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Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz - Dementia Care Mapping im Fokus- Vorgelegt am 03.06.2019 von Anna Maronde Erst Prüfer: Anne Buskohl Zweit Prüfer: Monika Schleith HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN HAMBURG Department Pflege und Management Alexanderstrasse 1 20099 Hamburg

Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

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Page 1: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

Bachelor Thesis

Lebensqualität bei Menschen mit Demenz - Dementia Care Mapping im Fokus-

Vorgelegt am 03.06.2019

von Anna Maronde

Erst Prüfer: Anne Buskohl Zweit Prüfer: Monika Schleith HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN HAMBURG Department Pflege und Management Alexanderstrasse 1 20099 Hamburg

Page 2: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

Abstract – deutsch

Hintergrund:

Die aktuelle demografische Entwicklung Deutschlands lässt vermuten, das für

2050 mit drei Millionen Menschen zu rechnen ist, die an einer Demenz leiden

werden (BGM 2012; RKI 2012). Aktuell sind rund 1,7 Millionen Menschen in

Deutschland an einer Demenz erkrankt (BGM 2017). Und es kommen jährlich ca.

244 000 Inzidenzfälle hinzu (DGPPN & DGN 2016). Daher erscheint es wichtig,

auf diese Patientengruppe näher einzugehen bzw. vorbereitet zu sein. Da Demenz

als Krankheit gilt, die direkten Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen hat,

steht als zentrales und patientenrelevantes Versorgungsziel die Verbesserung der

Lebensqualität im Fokus (N.N. 2017). Um Lebensqualität messbar zu machen

bedarf es Methoden bzw. Instrumente, mit denen dies möglich ist. Dementia Care

Mapping gibt an, Lebensqualität nicht nur aufzuzeigen, sondern sogar zu

verbessern (Riesner et al. 2014). In dieser Arbeit wird diese Hypothese

untersucht.

Methode:

Anhand einer systematischen Literaturrecherche in den wissenschaftlichen

Datenbanken PubMed und Cochrane Libary wurden zu diesem Kontext zehn

wissenschaftliche Arbeiten ausfindig gemacht. Diese Arbeiten wurden sowohl in

ihrer Qualität untersucht als auch die abgebildeten Ergebnisse in den Kontext der

Hypothese bzw. der Forschungsfrage dieser Arbeit eingeordnet.

Ergebnisse:

Es konnten keine positiv signifikanten Effekte von Dementia Care Mapping auf die

Lebensqualität innerhalb der inkludierten Studien aufgezeigt werden. Eher lässt

sich ein negativ nicht signifikanter Trend bei Dementia Care Mapping beobachten.

Eine Studie konnte ausfindig machen, dass eine Mitarbeiterschulung mit den

Themen der person-zentrierten Pflege, sich positiv auf den Status der an Demenz

erkrankten Menschen auswirken kann. Für die weiteren Outcomes „Agitation“,

„neuropsychiatrische Symptome“ und „herausforderndes Verhalten“, die ebenso

zur Lebensqualität zählen, wurden teilweise gemischte Ergebnisse erzielt.

Page 3: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

I

Tabellenverzeichnis Tabelle 01: Prävalenz bei Demenz 8

Tabelle 02: Suchbegriffe 21

Tabelle 03: Sucherverlauf PubMed VI

Tabelle 04: Suchverlauf Cochrane Libary VII

Tabelle 05: Studienbewertung van de Ven et al. (2013) mit SIGN VIII

Tabelle 06: Studienbewertung: Rokstad et al. (2013) mit SIGN XIV

Tabelle 07: Studienbewertung: Chenoweth et al. (2009) mit SIGN XIX

Tabelle 08: Studienbewertung: Dichter et al (2015) mit SIGN XXIV

Tabelle 09: Studienbewertung: Yasuda & Sakakibara (2016) mit SIGN XXIX

Tabelle 10: Studienbewertung: Griffiths et al. (2019) mit JBI Checkliste XXIV

Tabelle 11: Studienbewertung: Rokstad et al. (2015) mit JBI Checkliste XXXIX

Tabelle 12: Studienbewertung: Dichter et al. (2017) mit SIGN XL

Tabelle 13: Studienbewertung: Quasdorf et al. (2016) mit SIGN XLVI

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Verhaltenskategorien („BBC“): Dementia Care Mapping 16

Abbildung 2: PRISMA- Flow Diagramm 22

Page 4: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

II

Abkürzungsverzeichnis AMSTAR Assessing the Methodological Quality of Systematic Reviews

BARS Brief Agitation Rating Scale

BCC Behaviour Category Coding

BGM Bundesministerium für Gesundheit

CMAI Cohen-Mansfield agitation inventory

DAlzG Deutsche Alzheimer Gesellschaft

DCM Dementia Care Mapping

DEGAM Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin

DGG Deutsche Gesellschaft für Geriatrie

DGN Deutsche Gesellschaft für Neurologie

DGPPN Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie,

Psychosomatik und Nervenkunde

EQ-5D Euro-Qol-5D

EQ-5D-3L Euro-Qol-3L, drei Antwortmöglichkeiten

EQ-5D-5L Euro-Qol-5L, fünf Antwortmöglichkeiten

EQ-5D-Y Euro-Qol-Y Version für Kinder und Jugendliche

ICD-10 International Statistical Classification of Diseases and related

health Problems

JBI Joanna Briggs Institute

MeSH Medical Subject Headings

NPI-HH Neuropsychiatric Inventory Nursing Home Version

NPI-Q Neuropsychiatric Inventory Questionair

P p-Wert = Wahrscheinlichkeit (Prüfgröße >= für die Stichprobe

berechneter Wert)

PCC Person-centered Care/ person-zentrierte Pflege

Page 5: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

III

Pg siehe p Wert bezogen auf die Gruppe

Pgt siehe p Wert, Interaktion Gruppe/Zeit

PICO population, intervention, comparison, outcome

Pt siehe p-Wert bezogen auf Zeit

QOL-AD Quality of Life- Alzheimer´s Disease

QUALID Quality of life in late-stage dementia

RKI Robert Koch Institut

SIGN Scottish Intercollegiate Guidelines Network

T0 i.d.R. Kürzel für ersten Messzeitpunkt/Baseline

T1 i.d.R. Kürzel für zweiten Messzeitpunkt

T2 i.d.R. Kürzel für dritten Messzeitpunkt / Follow-Up

VIPS Valuing people with dementia, individualized care,

understanding the world form the patient´s people with

dementia an providing a social environment that supports the

needs oft the patients

VPM VIPS practice model

WHO World Health Organization

WIB Well/Ill-being (relatives Wohlbefinden)

Page 6: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

IV

Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis ....................................................................................................................... I

Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................. I

Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................................... II

1. Einleitung ................................................................................................................................ 1

1.1 Problemdarstellung ...................................................................................................... 1

1.2 Forschungsfrage und Zielsetzung ............................................................................ 3

1.3 Aufbau der Arbeit .......................................................................................................... 3

2. Demenz Grundlagen ............................................................................................................. 4

2.1 Syndromdefinition Demenz ........................................................................................ 4

2.2 Symptome einer Demenz ............................................................................................ 6

2.3 Epidemiologie................................................................................................................. 7

2.3.1 Prävalenz ................................................................................................................. 7

2.3.2 Inzidenz .................................................................................................................... 9

2.3.3 Demenzformen ....................................................................................................... 9

3. Gesundheitsbezogene Lebensqualität .......................................................................... 11

3.1 Begriffsklärung und steigendes Interesse ........................................................... 11

3.2 Lebensqualität als (multidimensionales) Konzept ............................................. 12

3.3 Auswahl der Assessments ....................................................................................... 13

3.3.1 EQ-5D ...................................................................................................................... 13

3.3.2 QUALIDEM............................................................................................................. 13

3.3.3 QUALID................................................................................................................... 14

4. Dementia Care Mapping .................................................................................................... 14

4.1 Begriffsklärung .................................................................................................................. 14

4.2 Anwendung ................................................................................................................... 15

4.3 Person-zentrierte Pflege nach Kitwood ................................................................. 17

5. Methodisches Vorgehen .................................................................................................... 17

5.1 Literaturrecherche ............................................................................................................ 18

5.1.1 Ein- und Ausschlusskriterien ................................................................................. 18

5.1.2 Recherchestrategie ................................................................................................... 20

5.2 Auswahl der Veröffentlichungen ............................................................................. 21

5.3 Charakteristika der ausgewählten Studien .......................................................... 22

5.4 Bewertung der ausgewählten Studien ................................................................... 24

6. Ergebnisdarstellung ........................................................................................................... 25

6.1 Ergebnisdarstellung: Verbesserung der Lebensqualität ....................................... 25

6.2 Ergebnisdarstellung: Auswirkung auf Agitation ................................................ 31

Page 7: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

V

6.3 Ergebnisdarstellung: Auswirkung auf neuropsychiatrische Symptome ..... 31

6.4 Ergebnisdarstellung: Auswirkung auf herausforderndes Verhalten ............. 32

6.5 Zusammenfassung aller Ergebnisdarstellungen ................................................ 33

7. Empfehlung für eine erfolgreiche Implementierung und Anwendung ..................... 33

8 Diskussion ................................................................................................................................. 37

9. Fazit ............................................................................................................................................ 39

10. Quellenverzeichnis ............................................................................................................... 40

11. Anhang ..................................................................................................................................... VI

11. 1 Suchstrategie in PubMed ............................................................................................. VI

11. 2 Suchstrategie in Cochrane Libary ............................................................................ VII

11.3 Bewertung der Studien für Kapitel 6 ........................................................................ VIII

Tabelle 5: Studienbewertung van de Ven et al. (2013) mit SIGN ..................................... VIII

Tabelle 6: Studienbewertung: Rokstad et al. (2013) mit SIGN ......................................... XIV

Tabelle 7: Studienbewertung Chenoweth et al. (2009) mit SIGN ..................................... XIX

Tabelle 8: Studienbewertung: Dichter et al (2015) mit SIGN ........................................... XXIV

Tabelle 9: Studienbewertung: Yasuda & Sakakibara (2016) mit SIGN.......................... XXIX

11.4 Bewertung der Studien für Kapitel 7 .................................................................... XXXIV

Studienbewertung: Brooker, D. (2005) mit AMSTAR2 ................................................... XXXIV

Tabelle 10: Studienbewertung: Griffiths et al. (2019) mit JBI Checkliste ................... XXXVIII

Tabelle 11: Studienbewertung Rokstad et al.(2015) mit JBI Checkliste ...................... XXXIX

Tabelle 12: Studienbewertung: Dichter et al. (2017) mit SIGN ........................................... XL

Tabelle 13: Studienbewertung: Quasdorf et al. (2016) mit SIGN ................................... XLVI

Eidesstaatliche Versicherung ................................................................................................... LII

Page 8: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

1

1. Einleitung „…das Thema Demenz geht uns alle an. Viele von uns werden bereits davon

berührt, sei es als Familienangehöriger eines an Demenz erkrankten lieben

Menschen, sei es in der Nachbarschaft oder möglicherweise im beruflichen

Umfeld.“ (ehem. Gesundheitsminister Hermann Gröhe 2017)

1.1 Problemdarstellung Demenzerkrankungen und die an ihnen erkrankten Menschen sind mittlerweile

nicht nur Elemente der medizinischen und pflegerischen Arbeit, sondern nehmen

auch in der Politik, den Medien und der Gesellschaft einen immer großen

werdenden Bestandteil ein (N.N. 2017). Aktuell sind rund 1,7 Millionen Menschen

in Deutschland an Demenz erkrankt (BGM 2017). Pro Jahr treten ca. 244.000

Inzidenzfälle von Demenz auf (DGPPN & DGN 2016). Außerdem ist die

anstehende demografische Veränderung Deutschlands nicht außer Acht zu

lassen. Jene bedeutet, dass die sinkende Geburtsrate und die steigende

Lebenserwartung zu einer Alterung Deutschlands beitragen (Institut für

Bevölkerung und Entwicklung 2011). Und so gehen Prognosen für das Jahr 2050

davon aus, dass sich die Zahl der an Demenz Erkrankten auf 3 Millionen erhöhen

wird (BGM 2012, RKI 2012). Die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken

steigt mit fortgeschrittenem Alter (RKI 2012). So sind beispielsweise bei den ab

90-Jährigen rund ein Drittel an einer Demenz erkrankt (Institut für Bevölkerung

und Entwicklung 2011). Des Weiteren wird es laut der Deutschen Gesellschaft für

Geriatrie bereits 2020 dazu kommen, dass jeder/jede fünfte

Krankenhauspatient*In an einer Demenz leidet (DGG 2015). Dies lässt also

vermuten, dass Demenz ihre steigende Zahl von Betroffenen und deren

Versorgung immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Zurzeit ist es jedoch so,

dass in Deutschland der Großteil der Versorgungsstrukturen nicht auf kognitiv

eingeschränkte Menschen, sondern viel mehr auf die Behandlung von somatische

Erkrankungen ausgelegt ist (Pinkert & Holle 2012). Dabei stehen den demenziell

erkrankten Menschen die strukturellen Rahmenbedingungen und die

standardisierten Behandlungsabläufe im Wege (ebd.). Eine mögliche Reaktion

hierauf könnte bedeuten, dass die demenziell erkrankten Menschen mit Angst,

Unruhe und Wutausbrüchen reagieren und eine Verzögerung von Diagnostik und

Therapie entstehen kann (Meckel 2014). Das Bedürfnis nach Vertrautheit und

Page 9: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

2

Orientierung kann so nicht für die Erkrankten erfüllt werden (Pinkert & Holle 2012).

Und so lässt sich sagen, dass Demenz zu jenen altersbedingten Erkrankungen

zählt, die die Betroffenen in ihrem Umfeld als auch die eigene Lebensqualität am

stärksten beeinflussen (Institut für Bevölkerung und Entwicklung 2011). Als

gesundheitsbezogene Lebensqualität wird ein multidimensionales Konstrukt

bezeichnet (RKI 2011). Lebensqualität beinhaltet demnach physische, psychische

und soziale Komponenten (ebd.). Bei Demenz ist es jedoch so, dass diese früher

oder später zu einer Abnahme kognitiver, psychischer und alltäglichen

Funktionsfähigkeiten führt (N.N. 2017). Auch ist es möglich das Menschen mit

Demenz ein bestimmtes Verhalten zeigen, welches sich im Zuge ihres

Krankheitsverlaufs so stark verändert, dass es als störend und problematisch

empfunden werden kann (BMG 2006). Daher ist es sinnvoll frühzeitig zu

intervenieren und Lebensqualität zu verbessern/zu schaffen, damit ein

überflüssiger nicht sachgerechter Gebrauch von freiheitsentziehenden

Maßnahmen (z.B. Bettgitter hoch, beruhigende Medikamente) vermieden werden

kann. Da zum jetzigen Zeitpunkt noch keine präventiven oder kurativen

Behandlungsformen zu Demenzen bekannt sind, gilt es als zentrales und

patientenrelevantes Versorgungsziel (gesundheitsbezogene) Lebensqualität bei

Menschen mit Demenz zu beobachten/festzustellen und diese ggf. zu steigern und

somit zu verbessern (N.N. 2017).

Dementia Care Mapping (DCM) könnte laut eigener Aussage eine Möglichkeit zur

Intervention hierbei sein (Riesner et al 2014). DCM ist eine seit 1998 angewandte

Methode, die auf der Grundlage eines Beobachtungs- und Kodierungssystems in

stationären Pflegeeinrichtungen das relative Wohlbefinden von dementiellen

Menschen anhand ihres Verhaltens und Auftretens so detailliert wie möglich

versucht abzubilden (Neubert 2004). Zurückzuführen ist Dementia Care Mapping

auf die person-zentrierte Pflege nach dem Sozialpsychologen Tom Kitwood

(Riesner 2014). Es gilt Auskunft darüber zu erhalten, welche Vorlieben oder

Abneigungen eine Person aufweist und wie die Betreuung als auch die Pflege

empfunden wird. Demnach verspricht DCM ein individuell angepasstes Angebot

leisten zu können und damit der Lebensqualität einen zentralen Stellenwert bei

Menschen mit Demenz einzuräumen (ebd.). Somit kann auch die Qualität der

Pflege und Betreuung erhöht werden (ebd.).

Page 10: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

3

1.2 Forschungsfrage und Zielsetzung In der vorliegenden Arbeit wird angestrebt, das Beobachtungs- und

Evaluationsverfahren Dementia Care Mapping (DCM) vorzustellen, die aktuelle

Studienlage anhand der verfügbaren Literatur deutlich zu machen und ebenso mit

einer kritischen Auseinandersetzung zu Dementia Care Mapping dessen

Möglichkeiten der Umsetzung und ebenso die fragliche Grenzen aufzuzeigen. Ziel

ist es dabei heraus zu arbeiten, ob Dementia Care Mapping als Methode

tatsächlich die gewünschten Ergebnisse (z.B. Lebensqualität erhöhen) erzielt.

Handlungsleitend ist dabei die Fragestellung: „Kann „Dementia Care Mapping“

(DCM) die Lebensqualität bei Menschen mit Demenz verbessern?“

Das auseinander setzen mit dieser Thematik lässt sich durch aktuelle Diskussion

über die Versorgung älterer Menschen vor dem Hintergrund des demografischen

Wandels begründen. Die Autorin der vorliegenden Arbeit konnte zudem vermehrt

während ihrer pflegerischen Praxis feststellen, dass Menschen mit Demenz selten

von dem somatisch geprägten Ansatz profitieren. Zudem soll der Inhalt der Arbeit

einen Gesamtüberblick über das Konzept von Dementia Care Mapping schaffen

und dessen Umsetzung und Machbarkeit prüfen. Ebenso können

Zusammenhänge des demografischen Wandels, zu Demenz und den Umgang mit

Lebensqualität erschlossen werden.

1.3 Aufbau der Arbeit Um die handlungsleitende Fragestellung beantworten zu können, wird zunächst im

zweiten Kapitel auf die Grundlagen der Demenz eingegangen. Dies beinhaltet die

Definition (2.1) und die dazugehörigen Zahlen der Epidemiologie (2.3). Durch die

Symptome einer Demenz (2.2) soll eine Brücke zum Kapitel über die

gesundheitsbezogene Lebensqualität (3.) geschlagen werden. In diesem Kapitel

soll zunächst eine Begriffsklärung (3.1) und Vorstellen der Lebensqualität als

multidimensionales Konstrukt (3.2) erfolgen. Anschließend wird eine Auswahl an

Lebensqualität- Assessments getroffen und diese vorgestellt (3.3). Im folgenden

Kapitel (4.) wird das Konzept von Dementia Care Mapping näher betrachtet. Hier

erfolgt ebenso eine Begriffsklärung (4.1) und dessen Anwendung wird erklärt (4.2).

In Folge dessen wird der Ansatz der personzentrierten -Pflege nach Kitwood

Page 11: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

4

beschrieben (4.3). Aufbauend auf diesen drei Kapitel (2., 3., 4.) wird das

methodische Vorgehen (5.) samt Literaturrecherche (5.1), die Auswahl der

Veröffentlichungen (5.2), die Charakteristika der Studien (5.3) und deren

wissenschaftlichen Bewertung mittels Checklisten aufgezeigt (5.4). Das folgende

Kapitel beschreibt die Ergebnisdarstellung (6.) Hier werden die Ergebnisse der

Studien bezogen auf die Outcomes „Lebensqualität“ (6.1), „Agitation“ (6.2),

„neuropsychiatrische Symptome“ (6.3) und „herausfordernde Verhalten“ (6.4)

betrachtet. Es folgt eine Empfehlung für die erfolgreiche Implementierung von

Dementia Care Mapping in der Praxis (7.) und eine anschließende Diskussion (8.).

Zum Ende wird ein Fazit gezogen (9.), dem ein Anhang anliegt (11.).

2. Demenz Grundlagen In der Gesellschaft kursieren unterschiedlichste Vorstellung zu dem Begriff

„Demenz“. Einige dieser Definitionen und Vorstellungen erscheinen als negative

Etikettierung (Messer 2009). Dieses Kapitel soll daher Klarheit schaffen, indem es

das neuropsychologische Syndrom Demenz vorstellt. Hierbei wird zunächst das

Syndrom definiert. Die Benennung der Symptome soll unter anderem die

unmittelbare Auswirkung der Erkrankung auf das Wohlbefinden und die

Lebensqualität der Menschen mit Demenz aufzeigen. Das folgende Unterkapitel,

das sich mit der Epidemiologie befasst, wird anhand der aktuellen Zahlen die

gesellschaftliche Relevanz der Erkrankung verdeutlichen.

2.1 Syndromdefinition Demenz Das Wort „Demenz“ lässt sich aus dem lateinischen ableiten und auf zwei

verschiedene Weisen übersetzten. Zum einem lässt es sich dem lateinischen

Begriff „dementia“ zuordnen und würde dementsprechend als „ohne Verstand“

übersetzt werden (Institut für Bevölkerung und Entwicklung 2011). Eine weitere

Übersetzungsmöglichkeit wäre „weg vom Geist“ (BGM 2017). Hierbei wird von

dem lateinischen Begriff „demens“ mit der Vorsilbe „de“ = „weg von“ und dem Wort

„mens“ = „Geist“ ausgegangen (ebd.).

Es bestehen diverse Definitionen, die das komplexe Syndrom Demenz

beschreiben. Ferner wird jedoch nur auf die international anerkannten Definitionen

der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter

Page 12: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

5

Gesundheitsprobleme (ICD-10) und der World Health Organization (WHO)

eingegangen.

Im ICD-10 wird Demenz wie folgt beschrieben:

„Demenz (F00-F03) ist ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder

fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler

Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung,

Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen. Das Bewusstsein ist nicht

getrübt. Die kognitiven Beeinträchtigungen werden gewöhnlich von

Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der

Motivation begleitet, gelegentlich treten diese auch eher auf. Dieses Syndrom

kommt bei Alzheimer-Krankheit, bei zerebrovaskulären Störungen und bei

anderen Zustandsbildern vor, die primär oder sekundär das Gehirn betreffen.“

(ICD-10 F00-F09)

Die World Health Organization (WHO) definiert das Syndrom der Demenz wie

folgt:

„Dementia is a syndrome – usually of a chronic or progressive nature – in which

there is deterioration in cognitive function (i.e. the ability to process thought)

beyond what might be expected from normal ageing. It affects memory, thinking,

orientation, comprehension, calculation, learning capacity, language and

judgement. Consciousness is not affected. The impairment in cognitive function is

commonly accompanied, and occasionally preceded, by deterioration in emotional

control, social behaviour or motivation. Dementia results from a variety of diseases

and injuries that primarily or secondarily affect the brain, such as Alzheimer's

disease or stroke.“ (WHO 2017)

Durch diese Definitionen wird deutlich, dass Demenz keine eigenständige

Krankheit ist, sondern die Folge einer Erkrankung (Diekämper 2013). Die

auslösenden Erkrankungen unterscheiden sich in der Art und Weise, wie das

Gehirn geschädigt wird (ebd.). Der hieraus resultierende Verlauf bestimmt für jede

einzelne Krankheit eine spezielle Form der Demenz (z.B. Demenz bei Alzheimer-

Krankheit, vaskuläre Demenz, etc.) (ebd.). Zusammenfassend lässt sich sagen,

dass „Demenz“ als ein Oberbegriff für neurologische Erkrankungsbilder

verstanden werden kann, welche mit dem Verlust kognitiver Funktionen

Page 13: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

6

einhergehen (ebd.). Motorische Fähigkeiten können hierdurch ebenfalls

beeinträchtigt sein oder langsam verloren gehen (ebd.).

2.2 Symptome einer Demenz

Viele der Symptome, die bei einer Demenzerkrankung auftreten, können ebenso

Symptome des natürlichen Alterungsprozesses sein. Es gilt zu beachten, dass die

Ausprägung der verschiedenen Symptome und der Fortschritt eben dieser als

individuell anzusehen sind (Diekämper 2013). Dies ergibt ein heterogenes Bild der

Erkrankungen.

Eins der frühen Symptome ist die anterograde Amnesie (Abnahme des

Erinnerungsvermögens), bei der eine Lern- und Merkstörung vorliegt und dem

Betroffenen strukturiertes Denken schwerfällt (DEGAM 2008; Diekämper 2013).

Beispielweise vergessen die Erkrankten das Erledigen von Terminen oder den

Inhalt von Gesprächen (ebd.). Zusammenhänge können nur noch schwer erkannt

werden und eine Desorientierung an neuen Orten aber auch zur Zeit, zum eigenen

Handeln und zur eigenen Lebenssituation kann vorliegen (Diekämper 2013).

Kürzlich Geschehenes wird hierbei zuerst vergessen (Menche 2011). Die

Gedächtnisabnahme wird unter anderem an häufigem Wiederholen von

Gesprächsinhalten oder dem Verlegen von Gegenständen weiter deutlich

(Diekämper 2013). Liegt jedoch ein mangelhaftes Erkennen der alltäglichen Dinge

und Umgebung vor, wird von Agnosie gesprochen (ebd.). So kann es

beispielsweise sein, dass ein Betroffener nicht mehr weiß, wozu eine Zahnbürste

gebraucht wird (Diekämper 2013, Menche 2011). Ebenso kann es zu

Einschränkungen und Verlusten der Sprachfähigkeit und des

Sprachverständnisses kommen (Aphasie) (Diekämper 2013.). Die Sprache der

Betroffenen wird zunehmend verwaschener (ebd.). Ferner finden die Erkrankten

nicht die richtigen Worte für ihre Anliegen (ebd.). Weitere Symptome betreffen das

Denken und Urteilen der Betroffenen (ebd.). Eine eingeschränkte

Einsichtsfähigkeit und Kontrolle des Verhaltens, aber auch der Verlust von

Abstraktionsfähigkeit und fehlende Einsicht in die Erkrankung zählen hier zu

(ebd.). Menschen mit Demenz lassen sich bei der Verrichtung von Alltäglichem

leicht ablenken und können ebenso eine mangelhafte Konzentration während der

Kommunikation aufweisen (ebd.). Insbesondere die Leistungsfähigkeit bei

Page 14: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

7

komplexen Aufgaben (z.B. Zubereiten einer Mahlzeit) nimmt ab (Menche 2011).

Im Verlauf der Erkrankung kann es neben der anterograden Amnesie auch zur

retrograden Amnesie kommen (Diekämper). Dies bedeutet ein Verlust der

biografischen Lebenserfahrung und somit eine Desorientierung zur eigenen

Person oder zu den ihrer Vertrauten (ebd.). So kann es zum emotionalen und

sozialen Rückzug kommen (ebd.). Einschränkungen und Verluste im Bereich der

Beweglichkeit, Feinmotorik aber auch der praktischen Fähigkeiten können

ebenfalls vorliegen, das als Apraxie bezeichnet wird (ebd.).

Durch den Abbau von kognitiven Leistungen sind die Betroffenen im Ausüben von

Tätigkeiten des täglichen Lebens von anderen abhängig (Chenoweth et al., 2009).

Des Weiteren zeigen ca. 70- 80% der Menschen mit Demenz sogenannte

neuropsychiatrische Symptome auf (Rokstad et al 2013; van de Ven et al 2013).

Jene Symptome können unter anderem Agitiertheit, Aggression, Depression,

Apathie oder ein veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus sein (ebd.). Ferner werden

diese Symptome auch als herausforderndes Verhalten bezeichnet (van de Ven et

al 2013). Diese Symptome weisen einerseits einen direkten Bezug zum

Wohlbefinden der Erkrankten und deren Lebensqualität auf (Halek et al., 2013,

Van de Ven et al., 2012, Rockstad et al., 2013) und andererseits wirkt sich das

herausfordernde Verhalten der Menschen mit Demenz negativ auf die Situation

der Pflegekräfte aus (Halek et al, 2013, Van de Ven et al, 2012). Dies spiegelt sich

beispielsweise in anwachsender Jobunzufriedenheit, hohem Stresslevel,

steigenden Krankheitsraten, wachsenden Fluktuationsraten und der daraus

resultierenden Personalknappheit wieder (ebd.).

2.3 Epidemiologie Im folgenden Kapitel geht es um die Epidemiologie von Demenzen. Kenntnisse

über aktuelle Zahlen zur Prävalenz und Inzidenz sind aus jenem Grund so wichtig,

da diese die Möglichkeit bieten, Rückschlüsse auf die gegenwärtige und

zukünftige gesellschaftliche Bedeutung ziehen zu lassen. Ebenso werden die

häufigsten Demenzarten aufgezeigt.

2.3.1 Prävalenz Die Prävalenz beschreibt die Anzahl der Kranken in der Bevölkerung zu einem

bestimmten Zeitpunkt (DAlzG. 2018). Laut der World Health Organisation und der

Page 15: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

8

Alzheimer Disease International lag bereits 2015 eine weltweite Prävalenz von ca.

46,8 Millionen Menschen vor (ebd.). Deutschland befindet sich, neben Brasilien,

mit einer Prävalenz von 1,7 Millionen auf Platz 5 (ebd.). Davor liegen die Nationen

China, die USA, Indien und Japan (ebd.). In den westlichen Ländern ist als

häufigste Ursache die Alzheimer Krankheit anzusehen (ebd.). Jene macht rund

zwei Drittel der Erkrankungen aus (DAlzG 2018; Diekämper 2013, DGPPN & DGN

2016). In den höheren Altersstufen liegen meist Mischformen aus

neurodegenerativen und vaskulären Demenzen vor (DAlzG 2018).

Da angenommen wird, dass es zwischen europäischen Ländern keine

fundamentalen Unterschiede im Vorkommen der Demenzerkrankungen gibt,

dienen die Ergebnisse der europäischen Feldstudie „EuroCoDe – Prevalence of

dementia in Europe“ als Grundlage weiterer Annahmen zur Prävalenz bei Demenz

(DAlzG 2018).

Tabelle 01: Prävalenz von Demenz (eigene Darstellung)

Altersgruppe Mittlere Prävalenzrate nach EuroCoDe (Prozent, alle Geschlechter)

Geschätzte Zahl Demenzkranker in Deutschland Ende des Jahres 2016

65-69 1,60 73.130

70-74 3,50 128.000

75-79 7,31 317.480

80-84 15,60 419.270

85-89 26,11 385.520

90 und älter 40,95 304.440 Quellen: Alzheimer Europe. EuroCoDe: Prevalence of dementia in Europe

Es lässt sich aufgrund dieser Daten sagen, das die Prävalenzrate mit dem Alter

steil ansteigt (ebd.). Dabei sollte beachtet werden, dass sich die Krankenziffern in

Abständen von jeweils fünf Altersjahren verdoppeln (siehe Tabelle 1 „Prävalenz

von Demenz“) (ebd.). In der Altersgruppe der 65-69-Jährigen liegt die

Prävalenzrate bei etwas mehr als ein Prozent und nimmt auf rund 40 Prozent in

der Altersklasse der 90-Jährigen zu (ebd.). Auffällig ist, dass zwei Drittel der

Erkrankten das 80. Lebensjahr bereits vollendet haben und ebenso zwei Drittel

der Betroffenen Frauen sind (DAlzG 2018; DGPPN& DGN 2016). Es lässt sich

Page 16: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

9

auch ablesen, dass jeder zehnte über 65 Jahren von Demenz betroffen ist (ebd.).

Im mittleren Lebensalter (45-64 Lebensjahre) sind jedoch vergleichsweise wenige

Menschen an einer Demenz erkrankt (DAlzG 2018). Nur bei weniger als zwei

Prozent der bestehenden Erkrankungen sind die Betroffenen unter 65 Jahren alt

(ebd.). Laut internationalen Schätzungen liegt die Prävalenzrate bei ca. 0,1

Prozent in der Altersgruppe der 45-64-Jährigen (ebd.). Für Deutschland sind das

ca. 25000 Betroffene in jüngerem Alter bedeuten (ebd.).

2.3.2 Inzidenz Die Inzidenz gibt die Anzahl der zuvor gesunden Personen in einer bestimmten

Bevölkerung an, die im Verlauf eines Jahres erkranken (DAlzG. 2018). Jene

Zahlen weisen jedoch noch nicht dieselbe Zuverlässigkeit, wie die der Prävalenz

auf (DGPPN & DGN 2016). Anhand der mittleren altersspezifischen Inzidenzrate

basierend auf den Ergebnissen des World Alzheimer Reports 2015, der 18

europäische Längsschnittstudien untersuchte, können Angaben zum

Neuerkrankungsrisiko getätigt werden (DAlzG 2018). So erkranken innerhalb

eines Jahres zwei Prozent der über 65-Jährigen an einer Demenz und das

Neuerkrankungsrisiko steigt von 0,53 Prozent (65-69 Jahre) auf 12 Prozent bei

den Hochbetagten (90 Jahre und mehr) an (ebd.). Bezogen auf Deutschland

bedeuten diese Daten eine jährliche Inzidenzrate von 300000 Menschen bzw. 850

Neuerkrankungen pro Tag (ebd.). Es gibt keine Angaben wie viele der deutschen

unter 65-Jährigen pro Jahr neu erkranken (ebd.).

2.3.3 Demenzformen Primäre Demenzformen

Rund 90 Prozent aller Demenzfälle lassen sich den primären Demenzformen zu

ordnen (DAlzG 2016). Zu den primären Demenzformen zählen die Alzheimer-

Demenz, die vaskuläre Demenz und die Mischform (ebd.).

Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste Ursache einer Demenz (Diekämper 2013).

Alios Alzheimer (1864-1914) entdeckte die Erkrankung (ebd.). Dem Alzheimer

Typus lassen sich drei Merkmale zuschreiben (Müller-Hergel 2013). Zum ersten

kommt es zum Verlust von Neuronen und synaptischen Verbindungen (Müller

Hergel 2013, Diekämper 2013). In schweren Fällen kann in der Hirnrinde (Kortex)

bis zu 40 Prozent der Neuronen degenerieren (Müller-Hergel 2013). Das zweite

Page 17: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

10

Merkmal der Alzheimer- Demenz ist die fortschreitende Atrophie des globalen

Gehirnes (Müller-Hergel 2013, Diekämper 2013). Dies bedeutet ein Schrumpfen

des Volumens und gleichermaßen eine Vergrößerung der inneren ehemals

liquorgefüllten Ventrikeln (ebd.). Das dritte Merkmal ist eine degenerierte

Zellstruktur die mikroskopisch anhand von Plaques und Alzheimer-Fibrillen

sichtbar wird (ebd.). Die auslösende Ursache der Alzheimer-Demenz ist noch nicht

bekannt und daher kann die Erkrankung noch nicht ursächlich behandelt werden

(Diekämper 2013). Hat der Prozess der Alzheimer-Demenz bereits eingesetzt, so

schreitet die Krankheit unaufhaltsam fort (ebd.).

Die zweithäufigste Demenzform ist mit ca. 15-20 Prozent der Erkrankten die

vaskuläre Demenz (Diekämper 2013). Jene steht im Zusammenhang mit

sämtlichen zerobrovaskulären Krankheiten, die die Blutzufuhr in Bereichen des

Gehirns verringern (Müller-Hergel 2013). Hauptsächliche Ursache sind dabei

zerebrale Infarkte und durch zu hohem Blutdruck geschädigte Gefäße (Diekämper

2013). Entsprechend den Hirnteilen und je nach der Art und Funktion der

versagenden Gefäße, lässt sich sagen, dass der Begriff „vaskuläre Demenz“ ein

weites Spektrum fasst (Müller-Hergel 2013). Folgende Merkmale sind bei einer

vaskulären Demenz zu erkennen: Ablagerungen von Amyloid, Hirnatrophie,

sichtbare infarktbedingte Schäden im Scan und liegt eine Gefäßpathologie vor,

liegt auch eine Problematik des Herz-Kreislaufs-System zu Grunde (ebd.). Die

Betroffenen leiden mitunter auch an physischen Einschränkungen wie Lähmungen

oder Bewegungs- und Schluckstörungen (Diekämper 2013).

Mit weiteren 15 Prozent stellt die Mischform aus Alzheimer und vaskulärer

Demenz die drittgrößte Form der Demenzen dar. Jene beinhaltet Ursachen aus

beiden Formen und tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf (DGPPN & DGN

2016).

Sekundäre Demenzformen

Ca. 10 Prozent der Demenzerkrankungen lassen sich auf sekundäre

Demenzformen zurückführen (DGPPN & DGN 2016). Bei den sekundären

Demenzformen ist der Abbau der geistigen Fähigkeiten Folge einer anderen

organischen Erkrankung wie z.B. einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, Infektion des

Gehirns, Epilepsie, eines Hirntumors oder einer Verletzung des Gehirns (ebd.).

Page 18: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

11

Auch der toxische Missbrauch von Alkohol und anderen Drogen kann Ursache

einer Demenz darstellen (ebd.). Einige dieser Demenzarten können als reversibel

betrachtet werden, wenn die auslösende Ursache behoben oder behandelt wird

(ebd.).

3. Gesundheitsbezogene Lebensqualität Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.

Es wird zu nächst eine Begriffsklärung erfolgen (3.1), Lebensqualität als

multidimensionales Konzept vorgestellt (3.2) und eine Auswahl an Assessments

getroffen, die Lebensqualität messbar machen (3.3.1- 3.3.4).

3.1 Begriffsklärung und steigendes Interesse „Lebensqualität“ gilt als Begrifflichkeit schwer zu definieren (Rokne &Wahl 2014).

Daher besteht keine einzelne Definition hierzu, sondern viel eher eine Vielfalt an

Definitionen (ebd.). Ebenso gibt es keine klar umrissene zugrunde liegende

Theorie der Lebensqualität (ebd.). Aus diesem Grund lässt sich sagen, dass das

Operationalisieren und Messen der Lebensqualität ein schwerer Prozess ist.

Trotzdem rückt das Thema der Lebensqualität immer mehr in den Fokus der

Pflegeforschung (ebd.). Lebensqualität wird vermehrt Gegenstand und Ziel von

Interventions- und Evaluationsstudien und rückt in den Mittelpunkt der Outcome

Forschung (Güthlin 2006). Die Eingabe des Suchbegriffs „quality of life“ in

Pubmed weist zum jetzigen Stand (01.05.2019) 300079 Treffer auf, 109235 davon

aus den letzten fünf Jahren. Dies zeigt ein steigendes Interesse an diesem

Forschungsfeld. Die Studien hätten sich von anfänglichen Begriffsklärungen und

dem Entwickeln von passendem Test für diverse Patientengruppen hin zur

Begutachtung von Behandlungsmethoden aus Sicht der Patienten*Innen

entwickelt, so Roke und Wahl (2014). Zum steigenden Interesse an diesem

Forschungsgebiet lassen sich drei Lösungsansätze finden. Zunächst bedingt der

demografische Wandel Deutschlands eine immer älter werdende Bevölkerung

(Institut für Bevölkerung und Entwicklung 2011). Da ein langes Leben jedoch nicht

notwendigerweise gleichbedeutend ein gutes Leben ist, sollte die biomedizinische

Betrachtungsweise, durch die der Ganzheitlichkeit (impliziert Lebensqualität)

ergänzt werden (Roke & Wahl 2014). Ein zweiter Grund, so Roke und Wahl

(2014), könnte der steigende Anteil der an chronischen Krankheiten erkrankte

Menschen sein, die durch das Hauptaugenmerk auf die Lebensqualität eine

Page 19: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

12

Beteiligung an ihrer Versorgung und Behandlung gewinnen. Das Erörtern ihrer

Problematik kann ihnen somit eine Stimme verleihen (ebd.). Der dritte Grund

macht die Auswirkung der Weiterentwicklung in der Medizintechnologie und

Arzneimittelbehandlung deutlich (Welpe 2018). Hieraus resultiert eine Vielfalt von

Behandlungsmöglichkeiten (ebd.). Dies bedeutet, dass nach der Behandlung

gesucht wird, die am wenigsten belastend für die Patienten*Innen ist (ebd.). Da

„Lebensqualität“ ein zu umfassendes Konzept darstellt, das nur schwer zu

definieren und sehr weitreichend ist, wurde der Begriff „Gesundheitsbezogene

Lebensqualität“ zur Abgrenzung gewählt (Roke & Wahl 2014). Dieser Begriff stellt

für die klinische Tätigkeit eine höhere Relevanz dar (ebd.).

3.2 Lebensqualität als (multidimensionales) Konzept Obgleich keine Definition als Goldstandard besteht, lässt sich sagen, dass

gesundheitsbezogene Lebensqualität als ein mehrdimensionales Konzept

angesehen werden kann (RKI 2011). Dies beinhaltet neben den physischen auch

die psychischen, geistigen, sozialen und existenziellen Aspekte des Lebens

(ebd.). Im Sinne einer Konsensdefinition lassen sich acht Dimensionen

festmachen, die das Gesamtkonstrukt Lebensqualität ausmachen: emotionales,

körperliches und materielles Wohlbefinden, interpersonale Beziehungen,

persönliche Entwicklung, Selbstbestimmung, soziale Teilhabe und Wahrung der

Reche der Person (Müller-Hergel 2013). Das Konzept an sich liegt dem

subjektiven Erleben des Einzelnen zu Grunde (Roke & Wahl 2014). Auch können

Werte, Bedeutungen und Erwartungen eines Individuums Einfluss auf die

Lebensqualität nehmen (normativer Ansatz) (ebd.). Ferner gilt zu unterscheiden

zwischen einer global orientierten, einer gesundheitszentrierten und einer

krankheits- bzw. symptomzentrierten Lebensqualität (ebd.). Die konzeptionelle

Klarheit sollte bei Forschungsvorhaben vorab, zugunsten der klinischen Validität,

geklärt sein. Die global orientierte Lebensqualität beschreibt die Lebensqualität

abhängig von Phänomenen z.B. Zufriedenheit, Glück oder das Erreichen von

Zielen (ebd.). Während im gesundheitszentrierten Ansatz der allgemeine

Gesundheitszustand zählt, geht es im krankheits- bzw. symptomzentriertem

Ansatz um das Wahrnehmen und Erleben von Erkrankungen (ebd.).

Page 20: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

13

3.3 Auswahl der Assessments Eigenangaben sind im Vergleich zur Fremdeinschätzung bei der Messung von

Lebensqualität wünschenswert (Rokne & Wahl 2014). Um Wahrnehmung und

Erleben von Personen zu beurteilen eignet sich nur bedingt eine

Fremdeinschätzung (ebd.). Bei Fremdeinschätzungen kann es zu Über- oder

Unterschätzungen der Lebensqualität kommen (ebd.). In bestimmten Fällen, wie

z.B. einer Demenz, kann es jedoch dazu führe, dass Angehörige oder Pflegende

Auskunft über die Lebensqualität der Betroffenen treffen müssen (ebd.).

Um Lebensqualität abzubilden, wird meist quantitativ mit strukturierten

Fragebögen vorgegangen(ebd.). Ratsam ist es den Fragebogen passend zum

Zweck der Studie auszuwählen (ebd.). Im Folgenden werden solche Fragebögen

bzw. Assessments vorgestellt.

3.3.1 EQ-5D Der EuroQol-5D (EQ-5D) ist ein Fragebogen, der die gesundheitsbezogene

Lebensqualität beschreibt und untersucht (EuroQol Office 2017). Er wurde 1987

durch die EuroQol Group als Selbstberichtsinstrument entwickelt (ebd.). Der EQ-

5D beinhaltet fünf Dimensionen: „Beweglichkeit/ Mobilität“, „Fähigkeit für sich zu

sorgen“, „alltägliche Tätigkeiten“, „Schmerzen“ und „Ängste“ (ebd.). Es gibt zwei

Versionen für Erwachsene (EQ-5D-3L und EQ-5D-5L) und eine Version für Kinder

(EQ-5D-Y) (ebd.). Die beiden Erwachsenen Versionen unterscheiden sich in der

Anzahl der Antwortmöglichkeiten (ebd.). Der EQ-5D-3L gibt drei

Antwortmöglichkeiten vor: „keine Probleme“, „einige Probleme“ und „extreme

Probleme“ (ebd.). Der EQ-5D-5L hingegen weist in seinen Antwortmöglichkeiten

andere Formulierungen auf und kann durch zwei weitere Antwortmöglichkeiten ein

weitaus differenziertes Bild schaffen (ebd.). Folgende fünf Antwortmöglichkeiten

bestehen in dieser Version: „keine Probleme“, „leichte Probleme“, „mäßige

Probleme“, „große Probleme“ und „extreme Probleme“ (ebd.). In den Fällen, in

denen die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind den Fragebogen selbst

auszufüllen, besteht die Möglichkeit der Anwendung einer Proxy Version (ebd.).

3.3.2 QUALIDEM Das deutschsprachige Instrument QUALIDEM kann als demenz-spezifisches

Messinstrument für Lebensqualität gesehen werden (Dichter et al. 2013). Bezogen

Page 21: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

14

auf den Schweregrad der Demenz, kann auf zwei aufbauende

Instrumentenversionen zurückgegriffen werden (Dichter et al 2013, Van de Ven

2013). Für leichte bis schwere Demenz besteht die Möglichkeit die 37 Items (neun

Subskalen) Version und für sehr schwere Demenz die 18 Items (sechs Subskalen)

Version zu nutzen (ebd.). QUALIDEM beinhaltet neun Domains:

„Pflegebeziehung“, „Positive Affekt“, „Negative Affekt“, „angespanntes Verhalten“,

„positives Selbstbild“, „soziale Beziehungen“, „soziale Isolation“, “Gefühl zu Hause

zu sein“ und „eine Aufgabe haben“ (Dichter et al 2013). Hierbei besteht die

Auswahl zwischen vier Antwortmöglichkeiten: „nie“, „selten“, „manchmal“ und

„immer“ (Dichter et al 2015). Der zu erwartende Sumscore liegt zwischen 0 und

100, wo bei ein hoher Sumscore eine höhere Lebensqualität bedeutet (ebd.).

3.3.3 QUALID QUALID oder auch „Quality of life in late-stage dementia“ ist ein

gesundheitsbezogenes Messinstrument, das Lebensqualität abbildet (Rockstad et

al 2013, Chenoweth et al 2009). Mit QUALID ist es möglich erkennbare

Verhaltensweisen innerhalb der vergangenen Woche aufzuzeichnen (ebd.). Das

Instrument untersucht hierbei folgende Themenbereiche: „Beschwerden“,

„Aktivität/ Engagement während der Aktivitäten“ und „soziale Teilhabe“ (ebd.). Es

können 11-55 Punkte erreicht werden (ebd.). Ein niedriger Sumscore weist eine

hohe Lebensqualität auf (ebd.).

4. Dementia Care Mapping Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Beobachtungsmethode Dementia

Care Mapping. Um die Methode in seiner Gänze verstehen zu können, wird

zunächst eine Begriffsklärung erfolgen (4.1), zur Anwendung aufgeklärt (4.2) und

die person-zentrierte Pflege nach Kitwood (4.3) dargelegt.

4.1 Begriffsklärung Dementia Care Mapping ist eine seit 1998 bestehende internationale anerkannte

Beobachtungsmethode und kann ebenso als Instrument genutzt werden (Riesner

2014). Ziel ist dabei den Alltag eines Menschen mit Demenz abzubilden (ebd.).

Zurückzuführen ist dies auf den Person-zentrierten Ansatz nach Tom Kitwood

(ebd.). Durch Dementia Care Mapping soll ein detailliertes Abbild der Vorlieben

und Abneigungen, aber auch über das Empfinden der empfangenen Pflege und

Page 22: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

15

Betreuung der an Demenz erkrankten Menschen entstehen (ebd.). Es lässt sich

somit sagen, dass diese Beobachtungsmethode unmittelbar am Erleben der von

Demenz betroffenen Personen ansetzt und hierbei stets das Wohlbefinden derer

einen zentralen Stellenwert inne hat (ebd.). Ziel soll dabei stets sein, dass dem

Betroffenen ein individuell angepasstes Angebot zu Gute kommt und somit die

Qualität der Pflege und die der Betreuung erhöht wird (ebd.). Ursprünglich wurde

die Dementia Care Mapping Methode aus der Pflegepraxis heraus entwickelt und

findet aufgrund ihrer vielseitigen Möglichkeiten an Kombinationen von

Praxisanforderungen zu Forschungsfragen immer mehr Platz in der

Pflegeforschung (ebd.). Da die Beobachtungsmethode vor allem angewendet wird,

um person-zentrierte Pflege in den Alltag umzusetzen und diese nicht nur zu

beobachten oder zu dokumentieren, kann gesagt werden, dass diese als zeit- und

personalintensiv anzusehen ist (ebd.). Für die Umsetzung bzw. Implementierung

von Dementia Care Mapping bedarf es eine Umstrukturierung der

Alltagsgestaltung in der Pflegepraxis. Hier sollte weg vom funktionellen Ansatz

und dafür hin zu einer demenzorientierten Alltagsgestaltung umgedacht werden

(ebd.).

4.2 Anwendung Die Anwendung von Dementia Care Mapping bedarf dem Durchlauf eines

Prozesses (Halek & Rüsing 2014). Dieser Prozess lässt sich in fünf einzelnen

Schritten unterteilen (ebd.). Der erste Schritt beschreibt hierbei die „Einführung“ in

die Beobachtungsmethode (ebd.). Teil der Einführung ist es, alle Beteiligten des

Prozesses über die Bedeutung der Anwendung von Dementia Care Mapping zu

informieren und worauf hierbei zu achten ist (ebd.). Fragen und Vorbehalte sollten

in diesem ersten Schritt geklärt werden, da die Akzeptanz aller Beteiligten von

hoher Relevanz für den Erfolg von Dementia Care Mapping ist (ebd.). Unter

Umständen erfolgt eine Einführung öfters als einmal (ebd.). Dies kann

beispielsweise auf fluktuierendes Pflegepersonal zurückgeführt werden (ebd.). In

diesem Schritt werden entweder externe Mapper aufgesucht oder eigene

Mitarbeiter zu künftigen Mappern ausgebildet (dreitägiger Grundkurs zum Basis-

Mapper).

Im zweiten Schritt geht es um die „Beobachtung“ (ebd.). In diesem Schritt soll eine

Sequenz des Tages von Menschen mit Demenz observiert werden (ebd.). Die

Page 23: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

16

Beobachtungssequenz dauert über mehrere Stunden an und findet für mehrere

Bewohner*Innen/ Patienten*Innen gleichzeitig statt (ebd.). Hierbei wird alle fünf

Minuten das Verhalten der zu beobachteten Bewohner*Innen/ Patienten*Innen

kategorisiert. 24 Kategorien (siehe Abb.1) mit der englischen Abkürzung „BBC“

stehen dafür zu Verfügung (ebd.). Zusätzlich wird das relative Wohlbefinden (engl.

Abkürzung „WIB“) auf einer sechsstufigen Ordinalskala abgebildet (+5,+3,+1,-1,-

3,-5) (Halek & Rüsing 2014).

Abbildung 1: Verhaltenskategorien („BBC“) Dementia Care Mapping

Quelle: Yasuda & Sakakibara, 2016

Das „Feedback“ stellt den dritten Schritt im Dementia Care Mapping Prozess dar

(ebd.). Dieses Feedback ist an das am Prozess integrierte Team gereichtet (ebd.).

Das Feedback sollte zeitnah am zweiten Schritt anknüpfen (ebd.). Die Mapper

sollten vorab das Beobachtete analysieren und einen Bericht hierzu anfertigen

(ed.).

Anschließend folgt im vierten Schritt der „Handlungsplan“ (ebd.). Dieser wird

gemeinsam durch das Team erarbeitet und enthält konkrete Maßnahmen zur

Entwicklung von person-zentrierten Pflege, bezogen auf die individuellen

Bedürfnisse der zuvor beobachten Betroffenen (ebd).

Im letzten Schritt geht es um die „Durchführung“ bzw. Implementierung (ebd.).

Grundlange hierfür ist der vorab ausgearbeitete Handlungsplan (ebd.). Die

Page 24: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

17

Umsetzung ist komplex und von verschiedensten Faktoren abhängig (z.B.

Routiniertheit im Team) (ebd.).

Um die Rollen während der Anwendung für alle Beteiligten transparent zu halten,

sollte vorab ein Kontraktes erstellt werden, der die jeweiligen Rechten und

Pflichten der Beteiligten festhält (ebd.).

4.3 Person-zentrierte Pflege nach Kitwood Der Sozialpsychologe Tom Kitwood vertritt zwei zentrale Aussagen in seiner

Arbeit (Kitwood 1993, Brooker 2008). Zum einen gibt er an, dass das medizinische

Modell erweitert werden müsse und ruft dazu auf, dass das Standartparadigma

der einseitigen Betrachtung von Demenz in Frage gestellt werden sollte (ebd.). Er

stellt dabei die Annahme auf, dass die einseitige Betrachtung aus dem Blickwinkel

der neuropathologischen Betrachtung nicht ausreicht, um die Erkrankung Demenz

zu verstehen (Rokne & Wahl 2014). Ferner gibt er an, dass Demenz aus der

person-zentrierten Sicht eine Form der Behinderung darstellt. Jene Behinderung

beruhe hierbei auf einen individuellen Ursachenkomplex und sei daher in seiner

Ausprägung unterschiedlich angelegt (ebd.). Eine demenzielle Erkrankung sei laut

Kitwood ein Zusammenspiel aus den Komponenten Persönlichkeit, Biografie,

physischer Gesundheit, neurologischer Beeinträchtigungen und der

Sozialpsychologie bzw. sozialer Umgang (Kitwood 1993). Dieses Modell bietet

Ansatzpunkte für die Pflege (ebd.). Dieses Modell bietet Ansatzpunkte des

pflegerischen Handelns, da sich nicht nur auf die nicht behandelbaren

neuropathologischen Veränderungen versteift werde (ebd.) Dies schafft den

Ausgangspunkt das Wohlbefinden und somit Lebensqualität trotz Demenz möglich

ist und es durch positive Personenarbeit gelingen kann, diese zu fördern (Rokne &

Wahl 2014). Ergänzend dazu kann durch das Dementia Care Mapping Verfahren

Pflege der an Demenz erkrankten Menschen im Detail betrachtet werden und mit

ihnen zusammen Vorschläge für Verbesserungen erarbeitet werden (ebd.).

5. Methodisches Vorgehen Im folgenden Kapitel wird das methodische Vorgehen anhand der

Literaturrecherche (5.1) und der damit verbunden Ein- und Ausschlusskriterien

(5.1.1) sowie der Recherchestrategie (5.1.2) vorgestellt. Außerdem wird die

Auswahl der Veröffentlichungen (5.2) deutlich gemacht, die Charakteristika der

Page 25: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

18

ausgewählten Studien (5.3) vorgestellt und die Bewertung der inkludierten Studien

vorgenommen (5.4).

5.1 Literaturrecherche Um die zentrale und handlungsleitende Fragestellung dieser Arbeit möglichst

zielgerichtet beantworten zu können wurde eine systematische Literaturrecherche

durchgeführt. Hierfür wurden folgende wissenschaftliche Datenbanken genutzt:

PubMed und Cochrane Library. Ebenso wird der Bibliothekskatalog Hamburgs

hinzugezogen. Vervollständigt wird die Recherche mit einer Handsuche, bei der

auf Internetseiten von Fachgesellschaften und Verbänden gestoßen wurde. Im

Laufe der Sichtung von bereits gefunden Material konnte die Anzahl der Literatur

zum Teil durch das Schneeballsystem erweitert werden.

5.1.1 Ein- und Ausschlusskriterien Es folgte die Festlegung der Ein- und Ausschlusskriterien der Literatur, um eine

angemessene Bearbeitung der Leitfragen zu gewährleisten. Jene fanden während

der Suche und der Sichtung des Materials ihre Anwendung.

5.1.1.1 Untersuchende Population In Bezug auf die zu untersuchende Population wurden Veröffentlichungen

einbezogen, die sich auf die Alzheimer Demenz, die vaskuläre Demenz und die

Mischform derer beiden beziehen. Diese Demenzformen wurden gewählt, da sie

den größten Teil der an Demenz erkrankten Menschen ausmachen (DAlzG 2018,

siehe Kapitel 2.3). Ebenso wurden jene Arbeiten eingeschlossen, in denen die

Menschen mit Demenz ein Alter ab 65 Jahren aufwiesen. Da das Risiko an einer

Demenz zu erkranken mit dem Alter steigt und die Datenlage zu den unter 65-

Jährigen, die an Demenz erkrankt sind, noch ausbaufähig ist, wurde zu diesem

Schritt entschieden (ebd., siehe Kapitel 2.3). Es erfolgte mitunter der Einschluss

aller Demenzstadien, da die Übergänge in der Regel fließend sind und eine

eindeutige Einteilung daher häufig nicht möglich ist (Diekämper 2013). Ein

Ausschluss könnte daher zu Verzerrungen führen. Veröffentlichungen mit anderen

Demenzformen oder anderen geistigen Beeinträchtigungen wurden

ausgeschlossen. Gleichwohl wurden jene Studien ausgeschlossen, die Probanden

unter 65 Jahren aufwiesen.

Page 26: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

19

5.1.1.2 Untersuchende Intervention Das Nutzen bzw. Anwenden von Dementia Care Mapping stellt die zu

untersuchende Intervention dar. Nicht von Relevanz war es, welche

Kontrollintervention angewendet wird. Hier konnten z.B. auch jene

Veröffentlichungen eingeschlossen werden, die als Kontrollintervention die

„normale Pflege“ fortführten oder sich die Erfahrungswerte von Dementia Care

Mapping unterschieden. Es wurden jedoch nur Studien eingeschlossen, die eine

direkte Verbindung zu Dementia Care Mapping aufwiesen. Veröffentlichungen die

lediglich den personen-zentrierten Ansatz beinhalteten, wurden daher

ausgeschlossen.

5.1.1.3 Einzuschließenden Outcomes Das primäre Outcome ist in dieser Arbeit die Verbesserung der Lebensqualität.

Zusätzlich mussten die Veröffentlichungen, um dieses Outcome aufweisen zu

können, eins der folgenden gesundheitsbezogenen Assessments beinhalten: EQ-

5D, QUALIDEM oder QULID. Diese Assessments wurden gewählt, da sie

international bekannt und viel in diesem Kontext genutzt werden (siehe Kapitel

3.3). Da Lebensqualität als Begrifflichkeit schwer zu definieren gilt, wurden noch

weitere relevanten Outcomes ausgemacht. Zu diesen Outcomes zählen:

„Auswirkungen auf die Agitation“, „Auswirkung auf neuropsychiatrische

Symptome“ und „Auswirkung auf herausforderndes Verhalten“ sowie „Auswirkung

auf Stimmung bzw. Verhalten“. Nicht primär, um die Fragestellung beantworten zu

können, sondern um einen Implementierungsplan bzw. Beratungsangebot zum

Thema erfolgreiche Umsetzung von Dementia Care Mapping leisten zu können

(zu finden Kapitel 8), wurde auch auf Outcomes geschaut, die die Mitarbeiter

betreffen. Hierzu zählen: „Stress“, „Jobzufriedenheit“ und „Burnoutgefahr“.

5.1.1.4 Einzuschließende Veröffentlichungen Um die handlungsleitende Fragestellung beantworten zu können, wurden

Veröffentlichungen der quantitativen Primärforschung mit experimentellen und

quasi-experimentellen Designs einbezogen. Wichtig war es dabei stets, dass

Dementia Care Mapping als Intervention im Vergleich zu einer Kontrollintervention

stand. Für diesen Teil der Arbeit wurden andere Forschungsdesigns

ausgeschlossen.

Page 27: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

20

Im Beratungsteil zur erfolgreichen Implementierung von Dementia Care Mapping

kam es auch zum Einschluss von qualitativen Studien. So war es möglich

verschiedene Sichtweisen von Angehörigen, Leitungspositionen, Pflegekräften

und den Betroffenen mit einfließen zu lassen. Ebenso kam es zum Einschluss von

Sekundärforschung in Form einer Übersichtsarbeit (Review).

Es konnten nur Veröffentlichungen eingeschlossen werden, die in deutscher oder

englischer Sprache verfasst sind. Nur für diese Sprachen war es der Verfasserin

dieser Arbeit möglich, ein sicheres Textverständnis zu gewährleisten. Im Vorfeld

wurde jene Literatur ausgeschlossen, bei der bereits im Titel oder Abstrakt

erkennbar war, dass keine thematische Relevanz besteht. Zugangshürden

bestanden zudem bei einigen Artikel und Journalen, zu denen nur registrierte

Teilnehmer Zugang haben.

5.1.2 Recherchestrategie Zunächst wurde mit einer Grobrecherche gestartet, um einen Überblick über die

Thematik zu erhalten. Hierfür wurde zunächst lediglich „Dementia care mapping“

und „Demenz“ in den wissenschaftlichen Datenbanken „PubMed“ und „Cochrane

Library“ in Verbindung gesetzt. Da die Trefferzahlen sehr hoch und die

Endprodukte unspezifisch waren, wurde die Suchstrategie detaillierter angefertigt.

Hierzu wurden die deutschen Suchbegriffe synonymisiert und je ins Englische

übersetzt. Gearbeitet wird mit dem PICO-Schema. Die handlungsleitende

Fragestellung wird daher dem PICO-Schema entsprechend aufgeschlüsselt.

Aufgeschlüsselt wird hierbei nach „P“ für Population, „I“ für Intervention, „C“ für

Comparison und „O“ für Outcome. Bei dieser Recherche bleibt das „C“ offen, da

dies nicht weiter von Bedeutung ist. Weitaus von größerer Relevanz ist, ob

Dementia Care Mapping Lebensqualität bei Menschen mit Demenz verbessern

bzw. erhöhen kann. Daher werden zwar die untersuchten Alternativmaßnahmen

und/oder ein „nicht behandeln“ in den Kontrollgruppen begutachtet, sind jedoch

nicht weiter Hauptaugenmerk der eigentlichen Beantwortung der Fragestellung.

Folgende Suchbegriffe wurden in die Recherchestrategie mit aufgenommen. Die

detaillierte Darstellung der Suche in den beiden Datenbanken „PubMed“ und

„Cochrane Library“ sind im Anhang unter „Suchstrategie in PubMed (11.1)“ und

„Suchstrategie Cochrane Libary (11.2)“ zu finden. Die Suche innerhalb PubMeds

wurde am 02.04.2019 und in Cochrane Libary am 04.04.2019 durch geführt.

Page 28: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

21

Tabelle 02: Suchbegriffe (eigene Darstellung)

PICO Zuordnung Synonyme Übersetzung

P Menschen mit

Demenz

Demenzerkrankte,

Patienten mit

Demenz

„people with dementia“

„dementia patients“

„patients with dementia“

Dementia (Mesh)

Alzheimer disease (Mesh)

Dementia, vascular* (Mesh)

I Dementia Care

Mapping

Person-zentrierte

Pflege

„dementia care mapping“

„person- centered care“(Mesh)

C - - -

O Lebensqualität

verbessern/

steigern

Verbesserung der

Lebensqualität

Improve, Improving,

Improvement, Enhance,

Enhancing, Enhancement,

Increase, Increasing

+

“quality of life” (Mesh),

Well-being

Auch wurde auf sogenannte Medical Subject Headings oder kurz MeSH Terms

zurückgegriffen. Mithilfe dieser Verschlagwortung sollte die Suchstrategie erweitert

und somit evaluiert werden. Es konnten für die zu untersuchende Population

insgesamt drei MeSH Terms und für die zu untersuchende Intervention und für

das angestrebte Outcome je ein MeSH ausfindig gemacht werden (siehe Tabelle

2).

5.2 Auswahl der Veröffentlichungen Die in diese Arbeit inkludierten Studien wurden den Ein- und Ausschlusskriterien

entsprechend ausgewählt (siehe Kapitel 5.1). Wie im PRISMA Flow Diagramm

dargestellt, konnten insgesamt zehn Studien in die Arbeit eingeschlossen werden.

Von diesen zehn Studien sind fünf Studien zur direkten Beantwortung der

handlungsleitenden Fragestellung geeignet und befassen sich demnach mit der

Page 29: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

22

Intervention Dementia Care Mapping und der Auswirkung auf die Lebensqualität

bei Menschen mit Demenz. Die anderen fünf Studien behandeln die Themen der

erfolgreichen Implementierung von Dementia Care Mapping und finden daher in

Kapitel 7 ihre Anwendung.

Abbildung 2: PRISMA Flow Diagramm (eigene Darstellung)

5.3 Charakteristika der ausgewählten Studien Insgesamt wurden 10 Studien in die Arbeit inkludiert. Fünf von ihnen finden

Anwendung in der Beantwortung der Fragestellung. Die folgenden Charakteristika

beziehen sich auf eben diese Studien. Alle fünf Studien sind Studien der

Primärforschung und weisen folgende Forschungsdesigns auf: cluster-

randomisiert-kontrolliert (n=2; van de Ven et al 2013; Chenoweth et al 2009),

quasi-experimentell (n=2; Yasuda & Sakakibara 2016; Dichter et al 2015) und

randomisiert-kontrolliert (n=1; Rokstad et al 2013a).

Page 30: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

23

Die Auswirkung von Dementia Care Mapping auf die Lebensqualität wird in allen

fünf Studien untersucht. In drei der Studien (Chenoweth et al 2009; van de Ven et

als 2013; Rokstad et al 2013a) wird die Lebensqualität zusammen mit anderen

Outcomes (z.B. Auswirkung auf neuropsychiatrische Symptome, Kosten oder

Jobzufriedenheit der Mitarbeiter) als sekundäres Outcome betrachtet. Als primäres

Outcome fällt bei diesen drei Studien der Blick auf die Agitation der von Demenz

betroffenen Menschen. Bei Dichter et al (2015) liegt der Fokus der Lebensqualität

sowohl auf dem primären als auch auf dem sekundären Outcome. Yasuda &

Sakakibara (2016) betrachten die Auswirkung einer Dementia Care Mapping

Schulung des Personals bezogen auf die Lebensqualität. Jene sprechen daher

nicht explizit von primär und sekundären Outcomes, sondern betrachten die

Lebensqualität an sich. Hierbei schauen sie besonders auf das „Wohlfühlen“ und

Verhaltensänderungen der Betroffenen, sowie den Zusammenhang von den

Verhaltensänderungen bezogen auf das „Wohlfühlen“.

In den fünf Studien wurden folgende Assessments genutzt, um die Lebensqualität

zu messen: QUALIDEM (Rokstadt et al 2013a), QUALIDEM und EQ-5D (van de

Ven et al 2013), QUALID (Chenoweth et al 2009), QUALIDEM und Qol-AD

(Dichter et al 2015) und Yasuda & Sakakibara (2016) beziehen sich auf die

Ergebnisse der Beobachtungsmethode Dementia Care Mapping an sich und

ziehen sowohl den Mini-Mental State Examination und den Barthel Index hinzu.

Für die Beratung einer erfolgreichen Implementierung (siehe Kapitel 7) wurden

weitere fünf Studien ausgewählt. Eine dieser Studien stellt ein Review mit 43

enthalten Artikeln dar (Brooker 2005). Dieses Review beschäftigt sich mit

praktischen Fragen rund um die Anwendung von Dementia Care Mapping. Zwei

Studien sind qualitative Studien (Griffiths et al. 2019; Rokstad et al 2013b).

Griffiths et al (2019) untersucht anhand von Interviews aller Beteiligten eines

Dementia Care Mapping Prozesses fördernde und störende Faktoren der

Implementierung. Rockstad et al (2013b) hingegen nimmt die Rolle der

Führungskraft bei der Implementierung von Dementia Care Mapping in den Fokus

und nutzt hier für ebenfalls Interviews. Die beiden händisch hinzugefügten Studien

(Dichter et al 2017; Quasdorf et al 2016) sind weitere Ergebnisse einer

Studienreihe, aus der auch die quasi-experimentelle Studie von Dichter et al

(2015) stammt. Dichter et al (2017) begutachtet durch ein quasi-experimentelles

Page 31: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

24

Design die Effekte auf die Mitarbeiter, deren Jobzufriedenheit und die

Burnoutgefahr. Quasdorf et al (2016) schließt durch die Studienreihe auf eine

Prozessevaluation zur Implementierung von Dementia Care Mapping und person-

zentrierter Pflege.

5.4 Bewertung der ausgewählten Studien Zur Bewertung der inkludierten Studien wurden Checklisten gewählt. Die fünf

Studien, die zur Beantwortung der handlungsleitenden Fragestellung

herangezogen wurden, sind in ihrem Forschungsdesign ähnlich (quasi-

experimentell, cluster-randomisiert-kontrolliert und randomisiert-kontrolliert). Aus

diesem Grund wurde für alle fünf Studien die selbe Checkliste gewählt. Gewählt

wurde die „Methodology checklist 2: randomised controlled trials“, erstellt und

herausgegeben vom Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN) (SIGN

o.J.). SIGN macht es sich zum Ziel, die Qualität der Gesundheitsversorgung für

Patienten*Innen (in Schottland) zu verbessern, indem sie Schwankungen in der

Praxis und den hieraus resultierenden Ergebnissen, durch die Entwicklung und

Verbreitung von nationalen klinischen Leitlinien, verringert (ebd.). Die Checkliste

von SIGN beinhaltet folgende Punkte „interne Gültigkeit/Validität“ mit zehn

Teilbewertungsbereichen und die „Gesamtbewertung der Studie“ mit einer

anschließenden Zusammenfassung. Alle fünf Studien liegen im Bereich „geringe

Qualität“ (n=2) bis „akzeptabel“ (n=3). Die genaue Bewertung der fünf Studien

befinden sich im Anhang unter (11.3) „Bewertung der Studien für Kapitel 6“.

Die Studien, die sich mit der Implementierung von Dementia Care Mapping

befassen weisen unterschiedliche Forschungsdesigns auf und werden daher mit

unterschiedlichen Checklisten bewertet. Das vorliegende Review wird mit der

Checkliste „AMSTAR 2: a critical appraisal tool for systematic reviews“ bewertet.

Die Qualität des Reviews ist jedoch gering und die Ergebnisse sind daher mit

Vorsicht zu genießen. Die beiden qualitativen Studien werden mit der Checkliste

des Joanna Briggs Institute (JBI) „Critical assessment for qualitative research“

untersucht und weisen demnach eine gute Qualität auf. Quasdorf et al (2016) und

Dichter et al (2017) mit quasi experimentellem Design werden mit der Checkliste

von SIGN für „randomised controlled trials“ untersucht. Da diese beiden Studien

aus derselben Studienreihe entstammen, die auch Dichter et al (2015) beinhaltet

und somit das selbe methodische Vorgehen aufweisen, sind diese auch ebenso

Page 32: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

25

mit „akzeptabel“ bewertet. Die detaillierte Bewertung aller Studien des

Implementierungsteils befinden sich im Anhang unter (11.4) „Bewertung der

Studien für Kapitel 7“.

6. Ergebnisdarstellung Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Ergebnisauswertung der

Literaturrecherche. Es konnten fünf Arbeiten inkludiert werden, die sich mit der

Auswirkung von Dementia Care Mapping auf die Lebensqualität und die dazu

gehörigen bzw. mit inbegriffenen Bestandteile beschäftigt. Es wird daher um

folgende Outcomes gehen: „Verbesserung der Lebensqualität“ (6.1), „Auswirkung

auf Agitation“ (6.2), „Auswirkung auf neuropsychiatrische Symptome“ (6.3) und

„Auswirkung auf herausforderndes Verhalten“ (6.4).

6.1 Ergebnisdarstellung: Verbesserung der Lebensqualität Alle fünf Studien beschäftigen sich mit der Auswirkung von Dementia Care

Mapping auf die Lebensqualität der Betroffenen. Zunächst wird jede der fünf

Studien in Kürze beschrieben und danach auf die in ihren Arbeitern generierten

Ergebnisse bezogen auf die Lebensqualität eingegangen. Eine Beschreibt erfolgt

deshalb, damit eine Einordnung der Ergebnisse im Kontext erfolgen kann.

1. Die Studie von Yasuda & Sakakibara (2016) nutzt Dementia Care Mapping um

die Effekte von Mitarbeiterschulungen, mit den Inhalten der person-zentrierten

Pflege und Dementia Care Mapping, aufzuzeigen. Bei dieser Studie sollten

Angaben über das Wohlfühlen und das Kranksein/-fühlen von Menschen mit

Demenz verglichen werden (ebd.). Während der Studie wurde die achte Version

von Dementia Care Mapping genutzt (ebd.). Die Daten wurden in einem

Pflegeheim gesammelt (ebd.). Von 90 möglichen Bewohnern*Innen wurden 40 in

die Studie eingeschlossen (44,44%) (ebd.). Jene Bewohner*Innen mussten in der

Lage sein die öffentlichen Räume zu nutzen, eine Demenz aufzeigen und ein

Einverständnis abzugeben (persönlich oder Angehörige/Betreuer*In) (ebd.). Jeder

dieser Bewohner*Innen durchlief in dieser Studie drei Dementia Care Mapping

Zyklen (ebd.). Es gab daher drei Messpunkte: der erste und zweite (einen Monat

auseinander) ergaben zusammen die Baseline und fanden vor der

Mitarbeiterschulung statt (ebd.). Der dritte Messpunkt fand statt, nach dem die

Page 33: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

26

Mitarbeiter*Innen eine Schulung zu person-zentrierte Pflege erhalten hatten

(ebd.). Diese Schulung beinhaltet Grundlagen zu Demenz, Inhalte zur person-

zentrierter Pflege und spezifischen Methoden zur Interaktion bei Menschen mit

Demenz (ebd.). Ebenso wurden die Ergebnisse der ersten beiden Messzeitpunkte

(gemessen mit DCM) den Mitarbeitern vorgestellt und regten so zu Diskussionen

an (ebd.). Ein externer Mapper observierte zu allen drei Messzeitpunkten zwei bis

fünf Bewohner*Innen für sechs Stunden gleichzeitig (ebd.). Das Verhalten der

Bewohner*Innen wird den passenden „BCC“ und „WIB“ zugeordnet (siehe Kapitel

4.2). Hervorzuheben ist, dass Dementia Care Mapping hier als Instrument benutzt

wurde. Die eigentliche Intervention bei dieser Studie stellt die Mitarbeiterschulung

dar, in der auf die Ergebnisse, gemessen durch Dementia Care Mapping,

aufmerksam gemacht wird. Folgende Ergebnisse kann die Studie generieren:

Es wurde ein signifikanter Anstieg des relativen Wohlbefindens (WIB) vom ersten

und zweiten Messpunkt hin zum dritten Messzeitpunkt (nach der

Mitarbeiterschulung) festgestellt (p=0.035 und p < 0.001) (Yasuda & Shakakibara

2016). Es wurde keine signifikante Veränderung des relativen Wohlbefindens

(WIB) zwischen dem ersten und zweiten Messpunkt festgestellt (p=0.211) (ebd.).

Es lässt sich also sagen, dass nach der Mitarbeiterschulung das relative

Wohlbefinden der Bewohner*Innen gewachsen ist (ebd.). Vom zweiten

Messzeitpunkt zum dritten entspricht dies 57,5% (p<0.001) und von der ersten zur

dritten Messung 50,0% (p=0.035) der Menschen mit Demenz (ebd.). Von der

Gruppe an Bewohner*Innen, die ihr relatives Wohlbefinden steigerten, zeigten

mehr als Hälfte ebenso einen Anstieg in der Kategorie A „Interaktion mit anderen“

(ebd.). Jene Bewohner*Innen, bei denen das relative Wohlbefinden während der

Studie sank, zeigten zu 60,0% ein Absinken in der Kategorie A (ebd.). Dies legt

die Vermutung nahe, dass eine Assoziation zwischen einer Veränderung des

relativen Wohlbefindens und der Kategorie A besteht (p= 0.006 zwischen erstem

und drittem Messzeitpunkt; p= 0.015 zwischen zweiten und drittem Messzeitpunkt)

(ebd.). Diese Ergebnisse suggerieren, dass eine Schulung der Mitarbeiter*Innen

dazu beitragen kann, dass sich der Status von Menschen mit Demenz verbessert

(ebd.). Ferner zeigt diese Studie, das Mitarbeiterschulungen auf der Grundlage

von person-zentrierter Pflege die Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

verbessern können (ebd.).

Page 34: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

27

2. Die Studie von Dichter et al (2015) untersucht die Effektivität von Dementia

Care Mapping für Menschen mit Demenz und ihr Pflegepersonal im Hinblick auf

die Lebensqualität und herausforderndes Verhalten in deutschen Pflegeheimen.

Desweiteren sollten langfristige Auswirkungen von DCM gesammelt werden und

Wissen da über erlangt werden welche Faktoren zur Implementierung beitragen

können (ebd.). In der quasi-experimentellen Studie sollten drei Gruppen mit je drei

Stationen verglichen werden (ebd.). Angesetzt für die Studie waren drei

Messzeitpunkte (Baseline/T0, T1=nach sechs Monaten, T2= nach 18 Monaten)

(ebd.). Die Zuordnung in die jeweilige Gruppe erfolgte vor der Baseline und nach

Interesse bzw. Erfahrung der Pflegeeinrichtung gerichtet (ebd.). Während der

Studie mussten aufgrund von Ausscheiden der Probanden (u.a. Todesfälle) im

laufenden Verfahren neue Teilnehmer eingeschlossen werden (ebd.). In dieser

Studie gab es zwei Interventionsgruppen (A & B) und eine Kontrollgruppe (C)

(ebd.). Die beiden Interventionsgruppen unterscheiden sich nur in der Erfahrung

von Dementia Care Mapping, nicht jedoch in der ausgeführten Intervention (ebd.).

Interventionsgruppe A hat bereits Erfahrungen über mehrere Jahre mit DCM

gesammelt und die Interventionsgruppe B lernte DCM während der Studie kennen

(ebd.). Die Kontrollgruppe C hatte weder Erfahrungen mit DCM noch wurde DCM

gelehrt (ebd.). Sie wurde stattdessen in QUALIDEM ausgebildet (ebd.). Die

Lebensqualität wurde mit Qol-AD und QUALIDEM gemessen. Es kam zu

folgenden Ergebnissen:

Die Lebensqualität der Menschen mit Demenz gemessen mit der Qol-AD-Skala

sinkt in den Interventionsgruppen A und B von der Baseline zu T2 (ebd.). In der

Interventionsgruppe A lag die Lebensqualität bei der Baseline noch bei 32.73 und

sinkt auf 30.90 bei T2 ab (ebd.). Bei der Interventionsgruppe B sinken die

Angaben zur Lebensqualität ebenfalls von 33.36 (Baseline) auf 27.78 (T2) (ebd.).

Da jedoch höhere Werte eine steigende Lebensqualität bedeuten, könnte vermutet

werden, dass DCM die Lebensqualität eher verschlechtert. Doch laut der Studie

sind die eben genannten Ergebnisse mit pg=0.45, pt=0.34 und pgt= 0.22 nicht

signifikant (ebd.). Dennoch ist ein negativer Trend zu beobachten. Gerade vor

dem Hintergrund, das in der Kontrollgruppe C die Lebensqualität von der Baseline

zu T2 steigt (30.87 =T0 zu 32.80= T2) (ebd.). Dieselbe Entwicklung ist jenen

Angaben zur Lebensqualität zu sehen, die mit QUALIDEM gemessen wurden

Page 35: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

28

(ebd.). Hier kann ebenso nur die Kontrollgruppe C einen Zuwachs von T0 zu T2

erkennen (ebd.). Aber auch hier sind die Ergebnisse mit pg=0.46, pt= 0.15 und

pgt=0.06 nicht signifikant (ebd). Diese Studie weist keine signifikanten

Unterschiede zwischen den beiden Interventionsgruppen und ebenso keine

zwischen Kontroll- und Interventionsgruppe auf (ebd.). Es konnte keine positive

Auswirkung von der Dementia Care Mapping Methode gefunden werden (ebd.).

Eher ist ein negativer nicht signifikanter Trend im Vergleich zur Kontrollgruppe

festzustellen (ebd.).

3. Eine weitere Studie, die sich mit Lebensqualität befasst, ist die von Chenoweth

et al (2009). In dieser Studie wurden die Effekte auf die Lebensqualität von

Schulungen zur person-zentrierter Pflege und Dementia Care Mapping mit

„normaler“ Pflege verglichen (ebd.). Hierzu wurden von 15 Pflegeheimen aus

Sidney fünf während der Intervention zur „person-zentrierte Pflege“ begleitet, fünf

weiter bei der Intervention „Dementia Care Mapping“ unterstützt und weiter fünf

führten die „normale Pflege“ fort (ebd.). Die Pflegeheime, die die person-

zentrierten Pflege als Intervention erhielten, bildeten je zwei interessierte

Mitarbeiter*Innen in der Methode aus (ebd.). In der Schulung wurden

grundlegende Verhaltensweisen für Menschen mit Demenz nahegelegt,

Empathiekenntnisse aufgefrischt und eine positive Beziehungsgestaltung

besprochen (ebd.). Von den Forschern wurden die jeweiligen Einrichtungen

unterstützt, für alle Bewohner*Innen eine person-zentrierte Pflege umzusetzen

(ebd.). Hauptaugenmerk war hierbei die biografische Arbeit (ebd.). Die fünf

Pflegeheime, die Dementia Care Mapping als Intervention erhielten, bildeten

ebenso zwei interessierte Mitarbeiter*Innen aus (ebd.). Sie wurden so ausgebildet,

dass sie sechs Stunden am Tag á zwei Tage Bewohner*Innen observierten, um

Faktoren ausfindig zu machen, die mit Lebensqualität einhergehen (ebd.). Dies

beinhaltete die Kategorisierung des Verhaltens in 24 Kategorien, sowie wie das

inkludierte relative Wohlbefinden (WIB). Die Lebensqualität wird mit QUALID

gemessen. Es kam zu folgenden Ergebnissen:

Die Bewohner*Innen, die an der Studie teilnehmen und diese beenden, weisen

niedrigere QUALID Scores auf (p=0.01) (ebd.) Dies sagt aus, dass alle

Bewohner*Innen, egal welcher Intervention (person- zentrierte Pflege oder

Dementia Care Mapping) oder der Kontrollgruppe („normale Pflege“) zugeordnet,

Page 36: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

29

eine höhere Lebensqualität aufweisen, als die die Studie nicht beendet haben

(ebd.). Es konnten jedoch keine statistisch signifikanten Ergebnisse für

Lebensqualität, gemessen mit QUALIDEM, generiert werden (ebd.).

4. Die vierte Studie, von Rokstad et al (2013) untersucht die Effekte von person-

zentrierter Pflege von Menschen mit Demenz bezogen auf Agitation (siehe Kapitel

6.2), neuropsychiatrischen Symptomen und Lebensqualität. In dieser Studie wird

Dementia Care Mapping mit dem VIPS Practice Model (VPM) verglichen (ebd.).

Es wurden 15 Pflegeheime in Oslo inkludiert, die in drei Gruppen á fünf

Pflegeheime unterteilt wurden (ebd.). Je eine Gruppe stellt eine der beiden zu

vergleichenden Parteien dar und die dritte Gruppe bildet eine Kontrollgruppe

(ebd.). In der DCM Interventionsgruppe wird nach dem typischen Verfahren (24

Kategorien inklusive WIB) durch zwei angelernte Basic Mapper gemappt (ebd.).

Zusätzlich werden alle anderen Mitarbeiter*Innen durch einen Vortrag über

person-zentrierte Pflege und Dementia Care Mapping in den Prozess integriert

(ebd.). In der VPM Intervention stellt das wichtigste Element ein wöchentliches

Meeting von 45 - 60 Minuten dar, an dem das ganze Team teilnimmt (ebd.). In

diesem Meeting werden schwierige Patienten*Innen-Pflegekräfte-Interaktionen

analysiert (ebd.). Um Kenntnisse über die Grundlagen zu erlangen, beträgt die

Schulung über VPM drei Tage und beinhaltet unter anderem das Analysieren von

herausfordernden Situationen im Pflegealltag (ebd.). Ein bedeutender Punkt

während der Meetings ist es, dass eine Aufgabenverteilung vorliegt (z.B.

Moderation des Meetings), denn so kommt eine Dynamik in diesen Teil des

Prozesses und es regt zur aktiven Beteiligung aller an (ebd.). Die Kontrollgruppe

erhielt eine DVD mit einem Film über Demenz (ebd.). Folgende Ergebnisse zur

Lebensqualität konnte diese Studie erzielen:

Die QUALID Score weist signifikante Unterschiede zwischen den Intervention

DCM und der Kontrollgruppe auf (p=0.03) (ebd.). Zwar steigen die QUALID Scores

bei DCM an (20.4 zu 21.4), sind damit aber weniger stark angestiegen als in der

Kontrollgruppe (20.0 zu 22.8) (höhere QUALID Werte = niedrigere Lebensqualität)

(ebd.). Weitere Effekte sind nicht nachgewiesen (ebd.).

5. Eine weitere Studie von van de Ven et al (2013) befasst sich mit den Effekten

von Dementia Care Mapping auf die Bewohner*Innen niederländischer

Page 37: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

30

Pflegeheime und auf die Auswirkungen für die Mitarbeiter*Innen. Dementia Care

Mapping wurde als Intervention mit „normaler Pflege“ (Kontrollgruppe) verglichen

(ebd.). Zugeordnet wurden die 34 teilnehmenden Stationen per Randomisierung

(ebd.). In der Interventionsgruppe wurde durch die Leitung der jeweiligen

Einrichtung zwei Mitarbeiter*Innen als Mapper ausgewählt (ebd.). Jene durchliefen

eine Schulung zum DCM Basis Mapper und sollten folglich zwei Zyklen von

Dementia Care Mapping in ihrer Einrichtung absolvieren (ebd.). In der

Kontrollgruppe führten die Mitarbeiter*Innen „normale Pflege“ fort (ebd.). Die

Kontrollgruppe hatte jedoch die Möglichkeit, im Anschluss an die Studie ebenso

Dementia Care Mapping als Intervention kennen zu lernen (ebd.). Die

Lebensqualität wurde als sekundäres Outcome mit QUALIDEM und EQ-5D in

dieser Studie gemessen (ebd.). Es gab drei Messzeitpunkte (T0, T1/nach erstem

Zyklus, T2/nach zweitem Zyklus) (ebd.). Diese Studie erzielte folgende

Ergebnisse:

Die gemessene Lebensqualität mit QUALIDEM zeigte einen signifikanten

Zeiteffekt (p=0.01) und das in beiden Gruppen die Lebensqualität von T0 zu T2

absinkt (ebd.). Die Subskala „soziale Beziehungen“ weist einen signifikanten

Effekt zwischen Zeit und Gruppe auf (p=0.03) (ebd.). Während in der

Kontrollgruppe die Werte von T0 zu T1 sinken, sinken die der Interventionsgruppe

von T1 zu T2 (ebd.). Die Lebensqualität mit EQ-5D gemessen zeigt für beide

Gruppen einen signifikanten Abfall der Werte (p<0.01) (ebd.).

Zusammenfassung: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass keine der fünf

Studien eine positive Auswirkung von Dementia Care Mapping auf die

Lebensqualität feststellen konnte (Yasuda& Shakakibara 2016; Dichter et al 2015;

Chenoweth et al 2009; Rokstad et al 2013; van de Ven et al 2013). Vielmehr ist

ein negativer jedoch nicht signifikanter Trend für die Dementia Care Mapping

Methode zu verzeichnen (Dichter et al 2015; van de Ven 2013, Rokstad 2013).

Yasuda & Shakakibara (2016) konnten aus ihrer Arbeit ableiten, dass eine

Mitarbeiterschulung mit Inhalten zu person-zentrierter Pflege jedoch den Status

der Menschen mit Demenz verbessern kann.

Page 38: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

31

6.2 Ergebnisdarstellung: Auswirkung auf Agitation Van de Ven et al (2013) konnte keine signifikanten Effekte der Dementia Care

Mapping Methode auf die Agitation der Betroffenen feststellen (Agitation hier

primäres Outcome, gemessen mit CMAI). Eine Kurzbeschreibung der Studie ist im

Kapitel 6.1 auf Seite 29/30 zu finden.

Auch Rokstad et al (2013) konnte keine signifikanten Effekte für das (hier primäre)

Outcome Agitation bei Menschen mit Demenz feststellen (gemessen hier mit

BARS Skala) (ebd.). Eine Kurzbeschreibung der Studie ist im Kapitel 6.1 auf Seite

29 zu finden.

Chenoweth et al (2009) konnte zum Outcome Agitation folgendes feststellen.

Zwischen Gruppe und Zeit liegt eine signifikante Interaktion vor (ebd.). Es kam zu

leichten Reduktionen von Agitation innerhalb der Dementia Care Mapping

Intervention zum Zeitpunkt T0 (ebd.). Diese waren jedoch mit p=0.77 nicht

signifikant (ebd.). Bei der Follow-Up Messung (T2) konnte für beide

Interventionsgruppen (DCM und person-zentrierte Pflege) eine geringere Agitation

festgestellt werden (p=0.04; p=0.01) (ebd.). Eine Kurzbeschreibung der Studie ist

im Kapitel 6.1 auf Seite 28 zu finden.

Zusammenfassung: Drei der fünf inkludierten Studien befassen sich mit den

Effekten von Dementia Care Mapping bezogen auf die Agitation der Betroffenen.

Zwei dieser drei Studien zeigen keine signifikanten Ergebnisse von Dementia

Care Mapping auf die Agitation (Van de Ven et al 2013; Rokstad et al 2013).

Chenoweth et al (2009) konnte im Follow-Up signifikant positive Ergebnisse für

Dementia Care Mapping bezogen auf die Agitation erzielen.

6.3 Ergebnisdarstellung: Auswirkung auf neuropsychiatrische Symptome Die Studie von van de Ven (2013) konnte eine signifikante Interaktion zwischen

der Gruppe und Zeit aus machen (p=0.02). Die neuropsychiatrischen Symptome

wurden hier mit NPI-HH gemessen und zählten zu den sekundären Outcomes

(ebd.). Hohe NPI-HH Werte geben an, dass die neuropsychiatrischen Symptome

in ihrer Frequenz und ihrem Ausmaß hoch aufzufinden sind (ebd.). Die NPI-HH

Werte sind innerhalb der Kontrollgruppe von T0 zu T2 gesunken (ebd.). Dies war

jedoch nicht in der Interventionsgruppe der Fall (ebd.). Für die Subskala

„Wahnvorstellungen“ konnte ein ähnliches Bild erreicht werden (ebd.). Die

Page 39: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

32

Kontrollgruppe zeigte weniger Wahnvorstellungen als die Interventionsgruppe

(p=0.01). Eine Kurzbeschreibung der Studie ist im Kapitel 6.1 auf Seite 29/30 zu

finden.

Rokstadt et al (2013) generiert positive Ergebnisse für beide Interventionen

gegenüber der Kontrollgruppe. Auswirkungen auf neuropsychiatrische Symptome

wurde hier mit dem Assessment NPI-Q (Neuropsychiatric Interventory

Questionnaire) gemessen und ergaben folgende Werte p=0.04 (DCM vs.

Kontrollgruppe) und p<0.01 (VPM vs. Kontrollgruppe) (ebd.). Eine

Kurzbeschreibung der Studie ist im Kapitel auf Seite 29 zu finden.

Zusammenfassung: Zwei Studien der fünf inkludierten Arbeiten befassen sich mit

der Auswirkung von Dementia Care Mapping auf die neuropsychiatrischen

Symptome bei Menschen mit Demenz. Die Studie von van de Ven (2013) konnte

feststellen, dass das herausfordernde Verhalten und Wahnvorstellungen bei

Menschen mit Demenz innerhalb der Interventionsgruppe (Dementia Care

Mapping) gegenüber der Kontrollgruppe zunahm bzw. zunahmen. Rokstad et al

(2013) hingegen konnten positiv signifikante Effekte für die Interventionsgruppen

aufweisen.

6.4 Ergebnisdarstellung: Auswirkung auf herausforderndes Verhalten Dichter et al (2015) macht Angaben über Auswirkungen von Dementia Care

Mapping auf das herausfordernde Verhalten der an Demenz leidenden Menschen.

Verwendet wird hier zu der NPI-HH Fragebogen (ebd.). Hierbei konnte festgestellt

werden, dass in der Interventionsgruppe (A) mit der längsten Erfahrung mit

Dementia Care Mapping die Werte von T0 zu T2 anstiegen (ebd.). Dies bedeutet,

dass das herausfordernde Verhalten während der Intervention zu nahm (ebd.). Bei

der Kontrollgruppe und der Interventionsgruppe B nahm das herausfordernde

Verhalten der Menschen mit Demenz von T0 zu T2 ab (ebd.). Für die Subskala

Apathie konnte ein signifikanter Effekt der Zeit ausfindig gemacht werden

(pt=0.03) (ebd.). Eine Kurzbeschreibung der Studie ist im Kapitel 6.1 auf Seite 27

zu finden.

Nur eine Studie befasste sich mit der Auswirkung von Dementia Care Mapping auf

das herausfordernde Verhalten der Menschen mit Demenz. Es konnte kein

Page 40: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

33

signifikanter positiver Effekt von Dementia Care Mapping auf das herausfordernde

Verhalten bei Demenzerkrankten gefunden werden.

6.5 Zusammenfassung aller Ergebnisdarstellungen Werden die Ergebnisdarstellungen aller Outcomes im Zusammenhang getrachtet,

fällt auf, dass die Ergebnisse heterogen zu betrachten sind. Für einige der

Outcomes stehen sich teilweise zwei kontrovers zu betrachtende Ergebnisse

gegenüber. Es lässt sich sagen, dass keine der fünf Studien eine positive

Auswirkung von Dementia Care Mapping auf die Lebensqualität feststellen konnte.

Vielmehr ist ein negativer, jedoch nicht signifikanter, Trend für die Dementia Care

Mapping Methode zu verzeichnen. Eine Mitarbeiterschulung mit Inhalten zu

person-zentrierter Pflege kann jedoch den Status der Menschen mit Demenz

verbessern. Bei den Ergebnissen zur Agitation und zu den neuropsychiatrischen

Symptomen stehen sich positive und negative Aussagen für Dementia Care

Mapping gegenüber. Für das Outcome „herausforderndes Verhalten“ der

Betroffenen konnten keine signifikant positiven Effekte mit Dementia Care

Mapping erzielt werden.

Da Dementia Care Mapping sehr komplex und von mehreren Faktoren abhängig

ist, sollte das Zusammenspiel solcher Faktoren begutachtet werden. Diese

Faktoren können sowohl bei der Umsetzung von Dementia Care Mapping als auch

bei der erfolgreichen Implementierung eine Rolle spielen. Die Ergebnisse sollten

daher vor dem Hintergrund der beeinflussenden Faktoren betrachtet werden (z.B.

Struktur der Einrichtung, Schulung der Mitarbeiter, Rolle der Führungskraft, etc.)

(siehe Kapitel 7.).

7. Empfehlung für eine erfolgreiche Implementierung und Anwendung Um eine erfolgreiche Implementierung von Dementia Care Mapping zu

generieren, ist das Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren entscheidend.

Grundlage, um Annahmen über fördernde oder behindernde Faktoren einer

Implementierung zu nennen, sind unter anderem fünf Studien, die die

Implementierung von Dementia Care Mapping untersuchen. Um dieses Kapitel

übersichtlicher zu gestalten wird es mit Zwischenüberschriften gegliedert.

Allgemeines

Page 41: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

34

Die Beobachtungsmethode Dementia Care Mapping ist komplex (Griffiths et al

2019). Vorab sollte daher Klarheit in einigen Punkten geschaffen werden.

Zunächst ist unter anderem die Anwendung von Dementia Care Mapping von

Bedeutung. Hier gilt zu sagen, dass Dementia Care Mapping sich von anderen

Lebensqualitäts- und Pflegequalitätsinstrumenten, in der Form unterscheidet, dass

es von beiden Punkten Elemente mit einbringt (Brooker 2005). Außerdem ist die

angestrebte Lebensqualität in seiner Gänze vorab zu beschreiben, da nur so

Aussagen über die Reliabilität getroffen werden können (ebd.).

Struktur der Einrichtung

Ebenfalls spielen die strukturellen Bedingungen der Einrichtung eine Rolle

(Brooker 2005; Griffiths et al 2019). So gibt Brooker (2005) an, dass die Struktur

so organisiert sein sollte, dass person-zentrierte Pflege ausreichend unterstützt

werden kann und die Möglichkeit besteht, die Levels der Lebensqualität zu

verbessern (ebd.). Griffiths et al (2019) schlagen vor, dass eine Implementierung

von Dementia Care Mapping besser in größeren Einrichtungen oder

demenzspezifischen Häusern zu vollziehen ist. Dort bestehe ein größerer Pool

von Mitarbeiter*Innen bzw. die Mitarbeiter*Innen seien, aufgrund der

ausschließlichen Ausrichtung auf Demenz, qualifizierter (ebd.). In kleinen Häusern

sei es nur bedingt möglich, mit dem vorhandenem Personal ein solch personal-

intensive Intervention wie Dementia Care Mapping zu leisten (ebd.). Desweiteren

stellt die Demenzfreundlichkeit der jeweiligen Einrichtung einen wichtigen Faktor

bei der Implementierung dar (Quasdorf et al 2016). Als weitere Barriere für eine

Implementierung wird eine hohe Fluktuation der Mitarbeiter*innen gesehen

(Griffiths et al 2019.). Ein konstantes Team an Mitarbeiter*Innen ist besonders für

den Dementia Care Mapping Prozess zu empfehlen, da dies Stabilität während

des Prozesses schafft (Griffiths et al 2019; Quasdorf et al 2016). Hierzu zählt

ebenso eine Führungskraft, die nicht ständig wechselt bzw. die Kontinuität einer

Führungskraft (ebd.). Zeitspannen ohne Führungskraft wirken sich negativ auf die

Implementierung aus (Quasdorf et al 2016).

Schulung zum Mapper und Auswahl der Mapper

Ein weiterer Punkt der erfolgreichen Implementierung betrifft die Schulung von

Mitarbeiter*Innen zu ausgebildeten Mappern und vor allem die Auswahl eben

Page 42: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

35

dieser Mitarbeite*Innen vorab (Griffiths et al 2019). Die Selektion der Mapper

erfolgt in der Regel durch die Leitung der jeweiligen Einrichtung und stellt einen

wichtigen Faktor bei der Implementierung von Dementia Care Mapping dar (ebd.).

Eine Reihe an Charakteristika der auszuwählenden Mitarbeiter*Innen sollten

vorliegen, um so positiv auf den Verlauf zu wirken (ebd.). Zu diesen

Charakteristika zählen Pragmatismus, Führungsqualitäten, um das Team zu

motivieren und Veränderungen zu schaffen (ebd.). Des Weiteren sollte ein

Vertrauen bzw. Interesse an Dementia Care Mapping sowie Eifer am Lernen

vorliegen (ebd.). Die ausgewählten Mitarbeiter*Innen sollten Motivation bei der

Arbeit mit Menschen mit Demenz aufweisen und grundlegende Kenntnisse und

Skills beherrschen wie: PC Kenntnisse, Berichte schreiben, abgeschlossene

Ausbildung und fließende die Sprache des jeweiligen Landes sprechen (ebd.).

Besonders fehlende technische Kenntnisse und Sprachbarrieren sind als

behindernde Faktoren verkannt (ebd.). Jedoch sollte auch erwähnt werden, dass

die Leitungen angaben, dass es Schwierigkeiten bei der Auswahl der Mapper gab,

da sich nicht alle Mitarbeiter*Innen bereit erklärten die Schulung und

Verantwortung zu übernehmen (ebd.). Die Auswahl fiel daher auf die

Mitarbeiter*Innen, die zusagten (ebd.). Ein weiterer Störfaktor in der

Implementierung von Dementia Care Mapping kann sich durch die Anforderungen

während der Schulung entwickeln (ebd.). Hier geben die Befragten ein Gefühl der

Überforderung an (ebd.). Daher kann es als wichtig erachten werden, eben die

Mitarbeiter*Innen auszuwählen, die die richtigen Charakteristika aufweisen und

vorab ein realitätsnahes Bild von Dementia Care Mapping zu schaffen (ebd.). Hier

sollte vor allem auf die Zeitintensivität aufmerksam gemacht werden (ebd.). Denn

neben der Schulung gehört auch das Schreiben von Berichten und das Beenden

eines kompletten Zyklus zu den zeitintensiven Komponenten von Dementia Care

Mapping (ebd.). Diese Komponenten laufen Gefahr, in ihrer Zeitintensität

unterschätzt zu werden (ebd.). Ebenso sollte der Leitung vorab bekannt sein, dass

der ausgesuchte Mapper während der Beobachtunganteile nicht in der Pflege

eingesetzt werden und es womöglich zur Ansammlung von Überstunden kommen

kann (ebd.). Brooker (2005) schlägt vor, einen webbasierten Test für die Schulung

aufzubauen. Hier sollen unter anderem Videomaterialien von angehenden

Mappern zum Üben codiert werden (ebd.). Ziel ist es, damit eine Art Goldstandart

zu entwickeln und eine Vergleichbarkeit verschiedener Mapper zu schaffen (ebd.).

Page 43: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

36

Dieser Goldstandart kann dafür sorgen, dass die Qualität der Dementia Care

Mapping Studien steigt. Dies wäre möglich, da es zu einer Abflachung der

unterschiedlichen Codierungsweisen kommt.

Motivation, Engagement und Offenheit der Mitarbeiter*Innen und der Leitung

Während des Implementierungsprozesses hat sich gezeigt, dass Motivation und

Engagement auf beiden Seiten (Mitarbeiter*Innen und Leitung) positiven Einfluss

hat (Griffiths et al 2019). Die Idee, dass der erste Zyklus direkt nach der Schulung

stattfinden sollte, ist daher aus Gründen der Motivation aller Beteiligten nicht von

der Hand zu weisen (ebd.). Eine Pause nach der Schulung ist kontrainduziert

(ebd.). Während der Feedbackphase sollten die Beteiligten Offenheit ausstrahlen

und Kooperation bei den ausgearbeiteten Aktionsplänen zeigen (ebd.). Generell

gilt, dass die Teilnahme aller Disziplinen am Feedback als positiv anzusehen ist

(ebd.) Dies gibt allen Beteiligten nicht nur das Gefühl, Teil des Prozesses zu sein,

sondern es kommt zum Bruch von Barrieren und Missgunst (ebd.). Im

Feedbackgespräch sollte neben der Nennung von Negativem auch das Positive

hervorgehoben werden (ebd.). Trotz allem kann es auch zu störenden Faktoren

kommen. Dies könnte beispielweise sein, wenn einzelne Mitarbeiter*Innen ihren

negativen Blickwinkel auf Dementia Care Mapping nicht ablegen (ebd.).

Rolle der Führungskraft

Der Erfolg einer Implementierung von Dementia Care Mapping steht und fällt mit

der Unterstützung der Führungskraft bzw. Leitung des jeweiligen Hauses (Griffiths

et al 2019; Rokstad et al 2013b). Wichtig ist es, dass die Leitung den Gewinn der

Intervention sieht und seinen Mitarbeiter*Innen nahebringt (ebd.). Eine positive

Auswirkung kann auch die Beziehungsgestaltung von Mitarbeiter*Innen und ihrer

Leitung aufweisen (ebd.). Ein mögliches Problem könnte hierbei bestehende

Hierarchienformen seien (ebd.). Ratsam könnte es sein, diese bei Problemen ab

zu flachen (Rokstad et al 2013b). Der Führungsstil der Leitung stellt ebenso einen

wichtigen Bestandteil der Implementierung dar (ebd.). Rokstad et al (2013b) gibt

an, dass eine motivierte Leitung, die sich aktiv im Prozess beteiligt, auch

motivierend auf die Mitarbeiter*Innen wirken kann. Besteht die Unterstützung der

Leitung beispielwiese nur informell, wirkt dies auf die Mitarbeiter*Innen

Page 44: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

37

demotivierend (ebd.). Wichtig ist es, dass Leitungskräfte ihr Vertrauen den

Mitarbeiter*Innen kundtun (ebd.). Wenn sie dies nicht tun und nur eingreifen bei

Problemen, könnten die Mitarbeiter*Innen sich allein gelassen fühlen (ebd.).

Generell sollte die Führungskraft für offene Kommunikationswege einstehen, da

diese eine positive Wirkung auf die Implementierung haben können (Quasdorf et

al 2016).

Umsetzung der Intervention

Bei der Umsetzung der Intervention kann es ebenso zu Faktoren kommen, die den

Implementierungsprozess von Dementia Care Mapping entweder positiv oder

negativ beeinflussen können (Quasdorf et al 2016). Ein nicht der Intervention

entsprechendes Handeln in Form von fehlender Umsetzung von Aktionsplan und

Auslassen der Feedbackeinheiten gilt daher als negativer Faktor (ebd.).

Dichter et al (2017) untersuchen Auswirkungen während der Implementierung von

Dementia Care Mapping auf die Mitarbeiter*Innen. Hier ging es um die positive

Einstellung bei der Arbeit mit Menschen mit Demenz, der Jobzufriedenheit und der

Burnoutgefahr. Es konnten keine signifikanten positiven Effekte aufgezeigt werden

(ebd.). Da eher ein negativer Trend ablesbar ist, sollte dem mit einem Entwurf zur

systematischen Implementierung entgegengewirkt werden (ebd.). Auch könnte der

Austausch im Team in Form von kollegialer Beratung oder einer Supervision

förderlich sein (ebd.)

8 Diskussion Dementia Care Mapping, basierend auf der person-zentrierten Pflege nach

Kitwood, gehört zu den bekanntesten Evaluationsmethoden für die Lebensqualität

von Menschen mit Demenz (Riesner 2014). Vor dem Hintergrund der

demografischen Entwicklung in Deutschland ist zu erwarten, dass Deutschland

immer älter werden wird (Institut für Bevölkerung und Entwicklung 2011).

Prognosen gehen davon aus, dass 2050 mit 3 Millionen Demenzerkrankter zu

rechnen ist (RKI 2012, BGM 2012). Da für Demenz noch keine kurativen oder

präventiven Behandlungsmethoden gefunden worden, steht als

patientenrelevantes Ziel die Lebensqualität bei Menschen mit Demenz zu

verbessern. Aus diesem Grund gilt es passende Methoden und Instrumente zu

entwickelnd, die eben dazu beitragen können. Bei bereits bestehenden Methoden

Page 45: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

38

wie Dementia Care Mapping sollte geschaut werden, wie aussagekräftig diese

gegenüber der zu untersuchenden Outcomes sind und ob und wie diese zukünftig

Anwendung während des pflegerischen Alltags finden.

Bei der Sichtung der gefunden Literatur durch eine systematische

Literaturrecherche sind folgende Dinge aufgefallen, die begutachtet und weiter

diskutiert werden sollten. Es war zum einen auffällig, dass Dementia Care

Mapping unterschiedlich genutzt wurde. Zum einen wurde es als Methode und

zum anderen als Instrument verwendet. Wenn Dementia Care Mapping als

Beobachtungsmethode genutzt wird, wird Verhalten, Wohlbefinden und die

Interaktion zwischen Betreuenden und der Menschen mit Demenz erfasst (Halek

und Rüsing). Ziel hierbei ist die Statuserfragung von person-zentrierter Pflege und

der Pflegequalität (ebd.). Wird jedoch Dementia Care Mapping als Methode

angewandt, um eine Verbesserung der Pflegequalität aufzustreben, so liegt das

Mapping von Menschen mit Demenz im Fokus (ebd.). So geht ein Mapper in eine

mehrstündige Mapping Einheit und meldet anschließend das Erfasste dem Team

zurück (ebd.). Gemeinsam werden Handlungspläne geschrieben und diese zu

späteren Zeitpunkten erneuert evaluiert (ebd.). Dabei ist das Ziel stets die

Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz (ebd.). Es ist daher

wichtig zwischen Instrument und Methode zu differenzieren (Rüsing 2003).

Yasuda & Sakakibara (2016) stellte die Studie der fünf inkludierten Arbeiten dar,

die Dementia Care Mapping als Instrument benutzte. Die vier verbliebenen

Studien verwendeten Dementia Care Mapping als Beobachtungsmethode (Dichter

et al 2015, Cheonweth et al 2009; van de Ven 2013, Rokstad et al 2013). Eine

Vergleichbarkeit der Ergebnisse ist aufgrund des unterschiedlichen Einsetzens

von Dementia Care Mapping im Nachhinein betrachtet mit möglichen

Verzerrungen verbunden.

Des Weiteren sollte erwähnt werden, dass die Übergänge von primären und

sekundären Outcomes in den Studien teilweise sehr fließend waren. Damit ist

zunächst einmal gemeint, dass die Outcomes teilweise strikt voneinander getrennt

betrachtet wurden. Lebensqualität stellt zwar, genau wie beispielweise Agitation,

ein einzelnes Outcome dar, trotz allem sollte bedacht werden, dass Lebensqualität

dies beinhaltet und Agitation die Lebensqualität beeinflussen kann. Da

Lebensqualität nicht strikt von neuropsychiatrischen Symptomen oder

Page 46: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

39

herausfordernden Verhalten getrennt werden kann, sollte die Ergebnisse der

einzelnen Outcomes im Kontext betrachtet werden. In allen fünf Studien werden

jedoch die Outcomes einzeln betrachtet und nicht am Ende in den Kontext der

Lebensqualität gebracht.

Zusätzlich sollte beim Betrachten der Ergebnisse aus den fünf Studien die Qualität

der jeweiligen Studie betrachtet werden ( Siehe 11.3 im Amhang „Bewertung der

Studien für Kapitel 6). Dazu zählt unter anderem auch die Größe der zu

untersuchenden Probanden. Yasuda & Sakakibara (2016) und Dichter et al (2015)

untersuchten beispielweise kleine Stichproben mit einem bzw. 15 Pflegeheimen.

Auch unterschiedliche Merkmale der Patientengruppen können Verzerrungen

verursacht haben. Fehlende Verblindung aufgrund des Forschungsdesign stellt

ebenso eine mögliche Verzerrung dar. Die Ergebnisse der Studien sollten daher

vorsichtig betrachtet werden. Auch sollte die Vergleichbarkeit von

Beobachtungsergebnissen durch verschiedene Mapper in Frage gestellt werden.

9. Fazit Zunächst lässt sich sagen, dass die Anwendung, die Implementierung und die

Ergebnisse von Dementia Care Mapping von einem Zusammenspiel

unterschiedlichster Faktoren abhängt. Aus diesem Grunde sind die aufgezeigten

Ergebnisse der inkludierten wissenschaftlichen Arbeiten als kritisch zu betrachten.

Sie sind aus dem Grund kritisch zu betrachten, da beispielweise abzuklären ist, ob

zu erwarten ist, das unterschiedliche Mapper die selben Ergebnisse bei den

gleichen Bewohner*Innen bzw. Patienten*Innen erzielen würde. Auch ist zu

hinterfragen, ob die abgebildeten Ergebnisse das tatsächliche Wohlbefinden der

beobachteten Menschen mit Demenz darstellen. Da die Schulung hinsichtlich

Dementia Care Mapping ohne einheitliche Materialien erfolgt, kann bereits von

erschwerter Vergleichbarkeit gesprochen werden. Eine einheitliche Schulung mit

den gleichen Materialien, z.B. Videos, die zum Üben kategorisiert werden,

erscheint daher sinnvoll. Ebenso müsste es einheitliche Implementierungspläne

geben, an denen sich die jeweiligen Einrichtungen orientieren können. Auch sollte

die Eindimensionalität betrachtet werden, denn nur weil es erst zu einer

Verschlechterung der Ergebnisse bei Dementia Care Mapping in einigen der

Outcomes gekommen ist, heißt es nicht automatisch, das schlechte Pflegequalität

erfolgt. Möglich wäre, dass durch Dementia Care Mapping die

Page 47: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

40

Beobachtungsfähigkeiten der Mitarbeiter*Innen so geschult wurden, dass

Auffälligkeiten bei den Bewohner*Innen bzw. Patienten*Innen schneller und oder

zielgerichteter erfasst werden. Langfristige Ergebnisse sind daher möglicherweise

in den Zeiträumen der inkludierten Studien nicht in Gänze erfasst wurden. Zudem

erfolgt die Beurteilung des Wohlbefindens der Menschen mit Demenz durch die

Intuition der Beobachter*Innen bzw. Mapper. Ebenfalls sollte vor der Durchführung

Klarheit bestehen, ob die personellen Ressourcen der jeweiligen Einrichtung

ausreichen, um solch ein Verfahren über einen längeren Zeitraum umsetzten zu

können. Die Ergebnisse der inkludierten Arbeit sprechen sich nicht einheitlich für

oder gegen Dementia Care Mapping aus. Es konnten keine positive Auswirkung

von Dementia Care Mapping auf die Lebensqualität festgestellt werden. Vielmehr

ist ein negativer, jedoch nicht signifikanter, Trend für Dementia Care Mapping zu

verzeichnen. Eine Mitarbeiterschulung mit Inhalten zur person-zentrierter Pflege

kann jedoch den Status der Menschen mit Demenz verbessern.

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Page 52: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

VI

11. Anhang Im Anhang sind die Suchverläufe aus den beiden wissenschaftlichen

Datenbanken PubMed und Cochrane Libary, sowie die Studienbewertung der

zehn inkludierten Studien zu finden.

11. 1 Suchstrategie in PubMed Tabelle 3: Suchverlauf PubMed (eigene Datstellung)

Suchnummer Suchbegriff Limits Treffer

#1 „people with dementia“ 4819

#2 „dementia patients“ 3119

#3 „patients with

dementia“

5890

#4 Dementia (Mesh) 152807

#5 Alzheimer disease

(Mesh)

86507

#6 Dementia, vascular*

(Mesh)

6326

#7 #1 OR #2 OR #3 OR

#4 OR #5 OR #6

155807

#8 „dementia care

mapping“

95

#9 patient-centered care

(Mesh)

17862

#10 #8 OR #9 7925

#11 Improve 753490

#12 Improving 275687

#13 Improvement 711335

#14 Enhance 298797

#15 Enhancing 139343

#16 Enhancement 282443

#17 Increase 2361739

#18 Increasing 864214

Page 53: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

VII

#19 #11OR #12 OR #13

OR #14 OR #15 OR

#16 OR #17 OR #18

4690973

#20 Quality of life (MeSh) 173843

#21 Well-being 6360703

#22 #20 OR 21 6419594

#23 #19 AND #22 1590599

#24 #7 AND #10 AND #23 41

11. 2 Suchstrategie in Cochrane Libary Tabelle 4: Suchverlauf Cochrane Libary (eigene Darstellung)

Suchnummer Suchbegriff Limits Treffer

#1 „people with dementia“

#2 „dementia patients“

#3 „patients with

dementia“

#4 Dementia (Mesh)

#5 Alzheimer disease

(Mesh)

#6 Dementia, vascular*

(Mesh)

#7 #1 OR #2 OR #3 OR #4 OR #5 OR #6

#8 „dementia care

mapping“

#9 patient-centered care

(Mesh)

#10 #8 OR #9

#11 Improve

#12 Improving

#13 Improvement

#14 Enhance

Page 54: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

VIII

#15 Enhancing

#16 Enhancement

#17 Increase

#18 Increasing

#19 #11OR #12 OR #13

OR #14 OR #15 OR #16 OR #17 OR #18

#20 Quality of life (MeSh)

#21 Well-being

#22 #20 OR 21

#23 #19 AND #22

#24 #7 AND #10 AND #23

11.3 Bewertung der Studien für Kapitel 6

Tabelle 5: Studienbewertung van de Ven et al. (2013) mit SIGN

S I G N

Methodik Checkliste 2: Randomisiert Kontrollierte Studie (RCT)

Hinweise zum Ausfüllen der Checkliste

Studiencharakteristika (Autor, Titel, Publikationsjahr, Journalname, Seiten)

van de Ven, G.; Draskovic, I.; Adang, EMM, Donders, R; Zuidema, SU, et al. (2013):

Effects of Dementia Care Mapping on Residents and Staff of Care Homes: A Pragmatic Cluster-Randomised Controlled Trial , 6 Seiten

Bevor sie die Checkliste komplett ausfüllen, prüfen sie Folgendes:

1. Ist die vorliegende Studie eine randomisiert-kontrollierte Studie oder eine kontrollierte klinische Studie? Bestehen Zweifel, überprüfen Sie das Studiendesign anhand des bei SIGN erhältlichen Algorithmus und stellen sie sicher, dass sie die richtige Checkliste haben.

Handelt es sich um eine kontrollierte klinische Studie, so sind die Fragen 1.2, 1.3 und 1.4 nicht relevant und die Studie kann nicht höher als 1+ bewertet werden (GRADE).

2. Ist das Studiendesign für die Schlüsselfrage passend? Analysieren Sie dies anhand des PICO-Schemas. Wenn nein, verwenden sie diese Studie nicht (bitte begründen). Wenn ja, füllen sie diese Checkliste weiter aus.

SeKtion 1: interne Gültigkeit/Validität

In einer guten randomisiert kontrollierten Studie (RCT) …

Hinweise

Page 55: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

IX

1.1 gibt es eine passende und klar fokussierte Frage.

Wenn keine klar und gut formulierte Frage angegeben wurde, ist es schwierig zu beurteilen, wie gut bzw. wie relevant die Ergebnisse der Studie und die Schlussfolgerung dieser für die Beantwortung der Frage ist.

⛝Ja – Wenn Elemente der Forschungsfrage im Text enthalten sind. (Beachte: das muss nicht im PIKO-Schema angegeben werden aber alle Elemente müssen präsent sein.)

Keine ausformulierte Frage.

☐Nein – Wenn es keine klare Fragestellung im Text gibt. Dies würde normalerweise zur Zurückweisung der Studie führen. ☐Unklar

1.2 Die Zuordnung der Teilnehmer erfolgt auf die Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert.

Die zufällige Einteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe, ist für das Studiendesign von grundlegender Bedeutung.

⛝Ja – Wenn eine adäquate Randomiserungsmethode verwendet wird (z.B. computergeneriert). Wenn eine schlechte Methode verwendet wurde (z.B. Münzwurf), dann „JA“ markieren aber anmerken, dass die Methode schlecht war.

SPSS Version 18 von von Analytikern durchgefüht.

☐Nein – Wenn alternative Methoden gewählt wurden oder deterministische Methoden (Wochentag, Geburtstag, Ankunftstag in der Klinik etc.).

☐Unklar – Wenn die Randomisierung erwähnt wird, die Methode jedoch nicht angegeben ist. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

Page 56: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

X

1.3 wurde eine adäquate Verblendungsmethode (verdeckte Zuordnung) genutzt.

Die Verblendung der Zuteilung bezieht sich auf den Prozess, welcher verwendet wird, um sicherzustellen, dass die Forscher nicht wissen, welche Patientengruppe zum Zeitpunkt des Eintritts in die Studie der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugewiesen wurde. ☐Ja – Wenn eine zentralisierte Zuordnung, computergestützte Zuweisungssysteme, sequentieller Verwendung von nummerierten/ codierten identischen Behältern oder sequentielle, nummerierte, versiegelte Umschläge genutzt werden. ⛝Nein – Wenn die verwendete Verblendungsmethode als schlecht oder relativ leicht zu unterlaufen angesehen wird (z.B. unverschlossene Umschläge, nicht identische Behälter etc.). Wenn keine Methode genannt wird, dann als „NEIN“ markieren. „bei Intervention nicht möglich“ siehe Diskussion (S.6) ☐Unklar – Wenn die Verblendungsmethode erwähnt aber nicht beschrieben wird. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.4 die Zuteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe ist für die Forscher oder/und Teilnehmer verblindet.

☐Ja – Es soll beurteilt werden, wer genau verblindet war und wie dieses gehandhabt wurde unabhängig davon wie es die Forscher selbst nennen. ⛝Nein – Wenn eine Verblindung möglich gewesen wäre, diese aber nicht durchgeführt wurde. Wäre zum Teil möglich gewesen – siehe andere DCM Studien. ☐Unklar – Wenn das Vorhandensein einer Verblindung nicht klar ist. Im Notizfeld sollte die Verblindungsmethode und alle Probleme, die dies bei den Ergebnissen hätte haben können aufzeichnen.

1.5 die Interventions- und Kontrollgruppe sind zu Beginn der Forschung ähnlich/vergleichbar.

Die Studie sollte alle wichtigen Unterschiede in der Zusammensetzung der Studiengruppen in Bezug auf Merkmale, die die Ergebnisse auf die untersuchte Intervention beeinflussen könnten, z. B. Geschlecht, Alter, Krankheitsstadium, sozialer Hintergrund, ethnische Herkunft, komorbide Zustände, aufzeigen. Wenn diese Frage nicht behandelt wird oder, wenn ungeeignete Gruppen verwendet werden, sollte dies zu einer Herabstufung der Studie führen. ⛝Ja – wenn die Interventions- und Kontrollgruppe einigermaßen ähnlich sind.

Page 57: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XI

☐Nein – Wenn die Teilnehmer entscheidende Unterschiede aufweisen, die das Outcome beeinflussen können.

☐Unklar – Wenn die Teilnehmergruppen nicht adäquat beschrieben wurden.

1.6 Der einzige Unterschied zwischen den Gruppen ist die Intervention, die evaluiert wird. (sonstige Gleichbehandlung der Gruppen)

Wenn einige Patienten eine zusätzliche Behandlung erhielten z.B. eine Beratung und keine körperliche Intervention wie die IG, auch wenn sie nur von geringerer Bedeutung sind ist diese Behandlung ein potenzieller Störfaktor, der die Ergebnisse verfälschen kann. ☐Ja - wenn zwischen den Behandlungsgruppen außer der zu untersuchenden Behandlung keine wesentlichen Unterschiede zu bestehen scheinen

☐Nein - wenn es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu geben scheint.

⛝Unklar - wenn es keine Beschreibung der Gruppen gibt

DCM vs. CAU (care as usual) – ethisch vertretbar?

1.7 alle relevanten Ergebnisse werden auf eine standardisierte, gültige und zuverlässige Weise gemessen.

Die wichtigsten Ergebnisse sollten in der Studie eindeutig angegeben werden. Wenn diese nicht angegeben werden, sollte diese abgelehnt werden. Wenn die Studie ihre Hauptschlussfolgerung auf sekundäre Ergebnisse stützt, vermerken Sie dies in Abschnitt 2.4 und berichten Sie deutlich über die primären Ergebnisse. Wenn Beurteilungsmethoden ein gewisses Maß an Subjektivität erfordern, sollten einige Nachweise dafür vorgelegt werden, dass die verwendeten Methoden verlässlich sind und vor ihrer Verwendung in der Studie validiert werden.

⛝Ja – Wenn die Ergebnisse mittels valider und reliabler Assessments erhoben/gemessen/beurteilt wurden. QoL = QUALIDEM (Subskala für Demenz) EQ – 5D

☐Nein – Wenn die Beurteilung/Messung/Erhebung der Ergebnisse völlig subjektiv sind und auf menschlichem Urteil ohne Validierung beruhen ☐Unklar – Wenn die Beurteilungs/Messmethoden unklar sind.

1.8 Wie viel Prozent der Teilnehmer (oder Cluster), die in die Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt wurden, schieden vor Abschluss der Studie aus?

Wenn eine sehr hohe Anzahl der Teilnehmer ausscheidet, sollte das Anlass zur Sorge geben. Konventionell wird eine Abbruchrate von 20% als akzeptabel angesehen, dies kann jedoch variieren. Man sollte darüber nachdenken, warum und wie viele Teilnehmer ausfallen. Es sollte angemerkt werden, dass die Ausfallrate in Studien, die über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt wurden, höher sein darf. Eine höhere Drop-out-Rate führt normalerweise eher

Page 58: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XII

zu einer Herabstufung als zur Ablehnung einer Studie. Hohe Drop-out-Raten! PCM - Bewohner = 27,45% Mitarbeiter = 33,15% Kontrolle – Bewohner = 38,55% Mitarbeiter = 18,69% Gründe – Bewohner = Tod (87) / Umzug (6), 81 neu eingeschlossen Mitarbeiter = 319/376, 33 neu eingeschlossen

1.9 Alle Teilnehmer werden in der Gruppe ausgewertet, zu der sie zufällig zugeteilt worden waren.(oft als “Intention to treat”-Analyse bezeichnet)

In der Praxis kommt es selten vor, dass alle Patienten, die der Interventionsgruppe zugeteilt sind, die Intervention während der gesamten Studie erhalten oder dass alle Patienten in der Vergleichsgruppe dies nicht tun. Patienten können die Behandlung ablehnen oder es treten Kontraindikationen auf, die dazu führen, dass sie auf die andere Gruppe verteilt werden. Wenn die Vergleichbarkeit der Gruppen durch Randomisierung erhalten bleiben soll, müssen die Patientenergebnisse jedoch unabhängig von der Behandlung, die sie tatsächlich erhalten haben, nach der Gruppe analysiert werden, der sie ursprünglich zugeteilt wurden. Intention-to-treat (ITT) -Analyse zielt darauf ab, alle Teilnehmer randomisiert in eine Studie einzubeziehen, unabhängig davon, was später passiert ist. Da der Begriff oft falsch verwendet wird, sollte die Beurteilung auf den zu lesenden Details basieren. ⛝Ja – Wenn die genutzte Methode beschrieben und wie mit fehlenden Patientendaten umgegangen wird. ☐Nein – reine Analyse der Teilnehmer nach den tatsächlichen erhaltenen Interventionen unabhängig von ihrer randomisierten Zuordnung z.B. Analyse, die nur auf Teilnehmern basiert, die die Studie abgeschlossen haben und die ihnen zugeteilte Intervention erfüllt haben (oder erhalten haben) (per protocol Analyse); Analyse nur auf der Grundlage der Teilnehmer, für die Ergebnisdaten erhalten wurden (verfügbare Fallanalyse). ☐Unklar – Wenn es keine ausreichenden Informationen für eine Beurteilung gibt. ☐Nicht anwendbar – Wenn das Ziel der Studie rein exemplarischer Art ist z.B. Pilotierung (um eher die Wirksamkeit als die Effektivität zu bestimmen, ist; Effektivität ist der Grad, in dem eine Behandlung unter idealen Umständen ihre beabsichtige Wirkung erreicht) und eine angemessene Begründung für die Verwendung einer „wie behandelt“ – oder „per-Protokoll“ – Analyse gegeben wird.

Page 59: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XIII

1.10 die Ergebnisse der Studie sind für alle Standorte (Multizentrisch) vergleichbar, wenn sie an verschiedenen Standorten durchgeführt wurde.

Es sollte mehr Vertrauen in die Ergebnisse der Studie gelegt werden, wenn an den verschiedenen Standorten der Durchführung ähnliche Ergebnisse erzielt wurden. ☐Ja – Wenn es keine großen Unterschiede in den Ergebnissen der verschiedenen Standorte gibt. ☐Nein – Wenn es ein oder mehrere Ergebnisse gibt, die deutlich voneinander abweichen an den verschiedenen Standorten. Oder wenn die Standorte unterschiedliche Merkmale aufweisen. ⛝Unklar – Wenn es keine spezifischen Daten von den verschiedenen Standorten gibt. ☐Nicht anwendbar – Wenn es nur einen Standort gibt.

SECTION 2: GESAMTBEWERTUNG DER STUDIE

2.1 Wie gut wurden Methoden in der Studie durchgeführt um Verzerrungen zu vermeiden?

Klassifizierung wie folgt:

Studien die eine schlechte Randomisierung oder Verblendung der Teilnehmerzuteilung aufweisen sind wahrscheinlich von geringer Qualität.

hohe Qualität (++) �

akzeptabel (+) �

geringe Qualität (-) ⛝

unakzeptabel – abgelehnt 0 �

2.2 Unter Berücksichtigung der klinischen Zielsetzung (Relevanz), Ihrer Einschätzung der verwendeten Methodik und der statistischen Aussagekraft der Studie, wie sicher sind Sie, dass der Gesamteffekt auf die Studienintervention zurückzuführen ist?

Dies erfordert klinischen Input und muss von den Forschern der Gruppe behandelt werden. ⛝Ja

2.3 Sind die Ergebnisse der Studie direkt auf die von dieser Leitlinie (ihres Falles oder ihrer Fragestellung) betroffenen Patientengruppe anwendbar?

⛝Ja

2.4 Anmerkungen. Fassen Sie die Schlussfolgerungen der Autoren zusammen. Unterstützen die im Bericht genannten Ergebnisse die Schlussfolgerungen? Fügen Sie Kommentare zu Ihrer eigenen Einschätzung der Studie hinzu und geben Sie an, inwieweit sie ihre Frage beantworten und nennen Sie oben genannte Bereiche, die nicht erfüllt wurden. Keine Verblindung auf einer der Seiten möglich Kontrollgruppe: „Care as usual“ – Forscher bieten jedoch nach der Studie an DCM vorzustellen, dennoch ethisch zu hinterfragen Randomisierung hat stattgefunden, Intention to treat Analyse Keine Effekt bei Agitation, mehr neuropsychiatrische Symptome bei Intervention gezeigt (bessere Beobachtungsfähigkeiten?)

Page 60: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XIV

Tabelle 6: Studienbewertung: Rokstad et al. (2013) mit SIGN

S I G N

Methodik Checkliste 2: Randomisiert Kontrollierte Studie (RCT)

Hinweise zum Ausfüllen der Checkliste

Studiencharakteristika (Autor, Titel, Publikationsjahr, Journalname, Seiten) Rokstad, A.; Rosvik, J; Kirkevold, O.; Selbaek, G.; et al. (2013): The Effect of Person-Centered Dementia Care to Prevent Agitation and Other Neuropsychiatric Symptoms and Enhance Quality of Life in Nursing Home Patients: A 10-month randomized controlled Trail, 14 Seiten

Bevor sie die Checkliste komplett ausfüllen, prüfen sie Folgendes:

3. Ist die vorliegende Studie eine randomisiert-kontrollierte Studie oder eine kontrollierte klinische Studie? Bestehen Zweifel, überprüfen Sie das Studiendesign anhand des bei SIGN erhältlichen Algorithmus und stellen sie sicher, dass sie die richtige Checkliste haben.

Handelt es sich um eine kontrollierte klinische Studie, so sind die Fragen 1.2, 1.3 und 1.4 nicht relevant und die Studie kann nicht höher als 1+ bewertet werden (GRADE).

4. Ist das Studiendesign für die Schlüsselfrage passend? Analysieren Sie dies anhand des PICO-Schemas. Wenn nein, verwenden sie diese Studie nicht (bitte begründen). Wenn ja, füllen sie diese Checkliste weiter aus.

SEKTION 1: INTERNE GÜLTIGKEIT/VALIDITÄT

In einer guten randomisiert kontrollierten Studie (RCT) …

Hinweise

1.1 gibt es eine passende und klar fokussierte Frage.

Wenn keine klar und gut formulierte Frage angegeben wurde, ist es schwierig zu beurteilen, wie gut bzw. wie relevant die Ergebnisse der Studie und die Schlussfolgerung dieser für die Beantwortung der Frage ist.

⛝Ja – Wenn Elemente der Forschungsfrage im Text enthalten sind. (Beachte: das muss nicht im PIKO-Schema angegeben werden aber alle Elemente müssen präsent sein.

☐Nein – Wenn es keine klare Fragestellung im Text gibt. Dies würde normalerweise zur Zurückweisung der Studie führen. ☐Unklar

1.2 Die Zuordnung der Teilnehmer erfolgt auf die Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert.

Die zufällige Einteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe, ist für das Studiendesign von grundlegender Bedeutung.

⛝Ja – Wenn eine adäquate Randomiserungsmethode verwendet wird (z.B. computergeneriert). Wenn eine schlechte Methode verwendet wurde (z.B. Münzwurf), dann „JA“ markieren aber anmerken, dass die Methode schlecht war.

Schlechte Methode: Auslosung

☐Nein – Wenn alternative Methoden gewählt wurden oder deterministische Methoden

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XV

(Wochentag, Geburtstag, Ankunftstag in der Klinik etc.).

☐Unklar – Wenn die Randomisierung erwähnt wird, die Methode jedoch nicht angegeben ist. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.3 wurde eine adäquate Verblendungsmethode (verdeckte Zuordnung) genutzt.

Die Verblendung der Zuteilung bezieht sich auf den Prozess, welcher verwendet wird, um sicherzustellen, dass die Forscher nicht wissen, welche Patientengruppe zum Zeitpunkt des Eintritts in die Studie der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugewiesen wurde. ⛝Ja – Wenn eine zentralisierte Zuordnung, computergestützte Zuweisungssysteme, sequentieller Verwendung von nummerierten/ codierten identischen Behältern oder sequentielle, nummerierte, versiegelte Umschläge genutzt werden. Datensammler + Analytiker waren verblindet. ☐Nein – Wenn die verwendete Verblendungsmethode als schlecht oder relativ leicht zu unterlaufen angesehen wird (z.B. unverschlossene Umschläge, nicht identische Behälter etc.). Wenn keine Methode genannt wird, dann als „NEIN“ markieren. ☐Unklar – Wenn die Verblendungsmethode erwähnt aber nicht beschrieben wird. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.4 die Zuteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe ist für die Forscher oder/und Teilnehmer verblindet.

☐Ja – Es soll beurteilt werden, wer genau verblindet war und wie dieses gehandhabt wurde unabhängig davon wie es die Forscher selbst nennen. ☐Nein – Wenn eine Verblindung möglich gewesen wäre, diese aber nicht durchgeführt wurde. ⛝Unklar – Wenn das Vorhandensein einer Verblindung nicht klar ist. Im Notizfeld sollte die Verblindungsmethode und alle Probleme, die dies bei den Ergebnissen hätte haben können aufzeichnen.

1.5 die Interventions- und Kontrollgruppe sind zu Beginn der Forschung ähnlich/vergleichbar.

Die Studie sollte alle wichtigen Unterschiede in der Zusammensetzung der Studiengruppen in Bezug auf Merkmale, die die Ergebnisse auf die untersuchte Intervention beeinflussen könnten, z. B. Geschlecht, Alter, Krankheitsstadium, sozialer Hintergrund, ethnische Herkunft, komorbide Zustände, aufzeigen. Wenn diese Frage nicht behandelt wird oder, wenn ungeeignete Gruppen verwendet werden, sollte dies zu einer Herabstufung der Studie führen.

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XVI

⛝Ja – wenn die Interventions- und Kontrollgruppe einigermaßen ähnlich sind. ☐Nein – Wenn die Teilnehmer entscheidende Unterschiede aufweisen, die das Outcome beeinflussen können. ☐Unklar – Wenn die Teilnehmergruppen nicht adäquat beschrieben wurden.

1.6 Der einzige Unterschied zwischen den Gruppen ist die Intervention, die evaluiert wird. (sonstige Gleichbehandlung der Gruppen)

Wenn einige Patienten eine zusätzliche Behandlung erhielten z.B. eine Beratung und keine körperliche Intervention wie die IG, auch wenn sie nur von geringerer Bedeutung sind ist diese Behandlung ein potenzieller Störfaktor, der die Ergebnisse verfälschen kann. ⛝Ja - wenn zwischen den Behandlungsgruppen außer der zu untersuchenden Behandlung keine wesentlichen Unterschiede zu bestehen scheinen

☐Nein - wenn es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu geben scheint.

☐Unklar - wenn es keine Beschreibung der Gruppen gibt

1.7 alle relevanten Ergebnisse werden auf eine standardisierte, gültige und zuverlässige Weise gemessen.

Die wichtigsten Ergebnisse sollten in der Studie eindeutig angegeben werden. Wenn diese nicht angegeben werden, sollte diese abgelehnt werden. Wenn die Studie ihre Hauptschlussfolgerung auf sekundäre Ergebnisse stützt, vermerken Sie dies in Abschnitt 2.4 und berichten Sie deutlich über die primären Ergebnisse. Wenn Beurteilungsmethoden ein gewisses Maß an Subjektivität erfordern, sollten einige Nachweise dafür vorgelegt werden, dass die verwendeten Methoden verlässlich sind und vor ihrer Verwendung in der Studie validiert werden. ⛝Ja – Wenn die Ergebnisse mittels valider und reliabler Assessments erhoben/gemessen/beurteilt wurden. ☐Nein – Wenn die Beurteilung/Messung/Erhebung der Ergebnisse völlig subjektiv sind und auf menschlichem Urteil ohne Validierung beruhen ☐Unklar – Wenn die Beurteilungs/Messmethoden unklar sind.

1.8 Wie viel Prozent der Teilnehmer (oder Cluster), die in die Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt wurden, schieden vor Abschluss der Studie aus?

Wenn eine sehr hohe Anzahl der Teilnehmer ausscheidet, sollte das Anlass zur Sorge geben. Konventionell wird eine Abbruchrate von 20% als akzeptabel angesehen, dies kann jedoch variieren. Man sollte darüber nachdenken, warum und wie viele Teilnehmer ausfallen. Es sollte angemerkt werden, dass die Ausfallrate in Studien, die über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt wurden, höher sein darf.

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XVII

Eine höhere Drop-out-Rate führt normalerweise eher zu einer Herabstufung als zur Ablehnung einer Studie. Hohe Drop-out-Rate durch Tod = 28,53% sind ausgeschieden

1.9 Alle Teilnehmer werden in der Gruppe ausgewertet, zu der sie zufällig zugeteilt worden waren.(oft als “Intention to treat”-Analyse bezeichnet)

In der Praxis kommt es selten vor, dass alle Patienten, die der Interventionsgruppe zugeteilt sind, die Intervention während der gesamten Studie erhalten oder dass alle Patienten in der Vergleichsgruppe dies nicht tun. Patienten können die Behandlung ablehnen oder es treten Kontraindikationen auf, die dazu führen, dass sie auf die andere Gruppe verteilt werden. Wenn die Vergleichbarkeit der Gruppen durch Randomisierung erhalten bleiben soll, müssen die Patientenergebnisse jedoch unabhängig von der Behandlung, die sie tatsächlich erhalten haben, nach der Gruppe analysiert werden, der sie ursprünglich zugeteilt wurden. Intention-to-treat (ITT) -Analyse zielt darauf ab, alle Teilnehmer randomisiert in eine Studie einzubeziehen, unabhängig davon, was später passiert ist. Da der Begriff oft falsch verwendet wird, sollte die Beurteilung auf den zu lesenden Details basieren. ⛝Ja – Wenn die genutzte Methode beschrieben und wie mit fehlenden Patientendaten umgegangen wird. ☐Nein – reine Analyse der Teilnehmer nach den tatsächlichen erhaltenen Interventionen unabhängig von ihrer randomisierten Zuordnung z.B. Analyse, die nur auf Teilnehmern basiert, die die Studie abgeschlossen haben und die ihnen zugeteilte Intervention erfüllt haben (oder erhalten haben) (per protocol Analyse); Analyse nur auf der Grundlage der Teilnehmer, für die Ergebnisdaten erhalten wurden (verfügbare Fallanalyse). ☐Unklar – Wenn es keine ausreichenden Informationen für eine Beurteilung gibt. ☐Nicht anwendbar – Wenn das Ziel der Studie rein exemplarischer Art ist z.B. Pilotierung (um eher die Wirksamkeit als die Effektivität zu bestimmen, ist; Effektivität ist der Grad, in dem eine Behandlung unter idealen Umständen ihre beabsichtige Wirkung erreicht) und eine angemessene Begründung für die Verwendung einer „wie behandelt“ – oder „per-Protokoll“ – Analyse gegeben wird.

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XVIII

1.10 die Ergebnisse der Studie sind für alle Standorte (Multizentrisch) vergleichbar, wenn sie an verschiedenen Standorten durchgeführt wurde.

Es sollte mehr Vertrauen in die Ergebnisse der Studie gelegt werden, wenn an den verschiedenen Standorten der Durchführung ähnliche Ergebnisse erzielt wurden. ⛝Ja – Wenn es keine großen Unterschiede in den Ergebnissen der verschiedenen Standorte gibt. Größe der Pflegeheime gleich, alle Heime in OSLO ☐Nein – Wenn es ein oder mehrere Ergebnisse gibt, die deutlich voneinander abweichen an den verschiedenen Standorten. Oder wenn die Standorte unterschiedliche Merkmale aufweisen. ☐Unklar – Wenn es keine spezifischen Daten von den verschiedenen Standorten gibt. ☐Nicht anwendbar – Wenn es nur einen Standort gibt.

SECTION 2: GESAMTBEWERTUNG DER STUDIE

2.1 Wie gut wurden Methoden in der Studie durchgeführt um Verzerrungen zu vermeiden? Klassifizierung wie folgt: Studien die eine schlechte Randomisierung oder Verblendung der Teilnehmerzuteilung aufweisen sind wahrscheinlich von geringer Qualität.

hohe Qualität (++) �

akzeptabel (+) ⛝

geringe Qualität (-) �

unakzeptabel – abgelehnt 0 �

2.2 Unter Berücksichtigung der klinischen Zielsetzung (Relevanz), Ihrer Einschätzung der verwendeten Methodik und der statistischen Aussagekraft der Studie, wie sicher sind Sie, dass der Gesamteffekt auf die Studienintervention zurückzuführen ist?

Dies erfordert klinischen Input und muss von den Forschern der Gruppe behandelt werden. ⛝ja

2.3 Sind die Ergebnisse der Studie direkt auf die von dieser Leitlinie (ihres Falles oder ihrer Fragestellung) betroffenen Patientengruppe anwendbar?

⛝Ja

2.4 Anmerkungen. Fassen Sie die Schlussfolgerungen der Autoren zusammen. Unterstützen die im Bericht genannten Ergebnisse die Schlussfolgerungen? Fügen Sie Kommentare zu Ihrer eigenen Einschätzung der Studie hinzu und geben Sie an, inwieweit sie ihre Frage beantworten und nennen Sie oben genannte Bereiche, die nicht erfüllt wurden.

• Randomisierung stattgefunden, Verblindung teilweise • Die QUALID Score weist signifikante Unterschiede zwischen den Intervention

DCM und der Kontrollgruppe auf (p=0.03) • Zwar steigen die QUALID Scores bei DCM an (20.4 zu 21.4), sind damit aber

weniger stark angestiegen als in der Kontrollgruppe (20.0 zu 22.8) (höhere QUALID Werte = niedrigere Lebensqualität)

• Keine weiteren Erkenntnisse

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XIX

Tabelle 7: Studienbewertung Chenoweth et al. (2009) mit SIGN

S I G N

Methodik Checkliste 2: Randomisiert Kontrollierte Studie (RCT)

Hinweise zum Ausfüllen der Checkliste

Studiencharakteristika (Autor, Titel, Publikationsjahr, Journalname, Seiten) Chenoweth, L.; King, M.; Jeon,Y.; Brodaty, H.; et al. (2009): Caring for Aged Dementia Care Resident Study (CARDES) of person-ceutered care, dementia – care mapping, and usual care in dementia: a cluster-randomides trial, 9 Seiten

Bevor sie die Checkliste komplett ausfüllen, prüfen sie Folgendes:

5. Ist die vorliegende Studie eine randomisiert-kontrollierte Studie oder eine kontrollierte klinische Studie? Bestehen Zweifel, überprüfen Sie das Studiendesign anhand des bei SIGN erhältlichen Algorithmus und stellen sie sicher, dass sie die richtige Checkliste haben.

Handelt es sich um eine kontrollierte klinische Studie, so sind die Fragen 1.2, 1.3 und 1.4 nicht relevant und die Studie kann nicht höher als 1+ bewertet werden (GRADE).

6. Ist das Studiendesign für die Schlüsselfrage passend? Analysieren Sie dies anhand des PICO-Schemas. Wenn nein, verwenden sie diese Studie nicht (bitte begründen). Wenn ja, füllen sie diese Checkliste weiter aus.

SEKTION 1: INTERNE GÜLTIGKEIT/VALIDITÄT

In einer guten randomisiert kontrollierten Studie (RCT) …

Hinweise

1.1 gibt es eine passende und klar fokussierte Frage.

Wenn keine klar und gut formulierte Frage angegeben wurde, ist es schwierig zu beurteilen, wie gut bzw. wie relevant die Ergebnisse der Studie und die Schlussfolgerung dieser für die Beantwortung der Frage ist.

⛝Ja – Wenn Elemente der Forschungsfrage im Text enthalten sind. (Beachte: das muss nicht im PIKO-Schema angegeben werden aber alle Elemente müssen präsent sein.

☐Nein – Wenn es keine klare Fragestellung im Text gibt. Dies würde normalerweise zur Zurückweisung der Studie führen. ☐Unklar

1.2 Die Zuordnung der Teilnehmer erfolgt auf die Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert.

Die zufällige Einteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe, ist für das Studiendesign von grundlegender Bedeutung.

⛝Ja – Wenn eine adäquate Randomiserungsmethode verwendet wird (z.B. computergeneriert). Wenn eine schlechte Methode verwendet wurde (z.B. Münzwurf), dann „JA“ markieren aber anmerken, dass die Methode schlecht war.

☐Nein – Wenn alternative Methoden gewählt wurden oder deterministische Methoden (Wochentag, Geburtstag, Ankunftstag in der Klinik etc.).

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XX

☐Unklar – Wenn die Randomisierung erwähnt wird, die Methode jedoch nicht angegeben ist. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.3 wurde eine adäquate Verblendungsmethode (verdeckte Zuordnung) genutzt.

Die Verblendung der Zuteilung bezieht sich auf den Prozess, welcher verwendet wird, um sicherzustellen, dass die Forscher nicht wissen, welche Patientengruppe zum Zeitpunkt des Eintritts in die Studie der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugewiesen wurde. ⛝Ja – Wenn eine zentralisierte Zuordnung, computergestützte Zuweisungssysteme, sequentieller Verwendung von nummerierten/ codierten identischen Behältern oder sequentielle, nummerierte, versiegelte Umschläge genutzt werden. ☐Nein – Wenn die verwendete Verblendungsmethode als schlecht oder relativ leicht zu unterlaufen angesehen wird (z.B. unverschlossene Umschläge, nicht identische Behälter etc.). Wenn keine Methode genannt wird, dann als „NEIN“ markieren. ☐Unklar – Wenn die Verblendungsmethode erwähnt aber nicht beschrieben wird. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.4 die Zuteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe ist für die Forscher oder/und Teilnehmer verblindet.

☐Ja – Es soll beurteilt werden, wer genau verblindet war und wie dieses gehandhabt wurde unabhängig davon wie es die Forscher selbst nennen. ☐Nein – Wenn eine Verblindung möglich gewesen wäre, diese aber nicht durchgeführt wurde. ⛝Unklar – Wenn das Vorhandensein einer Verblindung nicht klar ist. Im Notizfeld sollte die Verblindungsmethode und alle Probleme, die dies bei den Ergebnissen hätte haben können aufzeichnen. Interventionen werden ausgeführt?

1.5 die Interventions- und Kontrollgruppe sind zu Beginn der Forschung ähnlich/vergleichbar.

Die Studie sollte alle wichtigen Unterschiede in der Zusammensetzung der Studiengruppen in Bezug auf Merkmale, die die Ergebnisse auf die untersuchte Intervention beeinflussen könnten, z. B. Geschlecht, Alter, Krankheitsstadium, sozialer Hintergrund, ethnische Herkunft, komorbide Zustände, aufzeigen. Wenn diese Frage nicht behandelt wird oder, wenn ungeeignete Gruppen verwendet werden, sollte dies zu einer Herabstufung der Studie führen.

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XXI

☐Ja – wenn die Interventions- und Kontrollgruppe einigermaßen ähnlich sind. ⛝Nein – Wenn die Teilnehmer entscheidende Unterschiede aufweisen, die das Outcome beeinflussen können. ☐Unklar – Wenn die Teilnehmergruppen nicht adäquat beschrieben wurden.

1.6 Der einzige Unterschied zwischen den Gruppen ist die Intervention, die evaluiert wird. (sonstige Gleichbehandlung der Gruppen)

Wenn einige Patienten eine zusätzliche Behandlung erhielten z.B. eine Beratung und keine körperliche Intervention wie die IG, auch wenn sie nur von geringerer Bedeutung sind ist diese Behandlung ein potenzieller Störfaktor, der die Ergebnisse verfälschen kann. ⛝Ja - wenn zwischen den Behandlungsgruppen außer der zu untersuchenden Behandlung keine wesentlichen Unterschiede zu bestehen scheinen

☐Nein - wenn es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu geben scheint.

☐Unklar - wenn es keine Beschreibung der Gruppen gibt

1.7 alle relevanten Ergebnisse werden auf eine standardisierte, gültige und zuverlässige Weise gemessen.

Die wichtigsten Ergebnisse sollten in der Studie eindeutig angegeben werden. Wenn diese nicht angegeben werden, sollte diese abgelehnt werden. Wenn die Studie ihre Hauptschlussfolgerung auf sekundäre Ergebnisse stützt, vermerken Sie dies in Abschnitt 2.4 und berichten Sie deutlich über die primären Ergebnisse. Wenn Beurteilungsmethoden ein gewisses Maß an Subjektivität erfordern, sollten einige Nachweise dafür vorgelegt werden, dass die verwendeten Methoden verlässlich sind und vor ihrer Verwendung in der Studie validiert werden. ⛝Ja – Wenn die Ergebnisse mittels valider und reliabler Assessments erhoben/gemessen/beurteilt wurden. ☐Nein – Wenn die Beurteilung/Messung/Erhebung der Ergebnisse völlig subjektiv sind und auf menschlichem Urteil ohne Validierung beruhen ☐Unklar – Wenn die Beurteilungs/Messmethoden unklar sind.

1.8 Wie viel Prozent der Teilnehmer (oder Cluster), die in die Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt wurden, schieden vor Abschluss der Studie aus?

Wenn eine sehr hohe Anzahl der Teilnehmer ausscheidet, sollte das Anlass zur Sorge geben. Konventionell wird eine Abbruchrate von 20% als akzeptabel angesehen, dies kann jedoch variieren. Man sollte darüber nachdenken, warum und wie viele Teilnehmer ausfallen. Es sollte angemerkt werden, dass die

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Ausfallrate in Studien, die über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt wurden, höher sein darf. Eine höhere Drop-out-Rate führt normalerweise eher zu einer Herabstufung als zur Ablehnung einer Studie. -18,34% zählen zur Drop-out-Rate - von 289 zu 236

1.9 Alle Teilnehmer werden in der Gruppe ausgewertet, zu der sie zufällig zugeteilt worden waren.(oft als “Intention to treat”-Analyse bezeichnet)

In der Praxis kommt es selten vor, dass alle Patienten, die der Interventionsgruppe zugeteilt sind, die Intervention während der gesamten Studie erhalten oder dass alle Patienten in der Vergleichsgruppe dies nicht tun. Patienten können die Behandlung ablehnen oder es treten Kontraindikationen auf, die dazu führen, dass sie auf die andere Gruppe verteilt werden. Wenn die Vergleichbarkeit der Gruppen durch Randomisierung erhalten bleiben soll, müssen die Patientenergebnisse jedoch unabhängig von der Behandlung, die sie tatsächlich erhalten haben, nach der Gruppe analysiert werden, der sie ursprünglich zugeteilt wurden. Intention-to-treat (ITT) -Analyse zielt darauf ab, alle Teilnehmer randomisiert in eine Studie einzubeziehen, unabhängig davon, was später passiert ist. Da der Begriff oft falsch verwendet wird, sollte die Beurteilung auf den zu lesenden Details basieren. ☐Ja – Wenn die genutzte Methode beschrieben und wie mit fehlenden Patientendaten umgegangen wird. ☐Nein – reine Analyse der Teilnehmer nach den tatsächlichen erhaltenen Interventionen unabhängig von ihrer randomisierten Zuordnung z.B. Analyse, die nur auf Teilnehmern basiert, die die Studie abgeschlossen haben und die ihnen zugeteilte Intervention erfüllt haben (oder erhalten haben) (per protocol Analyse); Analyse nur auf der Grundlage der Teilnehmer, für die Ergebnisdaten erhalten wurden (verfügbare Fallanalyse). ⛝Unklar – Wenn es keine ausreichenden Informationen für eine Beurteilung gibt. ☐Nicht anwendbar – Wenn das Ziel der Studie rein exemplarischer Art ist z.B. Pilotierung (um eher die Wirksamkeit als die Effektivität zu bestimmen, ist; Effektivität ist der Grad, in dem eine Behandlung unter idealen Umständen ihre beabsichtige Wirkung erreicht) und eine angemessene Begründung für die Verwendung einer „wie behandelt“ – oder „per-Protokoll“ – Analyse gegeben wird.

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XXIII

1.10 die Ergebnisse der Studie sind für alle Standorte (Multizentrisch) vergleichbar, wenn sie an verschiedenen Standorten durchgeführt wurde.

Es sollte mehr Vertrauen in die Ergebnisse der Studie gelegt werden, wenn an den verschiedenen Standorten der Durchführung ähnliche Ergebnisse erzielt wurden. ⛝Ja – Wenn es keine großen Unterschiede in den Ergebnissen der verschiedenen Standorte gibt. ☐Nein – Wenn es ein oder mehrere Ergebnisse gibt, die deutlich voneinander abweichen an den verschiedenen Standorten. Oder wenn die Standorte unterschiedliche Merkmale aufweisen. ☐Unklar – Wenn es keine spezifischen Daten von den verschiedenen Standorten gibt. ☐Nicht anwendbar – Wenn es nur einen Standort gibt.

SECTION 2: GESAMTBEWERTUNG DER STUDIE

2.1 Wie gut wurden Methoden in der Studie durchgeführt um Verzerrungen zu vermeiden? Klassifizierung wie folgt: Studien die eine schlechte Randomisierung oder Verblendung der Teilnehmerzuteilung aufweisen sind wahrscheinlich von geringer Qualität.

hohe Qualität (++) �

akzeptabel (+) ⛝

geringe Qualität (-) �

unakzeptabel – abgelehnt 0 �

2.2 Unter Berücksichtigung der klinischen Zielsetzung (Relevanz), Ihrer Einschätzung der verwendeten Methodik und der statistischen Aussagekraft der Studie, wie sicher sind Sie, dass der Gesamteffekt auf die Studienintervention zurückzuführen ist?

Dies erfordert klinischen Input und muss von den Forschern der Gruppe behandelt werden. Sicher, viele Faktoren spielen zusammen

2.3 Sind die Ergebnisse der Studie direkt auf die von dieser Leitlinie (ihres Falles oder ihrer Fragestellung) betroffenen Patientengruppe anwendbar?

⛝ Ja

2.4 Anmerkungen. Fassen Sie die Schlussfolgerungen der Autoren zusammen. Unterstützen die im Bericht genannten Ergebnisse die Schlussfolgerungen? Fügen Sie Kommentare zu Ihrer eigenen Einschätzung der Studie hinzu und geben Sie an, inwieweit sie ihre Frage beantworten und nennen Sie oben genannte Bereiche, die nicht erfüllt wurden.

• Agitation ↓ mit Pcc und DMC • Keine signigikanten Werte bei Qol • DMC teurer als Pcc (sehr Kosten + Zeit intensiv) • Pcc + DCM Vorschlag als Standard Anwendung= Mitarbeiter sind

engagierter, bringen sich ein • kaum signifikante Aussagen zu QoL mit QUALID gemessen – sind zu subtil

für • weniger Stürze bei DCM

geringere Einnahmen von Psychopharmaka bei Pcc oder DCM stimmt nicht

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Tabelle 8: Studienbewertung: Dichter et al (2015) mit SIGN

S I G N

Methodik Checkliste 2: Randomisiert Kontrollierte Studie (RCT)

Hinweise zum Ausfüllen der Checkliste

Studiencharakteristika (Autor, Titel, Publikationsjahr, Journalname, Seiten) DICHTER, M.; QUASDORF, T; SCHWAB, C.; TRUTSCHEL, D.; ET AL. (2015): Dementia care mapping: effects on residents´ quality of life and challenging behavior in German nursing homes. A quasi-experimental trial, 18 Seiten

Bevor sie die Checkliste komplett ausfüllen, prüfen sie Folgendes:

7. Ist die vorliegende Studie eine randomisiert-kontrollierte Studie oder eine kontrollierte klinische Studie? Bestehen Zweifel, überprüfen Sie das Studiendesign anhand des bei SIGN erhältlichen Algorithmus und stellen sie sicher, dass sie die richtige Checkliste haben.

Handelt es sich um eine kontrollierte klinische Studie, so sind die Fragen 1.2, 1.3 und 1.4 nicht relevant und die Studie kann nicht höher als 1+ bewertet werden (GRADE).

8. Ist das Studiendesign für die Schlüsselfrage passend? Analysieren Sie dies anhand des PICO-Schemas. Wenn nein, verwenden sie diese Studie nicht (bitte begründen). Wenn ja, füllen sie diese Checkliste weiter aus.

SEKTION 1: INTERNE GÜLTIGKEIT/VALIDITÄT

In einer guten randomisiert kontrollierten Studie (RCT) …

Hinweise

1.1 gibt es eine passende und klar fokussierte Frage.

Wenn keine klar und gut formulierte Frage angegeben wurde, ist es schwierig zu beurteilen, wie gut bzw. wie relevant die Ergebnisse der Studie und die Schlussfolgerung dieser für die Beantwortung der Frage ist.

⛝ Ja – Wenn Elemente der Forschungsfrage im Text enthalten sind. (Beachte: das muss nicht im PIKO-Schema angegeben werden aber alle Elemente müssen präsent sein.

☐Nein – Wenn es keine klare Fragestellung im Text gibt. Dies würde normalerweise zur Zurückweisung der Studie führen. ☐Unklar

1.2 Die Zuordnung der Teilnehmer erfolgt auf die Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert.

Die zufällige Einteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe, ist für das Studiendesign von grundlegender Bedeutung.

☐Ja – Wenn eine adäquate Randomiserungsmethode verwendet wird (z.B. computergeneriert). Wenn eine schlechte Methode verwendet wurde (z.B. Münzwurf), dann „JA“ markieren aber anmerken, dass die Methode schlecht war.

☐Nein – Wenn alternative Methoden gewählt wurden oder deterministische Methoden (Wochentag, Geburtstag, Ankunftstag in der Klinik etc.).

☐Unklar – Wenn die Randomisierung erwähnt wird, die Methode jedoch nicht angegeben ist.

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XXV

Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.3 wurde eine adäquate Verblendungsmethode (verdeckte Zuordnung) genutzt.

Die Verblendung der Zuteilung bezieht sich auf den Prozess, welcher verwendet wird, um sicherzustellen, dass die Forscher nicht wissen, welche Patientengruppe zum Zeitpunkt des Eintritts in die Studie der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugewiesen wurde. ☐Ja – Wenn eine zentralisierte Zuordnung, computergestützte Zuweisungssysteme, sequentieller Verwendung von nummerierten/ codierten identischen Behältern oder sequentielle, nummerierte, versiegelte Umschläge genutzt werden. ☐Nein – Wenn die verwendete Verblendungsmethode als schlecht oder relativ leicht zu unterlaufen angesehen wird (z.B. unverschlossene Umschläge, nicht identische Behälter etc.). Wenn keine Methode genannt wird, dann als „NEIN“ markieren. ☐Unklar – Wenn die Verblendungsmethode erwähnt aber nicht beschrieben wird. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.4 die Zuteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe ist für die Forscher oder/und Teilnehmer verblindet.

☐Ja – Es soll beurteilt werden, wer genau verblindet war und wie dieses gehandhabt wurde unabhängig davon wie es die Forscher selbst nennen. ☐Nein – Wenn eine Verblindung möglich gewesen wäre, diese aber nicht durchgeführt wurde. ☐Unklar – Wenn das Vorhandensein einer Verblindung nicht klar ist. Im Notizfeld sollte die Verblindungsmethode und alle Probleme, die dies bei den Ergebnissen hätte haben können aufzeichnen.

1.5 die Interventions- und Kontrollgruppe sind zu Beginn der Forschung ähnlich/vergleichbar.

Die Studie sollte alle wichtigen Unterschiede in der Zusammensetzung der Studiengruppen in Bezug auf Merkmale, die die Ergebnisse auf die untersuchte Intervention beeinflussen könnten, z. B. Geschlecht, Alter, Krankheitsstadium, sozialer Hintergrund, ethnische Herkunft, komorbide Zustände, aufzeigen. Wenn diese Frage nicht behandelt wird oder, wenn ungeeignete Gruppen verwendet werden, sollte dies zu einer Herabstufung der Studie führen. ☐Ja – wenn die Interventions- und Kontrollgruppe einigermaßen ähnlich sind. ☐Nein – Wenn die Teilnehmer entscheidende Unterschiede aufweisen, die das Outcome beeinflussen können. ⛝Unklar – Wenn die Teilnehmergruppen nicht adäquat beschrieben wurden. Nutzen von Schmerzmitteln, N, Pflegestufe Staging, Demenz Freundlichkeit, Instituten

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XXVI

1.6 Der einzige Unterschied zwischen den Gruppen ist die Intervention, die evaluiert wird. (sonstige Gleichbehandlung der Gruppen)

Wenn einige Patienten eine zusätzliche Behandlung erhielten z.B. eine Beratung und keine körperliche Intervention wie die IG, auch wenn sie nur von geringerer Bedeutung sind ist diese Behandlung ein potenzieller Störfaktor, der die Ergebnisse verfälschen kann. ⛝Ja - wenn zwischen den Behandlungsgruppen außer der zu untersuchenden Behandlung keine wesentlichen Unterschiede zu bestehen scheinen

Nein - wenn es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu geben scheint.

Unklar - wenn es keine Beschreibung der Gruppen gibt

1.7 alle relevanten Ergebnisse werden auf eine standardisierte, gültige und zuverlässige Weise gemessen.

Die wichtigsten Ergebnisse sollten in der Studie eindeutig angegeben werden. Wenn diese nicht angegeben werden, sollte diese abgelehnt werden. Wenn die Studie ihre Hauptschlussfolgerung auf sekundäre Ergebnisse stützt, vermerken Sie dies in Abschnitt 2.4 und berichten Sie deutlich über die primären Ergebnisse. Wenn Beurteilungsmethoden ein gewisses Maß an Subjektivität erfordern, sollten einige Nachweise dafür vorgelegt werden, dass die verwendeten Methoden verlässlich sind und vor ihrer Verwendung in der Studie validiert werden. ⛝Ja – Wenn die Ergebnisse mittels valider und reliabler Assessments erhoben/gemessen/beurteilt wurden. ☐Nein – Wenn die Beurteilung/Messung/Erhebung der Ergebnisse völlig subjektiv sind und auf menschlichem Urteil ohne Validierung beruhen ☐Unklar – Wenn die Beurteilungs/Messmethoden unklar sind.

1.8 Wie viel Prozent der Teilnehmer (oder Cluster), die in die Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt wurden, schieden vor Abschluss der Studie aus?

Wenn eine sehr hohe Anzahl der Teilnehmer ausscheidet, sollte das Anlass zur Sorge geben. Konventionell wird eine Abbruchrate von 20% als akzeptabel angesehen, dies kann jedoch variieren. Man sollte darüber nachdenken, warum und wie viele Teilnehmer ausfallen. Es sollte angemerkt werden, dass die Ausfallrate in Studien, die über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt wurden, höher sein darf. Eine höhere Drop-out-Rate führt normalerweise eher zu einer Herabstufung als zur Ablehnung einer Studie. ⛝Unklar – Sind Einschlusskriterien wirklich Einschlusskriterien? Nicht abgeschlossen vs. Neu eingebunden.

Page 73: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXVII

1.9 Alle Teilnehmer werden in der Gruppe ausgewertet, zu der sie zufällig zugeteilt worden waren.(oft als “Intention to treat”-Analyse bezeichnet)

In der Praxis kommt es selten vor, dass alle Patienten, die der Interventionsgruppe zugeteilt sind, die Intervention während der gesamten Studie erhalten oder dass alle Patienten in der Vergleichsgruppe dies nicht tun. Patienten können die Behandlung ablehnen oder es treten Kontraindikationen auf, die dazu führen, dass sie auf die andere Gruppe verteilt werden. Wenn die Vergleichbarkeit der Gruppen durch Randomisierung erhalten bleiben soll, müssen die Patientenergebnisse jedoch unabhängig von der Behandlung, die sie tatsächlich erhalten haben, nach der Gruppe analysiert werden, der sie ursprünglich zugeteilt wurden. Intention-to-treat (ITT) -Analyse zielt darauf ab, alle Teilnehmer randomisiert in eine Studie einzubeziehen, unabhängig davon, was später passiert ist. Da der Begriff oft falsch verwendet wird, sollte die Beurteilung auf den zu lesenden Details basieren. ⛝Ja – Wenn die genutzte Methode beschrieben und wie mit fehlenden Patientendaten umgegangen wird. ☐Nein – reine Analyse der Teilnehmer nach den tatsächlichen erhaltenen Interventionen unabhängig von ihrer randomisierten Zuordnung z.B. Analyse, die nur auf Teilnehmern basiert, die die Studie abgeschlossen haben und die ihnen zugeteilte Intervention erfüllt haben (oder erhalten haben) (per protocol Analyse); Analyse nur auf der Grundlage der Teilnehmer, für die Ergebnisdaten erhalten wurden (verfügbare Fallanalyse). ☐Unklar – Wenn es keine ausreichenden Informationen für eine Beurteilung gibt. ☐Nicht anwendbar – Wenn das Ziel der Studie rein exemplarischer Art ist z.B. Pilotierung (um eher die Wirksamkeit als die Effektivität zu bestimmen, ist; Effektivität ist der Grad, in dem eine Behandlung unter idealen Umständen ihre beabsichtige Wirkung erreicht) und eine angemessene Begründung für die Verwendung einer „wie behandelt“ – oder „per-Protokoll“ – Analyse gegeben wird.

Page 74: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXVIII

1.10 die Ergebnisse der Studie sind für alle Standorte (Multizentrisch) vergleichbar, wenn sie an verschiedenen Standorten durchgeführt wurde.

Es sollte mehr Vertrauen in die Ergebnisse der Studie gelegt werden, wenn an den verschiedenen Standorten der Durchführung ähnliche Ergebnisse erzielt wurden. ☐Ja – Wenn es keine großen Unterschiede in den Ergebnissen der verschiedenen Standorte gibt. ☐Nein – Wenn es ein oder mehrere Ergebnisse gibt, die deutlich voneinander abweichen an den verschiedenen Standorten. Oder wenn die Standorte unterschiedliche Merkmale aufweisen. ⛝Unklar – Wenn es keine spezifischen Daten von den verschiedenen Standorten gibt. Unterschiede werden genannt jedoch nicht welche Instituten/welche Gruppen. ☐Nicht anwendbar – Wenn es nur einen Standort gibt.

SECTION 2: GESAMTBEWERTUNG DER STUDIE

2.1 Wie gut wurden Methoden in der Studie durchgeführt um Verzerrungen zu vermeiden? Klassifizierung wie folgt: Studien die eine schlechte Randomisierung oder Verblendung der Teilnehmerzuteilung aufweisen sind wahrscheinlich von geringer Qualität.

hohe Qualität (++) �

akzeptabel (+) �

geringe Qualität (-) ⛝

unakzeptabel – abgelehnt 0 �

2.2 Unter Berücksichtigung der klinischen Zielsetzung (Relevanz), Ihrer Einschätzung der verwendeten Methodik und der statistischen Aussagekraft der Studie, wie sicher sind Sie, dass der Gesamteffekt auf die Studienintervention zurückzuführen ist?

Dies erfordert klinischen Input und muss von den Forschern der Gruppe behandelt werden. ⛝Unklar- Zusammenspiel vieler Faktoren. Einschlusskriterien vieler Probanden.

2.3 Sind die Ergebnisse der Studie direkt auf die von dieser Leitlinie (ihres Falles oder ihrer Fragestellung) betroffenen Patientengruppe anwendbar?

ja

2.4 Anmerkungen. Fassen Sie die Schlussfolgerungen der Autoren zusammen. Unterstützen die im Bericht genannten Ergebnisse die Schlussfolgerungen? Fügen Sie Kommentare zu Ihrer eigenen Einschätzung der Studie hinzu und geben Sie an, inwieweit sie ihre Frage beantworten und nennen Sie oben genannte Bereiche, die nicht erfüllt wurden.

• Heterogene Ergebnisse für Outcomes + Subskalen, methodische Schwierigkeit durch multiple Testverfahren, Unterstützung der Forscher wichtig, Auswahlkriterien der Bewohner hinterfragen, primär vs. Sekundär, heterogene Institutionen, Assessments hinterfragen, kleine Intervention/Kontroll Gruppen, low Power, keine Randomisierung + Verblendung möglich

• Lange Studienperiode, kaum fehlende Daten

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XXIX

Tabelle 9: Studienbewertung: Yasuda & Sakakibara (2016) mit SIGN

S I G N

Methodik Checkliste 2: Randomisiert Kontrollierte Studie (RCT)

Hinweise zum Ausfüllen der Checkliste

Studiencharakteristika (Autor, Titel, Publikationsjahr, Journalname, Seiten)

YASUDA, M. UND SAKAKIBARA, H. (2016): CARE STAFF TRAINIG BASED ON PERSON-CENTERED CARE AND DEMNTIA CARE MAPPING, ANS IT´S EFFEKT ON THE QUALITY OF LIFE OF NURSING HOME RESIDENTS WITH DEMENTIA. 6 SEITEN

Bevor sie die Checkliste komplett ausfüllen, prüfen sie Folgendes:

9. Ist die vorliegende Studie eine randomisiert-kontrollierte Studie oder eine kontrollierte klinische Studie? Bestehen Zweifel, überprüfen Sie das Studiendesign anhand des bei SIGN erhältlichen Algorithmus und stellen sie sicher, dass sie die richtige Checkliste haben.

Handelt es sich um eine kontrollierte klinische Studie, so sind die Fragen 1.2, 1.3 und 1.4 nicht relevant und die Studie kann nicht höher als 1+ bewertet werden (GRADE).

10. Ist das Studiendesign für die Schlüsselfrage passend? Analysieren Sie dies anhand des PICO-Schemas. Wenn nein, verwenden sie diese Studie nicht (bitte begründen). Wenn ja, füllen sie diese Checkliste weiter aus.

SEKTION 1: INTERNE GÜLTIGKEIT/VALIDITÄT

In einer guten randomisiert kontrollierten Studie (RCT) …

Hinweise

1.1 gibt es eine passende und klar fokussierte Frage.

Wenn keine klar und gut formulierte Frage angegeben wurde, ist es schwierig zu beurteilen, wie gut bzw. wie relevant die Ergebnisse der Studie und die Schlussfolgerung dieser für die Beantwortung der Frage ist.

⛝ Ja – Wenn Elemente der Forschungsfrage im Text enthalten sind. (Beachte: das muss nicht im PIKO-Schema angegeben werden aber alle Elemente müssen präsent sein.

☐ Nein – Wenn es keine klare Fragestellung im Text gibt. Dies würde normalerweise zur Zurückweisung der Studie führen. ☐ Unklar

1.2 Die Zuordnung der Teilnehmer erfolgt auf die Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert.

Die zufällige Einteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe, ist für das Studiendesign von grundlegender Bedeutung.

☐ Ja – Wenn eine adäquate Randomiserungsmethode verwendet wird (z.B. computergeneriert). Wenn eine schlechte Methode verwendet wurde (z.B. Münzwurf), dann „JA“ markieren aber anmerken, dass die Methode schlecht war.

☐ Nein – Wenn alternative Methoden gewählt wurden oder deterministische Methoden

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XXX

(Wochentag, Geburtstag, Ankunftstag in der Klinik etc.).

☐ Unklar – Wenn die Randomisierung erwähnt wird, die Methode jedoch nicht angegeben ist. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.3 wurde eine adäquate Verblendungsmethode (verdeckte Zuordnung) genutzt.

Die Verblendung der Zuteilung bezieht sich auf den Prozess, welcher verwendet wird, um sicherzustellen, dass die Forscher nicht wissen, welche Patientengruppe zum Zeitpunkt des Eintritts in die Studie der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugewiesen wurde. ☐ Ja – Wenn eine zentralisierte Zuordnung, computergestützte Zuweisungssysteme, sequentieller Verwendung von nummerierten/ codierten identischen Behältern oder sequentielle, nummerierte, versiegelte Umschläge genutzt werden. ☐ Nein – Wenn die verwendete Verblendungsmethode als schlecht oder relativ leicht zu unterlaufen angesehen wird (z.B. unverschlossene Umschläge, nicht identische Behälter etc.). Wenn keine Methode genannt wird, dann als „NEIN“ markieren. ☐ Unklar – Wenn die Verblendungsmethode erwähnt aber nicht beschrieben wird. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.4 die Zuteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe ist für die Forscher oder/und Teilnehmer verblindet.

Ja – Es soll beurteilt werden, wer genau verblindet war und wie dieses gehandhabt wurde unabhängig davon wie es die Forscher selbst nennen. Nein – Wenn eine Verblindung möglich gewesen wäre, diese aber nicht durchgeführt wurde. Unklar – Wenn das Vorhandensein einer Verblindung nicht klar ist. Im Notizfeld sollte die Verblindungsmethode und alle Probleme, die dies bei den Ergebnissen hätte haben können aufzeichnen.

1.5 die Interventions- und Kontrollgruppe sind zu Beginn der Forschung ähnlich/vergleichbar.

Die Studie sollte alle wichtigen Unterschiede in der Zusammensetzung der Studiengruppen in Bezug auf Merkmale, die die Ergebnisse auf die untersuchte Intervention beeinflussen könnten, z. B. Geschlecht, Alter, Krankheitsstadium, sozialer Hintergrund, ethnische Herkunft, komorbide Zustände, aufzeigen. Wenn diese Frage nicht behandelt wird oder, wenn ungeeignete Gruppen verwendet werden, sollte dies zu einer Herabstufung der Studie führen. ⛝ja – wenn die Interventions- und Kontrollgruppe einigermaßen ähnlich sind.

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XXXI

Nein – Wenn die Teilnehmer entscheidende Unterschiede aufweisen, die das Outcome beeinflussen können. Unklar – Wenn die Teilnehmergruppen nicht adäquat beschrieben wurden.

1.6 Der einzige Unterschied zwischen den Gruppen ist die Intervention, die evaluiert wird. (sonstige Gleichbehandlung der Gruppen)

Wenn einige Patienten eine zusätzliche Behandlung erhielten z.B. eine Beratung und keine körperliche Intervention wie die IG, auch wenn sie nur von geringerer Bedeutung sind ist diese Behandlung ein potenzieller Störfaktor, der die Ergebnisse verfälschen kann. ⛝Ja - wenn zwischen den Behandlungsgruppen außer der zu untersuchenden Behandlung keine wesentlichen Unterschiede zu bestehen scheinen

Nein - wenn es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu geben scheint.

Unklar - wenn es keine Beschreibung der Gruppen gibt

1.7 alle relevanten Ergebnisse werden auf eine standardisierte, gültige und zuverlässige Weise gemessen.

Die wichtigsten Ergebnisse sollten in der Studie eindeutig angegeben werden. Wenn diese nicht angegeben werden, sollte diese abgelehnt werden. Wenn die Studie ihre Hauptschlussfolgerung auf sekundäre Ergebnisse stützt, vermerken Sie dies in Abschnitt 2.4 und berichten Sie deutlich über die primären Ergebnisse. Wenn Beurteilungsmethoden ein gewisses Maß an Subjektivität erfordern, sollten einige Nachweise dafür vorgelegt werden, dass die verwendeten Methoden verlässlich sind und vor ihrer Verwendung in der Studie validiert werden. ⛝Ja – Wenn die Ergebnisse mittels valider und reliabler Assessments erhoben/gemessen/beurteilt wurden. Nein – Wenn die Beurteilung/Messung/Erhebung der Ergebnisse völlig subjektiv sind und auf menschlichem Urteil ohne Validierung beruhen Unklar – Wenn die Beurteilungs/Messmethoden unklar sind.

1.8 Wie viel Prozent der Teilnehmer (oder Cluster), die in die Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt wurden, schieden vor Abschluss der Studie aus?

Wenn eine sehr hohe Anzahl der Teilnehmer ausscheidet, sollte das Anlass zur Sorge geben. Konventionell wird eine Abbruchrate von 20% als akzeptabel angesehen, dies kann jedoch variieren. Man sollte darüber nachdenken, warum und wie viele Teilnehmer ausfallen. Es sollte angemerkt werden, dass die Ausfallrate in Studien, die über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt wurden, höher sein darf. Eine höhere Drop-out-Rate führt normalerweise eher zu einer Herabstufung als zur Ablehnung einer Studie. Drop out hoch, von 90 auf 40 Probanden

Page 78: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXXII

1.9 Alle Teilnehmer werden in der Gruppe ausgewertet, zu der sie zufällig zugeteilt worden waren.(oft als “Intention to treat”-Analyse bezeichnet)

In der Praxis kommt es selten vor, dass alle Patienten, die der Interventionsgruppe zugeteilt sind, die Intervention während der gesamten Studie erhalten oder dass alle Patienten in der Vergleichsgruppe dies nicht tun. Patienten können die Behandlung ablehnen oder es treten Kontraindikationen auf, die dazu führen, dass sie auf die andere Gruppe verteilt werden. Wenn die Vergleichbarkeit der Gruppen durch Randomisierung erhalten bleiben soll, müssen die Patientenergebnisse jedoch unabhängig von der Behandlung, die sie tatsächlich erhalten haben, nach der Gruppe analysiert werden, der sie ursprünglich zugeteilt wurden. Intention-to-treat (ITT) -Analyse zielt darauf ab, alle Teilnehmer randomisiert in eine Studie einzubeziehen, unabhängig davon, was später passiert ist. Da der Begriff oft falsch verwendet wird, sollte die Beurteilung auf den zu lesenden Details basieren. ⛝Ja – Wenn die genutzte Methode beschrieben und wie mit fehlenden Patientendaten umgegangen wird. Nein – reine Analyse der Teilnehmer nach den tatsächlichen erhaltenen Interventionen unabhängig von ihrer randomisierten Zuordnung z.B. Analyse, die nur auf Teilnehmern basiert, die die Studie abgeschlossen haben und die ihnen zugeteilte Intervention erfüllt haben (oder erhalten haben) (per protocol Analyse); Analyse nur auf der Grundlage der Teilnehmer, für die Ergebnisdaten erhalten wurden (verfügbare Fallanalyse). Unklar – Wenn es keine ausreichenden Informationen für eine Beurteilung gibt. Nicht anwendbar – Wenn das Ziel der Studie rein exemplarischer Art ist z.B. Pilotierung (um eher die Wirksamkeit als die Effektivität zu bestimmen, ist; Effektivität ist der Grad, in dem eine Behandlung unter idealen Umständen ihre beabsichtige Wirkung erreicht) und eine angemessene Begründung für die Verwendung einer „wie behandelt“ – oder „per-Protokoll“ – Analyse gegeben wird.

Page 79: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXXIII

1.10 die Ergebnisse der Studie sind für alle Standorte (Multizentrisch) vergleichbar, wenn sie an verschiedenen Standorten durchgeführt wurde.

Es sollte mehr Vertrauen in die Ergebnisse der Studie gelegt werden, wenn an den verschiedenen Standorten der Durchführung ähnliche Ergebnisse erzielt wurden. Ja – Wenn es keine großen Unterschiede in den Ergebnissen der verschiedenen Standorte gibt. Nein – Wenn es ein oder mehrere Ergebnisse gibt, die deutlich voneinander abweichen an den verschiedenen Standorten. Oder wenn die Standorte unterschiedliche Merkmale aufweisen. Unklar – Wenn es keine spezifischen Daten von den verschiedenen Standorten gibt. ⛝Nicht anwendbar – Wenn es nur einen Standort gibt.

SECTION 2: GESAMTBEWERTUNG DER STUDIE

2.1 Wie gut wurden Methoden in der Studie durchgeführt um Verzerrungen zu vermeiden? Klassifizierung wie folgt: Studien die eine schlechte Randomisierung oder Verblendung der Teilnehmerzuteilung aufweisen sind wahrscheinlich von geringer Qualität.

hohe Qualität (++) �

akzeptabel (+) �

geringe Qualität (-) ⛝

unakzeptabel – abgelehnt 0 �

2.2 Unter Berücksichtigung der klinischen Zielsetzung (Relevanz), Ihrer Einschätzung der verwendeten Methodik und der statistischen Aussagekraft der Studie, wie sicher sind Sie, dass der Gesamteffekt auf die Studienintervention zurückzuführen ist?

Dies erfordert klinischen Input und muss von den Forschern der Gruppe behandelt werden. Nur ein Standort mit 40 Probanden

2.3 Sind die Ergebnisse der Studie direkt auf die von dieser Leitlinie (ihres Falles oder ihrer Fragestellung) betroffenen Patientengruppe anwendbar?

Unklar, kleine Probandengruppe

2.4 Anmerkungen. Fassen Sie die Schlussfolgerungen der Autoren zusammen. Unterstützen die im Bericht genannten Ergebnisse die Schlussfolgerungen? Fügen Sie Kommentare zu Ihrer eigenen Einschätzung der Studie hinzu und geben Sie an, inwieweit sie ihre Frage beantworten und nennen Sie oben genannte Bereiche, die nicht erfüllt wurden.

• Kleine Stichprobe, nur ein Pflegeheim mit 40 Probanden • DCM hier als Instrument, eigentliche Intervetion ist hier die Schulung mit Inhalten

zu Pcc und DCM • Keine Randomisierung oder Verblindung • Mitarbeiterschulung zeigt Ergebnisse pro DCM/ PCC

Page 80: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXXIV

11.4 Bewertung der Studien für Kapitel 7

Studienbewertung: Brooker, D. (2005) mit AMSTAR2

AMSTAR2: ein kritisches Bewertungsinstrument, was für systematische Reviews (randomisierte und/oder nicht randomisierte Studien des Gesundheitswesens) angewendet werden kann. 1. Beinhalten Forschungsfrage und Einschlusskriterien des Reviews die Komponenten des

PICO Schemas? Für ja: Optional (empfohlen): Ergebnis: x Population

(=MmD, Alzheimer) nein Time (Zeitrahmen des

follow-up) x Ja

x Intervention (=DCM)

Nein

nein Kontrollgruppe

x Outcome (efficacy of DCM)

2. Enthält der Bericht des Reviews eindeutige Aussagen über zuvor (a priori) festgelegte

Leitfragen/ festgelegtes Vorgehen und werden signifikante Abweichungen vom Protokoll begründet?

Für teilweise ja: Für ja: Ergebnis: Die Autoren haben ein schriftliches Protokoll oder Leitfaden vorliegen gehabt, die alle folgenden Punkte beinhalten:

Alles geltend wie für „Teilweise ja“ und zusätzlich: es gibt ein registriertes Protokoll und dieses ist auch genau angegeben:

Ja

x Reviewfragen (beinhaltet Fragen zu Anwendung)

nein Eine Metaanalyse/ Syntheseplan (wenn angebracht)

Teilweise ja

nein Suchstrategie (keine Suchstrategie angezeigt)

nein UND Plan zur Untersuchung von Heterogenität

x Nein

x Einschluss-/Ausschlusskriterien

Kein Protokoll

Rechtfertigung, wenn vom Protokoll abgewichen wird

nein Beurteilung des Verzerrungsrisikos

3. Haben die Autoren die Studienauswahl für das Review begründet?

Für ja, sollte das Review eines der folgenden aufweisen:

Ergebnis:

Erklärung, warum nur RCT berücksichtigt wurden Ja

Erklärung, warum nur NRSI berücksichtigt wurden x Nein (erklärt das es keinen Ausschluss der Studien aufgrund des Designs gab)

Erklärung, warum RCT&NRSI berücksichtig wurden

4. Haben die Autoren eine umfassende Suchstrategie für die Literaturrecherche genutzt?

Für Teilweise ja (alle folgenden): Für ja (Teilweise ja und alle folgenden)

Ergebnis

nein Mindestens 2 Datenbanken

unklar Durchsuchen der Studienquellen und

Ja

Page 81: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXXV

durchsucht (abhängig von Forschungsfrage)

Literaturlisten der eingeschlossenen Studien

nein Schlagwortsuche inkl. MesH und/oder vollständige Suchstrategie

x Durchsuchen von Interventions-/Studienregister

Teilweise Ja

unklar Gerechtfertigte Limitationen (z.B. Sprache)

nein Einbeziehen von Experten x Nein

unklar Durchsuchen grauer Literatur Suche innerhalb der letzten

24 Monate vor Abschluss des Reviews

5. Haben die Autoren (mindestens 2) unabhängig voneinander eine Studienauswahl

getroffen? Für ja, eines der folgenden: Ergebnis: Mindestens 2 Autoren stimmen unabhängig voneinander der

geeigneten Studienauswahl überein und erreichen einen Konsens, welche Studien inkludiert werden sollen

Ja

ODER 2 Autoren wählten eine Stichprobe von in Frage kommenden Studien aus und erreichten bei der Auswahl eine gute Übereinstimmung (mindestens 80 Prozent), wobei der Rest von einem der Autoren weiter ausgewählt wurde.

x Nein (gibt nur einen Autor)

6. Haben die Autoren die Datenextraktion mindestens zu zweit durchgeführt?

Für ja, eines der folgenden: Ergebnis: Mindestens 2 Autoren führen unabhängig voneinander die

Datenextraktion durch und haben einen Konsens darüber, welche Daten aus den eingeschlossenen Studien extrahiert werden (Beschreibung eines Verfahrens bei Nicht-Übereinstimmung)

Ja

2 Autoren extrahieren Daten aus einer Stichprobe der eingeschl. Studien und erzielen eine Übereinstimmung von mindestens 80%, wobei der Rest von einem der Autoren weiter extrahiert wurde.

x Nein

7. Führen die Autoren eine Liste mit ausgeschlossenen Studien auf und Rechtfertigen ihre Entscheidung für den Ausschluss?

Für Teilweise ja: Für ja außerdem: Ergebnis: Wird eine Liste aufgeführt,

die alle Studien enthält, die im Volltext gelesen, aber für das Review ausgeschlossen wurden

Begründung des Ausschlusses für jede einzelne Studie (Angabe des Auschlussgrundes)

Ja

Teilweise ja

x Nein

8. Haben die Autoren die einbezogenen Studien adäquat im Detail beschrieben?

Für Teilweise ja (alle folgenden)*:

Für ja (Teilweise ja und alle folgenden): Ergebnis:

Population ist beschrieben

Population ist im Detail beschrieben

Ja

Interventionen sind beschrieben

Interventionen sind im Detail beschrieben (einschließlich Dosen, falls relevant)

Teilweise Ja

Page 82: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXXVI

Vergleichsbehandlung sind beschrieben

Vergleichsbehandlung sind im Detail beschrieben (einschließlich Dosen, falls relevant)

x Nein

Ergebnisse(Outcomes) sind beschrieben

Das Studiensetting ist beschrieben

Studiendesign ist beschrieben

Zeitintervalle sind beschrieben z.B. follow-up (Verlaufsaktivitäten, Nachuntersuchungen)

9. Wird von den Autoren des Reviews eine etablierte Methodik zur Beurteilung des

Verzerrungsrisikos (RoB = Risk-of-Bias) auf jede einzeln eingeschl. Studie angewandt?

Für randomisiert- kontrollierte Studien: Für teilweise ja RoB in folgenden Punkten beurteilt:

Für ja außerdem: Ergebnis:

Nicht verdeckte Zuordnung

kein zufälliger Zuordnungsablauf (Randomisierung)

Ja Teilweise

ja UND fehlende Verblindung

von Patienten und Gutachtern bei der Beurteilung des Outcomes (unnötig für objektive/harte Outcomes, wie z.B. Gesamtmortalität

UND selektives Berichten von nur bestimmten Outcomes aus mehreren Messungen oder auch Analysen z.B. ein Outcome nur von einem Messzeitpunkt berichtet, obwohl eine zweite Messung stattfand

x Nein

Enthält nur NRSI

Für nicht randomisiert-kontrollierte-Studien:

Für teilweise ja RoB in folgenden Punkten beurteilt:

Für ja außerdem: Ergebnis:

Confounding /Störvariablen

Methode wurden benutzt, um Exposition/Risikofaktoren und Outcomes festzustellen

Ja

Teilweise ja

UND Selektionsbias UND selektives Berichten von nur bestimmten Outcomes aus mehreren Messungen oder auch Analysen z.B. ein Outcome nur von einem Messzeitpunkt berichtet, obwohl eine zweite Messung stattfand

Nein

Enthält nur RCT

10. Haben die Review-Autoren über die Finanzierungsquellen für die in der Review

enthaltenen Studien berichtet? Für ja: Ergebnis: Die Autoren müssen über die Finanzierungsquellen für die einzelnen in

die Review einbezogenen Studien berichtet haben. Hinweis: ebenfalls ja, bei Berichten der Reviewautoren nach diesen Informationen gesucht zu haben, aber diese in den Studien selbst nicht beschrieben/genannt wurden.

Ja

x Nein

11. Wenn die Meta-Analyse durchgeführt wurde, haben die Reviewautoren angemessene

Methoden für die statistische Kombination der Ergebnisse genutzt?

Für ja: Ergebnis: Die Autoren begründeten das Kombinieren der Daten in einer Meta-

Analyse Ja

Page 83: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXXVII

Für nicht randomisiert-kontrollierte-Studien: Für ja: Ergebnis: Die Autoren begründeten das Kombinieren der Daten in einer Meta-

Analyse Ja

UND nutzten eine angemessen gewichtete Technik um die Ergebnisse der Studien zu kombinieren und passten diese an, wenn Ungleichheiten/Heterogenität vorhanden waren (fixed oder random effect Modell)

Nein

UND kombinierten statistisch die Effektschätzer, die um Confounding bereinigt/adjustiert wurden, oder sie kombinierten Rohdaten, wenn keine adjustierten Effektschätzer verfügbar waren

x keine Metaanalyse ausgeführt

UND berichteten die gepoolten Effektschätzer separat für die randomisiert-kontrollierten Studien und die nicht randomisiert-kontrollierten Studien, wenn beide in der Review eingeschlossen waren

12. Wenn die Meta-Analyse durchgeführt wurde, haben die Review-Autoren die

Verzerrungsrisiken (RoB = risk of bias) der eingeschlossen Studien in der Ergebnisdarstellung der Meta-Analyse oder mittels andere Evidencesynthesen berücksichtigt?

Für ja: Ergebnis: Enthielten nur randomisiert-kontrollierten-Studien mit niedrigem

Biasrisiko Ja

ODER wenn die gepoolten Effektschätzer aller RCTS und/ oder Nicht-RCTs mit unterschiedlicher Qualität des Biasrisikos eingeschlossen wurden, führten dann die Autoren eine Regressions-Analyse oder andere geeignete Analysen durch um mögliche Auswirkungen des Biasrisikos auf den gepoolten Effektschätzer zu prüfen

Nein

x keine Metaanalyse ausgeführt

Wenn KEINE META-ANALYSE durchgeführt wurde: 13. Haben die Review-Autoren das Verzerrungsrisiko (RoB, Risk of Bias) der einzelnen

Studien bei ihrer Interpretation/Diskussion der Ergebnisse berücksichtigt? Für ja: Ergebnis: Haben ausschließlich RCT’S mit niedrigem Biasrisiko (RoB)

eingeschlossen Ja

Oder wenn RCT’s mit moderatem oder hohen Risiko auf Verzerrung (RoB) oder NRSI eingeschlossen wurden, beinhaltet das Review eine Diskussion des möglichen Einflusses des Biasrisikos (RoB) auf die Ergebnisse

x Nein

14. Haben die Review-Autoren eine zufriedenstellende Erklärung für oder Diskussion über

etwaige Heterogenität, die in den Ergebnissen des Reviews aufgetaucht sind, geliefert? Für ja: Ergebnis: Es gab keine signifikante Heterogenität in den Ergebnissen Ja ODER wenn Heterogenität vorlag, führten die Autoren eine Untersuchung

der Ursachen der etwaigen Heterogenität in den Ergebnissen durch und diskutierten den Einfluss dieser auf die Ergebnisse des Reviews

x Nein

UND nutzten eine angemessen gewichtete Technik um die Ergebnisse der Studien zu kombinieren und passten diese an, wenn Ungleichheiten/Heterogenität vorhanden waren (fixed oder random-effect Modell)

Nein

UND untersuchten die Gründe für jegliche Ungleichheiten/Heterogenitäten

x keine Metaanalyse ausgeführt

Page 84: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXXVIII

15. Wenn die Autoren eine quantitative Synthese (Meta-Anaylse) durchführten, nahmen sie eine adäquate Untersuchung des Publikations- Bias (small studie bias) vor und diskutierten sie deren möglichen Effekt auf die Ergebnisse des Reviews?

Für ja: Ergebnis: Führten die Autoren graphische oder statistische Tests für den

Publikations- Bias durch und diskutierten die Wahrscheinlichkeit und Ausmaß des Einflusses *

Ja

Nein x Keine

Metaanalyse durchgeführt

16. Berichten die Autoren über potenzielle Interessenkonflikte, einschließlich aller Mittel, die

sie für die Durchführung des Reviews erhielten? Für ja: Ergebnis: Die Autoren geben keine Interessenskonflikte an Ja ODER sie beschreiben ihre Finanzierungsquellen und wie sie mit

potenziellen Interessenskonflikten umgegangen sind x Nein

Tabelle 10: Studienbewertung: Griffiths et al. (2019) mit JBI Checkliste

Griffiths, A.; Kelley, R.; Garrod, L; Perfect, D.; et al. (2019): Barriers and facilitatos to implementing dementia care mapping in care homes results drom the DCM EPIC trial process evaluation.

ja nein unklar Nicht akzeptabel

1. Liegt eine Kongruenz zwischen den genannten philosophischen Perspektiven und der Forschungsmethodik vor?

x

2. Liegt eine Kongruenz zwischen der Forschungsmethodik, der Forschungsfrage oder des Forschungszieles vor?

x

3. Liegt eine Kongruenz zwischen Forschungsmethodik und der Methodik zur Sammlung von Daten vor?

x

4. Liegt eine Kongruenz zwischen der Forschungsmethodik und der Darstellung und Analyse von Daten vor?

x

5. Liegt eine Kongruenz zwischen der Forschungsmethodik und der Interpretation von Ergebnissen vor?

x

6. Gibt es Aussagen die den Forscher kulturell oder theoretische zuordnen lassen?

x

7. Lassen sich Einflüsse von dem Forscher auf die Forschung und anders rum ausfindig machen?

x

8. Sind die Teilnehmer und ihre Stimmen hinreichend/ angemessen dargestellt?

X Interviews nur in Buchstücken

9. Ist der Forschungsethos nach aktuellen Kriterien bzw. oder für neue Studien, und gibt es Hinweise auf eine ethische Zustimmung durch eine geeignete Stelle?

x

10. Lassen die sich aus dem Forschungsbericht gezogene

x

Page 85: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XXXIX

Schlussfolgerungen aus der Analyse und Interpretation der Daten ableiten?

Gesamtbeurteilung: X einbeziehen Kommentare (einschließlich Ausschlussgrund): hohe Verluste von Teilnehmern, Randomisierung nach Baseline, Mapper nicht in Pflege involviert, Im ersten Zyklus ist ein Experte anwesend, Erinnerung SMS, DCM als Langzeit Intervention?

Tabelle 11: Studienbewertung Rokstad et al.(2015) mit JBI Checkliste Rokstad, A.; Vante, S.; Engedal, K.;

Selebaek, G. (2015): The role of leadership in the implementation of person-centered care using Dementia Care Mapping: a study in three nursing homes

ja nein unklar Nicht akzeptabel

1. Liegt eine Kongruenz zwischen den genannten philosophischen Perspektiven und der Forschungsmethodik vor?

x

2. Liegt eine Kongruenz zwischen der Forschungsmethodik, der Forschungsfrage oder des Forschungszieles vor?

x

3. Liegt eine Kongruenz zwischen Forschungsmethodik und der Methodik zur Sammlung von Daten vor?

x

4. Liegt eine Kongruenz zwischen der Forschungsmethodik und der Darstellung und Analyse von Daten vor?

x

5. Liegt eine Kongruenz zwischen der Forschungsmethodik und der Interpretation von Ergebnissen vor?

x

6. Gibt es Aussagen die den Forscher kulturell oder theoretische zuordnen lassen?

x

7. Lassen sich Einflüsse von dem Forscher auf die Forschung und anders rum ausfindig machen?

x

8. Sind die Teilnehmer und ihre Stimmen hinreichend/ angemessen dargestellt?

X Interviews nur in Buchstücken

9. Ist der Forschungsethos nach aktuellen Kriterien bzw. oder für neue Studien, und gibt es Hinweise auf eine ethische Zustimmung durch eine geeignete Stelle?

x

10. Lassen die sich aus dem Forschungsbericht gezogene Schlussfolgerungen aus der Analyse und Interpretation der Daten ableiten?

x

Gesamtbeurteilung: X einbeziehen Kommentare (einschließlich Ausschlussgrund): Rolle der Führungskraft bei Implementierung wird sowohl von der Leitung als auch von den Mitarbeiter*Innen begutachtet, In NHA: Leitung ist motivier und aktiv = Mitarbeiter*Innen sind motiviert, NHB: Leitung gibt an keine Möglichkeiten gehabt zu haben um zu unterstützen daher informelle Leitung= Mitarbeiter*Innen nehmen dies nicht an, NHC = Leitung vertraut ihren Mitarbeiter*Innen und greift nur bei Problemen ein =

Page 86: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XL

Mitarbeiter*Innen wissen nichts vom entgegengebrachten Vertrauen und fühlen sich alleine gelassen, Vorschlag zu anderen Hierarchie Anordnungen, Rolle der Führungskraft hat Auswirkungen

Tabelle 12: Studienbewertung: Dichter et al. (2017) mit SIGN

S I G N

Methodik Checkliste 2: Randomisiert Kontrollierte Studie (RCT)

Hinweise zum Ausfüllen der Checkliste

Studiencharakteristika (Autor, Titel, Publikationsjahr, Journalname, Seiten)

DICHTER, M.; TRUTSCHEL, D.; SCHWAB, C.; HAASTERT, B.; ET AL. (2017): DEMTIA CARE MAPPING IN NURSING HOMES: EFFECTS ON CAREGIVER ATTITUDES, JOB SATISFACTION, AND BURNOUT. A QUASI- EXPERIMENTAL TRAIL, 14 SEITEN

Bevor sie die Checkliste komplett ausfüllen, prüfen sie Folgendes:

11. Ist die vorliegende Studie eine randomisiert-kontrollierte Studie oder eine kontrollierte klinische Studie? Bestehen Zweifel, überprüfen Sie das Studiendesign anhand des bei SIGN erhältlichen Algorithmus und stellen sie sicher, dass sie die richtige Checkliste haben.

Handelt es sich um eine kontrollierte klinische Studie, so sind die Fragen 1.2, 1.3 und 1.4 nicht relevant und die Studie kann nicht höher als 1+ bewertet werden (GRADE).

12. Ist das Studiendesign für die Schlüsselfrage passend? Analysieren Sie dies anhand des PICO-Schemas. Wenn nein, verwenden sie diese Studie nicht (bitte begründen). Wenn ja, füllen sie diese Checkliste weiter aus.

SEKTION 1: INTERNE GÜLTIGKEIT/VALIDITÄT

In einer guten randomisiert kontrollierten Studie (RCT) …

Hinweise

1.1 gibt es eine passende und klar fokussierte Frage.

Wenn keine klar und gut formulierte Frage angegeben wurde, ist es schwierig zu beurteilen, wie gut bzw. wie relevant die Ergebnisse der Studie und die Schlussfolgerung dieser für die Beantwortung der Frage ist.

⛝ Ja – Wenn Elemente der Forschungsfrage im Text enthalten sind. (Beachte: das muss nicht im PIKO-Schema angegeben werden aber alle Elemente müssen präsent sein.

☐Nein – Wenn es keine klare Fragestellung im Text gibt. Dies würde normalerweise zur Zurückweisung der Studie führen. ☐Unklar

1.2 Die Zuordnung der Teilnehmer erfolgt auf die Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert.

Die zufällige Einteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe, ist für das Studiendesign von grundlegender Bedeutung.

☐Ja – Wenn eine adäquate Randomiserungsmethode verwendet wird (z.B. computergeneriert).

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XLI

Wenn eine schlechte Methode verwendet wurde (z.B. Münzwurf), dann „JA“ markieren aber anmerken, dass die Methode schlecht war.

☐Nein – Wenn alternative Methoden gewählt wurden oder deterministische Methoden (Wochentag, Geburtstag, Ankunftstag in der Klinik etc.).

☐Unklar – Wenn die Randomisierung erwähnt wird, die Methode jedoch nicht angegeben ist. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.3 wurde eine adäquate Verblendungsmethode (verdeckte Zuordnung) genutzt.

Die Verblendung der Zuteilung bezieht sich auf den Prozess, welcher verwendet wird, um sicherzustellen, dass die Forscher nicht wissen, welche Patientengruppe zum Zeitpunkt des Eintritts in die Studie der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugewiesen wurde. ☐Ja – Wenn eine zentralisierte Zuordnung, computergestützte Zuweisungssysteme, sequentieller Verwendung von nummerierten/ codierten identischen Behältern oder sequentielle, nummerierte, versiegelte Umschläge genutzt werden. ☐Nein – Wenn die verwendete Verblendungsmethode als schlecht oder relativ leicht zu unterlaufen angesehen wird (z.B. unverschlossene Umschläge, nicht identische Behälter etc.). Wenn keine Methode genannt wird, dann als „NEIN“ markieren. ☐Unklar – Wenn die Verblendungsmethode erwähnt aber nicht beschrieben wird. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.4 die Zuteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe ist für die Forscher oder/und Teilnehmer verblindet.

☐Ja – Es soll beurteilt werden, wer genau verblindet war und wie dieses gehandhabt wurde unabhängig davon wie es die Forscher selbst nennen. ☐Nein – Wenn eine Verblindung möglich gewesen wäre, diese aber nicht durchgeführt wurde. ☐Unklar – Wenn das Vorhandensein einer Verblindung nicht klar ist. Im Notizfeld sollte die Verblindungsmethode und alle Probleme, die dies bei den Ergebnissen hätte haben können aufzeichnen.

1.5 die Interventions- und Kontrollgruppe sind zu Beginn

Die Studie sollte alle wichtigen Unterschiede in der Zusammensetzung der

Page 88: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XLII

der Forschung ähnlich/vergleichbar.

Studiengruppen in Bezug auf Merkmale, die die Ergebnisse auf die untersuchte Intervention beeinflussen könnten, z. B. Geschlecht, Alter, Krankheitsstadium, sozialer Hintergrund, ethnische Herkunft, komorbide Zustände, aufzeigen. Wenn diese Frage nicht behandelt wird oder, wenn ungeeignete Gruppen verwendet werden, sollte dies zu einer Herabstufung der Studie führen. ☐Ja – wenn die Interventions- und Kontrollgruppe einigermaßen ähnlich sind. ☐Nein – Wenn die Teilnehmer entscheidende Unterschiede aufweisen, die das Outcome beeinflussen können. ⛝Unklar – Wenn die Teilnehmergruppen nicht adäquat beschrieben wurden. Nutzen von Schmerzmitteln, N, Pflegestufe Staging, Demenz Freundlichkeit, Instituten

1.6 Der einzige Unterschied zwischen den Gruppen ist die Intervention, die evaluiert wird. (sonstige Gleichbehandlung der Gruppen)

Wenn einige Patienten eine zusätzliche Behandlung erhielten z.B. eine Beratung und keine körperliche Intervention wie die IG, auch wenn sie nur von geringerer Bedeutung sind ist diese Behandlung ein potenzieller Störfaktor, der die Ergebnisse verfälschen kann. ⛝Ja - wenn zwischen den Behandlungsgruppen außer der zu untersuchenden Behandlung keine wesentlichen Unterschiede zu bestehen scheinen

Nein - wenn es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu geben scheint.

Unklar - wenn es keine Beschreibung der Gruppen gibt

1.7 alle relevanten Ergebnisse werden auf eine standardisierte, gültige und zuverlässige Weise gemessen.

Die wichtigsten Ergebnisse sollten in der Studie eindeutig angegeben werden. Wenn diese nicht angegeben werden, sollte diese abgelehnt werden. Wenn die Studie ihre Hauptschlussfolgerung auf sekundäre Ergebnisse stützt, vermerken Sie dies in Abschnitt 2.4 und berichten Sie deutlich über die primären Ergebnisse. Wenn Beurteilungsmethoden ein gewisses Maß an Subjektivität erfordern, sollten einige Nachweise dafür vorgelegt werden, dass die verwendeten Methoden verlässlich sind und vor ihrer Verwendung in der Studie validiert werden. ⛝Ja – Wenn die Ergebnisse mittels valider und reliabler Assessments erhoben/gemessen/beurteilt wurden.

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XLIII

☐Nein – Wenn die Beurteilung/Messung/Erhebung der Ergebnisse völlig subjektiv sind und auf menschlichem Urteil ohne Validierung beruhen ☐Unklar – Wenn die Beurteilungs/Messmethoden unklar sind.

1.8 Wie viel Prozent der Teilnehmer (oder Cluster), die in die Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt wurden, schieden vor Abschluss der Studie aus?

Wenn eine sehr hohe Anzahl der Teilnehmer ausscheidet, sollte das Anlass zur Sorge geben. Konventionell wird eine Abbruchrate von 20% als akzeptabel angesehen, dies kann jedoch variieren. Man sollte darüber nachdenken, warum und wie viele Teilnehmer ausfallen. Es sollte angemerkt werden, dass die Ausfallrate in Studien, die über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt wurden, höher sein darf. Eine höhere Drop-out-Rate führt normalerweise eher zu einer Herabstufung als zur Ablehnung einer Studie. ⛝Unklar – Sind Einschlusskriterien wirklich Einschlusskriterien? Nicht abgeschlossen vs. Neu eingebunden.

Page 90: Bachelor Thesis Lebensqualität bei Menschen mit Demenz

XLIV

1.9 Alle Teilnehmer werden in der Gruppe ausgewertet, zu der sie zufällig zugeteilt worden waren.(oft als “Intention to treat”-Analyse bezeichnet)

In der Praxis kommt es selten vor, dass alle Patienten, die der Interventionsgruppe zugeteilt sind, die Intervention während der gesamten Studie erhalten oder dass alle Patienten in der Vergleichsgruppe dies nicht tun. Patienten können die Behandlung ablehnen oder es treten Kontraindikationen auf, die dazu führen, dass sie auf die andere Gruppe verteilt werden. Wenn die Vergleichbarkeit der Gruppen durch Randomisierung erhalten bleiben soll, müssen die Patientenergebnisse jedoch unabhängig von der Behandlung, die sie tatsächlich erhalten haben, nach der Gruppe analysiert werden, der sie ursprünglich zugeteilt wurden. Intention-to-treat (ITT) -Analyse zielt darauf ab, alle Teilnehmer randomisiert in eine Studie einzubeziehen, unabhängig davon, was später passiert ist. Da der Begriff oft falsch verwendet wird, sollte die Beurteilung auf den zu lesenden Details basieren. ⛝Ja – Wenn die genutzte Methode beschrieben und wie mit fehlenden Patientendaten umgegangen wird. ☐Nein – reine Analyse der Teilnehmer nach den tatsächlichen erhaltenen Interventionen unabhängig von ihrer randomisierten Zuordnung z.B. Analyse, die nur auf Teilnehmern basiert, die die Studie abgeschlossen haben und die ihnen zugeteilte Intervention erfüllt haben (oder erhalten haben) (per protocol Analyse); Analyse nur auf der Grundlage der Teilnehmer, für die Ergebnisdaten erhalten wurden (verfügbare Fallanalyse). ☐Unklar – Wenn es keine ausreichenden Informationen für eine Beurteilung gibt. ☐Nicht anwendbar – Wenn das Ziel der Studie rein exemplarischer Art ist z.B. Pilotierung (um eher die Wirksamkeit als die Effektivität zu bestimmen, ist; Effektivität ist der Grad, in dem eine Behandlung unter idealen Umständen ihre beabsichtige Wirkung erreicht) und eine angemessene Begründung für die Verwendung einer „wie behandelt“ – oder „per-Protokoll“ – Analyse gegeben wird.

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XLV

1.10 die Ergebnisse der Studie sind für alle Standorte (Multizentrisch) vergleichbar, wenn sie an verschiedenen Standorten durchgeführt wurde.

Es sollte mehr Vertrauen in die Ergebnisse der Studie gelegt werden, wenn an den verschiedenen Standorten der Durchführung ähnliche Ergebnisse erzielt wurden. ☐Ja – Wenn es keine großen Unterschiede in den Ergebnissen der verschiedenen Standorte gibt. ☐Nein – Wenn es ein oder mehrere Ergebnisse gibt, die deutlich voneinander abweichen an den verschiedenen Standorten. Oder wenn die Standorte unterschiedliche Merkmale aufweisen. ⛝Unklar – Wenn es keine spezifischen Daten von den verschiedenen Standorten gibt. Unterschiede werden genannt jedoch nicht welche Instituten/welche Gruppen. ☐Nicht anwendbar – Wenn es nur einen Standort gibt.

SECTION 2: GESAMTBEWERTUNG DER STUDIE

2.1 Wie gut wurden Methoden in der Studie durchgeführt um Verzerrungen zu vermeiden? Klassifizierung wie folgt: Studien die eine schlechte Randomisierung oder Verblendung der Teilnehmerzuteilung aufweisen sind wahrscheinlich von geringer Qualität.

hohe Qualität (++) �

akzeptabel (+) �

geringe Qualität (-) ⛝

unakzeptabel – abgelehnt 0 �

2.2 Unter Berücksichtigung der klinischen Zielsetzung (Relevanz), Ihrer Einschätzung der verwendeten Methodik und der statistischen Aussagekraft der Studie, wie sicher sind Sie, dass der Gesamteffekt auf die Studienintervention zurückzuführen ist?

Dies erfordert klinischen Input und muss von den Forschern der Gruppe behandelt werden. ⛝Unklar- Zusammenspiel vieler Faktoren. Einschlusskriterien vieler Probanden.

2.3 Sind die Ergebnisse der Studie direkt auf die von dieser Leitlinie (ihres Falles oder ihrer Fragestellung) betroffenen Patientengruppe anwendbar?

ja

2.4 Anmerkungen. Fassen Sie die Schlussfolgerungen der Autoren zusammen. Unterstützen die im Bericht genannten Ergebnisse die Schlussfolgerungen? Fügen Sie Kommentare zu Ihrer eigenen Einschätzung der Studie hinzu und geben Sie an, inwieweit sie ihre Frage beantworten und nennen Sie oben genannte Bereiche, die nicht erfüllt wurden. selbe Studienreihe „Dichter et al. (2015)“ und „Quasdorf 2016

• Heterogene Ergebnisse für Outcomes • Schwierigkeit durch multiple Testverfahren, Unterstützung der Forscher

wichtig, Auswahlkriterien der Bewohner hinterfragen, primär vs. Sekundär, heterogene Institutionen, Assessments hinterfragen, kleine

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Intervention/Kontroll Gruppen, low Power, keine Randomisierung + Verblendung möglich , Lange Studienperiode, kaum fehlende Daten

Tabelle 13: Studienbewertung: Quasdorf et al. (2016) mit SIGN

S I G N

Methodik Checkliste 2: Randomisiert Kontrollierte Studie (RCT)

Hinweise zum Ausfüllen der Checkliste

Studiencharakteristika (Autor, Titel, Publikationsjahr, Journalname, Seiten)

QUASDORF, T; RIESNER, C.; DICHTER, M., DORTMANN, O., ET AL. (2016): IMPLEMNTING DEMENTIA CARE MAPPING TO DEVELOP PERSON-CENTERED CARE: RESULTS OF A PROCESS EVALUATION WITH THE LEBEN-QD II TRIAL – 15 SEITEN

Bevor sie die Checkliste komplett ausfüllen, prüfen sie Folgendes:

13. Ist die vorliegende Studie eine randomisiert-kontrollierte Studie oder eine kontrollierte klinische Studie? Bestehen Zweifel, überprüfen Sie das Studiendesign anhand des bei SIGN erhältlichen Algorithmus und stellen sie sicher, dass sie die richtige Checkliste haben.

Handelt es sich um eine kontrollierte klinische Studie, so sind die Fragen 1.2, 1.3 und 1.4 nicht relevant und die Studie kann nicht höher als 1+ bewertet werden (GRADE).

14. Ist das Studiendesign für die Schlüsselfrage passend? Analysieren Sie dies anhand des PICO-Schemas. Wenn nein, verwenden sie diese Studie nicht (bitte begründen). Wenn ja, füllen sie diese Checkliste weiter aus.

SEKTION 1: INTERNE GÜLTIGKEIT/VALIDITÄT

In einer guten randomisiert kontrollierten Studie (RCT) …

Hinweise

1.1 gibt es eine passende und klar fokussierte Frage.

Wenn keine klar und gut formulierte Frage angegeben wurde, ist es schwierig zu beurteilen, wie gut bzw. wie relevant die Ergebnisse der Studie und die Schlussfolgerung dieser für die Beantwortung der Frage ist.

⛝ Ja – Wenn Elemente der Forschungsfrage im Text enthalten sind. (Beachte: das muss nicht im PIKO-Schema angegeben werden aber alle Elemente müssen präsent sein.

☐Nein – Wenn es keine klare Fragestellung im Text gibt. Dies würde normalerweise zur Zurückweisung der Studie führen. ☐Unklar

1.2 Die Zuordnung der Teilnehmer erfolgt auf die Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert.

Die zufällige Einteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe, ist für das Studiendesign von grundlegender Bedeutung.

☐Ja – Wenn eine adäquate Randomiserungsmethode verwendet wird

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(z.B. computergeneriert). Wenn eine schlechte Methode verwendet wurde (z.B. Münzwurf), dann „JA“ markieren aber anmerken, dass die Methode schlecht war.

☐Nein – Wenn alternative Methoden gewählt wurden oder deterministische Methoden (Wochentag, Geburtstag, Ankunftstag in der Klinik etc.).

☐Unklar – Wenn die Randomisierung erwähnt wird, die Methode jedoch nicht angegeben ist. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.3 wurde eine adäquate Verblendungsmethode (verdeckte Zuordnung) genutzt.

Die Verblendung der Zuteilung bezieht sich auf den Prozess, welcher verwendet wird, um sicherzustellen, dass die Forscher nicht wissen, welche Patientengruppe zum Zeitpunkt des Eintritts in die Studie der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugewiesen wurde. ☐Ja – Wenn eine zentralisierte Zuordnung, computergestützte Zuweisungssysteme, sequentieller Verwendung von nummerierten/ codierten identischen Behältern oder sequentielle, nummerierte, versiegelte Umschläge genutzt werden. ☐Nein – Wenn die verwendete Verblendungsmethode als schlecht oder relativ leicht zu unterlaufen angesehen wird (z.B. unverschlossene Umschläge, nicht identische Behälter etc.). Wenn keine Methode genannt wird, dann als „NEIN“ markieren. ☐Unklar – Wenn die Verblendungsmethode erwähnt aber nicht beschrieben wird. Die Methode muss im Notizfeld erwähnt werden. Es würde die Studie herabstufen.

1.4 die Zuteilung der Teilnehmer in die Interventions- oder Kontrollgruppe ist für die Forscher oder/und Teilnehmer verblindet.

☐Ja – Es soll beurteilt werden, wer genau verblindet war und wie dieses gehandhabt wurde unabhängig davon wie es die Forscher selbst nennen. ☐Nein – Wenn eine Verblindung möglich gewesen wäre, diese aber nicht durchgeführt wurde. ☐Unklar – Wenn das Vorhandensein einer Verblindung nicht klar ist. Im Notizfeld sollte die Verblindungsmethode und alle Probleme, die dies bei den Ergebnissen hätte haben können aufzeichnen.

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1.5 die Interventions- und Kontrollgruppe sind zu Beginn der Forschung ähnlich/vergleichbar.

Die Studie sollte alle wichtigen Unterschiede in der Zusammensetzung der Studiengruppen in Bezug auf Merkmale, die die Ergebnisse auf die untersuchte Intervention beeinflussen könnten, z. B. Geschlecht, Alter, Krankheitsstadium, sozialer Hintergrund, ethnische Herkunft, komorbide Zustände, aufzeigen. Wenn diese Frage nicht behandelt wird oder, wenn ungeeignete Gruppen verwendet werden, sollte dies zu einer Herabstufung der Studie führen. ☐Ja – wenn die Interventions- und Kontrollgruppe einigermaßen ähnlich sind. ☐Nein – Wenn die Teilnehmer entscheidende Unterschiede aufweisen, die das Outcome beeinflussen können. ⛝Unklar – Wenn die Teilnehmergruppen nicht adäquat beschrieben wurden. Nutzen von Schmerzmitteln, N, Pflegestufe Staging, Demenz Freundlichkeit, Instituten

1.6 Der einzige Unterschied zwischen den Gruppen ist die Intervention, die evaluiert wird. (sonstige Gleichbehandlung der Gruppen)

Wenn einige Patienten eine zusätzliche Behandlung erhielten z.B. eine Beratung und keine körperliche Intervention wie die IG, auch wenn sie nur von geringerer Bedeutung sind ist diese Behandlung ein potenzieller Störfaktor, der die Ergebnisse verfälschen kann. ⛝Ja - wenn zwischen den Behandlungsgruppen außer der zu untersuchenden Behandlung keine wesentlichen Unterschiede zu bestehen scheinen

Nein - wenn es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu geben scheint.

Unklar - wenn es keine Beschreibung der Gruppen gibt

1.7 alle relevanten Ergebnisse werden auf eine standardisierte, gültige und zuverlässige Weise gemessen.

Die wichtigsten Ergebnisse sollten in der Studie eindeutig angegeben werden. Wenn diese nicht angegeben werden, sollte diese abgelehnt werden. Wenn die Studie ihre Hauptschlussfolgerung auf sekundäre Ergebnisse stützt, vermerken Sie dies in Abschnitt 2.4 und berichten Sie deutlich über die primären Ergebnisse. Wenn Beurteilungsmethoden ein gewisses Maß an Subjektivität erfordern, sollten einige Nachweise dafür vorgelegt werden, dass die verwendeten Methoden verlässlich sind und vor ihrer Verwendung in der Studie validiert werden. ⛝Ja – Wenn die Ergebnisse mittels valider und reliabler Assessments

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erhoben/gemessen/beurteilt wurden. ☐Nein – Wenn die Beurteilung/Messung/Erhebung der Ergebnisse völlig subjektiv sind und auf menschlichem Urteil ohne Validierung beruhen ☐Unklar – Wenn die Beurteilungs/Messmethoden unklar sind.

1.8 Wie viel Prozent der Teilnehmer (oder Cluster), die in die Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt wurden, schieden vor Abschluss der Studie aus?

Wenn eine sehr hohe Anzahl der Teilnehmer ausscheidet, sollte das Anlass zur Sorge geben. Konventionell wird eine Abbruchrate von 20% als akzeptabel angesehen, dies kann jedoch variieren. Man sollte darüber nachdenken, warum und wie viele Teilnehmer ausfallen. Es sollte angemerkt werden, dass die Ausfallrate in Studien, die über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt wurden, höher sein darf. Eine höhere Drop-out-Rate führt normalerweise eher zu einer Herabstufung als zur Ablehnung einer Studie. ⛝Unklar – Sind Einschlusskriterien wirklich Einschlusskriterien? Nicht abgeschlossen vs. Neu eingebunden.

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1.9 Alle Teilnehmer werden in der Gruppe ausgewertet, zu der sie zufällig zugeteilt worden waren.(oft als “Intention to treat”-Analyse bezeichnet)

In der Praxis kommt es selten vor, dass alle Patienten, die der Interventionsgruppe zugeteilt sind, die Intervention während der gesamten Studie erhalten oder dass alle Patienten in der Vergleichsgruppe dies nicht tun. Patienten können die Behandlung ablehnen oder es treten Kontraindikationen auf, die dazu führen, dass sie auf die andere Gruppe verteilt werden. Wenn die Vergleichbarkeit der Gruppen durch Randomisierung erhalten bleiben soll, müssen die Patientenergebnisse jedoch unabhängig von der Behandlung, die sie tatsächlich erhalten haben, nach der Gruppe analysiert werden, der sie ursprünglich zugeteilt wurden. Intention-to-treat (ITT) -Analyse zielt darauf ab, alle Teilnehmer randomisiert in eine Studie einzubeziehen, unabhängig davon, was später passiert ist. Da der Begriff oft falsch verwendet wird, sollte die Beurteilung auf den zu lesenden Details basieren. ⛝Ja – Wenn die genutzte Methode beschrieben und wie mit fehlenden Patientendaten umgegangen wird. ☐Nein – reine Analyse der Teilnehmer nach den tatsächlichen erhaltenen Interventionen unabhängig von ihrer randomisierten Zuordnung z.B. Analyse, die nur auf Teilnehmern basiert, die die Studie abgeschlossen haben und die ihnen zugeteilte Intervention erfüllt haben (oder erhalten haben) (per protocol Analyse); Analyse nur auf der Grundlage der Teilnehmer, für die Ergebnisdaten erhalten wurden (verfügbare Fallanalyse). ☐Unklar – Wenn es keine ausreichenden Informationen für eine Beurteilung gibt. ☐Nicht anwendbar – Wenn das Ziel der Studie rein exemplarischer Art ist z.B. Pilotierung (um eher die Wirksamkeit als die Effektivität zu bestimmen, ist; Effektivität ist der Grad, in dem eine Behandlung unter idealen Umständen ihre beabsichtige Wirkung erreicht) und eine angemessene Begründung für die Verwendung einer „wie behandelt“ – oder „per-Protokoll“ – Analyse gegeben wird.

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LI

1.10 die Ergebnisse der Studie sind für alle Standorte (Multizentrisch) vergleichbar, wenn sie an verschiedenen Standorten durchgeführt wurde.

Es sollte mehr Vertrauen in die Ergebnisse der Studie gelegt werden, wenn an den verschiedenen Standorten der Durchführung ähnliche Ergebnisse erzielt wurden. ☐Ja – Wenn es keine großen Unterschiede in den Ergebnissen der verschiedenen Standorte gibt. ☐Nein – Wenn es ein oder mehrere Ergebnisse gibt, die deutlich voneinander abweichen an den verschiedenen Standorten. Oder wenn die Standorte unterschiedliche Merkmale aufweisen. ⛝Unklar – Wenn es keine spezifischen Daten von den verschiedenen Standorten gibt. Unterschiede werden genannt jedoch nicht welche Instituten/welche Gruppen. ☐Nicht anwendbar – Wenn es nur einen Standort gibt.

SECTION 2: GESAMTBEWERTUNG DER STUDIE

2.1 Wie gut wurden Methoden in der Studie durchgeführt um Verzerrungen zu vermeiden? Klassifizierung wie folgt: Studien die eine schlechte Randomisierung oder Verblendung der Teilnehmerzuteilung aufweisen sind wahrscheinlich von geringer Qualität.

hohe Qualität (++) �

akzeptabel (+) �

geringe Qualität (-) ⛝

unakzeptabel – abgelehnt 0 �

2.2 Unter Berücksichtigung der klinischen Zielsetzung (Relevanz), Ihrer Einschätzung der verwendeten Methodik und der statistischen Aussagekraft der Studie, wie sicher sind Sie, dass der Gesamteffekt auf die Studienintervention zurückzuführen ist?

Dies erfordert klinischen Input und muss von den Forschern der Gruppe behandelt werden. ⛝Unklar- Zusammenspiel vieler Faktoren. Einschlusskriterien vieler Probanden.

2.3 Sind die Ergebnisse der Studie direkt auf die von dieser Leitlinie (ihres Falles oder ihrer Fragestellung) betroffenen Patientengruppe anwendbar?

ja

2.4 Anmerkungen. Fassen Sie die Schlussfolgerungen der Autoren zusammen. Unterstützen die im Bericht genannten Ergebnisse die Schlussfolgerungen? Fügen Sie Kommentare zu Ihrer eigenen Einschätzung der Studie hinzu und geben Sie an, inwieweit sie ihre Frage beantworten und nennen Sie oben genannte Bereiche, die nicht erfüllt wurden. selbe Studienreihe „Dichter et al. (2015)“ und „Dichter et al (2017)“

• Schwierigkeit durch multiple Testverfahren, Unterstützung der Forscher wichtig, Auswahlkriterien der Bewohner hinterfragen, primär vs. Sekundär, heterogene Institutionen, Assessments hinterfragen, kleine Intervention/Kontroll Gruppen, low Power, keine Randomisierung + Verblendung möglich, Lange Studienperiode, kaum fehlende Daten

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Eidesstaatliche Versicherung Hiermit versichere ich, Anna Maronde, dass ich die vorliegende Arbeit ohne

fremde Hilfe selbständig verfasst und nur die angegebenen Hilfsmittel benutzt

habe. Wörtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnommene Stellen

sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Hamburg, den 03.06.2019

Anna Maronde