Naturgesetze vom Willen Gottes regiert. Diese Gesetze wirken systemimmanent, deshalb spricht Gott nicht direkt zur Natur. Wenn Gott bisweilen doch zur Schöpfung spricht, dann, weil das Böse deren eigentliche Funk-tion zerstört hat und das Chaos die Überhand zu gewinnen scheint. Das ist genau genommen jedoch kein Gehorsam. Doch Gottes intelligente, mit Freiheit ausgestattete Geschöpfe müssen ihn zu sich reden hören, damit er eine Antwort von ihnen als Dialogpartner erwarten kann.

Die Antwort des Menschen dient im Wesentlichen demsel-ben Ziel wie die Unterwerfung der Natur unter den Willen Got-tes, nämlich dem Dienen. Jeder Bestandteil des Universums dient anderen. Nur die intelligenten Wesen konnten den Kreis-lauf des Dienens durchbrechen – und sie haben es getan. Die Folge war der Zerfall des Kosmos und eine beinahe irrwitzige Sorge um die Selbsterhaltung. Gehorsam ist nur möglich, wenn wir durch Christus wieder in die ursprüngliche Absicht Gottes für uns eingesetzt werden. Gehorsam ist Dienst.

Dieses Verständnis von Gehorsam beruht weitgehend auf einer ganzheitlichen Sicht der menschlichen Natur. Wir sind eine unteilbare Einheit des Lebens in körperlicher Form. Was immer in unserem Herzen geschieht, wenn der Heilige Geist zu uns spricht, spielt sich im ganzen Menschen ab. Das „Ja“ unserer Lippen sollte das „Ja“ unserer Augen, Ohren, Hände und Füße sein. Es ist eine praktische Reaktion des ganzen Menschen auf das Reden Gottes. Gehorsam hat daher nichts mit Gesetzlichkeit zu tun, sondern ist ein großes Vorrecht.

Verleitet

die Betonung auf den

Gehorsam, den die Bibel

zum Beispiel in 5. Mose 4,1

legt, nicht zur

Gesetzlichkeit?

Angel Manuel Rodríguez lebt im aktiven Ruhestand im US-Bundesstaat Texas, nachdem er viele Jahre lang Direktor des Biblischen Forschungsinstituts der

Generalkonferenz war.

GehorsamsFrageEine des

26 Adventist World | November 2013

B I B E L S T U D I U M

Die sieben Gemeinden in Offenbarung 2 und 3 repräsen-tieren die christliche Kirche vom ersten Jahrhundert bis zum Ende der Welt. Sie beschreiben den geistlichen

Zustand der Gemeinde Gottes in den jeweiligen Epochen. Mit der ersten Gemeinde, Ephesus, wird die neutestamentliche Gemeinde mit ihrem Eifer für die Wahrheit und ihrem leiden-schaftlichen Glaubenszeugnis treffend beschrieben.

Leider verloren die ersten Christen ihre erste Liebe; bloße Pflichterfüllung trat an die Stelle der Hingabe. Allmählich und fast unmerklich wurde aus ihrem Dienst für Christus reine Formsache. Im Bibelstudium des vergangenen Monats haben wir entdeckt, dass dies jedem von uns passieren kann, und der Hei-lige Geist uns auffordert, unsere Gedanken auf Jesus zu konzent-rieren, der das Zentrum erlösenden Glaubens ist.

Heute studieren wir die zweite der sieben Gemeinden, Smyrna. Das Wort Smyrna bedeutet „süß duftendes Räucher-werk“. Im 2. und 3. Jahrhundert war die christliche Gemeinde heftigen Angriffen des Teufels in Form von Verfolgungen ausge-setzt. Von der Gemeinde in Smyrna können alle Christen viel ler-nen, die Prüfungen durchmachen und Schwierigkeiten erleben.

1 Lies Offenbarung 2,8. Wie stellte sich Jesus der Gemeinde in Smyrna vor? Weshalb, meinst du, verwen-dete er gerade diese Titel für sich? (Vgl. Offb 1,17–18).Welch ein passender Titel für Jesus, um seine treue Gemeinde in Smyrna anzusprechen! Er ist der „Erste und der Letzte, der tot war und lebendig geworden“ ist. Wenn Jesus Spott, Verfolgung, Folter und Tod tapfer ertragen konnte, können es seine Nachfol-ger auch. Christus, der über das Grab triumphierte, schenkt auch uns den Sieg über den Tod.

2 Mit welchen drei Eigenschaften beschrieb Jesus die Gemeinde in Smyrna in Offenbarung 2,10?

3 Welchen rat gab Jesus seiner Gemeinde angesichts von prüfungen und Leiden? Die ganze Bibel hindurch ermutigte der Sohn Gottes sein Volk mit der Aufforderung: „Fürchte dich nicht.“ Durch den Prophe-ten Jesaja erklärte er: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtig-

keit.“ (Jes 41,10 EB) Mitten in einem heftigen Sturm rief Jesus seinen Jüngern zu: „Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!“ (Mt 14,27 EB) Auch uns gilt in unseren Prüfungen seine Zusage: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir.“ Er lässt uns in Schwierigkeiten nicht im Stich.

4 Offenbarung 2,10 zufolge würde Christi Gemeinde prüfungen zu bestehen haben. Einen bestimmten Zeitraum lang würde die Verfolgung besonders heftig sein. Wie lange sollte er dauern? Warum würden die Gläubigen dadurch ermutigt werden? Ein Tag in der biblischen Prophetie ist gleichzusetzen mit einem buchstäblichen Jahr (vgl. Hes 4,6 und 4 Mo 14,34). Demnach würde sich die zehn prophetische Tage dauernde Verfolgung über zehn buchstäbliche Jahre erstrecken. Diese Prophezeiung erfüllte sich in der zweiten allgemeinen – von Diokletian begon-nenen – Christenverfolgung von 303 bis 313 nach Christus.

Hier wird eine faszinierende geistliche Wahrheit offenbart: Keine Trübsal dauert ewig. Alle unsere Prüfungen sind von begrenzter Dauer.

5 Lies den letzten Satz von Vers 10. Welche Ermahnung gab Jesus der Gemeinde in Smyrna? Welche Belohnung stellte er ihr in Aussicht? Gott ruft jeden auf, ihm da, wo er ist, treu zu sein. Wenn die Chris-ten in Smyrna Jesus mitten in Verfolgung, Folter und Tod treu sein konnten, können auch wir in unseren Prüfungen treu sein. Wenn Gottes Gnade sie tragen konnte, kann sie auch uns tragen. Die „Krone des Lebens“ steht für uns ebenso bereit wie für sie.

6 Lies Offenbarung 2,7.11.17.26 und Kap. 3,5.12.21. Welche Aussage wiederholt sich in der abschließenden Aufforderung an jede der sieben Gemeinden?In welchen Umständen die Nachfolger von Jesus sich auch befin-den mögen – sie können „überwinden“. Keine Herausforderung, die ihnen je begegnen kann, ist zu groß für Jesus. Wir werden nie in eine Lage kommen, aus der er uns nicht retten kann. Es können uns keine Umstände begegnen, mit denen er nicht fertig wird. Durch Jesus können wir überwinden. Seine Gnade genügt in allen Lebenslagen. Das ist heute, morgen und für immer ein Grund zur Freude.

Die sieben Gemeinden in der Offenbarung:

Smyrnaf o t o v o n d i d i e r l A r o C h e

November 2013 | Adventist World 27

Stärker als der TodDer Artikel „Stärker als der Tod“ von Syl-via Renz (Juli 2013) hat mich sehr berührt. Ich fuhr gerade mit dem Bus, als ich den Artikel las und konnte meine Tränen nicht zurückhalten, als ich mich in ihre Situa-tion versetzte. Was würde ich tun, wenn das meinem sechsjährigen Sohn passiert wäre?

Wie traurig! Unser Schmerz, wenn wir von einem lieben Menschen Abschied nehmen müssen, ist wirklich schwer zu tragen. Doch eines Tages wird es besser. Gott gebe allen, die solch eine schwere Zeit durchmachen, den Trost, den sie brauchen. In dieser Welt bleiben uns Kummer und Leid nicht erspart, doch unser Herr und Heiland Jesus Christus hat uns fest ver-sprochen, dass er eines Tages wiederkom-men und uns mit sich in den Himmel nehmen wird. Dort wird es keinen Tod mehr geben.

Gerson de Souza AndradeResende, Rio de Janeiro, Brasilien

LebenspläneIch bin ein begeisterter Leser und Bewun-derer von Adventist World. Besonders gefallen hat mir Gerald A. Klingbeils Titelthema „Lebenspläne“ (Juli 2013). Ich habe mich dadurch sehr inspiriert gefühlt. Weiter so!

Paulo R. MelitoRio Claro, São Paulo, Brasilien

Der Einfluss von G. F. Jones in AsienIn Carol Taskers Artikel „Ein Paket mit Samen und Prinzipien des Reiches Gottes“ (August 2013) wurde unter anderem der Name G. F. Jones erwähnt. Vielleicht inter-essiert es die Leser von Adventist World, dass Jones und seine Frau vor dem Beginn ihres Wirkens auf den Salomon-Inseln im Jahr 1914 bereits am 28. Oktober 1904 in Singapur eintrafen. Sie waren einen Monat von Sydney mit dem Segelschiff unter-wegs, um das Werk in Singapur und anschließend auch noch in Java, Sumatra, Borneo und den damaligen Föderierten Malaiischen Staaten zu beginnen.

Im Jahr 1909 teilte die Generalkonfe-renz Singapur und die Malaiischen Staaten der neu gegründeten Asien-Division zu. Einem Antrag der damaligen Australasiati-schen Division im Jahr 1910, die Gebiete wieder an sie zurückzugeben, wurde nicht stattgegeben. Das war das Ende der direk-

ten Verbindung zwischen Australien und dem malaysischen Feld.

Zu den ersten Interessierten, die Jones und seine Frau zum Glauben führten, gehörten C. M. Lee und seine Frau. Sie schenkten der Kirche 1957 ein modernes Gebäude mit mehr als 2800 Quadrat-metern Grund an der Thomson Road in Singapur für die chinesische Gemeinde. Von 1936 bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts befand sich dort der Sitz der Fernost-Division. Heute ist unter anderem die Verwaltung des Südostasien-Verbands in dem Gebäude untergebracht.

Wu Chook Ying Grand Terrace, Kalifornien, USA

Wo bleibt die Ausgewogenheit?Ich gratuliere Allan R. Handysides und Peter N. Landless zu ihrem Aufruf nach Ausgewogenheit, wenn es um das Thema vegane und vegetarische Ernährung geht („Lacto-ovo-Vegetarismus – immer noch aktuell?“, August 2013) Es ist eine Schande, dass überzeugte Vegetarier verunglimpft werden, weil sie Milchprodukte oder Eier verwenden. Ellen White selbst lebte nie vegan und in ihrem Schrifttum findet sich nichts, was eine negative Haltung gegen-über denen, die Milchprodukte und Eier verwenden, rechtfertigt. Ich würde mir wünschen, dass das Thema der gesunden Ernährung auf eine wachsende Akzeptanz stößt. Leider steht dem oft ein Mangel an Ausgewogenheit im Weg.

Eric WitterAuburn, Georgia, USA

August 2013

Zwei Missionare –

zwei Welten12

VersteckterUnglaube

25

Namen,Namen, Namen26

Wege

Was ich von Geschäftsleuten in Russland über Erfolg gelernt habe7 Erfolgzum

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

L E S E R F O R u M

Leserbriefe

Bitte betet für meine Mutter, die Schmer-zen in beiden Armen hat. Betet zu Gott, dass es nicht Krebs ist und sie gesund wird.

Nad, Philippinen

Bitte betet für meine Freundin und ihren Sohn. Dieser hat gesundheitliche und familiäre Probleme.

Unnur, Island

Mein Mann und ich sind treue Adventis-ten. Seit wir vor vier Jahren geheiratet haben, begegnen uns meine Familie und jemand von der Familie meines Mannes mit unerklärlicher Feindseligkeit und Ver-achtung. Sie leben auf unserem Grund und Boden, doch sie zeigen keinerlei Dankbarkeit. Wie durch ein Wunder habe ich mich wieder erholt, nachdem ich ver-

giftete Nahrung zu mir genommen habe … Wir brauchen eure Gebete. Bitte betet dafür, dass Gott uns den Sieg schenkt und denjenigen, die in Sünde gefangen sind, hilft, sich loszureißen.

Lyuba, Bulgarien

Ich danke Gott, dass er mich mit meinen drei Söhnen und einer Tochter über ein

ANLIEGENDankw

28 Adventist World | November 2013

Adventist WorldIch bin Adventist aus Überzeugung und lese regelmäßig Adventist World. Ich muss sagen, dass ich immer sehr gesegnet bin vom Wort Gottes und den Berichten von den missionarischen Aktivitäten. Adventist World ermutigt, inspiriert und motiviert mich, Opfer zu bringen, Gutes zu tun und dem Beispiel Christi zu folgen. Ist Adven-tist World auch in digitaler Form erhält-lich, damit ich sie immer wieder lesen und auch an Freunde weitergeben kann?

Vielen Dank. Gott segne euer ganzes Team für die gute Arbeit, die ihr leistet.

Leakey RosasiNakuru, Kenia

Adventist World wird von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten herausgegeben und kostenlos an Gemeindeglieder verteilt. Im Internet ist sie unter www.adventistworld.org zu lesen. Wir freuen uns, dass die Zeitschrift mit Gewinn gelesen wird.

Die Redaktion

Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an [email protected] schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzi-sierung vorbehalten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA

Jahr lang ohne regelmäßiges Einkommen versorgt hat. Betet für mich, dass ich weiter auf seine Führung vertraue. Er ist treu, gerecht und vor allem liebevoll.

Elizabeth, Kenia

Ich habe um Fürbitte gebeten, damit ich meine Schulgebühren bezahlen und mein Studium abschließen kann. Gott hat die

Gebete tatsächlich erhört. Ich konnte mein Studium beenden und suche jetzt Arbeit. Danke, dass ihr mit mir betet!

Mutinta, per E-Mail

Ich lobe Gott für meine Familie und meine beiden Jungen und bitte euch, für uns zu beten.

Amos, Haiti

ANTWORT: In der Spencer-ville-Adventgemeinde in Silver Spring, im US-Bundesstaat

Maryland, zeigt Kindersabbat-schuldiakonin Jane Morrison den Kindern, was sie in ihrer Tasche

hat.

Wo in aller

Weltist das?

Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die BibelGott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich bibelgläubigen Menschen in mehr als 180 Ländern an, die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Weitere Informationen: www.erneuertdurchseinwort.de. Auf dieser Webseite kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den jeweiligen Tag per E-Mail zugeschickt zu bekommen. Wenn du mitmachen willst, dann beginne am

1. DEZEMBER 2013 mit Psalm 116

f o t o v o n i t A l o o s o r i o

Erneuert durch sein Wort

Leserbriefe bitte an [email protected] schicken. Bitte klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

Adventist Wor ld

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

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Gemeinsam die Bibel durchlesen

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November 2013 | Adventist World 29

L E S E R F O R u M

Jahren125

Verfolge die

Spiele Superman ODEr woman!

Diese einfache Übung hilft, rückenschmerzen vorzubeugen: Mit ausgestreckten Armen und Beinen auf den Bauch legen. Arme und Beine gleichzeitig etwa 25 Zentimeter vom Boden abheben. Zehn Sekunden halten. Dreimal wiederholen. Dreimal pro Woche durchführen.

Quelle: Men’s Health.

Am 24. November 1888 wurde der Schweizer Arzt, Sonderbe-auftragte und Verfechter der Religiösen Freiheit Jean Nussbaum

in La Chaux-de-Fonds (Schweiz) geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in der Schweiz, wo die Pflicht bestand, an sechs Tagen in der Woche die Schule zu besuchen. Jeans Mutter Berthe verdiente Geld als Waschfrau, damit sie die Geldstrafe zahlen konnte, mit der sie belegt wurde, weil er sabbats nicht in die Schule ging. Jean selbst musste seinen Mitschülern jeden Montagmorgen erklären, warum er am Sabbat den Unterricht versäumte.

Während er in Belgrad als Arzt arbeitete, bekam er mit Angelegenheiten der Religionsfreiheit zu tun. Nachdem er mit seiner Frau Milanka nach Italien gezogen war, wurde Nussbaum gebeten, an einer Versammlung des Völkerbundes in Genf teilzunehmen, bei der über einen „13-monatigen Kalender“ diskutiert werden sollte. Er sollte für Charles S. Longacre, Arthur S. Maxwell und Roy S. Anderson, dolmetschen, die nicht Französisch sprachen.

Im Zusammenhang mit dieser Versammlung lernte Nussbaum den katholi-schen Kardinal Pacelli kennen. Ihre Beziehung dauerte auch noch an, als der Kar-dinal zum Papst Pius XII gewählt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Nussbaum in Paris, wo er Präsident der französischen Nichtrauchergesellschaft und des Curie-Instituts war. Außerdem moderierte er eine Sendung über Gewissensfreiheit auf Radio Monte Carlo. Dane-ben übte er eine umfangreiche Reisetätigkeit für die Vereinten Nationen aus, um die Sache der Religionsfreiheit zu unterstützen.

A l i C e m A d A n h i

Einen Überblick über die Adventgläubigen in aller Welt zu behalten, ist keine leichte Auf-gabe. Die Dienstreisen der Leiter, Evangelis-ten und Administratoren unserer Kirche nachzuverfolgen, die in den unterschiedlichs-ten Teilen der Erde für die Adventgemeinden unterwegs sind, ist jetzt etwas leichter gewor-den, und zwar auf der interaktiven Webseite Journeys.AdventistReview.org, auf der man auch Berichte unserer Leiter über ihre Auf-enthalte in den jeweiligen Orten lesen kann. Vergesst nicht, für ihre Sicherheit und für die Gläubigen, denen sie dienen, zu beten, wenn ihr euch über ihre Reisen informiert.

Leiter

Wer an einer nahrhaf-ten und ausgezeichnet

schmeckenden Alternative zu weißem Reis interessiert ist, sollte einmal Bulgur probieren. Eine Tasse Bulgur enthält 14-mal so viel Ballaststoffe, 30 Prozent mehr Eiweiß, dreimal so viel Magnesium und doppelt so viel Kalium wie weißer Reis. Gekocht wird er genauso wie Reis.

BulgurVor

30 Adventist World | November 2013

Viele Fische schlingen ihre Nahrung in Millisekunden hinunter – zu schnell, um es mit dem bloßen Auge wahrzunehmen. Mithilfe von Hochgeschwindigkeitskameras wurden Zackenbarsche gefilmt, die Wasser – und damit ihre Beute – mit einer Geschwin-digkeit von 80 Stundenkilometern einsogen.

Quelle: National Geographic.

Am Tag vor dem Beginn einer ShareHim-Evangelisation lernte ich die Adventge-meinde in Praia (Kap Verde) kennen. Als ich ihnen als Sprecher für die Evangelisation vorgestellt wurde, war ihnen die Freude ins Gesicht geschrieben. Das war für mich die größte Motivation. Am ersten Abend kamen 200 Menschen zum Vortrag. Im weiteren Verlauf brachten die Nicht-Adventisten ihre Freunde mit. Schon bald war das Fußballfeld, auf dem die Vor-träge gehalten wurden, überfüllt. Die Menschen saßen sogar auf der Begrenzungs-mauer und auf dem Boden.

Am Ende eines Vortrags kam ein Mann mit einer starken Alkoholfahne nach vorne getorkelt. Er umarmte mich und begann, in der Nationalsprache Kreol auf mich einzu-reden. Ich rief einen Gemeindeältesten zu mir, der mir dolmetschte, was der Mann sagte.

Er hieß Lamp. Ich hatte über die Befreiung gesprochen, die nur Jesus bringen kann und er sagte: „Bitte helfen Sie mir! Ich möchte vom Alkohol frei werden!“

Ich erwiderte: „Machen Sie sich keine Sorgen um ihr Problem. Vertrauen Sie Jesus. Er kann und wird Ihr Leben verändern.“

Lamp verpasste keinen einzigen Vortrag. Jeden Tag begrüßte er mich mit den Worten: „Ich habe Jesus um Hilfe gebeten und habe heute nicht getrunken!“ Er gehörte zu den 27 Personen, die sich für die Taufe entschie-den.

Als er zur Evangelisation kam, hatte Lamp keine Freunde, niemanden, dem er etwas bedeutete. Doch als er Jesus kennen-lernte, gewann er Freunde unter den Gemeindegliedern. Und er gewann Jesus, den wichtigsten aller Freunde.

Filipe Reis ist Buchevangelist im Portugiesischen Verband mit Sitz in Lissabon (Portugal)

-SEkUNDEN-ZEUGNIS

Nicht schlingen

beim Essen

A l i C e m A d A n h i

„Siehe, ich komme bald …“Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.

Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott

Mitherausgeber: Claude Richli

internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk

Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater

Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk

Chefredakteur: Bill Knott

V. i. S. d. p. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Mark A. Kellner, Kimberly Luste Maran

redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan

redakteur der Online-Ausgabe: Carlos Medley

Technische Koordination: Merle Poirier

Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen

redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste

Leserservice: Merle Poirier

Layout und Design: Jeff Dever, Fatima Ameen

Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander

Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz

Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München

Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich)

Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: [email protected], Website: www.adventistworld.org

Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt.

9. Jahrgang, Nr. 11

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