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2014 © Rosenberg Europäische Akademie für Ayurveda . D-63633 Birstein Seite 01
Rosenberg Gesellschaft für ganzheitliche Gesundheit und Bildung gGmbH / Rosenberg
Health & Management GmbH & Co. KG
Forsthausstraße 6D-63633 Birstein
tel 0049 (0)6054-9131-0 . fax -36Europäische Akademie für Ayurveda
Ayurveda-Gesundheits- und Kurzentrum
www.ayurveda-akademie.org
www.rosenberg-ayurveda.de
Ayurveda-Ernährung bei Diabetes
Auch wenn in der indischen Kultur Gott Ganesha für seine kleine Statur mit dickem Bauch und seine
große Vorliebe für Süßigkeiten, Festgelage und den geruhsamen Lebensstil geliebt wird, aus medi-
zinischer Sicht wäre er ein klarer Fall für Diabetes. Dieses weit verbreitete Krankheitsbild wird durch
den von Gott Ganesha verkörperten Lebensstil – zu viel essen und zu wenig bewegen – stark geför-
dert und betrifft allein in Deutschland ca. 9 Mio. Menschen.
Trotz der Verstärkung vieler Belastungsfaktoren, die unser modernes Leben prägen, wie falsche
Ernährung, mentaler Stress, Bewegungsmangel, Übergewicht, so ist Diabetes doch ein sehr altes
Krankheitsbild. Bereits die Schriften der Artha veda (2500 vor Christus) schildern die übermäßige
Ausscheidung von Urin.
Später wird im Ayurveda-Lehrbuch der Charaka samhita das Krankheitsbild detailliert behandelt.
Prameda und Madhumeha
Charaka beschreibt unter Diabetes zwei Formen: Prameha, was soviel wie „großer Urin“ heißt und
als Vorstufe für Madhumeha, den „süßen“ Urin gilt. Immer dann, wenn die Menge des Urins über
800 ml am Tag und 6x täglich fließt, können wir von exzessivem „großen“ Urin sprechen. Ist er
zudem noch trüb, dunkel, sirupartig, so ist die Madhumeha-Stufe des „süßen“ Urins erreicht.
Aus ayurvedischer Sicht zählt Diabetes zu den diätisch behandelbaren Erkrankungen. Mit vergleich-
bar einfachen Maßnahmen wie einer leichten, kapha-reduzierenden Ernährung, angemessener
Bewegung (Yoga), vitalisierenden Kräutermassagen (Udvarthana) und sanften Ausleitungstherapien
(Pancakarma) können alle Diabetesformen typgerecht behandelt werden.
Basis einer jeden Diabetes-Therapie ist die richtige Ernährung. Diese besteht auch im Ayurveda aus
fünf kleinen Mahlzeiten, die den Körper nähren und mit anhaltender Energie versorgen. Kleine,
regelmäßige Mahlzeiten mit leicht verdaulichen, trockenen und bitteren Speisen prägen den
Speiseplan.
Artikel von Kerstin Rosenberg, Ayurveda-Ernährungsexpertin und
Geschäftsführerin der Europäischen Akademie für Ayurveda
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Empfehlenswerte Nahrungsmittel Nicht empfehlenswerte Nahrungsmittel
• geröstete Getreide und Hülsenfrüchte,
besonders Gerste, Hirse, Mungobohnen,
Kichererbsen, gekeimte Sprossen
• Blattgemüse, wie Spinat, Mangold, Chicorée,
Radicchio
• bittere, zusammenziehende und scharfe
Gemüse wie Kraut, Zucchini, Artischocke,
Rettich, Zwiebeln
• Früchte mit zusammenziehender Qualität wie
unreife Banane, Quitte, Berberitze
• reinigende und verdauungsfördernde
Gewürze, besonders Kurkuma, Knoblauch,
Bockshornkleesamen, Senfsamen, Pfeffer und
Ingwer
• als Getränk heißes Wasser, gekochtes Wasser
und Buttermilch
• Für Nicht-Vegetarier sind Wild, Lamm, Ziege
und gebratenes Huhn erlaubt.
Gemieden werden sollten alle sehr süßen, schlei-
migen, öligen und schweren Speisen, wie
• zu frisch geerntetes Getreide
• Kartoffeln
• Okra
• Mango und Trauben
• Joghurt, Käse, Milchprodukte
• Sago
• kaltes Wasser, Fruchtsäfte, Alkohol
• weißer Zucker
Die richtige Menge, Reihenfolge und Gewürze bestimmen den Speiseplan
Wichtigste Empfehlung für den Speiseplan ist die richtige Menge. Der Diabetiker muss lernen, sich
mit kleinen Mahlzeiten zu begnügen. Trotz alledem sollte er kein Mangel oder Hunger verspüren.
Aus diesem Grunde empfiehlt Ayurveda den Genuss einer kleinen, diätetisch zubereiteten Süßspeise,
welche zu Beginn der Mahlzeit eingenommen werden sollte. Diese befriedigt mit ihren schweren
und trockenen Eigenschaften den übermäßigen Appetit und verhindert Heißhunger.
Jede Mahlzeit sollte alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten, jedoch süß, sauer und salzig nur
sparsam dosieren. Am Ende des Essens helfen Buttermilch und Bitterstoffe, in Form von Kräutern
oder grünem Tee – den Körper in seiner Verdauungsarbeit und Leichtigkeit zu fördern.
Für den süßen Start eignen sich sehr gut Laddus, ein kleines Konfekt aus Kichererbsenmehl, oder
trockene Küchlein aus Gerste. Gesüßt werde sollte mit braunem Zucker und mit Honig. Als Gewürze
verbessern Zimt, Safran und Ingwer nicht nur den Geschmack, sondern auch die Kapha-Reduktion,
da sie mit ihren erhitzenden oder auskratzenden Eigenschaften das Verdauungsfeuer (Agni) anregen
und Schlackenstoffe (Ama) ausleiten.
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Das beste Gewürz gegen Diabetes ist jedoch der Kurkuma. Dieser wird auch in größeren Mengen als
Therapeutikum empfohlen, da er das effektivste natürliche Mittel zur Blutreinigung darstellt.
Ergänzend zum gesunden Speiseplan helfen auch ayurvedische Kräutermischungen die pathophy-
siologischen Faktoren, die Ayurveda mit einer Erhöhung von Kapha, Meda, Mamsa und Kleda,
einer Störung des Fettstoffwechsels (Meda-Dhatvagni) sowie der Nierenausscheidung (basti dushti)
beschreibt, auszugleichen.
Als beste und allgemein verträgliche Nahrungsergänzung empfiehlt Ayurveda die Kombination von
Kurkuma und Amla, welche gerne mehrmals täglich mit warmem Wasser gemischt eingenommen
werden können.
Die zweite Rezeptur ist Triphala, eine Pulvermischung aus den drei Früchten Amalaki, Haritaki und
Bibitaki, welche am Abend mit etwas Honig empfohlen wird.
Tagesplan : 5 kleine Mahlzeiten stabilisieren das VerdauungsfeuerUhr Mahlzeit Menü – Zutaten siehe Liste empfehlenswerter Nahrungsmittel
7.00 Frühstück Gersten- oder Hirsebrei, gedünstete Früchte mit Ingwer, Berberitze und Kurkuma, Toast, Joghurt, Honig, heißes/abgekochtes Wasser
10.00 Zwischenmahlzeit Buttermilch mit Gewürzen oder eine Frucht
14.00 Mittagessen Getreide, Hülsenfrüchte oder Fleisch, Gemüse, Rohkostsalat mit fri-schen Sprossen, kleines Dessert zu Beginn der Mahlzeit
18.00 Abendessen Gerste oder Hirse (als Fladen, Bulgur, Pasta) mit Gemüse, evtl. Hülsen-früchte, bei starkem Appetit kleine Portion Rohkostsalat mit Zitrone
21.00 Zwischenmahlzeit Leichte Suppe/Brühe mit Toast oder 1 Tasse warme Milch mit Kurkuma
Alternativ kann auch ein Nachmittagstee mit trockenem Gebäck gegen 17.00 Uhr eingenommen werden und ein späteres Abendessen vor 20.00 Uhr.
Die Vorzeichen erkennen
Egal ob Vata-, Pitta- oder Kapha-Konstitution – jeder kann Diabetes bekommen. Entsprechend der
individuellen Konstitution variieren lediglich die Ausprägungen und Formen. So unterscheidet die
ayurvedische Literatur beispielsweise die Unterstufen der Urinbetrachtung in 10 Kapha-, 6 Pitta- und
4 Vata-Formen und beschreibt die verschiedenen Diabetestypen für dicke und dünne Menschen.
Um so wichtiger ist es, die ersten Anzeichen einer Diabetesneigung zu erkennen, um präventive
Maßnahmen gegen dieses schwere Krankheitsbild zu ergreifen.
Die Symptome der Vorstufe sind:
• starker Zahnbelag
• gelblicher Zungenbelag
• nässende Augen
• Lethargie
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• körperliche Müdigkeit ohne Betätigung
• Vorliebe für sehr kalte Getränke, Abneigung gegen Heißes
• übermäßiges Schwitzen, schwitzige und brennende Hand- und Fußsohlen
• übermäßiger Durst
• verstärktes Nagel- und Haarwachstum, Haare werden mehr lockig
• süßlicher Urin, der von Ameisen gemocht wird
Beinhaltet unser Leben Diabetes-erhöhende Faktoren, wie zu schwere und zu häufige Mahlzeiten,
Bewegungsmangel und mentalen Stress, so sollten wir auf die beschriebenen Symptome achten.
Sie entstehen schnell – bereits Kinder können unter ihnen leiden – und sind ein alarmierendes
Warnsignal, welches äußerst ernst zu nehmen ist. Präventive Maßnahmen zur Kapha-Reduktion hel-
fen nun, einer Diabetes-Erkrankung vorzubeugen.
Den optimalen Schutz für fettleibige Risikopatienten stellt eine Pancakarma-Kur dar. Diese ermög-
licht eine vollständige Eliminierung der Belastungsfaktoren und regeneriert den Stoffwechsel und
seine Organe auf funktioneller Ebene. Wer im Körper noch keine auffälligen Kapha- und Meda-
Ansammlungen gebildet hat, kann auch mit Hilfe einer Agni-anregenden Diät, einem regelmäßigen
Bewegungsprogramm und dem Vermieden von mentaler Überlastung sowie negativen Emotionen
wie Geiz, Ärger, Neid und Phlegmatismus viel erreichen. Die ayurvedischen Gewürze und Kräuter
helfen zusätzlich bei der körperlichen und psycho-mental ausgleichenden Umstellung für ein Leben
ohne Diabetes.