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BACHELORARBEIT Titel der Arbeit Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf das Ernährungsverhalten Jugendlicher. Eine Vergleichsstudie in zwei städtischen Neuen Mittelschulen. Verfasserin Alexandra Dopona in den Fächern Ernährung und Haushalt Studienfachbereich 1: Fachwissenschaften Studienfachbereich 2: Schulpraktische Studien angestrebter akademischer Grad Bachelor of Education (BEd) Betreuer 1: Mag. MA Gabriela Leitner Betreuer 2: Rim Abu-Zahra, Master of Education Studienkennzahl: e 120 344 477 Studienrichtung: 120 BachStud LA Hauptschulen/ 344 Englisch 477 Ernährung und Haushalt Matrikelnummer: 1087391 Linz, am 20.03.2013

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BACHELORARBEIT

Titel der Arbeit

Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf das

Ernährungsverhalten Jugendlicher.

Eine Vergleichsstudie in zwei städtischen Neuen Mittelschulen.

Verfasserin

Alexandra Dopona

in den Fächern

Ernährung und Haushalt

Studienfachbereich 1: Fachwissenschaften

Studienfachbereich 2: Schulpraktische Studien

angestrebter akademischer Grad

Bachelor of Education (BEd)

Betreuer 1: Mag. MA Gabriela Leitner

Betreuer 2: Rim Abu-Zahra, Master of Education

Studienkennzahl: e 120 344 477

Studienrichtung: 120 BachStud LA Hauptschulen/ 344 Englisch 477 Ernährung und Haushalt

Matrikelnummer: 1087391

Linz, am 20.03.2013

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Erklärung:

„Ich erkläre, dass die vorliegende Bachelorarbeit von mir selbst verfasst wurde

und dass ich dazu keine anderen als die angeführten Behelfe verwendet habe.

Außerdem habe ich die Reinschrift der Bachelorarbeit einer Korrektur unterzogen

und ein Belegexemplar verwahrt.“

Linz, am 20.03.2013 ........................... ............................................................. Unterschrift

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Abstract

Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches

Ernährung und Haushalt auf das Ernährungsverhalten von Jugendlichen. Die

wissenschaftliche Untersuchung der Fragestellung erfolgte mittels Fragebogen am

Ende des Schuljahres 2011/12 in zwei verschiedenen städtischen Neuen

Mittelschulen. Insgesamt wurden 69 Schüler/innen der siebten Schulstufe

bezüglich ihres Ernährungsverhaltens und Ernährungswissens befragt. Davon

wurden 31 Schüler/innen im angegebenen Schuljahr, im Ausmaß von 1,5

Wochenstunden, im Fach Ernährung und Haushalt unterrichtet, die restlichen 38

hatten jedoch noch keinen Unterricht in diesem Fach. Schließlich wurden die

jeweiligen Antworten zueinander in Verbindung gebracht, die Ergebnisse mit

ähnlichen Studien verglichen und interpretiert. Ziel der Untersuchung war es

herauszufinden, ob die Schule im Rahmen des Unterrichtsfaches Ernährung und

Haushalt ihrem Bildungsauftrag nachkommt. Das Ergebnis zeigt, dass 1,5

Wochenstunden im Fach Ernährung und Haushalt viel zu wenig sind, um den

Schüler/innen die umfangreichen Bildungsziele, die der Lehrplan im Fach

Ernährung und Haushalt vorschreibt, nachhaltig näher zu bringen.

Abstract

This bachelor thesis investigates the impact of the school subject Domestic

Science on the dietary habits of adolescents. The empirical part of this study was

conducted via questionnaire at the end of the school year 2011/12 in two different

urban new middle schools (NMS). For this purpose, a total of 69 students of the 7th

grade were interviewed about their habits of food consumption and their nutritional

knowledge. Within the specified school year, 31 of these students were taught in

Domestic science to the extent of 1.5 h per week, whereas the remaining 38

hadn’t had education in this subject. In the end, the respective answers were

linked to each other, the results were compared with similar studies and

interpreted. The aim of this study was to find out, whether the school fulfills its

educational responsibility in the context of the subject Domestic Science. The

results show that 1.5 h per week in Domestic Science are insufficient to introduce

students fundamentally to the extensive educational objectives, that are part of the

curriculum of the subject Domestic Science.

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Danksagung An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich bei folgenden

Personen herzlich bedanken:

Bei meinen Eltern, die mich in der Zeit meiner Ausbildung in jeder

erdenklichen Weise unterstützt haben und ohne deren Hilfe, insbesondere bei

der Kinderbetreuung, mein Studium nicht möglich gewesen wäre.

Bei meinen Betreuerinnen Mag. MA Gabriela Leitner und M. Ed. Rim Abu-

Zahra, für die exzellente Betreuung sowie die wertvollen Ratschläge beim

Verfassen dieser Bachelorarbeit.

Bei Mag. Dr. OStR Prof. Ulrike Reinhart für die zahlreichen hilfreichen Tipps

bezüglich des Erstellens einer wissenschaftlichen Arbeit.

Bei meinem Partner Franz für die mentale Unterstützung und bei meinen

Kindern Florian, Christoph und Teresa für ihr Verständnis, dass ich in den

letzten drei Jahren zeitlich nicht immer zur Verfügung stand. Ein besonderer

Dank gilt meinem Sohn Florian für die Rettung meiner Daten von einem

defekten Rechner.

Bei den befragten Schüler/innen der beiden NMS ohne deren Mithilfe der

Forschungsteil dieser Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Mein Dank gilt

ebenso deren Eltern und der Direktion der Schulen für die Einwilligung zur

Befragung.

“Your life does not get better by chance, it gets

better by change” Jim Rohn, US business philosopher

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Abkürzungsverzeichnis

AGEV Arbeitsgemeinschaft Ernährungsverhalten e.V.

BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung

BMG Bundesministerium für Gesundheit

BMI Body Mass Index

BzGA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

D-A-CH Deutschland = D, Österreich = A, Schweiz = CH

DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung

DONALD Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed

Study

EH Unterrichtsfach Ernährung und Haushalt

EsKiMo Ernährungsstudie als KiGGS-Modul

ETH Eidgenössische Technische Hochschule

EVA Ernährungs- und Verbraucherbildung Austria

FKE Forschungsinstitut für Kinderernährung

HBSC Health Behaviour of Schoolaged Children

HELENA Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescence

KiGGs Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des RKI

KOPS Kieler Adipositas Präventionsstudie

NAPE Nationaler Aktionsplan Ernährung

NMS Neue Mittelschule

optimiX® Optimierte Mischkost

ÖBMfG Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit

ÖENB Österreichischer Ernährungsbericht

REVIS Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen

RKI Robert Koch Institut

WHO World Health Organization

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INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung ......................................................................... 8

2 Theoretische Auseinandersetzung .............................. 10

2.1 Begriffserklärung Ernährungsverhalten .......................................................... 11

2.2 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher ......................................................... 12

2.2.1 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher in Europa ............................ 13

2.2.2 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher in Deutschland ................... 16

2.2.3 Das Ernährungsverhalten Österreichischer Jugendlicher ................. 21

2.3 Empfohlenes Ernährungsverhalten ................................................................. 24

2.3.1 Vollwerternährung ............................................................................. 25

2.3.2 Ernährungsempfehlungen der DGE .................................................. 28

2.3.3 Ernährungsempfehlungen des ÖBMfG ............................................. 29

2.4 Empfohlenes Ernährungsverhalten für Kinder und Jugendliche ................ 31

2.4.1 Ernährungspyramide für Kinder ........................................................ 32

2.4.2 optimiX® ............................................................................................ 33

2.5 Adipositas als Folge falschen Ernährungsverhaltens .................................. 36

2.5.1 Übergewicht und Adipositas bei Jugendlichen .................................. 37

2.5.1.1 Klassifizierung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen . 38

2.5.2 Übergewicht und Adipositas Österreichischer Jugendlicher ............. 40

2.5.3 BMI und Körperwahrnehmung österreichischer Jugendlicher ........... 43

2.5.4 Risikofaktoren für Übergewicht ......................................................... 43

2.5.4.1 Risikofaktor Zucker ..................................................................... 44

2.5.4.2 Risikofaktor Fastfood .................................................................. 44

2.5.4.3 Risikofaktor Convenienceprodukte ............................................. 45

2.5.5 Adipositasprophylaxe ........................................................................ 46

2.5.5.1 Bewegung als Adipositasprophylaxe .......................................... 47

2.5.5.2 Ernährungsumstellung als Adipositasprophylaxe ....................... 49

2.6 Einflussfaktoren auf das Ernährungsverhalten von Jugendlichen ............. 50

2.6.1 Pränatale und postnatale Prägungen ................................................ 50

2.6.2 Einflussfaktor Genusswert ................................................................ 51

2.6.3 Einflussfaktor Familie und Peer-groups ............................................ 52

2.6.4 Einflussfaktor Ernährungswissen ...................................................... 53

2.6.5 Einflussfaktor Kochkenntnisse .......................................................... 54

2.6.6 Einflussfaktor Schule ........................................................................ 56

2.7 Bildungsauftrag des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt .............. 59

2.7.1 Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen in Deutschland (REVIS) ........................................................................ 59

2.7.2 Projekt EVA – Ernährung und Verbraucherbildung Austria ............... 60

2.7.3 Lehrplan des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt ................. 62

3 Empirische Studie ......................................................... 64

3.1 Forschungsfrage ................................................................................................ 64

3.2 Forschungsfeld ................................................................................................... 64

3.2.1 Soziodemografische Daten ............................................................... 65

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3.3 Methodik .............................................................................................................. 65

3.3.1 Fragebogen ...................................................................................... 66

3.3.1.1 Aufbau Fragebogen ................................................................... 66

3.4 Zeitrahmen und Ort der Datenerhebung ........................................................ 67

3.5 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse .............................................. 67

3.5.1 Geschlechterverteilung ..................................................................... 67

3.5.2 Besuchte Schule ............................................................................... 67

3.5.3 Body Mass Index (BMI) .................................................................... 67

3.5.4 Wichtigkeit Thema Ernährung........................................................... 70

3.5.5 Körperliche Aktivität .......................................................................... 70

3.5.6 Körperbewusstsein ........................................................................... 71

3.5.7 Soziale Aspekte ................................................................................ 73

3.5.8 Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme .................................................. 74

3.5.9 Wie oft isst du mit der Familie ........................................................... 79

3.5.10 Frühstück: Ess- und Trinkverhalten .................................................. 79

3.5.11 Jause und Trinken während des Schultages .................................... 82

3.5.12 Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln ................................................ 84

3.5.12.1 Täglicher Obst- und Gemüsekonsum: ........................................ 87

3.5.12.2 Konsum von Fastfood und Fertiggerichten ................................ 88

3.5.12.3 Konsum von Süßigkeiten und süßen Getränken ........................ 89

3.5.12.4 Fleisch- und Fischkonsum.......................................................... 90

3.5.13 Wer ist für das Kochen zuständig? ................................................... 90

3.5.14 Kochst du manchmal selbst? ............................................................ 91

3.5.15 Lieblingsessen .................................................................................. 91

3.5.16 Kochkenntnisse ................................................................................ 92

3.5.17 Schulausspeisung ............................................................................. 93

3.5.18 Essrituale .......................................................................................... 93

3.5.19 Ernährungswissen ............................................................................ 95

4 Gesamtzusammenfassung ............................................98

4.1 Ergebnisse der Bachelor-Studie ...................................................................... 98

4.1.1 Bewegungsverhalten und Gesundheitsbewusstsein ......................... 98

4.1.2 Ernährungsverhalten ........................................................................ 98

4.1.3 Ernährungswissen und Kochkenntnisse ......................................... 100

5 Literaturverzeichnis .....................................................103

5.1 Abbildungsverzeichnis ..................................................................................... 107

5.2 Tabellenverzeichnis ......................................................................................... 109

6 Anhang ..........................................................................111

6.1 Auswertungstabellen zum Fragebogen Ernährungsverhalten .................. 111

6.2 Fragebogen ....................................................................................................... 114

6.3 Lösung zum Fragebogen Ernährungswissen .............................................. 122

6.3.1 Auswertung Ernährungswissen Kontrollgruppe EH ........................ 123

6.3.2 Auswertung Ernährungswissen Kontrollgruppe N-EH .................... 125

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1 Einleitung Noch nie war das Nahrungsmittelangebot reichhaltiger als in unserem Jahrhundert. Wer heutzutage in einen gut sortierten Supermarkt geht, kann unter hunderten Wurst- und Käsesorten wählen. Auch das Angebot an unterschiedlichsten Milchprodukten wie z. B. Joghurt – und Joghurtdrinks teils angereichert mit Bifidus- Bakterien, links- und rechtsdrehender Milchsäure und probiotischen Inhaltsstoffen, mit dem Zweck wie in der Werbung versprochen, die Abwehr zu stärken, etc. ist kaum mehr überblickbar. Dieser Trend Lebensmittel mit Zusatzstoffen anzureichern, führt dazu, dass zum Verständnis der Zutatenliste ehemals „einfacher“ Lebensmittel umfangreiche Chemiekenntnisse erforderlich wären. Margarine wirbt damit cholesterinsenkend zu sein, Schokolade verspricht Kindern die Extraportion Milch. Milch selbst ist durch Ultrahocherhitzung scheinbar unbegrenzt haltbar. Dasselbe gilt für Obst und Gemüse, das durch Bestrahlung mit atomaren Strahlen äußerlich auch nach Wochen noch wie frisch wirkt. Mineralwässer enthalten Zusätze, die Schönheit, geistige Fitness und längeres Leben versprechen und sogar Limonaden werden mit „wertvollen“ Vitaminen angereichert, um dem Konsumenten vorzugaukeln ein gesundes Produkt zu erwerben. Diese Liste ließe sich noch endlos fortsetzen und dazu gesellen sich auch noch eine Unzahl von Fertig- und Halbfertigprodukten, auch Convenienceprodukte genannt (siehe Kapitel 2.5.4.3), die der gestressten Hausfrau und der Schar der immer mehr werdenden Singlehaushalte und Alleinerzieherinnen das Kochen erleichtern und damit zu einer Entschleunigung des Alltags beitragen sollen. Auf der anderen Seite mahnen kritische Stimmen sich möglichst nachhaltig, biologisch und fair zu ernähren. Nicht deklarierte Inhaltsstoffe, wie Pferdefleisch in den schon zuvor erwähnten Fertigprodukten aber auch in Wurstwaren tragen dazu bei Konsumenten zu verunsichern. Um etwas Licht in das Dunkel dieses Ernährungsdschungels zu bringen, bieten die Hauptschulen und Neuen Mittelschulen unseres Landes mit dem Fach Ernährung und Haushalt ihren Schülern wertvolle Hilfestellung. Durch gezielte Informationen über gesunde Ernährung und bewussten Einkauf sollen die Schüler für das Thema Ernährung sensibilisiert und zu mündigen Konsumenten erzogen werden. Darüber hinaus wird Ihnen auch die Möglichkeit geboten sich grundlegende Kochkenntnisse anzueignen. (vgl. Kapitel 2.7) Ernähren sich Jugendliche, die über die Gefahren, die die Fast-Food-Industrie birgt, informiert und gleichzeitig dazu in der Lage sind, sich selbst einfache Mahlzeiten zuzubereiten, aber wirklich gesünder als jene, die noch keinen Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten und denen diese Kenntnisse daher noch fehlen? Dieser Frage möchte ich mit meiner Arbeit, in der ich parallel das Ernährungsverhalten- und Ernährungswissen von Jugendlichen zweier verschiedener Neuen Mittelschulen analysiere, auf den Grund gehen.

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Der Arbeit liegt folgende Forschungsfrage zugrunde: „Welchen Einfluss hat das Fach Ernährung und Haushalt auf das Ernährungsverhalten der Jugendlichen?“ Dazu wurden folgende Hypothesen aufgestellt: H1 Es wird vermutet, dass Jugendliche, die im Fach Ernährung und Haushalt unterrichtet wurden, sich gesundheitsbewusster ernähren. H0 Das Ernährungsverhalten und Ernährungswissen von Jugendlichen, die Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten, unterscheidet sich nicht von jenen die diesen Unterricht nicht hatten. Da es kurze Zeit zur Diskussion stand das Unterrichtsfach Ernährung und Haushalt als Pflichtfach aus dem Lehrplan der Hauptschulen und Neuen Mittelschulen zu eliminieren, erscheint es mir interessant aufzuzeigen, ob es Unterschiede im Ernährungsverhalten und Ernährungswissen Jugendlicher, die bereits Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten und jenen Jugendlichen die noch keinen Unterricht in diesem Unterrichtsfach hatten, gibt. Als zukünftige Lehrerin für Ernährung und Haushalt ist es mir ein Anliegen herauszufinden wie groß der Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf die Jugendlichen ist, bzw. welche Änderungen herbeigeführt werden müssten, um eine positive Einflussnahme auf die Jugendlichen erwirken zu können. Ziel dieser Studie ist es nunmehr herauszufinden, inwieweit der im Rahmen des Faches Ernährung und Haushalt praktizierte Ernährungsunterricht sich auf das themenspezifische Wissen und das Ernährungsverhalten der Jugendlichen auswirkt.

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2 Theoretische Auseinandersetzung

Der Mensch ist ohne Nahrung nicht lebensfähig. Die Voraussetzungen zur

Lebensmittelbeschaffung und –zubereitung veränderten sich im Laufe der

Menschheit jedoch mehrmals grundlegend. Verbrachte der Mensch der Steinzeit

noch einen Großteil seiner Zeit mit der Nahrungssuche steht den Bewohnern der

westlichen Industrienationen heutzutage ein Überfluss an bereits verzehrfertiger

Nahrung zur Verfügung.

Durch die fortschreitende Industrialisierung im letzten Jahrhundert vereinfachten

sich die Schritte der Nahrungsmittelproduktion. Erste Konserven und

haltbargemachte Fertigprodukte entstanden auch durch die Notwendigkeit die

Soldaten und die zivile Bevölkerung während der beiden Weltkriege ausreichend

mit Nahrung zu versorgen.

Je nachdem wie viel Nahrung in einer gewissen Epoche zur Verfügung stand,

wandelte sich auch das äußere Erscheinungsbild und die Schönheitsideale der

jeweiligen Zeit. So waren z. B. nach den Entbehrungen des zweiten Weltkrieges

eher „kurvenbetonte“ üppigere Frauen begehrt. Mit zunehmendem

Nahrungsangebot änderten sich auch die Modetrends wieder und so tauchte

gegen Ende der 60iger Jahre mit „Twiggy“ erstmals ein „spindeldürres“ Model als

Vorbild einer neuen Generation auf. Der plötzliche Wunsch eines Großteils der

Bevölkerung rank und schlank zu sein, zog in den siebziger und achtziger Jahren

einen Fitnesstrend, verbunden mit einem neu entstandenen Körperbewusstsein

und dem Wunsch nach „gesunder“ Ernährung nach sich.

Den Menschen wurde bewusst, dass die Nahrungsaufnahme nicht nur dazu dient

den Hunger zu stillen, sondern dass das jeweilige Ernährungsverhalten sich auch

auf die die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, sowie auf die persönliche

Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt.

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2.1 Begriffserklärung Ernährungsverhalten

Der Ernährungswissenschaftler Oltersdorf (1995) beschreibt den Begriff

Ernährungsverhalten als „die Gesamtheit geplanter, spontaner oder

gewohnheitsmäßiger Handlungsvollzüge, mit denen Nahrung beschafft, zubereitet und

verzehrt wird.“ (Oltersdorf 1995, S.42).

Der Nationale Aktionsplan Ernährung 2012 (NAPE 2012) listet eine Reihe

unterschiedlicher Faktoren auf die das individuelle Ernährungsverhalten

beeinflussen können. Dazu zählen vor allem persönliche Faktoren wie

Nahrungspräferenzen, Vorlieben und Einstellungen aber auch Kultur und

Tradition, sowie das soziale und physische Umfeld sind von Bedeutung. Als

besonders wichtiger Bestandteil dieses Umfelds wird ausreichende Information

angesehen, da das Ernährungswissen, laut NAPE 2012, die Einstellung zur

Ernährung langfristig positiv beeinflussen kann. Unrichtige, mangelnde,

widersprüchliche oder irreführende Informationen werden hingegen als eine der

Ursachen für ein falsches Ernährungsverhalten angesehen. (1)

Eine einheitliche Definition für den Begriff Ernährungsverhalten gibt es jedoch

nicht, da sie von der jeweiligen Perspektive des Definierenden abhängig ist.

Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaften heben jeweils andere Aspekte hervor,

um das aus ihrer Sicht Wesentliche in den Mittelpunkt zu rücken. Darüber hinaus

müssen eine Vielzahl von Determinanten berücksichtigt werden.

• Physiologische Determinanten – afferente / efferente Kontrolle der

Nahrungszufuhr, zentralnervöse Appetitregulation

• Ökologische Determinanten – Klima, Boden, Höhenlage, Wasser

• Wirtschaftliche Determinanten – Kaufkraft, Nachfrage, Preis

• Psychologische Determinanten – Alter, Einstellung, Schule, Arbeitsplatz,

Stress

• Soziokulturelle Determinanten – Bildungsstand, Kultur, soziales Umfeld (2)

Eine gängige Definition für Ernährungsverhalten liefern auch Leonhäuser et al.:

Ernährungsverhalten ist eine Handlung, die willentlich oder gewohnheitsmäßig abläuft. Sie umfasst die Nahrungsbeschaffung, Zubereitung, den Verzehr und die

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Nachbereitung von Lebensmitteln durch ein Individuum und/oder von sozialen Gruppen. [...] Das Ernährungshandeln bzw. Ernährungsverhalten eines Individuums ist immer eine Folge endogener und exogener Ursachen; deren Wirkungen können sowohl individueller als auch überindividueller Art sein. (3)

2.2 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher

Es ist allgemein bekannt, dass eine gesunde Ernährung für die Gesunderhaltung

des Körpers von entscheidender Bedeutung ist. Wie diese gesunde Ernährung

aussehen sollte, nämlich reich an Obst, Gemüse und kalorienarmen Getränken

sowie Vollkornprodukten ist den meisten Erwachsenen und Jugendlichen

vermutlich geläufig. Die Kampagne „5 am Tag“ wirbt schließlich schon seit Jahren

für einen höheren Verzehr von Obst und Gemüse. Der Großteil der Bevölkerung

weiß sicher auch, dass Milchprodukte wichtige Kalziumlieferanten sind, und auch

Fisch und pflanzliche Fette regelmäßiger Bestandteil des Speiseplanes sein

sollten. Dagegen wäre es empfehlenswert mit Süßigkeiten und Knabberartikeln

eher sparsam umzugehen.

Doch essen Kinder und Jugendliche heutzutage aufgrund der Informationsflut

bezüglich gesunder Ernährung und einem ganzjährig zur Verfügung stehenden

Überangebot an „gesunden“ Nahrungsmitteln nach diesen Empfehlungen und

warum ist gesunde Ernährung besonders im Kindesalter so wichtig?

Laut Schmid (2011) gibt es einen plausiblen Grund gesunde Essgewohnheiten

schon ab frühester Kindheit zu fördern: „Viele Ernährungsgewohnheiten, welche im

Kindes- und Jugendalter erlernt werden, bleiben auch im Erwachsenenalter weiter

bestehen.“ [Schmid 2011 zit. nach HBSC Schülerbericht 2010, S. 39] (4)

Leider sagt man den Jugendlichen in unserer westlichen Welt kein

zufriedenstellendes Ernährungsverhalten nach. Unsere Jugend gilt als Generation

„Fastfood“. Als Folge daraus sind ernährungsbedingte Krankheiten wie

Übergewicht und Diabetes auf dem Vormarsch und stellen schon im Kindesalter

ernstzunehmende Krankheiten dar. Aber auch Haltungsschäden, Bluthochdruck,

Arteriosklerose, Gicht und erhöhte Cholesterinwerte sind Folgeerkrankungen

ungesunder Ernährung.

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Um zu untersuchen, wie es um das Ernährungsverhalten Jugendlicher in

Österreich, Deutschland und im restlichen Europa tatsächlich bestellt ist,

befassten sich in den letzten Jahren zahlreiche Studien mit diesem Thema.

2.2.1 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher in Europa

Im Rahmen der sogenannten HELENA-Studie (Healthy Lifestyle in Europe by

Nutrition in Adolescents) haben 26 Forscherteams (bestehend aus Ärzten,

Ernährungs-, Sport-, und Sozialwissenschaftlern, Epidemiologen und

Biochemikern) das Gesundheitsverhalten der Jugendlichen in Europa analysiert.

Diese von der EU geförderte europaweite Studie wurde von Mai 2005 bis April

2008 in Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien,

Österreich, Schweden, Spanien und Ungarn mit der Zielsetzung durchgeführt, die

Gesundheit von Jugendlichen in Europa zu verbessern und späteren Krankheiten

vorzubeugen. Dazu wurden kulturelle, soziale, genetische und

geschlechtsbedingte Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Zusammenhang mit

der Ernährung bei 13-17 jährigen Jugendlichen in Europa untersucht.

"Gerade in der Adoleszenz kommt es zu vielen physischen und psychischen

Veränderungen, die auch die Ernährungsbedürfnisse und das

Ernährungsverhalten beeinflussen", heißt es in der Studie. (5) Trotz intensiver

Aufklärungskampagnen sind ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes 2 oder

Adipositas (Body-Mass-Index höher als 30) auf dem Vormarsch. (ebd.)

Laut Helena- Studie ist in der untersuchten Altersgruppe zwischen 13 und 17

Jahren jeder dritte Bub und jedes fünfte Mädchen in Europa übergewichtig, sechs

Prozent davon sind sogar adipös. Fachleute sehen falsches Ernährungsverhalten

als Ursache. So verzehrt zum Beispiel nur jeder achte Bub und jedes sechste

Mädchen aus der Gruppe der befragten Jugendlichen täglich Obst und Gemüse.

(ebd.)

Im Mittel konsumieren Europas Jugendliche jeden Tag folgendes:

100 Gramm Gemüse und 125 Gramm Obst (die FKE-Empfehlung liegt alleine für

Gemüse bei 260 bis 350 Gramm)

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160 Gramm Fleisch (mehr als das Doppelte der empfohlenen 65 bis 85 Gramm),

20 Gramm Fisch (Empfehlung liegt bei 100 Gramm)

Milch- und Milchprodukte werden mit 260 ml täglich nur halb so viel aufgenommen

wie empfohlen (ca. 500 ml täglich)

55 Gramm süße Backwaren und 25 Gramm Schokolade (deutlich über den

Empfehlungen)

728 ml Liter Wasser (Empfehlung von 1500 ml), dafür liegen Softdrinks mit 303 ml

deutlich über den Empfehlungen. (vgl. Widhalm et. al 2011 zit. nach JEM 2011, S.

10); (5)

Insgesamt nehmen die Jugendlichen durchschnittlich täglich 2300 bis 3300

Kilokalorien zu sich. Damit liegt der Großteil über den Empfehlungen der DGE, die

bei durchschnittlicher körperlicher Aktivität für 13 bis 15 jährige Mädchen von

einem Energiebedarf von 2200 kcal und bei Burschen dieses Alters von 2700 kcal

ausgeht. (vgl. Alexy et al 2008 zit. nach Elmadfa et al 2012, S. 315); (5)

Abbildung 1: Soll-Ist-Ernährung Jugendliche Europa (1)

Besonders pflanzliche Kost wird von den Heranwachsenden in viel zu geringem

Umfang verzehrt (siehe Graphik). Alarmierend ist laut Fachleuten hingegen der

hohe Alkoholkonsum der jungen Europäer. Traurige Spitzenreiter sind dabei die

österreichischen Jugendlichen, deren tägliche Energiezufuhr zu einem Fünftel

aus Alkohol besteht. (5). Laut Uhl (2009) liegt der durchschnittliche Alkoholkonsum

15 jähriger Jugendlicher in Österreich bei 22 g reinem Alkohol pro Tag, das

entspricht in etwa einem halben Liter Bier beziehungsweise einem viertel Liter

100 160 260

20

728

300

70

500

100

1500

0 200 400 600 800

1000 1200 1400 1600

Tatsächliche Ernährung in g

FKE-Empfehlung in g

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15

Wein. Im Geschlechtervergleich liegen die Burschen mit einer durchschnittlichen

Alkoholaufnahme von ca. 31 g deutlich vor den Mädchen, die im Durchschnitt ca.

12 g reinen Alkohol pro Tag zu sich nehmen. (6)

Österreichische Jugendliche konsumieren somit doppelt so viel Alkohol wie die

Gleichaltrigen in den anderen Ländern. Auch beim Süßigkeitenverzehr zeigt sich,

dass die jungen Österreicher deutlich mehr naschen als andere europäische

Jugendliche. Hingegen ist in Deutschland der Konsum von Wurst und Fleisch

wesentlich höher als von Fachleuten empfohlen.

In allen an der Studie beteiligten Ländern entscheidet der persönliche Geschmack

darüber, welche Lebensmittel für den Verzehr ausgewählt werden. Auch bei der

Anzahl der Mahlzeiten zeigen sich in ganz Europa Übereinstimmungen. In den

meisten europäischen Ländern werden drei Hauptmahlzeiten und mehrere

Zwischenmahlzeiten eingenommen, bei den Spaniern sind es sogar fünf

Hauptmahlzeiten. (5)

„Die Bedeutung einer gesunden Kost ist den jungen Menschen theoretisch längst

klar“, ergab die HELENA-Studie weiter. (ebd) Trotz dieses Wissens ernähren sich

die Jugendlichen in Europa allerdings nicht dementsprechend. Warum ist das so?

Die Forscher fanden heraus, dass gesundes Essen bei den meisten Jugendlichen

über kein gutes Image verfügt. Es steht im Verdacht langweilig und nicht

besonders schmackhaft zu sein, nicht ausreichend zu sättigen und zu viel zu

kosten.

Dass Jugendliche, oft gar nicht wissen, wie eine gesunde Ernährung aussehen

sollte, zeigt sich daran, dass 85 % der Jugendlichen behaupten sich gesund zu

ernähren. 36 % meinen sich zumindest nicht ungesund zu ernähren und lediglich

5 % geben zu, dass ihre Ernährung eher ungesund sei. (ebd.)

Die Forscher fanden heraus, dass Mädchen traditionell über ein höheres

Ernährungswissen verfügen. Es zeigte sich dabei auch ein Zusammenhang

zwischen Ernährungswissen und Körpergewicht. Übergewichtige Mädchen aus

der Studie hatten ein geringeres Ernährungswissen verbunden mit einer

geringeren Zufriedenheit mit dem eigenen Körper. (ebd.)

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16

Um Übergewicht vorzubeugen ist besonders auf ausreichende Bewegung zu

achten. Laut Untersuchung bewegen sich allerdings nur 58 % der Knaben und 31

% der Mädchen täglich mindestens 60 Minuten. Experten bezeichnen vor allem

regelmäßiges Ausdauertraining als wichtig, um das Herz-Kreislauf-System

anzuregen und gesund zu erhalten. Die HELENA-Studie dient Forschern als

Grundlage um Strategien für ein gesünderes Verhalten der Jugendlichen zu

entwickeln und europaweit geltende Ernährungsempfehlungen auszusprechen.

(vgl. Widhalm et. al 2011 zit. nach JEM 2011, Seite 10); (5)

2.2.2 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher in Deutschland Erstmals wurde das Ernährungsverhalten deutscher Kinder vor 20 Jahren

innerhalb der ersten Nationalen Verzehrstudie untersucht. Um festzustellen,

inwieweit sich mit dem geänderten Nahrungsmittelangebot der letzten Jahre auch

das Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen verändert hat, wurde die

KiGGS-Studie ins Leben gerufen. (9)

KiGGS ist eine bundesweite Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) in

Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Gesundheit (BMG) und dem Ministerium

für Bildung und Forschung (BMBF). Es ist die bislang größte repräsentative

bundesweite Studie zur Gesundheit der heranwachsenden Generation. Ziel dieses

Surveys war es, umfassende und bundesweit repräsentative Informationen zum

Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen zu erheben. (ebd.)

Jener Teil der KiGGS-Studie, der dem Teil Ernährung gewidmet ist, nennt sich

EsKiMo. Dafür wurden im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2006

deutschlandweit Kinder und Jugendliche zu ihren Verzehrgewohnheiten befragt.

Einige interessante Ergebnisse der KiGGS-Studie sind: Trinkverhalten:

Die meisten Jugendlichen trinken im Gegensatz zu Kindern ausreichend,

der Anteil von Limonade ist jedoch zu hoch.

In allen Altersgruppen wird Leitungs- und Mineralwasser am meisten

getrunken (48 %), gefolgt von Obst- und Gemüsesäften und an dritter Stelle

Limonade.

Page 17: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

17

Mädchen ab 12 trinken nach Wasser am häufigsten Obst- und

Gemüsesäfte (21 %) gefolgt von Limonaden (17 %).

Limonaden spielen bei Burschen ab 12 Jahren mit 25 % der

Getränkemenge dagegen eine deutlich größere Rolle als bei Mädchen.

Obst- und Gemüsesäfte sind für Burschen mit 19 % die drittwichtigste

Getränkequelle.

Tee hat für die meisten Jugendlichen nur eine geringe Bedeutung (im Mittel

zwischen 5 % und 8 % der Getränkemenge). Auch Kaffee ist ein relativ

unbedeutendes Getränk (1,6 % der Getränkemenge der Mädchen, 1 % bei

den Burschen).

Pflanzliche Lebensmittel:

Kinder und Jugendliche essen zu wenig pflanzliche Lebensmittel –

insbesondere Gemüse, Obst, Brot, Kartoffeln und andere

kohlenhydratreiche Beilagen.

Nur ca. die Hälfte der Befragten isst täglich Obst und ca. ein Viertel isst

täglich rohes Gemüse.

Mädchen essen insgesamt mehr Obst und Gemüse als Burschen.

Milchprodukte:

In allen Altersgruppen verzehrt die Hälfte der Burschen und Mädchen

weniger Milch und Milchprodukte als empfohlen.

Nur 50 % der Kinder trinken täglich Milch (die wichtiges Kalzium liefert),

Burschen trinken dabei mehr Milch als Mädchen. Auch der tägliche Verzehr

von Milchprodukten (wie z. B. Joghurt) ist bei Burschen höher als bei

Mädchen. Mit dem Alter nimmt der Milchkonsum sowohl bei den Burschen

als auch bei den Mädchen ab.

Der Käseverzehr steigt jedoch mit dem Alter.

Fleischkonsum:

Mehr als zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen essen mehr Fleisch und

Wurst, als für sie empfohlen wird.

Page 18: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

18

Burschen essen deutlich mehr Fleisch und Wurst als Mädchen. Die meisten

Fleischwaren verzehren die 12- bis 17-jährigen Burschen. 40% der

Burschen und 32 % der Mädchen essen täglich Wurst.

Geflügel wird größtenteils 1-2 Mal wöchentlich konsumiert. Dabei fällt auf,

dass Migranten häufiger Geflügel verzehren als Nicht-Migranten.

Fisch:

Fisch wird in allen Altersgruppen im Durchschnitt zu wenig gegessen.

Die meisten Burschen und Mädchen essen 1-2 Mal im Monat Fisch.

Ungesunde Lebensmittel:

Weißbrot wird in allen Gruppen häufiger gegessen als das gesündere

Vollkornbrot.

Besonders in der Altersgruppe der 7 bis 13 jährigen Burschen werden sehr

gerne Cerealien konsumiert.

Türkische Kinder und Jugendliche trinken mehr Leitungswasser und essen

mehr rohes Gemüse, aber auch mehr frittierte und gebratene Kartoffeln,

Schokolade und Knabberartikel.

Der Konsum von Süßigkeiten, Knabberartikel und süßen Getränken ist

relativ hoch: 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen nehmen mehr als die

vorgegebene Energiemenge von maximal zehn Prozent über diese

Lebensmittel auf. Fast 16 % essen täglich Schokolade und fast 20 %

andere Süßigkeiten.

Fast Food wird von den meisten Kindern nur 1-3 Mal monatlich gegessen.

Jungen essen mehr Fast Food als Mädchen. (7); (8); (9)

Fazit:

Insgesamt essen Kinder und Jugendliche in Deutschland weniger Brot und

Getreideprodukte, Obst, Milchprodukte, Fisch und Beilagen als empfohlen. Der

Konsum von fettreichen, tierischen Lebensmitteln (Fleisch und Wurst), fetten

Snacks, Süßigkeiten und gesüßten Getränken ist hingegen zu hoch. Der Anteil

von Kohlenhydraten und Fett an der Energiezufuhr entspricht im Durchschnitt

etwa den Mengen, wie sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)

empfiehlt. Ein Großteil der Kohlenhydrate sind allerdings sogenannte Mono- und

Page 19: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

19

Disaccharide (zum Beispiel aus Süßigkeiten) und nicht die aus ernährungs-

physiologischer Sicht günstigen Polysaccharide (zum Beispiel aus Vollkornbrot).

Der Konsum von Softdrinks nimmt mit dem Alter zu und ist bei Burschen höher als

bei Mädchen.

In allen Altersgruppen ist die Zusammensetzung der Fettsäuren nicht

zufriedenstellend: Gesättigte Fettsäuren (zum Beispiel in Butter, Palmöl) werden

zu reichlich, einfach ungesättigte Fettsäuren (zum Beispiel in Olivenöl, Nüssen)

gerade ausreichend und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (zum Beispiel in

Sonnenblumenöl, Margarine, Fettfische) zu wenig zugeführt. Die Proteinzufuhr ist

weit oberhalb der Referenzwerte.

Für die meisten Mikronährstoffe - hierzu zählen Vitamine, Mineralstoffe,

Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe - liegen die zugeführten Mengen

über den Referenzwerten. Die empfohlenen Zufuhrmengen von Folat und Vitamin

D werden allerdings nicht annähernd erreicht. Die Calciumzufuhr der 12- bis 17-

Jährigen ist ausreichend, die 6- bis 11-Jährigen nehmen jedoch zu wenig auf,

ebenso Vitamin A und E. Ein Großteil der Mädchen nimmt weniger Eisen als

empfohlen auf. (7); (8); (9)

Eine weitere Studie, die sich mit dem Ernährungsverhalten der deutschen

Heranwachsenden beschäftigt ist die DONALD-Studie. (Dortmund Nutritional and

Anthropometrical Longitudinally Designed Study). Diese erfasst und beurteilt seit

1985 das Ernährungsverhalten und die körperliche und gesundheitliche

Entwicklung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen.

Wesentliche Ergebnisse der DONALD Studie:

• Kinder und Jugendliche trinken insgesamt weniger als in der Optimierten

Mischkost empfohlen wird. Ungesüßte Getränke werden in größerem Maße

getrunken, der Anteil an gesüßten Getränken nimmt aber zu, je älter die

Kinder werden.

• Obst wird großteils als Saft und nicht als Frischobst verzehrt.

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20

• Trotzdem rangiert Obst in der Beliebtheitsskala vor Gemüse. Die

empfohlene Menge für Gemüse wird nur zu etwa 50 Prozent erreicht. Dabei

wird rohes Gemüse lieber gegessen als gekochtes.

• Der Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln, die reichlich verzehrt werden

sollen, ist niedrig, vor allem bei Gemüse und Getreideprodukten. So essen

Kinder und Jugendliche zu wenig Brot (insbesondere Vollkornbrot). Dies gilt

für alle Altersgruppen.

• Kinder und Jugendliche verzehren mehr Fett als empfohlen wird, vor allem

in Form gesättigter Fettsäuren. Etwa 80 % des Fetts wird als verstecktes

Fett aufgenommen, vor allem aus Milch und Milchprodukten, Fleisch/Wurst

und Süßwaren/Gebäck.

• Manche weit verbreitete Meinungen zur Kinderernährung können nicht

bestätigt werden, z. B. rangieren Pommes frites nicht unter den

meistverzehrten Lebensmitteln.

• die Ernährungsgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen werden nach

wie vor in der Familie geprägt.

• Alterstrends gibt es bei bestimmten Modelebensmitteln, z. B. mit

häufigerem Verzehr von Softdrinks und Fastfood bei Jugendlichen

gegenüber Kindern. (10)

Abbildung 2: Ernährung deutscher Jugendlicher (2)

Page 21: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

21

2.2.3 Das Ernährungsverhalten Österreichischer Jugendlicher

Geht es um gesunde Ernährung und Bewegung, stellen Umfragen und Statistiken

auch Österreichs Jugendlichen kein gutes Zeugnis aus. Angeblich rauchen sie zu

früh, trinken sie zu viel, bewegen sich zu wenig und verbringen zu viel Zeit vor

dem Computer, der Spielkonsole oder dem Fernseher.

Bewegungsarme Freizeitaktivitäten sind deshalb bedenklich, weil sich dazu noch

die Stunden addieren, die Schüler/innen ebenfalls sitzend im Unterricht und beim

Erledigen von Hausübungen verbringen. Bedenkt man, dass mangelnde

Bewegung oft auch noch mit ungünstigem Essverhalten einhergeht – immerhin

bieten österreichische Schulbuffets nach wie vor hauptsächlich Wurstsemmeln,

Softdrinks und Mehlspeisen an – ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der

übergewichtigen Kinder und Jugendlichen seit Jahren steigt.

Doch wie gesundheitsgefährdend verhält und ernährt sich Österreichs Jugend

tatsächlich? Um das herauszufinden, erforschten in den vorangegangenen Jahren

mehrere groß angelegte Studien das Gesundheits- und Ernährungsverhalten

Jugendlicher in Österreich, so z.B. die „Health Behaviour in School-aged Children

(HBSC)“-Study der WHO, die im Vierjahres-Rhythmus Daten von Jugendlichen

(im Alter von 11 bis 17 Jahren) aus 43 verschiedenen Ländern untersucht.

Der letztaktuelle HBSC-Bericht wurde im

Jahr 2010 vom Österreichischen

Bundesministerium für Gesundheit

veröffentlicht.

In der nebenstehenden Graphik sind einige

interessante Resultate der Studie betreffend

des Gesundheitsverhaltens der

Österreichischen Jugendlichen angeführt.

So ist zum Beispiel ersichtlich, dass das

Bewegungsverhalten der Jugendlichen mit

zunehmendem Alter abnimmt.

Abbildung 3: Gesundheitsverhalten Jugendlicher in Österreich (3)

Page 22: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

22

Der Anteil an sitzenden Freizeitaktivitäten steigt dagegen zwischen dem 11. und

15. Lebensjahr laufend an.

Bedenklich ist in diesem Zusammenhang, dass nur ein Drittel der Mädchen und

weniger als die Hälfte der Burschen ihren Gesundheitszustand als ausgezeichnet

bezeichnen. Während bei den 11jährigen noch ein Großteil mit seinem

Gesundheitszustand zufrieden ist (47 % bezeichnen ihren Gesundheitszustand als

ausgezeichnet, 44 % als gut), sinkt dieser Anteil im Laufe der Jahre, wobei die

Beschwerden von Einschlafstörungen, gefolgt von Kopf-, Rücken- oder

Bauchschmerzen bis hin zu Gereiztheit und allgemeinem Unwohlsein reichen.

Zwischen 15. und 17. Lebensjahr verringern sich die Stunden, die sitzend vor

Computer oder Fernseher verbracht werden wieder. Das könnte einerseits daran

liegen, dass Jugendliche mit zunehmendem Alter mehr Zeit außer Haus

verbringen und andererseits auch daran, dass sie durch Übertritt in Höhere

Schulen oder Lehrbeginn nicht mehr so viel Zeit für diese Freizeitaktivitäten

erübrigen können.

Laut HBSC Schülerbericht 2010 konsumieren 39% der 11 bis 15 jährigen

Jugendlichen täglich entweder Süßigkeiten oder süße Limonaden oder beides.

Der Konsum von Süßigkeiten und süßen Limonaden ist seit 2002 kontinuierlich

ansteigend. Dieser Anstieg zeigte sich vor allem bei Mädchen, die 2010 erstmals

knapp häufiger als Burschen angaben, täglich Süßigkeiten und Limonaden zu

konsumieren. Beispielsweise verzehren Jugendliche täglich ca. 25 Gramm

Schokolade, was deutlich über den FKE-Empfehlungen liegt. (vgl: Kapitel 2.2.1)

Was das Rauchen und die Häufigkeit des Alkoholgenusses angeht, liegen die

Mädchen zwar immer noch hinter den Burschen, holen aber auch in diesen

Bereichen auf. Überaus alarmierend ist, dass die sehr hohe Zufuhr an

energiehaltigen Getränken (süßen Getränken und Alkohol) in Österreich bis zu 20

% der Gesamtenergieaufnahme der Jugendlichen ausmacht. (vgl. auch Kapitel

2.2.1)

Außerdem essen mehr als die Hälfte der befragten 11 bis 17 jährigen Schüler und

Schülerinnen weder Obst noch Gemüse täglich, wobei dieser Anteil bei Burschen

Page 23: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

23

(65 %) höher liegt als bei Mädchen (51 %). Der Obst- und Gemüsekonsum nimmt

ebenfalls mit dem Alter weiter ab. Bedenkt man die Empfehlungen von „5 a day“,

ist dieses Ergebnis alles andere als zufriedenstellend.

Dadurch sind aber die Ernährungsgewohnheiten insgesamt bedenklich: 27,6

Prozent konsumieren ein- bis mehrmals täglich Softdrinks, 25 Prozent ein- bis

mehrmals täglich Süßigkeiten, und 18,2 Prozent essen nie bis einmal

pro Woche Obst.

Mädchen essen zwar häufiger Obst und konsumieren weniger Softdrinks.

Andererseits sind aber 44 % der Mädchen mit ihrem Körper unzufrieden, ein

signifikant höherer Anteil wie bei den Burschen. (vgl. Abbildung 3); (vgl. Widhalm

et. al 2011 zit. nach JEM 2011, Seite 10); (11)

Erfreulich ist, dass nur 20, 5 % der Befragten mehrmals pro Woche und 4,6 % der

Befragten täglich Fastfood wie Burger, Pizza oder Hot Dogs essen. Chips oder

Pommes konsumieren 26,7 % zumindest zweimal die Woche. Viel regelmäßiger

werden von den Schüler/innen Brot und Getreideprodukte (Schwarz-, Weißbrot,

Cornflakes, Müsli usw.) sowie Milch und Milchprodukte (inkl. Joghurt, Kakao,

Topfen) konsumiert: 47,8 % bzw. 45,9 % der Schüler/innen tun das täglich und

weitere 44,5 bzw. 47,1 % mehrmals wöchentlich. (vgl. Hofmann et al, 2012, S. 3)

Frühstücksverhalten

Laut optimix (siehe Kapitel 2.4.2) ist ein regelmäßiges Frühstück besonders für

Kinder im Schulalter wichtig, um die Kohlenhydratspeicher aufzufüllen und so eine

gute Konzentration- und Denkleistung in der Schule erbringen zu können.

Die HBSC-Studie kommt jedoch zu dem Schluss, dass nur die Hälfte (50,4 %) der

befragten Schülerinnen und Schüler unter der Woche regelmäßig ein Frühstück zu

sich nimmt. 32,2 % frühstücken überhaupt nie, was zeigt, dass es sich dabei auch

um ein Gewohnheitsverhalten handelt. Ein anderer Faktor für das fehlende

Frühstück dürfte Zeitmangel sein, da am Wochenende nur 11,8 % auf ein

Frühstück verzichten. (vgl. Hofmann et al, 2012, S. 3)

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Ergebnisse des Österreichischen Ernährungsberichtes 2012 Seit dem Jahr 1998 wird im Auftrag des Österreichischen Bundesministeriums für

Gesundheit in regelmäßigen Abständen das Ernährungsverhalten der

österreichischen Bevölkerung untersucht und die Ergebnisse im sogenannten

Ernährungsbericht .veröffentlicht. Der letztaktuelle Österreichische Ernährungs-

bericht stammt aus dem Jahr 2012 und widmet sich in einem Unterkapitel der

Ernährungssituation der 7 bis 14 jährigen Schulkinder. Bezüglich dieser

Altersgruppe kommt der ÖENB zu dem Schluss, dass bei den

Lebensmittelgruppen, die mäßig konsumiert werden sollen (dazu zählen Milch-

und Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Eier und Fisch), vor allem der Konsum von

Fleisch und Wurst weit über den Empfehlungen der FKE (siehe Kapitel 2.4.2

optimix) lag und mit steigendem Alter noch zunahm.

Auffällig ist, dass die Empfehlungen bei den Lebensmittelgruppen, die reichlich

konsumiert werden sollen (Getränke, Gemüse, Obst, Kartoffeln, Brot Getreide),

von keiner Altersgruppe erreicht wurden: Lediglich die empfohlene

Getränkemenge wurde in der Gruppe der 7- bis 9-jährigen Kinder, der 10- bis 12

Jährigen und der 13- bis 14 jährigen Buben erreicht. Trinkwasser wurde

mengenmäßig am meisten konsumiert, gefolgt von Softdrinks und Fruchtsäften.

Die Empfehlungen zum Fischkonsum wurden ebenfalls nur von dieser

Altersgruppe erreicht.

Die Aufnahme von „geduldeten“ Lebensmitteln wie Süßwaren und Knabberartikeln

wurden jedoch von allen Altersgruppen überschritten, rund 18 bis 22 % der

Gesamtenergieaufnahme erfolgte in Form von „geduldeten“ Lebensmitteln.

(vgl. ELMADFA I., et. al, 2012, S. 315 ff.)

Das Ergebnis des ÖENB 2012 deckt sich somit weitgehend mit den Ergebnissen

der HBSC-Studie.

2.3 Empfohlenes Ernährungsverhalten Da Nahrung dem Körper nicht nur zur Energiegewinnung, sondern auch zum

Aufbau und zur Regeneration dient, ist eine „vollwertige Ernährung“ zur

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Gesunderhaltung und Vermeidung von sogenannten Zivilisationserkrankungen

äußerst empfehlenswert.

Dass sehr viele Menschen zu viel, zu süß und zu fett essen, liegt einerseits am

mangelnden Wissen über gesunde Ernährung, andererseits an Gleichgültigkeit

und Bequemlichkeit. Der Wille zur Ernährungsumstellung kommt bei vielen erst

auf ärztlichen Rat oder infolge steigenden Übergewichts. Zur Bekämpfung

überflüssiger Kilos gibt es ein ständig größer werdendes Angebot an Diäten.

Allerdings fällt die Auswahl zwischen Trennkost, Mittelmeerdiät, Ayurveda,

Montignac, Atkins und ähnlichem nicht leicht und auch die Umsetzung mit teils

exotischen Zutaten erschwert das Durchhalten solch einer Ernährungsumstellung

erheblich. Kaum einer dieser Diäten ist aus wissenschaftlicher Sicht aber auch

wirklich empfehlenswert oder hilfreich bei der Vermeidung ernährungsbedingter

Krankheiten.

Aus heutigem Stand der Forschung sollte Nahrung möglichst ausgewogen sein

um den Körper mit allen Nährstoffen zu versorgen. Eine Form der Ernährung, die

diesen Aspekt berücksichtigt ist die sogenannte Vollwerternährung.

2.3.1 Vollwerternährung

Das Prinzip der Vollwerternährung wurde bereits um 1900 entwickelt. Als einer der

Pioniere der Vollwertkost gilt der Schweizer Arzt Maximilian Bircher-Benner (1867

– 1939), der unter anderem das Müsli erfand. Als Begründer der

Vollwerternährung gilt allerdings der deutsche Mediziner und Ernährungsforscher

Werner Kollath (1892-1970).

Kollaths Grundregel lautete: “Die Nahrung soll so natürlich wie möglich sein.“

(Kollath, zit. nach Leitzmann et. al 1999, S. 150). Demnach besitzen Lebensmittel,

die möglichst wenig verarbeitet sind, noch den vollen Wert der natürlicherweise

vorhandenen Inhaltsstoffe (=vollwertig). Kollath teilte die Lebensmittel nach ihrem

Verarbeitungsgrad in sechs verschiedene Wertstufen ein. Je geringer der

Verarbeitungsgrad, desto höher ist der Wert des Lebensmittels.

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26

Inzwischen wurden Kollaths Thesen basierend auf neuen Forschungsergebnissen

von Männle, Leitzmann und von Koerber in der Gießener Konzeption

weiterentwickelt (vgl. Leitzmann et. al, 1999, S.150).

Definition der Vollwert-Ernährung nach Koerber, Männle und Leitzmann:

„Vollwert-Ernährung ist eine überwiegend laktovegetabile Ernährungsweise bei der gering

verarbeitete Lebensmittel bevorzugt werden.“ (Körber et. al zit. nach Kasper et. al

2009, S. 569)

Hauptsächlich verwendete Lebensmittel in der Vollwerternährung sind

Vollkornprodukte

Gemüse und Obst

Kartoffeln,

Hülsenfrüchte

Milch und Milchprodukte

daneben können auch geringe Mengen an Fleisch, Fisch und Eiern

enthalten sein.

Etwa die Hälfte der Nahrungsmenge besteht aus unerhitzter Frischkost. Die

Zubereitung erfolgt schonend und mit wenig Fett. Nahrungsmittel mit

Zusatzstoffen werden vermieden. (vgl. Kasper et. al 2009, S. 569)

Es wird besonderer Wert auf den Gesundheitswert der Lebensmittel gelegt, der

sich wie folgt zusammensetzt:

Wertgebende Inhaltsstoffe

Gehalt essentieller Nährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, neun Aminosäuren,

Fettsäuren)

Gehalt gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe,

Ballaststoffe, Substanzen in fermentierten LM)

Nährstoffdichte

Hauptnährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß)

Energiegehalt

Energiedichte

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Wertmindernde Inhaltsstoffe

Fremdstoffe bzw. Schadstoffe

pathogene Keime (z. B. Salmonellen)

Weitere Kriterien

Reife und Frische

Sättigungswirkung

Bekömmlichkeit (Verträglichkeit)

Verdaulichkeit

Bioverfügbarkeit (vgl. Koerber et al.1994 zit. nach Leitzmann et al. 1999, S.

154)

Konkrete Empfehlungen für die Lebensmittelauswahl :

Getreide und Getreideprodukte aus Vollkorn bevorzugen, Auszugsmehle

usw. nur selten verwenden

Gemüse und Obst reichlich verzehren, einen großen Teil davon als

unerhitzte Frischkost

Kartoffeln und Hülsenfrüchte in den Speiseplan einbeziehen

die Gesamtfettaufnahme einschränken und qualitativ hochwertige Fette und

Öle verwenden, z.B. kaltgepresste Speiseöle, Butter und ungehärtete

Pflanzenmargarine verwenden

Vorzugsmilch, pasteurisierte Vollmilch oder Milchprodukte ohne

Zusatzstoffe bevorzugen

Fleisch, Fisch und Eier, wenn überhaupt, nur gelegentlich verwenden

Ungechlortes Trinkwasser, Kontrolliertes Quellwasser, natürliches

Mineralwasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees zum Durstlöschen

bevorzugen

Gewürze und Kräuter zur Geschmacksverfeinerung verwenden, Speisesalz

dagegen sparsam einsetzen

zum Süßen frisches, süßes Obst, nicht wärmegeschädigten Honig oder

ungeschwefeltes Trockenobst in geringen Mengen bevorzugen, Zucker und

Süßstoffe sowie damit hergestellte Produkte meiden.

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28

Erzeugnisse aus anerkannt ökologischer Landwirtschaft verwenden:

Lebensmittel regionaler Herkunft und entsprechend der Jahreszeit

bevorzugen. (vgl. Schlieper 2008, S. 278)

2.3.2 Ernährungsempfehlungen der DGE Basierend auf den Ansätzen der Vollwerternährung veröffentlichte die DGE

erstmals im Jahre 1956 ihre 10 Regeln für eine gesunderhaltende Ernährung.

1. Vielseitig essen 2. Reichlich Getreideprodukte – und Kartoffeln 3. Gemüse und Obst Nimm „5 am Tag“... 4. Täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch,

Wurstwaren sowie Eier in Maßen 5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel 6. Zucker und Salz in Maßen 7. Reichlich Flüssigkeit 8. Schmackhaft und schonend zubereiten 9. Sich Zeit nehmen und genießen

10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben (12)

Zur besseren Veranschaulichung der oben angeführten Regeln wurde der DGE-

Ernährungskreis basierend auf den D-A-C-H Referenzwerten entwickelt, der

letztmals im Jahre 2003 neu gestaltet wurde. (13)

Abbildung 4: DGE- Ernährungskreis (4)

Der DGE-Ernährungskreis

1. Getreide, Getreideerzeugnisse, Kartoffeln 2. Gemüse, Salat 3. Obst 4. Milch, Milchprodukte 5. Fleisch, Wurst, Fisch, Eier

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6. Fette, Öle 7. Getränke

Die D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr dienen der DGE als Basis für

die Erstellung von Musterspeiseplänen für verschiedene Altersgruppen. Dabei

werden jeweils die wöchentlich benötigten Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe

für die jeweilige Gruppe berechnet und abgebildet. Außerdem werden auch die

Empfehlungen aus der Kampagne „5 am Tag“ (250 g Obst pro Tag, 400 g

Gemüse zum Teil als Rohkost) berücksichtigt. Für die Musterspeisepläne werden

Lebensmittel in unverarbeiteter Form ausgewählt und zu Mahlzeiten

zusammengestellt, wobei von nährstoffschonender und kalorienarmer Zubereitung

ausgegangen wird. Weniger empfehlenswerte Lebensmittel, wie süße oder

fettreiche Nahrungsmittel, alkoholische Getränke und Limonaden, werden in den

Speiseplänen nicht berücksichtigt. Allerdings sind diese nicht gänzlich verboten,

sondern wird der bewusste Genuss dieser Lebensmittel in geringem Ausmaß

toleriert. (13)

Die Mahlzeiten der so erstellten Muster-Speisepläne sollten sich anteilsmäßig wie

in nachstehender Graphik angeführt, auf die jeweiligen Lebensmittelgruppen

verteilen:

Abbildung 5: Der Anteil der einzelnen Segmente an der Gesamtlebensmittelmenge ohne Getränke in Gewichtsprozent (5)

2.3.3 Ernährungsempfehlungen des ÖBMfG Ähnlich zur Deutschen Gesellschaft für Ernährung hat auch das Österreichische

Bundesministerium für Gesundheit, basierend auf aktuellen Forschungs-

ergebnissen in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien und dem

Kompetenzzentrum Ernährung & Prävention die Entwicklung einer für die

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30

Bevölkerung leicht nachvollziehbaren Ernährungsempfehlung in Auftrag gegeben

und in Form einer Ernährungspyramide im März 2010 der Öffentlichkeit

präsentiert. Die Darstellung in Pyramidenform lässt auf einen Blick erkennen,

welche Nahrungsmittel häufig und welche eher sparsam verzehrt werden sollten.

Wie in der Graphik sehr schön veranschaulicht bilden alkoholfreie und

energiearme Getränke, wie z. B. Wasser und ungesüßte Früchte- oder

Kräutertees bzw. stark verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte die Basis einer

gesunden Ernährung.

Abbildung 6: Österreichische Ernährungspyramide für Erwachsene (6)

Page 31: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

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Auf der zweiten Stufe folgen Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst, wobei täglich drei

Portionen an Gemüse bzw. Hülsenfrüchten sowie zwei Portionen Obst verzehrt

werden sollten. Bei der Berechnung der Portionsgrößen gilt die Faustregel: Eine

geballte Faust ist eine Portion.

Die nächste Stufe bilden Getreide, Brot, Nudeln, Reis und Erdäpfel. Hier lautet die

Empfehlung des Bundesministeriums für Gesundheit 4 Portionen täglich, wobei

Vollkornprodukte bevorzugt werden sollten. Auf Stufe 4 folgen schließlich Milch

und Milchprodukte, die ebenfalls Teil einer ausgewogenen Ernährung sein sollten.

Als Grundregel gelten hier 3 Portionen (zwei weiße = Milch und Joghurt und eine

gelbe = Käse). Auch kaltgepresste Öle sollten täglicher Bestandteil der Nahrung

sein.

Im oberen Drittel der Pyramide finden sich schließlich Fleischwaren, Fisch und

Eier. Bezüglich Fisch wird zu einem wöchentlichen Verzehr von 1 bis 2 Portionen

geraten. Fleisch und Fleischwaren sollten nicht öfter als dreimal pro Woche

verzehrt werden. Bei Eiern gilt eine Obergrenze von 3 Eiern wöchentlich.

Fette, sowie auch Süßwaren und Salziges sollten eher in moderatem Ausmaß

konsumiert werden. Bei Fett gilt Qualität vor Quantität, d. h. es sollte

hochwertigen, kaltgepressten Ölen gegenüber gehärteten Fetten wie z. B.

Margarine der Vorzug gegeben werden. Auch Butter und Schlagobers sollten nur

sparsam verwendet werden.

Die ganz in der Spitze der Ernährungspyramide angesiedelten fett- bzw.

zuckerreichen Nahrungsmittel sollten im Sinne einer gesundheitsförderlichen

Ernährung überhaupt nur selten verzehrt werden.

2.4 Empfohlenes Ernährungsverhalten für Kinder und Jugendliche

Bereits in frühester Kindheit bilden sich Präferenzen für verschiedene

Geschmacksrichtungen. Wird durch den übermäßigen Genuss fetter und

zuckerreicher Nahrung in den ersten Lebensjahren eine Vorliebe für diese Art der

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Ernährung gebildet, ist es schwierig diese Ernährungsform in späteren Jahren

umzustellen.

Es ist eine Tatsache, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist und gerne zu

Altbewährtem greift. Der Spruch „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht“, ist wohl

jedem von uns ein Begriff. Kinder hingegen haben zumeist noch keine Scheu

„Neues“ auszuprobieren. Da falsches Ernährungsverhalten (wie in den

nachfolgenden Kapiteln ausgeführt) zu weitreichenden gesundheitlichen

Problemen führen kann, ist es besonders wichtig, Kinder bereits möglichst früh mit

gesunden Lebensmitteln vertraut zu machen.

2.4.1 Ernährungspyramide für Kinder Um Kindern das Thema gesunde Ernährung leicht verständlich und anschaulich

näher zu bringen, hat das Österreichische Bundesministerium für Ernährung eine

eigene Kinderversion der Ernährungspyramide entwickelt.

Abbildung 7: Österreichische Ernährungspyramide für Kinder (7)

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33

Inhaltlich unterscheidet sich die Kinderernährungspyramide nicht von der

Ernährungspyramide für Erwachsene. Allerdings spricht die besonders

kindgerechte Darstellung der Pyramide, mit dem Ernährungsdrachen als

Maskottchen und zahlreichen bunten und lustigen Bildern, bereits Kinder im

Kindergartenalter an und ist daher bestens dazu geeignet Klein- und

Volksschulkinder spielerisch für das Thema Ernährung zu begeistern.

Ist Kindern die Ernährungspyramide in ihren Grundzügen bereits aus ihrer

Volksschulzeit bekannt, ist es einfacher auf das bereits vorhandene Wissen

aufzubauen und dieses in der Sekundarstufe mit der Ernährungspyramide für

Erwachsene weiter zu vertiefen.

2.4.2 optimiX® Basierend auf den Ergebnissen der DONALD-Studie erarbeitete das

Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund, Anfang der 1990er

Jahre ein Konzept für gesunde Kinder- und Jugendernährung.mit dem Bestreben

gesunde Ernährung im Kindesalter zu fördern und der Prävalenz von Übergewicht

entgegenzuwirken.

Die sogenannte optimierte Mischkost „optimiX®“ gewährleistet durch

ausgewogene Mischkost mit hoher Nährstoffdichte die Deckung des Energie- und

Nährstoffbedarfs von Kindern im Alter von 1 bis 18 Jahren. Grundlage von optimiX

sind 7-Tages-Speisepläne, die sowohl die Mahlzeitengewohnheiten als auch die

Essensvorlieben von Kindern und Jugendlichen berücksichtigen. Ziel ist es

gesunde Ernährung in den Familienalltag einzubauen, damit Kinder und

Jugendliche alle Nährstoffe erhalten, die sie für eine gesunde Entwicklung und

gesundes Wachstum brauchen. In der Optimierten Mischkost werden

„empfohlene“ und „geduldete“ Lebensmittel unterschieden. Zur grafischen

Darstellung werden die jeweiligen Lebensmittel nach den Ampelfarben unterteilt.

(vgl. Kersting et al., 2008, S 168fff)

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Abbildung 8: Drei Regeln der Optimierten Mischkost (8)

Als Grundregel gilt das 78 % der Energiezufuhr mit Lebensmitteln aus dem grünen

Bereich abgedeckt werden sollte, 17 % mit dem gelben Bereich und nur 5 % mit

Lebensmittel aus dem roten Bereich.

Essensvorlieben und –abneigungen werden berücksichtigt. Verbote gibt es nicht.

OptimiX empfiehlt drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten, verteilt

über den Tag. Die Zusammenstellung der Mahlzeiten erfolgt bei optimiX nach

einem Baukastenprinzip. OptimiX gibt klare Tipps für die Gestaltung der

verschiedenen Mahlzeiten, so auch für das erste und zweite Frühstück. Die

Darstellung in Pyramidenform zeigt, welche Lebensmittelgruppen die Basis bilden

und nicht fehlen dürfen und welche nur in kleinen Mengen gegessen werden

sollten. (vgl. Kersting et al., 2008, S 168fff)

Darüber hinaus gibt es für die verschiedenen Altersgruppen mengenmäßige

Verzehrempfehlungen für jedes Lebensmittel.

Abbildung 9: Planungshilfe für eine gesunde Mittagsmahlzeit (9)

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35

So empfiehlt das FKE gemäß optimiX® für Kinder und Jugendliche je nach Alter

Portionsgrößen für Fisch zwischen 35 g und 100 g/Woche. Als Begründung wird

angeführt.

„Fisch ist eine gute Nährstoffquelle nicht nur für Protein, Vit. D und E, Jod und Selen, sondern besonders für langkettige mehrfach ungesättigte n-3 Fettsäuren. Diese Fettsäuren sind wichtig für die kindliche Entwicklung und sie leisten darüber hinaus einen Beitrag zur Prävention von späteren ernährungsabhängigen Krankheiten, wie kardiovaskuläre Erkrankungen. Besonders die Wahl von fetterem Fisch könnte die Versorgung mit den präventiv besonders wichtigen langkettigen ungesättigten Fettsäuren deutlich verbessern.“ (14)

Frühstück – das „Sprungbrett in den Tag“

Dieser Slogan des FKE hat durchaus seine Berechtigung. Aber nicht nur ein

ausgewogenes Frühstück ist besonders für Kinder und Jugendliche wichtig um

ausreichende Konzentration im Unterricht zu gewährleisten, ebenso spielt die

Zwischenmahlzeit in der Pause eine bedeutende Rolle, um einem „Durchhänger“

im Laufe des Vormittags vorzubeugen. Natürlich darf auch auf die ausreichende

Zufuhr von Getränken nicht vergessen werden, da sich ein Flüssigkeitsmangel

negativ auf die Denkleistung auswirkt. (vgl. 15)

Und so sieht ein gutes Frühstück und eine empfehlenswerte Jause aus:

„Das Optimix-"Kinder"frühstück besteht immer aus einem Getränk, einem Milchprodukt, frischem Obst oder Gemüserohkost und Brot, Haferflocken oder anderen Getreideprodukten. Diese Lebensmittel bilden die Basis des Frühstücks. Etwas Butter als Brotaufstrich und magerer Wurst- oder Käseaufschnitt runden die Brotmahlzeit ab.“ (15)

Abbildung 10: Das "Optimix - Frühstück" (10)

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36

Abbildung 11: Das "Optimix - Pausenfrühstück" (11)

„Zum Pausenfrühstück in der Schule gehören ebenfalls immer ein Getränk und Obst oder Rohkost. Ergänzt wird dies durch ein belegtes Brot oder Müsli. Wurde zum ersten Frühstück wenig Milch oder Jogurt gegessen, so kann dies nun gut nachgeholt werden.“ (ebd.)

2.5 Adipositas als Folge falschen Ernährungsverhaltens

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den

westlichen Industrienationen entscheidend verändert. Durch fortschreitende

Industrialisierung und Modernisierung beschränken sich körperliche Tätigkeiten in

Beruf und Haushalt nur mehr auf ein Minimum. Parallel dazu steigt durch

psychische Belastungen (Zeitdruck, gestiegene Verantwortung, ständig neue

Technologien, etc.) der Stresspegel für die Arbeitnehmer. Der hektische

Arbeitsalltag löst oft Heißhungerattacken aus, denen dann zumeist mit süßen oder

fettigen Snacks begegnet. wird. Dazu kommt, dass bedingt durch Zeitmangel und

Bequemlichkeit der Anteil an ungesunder Außer-Haus-Verpflegung (Fastfood,

Take-away-Gerichten) und kalorienreichen Fertigprodukten in die Höhe klettert,

was zur Folge hat, dass dem Körper oft weit mehr Kalorien zugeführt werden als

dieser durch körperliche Aktivität verbrauchen kann.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Anteil der Übergewichtigen seit Jahren

zunimmt und Adipositas, wie starkes Übergewicht genannt wird, weltweit schon

epidemische Ausmaße angenommen hat.

Laut Burghardt (2009) bezeichnet Adipositas „Abweichungen vom Normgewicht

bedingt durch Vermehrung der Körpermasse, vorwiegend des Fettanteils.“ (Kasper,

Burghardt 2009, S. 269)-

Besser als die Angabe von Körpergröße und Gewicht allein gibt der Body-Mass-

Index (BMI) über das Ausmaß des Übergewichts Aufschluss.

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37

Er wird nach folgender Formel berechnet:

BMI = Gewicht in kg/(Körpergröße in m)²

Als Übergewicht gilt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein BMI ab 25.

Krankhaft übergewichtig (adipös) ist, wer einen BMI von 30 und mehr hat. Je mehr

Übergewicht Betroffene mit sich herumtragen, desto höher ist die Gefahr, dass es

dadurch zu Beschwerden und in weiterer Folge zu einer verminderten körperlichen

Leistungsfähigkeit kommt. Des weiteren begünstigt Übergewicht eine ganze Reihe

gesundheitlicher Probleme und Folgeerkrankungen, wie z. B.

• Typ-2-Diabetes

• Bluthochdruckerkrankungen

• Überhöhte Cholesterin-Werte

• Koronare Herzerkrankungen

• Arteriosklerose

• Gallensteinleiden

• Abnutzungserscheinungen an den Gelenken

• Krebserkrankungen

• Gicht

• hormonelle Störungen wie erniedrigter Testosteronspiegel bei Männern

• Atemprobleme und Atemstillstände während des Schlafs (Apnoe)

• Verdauungsbeschwerden wie z. B. Verstopfung

• erhöhtes Operations- und Narkoserisiko

• Psychische Störungen wie Angsterkrankungen oder Depressionen

(vgl. Langbein & Skalnik 2005, S. 501)

2.5.1 Übergewicht und Adipositas bei Jugendlichen

Ein Großteil der im Erwachsenenalter auftretenden Zivilisationskrankheiten

entsteht infolge von Verhaltensweisen und Lebensstilen, die im Kindes- und

Jugendalter entwickelt werden, zu diesem Zeitpunkt aber noch gut beeinflussbar

wären. Die Liste der Risikofaktoren führt das Übergewicht mit all seinen negativen

Konsequenzen an. Entsprechende Gesundheitsförderung und Prävention in

jungen Jahren ist daher für das gesamte spätere Leben von größter Bedeutung.

(vgl. Zwiauer et. al 2007, S.2) „Langzeitstudien haben gezeigt, dass die Häufigkeit der

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38

Adipositas in der Familie und das Ausmaß des Übergewichtes während der Pubertät die

bedeutendsten Prädikatoren für ein Übergewicht im Erwachsenenalter sind.“ (Kasper,

Burghardt 2009, S. 272) Als Hauptursache für Übergewicht bei Kindern und

Jugendlichen gilt aber nicht anders als bei Erwachsenen, eine zu kalorienreiche

Ernährung, zumeist noch verbunden mit einer bewegungsarmen

Freizeitgestaltung.

Wie im Österreichischem Ernährungsbericht 2012 angeführt, liegt der

Energiebedarf bei Mädchen im Alter von 7 bis 14 Jahren durchgehend bei ca.

2100 kcal/d. Bei Buben ergeben sich mit dem Alter zunehmende Werte zwischen

2500 und 2950 kcal/d. (vgl. ELMADFA I., et. al, 2012, S 359) Allerdings steigt im

Verlauf des Schulkindalters der Anteil an kalorienreichen Nahrungsbestandteilen

wie fetthaltiger Snacks und Süßigkeiten an. Die tatsächlich zugeführte

Kalorienmenge liegt daher oft deutlich über den oben angeführten Empfehlungen.

Darüber hinaus kann ein Verfall des Aktivitätslevels von einem ausreichend

aktiven hin zu einem passiven Lebensstil bei beiden Geschlechtern beobachtet

werden. „Übergewichtige Kinder kommen oft aus Familien, in denen ein Elternteil

ebenfalls übergewichtig ist. Weil gerade in der Kindheit die Fettzellen gebildet werden,

bleiben dicke Kinder auch als Erwachsene zu korpulent.“ (Langbein & Skalnik 2005, S

501)

Aus diesem Grund ist es wichtig, Übergewicht gar nicht erst entstehen zu lassen

und im Rahmen von Präventivmaßnahmen besonders Familien über die

Wichtigkeit gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung aufzuklären. Denn

gerade bei Kindern und Jugendlichen ist Übergewicht nicht nur eine

gesundheitliche, sondern auch ein psychische Belastung. „Hänseleien“ von

Mitschüler/innen bis hin zu Mobbing sind oft an der Tagesordnung.

2.5.1.1 Klassifizierung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen Ebenso wie bei Erwachsenen wird Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen

anhand des BMI-Wertes diagnostiziert.

Laut von der WHO im Jahr 2007 herausgegebener Tabelle für Kinder im Alter von

5 bis 19 Jahren entspricht in der Altersgruppe von 13 Jahren:

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ein BMI von < 14 starkem Untergewicht

ein BMI > 14 < 17 Untergewicht

ein BMI > 17 < 22 Normalwicht

ein BMI > 22 < 25 Übergewicht

ein BMI > 25 Adipositas

Tabelle 1: BMI-Tabelle für Kinder der WHO (1)

Die Werte bei Mädchen sind aufgrund des von Natur aus höheren

Körperfettanteils geringfügig höher einzustufen. (16)

Vergleichsstudien, wie z. B. die HBSC Studie oder die HELENA-Studie, die sich

mit dem Thema Übergewicht bei Jugendlichen befassen, verwenden als

Referenzwert allerdings die BMI-Tabelle nach Cole, derzufolge Burschen im Alter

von ca. 13 Jahren, ab einem BMI von 22 als übergewichtig und ab einem BMI von

27 als adipös einzustufen sind. Mädchen gelten ab einem BMI von 22,5 als

übergewichtig und ab 27,5 als adipös. (11)

Laut im Jahr 2007 durchgeführter KiGGS-Studie stellen Übergewicht und

Adipositas im Kindesalter langfristig ein Risiko für die Gesundheit dar, da sie zu

schwerwiegenden Krankheiten wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und

Krankheiten des Gelenk- und Skelettsystems führen können. Zur Feststellung von

Übergewicht und Adipositas wurden bezüglich der KiGGS-Studie die von

Kromeyer-Hauschild et al. vorgelegten Referenzdaten zur Verteilung des Body-

Mass-Index (BMI) zugrunde gelegt. (vgl. Schaffrath et. al 2007, S. 736- 743)

Buben Mädchen

Alter Übergewicht Adipositas Übergewicht Adipositas

6 17,86 19,44 17,99 19,67

7 18,34 20,15 18,51 20,44

8 19,01 21,11 19,25 21,47

9 19,78 22,21 20,04 22,54

10 20,60 23,35 20,80 23,54

11 21,43 24,45 21,61 24,51

12 22,25 25,44 22,48 25,47

13 23,01 26,28 23,33 26,33

14 23,72 26,97 24,05 27,01 Tabelle 2: BMI-Tabelle für Kinder nach Kromeyer-Hauschild et al (2)

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Die Ergebnisse der KiGGS-Studie im Detail

15 % der deutschen Kinder und Jugendlichen sind als übergewichtig und

6,3 % als adipös, also schwer übergewichtig einzustufen.

Die Zahl der übergewichtigen Kinder stieg im Vergleichszeitraum (1985-

1999) um 50 % und die Zahl der adipösen Kinder um 100 %.

Ein starker Anstieg an Übergewicht ist bei Kindern im Grundschulalter zu

verzeichnen und setzt sich mit zunehmenden Alter fort. Von den

untersuchten 14-17-Jährigen haben schon 17 % ein zu hohes Gewicht.

Kinder mit niedrigem Sozialstatus sowie Migrationshintergrund sind

häufiger betroffen, ebenso Kinder von Eltern, die selbst übergewichtig sind.

Dies liegt vermutlich an der gleichen genetischen Disposition, aber auch an

innerhalb der Familie ähnlichen Lebens- und Essgewohnheiten.

Buben und Mädchen sind gleich häufig übergewichtig. Es gibt keine

geschlechtsspezifischen Unterschiede. (vgl. Schaffrath et. al 2007, S. 736-

743)

Im Vergleich zur KIGGS- Studie kam die europaweit durchgeführte HELENA-

Studie, in der im Zeitraum von 3 Jahren (Mai 2005 bis April 2008) 4.156

Jugendliche von der 8. bis zur 11. Schulstufe in zehn europäischen Städten

untersucht wurden (darunter auch 427 Jugendliche in 13 Wiener Schulen) zu

folgendem Ergebnis. Laut HELENA-Studie sind europaweit 17,7 % der

Jugendlichen (Mädchen 16,0 %, Burschen 19,5 %) übergewichtig und 5,9 %

adipös (Mädchen 4,4%, Burschen 7,6 %). (17); (18)

2.5.2 Übergewicht und Adipositas Österreichischer Jugendlicher

Der vom Österreichischen Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebene

HBSC-Bericht aus dem Jahre 2010, der 84,9 % der Schülerinnen und Schüler

(Mädchen 88,3 %, Burschen 81,3 %) als unter- oder normalgewichtig, 12,3 % (M:

9,3 %, B: 15,4 %) als übergewichtig und 2,8 % (M: 2,3 %, B: 3,3 %) als adipös

ausweist, widerspricht dem geschlechtsneutral gleich häufig auftretenden

Übergewicht der KiGGS-Studie. Laut HBSC-Bericht nimmt der Anteil an

Übergewichtigen und Adipösen bei den Burschen seit 2002 laut Selbstbericht

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kontinuierlich leicht zu. Bei Mädchen zeigt sich zwischen den Erhebungen 2006

und 2010 erstmals ein Anstieg. (11)

Höchstwahrscheinlich liegen die Daten des HBSC-Berichtes deshalb deutlich

unter den Vergleichswerten der KIGGS- und der HELENA-Studie, weil beim

HBSC-Bericht mit selbstberichteten, nicht nachkontrollierten Daten gearbeitet

wurde. Hingegen wurden für die Österreichweite Feldstudie zur Erhebung der

Prävalenz von Übergewicht bei 6- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schülern

(Zwiauer 2007) absolut verlässliche Daten verwendet, da diese im Rahmen der

schulärztlichen Untersuchung ermittelt wurden.

Als Referenzwert wurde für die Zwiauer-Studie ebenso wie in der KiGGS-Studie

die Tabelle nach Kromeyer-Hauschild angeführt (siehe Tabelle 2). Demnach

hatten im Schuljahr 2005/06 österreichweit 20,2 % der 6 bis 14 jährigen Buben

ein zu hohes Gewicht (davon waren 11,4 % übergewichtig und erschreckende 8,8

% adipös). Bei den Mädchen war das Ergebnis nicht viel besser. Insgesamt

brachten 17,7 % zu viel auf die Waage (davon waren 10,4 % übergewichtig und

7,3 % adipös).

Die Auswertung nach Bundesländern zeigt deutlich höhere Anteile für Adipositas

im Osten Österreichs. Oberösterreich liegt mit Werten von 11,8 % Übergewicht

und 8,6 % Adipositas bei Burschen sowie 10,5 % Übergewicht und 7,8 %

Adipositas bei Mädchen genau im österreichischen Mittelfeld.

Interessant ist, dass sich bei der Differenzierung nach Schultyp für Kinder aus

Hauptschulen eine signifikant höhere Prävalenz von Adipositas und Übergewicht

als für Kinder aus Allgemeinbildenden Höheren Schulen ergibt. Es scheint sich

somit zu bestätigen, dass wie im Rahmen der Ergebnisse der KiGGS-Studie

ausgeführt, der soziokulturelle Status entscheidenden Einfluss auf das Auftreten

von Übergewicht bei Jugendlichen hat.

Im graphischen Vergleich der HELENA (Europa), KIGGS (Deutschland) und

ZWIAUER (Österreich) –Studie lässt sich erkennen, dass der Anteil der

übergewichtigen Jugendlichen in Gesamteuropa zwar höher liegt als in

Deutschland und Österreich. Die Zahl der Adipösen fällt bei den Burschen

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geringfügig, bei den Mädchen sogar deutlich geringer aus als in Österreich. Im

Deutschland-Österreich-Vergleich gibt es bei den Mädchen kaum Unterschiede,

die österreichischen Burschen sind dagegen etwas häufiger von Übergewicht und

Adipositas betroffen als ihre deutschen Kollegen.

Abbildung 12: Vergleich Österreich/Deutschland/Europa (12)

Vergleicht man die im Schuljahr 2005/06 erhobenen und in der Zwiauer-Studie

vom Jahr 2007 veröffentlichten Daten mit den letztaktuellen Daten des

Österreichischen Ernährungsberichts 2012 kann man sowohl bei den Mädchen als

auch bei den Burschen einen rasanten Anstieg an Übergewichtigen erkennen. Der

Anteil der adipösen Burschen blieb hingegen gleich, der der Mädchen ist im

Vergleichszeitraum sogar zurückgegangen.

Abbildung 13: Vergleich Österreich 2007/2012 (13)

Zwiauer

2007

ÖENB

2012

Burschen Übergewicht. 11,4 % 17,1 %

Burschen Adipositas 8,8 % 9 %

Mädchen Übergewich. 10,4 % 16,2 %

Mädchen Adipositas 7,3 % 5,5 %

0%

5%

10%

15%

20%

25%

Burschen Ü.

Burschen A.

Mädchen Ü.

Mädchen A.

Österreich

Deutschland

Europa

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

2007 2012

Burschen Ü.

Burschen A.

Mädchen Ü.

Mädchen A.

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43

2.5.3 BMI und Körperwahrnehmung österreichischer Jugendlicher

Laut HBSC Schülerbericht 2010 sinkt die Anzahl der Schüler/innen die angeben

genau das richtige Gewicht zu haben mit zunehmendem Alter. So geben 52,1 %

der 11-jährigen an, genau das richtige Gewicht zu haben, 48,4 % der 13-jährigen

aber nur noch 44 % der 15-jährigen. (siehe auch Abb. 3)

Im Mittel gaben 48,6 % der Jugendlichen, die an der HBSC-Studie teilnahmen, an

über „ungefähr das richtige Gewicht“ zu verfügen; rund 37 % fühlten sich zu dick.

Den selbstberichteten Angaben zu Körpergröße und –gewicht zufolge waren

jedoch nur 12,3 % als übergewichtig und 2,8 % als adipös einzustufen. (11)

2.5.4 Risikofaktoren für Übergewicht

Folgende Risikofaktoren für Übergewicht und Adipositas werden zurzeit diskutiert:

• elterliches Übergewicht

• hohes Geburtsgewicht

• wenig Schlaf

• wenig körperliche Aktivität

• lange Zeiten vor dem Computer oder Fernseher

• Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft

• Zu kalorienreiche Ernährung

• Psychische Faktoren (9)

Bezüglich der Risikofaktoren von Übergewicht, bestätigt die KOPS-Studie (Kieler-

Adipositas-Präventionsstudie), die seit 1996 mit dem Ziel durchgeführt wird, die

Determinanten für Übergewicht bei Kindern zu charakterisieren sowie dieses zu

verhindern, weitgehend die Ergebnisse der oben angeführten KIGGS-Studie. Im

Rahmen der KOPS-Studie wurden insgesamt 15.251 Kinder und Jugendliche im

Alter zwischen fünf und 16 Jahren untersucht. Die Prävalenz von Übergewicht lag

in der Gesamtkohorte bei 18,8%.

Als besonders gravierende Determinante bezeichnet die KOPS-Studie neben

elterlichem Übergewicht einen niedrigen sozialen Status. (19)

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2.5.4.1 Risikofaktor Zucker

Wie in den Kapiteln Ernährungsverhalten der Jugendlichen (in Europa,

Deutschland und Österreich) bereits ausführlich beschrieben ist der Konsum

zuckerhaltiger Lebensmittel in allen Altersstufen zu hoch. Besonders sogenannte

Kinderlebensmittel oder auch Convenienceprodukte (vgl. Kapitel 2.5.4.3) enthalten

oft eine hohe Menge an versteckten Kohlenhydraten in Form von Zucker.

In ihrem Positionspapier „Richtwerte für die Energiezufuhr aus Kohlenhydraten

und Fett“ vom Januar 2011 weist die DGE daraufhin, dass ein gesteigerter

Konsum zuckergesüßter Getränke (=kohlensäurehaltige Getränke wie Cola-

Getränke und Limonaden sowie solche ohne Kohlensäure wie Fruchtsaftgetränke,

-nektare und Eistee) zu einer Risikoerhöhung für Adipositas und Diabetes mellitus

Typ 2 führt. (20)

Übermäßiger Genuss von Zucker, Süßspeisen und gesüßten Getränken kann

aber nicht nur zu Adipositas sondern auch zu Bluthochdruck und in weiterer Folge

zu Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Auch Karies ist eine

Volkskrankheit, verursacht durch Zucker. (vgl. Oberbeil, 2007, S. 11)

Darüber hinaus können Zucker und Zuckeraustauschstoffe den sensiblen Frieden

der Darmschleimhäute stören und Pilzerkrankungen der Gattung Candida

albicans, die unter anderem auch Darmstörungen, Verstopfungen und Blähungen

hervorrufen, begünstigen. Aber auch Durchfallerkrankungen können auftreten, da

der Organismus Wasser in den Darm einschießt, um das gesundheitsschädigende

Gemenge aus süßen Substanzen und krankheitserregenden Mikroorganismen

möglichst rasch loszuwerden. (vgl. Oberbeil, 2007, S. 149 f)

Der übermäßige Genuss von Zucker führt also nicht nur zu Übergewicht sondern

kann in Folge weitreichende gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.

2.5.4.2 Risikofaktor Fastfood

Bei Befragungen über Lebensmittelpräferenzen der Kinder und Jugendlichen

rangieren Fast Food und Süßwaren ganz oben in der Beliebtheitsskala. Als

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Fastfood werden dabei im allgemeinen Speisen und Getränke aus

Schnellrestaurants und Take Aways bezeichnet. Laut DONALD-Studie werden

von einem Drittel der männlichen und einem Sechstel der weiblichen Jugendlichen

mindestens einmal pro Woche Fastfood verzehrt. Jüngere Kinder konsumieren

hingegen noch weniger häufig Fastfood. Laut EsKiMO-Studie essen 95 % der

Jugendlichen mindestens einmal in 4 Wochen bei Mc Donald’s & Co. Dabei

werden an Tagen mit Fast Food Verzehr durchschnittlich etwa 20 % der

Tagesenergiezufuhr mit Fast Food gedeckt. Zu bedenken ist, dass ein typisches

Fast Food Menü, bestehend aus Burger, Pommes und Cola, mit rund 1350 kcal

fast doppelt so viel Energie wie eine Hauptmahlzeit gemäß den Regeln der

Optimierten Mischkost liefert. Tatsächlich wiesen die Fast Food Konsumenten der

DONALD-Studie auch einen höheren BMI auf als die Nicht-Konsumenten. (vgl.

Kersting et.al., 2008, S. 173)

In allen Altersstufen, sowohl bei Jungen und Mädchen ist Pizza das beliebteste

Fastfood, gefolgt von orientalischem Fastfood (z. B. Kebab). An dritter Stelle bei

den Burschen folgen Burger, bei den Mädchen Pommes Frites. In allen Fast-

Food-Gruppen liegt die Verzehrmenge bei Burschen deutlich höher als bei den

Mädchen. (7)

Laut einer 2003 veröffentlichten Studie der University School of Medicine in

Boston, die das Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in den USA

untersuchte, zeigte sich, dass bereits Kleinkinder im Alter von 4 bis 24 Monaten

hauptsächlich mit zeitsparendem „Junkfood“ ernährt wurden. Jugendliche nannten

Pommes frites als bevorzugtes pflanzliches Lebensmittel. 20 bis 25 % der Kinder

essen zu wenig Gemüse und 25 bis 30 % zu wenig Obst. Als Folge dieser

Fehlernährung sind in den USA bereits zwischen 10 und 15 % der Vorschulkinder

zwischen 2 und 5 Jahren übergewichtig. (vgl. Oberbeil, 2007, S. 155 f)

2.5.4.3 Risikofaktor Convenienceprodukte Unter Convenience Food versteht man ganz oder teilweise vorverarbeitete

Nahrungsmittel sowie komplette Fertigmahlzeiten. Darunter fallen abgepackte und

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bereits marinierfertige Salate ebenso wie Tiefkühlpizzen, Kuchenbackmischungen

oder Saucenbasisprodukte.

Der Pro-Kopf-Verbrauch für Tiefkühlkost ist in Deutschland von 1989 bis 2009 von

22,0 auf 39,3 kg gestiegen, das entspricht einer Steigerung von 79 %. Jeder dritte

Deutsche gibt an häufig Fertiggerichte oder Halbfertigprodukte zu verzehren. (vgl.

Siegrist et al, 2010, S 14). Ein Vorteil dieser Produkte ist, dass so einerseits auch

Personen mit geringen Kochkenntnissen einfach Mahlzeiten zubereiten können,

ein anderer nicht zu unterschätzender Punkt ist die Zeitersparnis beim Kochen.

Ein Nachteil von Convenience-Produkten ist allerdings, dass deren Energiegehalt

häufig vergleichsweise hoch ist.

Siegrist et al (2010) vom Institut für Umweltentscheidungen an der ETH Zürich

untersuchten das Ernährungsverhalten im deutschen Sprachraum und fanden

heraus, dass der Zeitfaktor einen eher geringen Einfluss auf die Verwendung von

Fertig- bzw. Convenienceprodukten hat. Ob bzw. wie viele Convenienceprodukte

verwendet werden, hängt dagegen einerseits vom Alter (Jüngere konsumieren

mehr), vom Geschlecht (besonders Männer greifen gerne zu

Convenienceprodukten) sowie von den Kochkenntnissen der Konsumenten ab.

Laut der Schweizer Studie gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum

von Fertigprodukten und der Prävalenz für Übergewicht. Nicht nur konsumieren

Übergewichtige mehr Fertigprodukte, sie interpretieren diese auch als gesünder,

vitamin- und nährstoffreicher als Normalgewichtige. (vgl. Siegrist et al, 2010, S

12f).

Der Anteil an teils versteckten Fetten und Zucker darf allerdings nicht unterschätzt

werden und wird gerade von Personen mit geringem Ernährungswissen oft nicht

erkannt.

2.5.5 Adipositasprophylaxe Als häufigste Ursache für Übergewicht gilt neben falschen

Ernährungsgewohnheiten auch Bewegungsmangel. Besonders im Kindes- und

Jugendalter sollte darauf geachtet werden, den Körper durch regelmäßiges

Training in „Schuss“ zu halten.

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47

Dazu meint Dür (2009). „Die Kindheit und Jugend sind jene Lebensphasen, in welchen

die Weichen für Gesundheit, Gesundheitsverhalten und Lebensqualität in späteren Jahren gestellt werden. In dieser Zeit können gesundheitsrelevante Verhaltensweisen erworben und eingeübt, aber auch psychische und physische Gesundheitsresourcen aufgebaut

werden.“ [Dür et. al., 2009a, zit. nach HBSC- Schülerbericht 2010](11)

Aus diesem Grund ist es unumgänglich bereits im Kindesalter auf eine gesunde

Lebensweise zu achten.

2.5.5.1 Bewegung als Adipositasprophylaxe

Laut Nationalem Aktionsplan Ernährung 2012 stellen „die Kombination von

Ernährungs- und Bewegungsprogrammen sowie die Implementierung von niederschwelligen Bewegungsangeboten und die Schaffung von attraktiven Bewegungsreizen im Alltag wichtige Flankierungsmaßnahmen dar, um einen gesunden Lebensstil zu fördern. Dabei ist die Verlinkung der Themen Ernährung und Bewegung

wesentlich.“ [Nationaler Aktionsplan Ernährung 2012, S 6] (1)

Wie aus nachfolgender Graphik ersichtlich lauten die Bewegungsempfehlungen

für Kinder mindestens 60 Minuten täglich, für Erwachsene 30 Minuten.

Dabei muss nicht immer ein Fitness-Center oder ein Sportverein besucht werden

um den Bewegungslevel zu erreichen. Oft reichen schon einfache Maßnahmen,

wie das Verzichten auf den Lift, oder das zu Fuß gehen kürzerer Wegstrecken.

Wer mit dem Rad zum Einkauf oder zur Arbeit fährt, betreibt gleichzeitig

Ausdauersport. Die empfohlenen Kraftsportübungen können auch zu Hause vor

dem Fernseher absolviert werden oder auch zwischendurch zur Auflockerung des

beruflichen oder schulischen Alltags.

Abbildung 14: Die Bewegungspyramide für Erwachsene (14)

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Sitzende Freizeitaktivitäten sind an der Spitze der Pyramide angesiedelt und

sollten eher vermieden werden. Lassen sich diese nicht vermeiden sollten sie

zumindest alle 30 Minuten durch Bewegungspausen unterbrochen werden.

Wie bereits im Kapitel 2.2.3 ausgeführt, sinkt jedoch der Zeitanteil den

Jugendliche sportlichen Aktivitäten widmen im selben Ausmaß in dem sitzende

Aktivitäten zunehmen. So zeigt die HBSC-Studie 2010 auf, dass sich nur ein

Fünftel (20,4 %) der Jugendlichen (Burschen 26,4 %, Mädchen 14,8 %) an die

Bewegungsempfehlungen von mindestens 60 Minuten täglicher körperlicher

Aktivität bei mittlerer bis höherer Intensität hält. (11)

Zu einem durchaus besseren Ergebnis kam allerdings noch die HELENA-Studie

2007, nach der sich 54 Prozent der Burschen und 38 % der Mädchen, die in Wien

an der Studie teilnahmen im gewünschten Ausmaß körperlich betätigten.

Europaweit bewegen sich 58 % der Burschen und 31 % der Mädchen mindestens

60 Minuten täglich. Trotzdem lässt laut HELENA-Studie das Bewegungsverhalten

der Jugendlichen in ganz Europa zu wünschen übrig, wobei ein Nord-Süd-Gefälle

zu verzeichnen ist. Erwiesen ist auch, dass Kinder in südlichen Ländern mehr Zeit

sitzend verbringen und dort die meisten Kinder mit Übergewicht zu verzeichnen

sind. (vgl. JEM 2011, S. 10)

Leider wurde auch der Bedeutung des Sportunterrichts in der Schule in den

letzten Jahren nicht die notwendige Beachtung geschenkt. Mit der Forderung nach

einer täglichen Turnstunde versucht man der Entwicklung der „bewegungsarmen“

Jugend nun entgegen zu wirken.

Bedenklich ist der Mangel an körperlicher Aktivität nämlich auch deshalb, weil

dieser mit einer verminderten Sauerstoffaufnahmekapazität und einem erhöhten

Risiko für Insulinresistenz einhergeht. (vgl. JEM 2011, S. 10). Bewegung ist daher

nicht nur als Adipositasprophylaxe von Bedeutung.

Laut HBSC-Bericht 2010 beeinflusst „Physische Aktivität die körperliche Konstitution

positiv, indem sie Bluthochdruck entgegenwirkt, die Knochensubstanz bei Jugendlichen

stärkt, sowie Herz- Kreislauferkrankungen, einigen Krebsarten (z.B. in Brust, Prostata und

Darm) und Knochenkrankheiten im Alter vorbeugt.“ [Europäische Kommission, 2008,

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49

zit. nach HBSC-Schülerbericht 2010].(11) Desweiteren gilt es als erwiesen, dass

körperliche Bewegung, ob regelmäßiger Sport oder das tägliche Treppensteigen,

nicht nur der körperlichen, sondern auch der geistigen Fitness dient.

Gedächtnisleistung und Konzentrationsvermögen sind bei Sportlern nachweisbar

höher als bei Menschen, die keinen Sport treiben. Der Grund dafür liegt vermutlich

in einer verbesserten Hirndurchblutung durch den kreislaufanregenden Sport. (vgl.

Grimm 2011, Seite 270)

2.5.5.2 Ernährungsumstellung als Adipositasprophylaxe

Was sollte bei der Ernährung von Kindern und Jugendlichen beachtet werden?

„Mahlzeiten sollten in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden.

Geschwister, Gleichaltrige und Eltern sind Vorbilder beim Essen und Ausprobieren neuer Lebensmittel.

Kinder sollten so früh wie möglich an die natürliche Geschmacksvielfalt der herkömmlichen Lebensmittel gewöhnt werden.

Durch wiederholtes Probieren lässt sich eine Akzeptanz von ursprünglich abgelehnten Geschmäckern erreichen.

Ein Verbot bestimmter Lebensmittel wie Süßwaren erhöht deren Attraktivität.

Der Zwang bestimmte Lebensmittel zu essen, führt zu deren Ablehnung.

Kinder sollten selbst entscheiden dürfen, wie viel sie essen.

Lebensmittel mit einer hohen Energiedichte (z. B. Süßwaren) sollten nicht als Belohnung verwendet werden.“

(Benton 2004 zit. n. Kersting et al., 2008, S. 174)

Was muss sich am bisherigen Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen verbessern?

Der Anteil an Vollkornprodukten sollte erhöht werden

ebenso der Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem Gemüse, Brot

und Kartoffeln

die Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser sollte gesteigert werden

fettreduzierten Milchprodukten sollte der Vorzug gegeben werden

auch bei Fleisch- und Wurstwaren zu fettreduzierten Varianten greifen

mehr Rapsöl zur Verbesserung des Fettsäuremusters

weniger Süßwaren und gesüßte Getränke

Fast Food Verzehr auf höchstens ein- bis zweimal pro Woche einschränken

(vgl. Kersting et al., 2008, S. 174)

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50

2.6 Einflussfaktoren auf das Ernährungsverhalten von Jugendlichen

Unsere Essgewohnheiten, die Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel,

gegebenenfalls auch suchtartiges Verhalten – wie z. B. der übermäßige Verzehr

von Süßigkeiten oder fettigen Snacks – entwickeln sich mit den täglichen

Erfahrungen und Essenserlebnissen, sei es zu Hause, in den Familien oder im

Kindergarten und in der Schule. Was, wann und wieviel Jugendliche essen, ist

ebenfalls von verschiedensten Faktoren wie z. B. Schönheitsidealen, dem

Elternhaus, kulturellen oder religiösen Motiven aber auch von persönlichen

Vorlieben oder äußeren Einflüssen wie Werbung abhängig.

2.6.1 Pränatale und postnatale Prägungen Die allerersten Präferenzen werden bereits im Mutterleib, beeinflusst durch das

mütterliche Essverhalten, gebildet. Die Vorliebe für süße Speisen ist allerdings

angeboren. Wahrscheinlichste Ursache dafür ist, dass es in der Natur praktisch

keine süßen Nahrungsmittel gibt, die giftig sind. Der Genuss von süß

schmeckenden Lebensmitteln galt daher evolutionsbiologisch als sicher. Nicht zu

vergessen - auch die erste Nahrung eines Säugling - die Muttermilch hat

schließlich einen süßlichen Geschmack. Mit der Zeit bilden sich durch

wiederholten Kontakt mit verschiedenen Lebensmitteln, Vorlieben für regelmäßig

konsumierte Speisen heraus. Dieser sogenannte „Mere Exposure Effect“ bewirkt,

dass „bekannte“ Lebensmittel gegenüber „unbekannten“ Lebensmitteln bevorzugt

werden. (vgl. Ellrott et al 2012, S 213)

Daher ist es wichtig Kinder schon bald mit unterschiedlichsten Arten gesunder

Lebensmittel bekannt zu machen, solange ihre angeborene Neugier noch

überwiegt, diese problemlos zu probieren.

Im Laufe der Zeit entwickeln Kinder und Jugendliche schließlich ein Essverhalten,

beeinflusst von inneren und äußeren Faktoren, das allmählich zur Gewohnheit

wird.

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51

Externe Einflussfaktoren Interne Einflussfaktoren

Familie und Angehörige ausgeprägte persönliche Vorlieben und starke persönliche Abneigungen, Befürchtungen (z.B. Ängste vor mit Schadstoffen belasteter Nahrung)

Peer-groups das eigene, wahrgenommene und erträumte Körperbild

Wichtige Einzelpersonen (Lehrer/in, Betreuer/in, etc).

Faktoren der sinnlichen Wahrnehmung (Geruch, Geschmack, Aussehen etc.)

die religiöse und moralische Erziehung Verwöhnen als Selbstbelohnung

Botschaften von Politik- oder Umweltorganisationen (Lobbies)

verschiedene „Sucht“muster (Schoko-lade, Eis, Cola, Pommes frites etc.)

Erfahrung und Wissen durch Umgang mit Produkten der Nahrungs-mittelerzeugung

der soziale Stellenwert von Nahrungsmitteln

Massenmedien (Werbung) persönliche Vorstellungen vom eigenen Nahrungsbedarf und Wissen vom Verzicht auf Nahrung (Umgang mit Hunger)

Erste Erfahrungen in Kindergarten und Schule

Ernährungserziehung in der Schule und Veränderungen durch weiterführende Schulen

Tabelle 3: Faktoren für das Ernährungsverhalten von Jugendlichen (3)

2.6.2 Einflussfaktor Genusswert

Laut dem Ernährungswissenschaftler Hamm (2011) wählt die Mehrheit der Kinder

und Erwachsenen bestimmte Speisen und Getränke nicht aus, um sich zu

ernähren, sondern isst und trinkt, um ein Genussbedürfnis zu befriedigen. (vgl.

Hamm 2011, S.15)

Auch die Nestlé-Studie 2011, in der Kinder und Jugendliche befragt wurden, was

sie beim Mittag- und Abendessen besonders schätzen, kam zum Ergebnis, dass

100 % aller Kinder mögen, dass es gut schmeckt, 95 % mögen, wenn gute Laune

am Tisch herrscht und ebenfalls 95 % mögen, wenn sie sich etwas wünschen

dürfen. Gesundheitsmotive spielten allerdings kaum eine Rolle. Bei einer weiteren

repräsentativen Studie, in der Schüler/innen weiterführender deutscher

Ganztagsschulen im Jahr 2010 bezüglich ihrer Anforderungen an die

Schulverpflegung befragt wurden, hatte laut den befragten Jugendlichen der

Geschmack, das Aussehen und der Geruch der angebotenen Speisen Priorität.

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52

Die regionale Herkunft oder der Gesundheitswert des Essens spielten dagegen

kaum eine Rolle. (vgl. Ellrott et al 2012, S 216f).

2.6.3 Einflussfaktor Familie und Peer-groups Wie unter dem Punkt externe Einflussfaktoren angeführt, zählen auch die Peer-

groups zu den Entscheidungsträgern, wenn es um die Auswahl von Speisen und

Getränken geht. Gerade in der Jugend dient Essen nämlich nicht unbedingt primär

der Nahrungsaufnahme sondern wird oft auch als Möglichkeit genutzt, Zeit

innerhalb der Peer-group zu verbringen. Gilt es bei den Freunden als „cool“ sich

sein Mittagessen beim Fastfoodladen um die Ecke zu organisieren, gilt man

schnell als Langweiler, wenn man stattdessen eine gesündere Essensvariante

bevorzugt.

Nach wie vor werden die Ernährungsgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen

(laut Donald-Studie) aber vorwiegend in der Familie geprägt. (vgl. Kapitel 2.2.2)

Immerhin nehmen österreichische Schulkinder (laut ÖENB 2008) 75 % der

Mahlzeiten bzw. Energie zu Hause zu sich.

Bestimmen in den ersten Lebensjahren hauptsächlich noch die Eltern, was auf

den Tisch kommt, macht mit zunehmendem Alter der Nachwuchs ein

entscheidendes Mitspracherecht bei der Auswahl der Speisen geltend.

Gemeinsam eingenommene Familienmahlzeiten nehmen im Jugendalter zwar ab,

weil vermehrt Zeit außer Haus verbracht wird. Sie sind den Jugendlichen aber

durchaus wichtig, da diese den Zusammenhalt in der Familie stärken.

Laut EsKiMo-Studie findet bei einem Drittel der Kinder und Jugendlichen das

Mittagessen fast täglich gemeinsam mit den anderen Familienmitgliedern statt.

Etwa die Hälfte (51 %) der Jugendlichen hat die Möglichkeit ein warmes

Mittagessen in der Schule zu bekommen. Tatsächlich essen dort aber nur 19 %

der Jungen und 13 % der Mädchen regelmäßig. Ein bis zweimal in der Woche

essen dort 9 % der Jungen und 7 % der Mädchen. (7)

Längst bekannt ist, dass gerade bei Kindern und Jugendlichen Verbote

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53

sogenannter ungesunder Lebensmittel und die Zwangsbeglückung mit "gesunden"

Lebensmitteln vor allem dazu führen, dass die "verbotenen" Lebensmittel dann um

so gieriger und um so mehr verzehrt werden, wenn sie erreichbar sind.

2.6.4 Einflussfaktor Ernährungswissen

Wie bereits im Kapitel 2.1 angeführt, wird das Ernährungswissen laut NAPE 2012

als wichtiger Faktor für richtiges Ernährungsverhalten angesehen.

Grundsätzlich sollte man auch annehmen, dass das Wissen darüber, wie eine

gesunde Ernährung aussehen sollte, das Ernährungsverhalten in eine positive

Richtung beeinflusst. Wie aber bereits im Kapitel 2.2.1 aufgezeigt wurde, ist

Wissen alleine noch kein Garant dafür, dass Jugendliche sich tatsächlich

gesundheitsbewusster ernähren.

Das bestätigt auch folgende aus der HELENA-Studie entnommene Aussage:

„Jugendliche haben durchaus gutes Ernährungswissen, sie verhalten sich jedoch nicht

dementsprechend. Sie möchten selbst über ihr Essen entscheiden – und sie haben immer

Hunger.“ (JEM 2011, Seite 10)

Auch Ellrott (2012) behauptet, dass „weder das Ess- noch das Bewegungsverhalten

von Kindern und Jugendlichen maßgeblich durch Wissen (Kognitionen) gesteuert

werden.“ (Ellrott et al 2012, S 213)

Vorhandenes Wissen und gute Vorsätze führen also nicht automatisch zu deren

Umsetzung. Besonders wenn es darum geht bestimmte Bedürfnisse wie z. B.

Heißhunger auf Süßes zu befriedigen, wird Ernährungswissen verdrängt bzw.

ignoriert.

Zu einem anderen Ergebnis kamen allerdings Ranetbauer/Hackl (2007) im

Rahmen ihrer Vergleichsstudie über das Ernährungsverhalten von 15 jährigen

Schüler/innen in polytechnischen und berufsbildenden höheren Schulen im

Großraum Innsbruck: „Jugendliche, die keine Ernährungsinformation im Unterricht

erhielten, wählen Fastfood, Fleischgerichte und Limonaden. Hingegen greifen

SchülerInnen nach einem Jahr „Ernährung“ als Unterrichtsfach eher zu Gemüse- und

Nudelgerichten.“ (Ranetbauer/Hackl 2007, S. 4)

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54

Schwartz et al (1998) führen ebenfalls aus, dass es durchaus eine Verbindung

zwischen dem Ernährungswissen und der Wahrscheinlichkeit sich gesund zu

ernähren gibt. Allerdings differiert der Anteil derjenigen die einerseits dieses

Ernährungswissen aktiv in die Praxis umsetzen und sich andererseits aktiv um

eine gesundheitsfördernde Lebensweise bemühen sehr mit der sozialen Schicht

(vgl. Schwartz et al. 1998, Seite 158f).

Demnach wurde nachgewiesen, dass ein hoher sozioökonomischer Status der

Eltern mit einem erhöhten Konsum von gesunden Lebensmitteln wie z. B. Obst,

Rohkost, etc. einhergeht, ein niedriger sozioökonomischer Status jedoch den

Konsum von ungesunden Lebensmitteln wie z. B. Pommes frites, Limonaden etc.

begünstigt. (vgl. Lampert et al 2010, S 32)

Zum gleichen Resultat kamen auch die KiGGS-Studie (vgl. Kapitel 2.5.1.1), die

Zwiauer Studie (vgl. Kapitel 2.5.2) sowie die KOPS-Studie (vgl. Kapitel 2.5.4).

Wie es scheint, hat das Wissen über gesunde Ernährung also nur einen

beschränkten Einfluss auf das Ernährungsverhalten. Was Jugendliche tatsächlich

essen, hängt in großem Ausmaß vom Nahrungsmittelangebot und der Einstellung

zur Ernährung im Elternhaus ab. So verwundert es nicht, dass Jugendliche in

erster Linie Speisen bevorzugen, die ihnen ganz einfach schmecken und nicht

solche, die als gesund gelten.

Ranetbauer/Hackl (2007) stellen dazu folgende einfache Formel auf:

„Ernährungsverhalten = Wissen + Einstellung + Anwendung (EV=W+E+A)“

(Ranetbauer/Hackl 2007, S. 4)

2.6.5 Einflussfaktor Kochkenntnisse Siegrist et al (2010) behaupten, dass Kochkenntnisse einen ganz entscheidenden

Einfluss auf das Ernährungsverhalten und den Anteil der Verwendung von

Convenienceprodukten haben. (vgl. Kapitel 2.5.4.3)

Demnach steigt der Verbrauch an stark und mäßig verarbeiteten Produkten in

dem Ausmaß in dem Kochkenntnisse fehlen. Konsumenten, die nicht wissen, wie

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55

man Gemüse in eine Suppe verwandelt oder Mehl, Eier und Nüsse in einen

Kuchen, bleibt schließlich keine andere Möglichkeit als zu Fertigprodukten zu

greifen.

Auch das Ernährungswissen (vgl. Kapitel 2.6.4) wurde in diese Studie

miteinbezogen und diesbezüglich herausgefunden, dass die Neigung zu

Convenienceprodukten umso geringer ist, je höher der Wissensstand über

gesunde Ernährung ist. Besonders abgepackte Salate werden seltener gekauft,

wenn deren Anfälligkeit für mikrobielle Verunreinigungen bekannt ist. (vgl. Siegrist

2010, S. 14)

Als positiv wird in der Studie angemerkt, dass 95 % der österreichischen Frauen

selbst kochen, 66 % davon an mindestens vier Tagen in der Woche. Bei den

Männern kochen 57 % selbst, 13 % an mindestens vier Tagen in der Woche. (vgl.

GfK Austria i.A. Landwirtschaftsministerium 2010 ff zit. n. Siegrist 2010, S. 14) Als

Problem wird allerdings gesehen, dass Jugendliche nur mehr sehr wenige

Kochkenntnisse vermittelt bekommen, da Unterricht in Haushaltsfächern gekürzt

oder gestrichen wird und durch Berufstätigkeit oft beider Elternteile auch eine

Wissensweitergabe in der Familie unterbleibt. (vgl. Siegrist 2010, S. 14)

der ETH Zürich

en wieder nicht

Anders sehen das teilweise, die in der EsKiMo-Studie 2007 befragten 12 bis 17-

jährigen deutschen Jugendlichen. Unter ihnen gab ein Drittel an über sehr gute bis

gute Kochkenntnisse zu verfügen. Ein weiteres Drittel schätzt seine

Kochkenntnisse als durchschnittlich ein. Im Vergleich zu den Buben schätzten die

Mädchen ihre Kochkenntnisse höher ein. Die Mädchen gaben zu 72 % an sehr gut

oder gut oder zumindest durchschnittlich zu kochen, bei den männlichen

Jugendlichen meinten das nur 59 %. Nur halb so viele Mädchen wie Burschen

kochen überhaupt nie (8 % vs. 17 %) (7)

Laut EsKiMo-Studie 2007 haben 12 bis 17-jährige Jugendliche Erfahrung bei der

Zubereitung folgender Speisen.

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56

Speise Jungen Mädchen Gesamt

Pfannkuchen 46,2 % 64 % 54,8 %

Obstkuchen (Blechkuchen) 34 % 66 % 49,5 %

Tomatensoße mit Fleisch oder

vegetarisch

38,4 % % 53 % 45,5 %

Milchreis oder Grießbrei 33,4 46,2 % 39,6 %

Auflauf (vegetarisch oder mit

Fleisch

20 % 30,5 % 25,1 %

Braten mit Soße, Kartoffeln und

Gemüse

14,4 % 17,4 % 15,9 %

Tabelle 4: Kochkenntnisse deutscher Jugendlicher (4)

2.6.6 Einflussfaktor Schule Ab dem Beginn des Schulalters verbringen Kinder einen beträchtlichen Teil ihrer

Zeit in der Schule. Diese stellt daher einen wichtigen Einflussfaktor auf das

Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen dar. Aus diesem Grund sollte

es eine zentrale Aufgabe der Schule sein, Gesundheitsbewusstsein der

Schüler/innen, wozu natürlich auch gesunde Ernährung und ausreichende

Bewegung zählen, durch theoretische und praktische Beispiele anzuleiten. Es darf

nicht außer Acht gelassen werden, dass durch gesundheitsförderliches Verhalten

auch die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit der Schüler/innen gesteigert

werden kann, was wiederum eine positive Auswirkung auf deren Leistung hat.

Im Kindergarten- und Volksschulbereich wurden in den letzten Jahren vermehrt

Gesundheitsschwerpunkte gesetzt, die von Bewegungsprogrammen,

Zahngesundheitsvorträgen bis hin zu Geschmack- und Ernährungsschulungen

reichen. Im Sekundarbereich lastet der Druck, Gesundheitsbewusstsein zu

vermitteln, jedoch zumeist auf einzelnen Fächern wie dem Turnunterricht, Biologie

und natürlich Ernährung und Haushalt, welches jedoch zumeist nur ein Jahr lang

angeboten wird.

Ein wichtiger Aspekt des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt ist, den

Jugendlichen einfache Arbeitsschritte zum selbständigen Zubereiten einer

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Mahlzeit näherzubringen. Dieses fachpraktische Arbeiten hat nicht nur zum Ziel,

den Schülerinnen und Schülern küchentechnische Praktiken zu vermitteln,

sondern auch ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass selbstgekochte Speisen mit

frisch ausgewählten, saisonalen und regionalen Produkten vitamin- und

nährstoffreicher als Fertiggerichte sind und zudem noch den Geldbeutel schonen.

Die Fähigkeit selbst kochen zu können, gibt den Jugendlichen zumindest die

Wahlmöglichkeit sich zwischen der „bequemen“ Fastfood-Mahlzeit oder der

„nahrhafteren“ selbstgekochten Variante entscheiden zu können ohne dabei von

äußeren Faktoren (wie z. B. den Eltern) abhängig zu sein.

Der praxisorientierte Unterricht über Ernährung gewinnt auch deshalb zunehmend

an Bedeutung, da vielen Kindern heutzutage die ursprüngliche Herkunft der

Nahrung nicht mehr bewusst ist. Lebensmittel sind zu "Sachen " geworden, die

man beliebig in jedem Supermarkt einkaufen kann. In der Ernährungserziehung

sollte daher sowohl in der Schule als auch zu Hause der emotionale Bezug zum

Essen wieder deutlich werden. Für Kinder wäre es zum Beispiel wichtig zu wissen,

welche heimischen Obst- und Gemüsesorten es gibt und wann diese Saison

haben, woher die Milch kommt, wie man Käse erzeugt oder welche Inhaltstoffe im

Früchtejoghurt sind.

Welches Unterrichtsfach, wenn nicht Ernährung und Haushalt wäre besser dazu

geeignet die Jugendlichen über allfällige Gesundheitsrisiken, die eine falsche

Ernährungsweise mit sich bringt, zu informieren und ihnen jenes Wissen zu

vermitteln, dass ihnen dabei hilft, die für sie „richtigen“, weil

gesundheitsförderlichen Nahrungsmittel zu erkennen und auszuwählen. Obwohl,

wie im Kapitel 2.6.4 ausgeführt, das Wissen über gesunde Ernährung scheinbar

nur einen beschränkten Einfluss auf das Ernährungsverhalten der Jugendlichen

hat, sollte dieses Mittel zur Förderung gesunder Ernährungsgewohnheiten

trotzdem nicht außer acht gelassen werden.

Dabei sollte aber beachtet werden, dass die blosse Weitergabe von kognitivem

Wissen im Sinne eines Frontalunterrichts nicht genügt, um bei Jugendlichen einen

Sinneswandel zu bewirken. Ein möglichst anschaulicher Unterricht unterstützt

durch unterschiedlichste Medien wie z. B. Filmeinsatz, Lernzirkel und diverse

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Lernspiele wäre wünschenswert. Aber erst die Verknüpfung mit praxisorientierten

Maßnahmen, wie gemeinsames Zubereiten und Kosten von Speisen,

Geschmacksschulung durch direkten Vergleich von Selbstgekochtem und

Fertiggerichten, eventuelle Lehrausgänge z.B. auf einen Biobauernhof, zu einem

Wochenmarkt oder in einen lebensmittelverarbeitenden Betrieb tragen dazu bei,

dass der Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt den Jugendlichen nachhaltig

in Erinnerung bleiben wird und auch deren Gesundheitsverhalten positiv

beeinflusst.

Leider wird dem Fach Ernährung und Haushalt im Lehrplan der Neuen

Mittelschulen kein großer Stellenwert eingeräumt und so fehlt die Möglichkeit und

die Zeit bei den Jugendlichen ein wirkliches Ernährungsbewusstsein zu wecken.

Ganz im Gegenteil, muss auch beim Kochunterricht in der Schule häufig auf

Convenienceprodukte wie z. B. fertige Strudelblätter zurückgegriffen werden, weil

die für die Kochpraxis bemessene Zeit viel zu knapp ist, um selbst einen

Strudelteig herstellen zu können.

Umso wichtiger scheint es, den Jugendlichen gesundes Ernährungs- und

Bewegungsverhalten durch fächerübergreifende Gesundheitsprojekte näher zu

bringen. Nur wenn in einer Schule mehrere Leute an einem Strang ziehen, ist es

möglich Jugendliche zu Änderungen ihrer Ernährungsgewohnheiten zu motivieren.

Dazu ist es allerdings auch notwendig, dass es innerhalb der Schule ein

entsprechendes Angebot einer gesunden Schulverpflegung gibt, wie z. B. eine

gesunde Jause und ebenso eine ernährungsphysiologisch optimal

zusammengestellte Mittagsmahlheit (Schulauspeisung).

Gerade auch im Hinblick auf die Prävention von Übergewicht und Adipositas im

Kindes- und Jugendalter muss der Stärkung der Gesundheitskompetenz dieser

Zielgruppe vermehrt Beachtung geschenkt werden. Dazu gehört in erster Linie

Ernährungsschulung aber auch Bewegungsprogramme.

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2.7 Bildungsauftrag des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt

Wie bereits im vorigen Kapitel ausgeführt, darf der Einfluss der Schule auf das

Ernährungsverhalten und Gesundheitsbewusstsein der Schüler/innen nicht

unterschätzt werden. Um das Ernährungswissen der Jugend aber sowohl in

theoretischer als auch in praktischer Hinsicht zu verbessern und Kindern und

Jugendlichen dabei zu helfen sich gesundheitsbewusster zu ernähren, wäre es

absolut notwendig, Ernährungslehre in Verbindung mit praktischen

Unterrichtseinheiten konsequent in den Lehrplan aller Schulen zumindest von der

5. bis zur 8. Schulstufe zu integrieren.

Dieser Meinung sind auch Ranetbauer/Hackl (2007): „Um Veränderungen zu

bewirken, dürfen die praktischen Fertigkeiten im Umgang mit Lebensmitteln nicht vernachlässigt werden. Praktischer Kochunterricht in einer Lehrküche muss ein fester Bestandteil der Lehrpläne aller Schulen werden und könnte bereits im Kindergarten

begonnen werden.“ (Ranetbauer/Hackl 2007, S. 19)

2.7.1 Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen in Deutschland (REVIS)

Auch in unserem Nachbarland Deutschland ist das Unterrichtsfach „Ernährung

und Haushalt“ unter der Bezeichnung „Ernährungs- und Verbraucherbildung“ ein

fixer Bestandteil des Curriculums deutscher Pflichtschulen. Welche Bildungsziele

und Kompetenzen den Schüler/innen im Unterrichtsfach Ernährungs- und

Verbraucherbildung, vermittelt werden sollen, werden unter anderem durch den

Referenzrahmen Ernährungs- und Verbraucherbildung vorgegeben. Dieser ist ein

Ergebnis des Modellprojektes REVIS, welches von der Fachgruppe Ernährung der

Universität Paderborn im Rahmen der EiS-Studie (Ernährung in der Schule) im

Zeitraum von 06/2003 bis 05/2005 durchgeführt wurde. (vgl. 21)

Der Referenzrahmen dient als Prüf- und Entwicklungsinstrument zur schulischen

Qualitätsentwicklung und –sicherung. Darüber hinaus bietet er den Rahmen für

die inhaltliche, thematische und didaktische Gestaltung des Unterrichts im Fach

Ernährungs- und Verbraucherbildung. (ebd.)

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Ziel von REVIS war eine Reform des Kerncurriculums zur Ernährungsbildung um

fehlenden bzw. mangelnden Kompetenzen im Bereich Essen, Ernährung und

Gesundheit sowie Umgang mit Geld und Konsum entgegenzuwirken. Außerdem

soll der Referenzrahmen Lehrkräften helfen ihren Unterricht bedarfs- und

zielgerechter zu planen.

Die einzelnen Bildungsziele werden im sogenannten „Haus der Ernährungs- und

Verbraucherbildung“ deren Dach sie bilden, in Schlüsselfragen übersetzt, die die

Fenster im Haus darstellen. Durch die „Hausdarstellung“ sollen die einzelnen

Bildungsziele leichter begreifbar werden, da mit einem Blick in die jeweiligen

Fenster eine Aufschlüsselung der jeweiligen Bildungsziele ersichtlich wird. (vgl.

21)

Eines dieser Bildungsziele lautet z. B. „Die Schülerinnen und Schüler treffen

Konsumentscheidungen reflektiert und selbstbestimmt.“ (21) Alleine zu diesem o. a.

Bildungsziel, gibt es eine Fülle von Schlüsselfragen, die sich Schüler/innen stellen

sollten, um dieses zu erfüllen, wie z. B.:

Was brauche ich?

Warum kaufe ich?

Wie wirkt sich das was ich verbrauche, was ich kaufe, wie ich mit Geld umgehe, auf mich, andere und die Umwelt aus?

Wie ist das Angebot an Waren und Dienstleistungen?

Was muss bei der Entsorgung beachtet werden?

Wie gehe ich mit Angebotsvielfalt und Informationsflut um? (ebd)

Diese praxisorientierte Herangehensweise an die jeweiligen Unterrichtsthemen

schult unter anderem die Problemlösungsfähigkeit der Schüler/innen sowie deren

Fähigkeit rationale Entscheidungen zu treffen. Diese Kompetenzen sind sowohl für

das spätere Berufsleben als auch für die Führung eines eigenen Haushaltes von

äußerster Wichtigkeit.

2.7.2 Projekt EVA – Ernährung und Verbraucherbildung Austria Die Wichtigkeit des Themas Ernährung im schulischen Kontext erkannt, hat auch

das Thematische Netzwerk Ernährung, welches sich aus

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61

Ausbildner/innen an Pädagogischen Hochschulen und Universitäten sowie

in Einrichtungen der Erwachsenenbildung,

Pädagog/inn/en aller Schularten, die Bildungsarbeit im Lernbereich

Ernährung und Verbraucherbildung in verschiedenen Unterrichts-

gegenständen leisten

und Expert/innen der Schulaufsicht

zusammensetzt.

Als konstruktiven Beitrag zur Schulentwicklung rief das thematische Netzwerk

Ernährung das Projekt EVA (Ernährung und Verbraucherbildung Austria) ins

Leben. Ziel von EVA ist es Grundsatzfragen bezüglich der Grundbildung im

Lernbereich Ernährung zu klären, welcher sich nicht nur auf das Unterrichtsfach

Ernährung und Haushalt beschränkt, sondern auch die fachspezifische

Unterrichtsentwicklung in den Fächern Sachunterricht, Biologie und Umweltkunde

sowie Geographie und Wirtschaftskunde miteinschließt. (vgl. 22)

Ein weiteres Ziel von EVA ist es Bildungsstandards zu formulieren und darauf

aufbauend ein systematisches Methodentraining in der Lehrer/innenbildung zu

entwickeln. Aufgabe der Bildungsstandards wiederum ist es festzulegen, welche

Grundkompetenzen (Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, usw.) die Schüler/innen im

Rahmen des jeweiligen Unterrichtsfaches bis zu einem bestimmten Zeitpunkt

erarbeitet haben sollen. Ob Schüler/innen eine bestimmte Kompetenz tatsächlich

erworben haben, wird in Form von Aufgabenstellungen, bei denen die

Schüler/innen ein Problem lösen müssen, für welches die jeweilige Kompetenz

benötigt wird, überprüft. Ein Ziel der Ernährungsbildung ist es beispielsweise die

Schüler/innen dazu zu befähigen im Alltag Entscheidungen für eine

bedarfsgerechte Ernährung fällen zu können, welche auch gesundheits-, umwelt-

und sozialverträgliche Aspekte berücksichtigt. (ebd.) Diese Fähigkeit stellt auch

einen wesentlichen Beitrag zur Allgemeinbildung dar.

Nach einer zweijährigen Arbeitsphase wurde vom Thematischen Netzwerk

Ernährung im Jahr 2008 das Ergebnis des Projektes EVA in Form eines

Referenzrahmens für die Ernährungs- und Verbraucherbildung in Österreich

herausgegeben. Dieser definiert, was Schüler/innen im Lernbereich Ernährung

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62

und Verbraucherbildung wissen und können sollen. Unter Orientierung am

Lehrplan der Sekundarstufe 1 formuliert der Referenzrahmen für jeden Teilbereich

je fünf Kompetenzen. (ebd.)

Kompetenzen im Bereich Ernährung

Das eigene Essverhalten reflektieren und bewerten

Sich vollwertig ernähren können

Eine empfehlenswerte Lebensmittelauswahl treffen

Nahrung Nährstoffschonend zubereiten

Ernährung im Alltag nachhaltig und gesundheitsfördernd gestalten (22) Kompetenzen im Bereich Verbraucherbildung

Ein Bewusstsein über das eigene Konsumverhalten entwickeln

Konsumspezifische Informationen beschaffen und bewerten

Qualitätskriterien für Konsumgüter kennen und nutzen

Ressourcen verantwortungsbewusst managen

Consumer Citizenship aktiv leben (ebd) Der Referenzrahmen bietet dabei sowohl Unterstützung bei der Erstellung einer

Lehrstoffverteilung als auch bei der Unterrichtsgestaltung und bei Rückmeldungen

zu Lernfortschritten. (vgl. 22)

2.7.3 Lehrplan des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt

Der Referenzrahmen für Ernährungs- und Verbraucherbildung stellt zwar eine

Planungshilfe für Lehrkräfte des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt dar, er

ersetzt allerdings nicht den Lehrplan dieses Faches. So stellen, die darin

angeführten Bildungsziele nur einen Teil der Kompetenzen dar, die Schülerinnen

und Schüler im Fach Ernährung und Haushalt erwerben sollten.

Laut derzeit gültigem Lehrplan für Hauptschulen setzt sich der Unterricht im Fach

Ernährung und Haushalt aus folgenden Themenbereichen zusammen:

Ernährung und Gesundheit

Haushalt und Gesellschaft

Verbraucherbildung und Gesundheit

Lebensgestaltung und Gesundheit (23)

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63

Alleine aus dem Umstand, dass in drei der vier im Unterrichtsfach Ernährung und

Haushalt zu behandelnden Themenbereiche das Wort Gesundheit vorkommt, ist

bereits ersichtlich wie eng die Begriffe Ernährung und Gesundheit miteinander

verknüpft sind und welch großen Stellenwert das Thema Gesundheit im Fach

Ernährung und Haushalt einnimmt.

So besagt der Lehrplan des Faches Ernährung und Haushalt: „Im Themenbereich

Ernährung und Gesundheit sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, sich

für eine der Gesundheit dienliche Ernährungsweise entscheiden zu können.“ (23)

Um dieses Bildungsziel zu erreichen sieht der Lehrplan bezüglich des

Kernbereiches Ernährung und Gesundheit folgende den Schülerinnen und

Schülern zu vermittelnde Kompetenzen vor:

anhand einer Lebensmittelgruppe Kriterien der Lebensmittelqualität erkennen

Verzehrempfehlungen für die Lebensmittelgruppen kennen

Aufgaben der Nahrungsinhaltsstoffe kennen

Nährstoffschonende Lebensmittelbearbeitung üben

Ernährungsphysiologisch sinnvolle Ergänzung von Convenience Food anwenden. Einflüsse auf das individuelle Ernährungsverhalten reflektieren.

Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit reflektieren.

Die Bedeutung der Mahlzeiten für das individuelle Leistungsvermögen erkennen.

Ernährungsphysiologisch sinnvolle Mahlzeiten planen und zubereiten. Abhängigkeiten zwischen Nährstoff- und Energiebedarf unter Berücksichtigung der

Lebensphase Jugend kennen lernen. (ebd)

Darüber hinaus unterstützt die Lehrplanvorgabe hinsichtlich des Themenbereiches

Lebensgestaltung und Gesundheit die Erarbeitung eines gesundheits- und

sozialverträglichen Lebensstilkonzepts. Aber nicht nur das Thema Gesundheit ist

ein Schwerpunkt im Fach Ernährung und Haushalt, auch dem richtigen Umgang

mit finanziellen Mitteln und sozialen Aspekten wird in diesem Unterrichtsfach ein

großer Stellenwert eingeräumt. Dabei wird versucht auf bereits vorhandenes

Wissen der Kinder aufzubauen und auch fächerübergreifende Aufgabenstellungen

miteinzubeziehen. (vgl. 23)

Page 64: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

64

3 Empirische Studie

Diese wissenschaftliche Untersuchung erforscht das Ernährungsverhalten und

Ernährungswissen Jugendlicher in zwei Linzer Neuen Mittelschulen unter

Berücksichtigung der Auswirkungen des Unterrichtsfaches Ernährung und

Haushalt.

Dabei wurde von folgender Forschungsfrage ausgegangen

3.1 Forschungsfrage

„Welchen Einfluss hat das Fach Ernährung und Haushalt auf das

Ernährungsverhalten der Jugendlichen?“

Daraus leiten sich folgende Hypothesen ab:

H1 Es wird vermutet, dass Jugendliche, die im Fach Ernährung und

Haushalt unterrichtet wurden, sich gesundheitsbewusster ernähren.

H0 Das Ernährungsverhalten und Ernährungswissen von Jugendlichen,

die Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten, unterscheidet

sich nicht von jenen die diesen Unterricht nicht hatten.

3.2 Forschungsfeld Da es in der vorliegenden Studie darum geht, das Ernährungsverhalten und

Ernährungswissen Jugendlicher, die im Fach Ernährung und Haushalt unterrichtet

wurden mit dem Ernährungsverhalten Jugendlicher, die keinen Unterricht im Fach

Ernährung und Haushalt erhalten haben, zu vergleichen, schien es vorerst

naheliegend eine Hauptschulklasse (EH-Unterricht im Lehrplan) und eine AHS-

Klasse (kein EH-Unterricht im Lehrplan) zu befragen. Allerdings hätte der stark

differierende, soziokulturelle Hintergrund (z. B. höherer Migrationsanteil und sozial

schwächere Schichten in Hauptschulklassen) zu keinen aussagekräftigen

Vergleichswerten geführt. Die Auswahl fiel daher schließlich auf zwei Neue

Mittelschulen im Stadtgebiet von Linz, die einen ähnlich hohen Migrationsanteil

aufweisen. Befragt wurden jeweils Schüler/innen der siebten Schulstufe, wobei 13

Burschen und 18 Mädchen, nachfolgend Kontrollgruppe EH genannt, im Schuljahr

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65

2011/12 bereits Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt (im Ausmaß von 1,5

Wochenstunden) hatten und 16 Burschen und 22 Mädchen, nachfolgend

Kontrollgruppe N-EH genannt, bei denen der Unterricht im Fach Ernährung und

Haushalt erst ab der 8. Schulstufe vorgesehen ist.

3.2.1 Soziodemografische Daten

Proband/innen

An der Untersuchung zum Thema „Ernährungsverhalten und Ernährungswissen

Jugendlicher“ nahmen insgesamt 69 Schüler/innen teil. Von den Beteiligten waren

insgesamt 40 Personen weiblich (58 %) und 29 Personen männlich (42 %).

Das Alter der Proband/innen wurde in der Befragung nicht erfasst. Da aber

ausschließlich Jugendliche der siebten Schulstufe an der Untersuchung

teilgenommen haben, kann man von einem Durchschnittsalter von 13 bis 14

Jahren ausgehen. Der Migrationsanteil in den befragten Klassen N-EH beträgt ca.

50 %, der in den befragten Klassen EH ca. 40 %. Da die Teilnahme an der

Befragung allerdings freiwillig erfolgte, ist nicht ersichtlich wie viele von den

tatsächlich befragten Jugendlichen einen Migrationsanteil aufweisen.

Da sowohl den Schulen als auch den Eltern der Schülerinnen und Schüler eine

streng vertrauliche Behandlung sämtlicher Daten zugesichert wurde, erfolgt an

dieser Stelle kein namentliches Erwähnen der jeweiligen Schulen.

Für die Befragung aller Schülerinnen und Schüler gilt, dass deren Teilnahme auf

Freiwilligkeit beruhte bzw. nur jene Jugendlichen befragt wurden, deren Eltern ihre

schriftliche Einwilligung zur Befragung erteilt hatten.

3.3 Methodik Die wissenschaftliche Befragung hat zum Ziel möglichst umfangreiche und

aussagekräftige Daten über das Ernährungsverhalten und Ernährungswissen der

Jugendlichen zu liefern. Es erschien daher eine quantitative Untersuchung unter

Verwendung eines Fragebogens als sinnvoll.

Page 66: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

66

3.3.1 Fragebogen Der für diese empirische Studie verwendete Fragebogen wurde speziell für diese

Bachelorarbeit entwickelt und gliedert sich in zwei Teilbereiche bestehend aus 30

Fragen zur Untersuchung des Ernährungsverhaltens der Jugendlichen und aus 15

Fragen zur Ermittlung ihres Ernährungswissens. Die Erstellung des Fragebogens

erfolgte unter Zuhilfenahme ähnlicher Befragungen wie z. B. der KiGGS-Studie

des Robert- Koch-Institutes, der HBSC-Studie der WHO und der „Befragung zu

Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen“ des Adipositas

Kompetenz-Zentrums Euregio Bodensee.

Eine Herausforderung bei der Entwicklung des Fragebogens war, diesen so zu

gestalten, dass die Fragen verständlich formuliert und daher möglichst ohne

Rückfragen zu beantworten sind. Außerdem sollte der Fragebogen nicht zu

umfangreich sein und die Beantwortung der Fragen nicht mehr als circa eine halbe

Stunde in Anspruch nehmen.

3.3.1.1 Aufbau Fragebogen

Teilbereich I Ernährungsverhalten

Dieser Teil besteht aus 30 Fragen und beinhaltet:

o Allgemeine persönliche Angaben (Geschlecht, besuchter Schultyp, Körper-

größe, Körpergewicht)

o Freizeitverhalten und Gesundheitsbewusstsein (sportliche Aktivitäten,

Zufriedenheit mit eigenem Körpergewicht, Wichtigkeit des Themas

Ernährung)

o Essgewohnheiten (Anzahl, Art und Ort der Mahlzeiten, Verzehrhäufigkeit

bestimmter Nahrungsmittel und Getränke, Lieblingsspeisen, Kochkenntnisse)

o Essrituale

Teilbereich II Ernährungswissen

Dieser Teil besteht aus 15 Fragen mit folgender Fragestellung:

o Einschätzung von Kalorien- und Nährstoffgehalt verschiedener Lebensmittel

o Allgemeine Ernährungsfragen (Spurenelemente, Vitamine, Nahrungs-

herstellung, Erntezeit)

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67

3.4 Zeitrahmen und Ort der Datenerhebung Die wissenschaftliche empirische Untersuchung für diese Bachelorarbeit erfolgte

am 21. bzw. am 25. Juni 2012 in den zwei siebten Jahrgängen jener NMS, deren

Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2011/12 Unterricht (im Ausmaß von 1,5

Wochenstunden) im Fach Ernährung und Haushalt hatten. An dieser

Datenerhebung nahmen insgesamt 13 Burschen und 18 Mädchen teil.

An jener Schule, in der im siebten Jahrgang noch kein EH-Unterricht erteilt wurde,

fand die Befragung am 28. Juni 2012 statt. Es nahmen daran 16 Burschen und 22

Mädchen aus drei verschiedenen Klassen teil. Die Befragung dauert jeweils ca.

eine halbe Stunde.

Eine Schwierigkeit stellte dabei dar einen geeigneten Termin für die Befragung zu

finden, da Jugendliche aus unterschiedlichen Klassen befragt wurden. Ebenso

musste ein geeigneter Raum für die Befragung gefunden werden.

3.5 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse

3.5.1 Geschlechterverteilung Insgesamt nahmen 69 Jugendliche aus zwei verschiedenen Schulen an der

Befragung teil, davon waren 29 männlich (42 %) und 40 weiblich (58 %).

3.5.2 Besuchte Schule Alle an der Befragung teilnehmenden Schüler/innen besuchten zum Zeitpunkt der

Befragung den Schultyp der Neuen Mittelschule.

3.5.3 Body Mass Index (BMI) Die Klassifizierung von Übergewicht wird vorwiegend mit dem Body Mass Index

(BMI) vorgenommen. (vgl. Kapitel 2.5)

Jeweils 4 der befragten Mädchen (10 %) und 4 der in dieser Studie befragten

Burschen (13,79 %) weisen einen BMI von über 25 auf und wären daher laut

WHO adipös. (vgl. Kapitel 2.5.1.1)

Bei insgesamt 3 Jugendlichen fehlten entweder die Angabe zu Gewicht oder

Körpergröße oder beides, sodass der BMI nicht ermittelt werden konnte.

Page 68: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

68

Vergleichsstudien, wie z. B. die „KiGGS-Studie“ oder auch der Österreichische

Ernährungsbericht, die sich mit dem Thema Übergewicht bei Jugendlichen

befassen, verwenden als Referenzwert allerdings die BMI-Tabelle nach Kromeyer-

Hauschild (vgl. Tabelle 1) derzufolge Burschen im Alter von 13 Jahren, ab einem

BMI von 23 als übergewichtig und ab einem BMI von 26,28 als adipös einzustufen

sind (im Alter von 14 Jahren ab 23,72 als übergewichtig und ab 26,97 als adipös).

13-jährige Mädchen gelten laut Kromeyer-Hauschild ab einem BMI von 23,33 als

übergewichtig und ab 26,33 als adipös (im Alter von 14 Jahren ab 24,00 als

übergewichtig und ab 27,01) als adipös. Da in der vorliegenden Studie das

Geburtsdatum der Proband/innen nicht erfasst wurde, ist das genaue Alter der

befragten Jugendlichen zum Zeitpunkt der Befragung leider nicht bekannt. Der

Einfachheit halber wurde für diese Untersuchung ein Mittelwert für beide

Geschlechter angenommen.

Zieht man also die Referenztabelle von Kromeyer-Hauschild heran, gelten nur

mehr jeweils 2 Burschen und 2 Mädchen als adipös. (vgl. Tabelle)

starkes

Unter-

gewicht

BMI < 15

Unter-

gewicht

BMI

>15<17

Normal-

gewicht

BMI

>17<23

Über-

gewicht

BMI

>23<27

Adipo-

sitas

BMI >27

keine

Angabe

Gesamt

B 1 (3,45 %) 4 (13,79

%)

17 (58,62

%)

4 (13,79

%)

2 (6,9 %) 1 (3,45 %) 29 (100 %)

M 3 (7,5 %) 8 (20 %) 22 (55 %) 3 (7,5 %) 2 (5 %) 2 (5 %) 40 (100 %)

gesamt 4 (5,8 %) 12 (17,39

%)

39 (56,52

%)

7 (10,14

%)

4 (5,8 %) 3 (4,35 %) 69 (100 %)

Tabelle 5: Auswertung BMI (5)

Abbildung 15: Graphische Darstellung BMI (15)

0

10

20

30

40

50

60

70

Burschen

Mädchen

gesamt

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69

Demnach wären 23,19 % der Befragten unter- bzw. stark untergewichtig

(Mädchen: 27,5 %, Burschen 17,24 %), 56,52 % (M: 55 %, B: 58,62 %) hätten

Normalgewicht, 10,14 % wären übergewichtig (M: 13,79 %, B: 7,5 %) und 5,8 %

adipös (M: 5 %, B: 6,9 %).

Da das von den Burschen und Mädchen angegebene Gewicht und die

Körpergröße auf eigenen Schätzungen beruhen und nicht nachkontrolliert wurden,

sind die Ergebnisse des BMI aber insgesamt mit Vorsicht zu genießen.

Bachelor-

Forschung

Ö-ENB 2012 HBSC-Studie

2010

Burschen Ü. 7,5 % 17,1 % 15,4 %

Burschen A. 6,9 % 9 % 3,3 %

Mädchen Ü. 13,79 % 16,2 % 9,3 %

Mädchen A. 5 % 5,5 % 2,3 %

Tabelle 6: Vergleich mit Österreichischem Ernährungsbericht 2012 und HBSC-Studie (6)

Nimmt man als Vergleichswert den vom Österreichischen Bundesministerium für

Gesundheit in Auftrag gegebenen HBSC-Bericht aus dem Jahre 2010, der 84,9 %

der Schülerinnen und Schüler (Mädchen 88,3 %, Burschen 81,3 %) als unter- oder

normalgewichtig, 12,3 % (M: 9,3 %, B: 15,4 %) als übergewichtig und 2,8 % (M:

2,3 %, B: 3,3 %) als adipös ausweist, fällt auf, dass in der vorliegenden Studie die

befragten Mädchen beim Übergewicht deutlich über diesem Wert liegen, die

Burschen jedoch darunter. Allerdings beruhen auch beim HBSC-Bericht die Daten

zur Ermittlung des BMI auf eigenen, nicht nachkontrollierten Angaben.

Abbildung 16: Übergewicht Vergleich HBSC/ÖENB/Bachelorforschung (16)

7,50%

6,90%

13,79%

5%

17,10%

9%

16,20%

5,50%

15,40%

3,30%

9,30%

2,30%

0,00% 10,00% 20,00%

Burschen Ü.

Burschen A.

Mädchen Ü.

Mädchen A.

HBSC-Studie 2010

Ö-ENB 2012

Bachelor-Forschung

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70

3.5.4 Wichtigkeit Thema Ernährung

77,42 % der Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe EH und sogar 81,58 %

der Kontrollgruppe N-EH geben an, dass ihnen das Thema Ernährung sehr wichtig

oder wichtig ist. Kein einziger befragter Jugendlicher gab an, dass ihm das Thema

Ernährung gar nicht wichtig ist.

3.5.5 Körperliche Aktivität

Das Vorurteil wonach Jugendliche ihre Freizeit heutzutage größtenteils vor dem

Computer, vor Spielkonsolen oder dem Fernseher verbringen und sich kaum mehr

bewegen (vgl. Kapitel 2.2.3) trifft für die befragten Jugendlichen nicht zu.

Eigenen Angaben zufolge betätigen sich die Burschen und Mädchen der

Kontrollgruppe EH in ihrer Freizeit durchschnittlich drei bis fünf Mal in der Woche

sportlich, wobei die Burschen durchschnittlich beachtliche 11 Stunden, die

Mädchen immerhin 4 Stunden pro Woche Sport treiben.

Bei den Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe N-EH treiben 50 % der

Burschen und 22,73 % der Mädchen sogar täglich Sport. Weitere 68,18 % der

Mädchen und 31,25 % der Burschen betätigen sich zwischen ein bis fünfmal die

Woche sportlich.

Die Ergebnisse der Mädchen der Kontrollgruppe EH decken sich mit den

Ergebnissen des HBSC Schülerberichtes 2010, wonach die österreichischen

Schülerinnen und Schüler angeben an durchschnittlich 4,1 Tagen pro Woche für

mindestens 60 Minuten körperlich aktiv gewesen zu sein, wobei die Burschen mit

Abbildung 17: Stunden an sportlicher wöchentlicher Aktivität (17)

Page 71: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

71

einem Mittelwert von 4,6 Tagen etwas aktiver waren als die Mädchen, die sich

„nur“ an 3,7 Tagen körperlich betätigten.

Bei den Burschen der Kontrollgruppe EH, bei denen sich als Durchschnittswert

ihrer wöchentlichen Sportaktivitäten ein Wert von 11 Stunden ergab, handelt es

sich demnach entweder um besonders aktive und sportliche Jugendliche oder die

Burschen überschätzten bei ihren Angaben etwas den Zeitraum, in dem sie

tatsächlich sportlich aktiv waren.

Auch bei der Kontrollgruppe N-EH liegen die Burschen mit einem errechneten

Durchschnittswert von 7 Stunden sportlicher Aktivität und die Mädchen mit einem

Durchschnittswert von 6,3 Stunden der mit Sport verbrachten Freizeit deutlich

über den Werten der HBSC-Studie. (vgl. Kapitel 2.2.3)

3.5.6 Körperbewusstsein Die in dieser Studie befragten Jugendlichen scheinen grundsätzlich über ein sehr

gutes Körperbewusstsein zu verfügen. Dem Großteil gelang es sehr gut

einzuschätzen, ob sie das richtige Gewicht, zu wenig oder zu viel auf die Waage

bringen. Trotzdem war auffällig, dass sich mehr Jugendliche eher als „zu dick“

denn als „zu dünn“ sehen. So liegen zwar lediglich 16,67 % der weiblichen

Befragten der Kontrollgruppe EH über einem BMI von 22, trotzdem gab genau die

Hälfte aller Mädchen an „ein wenig“ bzw. „viel zu dick“ zu sein. Obgleich nur 3

Burschen der Kontrollgruppe EH als übergewichtig einzustufen waren, gaben

insgesamt 7 Burschen an „ein wenig“ bzw. „viel zu dick“ zu sein.

In der Kontrollgruppe N-EH waren zum Zeitpunkt der Befragung 7 Burschen

übergewichtig, allerdings hatten 11 den Eindruck „ein wenig“ bzw. „viel zu dick“ zu

sein. Bei den Mädchen waren 4 übergewichtig und 2 adipös, es gaben allerdings

fast doppelt so viele, nämlich 11 Mädchen an „zu dick“ bzw. „viel zu dick“ zu sein.

48,39 % der Jugendlichen der Kontrollgruppe EH und 42,11 % der Jugendlichen

der Kontrollgruppe N-EH verfügen über Normalgewicht. Trotzdem bezeichnen

lediglich 39,39 % der Kontrollgruppe EH und 33,33% der Kontrollgruppe N-EH ihr

Gewicht als „genau richtig“.

Page 72: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

72

Abbildung 18: Körperbewusstsein Kontrollgruppe EH- Angaben in % (18)

Abbildung 19: Körperbewusstsein Kontrollgruppe N-EH – Angaben in % (19)

Dieses Ergebnis deckt sich auch mit den Erkenntnissen des HBSC

Schülerberichtes 2010 wonach die Zufriedenheit mit dem eigenen Gewicht mit

zunehmendem Alter sinkt. (vgl. Kapitel 2.2.3, Kapitel 2.5.3 und Abb. 3)

Insgesamt war der Anteil jener, die angaben „ungefähr das richtige Gewicht“ zu

haben, bei den Burschen (52,3 %) deutlich höher als bei den Mädchen (45,3 %).

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Burschen Mädchen Gesamt

viel zu dünn

ein wenig zu dünn

genau richtig

ein wenig zu dick

viel zu dick

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

Burschen Mädchen Gesamt

viel zu dünn

ein wenig zu dünn

genau richtig

ein wenig zu dick

viel zu dick

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73

Auffallend ist, dass sich 43,7 % der befragten Mädchen aber nur 29,8 % der

befragten Burschen unter der Kategorie „zu dick“ einordneten. (vgl. Frage 3 BMI)

3.5.7 Soziale Aspekte Wie im Kapitel 2.6 angeführt gibt es viele Einflussfaktoren auf das

Ernährungsverhalten von Jugendlichen. In erster Linie legen Kinder und

Jugendliche aber darauf Wert, dass Ihnen die angebotenen Mahlzeiten

schmecken. Der Gesundheitswert der Lebensmittel spielt dagegen eher eine

untergeordnete Rolle.

Auch den Jugendlichen in meiner Studie geht es vorwiegend darum, dass die

konsumierten Speisen bekömmlich sind und satt machen. Wichtig ist ihnen

außerdem, dass ausreichend Zeit zur Nahrungsaufnahme zur Verfügung steht.

Ein Großteil der Jugendlichen gibt auch an, gerne mit der Familie zusammen zu

speisen. Wie in nachstehender Tabelle ersichtlich reihen lediglich die Burschen

der Kontrollgruppe EH den Gesundheitswert der Lebensmittel an die erste Stelle

der Wichtigkeit. Bei allen anderen Gruppen landete der Gesundheitswert im

Mittelfeld. Der Preis der Speisen und ob diese schön angerichtet sind, scheint für

die heutige Generation der Jugendlichen, für die es nicht ungewöhnlich ist, dass

Essen oft aus dem Pappkarton kommt, dagegen nicht relevant zu sein.

Nach der Wichtigkeit der sozialen Aspekte ergibt sich also folgende

Aufschlüsselung:

Abbildung 21: Soziale Aspekte beim Thema Essen (21) Abbildung 20: Soziale Aspekte beim Thema Essen (20)

Page 74: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

74

3.5.8 Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme

Burschen EH Immer Oft Manchmal Selten Nie Frühstück 3 1 2 5 2 Jause 1 3 4 4 1 Mittagessen 5 2 3 2 1 Zwischenmahlzeit 2 0 4 6 1 Abendessen warm 2 0 6 2 3 Abendessen kalt 3 2 6 1 1 Snack 2 2 4 0 5 Gesamt 18 10 29 20 14 Tabelle 7: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Burschen EH (7)

Frühstück und Jause:

Rund die Hälfte (53,85 %) der Burschen der Kontrollgruppe EH gibt an nie oder

selten zu frühstücken. Lediglich 23,07 % frühstücken regelmäßig. Auch die Jause

spielt eine untergeordnete Rolle. 38,46 % der Burschen EH nehmen selten oder

nie eine Zwischenmahlzeit in Form einer Jause zu sich.

Mittagessen:

53,85 % lassen sich immer oder oft ein warmes Mittagessen schmecken, weitere

23,07 % zumindest manchmal. Die restlichen 23,08 % geben an selten oder nie

ein warmes Mittagessen zu konsumieren.

Zwischenmahlzeiten:

Zwischenmahlzeiten am NM spielen kaum eine Rolle, 53,85 % geben an selten

oder nie eine solche zu sich zu nehmen. Lediglich 2 der 13 Befragten essen am

Nachmittag immer eine Zwischenmahlzeit.

Abendessen:

Ein regelmäßiges warmes Abendessen spielt mit 15,38 % eine untergeordnete

Rolle. 46,15 % geben an gelegentlich eine warme Abendmahlzeit einzunehmen.

Hingegen nehmen 38,46 % regelmäßig ein kaltes Abendessen zu sich.

Snacks nach dem Abendessen:

38, 46 % naschen nie nach dem Abendessen. Die restlichen 61,54 % naschen

regelmäßig bis gelegentlich.

Durchschnittlich nehmen die Burschen EH also eine warme Mahlzeit entweder in

Form eines Mittagessens (53,85 %- 76,92 %) oder eines Abendessens (15,38 % -

61,54 %) zu sich. Dazu kommen ca. 2 kalte Mahlzeiten. Allerdings scheint es,

dass ca. die Hälfte der Burschen während der Schulwoche oft gar keine warme

Mahlzeit zu sich zu nimmt. Insgesamt nehmen die Burschen dieser Gruppe mit

Page 75: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

75

höchstens 3 Mahlzeiten pro Tag weniger Mahlzeiten als die übrigen Gruppen ein.

Trotzdem sind 2 Burschen dieser Gruppe adipös und einer übergewichtig. Der

Großteil ist jedoch normalgewichtig (6), 3 der Burschen sind sogar untergewichtig.

Burschen N-EH Immer Oft Manchmal Selten nie Frühstück 6 2 2 5 1 Jause 4 7 2 2 1 Mittagessen 8 3 3 0 2 Zwischenmahlzeit am Nachmittag

1 2 6 5 2

Abendessen warm 4 5 3 3 1 Abendessen kalt 2 5 7 2 0 Snack nach dem Abendessen

1 3 3 7 2

Gesamt 26 27 26 24 9 Tabelle 8: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Burschen N-EH (8)

Frühstück und Jause:

Bei den Burschen der Kontrollgruppe N-EH spielt das Frühstück eine etwas

größere Rolle als bei den Burschen der Kontrollgruppe EH. Immerhin gibt die

Hälfte an immer bzw. oft zu frühstücken. Lediglich ein Schüler gibt an nie ein

Frühstück zu sich zu nehmen. Auch auf eine Zwischenmahlzeit in Form einer

Jause wollen zumindest 68,75 % der Burschen der Kontrollgruppe N-EH nicht

verzichten.

Mittagessen:

Ebenfalls 68,75 % lassen sich immer oder oft ein warmes Mittagessen

schmecken, weitere 18,75 % zumindest manchmal. Allerdings geben 2 Burschen

an während der Schulwoche nie zu Mittag zu essen.

Zwischenmahlzeiten:

Mehr als die Hälfte (56,25 %) konsumieren auch am Nachmittag manchmal bis

immer eine Zwischenmahlzeit.

Abendessen:

In der Kontrollgruppe Burschen N-EH kommt dem warmen Abendessen eine

große Bedeutung zu. Lediglich ein Viertel der Burschen gibt an selten oder nie

eine warme Abendmahlzeit zu sich zu nehmen. Mehr als die Hälfte isst

regelmäßig am Abend warm. Die andere Hälfte nimmt regelmäßig eine kalte

Abendjause zu sich.

Page 76: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

76

Snacks nach dem Abendessen:

Mehr als die Hälfte der Burschen (56,25 %) gibt an selten oder nie nach dem

Abendessen zu naschen.

Die Burschen der Kontrollgruppe N-EH scheinen durchschnittlich eine Mahlzeit

mehr zu sich zu nehmen, als die Burschen der Kontrollgruppe EH. Warme

Mahlzeiten werden von einem Großteil der Burschen regelmäßig entweder in

Form eines Mittagessens oder Abendessens eingenommen. Zusätzlich werden 2

bis 3 kalte Mahlzeiten eingenommen. Positiv zu vermerken ist, dass in dieser

Gruppe ein höherer Anteil der Burschen frühstückt oder zumindest eine Jause zu

sich nimmt. Obwohl in dieser Gruppe mehr Mahlzeiten konsumiert werden, ist

keiner der Burschen adipös. Andererseits sind 7 Burschen als übergewichtig

einzustufen. 7 weitere sind normalgewichtig und 2 untergewichtig.

Mädchen EH Immer Oft Manchmal Selten nie Frühstück 5 2 0 7 4 Jause 5 3 8 2 0 Mittagessen 13 2 2 1 0 Zwischenmahlzeit 2 3 5 5 3 Abendessen warm 6 2 7 0 3 Abendessen kalt 4 3 4 1 6 Snack nach dem Abendessen

3 1 1 8 5

Gesamt 38 17 25 24 21 Tabelle 9: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Mädchen EH (9)

Frühstück und Jause:

Bei den Mädchen der Kontrollgruppe EH spielt das Frühstück eine untergeordnete

Rolle. 61,11 % geben an selten oder nie zu frühstücken. Lediglich 27,77 %

frühstücken täglich. Genauso viele geben an immer eine Zwischenmahlzeit in

Form einer Jause zu sich zu nehmen.

Mittagessen:

Die warme Mittagsmahlzeit ist den Mädchen EH sehr wichtig. 83,33 % nehmen oft

bis immer ein warmes Mittagessen ein. Keine einzige Schülerin gibt an zu Mittag

nie etwas Warmes zu essen.

Zwischenmahlzeiten:

Ca. ein Drittel der Mädchen nimmt am Nachmittag regelmäßig eine

Zwischenmahlzeit zu sich. Die restlichen zwei Drittel gönnen sich gelegentlich bis

nie einen Zwischensnack am Nachmittag.

Page 77: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

77

Abendessen: Bei den Mädchen der Kontrollgruppe EH nehmen 44,44 % oft bis immer ein

warmes Abendessen ein. Weitere 38,88 % essen regelmäßig eine kalte

Abendmahlzeit. Bei einigen Mädchen scheint das Abendessen gelegentlich ganz

auszufallen.

Snacks nach dem Abendessen:

Ein Großteil der Mädchen (72,22 %) gibt an selten bis nie nach dem Abendessen

zu naschen.

Für manche der Mädchen scheint das Mittagessen die erste Mahlzeit des Tages

zu sein. Diese lässt sich dafür kaum eines der Mädchen entgehen. Auch der Anteil

jener, die am Abend eine warme Mahlzeit zu sich nehmen, ist in dieser Gruppe

relativ hoch. Die Mädchen dieser Gruppe nehmen mit durchschnittlich 1 bis 2

warmen Mahlzeiten und ca. 2 bis 4 kalten Zwischenmahlzeiten mehr Mahlzeiten

zu sich als die Burschen. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag zu verteilen, ist

zwar ernährungsphysiologisch sinnvoller als 2 bis 3 große Mahlzeiten zu

verzehren. Obwohl die Mädchen einen Großteil ihrer Nahrung erst ab der

Mittagszeit zu sich nehmen, sind in dieser Gruppe lediglich 3 Mädchen etwas zu

schwer. 9 der Mädchen sind normalgewichtig, 5 sogar untergewichtig.

Mädchen N-EH Immer Oft Manchmal Selten nie Frühstück 2 2 8 8 2 Jause 9 8 2 2 1 Mittagessen 12 3 7 0 0 Zwischenmahlzeit am Nachmittag

6 5 7 1 3

Abendessen warm 8 2 2 5 4 Abendessen kalt 4 7 1 5 5 Snack nach dem Abendessen

6 3 3 1 8

Gesamt 57 30 30 22 23 Tabelle 10: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Mädchen EH (10)

Anmerkung: Bei den Angaben zum Abendessen warm und Snack nach dem Abendessen fehlten in der

Kontrollgruppe Mädchen EH je einmal die Angabe.

Frühstück und Jause:

Fast die Hälfte der Mädchen der Kontrollgruppe N-EH geben an selten oder nie zu

frühstücken. Lediglich 2 Mädchen frühstücken täglich. Dafür spielt die Jause in

dieser Gruppe eine große Rolle. 77,27 % nehmen oft bis immer eine Jause zu

sich.

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78

Mittagessen:

Die warme Mittagsmahlzeit ist den Mädchen N-EH sehr wichtig und wird von fast

allen regelmäßig eingenommen.

Zwischenmahlzeiten:

Auch die Zwischenmahlzeit am Nachmittag spielt bei den Mädchen der

Kontrollgruppe N-EH eine große Rolle. Immerhin 81,82 % nehmen gelegentlich bis

immer eine solche ein.

Abendessen:

Genau die Hälfte der Mädchen bevorzugt eine kalte Abendmahlzeit. 47,62 %

lassen sich oft bis immer ein warmes Abendessen schmecken. Ebenso wie bei

einigen Mädchen der Kontrollgruppe EH scheint das Abendessen bei manchen

Mädchen der Kontrollgruppe N-EH gelegentlich ganz auszufallen.

Snacks nach dem Abendessen:

Dafür geben mehr als die Hälfte (57,14 %) an sich gelegentlich bis regelmäßig

nach dem Abendessen einen Snack zu gönnen.

Auch bei den Mädchen der Kontrollgruppe N-EH spielt das Frühstück eine sehr

untergeordnete Rolle. Dafür nehmen in dieser Gruppe zumindest sehr viele der

Mädchen regelmäßig ein Pausenfrühstück zu sich. Auch das warme Mittagessen

wird von einem Großteil der Mädchen in dieser Gruppe regelmäßig eingenommen.

Fast die Hälfte konsumiert auch noch ein warmes Abendessen. Ebenso wie bei

den Mädchen EH konsumieren die Mädchen der Kontrollgruppe N-EH eher

mehrere kleine Mahlzeiten, als wenige große. Durchschnittlich werden 1 bis 2

warme und 2 bis 3 kalte Mahlzeiten verzehrt. Obwohl in dieser Gruppe ein Teil der

Nahrungsaufnahme bereits am Vormittag erfolgt, sind 2 der Mädchen adipös und

4 übergewichtig. 9 verfügen über Normalgewicht und 6 sind sogar untergewichtig.

Fazit:

Im Vergleich zum Ernährungsverhalten der Jugendlichen in Europa (Kapitel 2.2.1),

wonach europäische Jugendliche durchschnittlich drei Hauptmahlzeiten und

mehrere Zwischenmahlzeiten verzehren, nehmen die befragten Jugendlichen der

Bachelor-Studie eindeutig weniger Mahlzeiten zu sich.

Dabei fällt auf, dass Burschen eher frühstücken als Mädchen. Generell nehmen

aber sehr wenige der befragten Jugendlichen regelmäßig ein Frühstück zu sich,

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79

obwohl dies aus ernährungsphysiologischer Sicht sehr empfehlenswert wäre. (vgl.

Kapitel 2.4.2). Außerdem scheinen Burschen von der Anzahl her noch weniger

Mahlzeiten zu konsumieren als Mädchen. Diese nehmen eher mehr, dafür

höchstwahrscheinlich kleinere Mahlzeiten zu sich, scheinen dabei aber mehr Wert

auf warme Mahlzeiten zu legen. Allerdings ist anhand der erfassten Daten kein

direkter Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Mahlzeitenaufnahme und

der Prävalenz für Übergewicht feststellbar.

3.5.9 Wie oft isst du mit der Familie EH Mehrmals

täglich Einmal täglich

Mehrmals Woche

seltener N-EH Mehrmals täglich

Einmal täglich

Mehrmals Woche

seltener

Burschen 3 4 3 3 Burschen 6 7 1 2 Mädchen 8 5 2 3 Mädchen 8 7 4 4 Gesamt 11 9 5 6 Gesamt 14 14 5 6 Tabelle 11: Essenseinnahme mit Familie (11)

Wie bereits im Kapitel 2.6.3 ausgeführt, sind gemeinsame Familienmahlzeiten

auch heutzutage den Jugendlichen durchaus wichtig. Ca. 2/3 der Burschen und

Mädchen der Bachelor-Studie nehmen zumindest eine Mahlzeit täglich

gemeinsam mit der Familie ein.

3.5.10 Frühstück: Ess- und Trinkverhalten Kontrollgruppe EH Burschen Mädchen Gesamt Hausbrot 1 5 6 Vollkornbrot 3 7 10 Toastbrot 6 6 12 Semmeln 3 4 7 Butter 6 6 12 Margarine 0 1 1 Streichkäse 2 6 8 Topfenaufstrich 0 3 3 Marmelade 6 7 13 Honig 1 4 5 Nutella 4 5 9 Anderer süßer Brotaufstrich

0 3 3

Wurst 3 5 8 Käse 4 2 6 Obst 3 7 10 Gemüse 0 2 2 Ei 4 3 7 Joghurt 1 5 6 Haferflocken 1 3 4 Müsli 2 7 9

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Süße Frühstücksflocken 1 3 4 Cornflakes 4 6 10 Milch 2 4 6 Kakao 5 9 14 Tee 4 7 11 Fruchtsaft 3 3 6 Verdünnungssaft 1 4 5 Wasser 1 4 5 Limonade 1 2 3 Cola 0 0 0 Kaffee 4 3 7 Nichts 1 2 3 Tabelle 12: Frühstücksgewohnheiten Kontrollgruppe EH (12)

Das bevorzugte Frühstücksbrot der Burschen der EH -Gruppe ist eindeutig

Toastbrot, auf Platz zwei in der Beliebtheitsskala tummelt sich mit Semmeln ein

weiteres Weißmehlprodukt, allerdings erzielte das gesündere Vollkornbrot ebenso

viele Nennungen. Auf dem letzten Platz der Beliebtheitsskala rangiert bei den

Burschen das Hausbrot.

Bei den Mädchen der EH-Gruppe schaut das Ergebnis etwas anders aus. Bei

ihnen zählt Vollkornbrot als liebstes Frühstücksbrot, gefolgt von Toastbrot und

Hausbrot. Semmeln landen hingegen auf dem abgeschlagenen 4. Platz.

Auf das Frühstücksgebäck wird bei beiderlei Geschlechtern bevorzugt Butter

aufgestrichen, teilweise auch Streichkäse oder Topfenaufstrich. Margarine spielt

eine sehr untergeordnete Rolle.

Bei den süßen Brotaufstrichen liegt Marmelade klar auf Platz 1, gefolgt von Nutella

und Honig.

Beim pikanten Brotbelag liegt Wurst knapp vor Käse.

Besonders die Mädchen greifen beim Frühstück auch gerne zu Müsli, Obst,

Joghurt und diversen Frühstücksflocken. Die Burschen sind bei Obst und Müsli

eher zurückhaltend, essen aber gelegentlich Cornflakes oder lassen sich ein

Frühstücksei schmecken.

Als Frühstücksgetränk dominiert eindeutig Kakao, gefolgt von Tee und Saft.

2 der 13 befragten Burschen und 4 der 18 befragten Mädchen gaben an nie zu

frühstücken. Bei den frühstückenden Jugendlichen gaben drei an kein Getränk

zum Frühstück zu konsumieren.

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Kontrollgruppe Nicht-EH

Burschen Mädchen Gesamt

Hausbrot 3 4 7 Vollkornbrot 6 6 12 Toastbrot 8 9 17 Semmeln 10 10 20 Butter 9 9 18 Margarine 1 3 4 Streichkäse 3 5 8 Topfenaufstrich 1 2 3 Marmelade 8 10 18 Honig 2 5 7 Nutella 8 8 16 Anderer süßer Brotaufstrich

2 3 5

Wurst 10 8 18 Käse 8 10 18 Obst 6 8 14 Gemüse 1 1 2 Ei 4 5 9 Joghurt 4 6 10 Haferflocken 3 1 4 Müsli 9 8 17 Süße Frühstücksflocken 3 4 7 Cornflakes 9 14 23 Milch 3 5 8 Kakao 10 11 21 Tee 3 7 10 Fruchtsaft 5 10 15 Verdünnungssaft 1 7 8 Wasser 2 8 10 Limonade 0 1 1 Cola 1 1 2 Kaffee 7 3 10 Nichts 4 0 4 Tabelle 13: Frühstücksgewohnheiten Kontrollgruppe N-EH (13)

Auch bei den Burschen der Kontrollgruppe N-EH überwiegen Weißmehlprodukte

wie Toastbrot und Semmeln zum Frühstück. Vollkornbrot wird lieber gegessen als

Hausbrot. Bei den Mädchen N-EH sieht das Ergebnis ähnlich aus.

Die Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH bevorzugen ebenso wie die der

Kontrollgruppe EH Butter als Brotaufstrich. Streichkäse ist auch sehr beliebt.

Bei den süßen Brotaufstrichen ist Marmelade am beliebtesten, dicht gefolgt von

Nutella. Teilweise wird auch Honig oder anderer süßer Brotaufstrich verwendet.

Beim pikanten Brotbelag sind Wurst und Käse gleichermaßen beliebt.

Müsli und Cornflakes werden von beiden Geschlechtern gerne verspeist. Auch

Joghurt und Obst wird gelegentlich zum Frühstück konsumiert.

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Als Frühstücksgetränk dominiert auch bei den Jugendlichen N-EH eindeutig

Kakao, gefolgt von Fruchtsaft, Tee, Wasser und Kaffee.

2 der 16 befragten Burschen und 2 der 22 befragten Mädchen gaben an nie zu

frühstücken. Bei den frühstückenden Jugendlichen gaben vier an kein Getränk

zum Frühstück zu konsumieren.

Das Frühstücksverhalten der beiden Kontrollgruppen EH und Nicht-EH ist ziemlich

ähnlich, auch zwischen Burschen und Mädchen lassen sich keine wesentlichen

Unterschiede feststellen.

3.5.11 Jause und Trinken während des Schultages Kontrollgruppe EH Burschen Mädchen Gesamt Wurst- oder Käsesemmel 6 7 12 Wust- oder Käsebrot 2 5 7 Vollkorngebäck mit Salat/W./K. 1 4 5 Nutellasemmel 1 2 3 Marmelade/Honig/Buttersemmel 2 0 2 Müsliriegel 1 2 3 Frucht-Joghurt 0 0 0 Fruchtzwerg 0 1 1 Pudding 1 1 2 Milchschnitte 1 0 1 Chips 1 3 4 Süßigkeiten 1 2 3 Mehlspeisen 2 0 2 Kekse 0 1 1 Obst 0 6 6 Gemüse 0 3 3 Nüsse 0 0 0 Nichts 0 3 3 Kornspitz mit Aufstrich 1 0 1 Milch 1 1 2 Kakao 1 1

Tee 2 2

Fruchtsaft 7 11 18 Verdünnter Fruchtsirup 3 6 9 Wasser/Mineralwasser mit Geschmack

7 9 16

Limonade 3 1 4 Cola 0 1 1 Kaffee 0 0 0 Kein Getränk 1 2 3 Eistee 2 1 3 Tabelle 14: Jausengewohnheiten Kontrollgruppe EH (14)

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Die bevorzugte Jause der Jugendlichen der Kontrollgruppe EH ist eine Wurst-

oder Käsesemmel. Obst und Gemüse wird nur von Mädchen gerne zur Jause

gegessen. Als Getränk ist Fruchtsaft am beliebtesten, gefolgt von Wasser.

Kontrollgruppe Nicht-EH Burschen Mädchen Gesamt Wurst- oder Käsesemmel 12 13 25 Wust- oder Käsebrot 4 10 14 Vollkorngebäck mit Salat/W./K. 3 5 8 Nutellasemmel 5 4 9 Marmelade/Honig/Buttersemmel 2 2 4 Müsliriegel 1 10 11 Frucht-Joghurt 1 0 1 Fruchtzwerg 1 0 1 Pudding 1 1 2 Milchschnitte 1 6 7 Chips 1 4 5 Süßigkeiten 2 7 9 Mehlspeisen 2 2 4 Kekse 3 7 10 Obst 6 7 13 Gemüse 1 2 3 Nüsse 0 0 0 Nichts 2 2 4 Pizza 0 1 1 Milch 0 0 0 Kakao 2 2 4 Tee 0 1 1 Fruchtsaft 6 11 17 Verdünnungssaft 5 11 16 Wasser/Mineralwasser 11 19 30 Limonade 1 5 6 Cola 3 4 7 Kaffee 0 1 1 Kein Getränk 1 1 2 Eistee 2 2 4 Tabelle 15: Jausengewohnheiten Kontrollgruppe N-EH (15)

Auch die Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe Nicht-EH jausnen am

liebsten Wurst- und Käsesemmeln. Obst wird sowohl von einem Teil der Burschen

als auch einem Teil der Mädchen gerne zur Jause gegessen. Mädchen greifen

auch gerne zu Müsliriegel oder Keksen. Bei den Getränken ist Wasser klarer

Favorit, gefolgt von Fruchtsaft und Verdünnungssaft.

Fazit: In beiden Gruppen sind Wurst- oder Käsesemmeln die bevorzugte Jause.

Beim Trinkverhalten ist Wasser in beiden Gruppen ein beliebtes Getränk, ebenso

Frucht- und Verdünnungssaft. Allerdings fällt auf, dass in der Kontrollgruppe Nicht-

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EH mehr Limonaden- und Colagetränke konsumiert werden als in der

Kontrollgruppe EH.

Es ist erfreulich, dass Wasser als Getränk weit oben in der Beliebtheitsskala

rangiert, da Wasser, entweder als Leitungs- oder Mineralwasser getrunken, laut

optimiX das ideale Getränk für Jugendliche ist, wobei die optimale Trinkmenge für

Jugendliche bei ca. 1,5 l/täglich liegt. (vgl. Kapitel 2.4.2 optimix),

Auch die EsKiMo-Studie weist Leitungs- und Mineralwasser bei Kindern und

Jugendlichen mit durchschnittlich 48 % als das mengenmäßig am häufigsten

konsumierte Getränk aus. (vgl. Kapitel 2.2.2)

3.5.12 Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln Burschen EH Täglich Mehrmals/W Mehrmals/M Selten nie Fast Food 0 1 5 6 1 Fertiggerichte 0 2 3 5 3 Fleisch bzw. Fleischgerichte

1 9 2 1 0

Fisch 1 2 5 5 0 Nudeln/Reis/Kartoffel 2 7 3 0 1

Mehlspeisen/Süßspeisen 0 3 5 5 0 Salzige Knabbereien 0 4 2 6 1 Gemüse und Salat 5 4 4 0 0 Obst 4 4 5 0 0 Süßigkeiten 2 5 2 4 0 Süße Getränke 3 6 2 2 0 Tabelle 16: Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln Burschen-EH (16)

Es fällt auf, dass mehr als die Hälfte der Burschen EH angibt selten bzw. nie Fast

Food (53,85 %) oder Fertiggerichte (61,54 %) zu konsumieren. Fleisch wird von

einem Großteil der Burschen (69,2 %) mehrmals in der Woche verzehrt.

Vegetarier gibt es in dieser Gruppe keinen, lediglich ein Bursche gibt an nur selten

Fleisch- oder Fleischgerichte zu verzehren. Fisch wird von 38,46 % selten

gegessen. Genauso viele geben an mehrmals im Monat Fisch zu essen. Nudeln,

Reis und Kartoffeln sind bei den Burschen EH sehr beliebt und werden von 53,85

% mehrmals in der Woche verspeist. Mehlspeisen und süße Gerichte werden

gleich häufig verzehrt wie Fisch. Mehr als die Hälfte (53,85 %) gibt an selten bis

nie salzige Knabbereien zu naschen. Immerhin 38,46 % essen täglich Gemüse

und Salat, fast genauso viele geben an täglich Obst zu essen. Mehr als die Hälfte

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(53,85 %) isst täglich oder mehrmals die Woche Süßigkeiten. Süße Getränke

werden mit 69,23 % noch häufiger konsumiert.

Mädchen EH Täglich Mehrmals/W Mehrmals/M Selten nie Fast Food 1 2 6 7 2 Fertiggerichte 0 4 5 7 2 Fleisch bzw. Fleischgerichte

1 8 6 2 1

Fisch 0 2 6 8 2 Nudeln/Reis/Kartoffel 2 9 5 2 0 Mehlspeisen/Süßspeisen 0 6 5 6 1 Salzige Knabbereien 0 7 4 6 1 Gemüse und Salat 10 5 1 2 0 Obst 11 4 2 1 0 Süßigkeiten 2 11 2 2 1 Süße Getränke 4 11 1 1 1 Tabelle 17: Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln Mädchen-EH (17)

Genau die Hälfte der Mädchen EH (50 %) gibt an selten bzw. nie Fast Food oder

Fertiggerichte zu konsumieren. Ebenfalls genau die Hälfte gibt an täglich bzw.

mehrmals in der Woche Fleisch zu verzehren. Ein Mädchen gibt an nie Fleisch zu

essen. Fisch wird von mehr als der Hälfte (55,55 %) selten bis nie gegessen.

Nudeln, Reis und Kartoffeln werden von 61,11 % täglich bzw. mehrmals in der

Woche verspeist. Mehlspeisen und süße Gerichte werden von 38,89 % selten bis

nie verspeist. Ebenso viele naschen selten bis nie salziges Gebäck. Mehr als die

Hälfte der Mädchen EH (55,55 %) essen täglich Gemüse und Salat und 61,11 %

essen täglich Obst. Dieser Anteil ist höher als bei den Burschen, dafür naschen

die Mädchen mit 72,22 % täglichem bzw. mehrmals wöchentlichem

Süßigkeitenkonsum aber auch mehr als die Burschen. Auch süße Getränke

werden mit 83,33 % noch häufiger konsumiert als bei den Burschen.

Burschen N-EH Täglich Mehrmals/W Mehrmals/M Selten nie Fast Food 0 5 5 6 0 Fertiggerichte 0 4 4 8 0 Fleisch bzw. Fleischgerichte

3 11 2 0 0

Fisch 0 0 6 7 3 Nudeln/Reis/Kartoffel 1 6 6 3 0 Mehlspeisen/Süßspeisen 0 6 5 5 0 Salzige Knabbereien 0 9 6 1 0 Gemüse und Salat 3 7 2 3 1 Obst 6 7 2 1 0 Süßigkeiten 2 9 3 2 0

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Süße Getränke 6 6 3 1 0 Tabelle 18: Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln Burschen N-EH (18)

Ein Drittel der Burschen N-EH (31,25 %) gibt an mehrmals die Woche Fast Food

zu essen, ein Viertel verzehrt mehrmals die Woche Fertiggerichte. Der Konsum an

täglichem bzw. mehrmals wöchentlichem Verzehr von Fleisch- und

Fleischgerichten ist in dieser Gruppe mit 87,5 % signifikant hoch. Dagegen wird

Fisch von 62,5 % selten oder nie verspeist. Nudeln, Reis und Kartoffeln werden

von den Burschen der Kontrollgruppe N-EH weniger oft täglich oder mehrmals in

der Woche gegessen (43,75 %) als von den Jugendlichen der Kontrollgruppe EH.

Süße Gerichte werden von 37,5 % mehrmals in der Woche verzehrt. Mehr als die

Hälfte (56,25 %) nascht mehrmals die Woche Salziges. Gemüse und Salat wird

hingegen nur von 18,75 % der Burschen N-EH täglich verzehrt, Obst immerhin

von 37,5 %, Mehr als 2/3 (68,75 %) essen täglich oder mehrmals die Woche

Süßigkeiten. Süße Getränke werden von ¾ der der Burschen N-EH täglich oder

mehrmals wöchentlich konsumiert.

Mädchen N-EH Täglich Mehrmals/W Mehrmals/M Selten nie Fast Food 3 4 8 6 1 Fertiggerichte 1 2 9 8 2 Fleisch bzw. Fleischgerichte

4 6 8 3 0

Fisch 2 3 3 11 3 Nudeln/Reis/Kartoffel 4 7 8 2 1 Mehlspeisen/Süßspeisen 2 3 11 6 0 Salzige Knabbereien 5 8 5 3 1 Gemüse und Salat 5 7 4 5 1 Obst 9 8 4 0 1 Süßigkeiten 9 7 3 3 0 Süße Getränke 8 5 5 3 1 Tabelle 19: Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln Mädchen N-EH (19)

Genau so viele Mädchen (31,82 %) wie Burschen der Kontrollgruppe N-EH geben

an mehrmals die Woche bzw. sogar täglich Fast Food zu essen. Allerdings

verzehren fast die Hälfte (45,45 %) der Mädchen selten bis nie Fertigggerichte.

Genau so viele geben an täglich bzw. mehrmals wöchentlich Fleisch- und

Fleischgerichten zu verzehren. Dagegen wird Fisch von 63,64 % selten oder nie

verspeist. Genau die Hälfte essen täglich oder mehrmals wöchentlich Nudeln,

Reis und Kartoffeln. Süße Gerichte sind mäßig beliebt und werden von 22,73 %

täglich bzw. mehrmals in der Woche verzehrt. Dafür naschen 59,1 % täglich bis

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mehrmals in der Woche salzige Knabbereien. Gemüse und Salat wird hingegen

nur von 22,73 % der Mädchen N-EH täglich verzehrt, Obst immerhin von 40,9 %,

Der Süßigkeitenkonsum ist mit 72,73 % täglich oder mehrmals in der Woche in

dieser Gruppe gleich hoch wie bei den Mädchen der Kontrollgruppe EH. Süße

Getränke werden in dieser Gruppe von 59,1 % täglich oder mehrmals wöchentlich

konsumiert

3.5.12.1 Täglicher Obst- und Gemüsekonsum:

Laut KiGGS-Studie (vgl. Kapitel 2.2.2) isst die Hälfte der befragten deutschen 11

bis 15 jährigen Jugendlichen täglich Obst, ca. ein Viertel isst täglich Gemüse.

Mädchen essen mehr Obst und Gemüse als Burschen.

Laut HBSC-Studie essen 65 % der österreichischen Buschen und 51 % der

österreichischen Mädchen weder Obst noch Gemüse täglich. (vgl. Kapitel 2.2.3).

Bei den befragten Jugendlichen meiner Bachelor-Studie sieht das Ergebnis

folgendermaßen aus:

Abbildung 21: Täglicher Obst- und Gemüsekonsum (21)

B EH M EH B N-EH M N-EH

Obst 31 % 61 % 37,5 % 41 %

Gemüse 39 % 56 % 19 % 23 %

Es fällt auf, dass der Obst- und Gemüsekonsum bei den Mädchen der

Kontrollgruppe EH deutlich am höchsten ist. Der Gemüsekonsum liegt bei den

0

10

20

30

40

50

60

70

Obst Gemüse

Burschen EH

Mädchen EH

Burschen NEH

Mädchen NEH

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Jugendlichen der Kontrollgruppe Nicht-EH nur ca. bei der Hälfte der

Kontrollgruppe EH.

3.5.12.2 Konsum von Fastfood und Fertiggerichten

Laut KiGGS-Studie isst ein Großteil der Jugendlichen ein bis dreimal im Monat

Fastfood, wobei Buben mehr Fastfood konsumieren. 4,6 % der Jugendlichen

nehmen laut HBSC-Studie täglich Fastfood zu sich. Bei den Jugendlichen der

Bachelor-Studie liegt der Anteil derer die täglich Fastfood konsumieren bei 5,8 %,

wobei auffällig ist, dass es sich dabei ausschließlich um Mädchen handelt. Die

Mädchen der Kontrollgruppe N-EH konsumieren doppelt so häufig Fastfood wie

die Mädchen der Kontrollgruppe EH. Bei den Burschen ist der Anteil derjenigen,

die täglich oder mehrmals wöchentlich Fastfood konsumieren in der

Kontrollgruppe N-EH sogar viermal höher als in der Kontrollgruppe EH. Die

Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe N-EH essen gleich häufig Fastfood –

hier gibt es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Bei den Fertiggerichten

ist der Konsum in der Gruppe der Burschen N-EH am höchsten.

Abbildung 202: Konsum von Fastfood und Fertiggerichten (22)

B EH M EH Burschen

N-EH

Mädchen

N-EH

Fastfood mehrmals wöchentlich 8 % 17 % 31 % 32 %

Fertiggerichte mehrmals wöchentlich 15 % 22 % 25 % 14 %

0

5

10

15

20

25

30

35

Fastfood Fertiggerichte

B EH

M EH

B N-EH

M N-EH

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3.5.12.3 Konsum von Süßigkeiten und süßen Getränken

Laut HBSC-Bericht trinken 27,6 % der 11 bis 15 jährigen Jugendlichen täglich

Softdrinks, 25 % essen täglich Süßigkeiten. 39 % der Jugendlichen essen täglich

entweder Süßigkeiten oder konsumieren süße Limonaden oder beides, wobei ein

Anstieg bei weiblichen Jugendlichen zu beachten ist.

Bezüglich Süßigkeitenkonsum ist in der Bachelor-Studie bei den Mädchen der

Kontrollgruppe N-EH ein gravierend hoher Wert festzustellen. Diese essen fast

dreimal so häufig Süßigkeiten als die übrigen befragten Jugendlichen. Bei den

süßen Getränken liegt der Konsum sowohl bei den Burschen als auch bei den

Mädchen der Kontrollgruppe N-EH deutlich über dem der Kontrollgruppe EH.

Außerdem liegt die Häufigkeit des Softdrinkkonsums 10 % - Punkte über den in

der HBSC-Studie ermittelten Durchschnittswerten. Bei den Jugendlichen der

Kontrollgruppe EH liegt er allerdings darunter.

Abbildung 21: Konsum von Süßigkeiten und süßen Getränken (23)

B EH M EH Burschen

N-EH

Mädchen

N-EH

Süßigkeiten täglich 15 % 11 % 13 % 41 %

Süße Getränke täglich 23 % 22 % 37,5 % 36 %

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Süßigkeiten Süße Getränke

B EH

M EH

B NEH

M NEH

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3.5.12.4 Fleisch- und Fischkonsum

Abbildung 224: Fleisch- und Fischkonsum (24)

B EH M EH Burschen

N-EH

Mädchen

N-EH

Fleischkonsum mehrmals wöchentlich 77 % 50 % 86 % 45 %

Fischkonsum mehrmals wöchentlich 23 % 11 % 0 % 23 %

Die 13 bis 14 jährigen Jugendlichen aus meiner Vergleichsstudie sollten laut

optimiX® (vgl. Kapitel 2.4.2) wöchentlich 90 g Fisch zu sich nehmen (gemessen

als reiner Fischanteil, z.B. ohne Panade bei Fischstäbchen). Tatsächlich geben

aber 56 % der befragten Jugendlichen an selten bis nie Fisch zu essen. Wie aus

der Graphik ersichtlich ist die Häufigkeit des Fleischgenusses in allen Gruppen viel

höher als der Fischkonsum. Besonders die Burschen beider Kontrollgruppen sind

„Fleischtiger“ und übersteigen mit Sicherheit die Empfehlung des FKE von 65 bis

85 Gramm Fleisch- und Fleischwaren pro Tag.

3.5.13 Wer ist für das Kochen zuständig? Beim Kochen zeigt sich in beiden Kontrollgruppen die traditionelle

Rollenaufteilung. Die kulinarische Versorgung der Familie obliegt nach wie vor

vorwiegend den weiblichen Mitgliedern der Familie. Das deckt sich auch mit den

Ergebnissen der Österreichischen Landwirtschaftskammer, wonach 95 % der

österreichischen Frauen aber nur 57 % der österreichischen Männer selbst

kochen. (vgl. Kapitel 2.6.5)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Fleisch Fisch

B-EH

M-EH

B-NEH

M-NEH

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Kontrollgruppe EH

Vater Mutter Oma Opa Geschwister B.EH. M.EH.

11 30 4 0 6 3 10

Kontrollgruppe N-EH

Vater Mutter Oma Opa Geschwister B.NEH. M-NEH.

8 37 4 1 3 3 7 Tabelle 20: Zuständigkeit Kochen (20)

3.5.14 Kochst du manchmal selbst? Auffällig bei dieser Frage ist, dass der Anteil der Burschen und Mädchen, die zu

Hause manchmal kochen in der Kontrollgruppe N-EH mit 75 % der Burschen und

95,45 % der Mädchen deutlich höher ist als in der Kontrollgruppe EH, in der nur

53,85 % der Burschen und 76,47 % der Mädchen angeben, manchmal selbst

Speisen zuzubereiten.

EH Manchmal Regel-mäßig

Nie Nicht-EH Manchmal Regel-mäßig

Nie

Burschen 7 (53,85%) 4 2 Burschen 12 (75 %) 2 2 Mädchen 13 (76,47%) 2 2 Mädchen 21 (95,45%) 1 0 Tabelle 21: Kochhäufigkeit (21)

3.5.15 Lieblingsessen

Burschen EH

Nudelgerichte: Spagetti 3x, Lasagne 2x, Krautfleckerl, Spätzle,

Fleischgerichte: Steak 2 x, Schnitzel, Reisfleisch,

Chinesisch, Italienisch, Big Mac, Spinat,

Mädchen EH

Fleischgerichte: Schnitzel 3x, Schweinsbraten, Hendl, Fleisch,

Fastfood: Pizza 2x, Döner, Kebab, Pommes 2x,

Nudelgerichte: Lasagne 2x, Käsespätzle

Zucchinicremesuppe, , , ,

Fisch, Sushi 2x, Paella, Reisgerichte, Chinesisch 2x

Süße Gerichte: Palatschinken

Burschen N-EH

Fastfood: Pizza 7x, Kebab3x

Nudelgerichte: Fleckerlspeise, Schinkenfleckerl, Nudeln, Lasagne 3x , div.

Nudelgerichte 6 x

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Fleischgerichte: Schnitzel mit Pommes/Kartoffel und Reis 3x, Hühnerschnitzel mit

Reis, Putenschnitzel mit Nudeln – Schnitzelgerichte 5 x

Scheiterhaufen, Suppe, Äpfel, Bananen

Mädchen N-EH

Fastfood: Pizza 9 x, Fast Food 2x, Kebab 4 x, Pommes 3x

Nudelgerichte: Spagetti 3x, Lasagne, Fleckerlspeise,

Fleischgerichte: Schnitzel mit Reis und Kartoffel/ Pommes und Salat 4x,

Nutella, Chips, Baklava 2x

Salat 2x, Sushi,

Karottensuppe, Nudelsuppe, Gemüsesuppe,

Chinesisches Essen

Bei den angeführten Lieblingsspeisen der Jugendlichen fällt der hohe Anteil an

Fastfood auf. Die Essvorlieben der befragten Jugendlichen decken sich damit aber

auch mit jenen der KiGGS-Studie (vgl. Kapitel 2.5.4.2), die vor allem Fastfood wie

Pizza, Kebab und Burger als Lieblingsessen von Kindern ausweist.

3.5.16 Kochkenntnisse EH Burschen

Ja Burschen Nein

Keine Angabe

Mädchen Ja

Mädchen Nein

Palatschinken 10 2 1 13 5

Kuchen 7 6 0 13 5

Tomatensoße 9 4 0 10 8

Milchreis 8 5 0 2 16

Auflauf 7 5 1 8 10

Eierspeise 12 1 0 17 1

Schnitzel 11 2 0 11 7

Nicht-EH Burschen Ja

Burschen Nein

Keine Angabe

Mädchen Ja

Mädchen Nein

Palatschinken 13 3 0 19 3

Kuchen 7 7 2 15 7

Tomatensoße 7 8 1 12 10

Milchreis 5 10 1 15 7

Auflauf 4 12 0 8 14

Eierspeise 15 1 0 21 1

Schnitzel 11 4 1 17 5 Tabelle 22: Kochkenntnisse (22)

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93

Durchschnittlich 70 % der Burschen der Kontrollgruppe EH und 58,73 % der

Mädchen der Kontrollgruppe EH trauen sich zu die angeführten Speisen

zuzubereiten.

Erstaunlicherweise verfügen die Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH über

ähnlich gute Kochkenntnisse wie die Jugendlichen der Kontrollgruppe EH. So

glauben 69,48 % der Mädchen der Kontrollgruppe N-EH und 55,36 % der

Burschen der Kontrollgruppe N-EH die angeführten Speisen kochen zu können.

Beide Gruppen übertrumpfen mit ihren Kochkenntnissen allerdings die Teilnehmer

an der EsKiMo-Studie (vgl. Kapitel 2.6.5)

3.5.17 Schulausspeisung EH Jeden

Schultag Oft Manchmal Selten Nie

Burschen 1 0 4 3 5 Mädchen 2 0 5 4 7 Gesamt 3 0 9 7 12

Nicht-EH Jeden Schultag

Oft Manchmal Selten Nie k. A.

Burschen 0 7 4 0 5 1 Mädchen 0 4 3 1 13 0 Gesamt 0 11 7 1 18 1 Tabelle 23: Schulausspeisung (23)

Obwohl in vielen Schulen ein warmes Mittagessen in Form einer

Schulausspeisung angeboten wird, nehmen diese Möglichkeit auf eine warme

Mahlzeit nur sehr wenige Schüler/innen in Anspruch. Mehr als ein Viertel der

Befragten Jugendlichen (26,09 % ) gibt an nie in der Schule zu Mittag zu essen.

Lediglich 3 der befragten Schüler/innen gehen jeden Schultag zur

Schulausspeisung. Laut EsKiMo- Studie (vgl. Kapitel 2.6.3) essen in Deutschland

zumindest 19 % der Buben und 13 % der Mädchen regelmäßig in der Schule zu

Mittag.

3.5.18 Essrituale

EH Burschen Mädchen Welche Aussagen treffen zu Ja Teilweise nein Ja Teilweise nein Esse immer auf 7 4 2 1 13 4 Esse nebenbei 4 5 4 7 6 5 Schlinge Essen hinunter 6 5 2 2 5 11 Esse gerne Süßes 5 4 4 5 12 1 Esse gerne herzhaft 4 7 2 6 8 4

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94

Esse oft aus Langeweile 4 2 7 2 4 12 Esse bei Ärger und Frust 3 3 7 2 4 12 Esse bei Stress 1 3 9 3 3 13 Nasche zwischendurch oder am Abend

5 5 4 6 10 1

Kaue gründlich 3 6 5 9 7 1 Lasse mir Zeit 7 5 2 13 3 1 Tabelle 24: Essrituale Kontrollgruppe EH (24)

Lobenswert ist, dass sich der Großteil der Jugendlichen der Kontrollgruppe EH,

insbesondere die Mädchen ausreichend Zeit beim Essen lässt und ihr Essen nicht

hinunterschlingen. Mehr Mädchen als Burschen scheinen gelegentlich Lust auf

Süßes zu verspüren und zwischendurch oder am Abend zu naschen. Erfreulich

ist, dass weder bei den Burschen noch bei den Mädchen „Frustessen“ bzw Essen

aus Langeweile ein Thema ist.

Nicht-EH Burschen Mädchen Welche Aussagen treffen zu Ja Teilweise nein Ja Teilweise nein Esse immer auf 6 8 2 8 12 2 Esse nebenbei 8 3 5 11 6 2 Schlinge Essen hinunter 3 3 10 5 10 7 Esse gerne Süßes 8 7 1 18 4 0 Esse gerne herzhaft 11 5 0 5 11 6 Esse oft aus Langeweile 3 2 11 7 6 9 Esse bei Ärger und Frust 1 2 13 6 4 12 Esse bei Stress 1 1 14 5 4 17 Nasche zwischendurch oder am Abend

9 5 2 13 7 2

Kaue gründlich 4 7 5 7 10 5 Lasse mir Zeit 7 6 3 8 11 3 Tabelle 25: Essrituale Kontrollgruppe N-EH (25)

Essen aus Ärger oder Langeweile scheint auch bei den Jugendlichen der

Kontrollgruppe N-EH kein Thema zu sein. Die Mädchen der Kontrollgruppe N-EH

scheinen allerdings hastiger zu essen als die Mädchen der Kontrollgruppe EH.

Besonders auffällig ist bei den Mädchen der Kontrollgruppe EH die Vorliebe für

Süßes, die in dieser Gruppe bei weitem höher ist als in den übrigen Gruppen und

schon bei den Verzehrhäufigkeiten auffiel. Auch die Burschen der Kontrollgruppe

N-EH essen gerne Süßes, die Vorliebe für Herzhaftes überwiegt jedoch. Ein

weiterer Unterschied zur Kontrollgruppe EH zeigt sich im Naschverhalten

zwischendurch, welches sowohl bei den Burschen als auch bei den Mädchen der

Kontrollgruppe N-EH sehr ausgeprägt ist. Ein großer Teil der Mädchen N-EH gibt

auch an oft nebenbei zu essen.

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95

3.5.19 Ernährungswissen Insgesamt 15 Fragen des Fragebogens waren dem Ernährungswissen der

Jugendlichen gewidmet. Die in dieser Studie gestellten Fragen zum

Ernährungswissen stellen eine Auswahl unterschiedlichster Ernährungsthemen

dar, ohne Kenntnis darüber, welche dieser Themen von den Jugendlichen der

Kontrollgruppe EH im Unterrichtsfach Ernährung und Haushalt tatsächlich

behandelt wurden.

Nachfolgend die Ergebnisse der Befragung im Überblick: (Der Fragebogen

inklusive genauer Auswertungstabelle ist im Anhang ersichtlich)

Frage 1: Durchschnittlicher Kalorienverbrauch pro Tag

Mehr als die Hälfte der Burschen EH, der Burschen N-EH und Mädchen N-EH und

genau die Hälfte der Mädchen EH haben diese Frage richtig beantwortet.

Frage 2: Einteilung von Nahrungsmittel nach deren Hauptnährstoffen

Mehr als 50 % der Burschen EH wussten die Hauptnährstoffe von Vollkornbrot,

Butter und Fisch, mehr als 75 % die von Salatgurke und Apfel.

Bei den Mädchen EH wussten mehr als 50 % die Hauptnährstoffe von Apfel und

Butter.

Lediglich einer der Burschen N-EH wusste, dass es sich bei Zucker um ein

Kohlenhydrat handelt.

Bei den Burschen N-EH wussten mehr als 50 % die Hauptnährstoffe von

Vollkornbrot und mehr als 75 % die Hauptnährstoffe von Salatgurke und Apfel,

Bei den Mädchen N-EH hatten mehr als 50 % die Hauptnährstoffe von Salatgurke

und Fisch richtig und mehr als 75 % Hauptnährstoffe von Apfel und Butter.

Frage 3: Speisenauswahl nach Kalorien

Mehr als 50 % richtige Antworten bei den Burschen N-EH und Mädchen EH, mehr

als 75 % bei den Burschen EH und Mädchen N-EH

Frage 4 und 5: Schätzen Kaloriengehalt Naschereien

Am besten schätzten mit 50 % richtiger Antworten die Burschen der

Kontrollgruppe EH.

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Frage 6: Welches Spurenelement wird Kochsalz zugesetzt

73 % der Mädchen N-EH konnte diese Frage beantworten. Bei allen übrigen

Gruppen wussten weniger als 50 % die richtige Antwort.

Frage 7: Woraus wird Margarine hergestellt?

Sowohl mehr als 50 % der Mädchen EH und Mädchen N-EH hatte diese Frage

richtig.

Frage 8: Wasserlösliche Vitamine

Mehr als die Hälfte der Mädchen N-EH konnte diese Frage beantworten.

Frage 9: Was ist Liebstöckel?

Mehr als 50 % richtige Antworten bei den Burschen EH und Mädchen N-EH.

Frage 10: Wie kann man Eisenmangel vorbeugen?

68,75 % der Burschen N-EH hatte diese Frage richtig.

Frage 11: Was ist Ascorbinsäure?

Bei dieser Frage gab es lediglich 3 richtige Antworten – alle aus der Gruppe

Mädchen EH. In allen anderen Gruppe wussten die Jugendlichen nicht, was unter

Ascorbinsäure zu verstehen ist.

Frage 12: Trinkmenge

In allen vier Gruppen waren mehr als die Hälfte der Antworten richtig.

Frage 13: Fermentation

Mit dem Begriff Fermentation konnten die meisten Jugendlichen nichts anfangen.

Lediglich ein Viertel der Gruppe EH und 18,42 % der Gruppe N-EH konnte diese

Frage richtig beantworten.

Frage 14: Erntezeit Erdbeeren

Wann in Österreich Erdbeeren geerntet werden, wussten jedoch in allen Gruppen

mehr als drei Viertel der Jugendlichen.

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Frage 15: Wofür braucht der Körper Calcium?

Diese Frage konnten mehr als die Hälfte der Mädchen EH und mehr als drei

Viertel der übrigen Gruppen beantworten.

Fazit:

Das Ernährungswissen ist in beiden Kontrollgruppen verbesserungswürdig. Die

Jugendlichen der Kontrollgruppe EH konnten sich mit 49,78 % richtigen

Antworten nicht von den Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH abheben, die

immerhin auch 49,38 % der Fragen richtig beantworteten.

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4 Gesamtzusammenfassung

Ungünstiges Ernährungsverhalten, wie zu fett- und zuckerreiche Ernährung sowie

zu wenig körperliche Bewegung führen heute oft schon im Kindesalter zu

Übergewicht und Adipositas. (vgl. Kapitel 2.5.1), was oft ernsthafte Erkrankungen

im Erwachsenenalter nach sich zieht. Nachdem Ernährungsgewohnheiten vielfach

schon in der Kindheit festgelegt werden und dann im Erwachsenenalter

weitgehend stabil bleiben, ist es von besonderer Bedeutung, das jugendliche

Ernährungsverhalten durch entsprechende Präventions- und Aufklärungs-

maßnahmen in eine positive Richtung zu leiten (vgl. Kapitel 2.6).

4.1 Ergebnisse der Bachelor-Studie

Ob die Schule als Bildungseinrichtung ihrem Auftrag bei Kindern und Jugendlichen

gesundheitsbewusstes Verhalten zu erwirken entgegenkommt, soll diese

Vergleichsstudie, die das Ernährungsverhalten von Schüler/innen mit bzw. ohne

Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt untersucht, aufzeigen.

4.1.1 Bewegungsverhalten und Gesundheitsbewusstsein Die Burschen der Kontrollgruppe EH widmen sportlichen Aktivitäten mehr Zeit als

die restlichen Jugendlichen. Bei den Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH sind

keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im Bewegungsverhalten erkennbar.

Auffällig ist, dass es ebenfalls die Burschen der Kontrollgruppe EH sind, die als

einzige den Gesundheitswert einer Mahlzeit an die erste Stelle der Wichtigkeit

reihen.

4.1.2 Ernährungsverhalten Frühstück und Jause

Laut KiGGS-Studie (vgl. Kapitel 2.2.2) essen deutsche Jugendliche zu viel

Weißbrot. Auch die Jugendlichen beider Kontrollgruppen dieser Bachelorstudie

bevorzugen zum Frühstück Weißmehlprodukte gegenüber Vollkornbrot.

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99

In beiden Gruppen sind Wurst- oder Käsesemmeln die bevorzugte Jause.

Trinkverhalten

In beiden Gruppen ist Wasser ein beliebtes Getränk, ebenso Frucht- und

Verdünnungssaft. Allerdings fällt auf, dass in der Kontrollgruppe Nicht-EH mehr

Limonaden- und Colagetränke konsumiert werden als in der Kontrollgruppe EH.

Obst und Gemüse

Die Mädchen der Kontrollgruppe EH verzehren deutlich mehr Obst und Gemüse

als die anderen befragten Jugendlichen. Die Burschen der Kontrollgruppe EH

essen mehr Gemüse als die Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe N-EH. Bei

den Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH konnten keine gravierenden

geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden. Mädchen der

Kontrollgruppe N-EH essen geringfügig mehr Obst und Gemüse als die Burschen

dieser Gruppe.

Fastfood

Laut KiGGS-Studie ergab sich bei Burschen ein höherer Fastfood-Konsum. In der

Bachelorstudie zeigte sich allerdings gerade bei Mädchen eine sehr hohe

Tendenz zu Fastfood. Besonders die Mädchen der Kontrollgruppe N-EH

konsumieren mit 13,64 % täglich, weitaus mehr Fastfood als die restlichen

Jugendlichen, von denen 5,8 % täglich Fastfood zu sich nehmen. Wobei aber

auch dieser Wert noch einen Prozentpunkt über dem Vergleichswert der HBSC-

Studie liegt.

Fleisch

Der Fleischkonsum ist besonders bei den Burschen zu hoch.

Süßigkeiten und süße Getränke

Nicht nur beim Fastfood-Konsum sind die Mädchen der Kontrollgruppe N-EH

Spitzenreiter, auch bei den Süßigkeiten zeigt sich, dass dreimal so häufig

Schokolade und ähnliches verzehrt werden als von den Mädchen der

Kontrollgruppe EH. Beim Trinken von süßen Getränken liegen die

Durchschnittswerte bei den Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH deutlich über

denen der HBSC-Studie, bei den Jugendlichen der Kontrollgruppe EH allerdings

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100

deutlich darunter. In beiden Kontrollgruppen konnten allerdings keine

geschlechtsspezifischen Unterschiede bezüglich des Konsums an süßen

Getränken festgestellt werden.

Essrituale

Die Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH naschen auffällig öfter zwischendurch

oder am Abend. Besonders die Mädchen N-EH neigen dazu nebenbei zu essen

und häufig zu Süßigkeiten zu greifen. Essen aus Frust oder Langeweile ist

allerdings in beiden Kontrollgruppen kein Thema.

Fazit:

Das Ernährungsverhalten ist in beiden Kontrollgruppen verbesserungswürdig. So

wäre die Einnahme eines regelmäßigen Frühstücks empfehlenswert, ebenso die

Reduktion von Weißmehlprodukten und Fleischwaren.

Im Vergleich der beiden Gruppen fällt auf, dass besonders die Mädchen der

Kontrollgruppe EH mehr Obst und Gemüse verzehren als die anderen Gruppen.

Der Konsum von Limonaden und Colagetränken ist in der Kontrollgruppe Nicht-EH

bedeutend höher als in der Kontrollgruppe EH. Besonders die Mädchen der

Kontrollgruppe N-EH konsumieren besonders häufig Fastfood und Süßigkeiten.

4.1.3 Ernährungswissen und Kochkenntnisse 66 % der Burschen und 85 % der Mädchen beider Kontrollgruppen kochen

manchmal zu Hause, was zeigt wie groß das Interesse der Jugendlichen am

Thema Essenszubereitung ist. Interessanterweise verfügen auch die Jugendlichen

ohne Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt über ähnlich gute

Kochkenntnisse wie die Vergleichsgruppe mit Kochunterricht.

Ebenso wie bei den Kochkenntnissen zeigte sich auch bei der Überprüfung des

Ernährungswissens kein Unterschied zwischen den Jugendlichen, die bereits

Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten und denjenigen die diesen

Unterricht nicht hatten. In der Kontrollgruppe EH wurden insgesamt 49,78 % der

Fragen zum Ernährungswissen richtig beantwortet, in der Kontrollgruppe N-EH

war das Ergebnis mit 49,38 % nahezu ident.

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101

Fazit:

Was die Forschungsfrage und die daraus abgeleiteten Hypothesen betrifft, hat

sich eher die Hypothese H0 bewahrheitet.

„Welchen Einfluss hat das Fach Ernährung und Haushalt auf das

Ernährungsverhalten der Jugendlichen?“

H1 Es wird vermutet, dass Jugendliche, die im Fach Ernährung und Haushalt

unterrichtet wurden, sich gesundheitsbewusster ernähren.

H0 Das Ernährungsverhalten und Ernährungswissen von Jugendlichen, die

Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten, unterscheidet sich nicht von

jenen die diesen Unterricht nicht hatten.

Es zeigt sich zwar, dass sich die Jugendlichen der Kontrollgruppe EH etwas

gesundheitsbewusster ernähren, als die der Kontrollgruppe N-EH. Der Verzehr

von Obst und Gemüse ist in der Gruppe EH größer, der Konsum an Fastfood und

süßen Getränken geringer. Allerdings konnte weder bezüglich der Kochkenntnisse

noch bezüglich des Ernährungswissens ein Unterschied zwischen den beiden

Kontrollgruppen festgestellt werden.

Was bedeutet das für den Unterricht in Ernährung und Haushalt?

Im Kapitel 2.6.4 wurde zwar ausgeführt, dass das Ernährungswissen nur

bedingten Einfluss auf das Ernährungsverhalten hat. Wie bereits erwähnt,

erbrachten die Jugendlichen mit EH Unterricht keine besseren Ergebnisse bei der

im Rahmen dieser Studie durchgeführten Befragung zum Ernährungswissen.

Nachträglich betrachtet war die Auswahl der Fragen aber eher ungeeignet um für

diese Studie von Bedeutung zu sein. Ob Schüler/innen etwas mit dem Begriff

Fermentation anfangen können oder wissen, dass es sich bei Ascorbinsäure um

Vitamin C handelt bzw. die Erntezeit von Erdbeeren benennen können, sagt

absolut nichts darüber aus, ob ihr Ernährungswissen ihre Ernährung beeinflusst.

Um das herauszufinden, hätten die Fragen eher so gestellt werden müssen, dass

man daraus auf das Gesundheitswissen der Schüler/innen hätte schließen

können. Z. B. Welche Brotsorte ist ernährungsphysiologisch empfehlenswerter:

Vollkornbrot oder Weißbrot? Wären die Fragen nach diesen Gesichtspunkten

ausgewählt worden, hätte man Rückschlüsse über das Gesundheitsbewusstsein

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102

der Schüler/innen ziehen können. Man hätte dann gesehen, ob die Jugendlichen

zwar wissen, dass sie Vollkornbrot bevorzugen sollten aber trotz dieses Wissens

lieber zu Weißmehlprodukten greifen.

Die Ergebnisse der empirischen Studie regen jedenfalls zum Nachdenken an und

dienen für mich als Impuls, mir Gedanken über die Wichtigkeit von Lehrpersonen

als Wissensvermittler zu machen. Es soll jedoch an dieser Stelle auch

festgehalten werden, dass der Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt in

vielen Schulen auf das Mindestmaß gekürzt wurde und es kaum möglich ist in der

beschränkten zur Verfügung stehenden Zeit den Kindern sowohl ausreichende

Ernährungs- als auch Kochkenntnisse zu vermitteln.

Gerade auch im Hinblick auf meine berufliche Zukunft als Lehrerin für Ernährung

und Haushalt ist mir das Thema Ernährungsverhalten sehr wichtig. Meines

Erachtens hat man als Lehrkraft für Ernährung und Haushalt eine gewisse

Verantwortung, Kinder und Jugendliche über eine gesunde und

abwechslungsreiche Ernährung aufzuklären und auch Themen wie die

Übergewichtsproblematik und damit assoziierte Krankheiten zu besprechen.

Dass sich die Jugendlichen der Kontrollgruppe EH in gewisser Weise doch etwas

gesundheitsbewusster ernähren als diejenigen der Vergleichsgruppe Nicht-EH,

weist daraufhin, dass der Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt nicht

gänzlich ohne Wirkung auf die Jugendlichen verstreicht. Gerade aus diesem

Grund wäre eine Ausweitung der Unterrichtsstunden im Fach Ernährung und

Haushalt absolut wünschens- und empfehlenswert.

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103

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studie-europas-jugendliche-leiden-unter-uebergewicht] abgerufen 13.08.2012 (19) MÜLLER, M. J. et. al,: Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde,

KIEL: Bundesgesundheitsblatt:. 15 Jahre Kieler Adipositas-Präventionsstudie (KOPS) Band 54. Heft 3 2011. (Seite 304-312) Springer Medizin Verlag. Berlin/ Heidelberg

[vgl.www.springerlink.com/content/24l5p02777q740l8/] abgerufen 28.10.2012 (20) DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG:BONN [vgl. www.dge.de/pdf/ws/DGE-Positionspapier-Richtwerte-Energiezufuhr-KH- und- Fett.pdf] abgerufen 15.08.2012 (21) HESEKER H., MATTHIES K. et al: Verbraucherbildung im Projekt REVIS

2005, Fachgruppe Ernährung der Universität Paderborn [www.ernaehrung-und-verbraucherbildung.de/schule_referenzrahmen .php]

abgerufen 05.03.2013 (22) ABU ZAHRA R. et. al: Referenzrahmen für Ernährung- und Verbraucher-

bildung in Österreich 2008 [www.thematischesnetzwerkernaehrung.at/downloads/referenzrahmen

ev.pdf] abgerufen 18.03.2013 (23) bm:ukk – Hauptschulen HS Lehrplan [www.bmukk.gv.at/medienpool/876/lp_hs_ernaehrung_876.pdf] abgerufen 13.02.2013

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107

5.1 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Soll-Ist-Ernährung Jugendliche Europa 14

(1) Eigene Darstellung

Abbildung 2: Ernährung deutscher Jugendlicher 20

(2) [www.welt.de/img/deutschland/origs101735747/7869722533-

w900-h600/lebensmittel-gesamtzufuhr-DW-Politik-Berlin.jpg] abgerufen 20.11.2012

Abbildung 3: Gesundheitsverhalten Jugendlicher in Österreich 21

(3) [images.derstandard.at/t/12/2012/08/13/1343790266890.jpg] abgerufen 13.02.2012

Abbildung 4: DGE- Ernährungskreis 28

(4) [www.dge.de/modules.php?name=Content&pa=showpage &pid=15]) abgerufen 28.12.2012

Abbildung 5: Der Anteil der einzelnen Segmente an der Gesamtlebensmittel- menge ohne Getränke in Gewichtsprozent 29

(5) [www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=413]

abgerufen 28.12.2012

Abbildung 6: Österreichische Ernährungspyramide für Erwachsene 30

(6) [www.ages.at/ages/ernaehrungssicherheit/thema- ernaehrung/nationaler-aktionsplan-ernaehrung-nape/die- oesterreichische-ernaehrungspyramide/] abgerufen 17.10.2012

Abbildung 7: Österreichische Ernährungspyramide für Kinder 32

(7) [www.sgkk.at/portal27/portal/sgkkportal/channel_content/cms Window?p_tabid=3&p_menuid=6198&action=2] abgerufen 30.11.2012

Abbildung 8: Drei Regeln der Optimierten Mischkost 34

(8) [www.kita-gesundheit.de/pages/ernaehrungsfragen/grundlagen -fuer-eine-gesunde-ernaehrung.php] abgerufen 21.08.2012

Abbildung 9: Planungshilfe für eine gesunde Mittagsmahlzeit 34

(9) [www.fke-do.de/temp/explorer/files/grafiken/pyramide.png] abgerufen 13.02.2013

Abbildung 10: Das "Optimix - Frühstück" 35

(10) [www.ernaehrungsberatung.rlp.de/Internet/global/themen. nsf/0/a58f8e45ae642c1fc125707a0047df12?OpenDocument] abgerufen 17.07.2012

Abbildung 11: Das "Optimix - Pausenfrühstück" 36

(11) [www.ernaehrungsberatung.rlp.de/Internet/global/themen. nsf/0/a58f8e45ae642c1fc125707a0047df12?OpenDocument]

Page 108: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

108

abgerufen 17.07.2012

Abbildung 12: Vergleich Österreich/Deutschland/Europa 42

(12) Eigene Darstellung

Abbildung 13: Vergleich Österreich 2007/2012 42

(13) Eigene Darstellung

Abbildung 14: Die Bewegungspyramide für Erwachsene 47

(14) [www.alle-achtung.at/uploads/pics/PyramideS3.gif]

abgerufen 27.02.2013

Abbildung 15: Graphische Darstellung BMI 68

(15) Eigene Darstellung

Abbildung 16: Übergewicht Vergleich HBSC/ÖENB/Bachelorforschung 69

(16) Eigene Darstellung

Abbildung 17: Stunden an sportlicher wöchentlicher Aktivität 70

(17) Eigene Darstellung

Abbildung 18: Körperbewusstsein Kontrollgruppe EH 72

(18) Eigene Darstellung

Abbildung 19: Körperbewusstsein Kontrollgruppe N-EH 72

(19) Eigene Darstellung

Abbildung 20: Soziale Aspekte beim Thema Essen 73

(20) Eigene Darstellung

Abbildung 21: Täglicher Obst- und Gemüsekonsum 87

(21) Eigene Darstellung

Abbildung 22: Konsum von Fastfood und Fertiggerichten 88

(22) Eigene Darstellung

Abbildung 23: Konsum von Süßigkeiten und süßen Getränken 89

(23) Eigene Darstellung

Abbildung 24: Fleisch- und Fischkonsum 90

(24) Eigene Darstellung

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5.2 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: BMI-Tabelle für Kinder der WHO 39

(1) [vgl.www.who.int/growthref/growthref_who_bull.pdf]

abgerufen 13.08.2012

Tabelle 2: BMI Tabelle nach Kromeyer-Hauschild 39

(2) Kromeyer-Hauschild K, Kunze D, Wabitsch M, et al. (2001)

Perzentile für den Body-Mass-Index für das Kindes- und Jugendalter

unter Heranziehung verschiedener deutscher Stichproben.

Monatsschr. Kinderheilkd 149: 807–818, Springer Gesundheits-

und Pharmazieverlag; Heidelberg 2001

Tabelle 3: Faktoren für das Ernährungsverhalten von Jugendlichen 51

(3) [vgl. METHFESSEL, 1999, zit. nach give.or.at/fileadmin/.../

Give_infoseiten_ Essen_GS2012.pdf ] abgerufen 20.01.2013

Tabelle 4: Kochkenntnisse deutscher Jugendlicher 56

(4) MENSINK G., HESEKER H., et al : RKI: Forschungsbericht:

EsKiMo-Studie – Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (EsKiMo)]

abgerufen 03.08.2012

Tabelle 5: Auswertung BMI 68

(5) Eigene Darstellung

Tabelle 6: Vergleich mit Österreichischem Ernährungsbericht 2012 69

und HBSC- Studie

(6) Eigene Darstellung

Tabelle 7: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Burschen EH 74

(7) Eigene Darstellung

Tabelle 8: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Burschen N-EH 75

(8) Eigene Darstellung

Tabelle 9: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Mädchen EH 76

(9) Eigene Darstellung

Tabelle 10: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Mädchen N-EH 77

(10) Eigene Darstellung

Tabelle 11: Essenseinnahme mit der Familie 79

(11) Eigene Darstellung

Tabelle 12: Frühstücksgewohnheiten Kontrollgruppe EH 79

(12) Eigene Darstellung

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110

Tabelle 13: Frühstücksgewohnheiten Kontrollgruppe N-EH 81

(13) Eigene Darstellung

Tabelle 14: Jausengewohnheiten Kontrollgruppe EH 82

(14) Eigene Darstellung

Tabelle 15: Jausengewohnheiten Kontrollgruppe N-EH 83

(15) Eigene Darstellung

Tabelle 16: Verzehrhäufigkeit von Lebensmittel Burschen EH 84

(16) Eigene Darstellung

Tabelle 17: Verzehrhäufigkeit von Lebensmittel Mädchen EH 85

(17) Eigene Darstellung

Tabelle 18: Verzehrhäufigkeit von Lebensmittel Burschen N-EH 85

(18) Eigene Darstellung

Tabelle 19: Verzehrhäufigkeit von Lebensmittel Mädchen N-EH 86

(19) Eigene Darstellung

Tabelle 20: Zuständigkeit Kochen 91

(20) Eigene Darstellung

Tabelle 21: Kochhäufigkeit 91

(21) Eigene Darstellung

Tabelle 22: Kochkenntnisse 92

(22) Eigene Darstellung

Tabelle 23: Schulausspeisung 93

(23) Eigene Darstellung

Tabelle 24: Essrituale EH 93

(24) Eigene Darstellung

Tabelle 25: Essrituale N-EH 94

(25) Eigene Darstellung

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111

6 Anhang

6.1 Auswertungstabellen zum Fragebogen Ernährungsverhalten

Tabelle zu Frage 3: BMI

Kontrollgruppe EH

starkes Unter-gewicht BMI < 14

Unter-gewicht BMI >14<17

Normal-gewicht BMI >17<22

Über-gewicht BMI >22<27

Adipo-sitas BMI >27

keine Angabe

männlich 0 3 (23,07 %) 6 (46,15 %) 1 (7,69 %) 2 (15,38 %) 1 (7,69 %)

weiblich 1 (5,55 %) 4 (22,22 %) 9 (50 %) 3 (16,67 %) 0 1 (5,55 %)

gesamt 1 (3,23 %) 7 (22,58 %) 15 (48,39 %) 4 (12,90 %) 2 (6,45 %) 2 (6,45 %)

Kontrollgruppe N-EH

starkes Unter-gewicht BMI < 14

Unter-gewicht BMI >14<17

Normal-gewicht BMI >17<22

Über-gewicht BMI >22<27

Adipo-sitas BMI >27

keine Angabe

männlich 0 2 (12,5%) 7 (43,75 %) 7 (43,75 %) 0 0

weiblich 0 6 (27,27 %) 9 (40,91 %) 4 (18,18 %) 2 (9,09 %) 1 (4,55 %)

gesamt 0 8 (21,05 %) 16 (42,11 %) 11 (28,95 %) 2 (5,26 %) 1 (2,63%)

Tabelle zu Frage 4: Das Thema Ernährung ist mir

Kontrollgruppe EH

sehr wichtig wichtig nicht so wichtig

gar nicht wichtig

Keine Angabe

männlich 2 8 2 0 1

weiblich 3 11 4 0 0

gesamt 5 19 6 0 1

Kontrollgruppe N-EH

sehr wichtig wichtig nicht so wichtig

gar nicht wichtig

Keine Angabe

männlich 1 13 2 0 0

weiblich 3 14 5 0 0

gesamt 4 27 7 0 0

Tabelle zu Frage 5: Sport treibe ich

Kontroll-gruppe EH

Nie 1-2mal /Monat

1-2 mal /W.

3-5 mal/W.

täglich Stunden pro Woche

männlich 0 1 1 7 4 20/12-15/3/3-4/11/11/12/5,5/

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112

5-6/13/20 D = 11h

weiblich 1 3 6 6 2 4/0,5/1/3/0/1/10/6/5/6/5/5/5/2-3/7/2/5/4 D=4 h

gesamt 1 4 7 13 6 D = 7,5 h

Kontroll-gruppe Nicht-EH

nie 1-2mal /Monat

1-2 mal /W.

3-5 mal/W.

täglich Stunden pro Woche

männlich 0 2 1 5 8 30/1/3-4/2/1/2-3/10/15/4-5/14-16/5-6/7/3-4/6/2/5 D=7 h

weiblich 0 2 8 7 5 5/5/5/12-15/5/4/8-10/6/4,5/3/5/10/3/3/7/1/15/7/7/5/2-3/7 D=6,3 h

gesamt 0 4 9 12 13 D = 6,7 h

Tabelle zu Frage 6: Findest du, dass du

Tabelle zu Frage 7: Wichtigkeit Thema Essen

Wichtig beim Essen Kontroll-gruppe EH

männlich Aus-wertung

weiblich Aus-wertung

Trifft zu Trifft teilweise zu

Trifft nicht zu

Trifft zu 2 P. Trifft tw. zu 1 P Trifft n. zu 0 P.

Trifft zu Trifft teilweise zu

Trifft nicht zu

Trifft zu 2 P. Trifft tw. zu 1 P Trifft n. zu 0 P.

Satt machen 5 8 0 18 13 5 0 31

Mit Familie 7 2 4 16 9 8 1 26

Kontrollgruppe EH

Viel zu dünn

Ein wenig zu dünn

Genau richtig

Ein wenig zu dick

Viel zu dick

männlich 0 1(7,7 %) 5 (38,5 %) 6 (46,2 %) 1(7,7 %) weiblich 1(5 %) 2 (10 %) 8 ((40 %) 8 (40 %) 1 (5 %) gesamt 1(3 %) 3 (9 %) 13 (39,4 %) 14 (42,4 %) 2 (6 %) Kontrollgruppe N-EH

Viel zu dünn

Ein wenig zu dünn

Genau richtig

Ein wenig zu dick

Viel zu dick

männlich 0 1 (5,6 %) 6 (33,33 %) 8 (44,44 %) 3 (16,7 %) weiblich 0 3 (14,3 %) 7 (33,33 %) 9 (42,9 %) 2 (9,5 %) gesamt 0 4 (10,25

%) 13 (33,33 %)

17 (43,6 %) 5 (12,8 %)

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113

zusammen

Gesund 8 3 2 19 8 10 0 26

Mit Freunden zusammen

2 7 4 11 7 7 4 21

Zeit lassen 7 5 1 19 13 4 1 30

Preiswert 4 9 0 17 5 8 5 18

Schön angerichtet

1 8 4 10 3 11 3 17

Wichtig beim Essen Kontroll-gruppe N-EH

männlich Aus-wertung

weiblich Aus-wertung

Trifft zu Trifft teilweise zu

Trifft nicht zu

Trifft zu 2 P. Trifft tw. zu 1 P Trifft n. zu 0 P.

Trifft zu Trifft teilweise zu

Trifft nicht zu

Trifft zu 2 P. Trifft tw. zu 1 P Trifft n. zu 0 P.

Satt machen 12 4 0 28 18 2 2 38

Mit Familie zusammen

9 6 1 24 8 14 0 30

Gesund 1 15 0 17 7 14 1 28

Mit Freunden zusammen

3 11 2 17 4 10 8 18

Zeit lassen 9 5 2 23 14 8 36

Preiswert 3 10 3 16 2 13 7 17

Schön angerichtet

3 9 4 15 6 8 7 20

Burschen EH Mädchen EH Burschen N-EH Mädchen N-EH

Gesund (19) Satt machen (31) Satt machen (28) Satt machen (38)

Zeit lassen (19) Zeit lassen (30) Mit Familie zusammen (24)

Zeit lassen (36)

Satt machen (18) Mit Familie zusammen (26)

Zeit lassen (23) Mit Familie zusammen (30)

Preiswert (17) Gesund (26) Gesund (17) Gesund (28)

Mit Familie zusammen (16)

Mit Freunden zusammen (21)

Mit Freunden zusammen (17)

Schön angerichtet (20)

Mit Freunden zusammen (11)

Preiswert (18) Preiswert (16) Mit Freunden zusammen (18)

Schön angerichtet (10)

Schön angerichtet (17)

Schön angerichtet (15)

Preiswert (17)

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6.2 Fragebogen Datum des Ausfüllens:_________________________

Befragung zum Ernährungsverhalten und Ernährungswissen Jugendlicher

Hallo, ich freue mich, dass du bereit bist, meinen Fragebogen auszufüllen. Ich möchte gerne von dir wissen, wie du dich ernährst und wie viel du über das Thema Ernährung weißt. Warum? Weil ich eine Vergleichsstudie zu diesem Thema durchführe. Lies bitte jede Frage durch. Bitte beantworte alle Fragen vollständig und lasse keine Frage aus. Kreuze die Antwort an, die am besten auf dich zutrifft. Bei einigen Fragen sind mehrere Antworten möglich. Sollte dir etwas unklar sein, frage bitte.

Bildquelle: www.mfkjks.nrw.de

Vielen Dank für Deine Mitarbeit!

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115

Fragebogen zum Ernährungsverhalten

✍ Kreuze bitte das zutreffende Kästchen an!

1. Bist du männlich weiblich

2. Welche Schule besuchst du?

Hauptschule

NMS

3. Wie groß und wie schwer bist du?

_______ Zentimeter (cm) ________ Kilogramm (kg) BMI

4. Das Thema Ernährung ist mir

sehr wichtig wichtig nicht so wichtig gar nicht wichtig

5. Wie oft bist du in deiner Freizeit körperlich aktiv (z. B. Sport,

Radfahren, etc.) so dass du richtig ins Schwitzen kommst?

nie 1-2mal/Monat 1-2mal/Woche 3-5mal/Woche

täglich

Wie viele Stunden sind das ca. in der Woche __________ Stunden

6. Findest du, dass du

a. ... viel zu dünn bist?

b. ... ein wenig zu dünn bist?

c. ... genau das richtige Gewicht hast?

d. ... ein wenig zu dick bist?

e. ... viel zu dick bist?

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116

7. Was findest du beim Essen wichtig? trifft zu teilweise zu nicht zu

Essen muss in erster Linie satt machen

Dass man beim Essen mit der Familie

zusammen ist

Essen muss gesund sein

Dass man beim Essen mit Freunden

zusammen ist

Dass man sich beim Essen Zeit lässt

Essen muss preiswert sei

Das Essen muss schön angerichtet sein

8. Wie oft isst du folgende Mahlzeiten? immer oft manchmal selten nie

Frühstück

Jause

Mittagessen (warme Mahlzeit)

Zwischenmahlzeit am Nachmittag

Abendessen (warm)

Abendessen (kalt)

Snack nach dem Abendessen

9. Wie oft isst du mit der Familie zusammen?

mehrmals täglich einmal täglich mehrmals/Woche seltener

10. Was isst du am liebsten zum Frühstück? Mehrfachantworten möglich falls du nicht frühstückst, weiter mit Frage 12

Hausbrot Vollkornbrot Toastbrot Semmeln

Butter Margarine Streichkäse Topfenaufstrich

Marmelade Honig Nutella anderer süßer Brotaufstrich

Wurst Käse Obst Gemüse Ei

JoghurtHaferflocken Müsli süße Frühstücksflocken

Cornflakes

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117

11. Was trinkst du zum Frühstück? Mehrfachantworten möglich

Milch Kakao Tee Fruchtsaft Verdünnungssaft

Wasser Limonade Cola Kaffee nichts

12. Was isst du normalerweise in der Pause? Mehrfachantworten möglich

Wurst- oder Käsesemmel Wurst- oder Käsebrot

Vollkornweckerl/brot mit Salatblatt, Wurst oder Käse

Nutellasemmel Marmelade/Honigsemmel Müsliriegel

Frucht-Joghurt Fruchtzwerg Pudding

Milchschnitte Knabbergebäck wie z. B. Chips

Süßigkeiten Mehlspeisen Kekse

Obst Gemüse Nüsse nichts

Anderes wie z. B ………………………………………………………………………………….

13. Welche Getränke nimmst du während des Schultages zu dir?

Milch Kakao Tee Fruchtsaft Verdünnungssaft

Wasser Limonade Cola Kaffee nichts

Anderes wie z. B. ……………………………………………………………………………….

14. Fast Food (Burger, Kebab, Chicken Nuggets, Pommes etc.) esse ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

15. Fertiggerichte (Fertigpizza, Dosengulasch, Fischstäbchen etc.) esse

ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

16. Fleisch bzw. Fleischgerichte esse ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

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118

17. Fisch esse ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

18. Nudelgerichte/Reisgerichte/Kartoffelgerichte esse ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

19. Mehlspeisen/Süßspeisen (z. B. Palatschinken, Reisauflauf etc.) esse ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

20. Salzgebäck (Chips, Soletti, Nachos, Flips, Erdnüsse……) esse ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

21. Gemüse und Salat esse ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

22. Obst esse ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

23. Süßigkeiten esse ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

24. Süße Getränke (Limonaden, Cola, Eistee, etc.) trinke ich

täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat

seltennie

25. Wer ist bei euch zu Hause für das Kochen zuständig?

Vater Mutter Oma OpaGeschwister Ich

26. Kochst du manchmal selbst?

ja manchmal ja regelmäßig nein nie

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119

27. Was ist dein Lieblingsessen?......................................................................

28. Kannst du folgende Speisen zubereiten? Ja nein

Palatschinken

Kuchen (z. B. Becherkuchen)

Tomatensoße für Nudelgericht (kein Fertigprodukt)

Milchreis

Auflauf (vegetarisch oder mit Fleisch)

Eierspeise (oder Spiegeleier)

Schnitzel

29. Wie oft isst du in deiner Schule zu Mittag? (Schulausspeisung)

jeden Schultag oft manchmal selten nie

30. Welche der folgenden Aussagen ja teilweise nein

treffen auf dich zu?

Ich esse immer alles auf.

Ich esse oft nebenbei (beim Fernsehen,

Computerspielen, lernen, etc.)

Ich schlinge das Essen meistens schnell herunter.

Ich esse gerne Süßes.

Ich esse gerne herzhaft (vorwiegend Fleisch,

Fleischgerichte, Wurst, Käse).

Ich esse oft aus Langeweile.

Ich esse oft, wenn ich Ärger oder Frust habe.

Ich esse oft, wenn ich gestresst bin.

Ich nasche gern zwischendurch oder am Abend.

Ich kaue meistens gründlich.

Ich lasse mir meistens Zeit beim Essen (> 15 min

pro Mahlzeit).

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120

Dein Wissen über Ernährung

✍ Kreuze bitte an!

1. Was meinst du: Wie viele Kalorien braucht eine erwachsene Frau oder ein erwachsener Mann im Durchschnitt pro Tag?

A weniger als 500 E 2000 bis 2500 Kalorien B 500 bis 1000 Kalorien F 2500 bis 3000 Kalorien C 1000 bis 1500 Kalorien G mehr als 3000 Kalorien D 1500 bis 2000 Kalorien

2. In manchen Lebensmitteln ist sehr viel und in anderen sehr wenig an wichtigen Nährstoffen enthalten. Was meinst du, welche Nährstoffe in den folgenden Lebensmitteln besonders stark enthalten sind? Mehrfachnennungen möglich (Kreuze bitte an!)

Eiweiß Fett Kohlenhydrate Vitamine Ballaststoffe

Vollkornbrot

Salatgurke

Zucker

Äpfel

Rindfleisch

Butter

Fisch

3. Welche der spaltenweise angeführten Speisen hat die wenigsten Kalorien?

Rindsgulasch Nockerl Apfelstrudel

Forelle Reis Eisbecher

Wiener Schnitzel Pommes Sachertorte

4. Wie viele Butterkekse darf man für 100 Kalorien naschen?

1 2 5 10

5. Wie viele Paprikachips darf man für 100 Kalorien naschen?

2 8 12 20

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121

6. Welches Spurenelement muss in Österreich verpflichtend dem Kochsalz zugesetzt werden?

A Calcium C Magnesium B Jod D Eisen

7. Woraus wird Margarine hergestellt?

A Milchfett C Pflanzenöl B Butterblume D Schweinefett

8. Welches der angegebenen Vitamine ist wasserlöslich? A Vitamin A C Vitamin E B Vitamin D D Vitamin C

9. Was ist Liebstöckel?

A Eine Blume C Eine Gemüseart B Eine Obstart D Eine Gewürzpflanze

10. Wie kann man Eisenmangel vorbeugen?

A Erhöhter Konsum von Fleisch und Vitamin C B Viel Sport treiben und Gemüse essen C Ballaststoffreiche Ernährung D Eisenhältige Töpfe zum Kochen verwenden

11. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Ascorbinsäure?

A Essig C Zuckerersatzstoff B Vitamin C D Roter Farbstoff

12. Trinken ist wichtig. Wie viel sollten wir täglich trinken?

A 0,2 – 0,5 Liter C 1,5 – 2,5 Liter B 0,5 – 1 Liter D 3 – 4 Liter

13. Wie nennt man den Vorgang, bei dem Bakterien die Milch zu Joghurt

umwandeln?

A Fermentation C Zentrifugation B Extraktion D Regeneration

14. Wann ist in Österreich die Haupterntezeit von Erdbeeren? A Juni C Februar B September D August

15. Wofür braucht der Körper Calcium?

A regt die Verdauung an C damit die Haare besser wachsen B für die Blutbildung D für stabile Knochen und Zähne

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122

6.3 Lösung zum Fragebogen Ernährungswissen

Frage 1 D Frage 2 siehe Tabelle

Eiweiß Fett Kohlenhydrate Vitamine Ballaststoffe

Vollkornbrot

8 2 43 0,25 9

Salatgurke

1 0 2 8 1

Zucker

0 0 100 0 0

Äpfel

0 0 12 12 2

Rindfleisch

20 8 0 0 0

Butter

1 83 0 0 0

Fisch

10-20 1-18 0 1 0

Frage 3 Forelle Reis Apfelstrudel Frage 4 2 Frage 5 8 Frage 6 B Frage 7 C Frage 8 D Frage 9 D Frage 10 A Frage 11 B Frage 12 C Frage 13 A Frage 14 A Frage 15 D

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123

6.3.1 Auswertung Ernährungswissen Kontrollgruppe EH

13 Burschen EH RICHTIG FALSCH Keine Angabe

Frage 1 8 4 1

Frage 2 Vollkornbrot Salatgurke Zucker Apfel Rindfleisch Butter Fisch

7 10 4 11 6 7 8

4 0 7 0 6 5 4

2 3 2 2 1 1 1

Frage 3 Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3

8 11 6

0 1 0

5 1 7

Frage 4 6 7 0

Frage 5 7 6 0

Frage 6 4 8 1

Frage 7 4 9 0

Frage 8 6 6 1

Frage 9 7 4 2

Frage 10 6 7 0

Frage 11 0 11 2

Frage 12 9 4 0

Frage 13 3 9 1

Frage 14 11 2 0

Frage 15 10 2 1

gesamt 159 106 34

299 53,17 % 35,45 % 11,37 %

mehr als 50 % richtige Antworten mehr als 75 % richtige Antworten

Page 124: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

124

18 Mädchen EH RICHTIG FALSCH Keine Angabe

Frage 1 9 7 2

Frage 2 Vollkornbrot Salatgurke Zucker Apfel Rindfleisch Butter Fisch

6 8 3 13 6 10 7

11 7 12 2 10 6 9

1 3 3 3 2 2 2

Frage 3 Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3

6 14 5

1 0 1

11 4 12

Frage 4 8 9 1

Frage 5 9 8 1

Frage 6 5 11 2

Frage 7 13 3 2

Frage 8 7 8 3 Frage 9 8 8 2

Frage 10 7 9 2

Frage 11 3 10 5

Frage 12 12 4 2

Frage 13 5 8 5

Frage 14 16 0 2

Frage 15 12 2 4

gesamt 192 146 76

414 46,38 % 35,26 % 18,36 %

mehr als 50 % richtige Antworten mehr als 75 % richtige Antworten Kontrollgruppe EH insgesamt: 49,78 % richtige Antworten

Page 125: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

125

6.3.2 Auswertung Ernährungswissen Kontrollgruppe N-EH

16 Burschen N-EH

RICHTIG FALSCH Keine Angabe

Frage 1 10 6 0

Frage 2 Vollkornbrot Salatgurke Zucker Apfel Rindfleisch Butter Fisch

9 12 1 13 5 8 7

7 4 14 3 11 8 9

0 0 1 0 0 0 0

Frage 3 Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3

8 11 5

0 2 1

8 3 10

Frage 4 4 11 1

Frage 5 3 12 1

Frage 6 3 13 0

Frage 7 3 13 0

Frage 8 6 7 3

Frage 9 9 7 0

Frage 10 11 5 0 Frage 11 0 16 0

Frage 12 10 6 0

Frage 13 2 13 1

Frage 14 15 1 0

Frage 15 14 2 0

gesamt 169 171 28

368 45,92 % 46,47 % 7,6 %

mehr als 50 % richtige Antworten mehr als 75 % richtige Antworten

Page 126: BACHELORARBEIT - thematischesnetzwerkernaehrung.at Dopona... · 3 Abstract Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf

126

22 Mädchen N-EH

RICHTIG FALSCH Keine Angabe

Frage 1 12 10 0

Frage 2 Vollkornbrot Salatgurke Zucker Apfel Rindfleisch Butter Fisch

8 12 5 20 8 17 12

14 9 17 2 13 5 10

0 1 0 0 1 0 0

Frage 3 Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3

11 18 5

2 5 0

9 4 17

Frage 4 9 13 0

Frage 5 10 12 0

Frage 6 16 6 0

Frage 7 13 9 0

Frage 8 12 10 0

Frage 9 14 8 0

Frage 10 10 12 0

Frage 11 0 21 1 Frage 12 15 7 0

Frage 13 5 17 0

Frage 14 21 1 0

Frage 15 17 5 0

gesamt 270 208 33

511 52,84 % 40,70 % 6,46 %

mehr als 50 % richtige Antworten mehr als 75 % richtige Antworten Kontrollgruppe N-EH insgesamt: 49,38 % richtige Antworten