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Eine kurze Einführung in die Betriebswirtschaftslehre High-TEPP Ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Julia Lampe Martinsried, den 26. Juni 2002 Lehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement Prof. Dr. Michael Dowling Universität Regensburg

B4B Einfuehrung in die Bwl

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Page 1: B4B Einfuehrung in die Bwl

Eine kurze Einführung in die Betriebswirtschaftslehre

High-TEPPEin Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Julia Lampe

Martinsried, den 26. Juni 2002

Lehrstuhl für Innovations-und Technologiemanagement

Prof. Dr. Michael Dowling

Universität Regensburg

Page 2: B4B Einfuehrung in die Bwl

AGENDA

I. Betriebswirtschaftliche Grundlagen

II. Literaturhinweise

• Definitionen

• Die Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft

• Das „magische Dreieck“: Die drei Grundprinzipien der Betriebswirtschaftslehre

• Betriebswirtschaftliche Prozesse und Teilnehmer

• Zusammenfassung

Page 3: B4B Einfuehrung in die Bwl

DIE BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE BESCHÄFTIGT SICH MIT UNTERNEHMEN

Unternehmen sind planmäßig organisierte Einzelwirtschaften, in denen Güter bzw. Dienstleistungen beschafft, verwertet, verwaltet und abgesetzt werden.

1. Was sind Unternehmen?

2. Worauf bezieht sich der Begriff „Betriebswirtschaftslehre“?

Die Betriebswirtschaftslehre ist eine Wissenschaft, die sich sich nicht nur mit rein wirtschaftlichen Fragestellungen beschäftigt, sondern sich auch auf Erkenntnisse der Führungs-, Management- und Motivationslehre sowie auf Ergebnisse der Rechtswissenschaft, Arbeitswissenschaft, Psychologie,

Soziologie, Ökologie etc. bezieht.

Einzelwirtschaften

Private Unternehmen

Öffentliche Unternehmen

Private Haushalte

Öffentliche Haushalte

Quellen: Olfert & Rahn (1999)

Page 4: B4B Einfuehrung in die Bwl

DIE BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE ALS WISSENSCHAFT

Geistes-wissenschaften

Natur-wissenschaften

Meta-wissenschaften

Real-wissenschaften

Formal-wissenschaften

Wissenschaften

- Physik

- Chemie

- Biologie

- Logik

- Mathematik

- Philosophie

- Theologie

- Rechtswissenschaft

- Psychologie

- Soziologie

- Politologie

- Geschichte

- Volkswirtschaftslehre

- Betriebswirtschaftslehre

Allerdings: Die moderne Betriebswirtschaftslehre ist eine interdisziplinäre Wissenschaft!

Wissenschaften sind Prozesse der Entwicklung von Theorien, der Überprüfung der Theorien an der

Realität, der Verwerfung, Annahme bzw. Anpassung.

Quellen: Heinen (1991), Olfert & Rahn (1999)

Page 5: B4B Einfuehrung in die Bwl

DIE KONKRETEN INHALTE DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

Spezielle Betriebswirtschaftslehre

Betriebswirtschaftslehre

- Führungslehre

- Materialwirtschaftslehre

- Produktionswirtschaftslehre

- Marketinglehre

- Personalwirtschaftslehre

- Finanzwirtschaftslehre

- Informationswirtschaftslehre

- Rechnungswesenlehre

- Organisationslehre

- Controllinglehre

- Industriebetriebslehre

- Handelsbetriebslehre

- Bankbetriebslehre

- Versicherungsbetriebslehre

- Verkehrsbetriebslehre

- Touristikbetriebslehre

- Handwerksbetriebslehre

- Landwirtschaftsbetriebslehre

- Steuerlehre

- Prüfungslehre

Quelle: Olfert & Rahn (1999)

Page 6: B4B Einfuehrung in die Bwl

DIE BWL BESCHÄFTIGT SICH MIT UNTERNEHMEN: DIESE MÜSSEN MIT KNAPPEN MITTELN ZIELORIENTIERT WIRTSCHAFTEN

UnternehmenMarkt

• Existenz verschiedener Bedürfnisse der Marktteilnehmer

• Bedürfnisse sind praktisch unbegrenzt!

• Bedarf = Summe der Bedürfnisse, die mit Kaufkraft ausgestattet sind

• Bereitstellung von Gütern & Dienst-leistungen zur Befriedigung der Bedürfnisse

• Vorhandene Mittel zur Erbringung von Gütern & Dienstleistungen sind begrenzt!

Unternehmen haben in der Marktwirtschaft die Aufgabe, Bedürfnisse zu decken!

Spannungsverhältnis zwischen vorhandenen Bedürfnissen und

Deckungsmöglichkeiten

Bedürfnisse

Befriedigung von Bedürfnissen

èè Zwang zu wirtschaften, knappe Mittel müssen

zielgerecht eingesetzt werden!Quellen: Thommen (1991), Olfert & Rahn (1999)

Page 7: B4B Einfuehrung in die Bwl

DAS MAGISCHE DREIECK DER BETRIEBS-WIRTSCHAFTSLEHRE: DREI GRUNDPRINZIPIEN

ÖKONOMISCHES PRINZIP

UMWELTSCHONUNGS-PRINZIP

HUMANITITÄTS-PRINZIP

2 Formen:

Maximal-prinzip

Minimal-prinzip

Mit gegebenem Aufwand (Mitteln) soll ein größt-möglicher Ertrag (Erfolg) erreicht werden, z. B. mit

100.000 Euro Werbeaufwand ein höchstmöglicher Absatz

Mit geringstmöglichen Aufwand (Mitteln) soll ein bestimmter Ertrag (Erfolg) erreicht werden, z. B. mit

möglichst wenig Geld die Anschaffung einer Maschine

2.

3.

1. Das Ökonomische Prinzip zielt auf ein möglichst günstiges Verhältnis von Aufwand und Ertrag ab.

Das Humanitätsprinzip stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Leistungsprozesses; seinen

Erfordernissen ist gleichermaßen Rechnung zu tragen.

Das Umweltschonungsprinzip hat die ökologischen Interessen zu berücksichtigen; Umweltbelastungen sind

so gering wie möglich zu halten. Quellen: Wöhe (1993), Olfert & Rahn (1999)

Page 8: B4B Einfuehrung in die Bwl

• Der Materialbereich beschafft die zur Produktion benötigten Güter; dabei sind zu unterscheiden:

• Der Produktionsbereich zeigt das Ergebnis der Kombination von Gütern und Arbeit.

• Der Marketingbereich befasst sich mit dem Absatz der Erzeugnisse und Waren.

• ACHTUNG: Die Beschaffung und der Einsatz von geeignetem Personal ist wesentliche Grundlage!

BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE PROZESSE I: DER GÜTERWIRTSCHAFTLICHE PROZESS

- Rohstoffe- Hilfsstoffe- Betriebsstoffe- Betriebsmittel- Erzeugnisse- Waren

- Dienste bzw. Dienstleistungen

- Rechte (z. B. Konzessionen, Lizenzen, Urheberrechte etc.)

Materielle Güter

Immaterielle Güter

Beschaf-fungs-markt

Absatz-markt

Material-bereich

Produktions-bereich

Marketing-bereich

GÜTERWIRTSCHAFTLICHER PROZESS

Page 9: B4B Einfuehrung in die Bwl

BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE PROZESSE II: DER FINANZWIRTSCHAFTLICHE PROZESS

• Die Güter haben Auszahlungen am Beschaffungsmarkt versucht.

• Ebenso verursacht das Personal Auszahlungen.

• Am Absatzmarkt führt der Verkauf der Erzeugnisse und Waren zu Einzahlungen.

• Die Planung, Steuerung und Kontrolle der Einzahlungen und der Auszahlungen erfolgt durch die finanzwirtschaftliche Führung im Unternehmen.

Beschaf-fungs-markt

Absatz-markt

Material-bereich

Produktions-bereich

Marketing-bereich

FINANZWIRTSCHAFTLICHER PROZESS

KAPITALMARKT

Page 10: B4B Einfuehrung in die Bwl

BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE PROZESSE III: DER INFORMATIONELLE PROZESS

Beschaf-fungs-markt

Absatz-markt

Material-bereich

Produktions-bereich

Marketing-bereich

Leitung

PersonalbereichRechtsbereichRechnungswesenFinanzbereichOrganisation/EDV

INFORMATIONEN

• Informationen fließen als Daten von Organisationseinheiten an Organisationseinheiten bzw. von Personal an Personal.

• Der informationelle Prozess umfasst die Eingabe, Verarbeitung und die Ausgabe von Informationen.

• Man unterscheidet zwischen externen Informationen (vom Beschaffungs- oder Absatzmarkt) und internen Informationen (innerhalb des Unternehmens):

• Das moderne Informationsmanagement hat die Aufgabe, für Transparenz im Unternehmen zu sorgen!

INFORMATIONENIN

FOR

MA

TIO

NEN

INFO

RM

ATIO

NEN

Page 11: B4B Einfuehrung in die Bwl

INTERNE UND EXTERNE TEILNEHMER

Quelle: Olfert & Rahn (1999)

Externe TeilnehmerInterne Teilnehmer

• Eigentümer

• Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer

• Aufsichtsrat

• Führungskräfte

• Mitarbeiter

• Betriebsrat

• Lieferanten

• Kunden

• Börsen und Messen

• Konkurrenten

• Kreditinstitute

• Absatzmittler

• Unternehmerverbände

• Arbeitgeberverbände

• Behörden

• Berater

• interessierte Öffentlichkeit

Im unternehmerischen Umfeld gibt es viele Teilnehmer, die mit unterschiedlichem Interesse die Unternehmensprozesse verfolgen

Page 12: B4B Einfuehrung in die Bwl

ZUSAMMENFASSUNG: BETRIEBSWIRTSCHAFT-LICHE PROZESSE UND TEILNEHMER

Beschaf-fungs-markt

Absatz-markt

Material-bereich

Produktions-bereich

Marketing-bereich

Leitung

PersonalbereichRechtsbereichRechnungswesenFinanzbereichOrganisation/EDV

Informationen Informationen

Info

rmat

ione

n Informationen

Finanzwirtschaftlicher Prozess

Güterwirtschaftlicher Prozess

BANKEN KONKURRENTEN BERATER

VERBÄNDE ÖFFENTLICHKEIT BEHÖRDEN

KUNDEN

LIEFERANTEN

ABSATZMITTLERBÖRSEN, MESSEN

Teilnehmer

Prozesse

Page 13: B4B Einfuehrung in die Bwl

LITERATURHINWEISE

• Albach, Horst (2001), Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung, 3. Auflage, Wiesbaden: Gabler.

• Braunschweig, C., Kindermann, D. F. & Wehrlin, U. (2001), Grundlagen der Managementlehre, München u.a.: Oldenbourg.

• Olfert, K. & Rahn, H.-J. (1999), Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 5. Auflage, Ludwigshafen (Rhein): Kiehl.

• Wöhe, G. (1993), Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 18. Auflage, München: Vahlen.

• Wunderer, R. [Hrsg.] (1995), Betriebswirtschaftslehre als Management- und Führungslehre, 3. Auflage, Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

Allgemeine Betriebswirtschaftlehre

Page 14: B4B Einfuehrung in die Bwl

ANHANG

Page 15: B4B Einfuehrung in die Bwl

ZUR ENTWICKLUNG EINES UNTERNEHMENS: WICHTIGE KENNZAHLEN

• Kennzahlen haben einen wichtigen Stellenwert, weil sie der Unternehmensleitung Hinweise darüber geben, ob die Maßstäbe rationellen Wirtschaftens erfüllt werden oder nicht.

• Kennzahlen sind vor allem im zeitlichen Ablauf aussagekräftig, indem sie die Unternehmensentwicklung offen legen.

Warum gibt es Kennzahlen bzw.

Warum sollte man Kennzahlen beachten?

§ Produktivität

§ Rentabilität

§ Liquidität

WICHTIGE KENNZAHLEN:

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PRODUKTIVITÄT

Produktivität = =

Materialproduktivität =

Die Produktivität als einzelne Maßzahl führt zu keiner Aussage! Erst durch einen Vergleich mit anderen Produktivitäten, beispielsweise ähnlicher Unternehmen oder mit Zahlen früherer Perioden, wird eine Aussage möglich.

Da dem Produktionsprozess viele Leistungsarten zugrunde liegen, ist es oftmals erforderlich Teilproduktivitäten zu berechnen, z. B.:

Mengenergebnisse der Faktorkombination

Faktoreinsatzmengen

Output

Input

Die Produktivität ist ein Maß für die mengenmäßige Ergiebigkeit der Kombination der Produktionsfaktoren

Erzeugte Menge

MaterialeinsatzArbeitsproduktivität =

Erzeugte Menge

Arbeitstunden

!

Page 17: B4B Einfuehrung in die Bwl

RENTABILITÄT

Umsatzrentabilität = x 100PeriodenerfolgUmsatz

Die Rentabilität ist das Verhältnis des Periodenerfolgs als Differenz von Aufwand und Ertrag zu anderen Größen

Es gibt mehrere Arten, Rentabilität zu berechnen:

Eigenkapitalrentabilität = x 100PeriodenerfolgEigenkapital

Gesamtkapitalrentabilität = x 100 Periodenerfolg + verr. FK-Zinsen

Gesamtkapital

Die Rentabilität als einzelne Maßzahl ermöglicht keine Aussage! Erst durch einen Vergleich mit anderen Rentabilitäten, beispielsweise ähnlicher Unternehmen oder mit Zahlen früherer Perioden, wird eine Aussage möglich.

!

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LIQUIDITÄT

Die Liquidität bezieht sich auf die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens; Liquidität ist lebensnotwendig für die Erhaltung des Unternehmens .

Liquidität 1. Grades = x 100 (cash ratio)

Liquidität 2. Grades = x 100 (quick ratio)

Liquidität 3. Grades = x 100 (current ratio)

ZahlungsmittelbestandKurzfristige Verbindlichkeiten

Kurzfristiges UmlaufvermögenKurzfristige Verbindlichkeiten

Gesamtes UmlaufvermögenKurzfristige Verbindlichkeiten

Anhaltswerte: - Liquiditätsgrad 2 sollte leicht über 100% liegen

- Liquiditätsgrad 3 sollte ungefähr 150% bis 200% betragen.!