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MONDKALENDER: Vom 12. bis 20. Mai 2012 Jupiter wird in der zweiten Maiwoche nun von der Son- ne eingeholt. Entsprechend dauert es noch vier Wochen, bis der helle Planet erneut am Morgenhimmel auftau- chen wird. Venus, mit der er noch vor wenigen Wochen beisammen stand, ist noch immer am Abendhimmel zu sehen. Doch ihr Ende ist ebenfalls nahe. Mitte Mai wandert sie nun zwischen den Hörnern des Stieres auf den Horizont zu. Bei klarer Sicht wird man rechts ne- ben ihr den markanten Randstern des Stieres, das rechte Horn, sehen. Eine reizvolle Konstellation wird sich noch einmal am 22. Mai ergeben. Dann stellt sich die schmale Mondsi- chel zu Venus. Es ist dann gewissermassen der Ab- schiedsgruss der beeindru- ckenden Sichtbarkeit des hellsten Planeten. Erst in acht Jahren wird man Venus wieder so hoch am Abend- himmel finden können. Sie wird im Sommer Jupiter auf die andere Seite der Nacht, den Morgenhimmel, folgen und dann weitere ein- drucksvolle Konstellationen an den Himmel zaubern. Wolfgang Held Goetheanum REKLAME BAUERNWETTER: Prognose vom 12. bis 16. Mai 2012 SAMSTAG: Ein Tiefdruck- gebiet über Skandinavien lenkt eine Kaltfront Rich- tung Schweiz. Am Vormittag regnet es auf der Alpen- nordseite verbreitet und zeitweise stark. Am Nach- mittag setzt im Westen Bise ein. Im Mittelland gibt es immer längere trockene Ab- schnitte, am Abend in Jura- nähe vermehrt Aufhellun- gen. Mit Höchsttemperatu- ren von rund 15 Grad ist es deutlich kühler. Die Schnee- fallgrenze sinkt im Tages- verlauf bis 1500 Meter. SONNTAG: Die Restfeuch- te, welche am Vormittag über der Schweiz liegt, wandelt sich rasch in Quell- bewölkung um. An den meisten Orten bleibt es tro- cken, Niederschläge gibt es voraussichtlich nur noch vereinzelt am Alpenhaupt- kamm. In den Ostalpen ist die Bewölkung dichter. An- sonsten setzt sich die Son- ne immer mehr durch. Im Mittelland weht eine mässi- ge Bise. MONTAG: Ein Hochdruck- gebiet breitet sich vom At- lantik über Mitteleuropa aus. Die neue Woche be- ginnt trocken und recht freundlich. Zeitweise ziehen Wolkenfelder über den Him- mel. Die Bise im Mittelland lässt nach. DIENSTAG: Der Tag beginnt mit viel Sonnenschein. Es wird wärmer. Am Nachmit- tag gibt es rund 18 Grad. MITTWOCH: Zur Wochen- mitte wird das Wetter unbe- ständiger. Das Regenrisiko steigt an. Sandra Meisser BIOBERATUNG Die Kirschessigfliege Drosophi- la suzukii wurde 2008 nach Eu- ropa eingeschleppt und hat im Mittelmeerraum bereits für star- ke Schäden gesorgt. Im Jahr 2011 wurde sie erstmals in der Schweiz auch in Bio- kulturen nachgewiesen. Im Ge- gensatz zu den in Europa heimi- schen Essigfliegen, die ihre Eier nur in überreife, faulende Früchte ablegen können, befällt die Kirschessigfliege gesunde Früchte am Baum. Durch den Madenfrass kollabieren die Früchte und beginnen zu fau- len. Die Fliegen befallen alles Weichobst (Beeren, Kirschen, Trauben), sowie viele wilde Beeren. Zur Befallsvorbeugung wer- den eine frühzeitige, vollständi- ge Ernte und das Vernichten be- fallener Früchte empfohlen. In diesem Jahr sollten alle sensi- blen Kulturen mit Apfelessig- Fallen überwacht werden. Zur schnellen und einfachen Kon- trolle bei der Flugüberwachung eignen sich Fallentypen mit Leimfalle. Beim Massenfang (eine Falle alle 2 bis 10 m vor al- lem an Parzellenrändern; im Schatten) ist der Einsatz einfa- cherer Fallen ökonomischer (siehe Bild). Als Köder wird Ap- felessig mit einem Tropfen Seife verwendet. Versuche aus Italien zeigen, dass die beste Regulierung des Schädlings durch einen Einsatz von engmaschigen Netzen (0,8 mm) erreicht wird. Ein Massenfang der Fliegen an den Parzellenrändern war ebenfalls gut wirksam. Das BLW hat für 2012 den Einsatz der biokom- patiblen Mittel Spinosad und Pyrethrum unter Auflagen be- willigt. Bei Versuchen in Italien zeigte sich jedoch, dass trotz sehr intensivem Insektizid- Spritzplan bis zu 100% der Früchte befallen waren. Claudia Daniel, FiBL Informationen unter www.bioaktuell.ch Pflanzenbau Obstbau. 28 • WETTER & BERATUNG Samstag, 12. Mai 2012 • Getreidehähnchen: Derzeit können in Getreidebeständen Eiablagen des Getreidehähn- chens beobachtet werden; auch erste Larven sind diese Woche geschlüpft. Im letzten Frühling wurden gebietsweise sehr viele Sonderbewilligungen für die Bekämpfung dieses Schädlings ausgestellt. Dieses Jahr dürfte der Druck aus verschiedenen Gründen deutlich tiefer sein als im vergangenen Jahr. Die Be- kämpfungsschwelle liegt bei ei- ner Larve oder einem Ei pro Halm. Wenn Sie die Kontrolle durchführen, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden: • Zählen Sie, ähnlich wie bei den Krankheiten, vor allem die Larven auf den oberen Blättern. Larven, die an unteren Blättern fressen, verursachen keinen nennenswerten Schaden. • Zählen Sie vor allem die Lar- ven und nicht die Eier. Aus vie- len der gelegten Eier schlüpft nie eine Larve, weil sie entwe- der vom Regen abgewaschen oder von Nützlingen gefressen werden. Derzeit findet man vie- le dunkelbraune Eier. Es han- delt sich dabei um Eiablagen die WAS NICHT WARTEN KANN: Getreidehähnchenkontrolle, Bienenschutz, Unkrautbekämpfung Viele Weizenbestände dürften bis Anfang nächs- ter Woche das Stadium 39 (Fahnenblatt geschoben) erreicht haben. Eine Kon- trolle auf Blattkrank- heiten und allfällige Schädlinge ist in diesem Stadium wichtig. MICHAELA KRUMMEN* während einer früheren Schön- wetterphase erfolgt sind, inzwi- schen aber durch kalte Tempe- raturen abgestorben sind. Falls Sie bei der Kontrolle die Eier doch mitberücksichtigen, emp- fehlen wir, zwei Eier als eine Larve zu zählen. Falls die Bekämpfungs- schwelle überschritten wird, können auf Larven bis 3mm Grösse die Produkte Dimilin SC, Difuse und Nomolt (alles Häutungshemmer) ohne Son- derbewilligung eingesetzt wer- den. In diesem Jahr dürfte der ideale Behandlungszeitpunkt in vielen Fällen mit der Fungizid- behandlung auf das Fahnen- blatt zusammenfallen. Für alle anderen Produkte braucht es ei- ne Sonderbewilligung. • Bienenschutz: Leider kamen uns auch dieses Jahr wieder Fäl- le zu Ohren, bei denen Land- wirte ihren Raps in Vollblüte mitten am Tag gespritzt haben. Auch wenn es sich dabei um eine Fungizidbehandlung gegen den Rapskrebs handelt, muss zum Bienenschutz immer aus- serhalb des Bienenflugs ge- spritzt werden. Auch Fungizide können den Bienen schaden. Gerade in diesem Jahr, wo viele Völker durch die Varroa-Milbe geschwächt wurden, ist es Eh- rensache, alle möglichen Schutzmassnahmen zu berück- sichtigen. Wer dem Rapskrebs- Fungizid verbotenerweise auch ein Insektizid beigemischt hat, riskiert nicht nur einen Teil sei- ner Direktzahlungen, sondern auch seinen guten Ruf. • Unkrautbekämpfung im Mais: Früh gesäte Maisfelder befinden sich bereits im 2- bis 3- Blatt-Stadium. Für die Unkraut- bekämpfung stehen im Mais unzählige Produkte und Kom- binationen zu Verfügung. Die Herausforderung besteht darin, eine wirkungsvolle, kosten- günstige und für den Mais ver- trägliche Variante zu finden. Für die allermeisten Maisher- bizide erfolgt die Anwendung zwischen dem 2- und 6-Blatt- Stadium. Im ÖLN kann nur in Form von Bandbehandlungen im Vorauflauf gespritzt werden. Wo Sulfonylharnstoffe oder Mi- schungen mit Sulfonylharnstof- fen einsetzt werden, sollte die Behandlung bei wüchsigem Wetter erfolgen. Auf gestresste Bestände (Kälte, Hitze, Tro- ckenheit) können Sulfonyl- harnstoffe leicht Phytotoxschä- den verursachen. Ebenfalls zu vermeiden sind Behandlungen bei Temperaturen über 25°C oder auf nasse Pflanzen. Wo auch ausdauernde Un- kräuter wie Blacken, Disteln und Winden ein Problem sind, muss gewartet werden, bis diese genügend Blattmasse haben. Je nach Unkrautspektrum kann mit einer Behandlung aber nicht so lange zugewartet wer- den. In solchen Fällen macht eine Strategie mit zwei Behand- lungen Sinn. Erst wird im 2- bis 3-Blatt-Stadium die erste Un- krautwelle bekämpft, dann er- folgt in einem zweiten Schritt die Behandlung der ausdauern- den Unkräuter mit einem Wuchsstoff. Zur Erinnerung: Die Bewilli- gung von Atrazin ist abgelaufen. Dieser Wirkstoff darf dieses Jahr nicht mehr eingesetzt wer- den. *Michaela Krummen arbeitet an der Station für Tierproduktion und Pflanzenbau, Gran- geneuve FR. Drosophila suzukii: Massnahmen im Bioanbau Eier und Larven zählen Eine Überwachung der Kirschessigfliege ist ab Farbumschlag bei allen Früchten empfehlenswert. (Bild: FiBL) Aus vielen Getreidehähnchen-Eiern wird nie eine Larve schlüpfen. (Bild: LIG)

B I O B E R A T U N G Eier und Larven zählen Drosophila suzukii: …orgprints.org/21690/1/2012_05_SB_Drosophila.pdf · 2012. 10. 26. · bis der helle Planet erneut am Morgenhimmel

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  • MONDKALENDER: Vom 12. bis 20. Mai 2012

    Jupiter wird in der zweitenMaiwoche nun von der Son-ne eingeholt. Entsprechenddauert es noch vier Wochen,bis der helle Planet erneutam Morgenhimmel auftau-chen wird. Venus, mit der ernoch vor wenigen Wochenbeisammen stand, ist nochimmer am Abendhimmel zusehen. Doch ihr Ende istebenfalls nahe. Mitte Maiwandert sie nun zwischenden Hörnern des Stieres aufden Horizont zu. Bei klarerSicht wird man rechts ne-ben ihr den markantenRandstern des Stieres, dasrechte Horn, sehen. Einereizvolle Konstellation wirdsich noch einmal am 22.Mai ergeben. Dann stelltsich die schmale Mondsi-chel zu Venus. Es ist dann

    gewissermassen der Ab-schiedsgruss der beeindru-ckenden Sichtbarkeit deshellsten Planeten. Erst inacht Jahren wird man Venus

    wieder so hoch am Abend-himmel finden können. Siewird im Sommer Jupiter aufdie andere Seite der Nacht,den Morgenhimmel, folgen

    und dann weitere ein-drucksvolle Konstellationenan den Himmel zaubern.

    Wolfgang HeldGoetheanum

    REKLAME

    BAUERNWETTER: Prognose vom 12. bis 16. Mai 2012

    SAMSTAG: Ein Tiefdruck-gebiet über Skandinavienlenkt eine Kaltfront Rich-tung Schweiz. Am Vormittagregnet es auf der Alpen-nordseite verbreitet undzeitweise stark. Am Nach-mittag setzt im Westen Biseein. Im Mittelland gibt esimmer längere trockene Ab-schnitte, am Abend in Jura-nähe vermehrt Aufhellun-gen. Mit Höchsttemperatu-ren von rund 15 Grad ist esdeutlich kühler. Die Schnee-fallgrenze sinkt im Tages-verlauf bis 1500 Meter.SONNTAG: Die Restfeuch-te, welche am Vormittagüber der Schweiz liegt,wandelt sich rasch in Quell-bewölkung um. An denmeisten Orten bleibt es tro-cken, Niederschläge gibt esvoraussichtlich nur noch

    vereinzelt am Alpenhaupt-kamm. In den Ostalpen istdie Bewölkung dichter. An-sonsten setzt sich die Son-ne immer mehr durch. ImMittelland weht eine mässi-ge Bise.MONTAG: Ein Hochdruck-gebiet breitet sich vom At-lantik über Mitteleuropaaus. Die neue Woche be-ginnt trocken und rechtfreundlich. Zeitweise ziehenWolkenfelder über den Him-mel. Die Bise im Mittellandlässt nach.DIENSTAG: Der Tag beginntmit viel Sonnenschein. Eswird wärmer. Am Nachmit-tag gibt es rund 18 Grad.MITTWOCH: Zur Wochen-mitte wird das Wetter unbe-ständiger. Das Regenrisikosteigt an.

    Sandra Meisser

    BIOBERATUNG

    Die Kirschessigfliege Drosophi-la suzukii wurde 2008 nach Eu-ropa eingeschleppt und hat imMittelmeerraum bereits für star-ke Schäden gesorgt. Im Jahr

    2011 wurdesie erstmals inder Schweizauch in Bio-

    kulturen nachgewiesen. Im Ge-gensatz zu den in Europa heimi-schen Essigfliegen, die ihre Eiernur in überreife, faulendeFrüchte ablegen können, befälltdie Kirschessigfliege gesundeFrüchte am Baum. Durch denMadenfrass kollabieren dieFrüchte und beginnen zu fau-len. Die Fliegen befallen allesWeichobst (Beeren, Kirschen,Trauben), sowie viele wildeBeeren.

    Zur Befallsvorbeugung wer-den eine frühzeitige, vollständi-ge Ernte und das Vernichten be-fallener Früchte empfohlen. Indiesem Jahr sollten alle sensi-blen Kulturen mit Apfelessig-Fallen überwacht werden. Zurschnellen und einfachen Kon-

    trolle bei der Flugüberwachungeignen sich Fallentypen mitLeimfalle. Beim Massenfang(eine Falle alle 2 bis 10m vor al-lem an Parzellenrändern; imSchatten) ist der Einsatz einfa-cherer Fallen ökonomischer(siehe Bild). Als Köder wird Ap-felessig mit einem Tropfen Seifeverwendet.

    Versuche aus Italien zeigen,dass die beste Regulierung desSchädlings durch einen Einsatzvon engmaschigen Netzen(0,8mm) erreicht wird. EinMassenfang der Fliegen an denParzellenrändern war ebenfallsgut wirksam. Das BLW hat für2012 den Einsatz der biokom-patiblen Mittel Spinosad undPyrethrum unter Auflagen be-willigt. Bei Versuchen in Italienzeigte sich jedoch, dass trotzsehr intensivem Insektizid-Spritzplan bis zu 100% derFrüchte befallen waren.

    Claudia Daniel, FiBL

    Informationen unter www.bioaktuell.ch ➝Pflanzenbau ➝ Obstbau.

    28 • WETTER & BERATUNG Samstag, 12. Mai 2012

    • Getreidehähnchen: Derzeitkönnen in GetreidebeständenEiablagen des Getreidehähn-chens beobachtet werden; aucherste Larven sind diese Wochegeschlüpft. Im letzten Frühlingwurden gebietsweise sehr vieleSonderbewilligungen für dieBekämpfung dieses Schädlingsausgestellt. Dieses Jahr dürfteder Druck aus verschiedenenGründen deutlich tiefer sein alsim vergangenen Jahr. Die Be-kämpfungsschwelle liegt bei ei-ner Larve oder einem Ei proHalm.

    Wenn Sie die Kontrolledurchführen, sollten folgendePunkte berücksichtigt werden:• Zählen Sie, ähnlich wie beiden Krankheiten, vor allem dieLarven auf den oberen Blättern.Larven, die an unteren Blätternfressen, verursachen keinennennenswerten Schaden.• Zählen Sie vor allem die Lar-ven und nicht die Eier. Aus vie-len der gelegten Eier schlüpftnie eine Larve, weil sie entwe-der vom Regen abgewaschenoder von Nützlingen gefressenwerden. Derzeit findet man vie-le dunkelbraune Eier. Es han-delt sich dabei um Eiablagen die

    WAS NICHT WARTEN KANN: Getreidehähnchenkontrolle, Bienenschutz, Unkrautbekämpfung

    Viele Weizenbeständedürften bis Anfang nächs-ter Woche das Stadium 39(Fahnenblatt geschoben)erreicht haben. Eine Kon-trolle auf Blattkrank-heiten und allfälligeSchädlinge ist in diesemStadium wichtig.

    MICHAELA KRUMMEN*

    während einer früheren Schön-wetterphase erfolgt sind, inzwi-schen aber durch kalte Tempe-raturen abgestorben sind. FallsSie bei der Kontrolle die Eierdoch mitberücksichtigen, emp-fehlen wir, zwei Eier als eineLarve zu zählen.

    Falls die Bekämpfungs-schwelle überschritten wird,können auf Larven bis 3mmGrösse die Produkte DimilinSC, Difuse und Nomolt (allesHäutungshemmer) ohne Son-derbewilligung eingesetzt wer-den. In diesem Jahr dürfte derideale Behandlungszeitpunkt invielen Fällen mit der Fungizid-behandlung auf das Fahnen-blatt zusammenfallen. Für alleanderen Produkte braucht es ei-ne Sonderbewilligung.• Bienenschutz: Leider kamenuns auch dieses Jahr wieder Fäl-le zu Ohren, bei denen Land-wirte ihren Raps in Vollblüte

    mitten am Tag gespritzt haben.Auch wenn es sich dabei umeine Fungizidbehandlung gegenden Rapskrebs handelt, musszum Bienenschutz immer aus-serhalb des Bienenflugs ge-spritzt werden. Auch Fungizidekönnen den Bienen schaden.Gerade in diesem Jahr, wo vieleVölker durch die Varroa-Milbegeschwächt wurden, ist es Eh-rensache, alle möglichenSchutzmassnahmen zu berück-sichtigen. Wer dem Rapskrebs-Fungizid verbotenerweise auchein Insektizid beigemischt hat,riskiert nicht nur einen Teil sei-ner Direktzahlungen, sondernauch seinen guten Ruf.• Unkrautbekämpfung imMais: Früh gesäte Maisfelderbefinden sich bereits im 2- bis 3-Blatt-Stadium. Für die Unkraut-bekämpfung stehen im Maisunzählige Produkte und Kom-binationen zu Verfügung. Die

    Herausforderung besteht darin,eine wirkungsvolle, kosten-günstige und für den Mais ver-trägliche Variante zu finden.

    Für die allermeisten Maisher-bizide erfolgt die Anwendungzwischen dem 2- und 6-Blatt-Stadium. Im ÖLN kann nur inForm von Bandbehandlungenim Vorauflauf gespritzt werden.Wo Sulfonylharnstoffe oder Mi-schungen mit Sulfonylharnstof-fen einsetzt werden, sollte dieBehandlung bei wüchsigemWetter erfolgen. Auf gestressteBestände (Kälte, Hitze, Tro-ckenheit) können Sulfonyl-harnstoffe leicht Phytotoxschä-den verursachen. Ebenfalls zuvermeiden sind Behandlungenbei Temperaturen über 25 °Coder auf nasse Pflanzen.

    Wo auch ausdauernde Un-kräuter wie Blacken, Distelnund Winden ein Problem sind,muss gewartet werden, bis diesegenügend Blattmasse haben. Jenach Unkrautspektrum kannmit einer Behandlung abernicht so lange zugewartet wer-den. In solchen Fällen machteine Strategie mit zwei Behand-lungen Sinn. Erst wird im 2- bis3-Blatt-Stadium die erste Un-krautwelle bekämpft, dann er-folgt in einem zweiten Schrittdie Behandlung der ausdauern-den Unkräuter mit einemWuchsstoff.

    Zur Erinnerung: Die Bewilli-gung von Atrazin ist abgelaufen.Dieser Wirkstoff darf diesesJahr nicht mehr eingesetzt wer-den.

    *Michaela Krummen arbeitet an der Stationfür Tierproduktion und Pflanzenbau, Gran-geneuve FR.

    Drosophila suzukii:Massnahmen im BioanbauEier und Larven zählen

    Eine Überwachung der Kirschessigfliege ist ab Farbumschlagbei allen Früchten empfehlenswert. (Bild: FiBL)

    Aus vielen Getreidehähnchen-Eiern wird nie eine Larveschlüpfen. (Bild: LIG)